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- Erscheinungsdatum
- 1933-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330103
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-03
-
Monat
1933-01
-
Jahr
1933
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Handelt ,n» da», N«ch Muttesten d« vrtö»»N,?I entkamen di« Ränder »n erkannt. * Dresden. TvdeSftnr, von der Trepp«. Heute «acht ist der früher« n«1ionalltb«rale LanbtasSaLg«- ordnet« Richard Hart«««« tödlich ««rnnqlückt. Der 74jährige Mann verfehlte di« Treppenstufe «nd stürzt« die Treppe hinunter. Er zog sich -aLet «inen SchädelLruch zu, dem er heute früh erlegen ist. Hartman« gehört« «tma SV Jahr« al» Abg«orbn«ttr dem fächstfchen vanbtag sowt« dem Dresdner Gtadtverordnetenkollegium an. * Dresden. Todesfall. Am Montag starb hier tm fiebrigsten Lebendiahr der Finanzgerichtspräsident Geheimer Finanzrat a. T. Felix Zenner. Er lebte feit 1929 tm Ruhestände. ' Kirschau. Weite Reise eine» Luftballon». Beim Mähen von Herbstfutter bemerkte der hiesige Gutsbesitzer Hermann Wauer auf seinem Grundstück «inen blauen, mit gelber Aufschrift und mit einem berittenen Krieger be malten Kinderluftballon, an dessen Ende ein Zettel mit erner französisch abgefaßten Bemerkung befestigt war. Dem Absender, einem angeblichen Svitzenfabrikanten M. Delaignc, dem viel an einer Benachrichtigung lag, wurde sogleich von dem Auffinden Mitteilung gemacht, worauf dieser letzt mit einem recht freundlich gehaltenen Brief, dein übrigens auch ein kleines Andenken beilag, seinen Tank aussvrnch. Seinen Zeilen war zu entnehmen, daß er drei solcher Ballon» hat aussteigen lassen, von denen einer bei Münchehofe in der Mark, ein anderer bei Mon treux in der Schweiz und der dritte in .Kirschau niederge- gangen war. Bon der Zeit des Ausstieges bis zur Auffin dung waren etwa nur 20 Stunden vergangen. * Zittau. UnreoelmäßiakeOen bei der Winterhilfe. Fsink Erwerbslote, die mit der Verloronnq des non der Winterbilie im Marltallaebäude aelaaerten Snmmeloute« betraut morden waren eigneten sich KkeibunaSstücke an und versuchten, einige' davon ihren vor dem Hanse wartenden Hellern in die Hönde zu spielen, «ne wurden fedoch beobachtet, nnd da? alarmierte lleberiallkommando ver hindert, den Bandendiebstahl. Die Schuldigen wnrden verhaltet. Bei HauSsuchunaen land man noch weitere? an« der Winternothille stammende« Diebesgut, da« beschlag nahmt wurde. Der entstandene Schaden ist jedoch nur geringfügig. " Wurzen. Zwei Lehrlinge als Einbrecher aekaßt. Endlich ist es aelnnaen, die Einbrecher zu lasten, die bereit« seit Anfang Dezember n. I. die Einwohnerschaft von Wurzen beunruhigten. Einem hiesigen Studenten glückte es, zwei junge Leute in einem Hause sestzubalten, al« sie gerade wieder «inen Einbruch verübt batten. Die Polizei sand bei einem von ihnen einen Dietrick vor. Die beiden wurden der Kriminalpolizei vorgeführt. Sie gestanden ein, vier der Einbrüche begangen zu baden, dock vermutet man, das, auch di« übrigen Einbrüche auf ihr Konto kommen. Die Täter stnd der 15 jährige Scklofferlehrlina Haust und der 17 jährige Malerlebrlina Hiller, beide au« Wurzen. * Leipzig. Zwei tödliche EaSvergiftunaen. Der 73 Iabre alte Rentner Friedrich W. wurde am NeujahrStag« in den frühen Morgenstunden in seiner Wohnung in der Wörlitzer Strotze von seiner Frau gasvergiftet tot aufae- funden. Er batte sich an der Gasflamme ein« Pfeife an brennen wollen, währenddessen er von einem Unwohls«in befalle« wurde und besinnungslos vom Stuhl sank. — Ein ähnlicher Unfall «reignet« sich ebenfalls am NeujahrSmorge« in der RbLtiscken Stratze, wo «in llljähriger junger Man« beim Milchkochen auf Gas eing«schlaf,n war. * Leipzig. Ein Leipziger Ekandalblatt verbot«». Da« in Leipzig seit einiger Zeit erscheinend« Skandalblatt »DaS Echo" ist, wie di« Pressestelle di« Landgericht« Leipzig mitteilt, auf Grund de« Schund- und SckmutzaesetzrS ver boten bezw. aus der Oeffentlichk«it zurückge»o«en worden. Jedenfalls darf diese „Wochenschrift" nicht mehr in de« Schaufenstern auSgelegt, auch nicht mehr in Kioske» und im Stratzenbandel angeboten werden. * Borna (Bez. Leipzig). Wüst« Ausschreitungen zu Silvester. Auf dem Marktplatz hatten sich zur Silvester nacht — wie üblich — mehrere hundert Personen ein gefunden. Al» mit Schlag 12 Uhr ein Nationalsozialist ..Deutschland erwache!" rief, wurde dieser und etwa 25 seiner Parteigenossen von mehreren hundert Personen, zu meist Kommunisten, bedrängt. Ein Nationalsozialist ver letzte bei der Abwehr einen Kommunisten. Al» der in Schutzhaft genommene Nationalsozialist der Wache zuge führt werden sollte, wurde «r dem Polizeibeamt«n ent rissen, konnte sich aber dennoch in die Wache retten. Tte Polizeiwache wurde darauf von mehreren hundert Mann belagert nnd die Polizei mutzte den Platz sodann unter Anwendung de» Gummiknüppels räumen. Tie Ausschrei tungen werden für die Beteiligten noch ein üble» Nach spiel Haven. * Hartha. Neuer Stadtbankdtrektor. Weit über 70 Bewerber hatten sich für den Posten -es Direktors der hie sigen Stadtbank, der durch die Versetzung LeS bisherigen StadtbankbirektorS Taggesell in den Ruhestand sreigewor- den war, zusammengefunden. Aus dieser Füll« hat man jetzt den bisherigen Leiter der Spar- und Girokasse von Augu stusburg, Lahr, auSgewählt. * Lb«mnitz. Wobnbaurbrand. Am NeujahrStaq« entstand auf d«r Ludwigftraße vermutlich durch unvorstch- tigen Umgang «ineS Kindes mit Lickt «in WohnungSbrand. Li« Verqualmung der Räum» war derart, datz di« Feuer- »eh» nur «tt Galmasken unter Zuhilfenahme d«r Motor leiter an den Brandherd gelangen konnte. v«i den Lösch, «beiten zog sich «in Wehrmann «in« Handverletzuna ,u. * LH«« nitz. LadeSfpruna aus dem Fenster. In -Nederzwönitz sprang in «inem Anfall geistiger Umnachtung Mlttk, Ist W! Gefroren hat «S Heuer Roch gar kein festes Et»,' Da» Bllblein steht am Weiher Und spricht schon zu sich leiS: Ich will «» einmal wagen. Da» St», eS mutz -och tragen — wer weiß? Mutter, gib' acht! Dein Kind — der Teich, der Flutz, der Vach, daS St»! — Ein Dämon lauert in verglastem Kristall, der sich schlagen und steinigen läßt, doch heimtückisch, hinterhältig wartet er auf Dein Kind — setzt e» den Futz auf den gefrorenen Spiegel? SS reizt und lockt und — gib acht, Mutter! Der jung« Winter hat sein Werk noch nicht vollbracht. Da» Et» ist dünn, e» trägt noch nicht, aber e» scheint so, al» ob man sich auf e» schon verlassen könnte. Die Kinder kön nen nur schwer widerstehen, e» einmal zu wagen. Siehst Du, Mutter, sie nicht am Ufer stehen? Steine, große und kleine, werfen ste auf da» EiS, daß es klirrend klingt, und so wollen ste, einmal ein Spiel, dann aber auSprobieren, ob e» fest ist. Sie wissen ja nicht, dah ein Stein menschliche Last nicht ersetzen, datz er nicht das Ei» so sicher probieren kann, wie e» sein müßte, ehe der Fuß hinaufgeseht wirb. ES findet sich ein Wagehals, ein kleiner Vorwitz, der zuerst den Fuß auf den blanken Spiegel setzt. Ist cS Dein Bube, Mutter? „Hurra! «S hält!" — Doch, wer weiß? Hört ihr nicht, wie es unheimlich unter den Füßen knistert und knattert? Was ist dabei?! Die Kinder kennen keine Gefahr. Zu Dreien, zu Vieren, zu Fünfen folgen sie dem Ersten ... sie bilden eine Kette und trapp, trapp geht e» über das Ei«, über die schlingernde Fläche. Mutter, Dein Kind! ES rief Dich laut, als der Dämon da» EiS unter den Füßen der Kleinen zerbrach. Du hörtest e» nicht. Jetzt, da e» zu spät ist, rennst Du wohl händeringend zum Teich, znm Fluß, zum Bach, zum See, und raufst Dir die Haare und läßt Dich nur mit Gewalt davon abhalten, da» EiS zu betreten. Und waS hat da» für einen Sinn? Dort in der Mitte ist da» schwarze, große Loch, in dem Dein Kind versank. Man wird e» finden. Jetzt liegt Dein Kind in einem gläsernen Sarge und ist tot. Mütter, gebt acht! Macht Eure Kindor auf die Gefahren aufmerksam, die ihnen der junge Winter bringt. Und wenn sie nicht hören wollen, dann zieht ihnen den Hosenboden stramm, wie dem Bllblein auf dem Eise: „DaS Bllblein hat getropfet. Der Vater 'mt'S geklopfet, Zn HauS!" Erst wenn die Bekanntma^'nvgcn ergehen, datz da» Eis freigegeben wird, dann seid großherzig, aber mahnt immer wieder, auck dann noch gibt eS Gefahren. Predi. «Ine 50jährige Rentnerin au« dem Fenster in Len Hof hinab, wo sie mit aebrochener Wirbelsäule liegen blieb. Sie starb kur» daraus. * Ebemnttz. Tin Kind ins Walser aeworfen. Am Montag warf eine auf der Rudolfstratze wohnhaft« ledige Arbeiterin ibr 8 Wochen altes Kind in den Mühlgraben. Sin Mann sprang sofort nach, rettete das Kind und über gab «» «inem Br»te. Die Mutter, di« erst kürzlich au» der Nervenheilanstalt entlassen worden war, wurde fest genommen. 'Zwönitz. Keine WohlfahrtSunterftützuna. Wie ge- meldet wird, konnte die Stadt di« zuletzt fällige Wohl- sabrtsuntrrstützung mangel» Mittel nickt zur Auszahlung bringen. Den UnterttützungSberecktigten konnte auck «in Termin für die Auszahlung nickt angegeben werden. ' Hainichen. Jugendlicher begeht Selbstmord. Au» unbekannten Gründen ließ sich am NeujahrStage im be nachbarten Berthelsdorf der 14 jährig« Schüler Paul Claußnitzer von «inem Zuge überfahren. Er wurde so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. - * Wolkenstein. Politische AuSsckweitungrn. Inder Silvesternacht kam e» hier zu einer Schlägerei zwischen Anhängern der SPD. und der NSDAP. Die Streitenden mußten durch Polizei- nnd Gendarmeriebeamte mit dem Gummiknüppel auseinander getrieben werden. Kur» dar auf rotteten sich auf dem Marktplatz erneut Trupp» der NSDAP, zusammen, die ein Hauptwachtmeister in Güte zum AuSeinandergehen bewegen wollte. Dabei wurde der Beamte von einem 23 Jahre alten Tischlergesellen au» Wolkenstein mit einem Messer in die linke Schulter ge stochen; die Verletzung ist jedoch nicht lebengefährlich. Die polizeiliche Untersuchung der Vorfälle ist im Gange. Ter Ptesserstecher wurde festgenommen und dem Amts gericht Wolkenstein zugeführt. * Geyer. Hier verstarb zum Jahreswechsel nach kur zer schwerer Krankheit Wattefabrtkant Louis Stoll. Der Verstorbene, -er 84 Jahre alt geworden ist, war weit über Sachsen hinaus bekannt und geachtet. * Limbach. 50 Jahre Stadt Limbach. Ter Neu- jatzrStag fand alle städtischen Gebäude und viele Privat hauser in reichem Flaggenschmuck vor. Ten Grund hier für bildete die 50. Wiederkehr de» Gründung-« tage» der Stadt Lrmbach, die bis zum 31. Tezember 1882 nur al» Landgemeinde geführt worden war. Ter Not der Zeit entsprechend, Kat man sich ge zwungen gesehen, auf offizielle Feierlichkeiten zu ver zichten. ' Zwickau. Justizrat Teichmann gestorben. Im Alter von 65 Jahren ist der Justizrat Friedrich August Teichmann gestorben. Er ist im öffentlichen Leben der Stadt Zwickau Jahrzehntelang tätig gewesen. Von 1903 bi» 1921 gehörte er dem Stadtvevordnetenkollegium an, darunter zehn Jahre lang al» Vorsteher. Ferner hat er in der hiesigen Industrie eine Rolle gespielt, außerdem war rnittkl W. RLckjchau nnd Ausschau. Demi «S heißt, die Ndot mache besinnlich, so ist da» eine alte Weisheit, die sich in unserer Zeit wieder einmal so «echt bewährt hat. Am Weihnachtsabend waren unsere Kirchen bis auf den letzten Platz gefüllt; die schön«, nun wieder strahlend erneute Frauenkirche konnte kaum die Menschenmenge fassen, viele mußten stehend dem Gottes dienst beiwohnen. Und milde waren sie alle gestimmt; Liebe, Freude nnd Ruhe nach all dem Hasten nnd Trei ben der Vorwochen war in die Herzen eingekehrt. DaS »efgte sich in vielen Kleinigkeiten. Ta keuchte ein alter Mann di« Stufen zur Empore hinauf, gleich waren hilf reich« Hände bereit, ihn zu führen. Ein alte» Mütterchen fand leinen Platz, da standen bereitwillig einige junge Leut« auf, um ihr den eigenen Sitzplatz zu geben. Stille wurde e» auf den Straßen. Glockcntöne brausten Ücker die Stadt hin. Tann sah man in den Wohnungen die Lichterbäume erstrahlen, und ivenn «S nur ein kleines, bescheidenes Bäumchen war. Später konnte man noch ein mal im Radio dem Klang der Glocken lauschen, sie tönten auS Nord und Süd, aus Vst und West, bis die „Deutsche Glocke" vom Rhein mit ihre» feierlichen Akkorden und ihrem sinnigen Glockenspruch zu Frömmigkeit und Vater landsliebe mahnte. Ueberall wurde gefeiert, da war Wohl kein Heim, in dem nicht die WcihnachtSfreude einlehrte. Viel war ge ¬ geben worden, um auch den Aermsten zu »eigen, daß feiner gedacht würde. Auch die Kranken, die Blinden, die Stummen und Unglücklichen erhielten irgendwie ihr Weihnachten, denn die Not hatte die Herzen weich ge macht und die Hände fveudig »um Geben. Und wieder mahnen di» Glocken mit tiefem feier lichen Ernst, wieder finden die Dresdner den Weg in ihre Kirchen zu stimmungsvoller Feier. Noch vor wenigen Jahren drohte sich unter den Bewohnern unsrer Stadt Gleichgültigkeit und gefährlicher Materialismus breit zu machen, und e» wurden Stimmen laut, die warnten, doch bei Maschine und Rechenexempel die höhere Ethik bei Leben» nicht zu vergessen. Tie Zeit hat sich gewendet, ist mit einem Male besinnlicher geworden, auch in Dresden spürt man diese Umkehr. Dem Grund nachzuspüren, ist nicht schwer. Tie vtelbestaunten Maschinen, welche Men schenhände sinnreich ersetzen sollen, stehen still, und traurig mutet e» an, wie öde cS in den sonst so betrieb samen Fabrikvierteln anssi.-ht. In Freital, wo vordem die Essen rauchten, dl» Hämmer dröhnten und geschäftige Menschen den gewohnten Weg zur Arbeitsstätte fanden, gähnen dunkle Fabrikräume mit den starrenden Maschinen, die niemand zum Leben erwecken will. Biele der feiernden Menschen haben sich doch nun auf sich selbst besonnen, so zeigt sich wieder das ewig gerechte Naturgesetz, da» uns lehrt, wie auch das Unglück seinen Wert und seine Berechtigung hat. TeShalb braucht der Dresdner nicht am Silvesterabend trübselig spintisierend in seiner Bude zu bleiben, v nein, das will schon unsre Jugend nicht. Aber die Fröhlich er Vorsitzender der Sektion Zwickau de» deutsch-öster reichischen Alpenverein». * * Bad Lieben werd«. Schadenfeuer. Am Vkeu- jahrstag« brach in dem benachbarten Torfe Lausitz ein Schadenfeuer au», durch da» die große Scheune de» Land wirt» Deibold völlig vernichtet wurde. Große Vorräte an Stroh und ein großer Bestand an landwirtscl-aftlichen Maschinen und Geräten wurden mit vernichtet. Land wirt Seibold, der versuchte, au» der brennenden Scheune einige Gerät« zu retten, wurde durch Brandwunden im Gesicht, an den Händen und den Armen schwer verletzt. Tie Feuerwehren konnten gegen da» Feuer nicht» auSrichte» und mußten sich darauf beschränken, ein Uebergreifen des Brande» auf die Nackbargebäude zu verhindern. Tie Ent- stehungSursache ist nicht bekannt. * Bad Ltebenwerda. Zwei Diamantene Hoch- »erten. Zwei Ehepaare, die ihre Liamantne Hockfzeit feiern tonnten, wurden in diesen Tagen im Kreise Ltebenwerda geehrt. In Ortrand begingen am NeujahrStag der Jnvalio Wilhelm Hintze und seine Ehefrau Emma, die beide im Alter von 83 Jahren stehen,' dieses seltene Fest. Beide alten Leute wohnten bi» zum vorigen Jahr in Sangerhausen, wo her Mann in einer Eisengießerei be schäftigt war. Er war Mitkämpfer de» Kriege» von 1870/71. — In Neuburxdorf feierte vor Silvester der ehemalig« Gütervorsteher der Reichsbahn Friedrich Jantz sch mit seiner Ehefrau di« Tiamantn« Hochzeit. Jentzsch ist 84, seine Frau 81 Jahre alt. Auch er hat den Krieg 1870/71 mitgemacht und war bei Belfort sck>wer ver wundet worden. Beide Jubelpaare wurden an ihrem Ehren tag vielfach geehrt. Neben dem Glückwunschschreiben des Reichspräsidenten, der preußischen Staatsregierung und der BertvaltungSbeliörden traten die Gemeindevertretungen, die der Kirchgemeinden, dir Kriegervereine und vor allem die Einwolmerschast selbst mit ihren Glückwünscl^n an. An Jentzsch ließ auch der Generalsekretär der Deutschen Reichsbahn mit einem Geschenk seine Glückwünsche über mitteln. ' Berga (Elster'». FolgenschloereS Eifersuchtsdrama. In der Nacht zum Montag wurde auf der Straß« von Elodra nach Weida aus dem Dunkeln da» von dem Fär berei arb eiter Schreiber au» Weida gesteuerte Motorrad, auf dem noch ein Brautpaar saß, beschossen. Dabei erhielt Schreiber einen schwerer Bauchschuß und mutzte in lebens gefährlichem Zustande in da» Krankenhaus nach Milbitz bei Gera gebracht werben; die beiden jungen Leute flüch teten unverletzt. Als Schütze wurde der 25 jährige Maurer Alfred Geier aus Elodra ermittelt. Er hatte auf dem Tanzboden seine frühere Braut mit einem anderen jungen Mann getroffen. Wiederholte Annäherungsversuche stießen jedoch au; Widerstand. Daraufhin lauerte Geier die beiden jungen Leute, die mit Schreiber nach Hause fuhren, auf und gab den verhängnisvollen Schuß ab. Nach der Tat flüchtet« Geier nach Elodra, wo er sich einen Schuß in die Schläfe beibrachte. Man brachte ihn in bewußtlosem Zu stande in» Greizer Krankenhaus, wo er am Montag früh seinen schweren Verletzungen erlag. MIM MWIMMWl MchAerlM r.v. )( Berlin. Der Vorsitzende -eS Deutsche« Milch wirtschaftlichen ReichSvcrbandeS, ReichSernährungS- unk Lan-wirtschaftSminister a. D. o. Prof. Dr. A. Fehr, MLR, hat in Anbetracht der durch die Bekanntmachung der Ver ordnung de» Herrn Reichspräsidenten zur Förderung de« Verwendung inländischer tierischer Fette vom 28. Dezember 1982 hervorgerufcnen große« Beunruhigung in der Milch« wirtschaft folgendes Telegramm an den Herrn NeichSernäh« rungSminister, Freiherrn von Braun, gerichtet: „Erhalte von milchwirtschaftlichen Verbänden aller ReichSteile sorgenvolle Proteste gegen Butterbeimischang. Butterpreissturz wirb als Manöver der Freunde der Bei mischung angesehen. Ritte dringend vor weiteren Schritten um Empfang und Aussprache." Sie SmilllcllW m Mem Iv MliMMeae. Berlin. tFnnkspruck.l In einem Berliner Morgen, blatt ist der Vorwurf erhoben worden, daß di« Arbeiten für di« Durchführung der landwirtschaftlichen Siedlung nickt vorwärts kämen. Bon zuständiger Stelle erfahren wir da»n, da? jetzt auck die Besprechungen in den Land- stellen der Provinzen ObrrscklestenS und Niederscklesten» über die Bereitstellung von Land für Siedlungszwecke durchgrsübrt worden stnd, nachdem di« entsprechenden Verhandlungen in den Landstelleu der übrigen, am Sied- lungSwerk interessierten Provinzen schon vorher erfolgt waren. In Niederschlrsten stehen schätzungsweise KNVstst Morgen und in Oberschlesien etwa 50V0V Morgen für TirdlungSiweck« »nr Verfügung. An diesen Besprechungen der Landstellen waren außer den Provinzialdehörden nnd provin»iellen EeldftorrwaltungSkörprrsckasten die interes sierten Kreditinstitute, dir Landschaften und landwirtsckast- lichen Hypothekenbanken beteiligt. Diese Kreditinstitut« haben sich bereit erklärt, ihr« auf die Güter, di« der Sied, lung »ugesübrt werden sollen, gegebenen Hypotheken stebe» »u lasten. Die Hypotheken-Banken und die Landschaften sind weiter bereit, Vereinbarungen über eine rasche Durch führung der Zwangsversteigerung bei den Gütern »u treffen, dir in SntsckuldungSversabren als rntlckuldungSuniähia «»«scheiden. Um di« Durchführung der Siedlung noch im lausenden Jahre zu besckleunigrn, sind die Fristen für di. Zwangsversteigerung abgekürzt worden. — ä —————— keit ist doch gehaltener. Schon der knappe Geldbeutel legt Einschränkungen auf. Ist daS ein Schaden'? Man kann auch fröhlich fein ohne Geldkosten, ohne Wein- und Sekt gelage, und zu einem Gläschen Punsch langt «S immer noch. Tann werden dem Gießlöffel nach altem Brauch heimliche Wünsche anvertraut, und sinnige Gemüter w.-i? sagcm au» den krausen Formen, die das gegossene Blei bildet, die schönsten T-inge für da» neue Jahr, viel Geld, — «ine Krone, — ein Auto, — vielleicht gar einen — Kinderwagen! Jung gefreit hat noch keinen gereut! TieleS schöne Sprichwort haben sich auch an dieser Weihnacht viele Pär chen angelegen sein lassen. Spaltenlaug die Verlobungs anzeigen in den Dresdner Zeitungen, — «S wurde ja der Bund fürs Leben unter dem WeihnachtSbanm geschlossen. Und am Silvester, ivenn daS alte Jahr zu Grabe getragen wird, blüht bei dem Klang der Glocken der Ausblick zu Glück und Freude empor! „Ein glückliches neues Jahr!" — Ja» wa» versteht man unter Glück'? Den sichersten Grund znm Glücklichsein trägt ja doch der Mensch in seiner eigenen Brnst: und die vielen Paare, die einer Scheidung ihre» Bundes entgegensehen, wägen in stiller Stunde der Jahreswende im tiefsten Herzen ihren Anteil an Schuld ab. Etwa» gar seltsames ist es nm die Jahres« ivende! Sie ist Rückschau und Ausschau. Und selbst bei fröhlichem Kreis, bei Lachen und Schdrzen verlebt, regen sich doch tief im Innern, wer sie nicht gewaltsam unter drücken will, Ewigkeitsgedanken und das Beste, was dem Menschen gegeben ward, — die Hoffnung! Reaina Berthold-
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