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ihrer näheren uns weiteren NmHebnug vcsitzen sbezw. besaßen) Silbermann-Orgcln: Oederan, Con- r a d s d o r f, P f a f f r o d a, di i e d e r s ch ö n a, Ober- bobritzsch, Hilbersdorf, Forchheim, Hel bigsdorf, Großhartmannsdorf, Nassau und Frankenstein (die letztere von Joh. Daniel Silbcrmann vollendet». Weitere Silbermanu-Orgeln befinden (bczw. befanden» sich in Zittau (St. Jo hannis), Dittersbach bei Stolpen, Tiefenau (Schloßkapelle) bei Großenhain, Crostau (Ober lausitz), Reinhardsgri mma, Chemnitz (St. Johannis», Glaucha u (St. Georg», F r aureut h bei Werdau, Ponitz (Sachsen-Altenburg», Zöblitz, Mylau i. B., Reiche ubach i. B. (St. Peter und Paul), Greiz, Rochlitz (St. Petri», Püchau bei Wurzen, Rötha bei Leipzig (St. Georg und St. Marien), Lebusa (Prov. Sachsen) und Burgk (Schloßkapclle) a. d. Saale. Leider sind manche von diesen Werken Lilbermanns im Laufe der Zeit Feuersbrünsten und der Kriegsgeißcl zum Opfer ge fallen. Nur über die drei großen Orgeln, die der Meister für Dresdner Kirchen geschaffen hat, soll noch kurz berichtet werden. Am Ist. Dezember 1718 schloß der Dresdner Rat mit ibm den Kontrakt über den Bau ter Orgel für die Sophien kirche ab (Banakten im Dresdner Ratsarchiv); George Bähr lieferte den Riß zum Prospekt. Zur Weihe der Orgel am 18. No vember 1720, während der Sachsens Herrscherhaus ein Prinz geboren wurde, komponierte der Geheimsekretär und Hofpoet König eine feierliche Kantate, in welcher cs am Schlüsse hieß: „Auf denn, die ihr dieses Werk hier hört und schaut! Auf, lobet znm Beschluß des Höchsten Macht und Stärke Weil er uns auch erbaut als lebcnd'ge Orgelwerke!" In dem von dem Dresdner Rate dem Meister aus gestellten Zeugnis wird diesem bescheinigt, daß er an seine Arbeit „mehr Kosten und Mühe gewendet als der Kontrakt besaget". Der Kontrakt für den Orgelbau in der Dresdner Frauenkirche zwischen dem Rate einerseits und Gottfried und seinem Neffen Joh. Georg Silbermaun andererseits wurde nach langen Verlmndlungen am 13. November 1732 abgeschlossen. Tie Orgel war „nach dem Cammer-Thou einznrichten", und Silbermann sollte für seine Arbeit 4ststst Taler, für die Fuhren 200 Taler und auf 1!- Jahre freie Wohuuug in Tres- deu erhalte«. Cutwurf und Ausführung des Orgel gehäuses wurde George Bähr übertragen. Erst am 22. November 1736 konnte die Prüfung und drei Tage später die Weihe erfolgen. Wieder war dem Meister ein herrliches Werk gelungen, aber erst nach langem Widerstreben des Dresdner Rates gelang cs ihm, als Entschädigung für die ihm während des Banes bereiteten Schwierigkeiten .">00 statt der erbete nen 1000 Taler über die kontraktlich vereinbarte Lumme zu erhalten. Gottfried Silbermanns levtes und größtes Dresd ner Werk, wie sein letztes und größtes überhaupt, war die Orgel für die Katholische Hofkirche. Obwohl er um die Erlangung dieses Auftrages sich nicht beworben hatte, trug ihm der ihm wohlgesinnte König 17.">0 den Bau an. Die von dem Meister gefvr- -ete hohe Summe von 20 000 Talern (in Ratenzah- lnugcn» wurde bewilligt, da die Orgel ein Kunstwerk ersten Ranges werden sollte. Das Gehaus.- mit seinen wertvollen Schnitzereien, das einschließlich der Vergol dung 4000 Taler kostete, wurde von den Bildhauern Hackel und Coudrai d. I. gcmeiniam yergegcnr. Zacharias Hildebrand, ein alter Schuler Silber manns, erhielt die Oberaufsicht über den Ban. Der Meister selbst hat die Bollendung seines großartigsten Werkes nicht mehr erlebt,- mitten in der Arbeit l4. August 1753) überraschte ihn der Tod. Joh. Daniel Silbermann führte den Bau im Sinne seines Onkels zu Ende,- am 2. Februar 1754 erfolgte die Uebergabc ohne besondere Feierlichkeiten. Der berühmte Dresd ner Hvforganist Schneider urteilte über dieses Werk: „So wie diese Orgel gebaut ist, wird keine mehr gebaut!" Die Gottfried Silbermann ost zugeschricbenc Er findung des H a m merklavicr s stammt nicht von ihm,- wohl aber hat er in seiner Werkstatt viele her gestellt, denen er den Namen Fortepianos gab. Joh. Sebast. Bach nahm an ihrem Bau reges Inter esse, und Anna Magdalena Bach berichtet in ihrer bereits mehrfach erwähnten „Kleinen Chronik" aus führlich darüber, wie die Hitzköpfe ihres Gatten und Silbermanns wegen der Konstruktion eines der ersten dieser Jnstrunrente anscinandergerieten. Nach Aus weis der Silbcrmannschen Geschäftsbücher kaufte kein Geringerer als Friedrich der Große 6 Piano fortes für je 7stst Reichstaler iu der Freiberger Werk stätte. Dagegen ist das Cymbal d'amour, ein Klavichord mit Saiten von doppelter Länge als die des Klaviers, Silbermanns eigene Erfindung, ans die ihm wunschgemäß 1723 vom Landesherrn eine Schutz frist von 15 Jahren für alleinige Herstellung gewährt wurde. Wir schließen unsere Ausführungen über Sachsens berühmtesten Orgelbaumeister mit den Worten des Königs der mnsica sacra, I o h. Seb a st. Bachs über die echte Kunst des Orgelbaues: „Niemand kann eine wahre Orgel bauen ohne eine bestimmte Gnade Got tes. Ein Stück von der Seele eines Musikers muß in die Pfeifen eingeschlossen werden, ehe sie recht zu spre chen und zu singeu aufangeu können. Und wenn solche Liebe die Orgel nicht gebaut hat, so wird sie nie wirk lich leben." („Kleine Chronik" der Anna Magdalena Bach.» Tas sind die Worte eines wahren nnd gott begnadeten Musikers, gemünzt aus den ihm wesens verwandten und von ihm besonders geschätzten „Orgel macher" Gottfried Silbermaun. Uiuere keimst ölllttsr rur l'ils-g äsr llsiinatlisbs, clsr Leimstkorseimng uinl ä68 üoimatgobutrss «Isrk in keiner Sidliolksk kedlen! 1.3-iiir^ 1928, stoikbroseiiisrt. 218 8sit. stsrk ill. 6.— 2. „ 1929 r; 230 „ ». 7.50 3. „ 1930 220 „ n Zl. 6.50 4. 1931 n 226 „ n ». 6.— Nur ru Kaden im kissssrlsgsdlstt SoetkeLlrsNs SS Suek«1ruekere> langer a Vinterlick Truck und Berlaa von Lanacr n. Winterlich, Riesa. — gj, r die Redaktion verantwortlich: Heinrich Uhlemann, Nieia. AlStter zur Affege der Keimatliebe, der Keimatforschun- und der Keimatlchuhes. erscheint t» zwanglsser y»l,e «l» Vella« »um Sitesaer Lagedlatt unter Mitwtrkun, de« Verein» Heimatuncseu« i» Vits«. Ne»»««. «U Q»e»«n«»M»e «r»eU«. Rr. 1 Riesa, 7. Januar 1S33 k. Jährst», Vorbemerkung zum 8. Jahrgang. Wir stehen heute wieder am Tore eiues neuen Werkes im Dienste der Heimatliebe und der Heimat kunde. Ehe sich uns das Nene erschließt, wollen mir zurückblicken auf das, tvas bisher entstanden ist. Fünf Jahrgänge „Unsere Heimat" sind nunmehr abgeschlossen. Sie enthalten eine Fülle wissenswer ten Stoff ans allen Disziplinen der Heimatforschnng. Iu diesen fünf Bänden wurde von fachkundigen Mit arbeitern alles das zusammengetragen, was an geistigem Gut aus allen Zweigen .heimatlichen Ge schehens der Bearbeitung oder der Inventarisation wert erschien. Somit bilden die bisherigen fünf Jahr gänge schon einen Leitfaden durch das Wesen unsrer Heimat von deren ersten Besiedlung an, über die Jahr hunderte hinweg, Lis zur Gegenwart. Aber das Bis herige ist nur ein Teil des reichlich vorhandenen Arbeitssioffes, der sich im Wesen unsrer Heimat vor allem aus zwei Wissensdiszipliucn bietet: der Bor geschichte und der Geschichte. Vieles ist inzwischen neu gesammelt und verarbeitet worden, so daß man vor- ansschauend sagen kann, daß der wissenschaftliche Be stand der Beilage „Unsere Heimat" gesichert ist. Ten Freunden unsrer Heimatbcilage sei dies mit dem Hinweis mitgeteilt, daß auch künftighin ihren einzel nen Ausgaben mit regstem Interesse entgegen gesehen werden kann, da alle heimatkundlichen Arbeitsgebiete vertreten sein werden. Daß der Weg, den der Verlag des „Riesaer Tage blattes" Lei Herausgabe der Beilage „Unsere Heimat" beschritt, richtig gewesen ist, beweisen die vielen Aner kennungen, die aus allen Kreisen der Freunde unsres heimatlichen Landstrichs und seiner Art an den Her ausgeber gelangt sind,- vor allem aber bestätigt dies die Achtung und der Ernst, mit welchem die Heimat ¬ beilage in den großen wissenschaftlichen Bibliotheken und Archiven unsres Sachsenlandes ausgenommen wird. Ihr Inhalt rundet die Kenntnis über rüeles bisher Unerforschte unsres engeren Heimatgebietes ab, und bietet damit auch der Forschung der gesamten Landesgcschichte wertvolle Hilfsmittel, deren sich der Gelehrte zu bedienen weiß. Es ist mir vom Verlag des „Riesaer Tageblattes" bisher immer ermöglicht worden, den neuen Jahr gängen der Heimatbcilage einige einleitende Worte zn widmen,- ich benutze diese Gelegenheit heute, nach Vollendung eines kleinen Bestands-Jubiläums, des ersten Jahrfünfts, besonders gern dazu, allen am Werke Interessierten den Dank für die der Unterneh mung bisher gehaltene Treue auszusprechen. Vor allem gilt der Dank dem Herausgeber der Heimatbcilage, dem Verlag des „Riesaer Tageblattes". Trotz der schweren Zeit, die von Jahr zu Jahr an Not zugenommcn hat, ist der Verlag unverdrossen den ein mal begonnenen Weg weitcrgegangcn und hat keine Opfer gescheut, das wohl wissenschaftlich gesicherte Werk auch finanziell am Leben zu erhalten. In rich tiger Erkenntnis dessen, daß seinen Tageblatt-Lesern die Heimatbeilage unentbehrlich geworden ist, ent schloß sich der Verlag, auch diesmal, trotz hoher Kosten, die Beilagcnfolge in althergebrachter Weise erschei nen zu lassen. Für diesen wahrhaft förderlichen Dienst an der Heimat gebührt dem Verlag des „Riesaer Tage blattes" in der Tat ganz besottdcrer Dank. Ilbcr auch all denen sei gedankt, die durch Vermitt lung von Quellen, durch Hinweise auf Funde, durch Erschließung ihrer privaten Archive der großen Sach, der Förderung heimatlicher Wissenschaft Nutzen ge bracht haben. Möchten all diese stillen Helfer auc^