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QiralitStserzeugung. Die Aufgabe des JahreS 1983. Bo« Hein» Cramer, Kalkberge. LW. Zwischen Industrie und Landwirtschaft läßt sich ein recht charakteristischer Unterschied fcststellen. Während bi« Krise in der Industrie zu einem Produktionsrückgang aefützrt hat, einer gewollten Einschränkung, um die Un kosten zu senken, hat die Landwirtschaft gerade während der Krisenzeit ihre Produktion ganz erheblich zu steigern ge wußt. Die ist dabei zunächst der nationalen Parole gefolgt, di« Etgenversorgun, des deutschen BolkcS aus deutschem Boden zu erreichen, sie hat alle Kräfte in den Dienst dieser Aufgabe gestellt und hat sie — mit einigen Ausnahmen — auch gelüst. Zum anderen ist aber i,anz zweifellos di« außerordentlich starke Agrarkrise ein Anreiz gewesen, die Produktion fe Flächeneinheit im Getreidebau, aber auch in der Tierzucht, zu steigern. Mit dieser ProduktionSsteige» rang wollte man die Betriebsunkosten aus eine gröbere Produktion verteilen, um so zu einer Unkostensenkung je Erzeugungseinheit zu kommen. Am Ende auch de» JahreS 1982 muß man seststellen, baß dieses Ziel nicht erreicht worden ist: auf der einen Seite sind die Einflüsse des Welt marktes, die man in Deutschland nicht auszuschalten ver standen hat, zu grob gewesen, aus der anderen Seite aber nähern wir uns bet vielen Arten der landwirtschaftlichen Produktion bedenklich der SelbstversorgunaSgrenze, haben sie auch schon überschritten, so daß auch hier die Preis« einen Rückschlag erfuhren, der die Unkostensenkung bet weitem mehr als aufhvb. Mit der Unkostensenkung wird in der Landwirtschaft in Zukunft auch noch viel erreicht werben können; daS Ziel der Rentabilität allein auf diesem Weg« erreichen zu wollen, ist aber eine Utopie. Abgesehen von staatlichen Maßnahmen, die unbedingt notwendig sind, wird bi« Landwirtschaft auch im nächsten Jahre weitgehend auf den Weg der Selbsthilfe verwiesen werden, wenn sie au» der augenblicklichen Unrentabilität, vor allem in allen Zweigen der BeredlungSwtrtschast, herauskommen will. Welche Möglichkeiten bieten sich nun, um auf dem weg« landwirtschaftlicher Selbsthilfe die Absatzverhältniss« günstiger zu gestalten. Um diese Frage zu klären, braucht man sich nur die Marktverhältnisse anzusehen, wie stch ja überhaupt die Produktion nach den Ansprüchen des Vcr- hraucherS richten muß. Und da ist das hervorstechendste Merkmal, daß der Konsument für sein Geld eine Ware verlangt, die qualitätsmäßig aus sehr hoher Stufe steht, daß er möglichst beim Kans auch noch eine Garantie für die Güte der Ware haben will. Damit sind der landwirtschaft lichen Selbsthilfe auf dem Gebiete der Absahbesserung be reits die notwendigen Schritte im kommenden Jahre vor gezeichnet. Das Ziel der Landwirtschaft muß eine Quält« iätSfteigerung auf alle« Gebieten landwirtschaftlicher Sr» »«ngnng sein. Diese Qualitätssteigerung bietet, auf lange Sicht gesehen, auch die einzige Möglichkeit, der Auslands konkurrenz innerhalb Deutschlands Herr zu werden. In folge günstigerer wirtschaftlicher Verhältnisse — kein Krieg, keine Inflation — sind uns viele Staaten auf dem Gebiete der QualitätSerzeugnng und der Standardisierung land wirtschaftlicher Waren weit voraus. Und diesen Vorsprung gilt eS einzuholen. DaS vergangene Jahr 1N82 hat uns, mit staatlicher Hilfe, auf diesem Gebiete ein gut Teil vor wärts gebracht. DaS NeichSmilchgcsetz, Güteklassen für Vier usw., sind Marksteine auf dem Wege zur deutschen landwirt schaftlichen QualitätSerzeugnng. Staatliche Mithilfe wird aber auf allen Gebieten der landwirtschaftlichen Produktion durch einen mehr oder minder starken Zwang nicht möglich sein, in vielen Fällen auch nicht ratsam sein. Deshalb bleibt für den Landwirt da» Hanptantriebsmoment die eigen« Initiative, die Erkenntnis, daß eine hochwertige Ware auch heute noch zu besseren Preisen Absah findet, als landwirtschaftliche DnrchschnittSware. DaS bedeutet, daß der einzelne Bauer sich in viel stärkerem Maße als bisher der beutschen Markeubewegnng anschließen muß. Die Er zeugung von Markenware auf den verschiedensten Gebieten, der Milchwirtschaft, der Viehwtrtschaft, aber auch bet Kar- toffeln und vielem anderen mehr, hat im letzten Jahre eine erfreuliche AufwärtSbewegnng zu verzeichnen; sie ist aber längst nicht so stark, daß man behaupten könnte, der deutsche Bedarf an Markenware könnte au» eigener Erzeugung be- friedigt werben. Hier gilt eö, den Hebel anzusetzen; vom Großgrundbesitzer biS zum kleinen Bauern muß die Er- kenntntS zur Grundlage der Produktion und des Absatzes werben, baß nur der auf guten Absatz rechnen darf, der auf allen Gebieten Markenware berzustellen vermag. Daran» ergeben stch die Folgerungen für die Produktion, denn eine Markenerzeugung sangt bei den Anfängen der Produktion an. Sowie «ine Markenkartoffel ein besonder» gute» Saatgut, ausreichend« Düngung und sachgemäße Be- ackerung verlangt, so verlangt ein Markenet die richtige Hühnerrasse, die richtige Fütterung usw. Markenerzeugung ist also im wesentlichen eine Frage des richtigen Wirt schaftens. Was für den landwirtschaftlichen Betrieb schlechthin gilt, da» gilt auch für Nebenzweiae der Landwirtschaft, gilt für den Gemüsebau, in noch stärkerem Maße aber für den Obstbau. Hier steht die ungeheuer große Aufgabe der Sorteuvereiuheitlichnng vor uns, die nur gelöst werden kann, wenn alle beteiligten Kreise gemeinsam an diesem Werre Mitarbeiten. Obstbauer, landwirtschaftliche Organi sationen, Genossenschaften und Handel, sie alle müssen zu dem Werk der Sortcnvereinheitlichung und der Obststan- bardisierung mit herangezogen werben. Wenn alle Voraussetzungen für eine Markenerzeugung gegeben sind, bann wird sich der L. Teil -er Absatzerleichte rung auch einfacher schaffen lassen. Da» ist die Zusammen» saffnna des landwirtschaftlichen Angebots auf den einzelnen, vor allem auf den Großmärkten. Eine Zusammenfasstmg dieses Angebots — im wesentlichen wohl durch genofsen- schaftlfche Belieferung — wird sich erst bann durchführen lassen, wenn eine genügende Produktion qualitätsmäßig einheitlicher Ware vorhanden ist. DaS kommende Jahr und auch die späteren bringen also eine Fülle von Aufgabe«, ein« solche Fülle, daß sie nur bewältigt werben kann, wen« jeder einzelne Bauer sich mit in die gemeinsam« Front stellt und mitarbcttct an dem Endziel: Der Wiedergewi«» uung landwirtschaftlicher Rentabilität. Politische Tagesiibersicht. Die Glückwünsche der Staatsoberhäupter. An« An- laß de» Jahreswechsels hat »wischen dem Herrn Reichs präsidenten und einer Anzahl von Staatsoberhäuptern ei« Glückwunschaustausch stattgesunden, so mit den Könige» von Bulgarien, Dänemark, England, Irak, Norwegen, Ru mänien, Schweden, mit dem Verweser des Königreich« Un gar«, dem Schah von Persien und dem Präsident» der »«publik «Hile. Abreif« d«r schwedischen H»a«delSdelegatio« «ach Deutschland. Di« schwrdische Delegation str Li« Handels- »rrtraa-oerhandlungen mit Deutschland ist Montag ab««d «ach vrrli» abgereist, um di« Verhandlungen mit den deut- scheu Vertretern wieder aufzunehmrn. Diplomatischer Schritt weg«« der Ausweisung d«S Kapla«» Gtlleö. Wegen der Ausweisung de» Kaplans Giles hatte sich die deutsche Gesandtschaft in Brüssel schon an» eigenem Antrieb mit der belgischen Negierung in Der- bwdtmg Bslöt, Wie wir büren, bat di» Gesandtschaft jett avk Seifnna von Berlin erneut «inen Gchritt in dieser An- geleaenbeit det der b,I,lsch«n Reaierun, unternommen. Offener Brief amerikanischer WirtschaktSfübrer an Roosevelt. 20 amerikanische WirtlchaftSsäbrer baden an Roosevelt «inen offenen Vries aerichtet, in dem sie aeoen- seitia« Herabsetzung der Zollsätze und baldige Reaelnna der KrieaSschuldensraae al« Mindesiproaramm zur Wiederher- ftellnna aesunder wirtschaftlicher Verhältnisse fordern. Jtalieuisch.sra«»iistsch«r Zwischenfall i« Schanghai. In dun Schanghaie, BeranüaunaSvirrtel kam e« zu einem blutigen Feueraeiecht zwilchen italienischen Matrosen und französischen Soldaten. Wie verlautet, wurden dabei zwei Personen getötet. Auf beiden Selten wurden mehrer« Gr- wehrschüsse abgekeuert. Französische und italienische Mili tärpatrouillen, d>« mit der Zerstreuung der Kämpfenden beauftragt worden waren, beteiligten sich an de« Gefecht. Siidslavischrr Schritt 1« London. Laut Dimes bat der fstdslavisch, Gesandt« Dsuritsch gestern im Foreig« Ossice voraesprochen und der Besorgnis seiner Regierung Ausdruck gegeben über die angebliche Absicht Italien», al« Gegenleistung für finanzielle Hilfe «ine Zollunion mit Albanien einzugehen. A«ch der irisch« S««at aufaelöff. Durch «in« heute früh veröffentlichte Proklamation ist nicht nur daS Abge ordnetenhaus, sondern auch der Senat aufgelöst worden. Pressevertretern oearnüber erklärt« de Lanero, dich der Aus« löstingebrschluß nicht« mit der gegenwärtigen Meinung»- Verschiedenheit mit der Arbeiterpartei zu tun hab«. Kein« FÜ«fmSchtebesprech«no »ar der Abrüffnugs- konferen». Die von MoeDonald geolant« Ginberufung einer Fünfmächtebesprechnna über die praktische A«slegung der deutschen Gleichberechtigung, die vor dem Wirderzusam- mentritt der Abrüstungskonferenz in London stattfinden sollte, ist nunmehr, wie der diplomatische Mitarbeiter de» »Daily Telegraph'' meldet, von der englischen Negierung praktisch aufgegeben worden. Sowohl Reichskanzler von Schleicher wie auch der französische Ministerpräsident Daul- Boncour zeigten sich abgeneigt, an einer solchen Konferenz tetlzunehmen. EM AWllHI M M SklWM. * Budapest. Im .A'Reggrl" faat Graf Apponyi u. a.: Di« Weisen der Welt stehen in beschämender Rat losigkeit den zu lösenden politischen nnd wirtschaftlichen Fragen gegenüber. Die serienweisen Konferenzen sind kläg lich gescheitert. Auch von der WeltwirtschastSkonferenz erwarte ich kein Ergebnis. Dir Revision der Friedensver träge muß auf die TaaeSordnnna kommen. Ohne diese gibt rS kein« Besserung, auch aus wirtschaftlichem Gebiete nicht. Allerdings ist diese Frage schwer in Fluß zu bringen, da noch übermächtige Kreise ihr entaegenftehen. Auf die Frage, woher er «in« Besser««« erwarte, sagte Avvonvi, ich glaube über Deutschland werde dies« lamm««. Die ersten Handlungen des Kabinett» Schleicher sind klug, ziel bewußt und sympatbtsch. Hingegen ist di« Außenpolitik der neuen französischen Regierung vollständig noch im Sinne HerriotS orientiert. M Iklll EM MN 11« MlMkll venmllWAenMlW? »dz. Berlin. In unterrichteten Kreisen hört das Nachrichtenbüro de« BDZ.. daß in Vrensten der Erlast einer neuen Verordn»«« über die Vereinfachung «nd Verbilligung der Verwaltung tzevorfteb«. Nachdem durch solche Derordnunaen bisher die Nevelntrilnng der Land kreis«, di« Zusammenlegung von Ober- nnd Regierungs präsidien. die Auslösung von Provinzialschulkolleaien, die Auflösung d«S WoblsahrtSministeriums «sw. geregelt wurde, solle di« neue Verordnung Reiormmaßnahmen bei den be- stehenden Städte-, Kreis- und Gemeinhrordnungen bringen- Der Umfang der Regierungsbehörden und der Verwal- tnngSgerichtsbarkelt solle vereinfacht werden, insbesondere auch durch einfacher« Gestaltung de« BrrwaltnnaSstreit- «nd Beschlußverfahren«. Inwieweit damit Interessen gebiete der kommunalen Selbstverwaltung berührt werden, war bisher authentisch noch nicht festzustellen. In Kreise« der Reaierung Braun ist über die neue Verordnung noch nichts bekannt. In der kommissarischen Regierung nab«- ftehenden Kreisen verlautet, daß die etwa bevorstehend« Verordnung keineswegs umsaffend sein werde, sondern lediglich dem Zwecke dienen solle, neben der «eiteren Ver billigung und Vereinfachung der Verwaltung di« Finanz- schwieriokeiten bet den Gemeinden »« mildern durch Er leichterung der UmschuldunaS-Aktien und durch Förderung de« Ziel», di« ArbettSlofigkett in den Kommunen »« be kämpfen. Neue ArSeiterentlaffungen in Ostoberschlefien. «Kattowitz. Die Skarbo Ferm-Grub« bat bei« polnischen Demobilmachunaskommtffar di« Genebmiguua zur «utlasiuna von 1««« Arbeitern beantragt. Am Sonnabend erteilte der Demobtlmachnngskommissar die Bewilligung »ur Entlastung vo» 18V Arbeiter«, während für weiter« 800 Arbeiter rin Tnrnn-nrlanb von 1L —14 Wochen gestattet wurde. Im angrenzende» Domßrowaer Jndustriereoier soll, wie verlautet, in nächster Leit et»e Reib« do« Grube« völlig fttllgelegt werden, während a»f einige» andere« Gruben »ur noch wenig« Tag» gearbeitet werden fall. E» beißt, daß von diesen Maßnahmen «twa 6VVV Arbeiter betroffen werden, die damit ihr, Arbeit verlieren würden. öuctz nur drauclien 8le sls steiler lm Inventur- oder Weiße »Woche »Verkauft Wenden Sic sich bitte an die Tageblatt» Druckerei! Tort sind wir rasch und billig >« hab««! Riesa, Goetheftraß« öS. Ak MMItzk FiMWirMMU M LMM. Berkin lFnnksprnch.) Im .Dailv Telegraph" ist ernent die Rede von einer ursprünglich ssie Januar in London in Aussicht genommenen Fünkmächtekonkerenz. Das Blatt behanptet, daß die Hauvtgründ« »ur Aulaade dieser Konserenz der Widerstand der kleineren Mächte aemesen lei. Insbesondere solle Polen eneraische Vor stellung«,, in Loudon nnd außerdem — allerdlnaS in qe- mäßiaterer Form — Vorstellung«» tu Berlin erhoben haben. Von amtlicher Seit« wird auf di« bereit« vor einigen Wochen abaeaebene Erklärung bingewiesen. daß Deutsch land mit d«u Plänen, eine derartiae Käufer««, etnzn- berufen, nicht brfastt worden ist. Ebensowenig ist den Berliner AmtSstellen etwa« von polnische« Vorstellungen t« vertt« bekannt. Politischer Massenmord? Grausiger Leichenfnnd im Hase« von Valparaiso. * Santiago (Chile). Sin Taucher machte im Hafen von Valparaiso «ine aranenbafte Entdeckung. Sr sand auf dem Meeresgrund« zehn Leiche«, di, an Eifenschienen fest gebunden waren. Man glaubt» daß «s sich um einen poli tische« Mastenmord bandelt, da «ine der Leichen die de» im vergangenen Juni verschollenen Kommunistenfährer« Anabalon sein soll. Anabalon hatte «in« stark« kommu nistische Propaganda während der Amtszeit de« Präsidenten Davila entwickelt. Kampf mit Bandite«. * Madrid. Die Polizei hat in de« Vera«« bet Ronda nach taaelanae» Streifen «inen berüchtigten Banditen mit seinen Begleitern ausgestöbert. Die Band« batte zahlreich« Mord« anSaeführt und die ganze Gegend in gröstte Auf regung versetzt. Nach mehrstündigem Feuergefecht gelang e« der Polizei, den gut verschanzten vandenführer ,u töten, der kur» vorher noch «inen Polizisten niedergrschoffen und zwei verwundet hatte. General G«illa«mat tritt in de« Ruhestand. )( Paris. General Guillaumat, einstiger OberbesevlS- kaber der sranzöfischrn Rheinlandarme«, tritt dieser Lage in den Ruhestand, nachdem er 70 Jahr« alt aeworden ist. Gr war zuletzt Mitglied des Obersten Kriegsrate». Der Algeciras-Gxpretz entgleist. * Madrid. Am Montag entgleiste der Algeciras» Expreß bei Puente Gentil infolge falscher Weichenstellung. Mehrere Waaen sprangen au» den Gleisen. Zahlreich« Personen wurde« verletzt. Der Unfall des Schleppers „Edith". )( Hamburg. Bei dem Untergang des Schlepper« .Edith" im Hamburger Has,« ist di« au» 3 Mann bestehend» B«satzu«g gerettet worden. Schwerer Kraftwa-euuufall. *Großstr«litz. Am Montaa ereignet« sich ans der Taster Chaussee, kurz vor Vroßstrelitz, «in schweres Auto- unalück. Ein Personenkraftwagen, der mit fünf Personen besetzt war, geriet infolge des Glatteis«« in» Schleudern. Das Auto sauste argen einen Kilometerstein, riß ihn um, knickte mehrere Bäumchen und landet« im Straßengraben, wo es fick überschlug. Di« Gattin de» Direktor- der Oberschlesischen Elektrizitätswerke, Gtlger, wurde heraus- geschleudert und schwer verletzt. Ebenfalls erheblich ver lebt wurde der Führer de- Auto-, während di« übrigen drei Personen mit leichten Verletzungen davonkamen. DaS «nt» wurde vollständig zertrümmert. Schwerer Sturm über Grotzbritannien. V Mann ertrunken. " London. Ueber Großbritannien herrschte am Sonntag wieder «in schweres Eturmwettrr, da« besonders an der schottischen Oftküsi« großen Schaden anrichtet». Der schottisch« Fifchdampfer Venetia wurde bei Stonehaven auf di« Ufer- felsrn geschleudert. Di« Besatzung von neun Mann fand den Tod in den Wellen. Auch bei Holyhrad lief ein Dampfer aus »inen Felsen auf. Die Mannschaft tonnt« mit «inen» Raketenapparat gerettrt werden. Eine Baugrube der Hamburger Untergrundbahn ersöffe«. Hamburg. (Funkspruch.) Di« in monatelanaer Arbeit bergestrllte Baugrube für de« «ene« Uuterarundbahnhos Inngfernftien ist heute früh ersoffen. Wasser der Binnen- alster, da« mit ungeheurer Kraft unter der Spundwand dnrchgebrochen war, drang mit so ar«ßrr Schnelligkeit tu den Schacht «in, daß di« in der Baugrube beschäftigten Arbeiter sich nur mit großer Not rette» konnten. AleuMmmfall In Westfalen Sin Löter, mehrere Verletzte Letmathe (Westfalen), S. Januar. 2m Vahnhos Letmathe h»hr Montagabend auf einen zur ««»fahrt bereciNehenden versoneazug infolge unerlaubter Freigabe de» Gleise» ein Güterzug auf. Durch den Anprall wurde der Zugführer de, Verfouenzuge«, Gustav Schneider, der sich auf der Platt form de» letzte« wagen, befand, unter den Güterzug ge- schleuderk »ad gelötet. Die beiden Lokomotivführer und zwei Reisend« wurden verletzt. »eMdills eines Mörders Gladbach-Rheydt, 8. Januar. Der Mörder de, 25jährigen Gustav Jausen au, Rheydt, au dem eine scheußliche Bluttat verübt wurde, gab an, anormal veranlagt)« sein; mau mutz annehmen. « mit einem Serualverbrechen zu tun zu haben. Josef Rükken. der Mörder, zeigte sich beim Verhör sehr kaltblütig. Er erklärte, Jansen hab« ihm zwar leid getan, allein er empfinde keine Reue. Reber die Tat selbst gab er an, er habe den Ermordeten abgeholl, mit ihm eine Vierreise gemacht. Später habe er eia verrostete« Rasiermesser au» seiner Wohnung geholt, mik dem er dann da, Verbrechen beging. Zuvor habe er «och eine Flasche wein gekauft und fein Opfer auf einem Feldweg berauscht. Al, Jansen infolge seiner Trunkenheit zu Loden stürzte, habe sich Rutten über ihn gekniet und ihm mit dem Messer die kehle durchgcschnit- tea. Er habe dann abgewartet, bi, Jansen völlig verblutet «ar und peinlich darauf geachtet, dah sein« Kleider keine Llutsprltzer bekamen. Vie Leich« habe er in einen nahen Busch artldisaot und »es daau vrdig nach -auf« gegangen,