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- Erscheinungsdatum
- 1933-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-03
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Monat
1933-01
-
Jahr
1933
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—* Die Rede des sächsischen Innenmini sters im Rundfunk. Die Ansprüche des sächsischen Innenministers Richter im Mitteldeutschen Rundfunk, die da» Thema „Notwintcr 1932/33" trägt, besinnt heute Dien«, tag abend 21.19 Uhr nach dem Nachrichtendienst und wirb ungefähr zehn Minuten in Anspruch nehmen. —* Capitol-Gastspiel des StabttheaterS Dvbeln: Am Mittwoch, den 4. Januar, al» erstes Gast spiel im neuen Jahr „Ein W a lz e r t r a u m", Operette non OScar Straus. Für den durch Heiserkeit verhinderten Herrn Bert Elken wurde Herr Anton Miillauer vom Resi denztheater Dresden al» Gast gewonnen. Herr Miillauer, der dem Publikum vielleicht durch seine vielfache Rundfunk tätigkeit bekannt sein dttrfte, wird die dankbare Partie des Niki singen, in welcher er in den Döbelner Vorstellungen von „Walzertraum" begeisterten Beifall errang. Durch den Gast erhält die Vorstellung ein besonderes Interesse. Die Bühnenbilder wurden von Hans Heising geschaffen. Unter der mnsikal. Leitung von Hans Heckel nnd Spielleitung von Fred Rohde sind die beliebtesten Mitglieder de» Döbelner vperettenensemblcS beschäftigt, so baß allen Theater freunden durch diese Aufführung des klangvollen, wie hetter-liebenswürdigen Werkes ein genußreicher und er freulicher Abend gewährleistet wird. —* Bund Königin Luise. Die hiesige Ortsgruppe vom Bund Königin Luise hält am kommenden Donnerstag, ? Uhr abends, in der Elvterrasse ihre Weihnachtsfeier ab. Ein liebliches Krippenspiel, der Aufmarsch erzgebirgischer Wethnachtsgestalten und musikalische Vorträge werben den Abend zu einer rechten deutschen Weihnachtsfeier gestalten. —* Vortragsabende. Wir werden gebeten, auch an dieser Stelle auf die Mittwochs abend stattfindenden Borträge im MissionSkaal Goethestrabe 87 htnzuwetsen. lVteh« AnttiaLnteM. wurde inmitten der sich immer «ehr kompilieren»«» Schwierigkeiten mit der ReparationSkommisston, Dr. Enno mit der Kabinettsbildung betraut. Set« Kabinett der „dis kontfähigen Unterschrift" prägte i« der sregteruugSerklLrung »en allmählich »um Allgemeingut gewordenen Programmsatz „erst Brot, dann Reparationen". Denkwürdig SleiSt Lnno» Arigebot «ine« NeparationSanleihe und eine- Sicherheits paktes im Dezember 1922, da» freilich den französtsch-belat« scher» Ruhretnbvuch mit feine« katastrophalen Folgen für die »eutsch« Währ««« nicht mehr abwenden konnte. Das Kabi nett Cuno -all, di« schwere Aufgabe, den passiven Wider stand und die Fürsorge für die zahlreichen Opfer de» Rhein- und MuhrkampfeS zu organisieren. Am 12. August, auf dem Höhepunkt der innen- und austenpolitischen Schwierigkeit«« trat da» Kabinett Lnno auf Grund eines von der sozial demokratischen Reichstagsfraktion beschlossenen MißiranenS- votmnS zurück. Seine Erbschaft übernahm Gustav Gtrese- Dr. Lvno widmete sich seitdem wieder mit grobem Er folg« al» BorftandSmitglied der Hapag der Wiederaxknüp fung der internationalen Beziehungen der deutsche» Schiff fahrt sowie dem Problem der NeparationSsachlieferungen. E» rft V6 Jahre alt geworben. Mlkk! Rach dem Kalender must es Winter fein? La und bork, n» Deutschland liegen die Temperaturen ia verschie den, wirb «S kalt gewesen sein, wirb Schnee gefallen sein, aber Winter» Einzug, was ist es damit? Wann zieht er denn so ein, wann schaut man das Wunder? Unlängst la» ich die Erzählung eine» Alten, dast er die Welt nicht mehr auskenne. Früher war eS im Winter Winter, im Frühling Frühling und so weiter. Und er hatte wohl nicht unrecht, wenn er meinte, so verdreht wie die Welt, sei auch da» Wetter. ES richte sich nicht mehr nach dem Datum, die Jah reszeiten beginnen durcheinander zu wirbeln, man kenne sich nicht mehr aus. Nun fehle noch, dast Tag und Nacht mit einander streiten, dann sei endlich die Seligkeit de» erträum ten UebermcnschengliickS gekommen. Nein, eS ist für die Menschen kein Glück, dast die Jahreszeiten so verschwimmen, dast hier lange schon keine Negelmästtgkeiten mehr zu finden sind. Und eS will so scheinen, als ob jene Statistiker, die eine Erkaltung der Erbe Nachweisen, mit Fug nnd Recht ge steinigt werben müssten. Die Erkaltung li<Ht nämlich darin, dast man alle 8S5 Tage des Jahres zusammennimmt. Früher gab ek anständigen Winter und anständigen Sommer, heute einen liimmerlichen Winter, einen verregneten Sommer, da» Kactt: selbstverständlich: Erkaltung. Der Durchschnitt bringt kalte» Wetter. DaS ist bedauerlich, soweit eS sich um die Verschlechterung deß Sommerwetters handelt, nicht aber, was das Wintenvetter angcht. Nun hat man eine Erfahrung, eine, die noch nie betrogen hat. Im Januar strengt sich der Winter an, da will er zeigen, was er kann. Zwischen dem IS. und 29. Januar beißt er die Zähne zu sammen, bann sollen die kältesten Tage sein, einmal will er sich durchsetzen. Und wenn er e» nicht auf 29 Grad unter Null bringt, dann wird er wahrscheinlich heimlich für sich weinen: schon wieder ein Jahr verspielt. An sich ein Widerspruch zu der ErkaltungStheorie. Aber aus Wider sprüchen besteht jedes Wissen. Wer will eS wagen, auch in diesem Jahre zu sagen, wann der Winter seinen wirklichen Einzug halten wird. Vielleicht ist er irgendwo schon, nnd man weist eS gar nicht. Denn cs soll schon bte und da Wintersport geben. Wintersport aber, nein, das ist nicht Winter. Winter ist ein schöner meister Schnee vor der Türe, meiste Dächer müssen sein. Man must bibbern und gerne am warmen Ofen sitzen, weil es da so gemütlich ist. Es ist nämlich recht seltsam, dast weniger die bösen Winter, die kalten Tage die Menschen mitnehmen, sondern jene undefi nierbaren zwischen warm nnd kalt, jene Tage, die keinen Charakter haben. Deshalb liebt man auch die Klarheit: Winter oder Sommer. Und wenn der Winter kommt, sei uns gegrüßt, dann wissen wir, was los ist, aber auf Gchleichereien lassen wir un» nicht ein. Nach den schlechten Erfahrungen der letzten Jahre werden wir immer prüder nnd immer mehr schüchternen BlutS. Ob e» auch etwas erkaltet? Solche Gedanken kann man nur so um Silvester herum haben, nicht wahr. Aber sie müssen einmal ausgesprochen sein, weshalb soll man auS seinem Herzen immer eine Mördergrube machen. Mensch sein heistt, das Jahrhundert in die Schranken fordern. Na, seien wir be scheiden, wir fordern ja nur, dast es Klarheit wird, ob wir nun wirklich einen Winter kriegen Predi. der Art der Beschäftigung. Für ein Krankenzimmer fftch 17—20 Grad zu Widern. Vehr wesentltch ist e», für di« Erwärmung de» Fustbodens zu sorgen. Tatz geheizte Räume einer ausreichenden Lüftung bedürfen, ist selbst verständlich. Leider wird auch hierin vielfach gesündigt. Häufigeres Lüften, am besten morgen» und abends für je 10 Minuten, ist zweckmäßiger als einmalige» längere» Lüften. —-Besreinng vo« der Bürgersteuer. Die Nachrichtenstelle der StaatSkanzlet teilt mit: Nach »en reichs- gesetzlichen Vorschriften über di« Bürgersteuer 1988 ist e» möglich, dast in einzelnen Fällen der arbeitende Steuer- pflichtige schlechter gestellt ist, als der Untersttttzungs- «mpfänger, der gesetzlich von der Steuer befreit ist. Dieser Fall wird immer dann eintreten, wenn zwar der Brutto- lohn de» Arbeitnehmer» über der allgemeinen Freigrenze liegt, sein Nettoeinkommen sBruttoeinkünfte nach Abzug ber GozialversicherungSbeiträge und Bürgersteuer) aber unter dieser Grenze. DaS Ministerium des Innern erklärt deshalb in einer im Sächsischen Derwaltungsblatt erschei nenden Verordnung die in ber Sächsischen StaatSzeitung vom 18. Januar 1882 veröffentlichte Verordnung vom glei- chen Tage für anwendbar auch auf die Bürgersteuer 1988. Danach kann in den obengenannten Fällen der steuer- pflichtige Arbeitnehmer bei seiner Gemeinde die Ausstellung einer Bescheinigung über die Nichteinbehaltung der Bürger steuer beantragen. Die Bescheinigung hätte er dem Arbeit- gebe» vorzulegen, der seinerseits in diesen Fällen von der Einbehaltung der Bürgersteuer absehen must. Eine Ber- - «tnfachung de» Verfahrens wird sich im einzelnen Falle durch allgemeine Vereinbarungen der Gemeindebehörde mit dem Arbeitgeber herbeiführen lassen. —* 2. Sächsische Geldlotterie für Seide». Übungen. Da» Ministerium de» Inner« hat auch für da» Jahr 1988 ein« zugunsten der Leibesübungen treibenden Verbände auSzuspielenbe Geldlotterie genehmigt. Der Reinerlös der Lotterie soll der Erhaltung bedrohter UebungSstStten dienen. In Einzellosen zu 56 Pfennigen und Doppellosen zu 1 RM. werden 209 009 Mark auSgespielt. Die Ziehung findet am 8. und 4. April 1988 in Dresden statt. —* Bon der LandeSuniverfität. Dem Dr. phil. Georg Sacke ist die Lehrberechtigung für Geschichte (osteuropäische Geschichte) in der Philosophischen Fakultät ber Universität Leipzig erteilt worden. —* Sitzung de» LandtagsvorstanbeS. Der Landtagsvorstand tritt am Donnerstag 11 Uhr zusammen, um über den sozialdemokratischen Antrag auf sofortig« Ein- berufuna des sächsischen Landtags schlüssig zu werden. —WK. Kriegsbeschädigte T opvelrentner. Eine in der Praxis vielfach ungeklärte Frage ist durch Entscheidung des SpruchsenatS für die Arbeitslosenver sicherung geklärt worden. Bisher wurde häufig Kriegs beschädigten, die neben der VersvrgungSrente noch eine Invalidenrente bezogen, nur die Freigrenze von 25 Mk. monatlich für die Versorgungsrente zugestanben, während man den Restbetrag der Versorgungsrente und die gesamte Invalidenrente voll auf di« Arbeitslosenunterstützung an gerechnet hat. Im Gegensatz hierzu ist nunmehr entschieden worden, dast, wenn «in Arbeitsloser als.Kriegsbeschädigter eine VcrsorgungSrente und außerdem eine Invalidenrente bezieht, von der Versorgungsrente der Betrag von 25 Mk. und außerdem von der Invalidenrente der Betrag von 1b Mark anrechnungsfrei bleibt. Bezieht also ein Arbeits loser eine Versorgungsrente von 42 Mark und eine In- valioenrente von 25 Mark, so must ihm in Anwendung dieser Entscheidung ein« Freigrenze von insgesamt 40 Mark für beide Renten zugebilligt werden und erst der Rest von 27 Mark ist auf di« Arbeitslosenunterstützung voll zu verrechnen. —WK. Der Nährwert der Seefische. Nach AuSsührungen von Prof. Gudzent im ReichSmtnisterial- blatt beträgt der Verbrauch von Seefischen in Deutsch land nur ein Drittel von dem anderer am Meere woh nender Völker, wie Engländer, Schweden nnd Holländer, obwohl Seelische als wertvolles Nahrungsmittel der deut schen Bevölkerung in genügenden Mengen zur Verfügung stehen. Für die menschliche Ernährung kommen haupt sächlich in Frage .Hering, Merlan, Kabeljau, Schellfisch, Rotbarsch und Scholle. Tie Seefische stellen ein hoch wertiges Nahrungsmittel bar. Ihr Muskelfleisch enthält biologisch vollwertiges Eiweiß. Ti« fetten Fische, vor allem .Heringe, enthalten beträchtliche Mengen Lipoide, Cholesterin und Lezithin und sind reich an Vitaminen. Wegen ihre» Jodgehaltes verdienen die Seefische als Nahrungsmittel besondere Beachtung. Sie haben sich auch als sehr vorteilhaft für die Krankenkost erwiesen. " Oschatz, verseßuna. RealerungSrat Dr. jur. Haas« wird mit Wirkung ab 1. Januar 1933 von der Amtsbaupt- Mannschaft in Auerbach zur AmtSbauptmannschaft Osch aß versetzt. An sein» Stelle tritt der derzeitige Gerichtsassessor, ab 1 Januar 1933, ReaierungSaffessor Dr. Müller-Dresden. Oschatz. Todesfall. Am Silvrsternachmlitaa bat Ober- lrbrer Hartlich in der Bahnhofstraße da« Zeitliche gesegnet, Vor 8 Jahren «ar er vo« Wellertwald, nach hier ver zogen, nm im Ruhestand« z« leben. Nur wenige Jahr« war ihm die» beschirden: ei« schwere» Herzofthmaleiden legte dem Verstorbenen größte Schonung a»f. Alle ärztlich» Kunst vrrsaate ,«letzt, sodaß Herr H. am Sonnabend nach mittag im 69. Lebrn«fabre verschieden ist. 20 Jahr« lang hat der Heimgeoanarnr zuletzt in Wrllrr««oldr amtiert und er war dort vielen Bewohnern «in treuer Berater nnd Helfer, sodaß er in WellerSwald« in besonder» gutem Ge. dächtni» bleiben wird. Großenhain. Schlägereien in der Ne*fabr«nacht, Bedauerlicher Meise ist «S auch die» Jahr in den zeitigen Morgenstunden de» Neusabr«tagrS »« verschiedenen Zusam menstößen gekommen. Auf dem Franenmarkt ist «in Gro ßenhainer nnd «in Großraschützer Einwohner von einem jnngen Mann au» Großenhain mit dem Stocke blutig ge- schlagen worden, der letztere (»um Arbeitrdienstlager de» MilitärvereinSbundeS gehörig) derart, daß er in» Kranken hau» «ingeliefert werden mnßte. E» hanvelt sich um leich tere Kopfwunden bei ihm. Wahrscheinlich spielen politisch gegensätzlich« Anschauungen zu« Teil ein« Ralle bei diesen traurigen Vorkommnissen. Di« gerichtliche Klarstellung wird hierüber wohl Ausschluß bringen. * Dr«»d«n. Drei Selbstmorde. Sin anf der Winter straße wohnhafter 32 Jahr« alter Arbeiter, der Sud« Dezember au» seiner Brotstrll« entlass«« worden war, hat sich in der Nacht zum Montag erhängt. — An der Marien- brücke wurde gestern vormittag ein »wanzigsährlger au» Ottendorf-Ockrilla stammender Student, dessen Vein« zu- fammengebunden waren, al» Leich» au» der Älb« geborgen. Sr hatte seine Prüfung nicht bestanden und wurde bereits seit Anfang November vermißt. S» liegt un»weif«lhast Selbstmord vor. — Auf der Eisenbahnstrecke nach Kötzschen- broda bat sich gestern morgen «in, Frau vom Zuge über- fahren lassen. Der Grund de» Selbstmorde» ist nicht bekannt. -Dresden. Folgen de« Glatteises. Klar Montag vormittag stürzt« auf der Nossener Straße «in, Zigaretten- arbeiterin infolge de» Glatteise» fa schwer, daß sie »it einer schweren Gehirnerschütterung in« Krankenhaus ge bracht «erden mußt«. Die verunglückt« »ar kurz vorbei bereit» einmal grktßr»t, sodaß sie »«führt »erden mußte. - Dresden. Raubüberfall? A» Sonntag früh »wischen 6 nnd 7 Uhr überfielen mehrer« Männer einen au« 3 Männern und L Franeu bestehenden Trupp in Ban- newitz. Di« Ueberfallenen wurden »n voden geschlagen und »»» den «»»do», etwa t». mit »fißen und Stöcke« miß- Oertliches nnv Sachfisches. Riesa, den S. Januar 1933. —" Wettervorhersage für den 4. Januar lMitgeteilt von öcr Sächs. Landcsivctterwarte zu Dresden.) Tagsüber mild, nackts höchstens unerheblicher Frost, zu nächst kein« oder nur geringe Niederschläge. Südliche bis südwestliche Winde, zeitweise aufftsschend. —* Daten für den 4. Januar 1933. Sonnen aufgang 8,10 Uhr. Sonnenuntergang 16,00 Uhr. Mond- aufgana 11,20 Ubr Monduntergana 0,53 Uhr. 1880; Der Maler Anselm Feuerbach in Venedig gest. <aek>. 1829). 1913 : Der preußische General Graf Alfred v. Schliessen in Berlin gest. «geb. 18S3). Wchkutbspr«- k« vckugewerbr. In dem Lohnstreit im vaaaewerbe hat die Schlichterkammer einen Schiedsspruch gefällt, wonach da» zum 81. Dezember 1982 gekündigte Lohnabkommen vom 18. Mai 1932 Gültigkeit über den 1. Januar 1938 hinan» bi» zuw 2. März 1988 be hält.» Di« Parteien haben sich über die Annahme de» Spruches bis zum v. d. M. zu erklären. —* SPD. fordert Lanbtag»etnber«f«ng. Die sozialdemokratische LanbtagSfraktion hat ein Schreiben «m den Landtag-Präsidenten Dr. Eckarbt gerichtet, t» dem unter Hinweis auf die bringende Notwendigkeit ber Auf deckung des am GA.-Mann Hentsch verübten Verbrechen» die Einberufung des Sächsischen Landtages auf den 19. Januar beantragt wird, mit der Tagesordnung: Be, ratnna be» Anträge» betreffend Fememord am National sozialisten Hentsch. —* Neuer Schwurgericht-präsident In Dre »Len. Der VVerlanbeSgerichtSpräfibent hat zum Vorsitzenden ber SchwurgerichtSperiobe 1988 den Land- gcrichtSdirektor Dr. Knoth ernannt. Wie im Vorjahr wer den in den sechs Tagungsabschnitten zwei weitere Land- gertchtSbtrektoren abwechselnd den Vorsitz führen, «nb zwar di« LandgertchtSbtrektoren Dr. Roth und Dr. Koch. —* Sprechstunde über bte wirtschaftlichen Verhältnisse tn Brasilien. Der GesarätschaftSrai, Herr Haiblen, von der Deutschen Gesandtschaft tn Rio de Janeiro, hält am Mittwoch, den 11. Januar d. J„ von S.89 Uhr an, in den Räumen ber Industrie- nnd Handels kammer Dresden, Albrechtstratze 4, Sprechstunden für di« beteiligten Wirtschaftskreise ab. S» bietet sich hierbei Ge legenheit, mit einem Kenner über die wirtschaftlichen Ver hältnisse in Brasilien Rücksprache zu nehmen. Wegen ber erforderlichen Aufstellung einer Zeiteinteilung ist vorherig« Anmeldung bei ber Kammer erforderlich. —- „Postgut", ein« neue Versandort der Reichspost. Bei der Deutschen Reichspost wird vom 15. Januar ab «in« neue billige Berfendungsart für Mein gut, Postgut genannt, «ingeführt. Ti« Einlieferung kann erfolgen bei allen Postanftalten, wenn «S sich um minde sten» fünf Sendungen nach demselben Bestimmungsort han delt, und ohne Rücklicht auf die Zahl der Sendungen nur zwischen größeren Orten. TaS Höchstgewicht ist auf 7 Kilogramm begrenzt. Ti« Beförderungsgebühr beträgt in der 1. Zone bis 75 Kilometer bi» 5 .Kilogramm 35 Reichs pfennige, bei 5 bis 6 Kilogramm 40 und bet 6 bis 7 Kilo gramm 45 Pfennige, in der 2. Zone bis 150 Kilometer bis 5 Kilogramm 45, bei 5 bi» 6 Kilogramm 55 und bet 6 bis 7 Kilogramm 60 Pfennige, in der 3. Zone bis 375 Kilo meter bi» 5 Kilogramm 45, bei 5 bi» 6 Kilogramm 55 und brt 6 bis 7 .Kilogramm 65 Pfennige, in der 4. Zone biS 750 Kilometer bis 5 Kilogramm 60, bei 5 bis 6 Kilogramm 80 Pfennige und bei 6 vis 7 .Kilogramm 1 jstM. und in der 5. Zone über 750 .Kilometer bis 5 Kilogramm 65, bei 5 bis 6 Kilogramm 90 Pfennige und bei 6 bis 7 Kilo gramm 1,20 RM. Ter Tarif für das Postgut ist ein FreihauS-Tarif. TaS Postgut wird also ohne Erhebung einer besonderen Zustellgebühr dem Empfänger ins Hau» gebracht. Unversiegelte Wertsendungen und Nachnahme sendungen sind zulässig, versiegelte Wertsendungen, Eil zustellung und Rückschein dagegen nicht. Es besteht kein Fveimachungszwang, und ein Zuschlag für nicht frei ge machte Sendungen wird nicht erhoben. Haftung, Ein lieferung, Verpackung, Verschluß, Aushändigung usw. sind wie. bei Postpaketen. ES handelt sich um gewöhnliche Paket karten. Eine Sendung bis zehn Sendungen an denselben Empfänger bedürfen nur einer Paketkarte. Bet Nachnahmen für jede Sendung ist ebenfalls nur eine Paketkarte er forderlich. Tie Sendungen sind zu kennzeichnen durch die Angabe „Postgut" im Kopf der Anschrift, die Paketkarten durch die Angabe „Postgut" im umrandeten Raum oberhalb der Anschrift. —WK. Führerinnen beS Freiw. Arbeits dienstes. Anf Anregung des Bezirkskommissars für den Freiw. Arbeitsdienst in Sachsen wird ab 8. Januar 1933 in der Wohlfahrtsschule in Hellerau ein 14tägiger Kursus für solche ArbeitSdtenstwillige eingerichtet werden, die sich als Führerinnen des freiw. Arbeitsdienste- bereits bewährt haben. Es handelt sich also nicht um einen Ausbildungskurs zur Führerin. ES ist deshalb auch nicht eine praktische Aus bildung oder Weiterbildung vorgesehen, sondern eine arbeitsgemeinschaftliche Durcharbeitung von Fragen wie die Einrichtung des Arbeitslagers, die Finanzierung, di« pädagogische Leitung u. ä. Die Auswahl der in Frage kom menden Führerinnen erfolgt durch den Bezirkskommissar für Sachsen. —WK. Die Bemessung von Unterstützungen. — Erlaß einheitlicher Richtlinien. Zur Ver meidung wesentlicher Unterschiede in den einzelnen Bezirks- fllrsorgeverbänden für die Bemessung von Unterstützungen hat das ArbeitS. und Wohlfahrtsministerium soeben einheit liche Richtlinien für die Anrechnung des Arbeitsverdienstes auf Grund des Sächsischen Wohlfahrtspflegegesetzes erlassen, nachdem die Richtsätze selbst einander schon ungefähr ange glichen worden sind. Grundsätzlich ist davon auSzugehen, daß der Lebenßbedarf eines arbeitenden Menschen höher ist als der, der "nicht arbeitet und daß ferner die Fürsorge zur wirtschaftlichen Selbständigkeit führen soll. Deshalb ist zweckmäßig, einen Teil des Arbeitsverdienstes bei -er Be messung der Unterstützung nicht anzurechnen. ES soll hierbei auch kein Unterschied zwischen regelmäßiger Arbeit oder GelegenheitSvcrdicnst gemacht werden. Ebenso wenig statt haft ist eine Unterscheidung der Anrechuungsgrundsähe da nach, ob es sich um die Arbeit des Ehemannes oder der Ehe frau handelt. — Anders liegt es bei den im HauShali ber Eltern lebenden verdienenden Kindern. Do sie nach bürger lichem Recht in engeren Grenzen ihren Eltern gegenüber unterhaltsverpflichtet sind, als die Eltern ihnen gegenüber, und da ferner vorgebeugt werden muß, daß die Kinder nicht lediglich wegen des Verfahrens der Wohlfahrtsämter die Familienaemeinschaft durch Wegziehen lösen, soll bei diesen Kindern die Minbestfreigrenze des Arbeitsverdienstes bei Errechnung der Unterstützungssätze größer sein als bei den Eltern. Sowohl für Eltern wie Kinder gilt aber, daß die Höchstfretgrenzxn so festzulegen sind, daß Unterstützung und freigelassener Arbeitsverdienst da- anderthalbfache de» Richtsatzes nicht übersteigen. —* Briefpost für d«n Kreuzer „Köln". Ti« Absendung der Briefposten für den Kreuzer „Köln" findet im Monat Januar vom Marinepostbüro Berlin E 2 an folgenden Tagen statt: vom 1. bis 7. Januar täglich, ferner am 9. und 10. Januar nach Messina (Sizilien), am 12., 13., 14., 16., 19. und 20. Januar nach Alexandrien (AeghptenX am 24. nnd 25. Januar nach Madras (Brit. Indien) und am 31. Januar nach Sabang (Nieder!. Indien). —* Wärmeschny im Winter. Eine der häufigsten Gelegenheitsursachen für die winterliche Erkältung bilden überlseizte Räume. Ter jetzige Muter steigert diese Ge fahr noch mehr, da vielfach die Heizer der Zentralheizung ivie auch die Hausfrauen und Angestellten bei der Heizung weniger das Thermometer al» di« Jahreszeit für maß gebend ansehen. Natürlich muß man wissen, welche Wärme den einzelnen Räumen angemessen ist. Ein Raum, in dem man sich bewegt, muß eine andere Temperatur haben, al» ein Ranm, in dem man bei der Arbeit zu sitzen oder in dem man zu schlafen pflegt. Ein Erwachsener braucht we niger Wärme als ein Kind, ein Gesunder weniger al» ein Kranker. Für einen Wohnraum sind 17—18 Grad Cel sius angemessen, in den Schlafräumen gesunder Erwach sener sollen nicht mehr al- 13—14 Grad Celsius herr schen. Lite Wärme in den Arbeitsräumen richtet jich nach
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