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- Erscheinungsdatum
- 1932-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193211085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-11
- Tag 1932-11-08
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Monat
1932-11
-
Jahr
1932
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MMMWlmMemW stk Ile SkMlMWW. An einer Bürgerversammlung in Radeburg, die -er VpÄereitung der Gemeinden»-!«« diente, erhob am Mon tag abend der deutschnationale LanbtagSabgeordnete Sqn« diruS Tögel folgende elf Forderungen als Grundsätze feiner Partei: I. Die Grundlage jeder kommunalen Arbeit ist die sitt- lichi-reltgiöse Verbundenheit der in der Gemeinde lebenden Menschen (Gemeinde ist Gemeinschafti. Schule und Kirche find ««entbehrliche Glieder dieser Lebensgemeinschaft. L Jeder Zentralismus, sowohl der der Regierung als auch der der Parteien, must beseitigt werden. Zentralis mus führt Au mechanischem Schematismus. Beseitigung der Parteienhcrrschast. Wir fordern Rückkehr zum wahren Eigenleben der Geineinbcn. 8. Gemeindliche Selbstverwaltung ist nur möglich auf der Grundlage freier und verantwortlicher Entschließung. 4. Beseitigung des Erzbcrgerschen Steuerzcntralismus und der mechanisierten FinonzauSgleirbsverivaltnng. Eigene Steuerquellen für die Gemeinden. Lastenausgleich nur in AnSnahmesällen der Not oder besonderer Finanzschwachheit. 6. keine Ausgabe ohne Deckung. Dieser Grundsatz ist die erst« Forderung kommnualer Selbstverwaltung. 6. Für alle Gemeinden fordern wir eine Schulden regelung durch Umwandlung der gegenwärtigen Schuld in unkündbare Tilgungskrcdite. 7. Die Wirtschaft in der Gemeinde ist ein freies und selbständiges, aber dienendes Organ des Gemeinschafts lebens. Sie muß entlastet und frei gemacht werden, damit sie wieder Arbeit und Steuer geben kann. 8. Die Gemeinde hat weder das Recht noch die Aufgabe, in das Gebiet der privaten Wirtschaft cinzubrcchen. Nur die BersorglingSbctricbc dürfen von der Gemeinde selbstän dig verwaltet werden. ü. Jede Vcrwaltungsrcsorm muß mit der Beseitigung von Aufgaben beginnen. In der Beschränkung auf das eigenste Gebiet der Gemeindeverwaltung liegt das Haupt ziel der Reform. Au eigentlichen Verwaltungsausgaben sind den Gemeinden soviel als nur irgend möglich zur selbständigen Erledigung zu übergeben. Die kommunale Beamtenschaft erfüllt die Voraussetzungen für eine weit gehende Verselbständigung -er Gemeinden. 1ü. ^ie Wahlbeamten sind von der Abhängigkeit von Parteien und Wahlergebnissen zu lösen. Die Wahl auf Lebenszeit muß nach einer gewissen Probezeit wieder mög lich werden. II. Die Auslösung der Gemeindearbeit in parteipolitische Kämpfe hat zum Niedergang der Gemeinden wesentlich bei getragen. In Wahrheit liegt die Aufbau-Grundlage nur in der Zusammenfassung aller wahrhaft nationalen und christ lichen Bürger. M deiiWii WWWlrWMlen IM. Wie in den vergangenen Jahren hat die Deutsche Reichspost in Verbindung mit der deutlchen Nothilfe auch in dreiem Winter wieder Nothilfemarken herausgegeben. Die Marken sind am 1. November 1932 erschienen. Sie haben al- Postwertzeichen für alle Sendungen im In- und Aus lande Geltung und verlieren ihre Gültigkeit am 3l). Juni 1933. Es sind diesmal 5 Marlen erschienen im Nennwert von 4, 6,. 12, 23 und 40 Rpf., die mit einem Wohlfahrts aufschlag von 2, 4, 3, 10 und 40 Rpf. verkauft werden. Ms Freigebühr gilt nur der Nennwert. Der Zuschlag fließt der deutschen Nothilte zu. 80 Prozent des Zuschlages be kommt die örtliche Wohlfahrtsstelle, die den Vertrieb der Marken vermittelt. Die Marken haben die Größe der Postfreimarken derselben Werte, sind auf weißem Pavier mit dem Wasserzeichen „Wastelmustcr" in Bogen zu 100 Stück hergestellt und zeigen Ansichten von der Wartburg, vom Schloß Stolzenfels, von der Burg Nürnberg, vom Schloß Lichtenstein und Schloß Marburg. Ihre Farben find hellblau, oliv, oraugerot, blau und lila. Es lohnt sich, sich einmal etwas näher mit den auf den Marken abgebildeten deutschen Burgen und Schlössern als Zeugen deutscher Vergangenheit zu beschäftigen. Auf der Marke zu 4 Rpf. sehen wir die Wartburg bei Eisenach von derselben Seite aus ausgenommen wie bei der schönen 5000-Mk.-Marke vom Mai 1923. Das schöne Bergschloß liegt am Nordwestende des Thüringer Waldes, 394 Meter hoch: es wurde 1067 von Ludwig dem Springer erbaut und war seit dicfer Zeit bis zum Aussterben der alten thüringisch-n Landgrafen aus dessen Hause mit Hein rich Raspe (1247) Residenz und Sitz eines Burggrafen. Unter Hermann 1. war die Wartburg eine Heimstätte der deutschen Dichtung und Schauplatz des sagenhaften Sän gerkrieges, eines poetischen Wettstreites, der nach mittel alterlicher Sage 1206 dort stattfand. 1263 fiel die Wart burg mit Thüringen an die Markgrafen von Meißen und 1440 an die meißnische Linie des Hauses Wettin. Die seit 1847 von Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar durch H. von Ritgeu wieder hergestellte Burg enthält zu nächst das „Ritterhaus" aus dem 14. oder 13. Jahrhundert mit der Luther-Stube, zuin Andenken an Martin Luthers Schutzhast daselbst vom Mai 1521 bis März 1522. Der mittlere Gebäudeteil, bestehend aus „Kemenate", Torhalle, Bergfried und „Diernik" (wertvolle Waffensammlung), ist ganz neu aufgesührt. Das große romanische Landgrafen haus (nach 1067 erbaut) enthält im Hauptstockwerk das Landgrafenzimmer, den Sängersaal, die Elisabeth-Galerie mit Fresken von M. von Schwindt, von denen uns einige schon von den Wohlfahrtsmarken des Deutschen Resches 1924 her bekannt sind, und darüber den erst 1130 aufge setzten, 40 Meter langen Festsaal. Die Wartburg — an der übrigens fast ununterbrochen renoviert werden muß — ist heute eine der besuchtesten Sehenswürdigkeiten Mittel deutschlands. — Auf der Marke zu 6 Rpf. kommt Schloß Stolzenfels zur Darstellung. Stolzenfels liegt am linken Rheinufer im Regierungsbezirk Koblenz über dem Dorf Kapellen. Das Bergschloß erhebt sich 94 Meter über dem Rhein, war im Mittelalter häufig Residenz der Erz bischöfe von Trier und wurde 1689 von den Franzosen zer stört. 1836 bis 1845 wurde das Schloß nach Schinkels Plan neu aufgeführt. Stolzenfels ist Besitz des preußischen Staates. — Das bedeutendste Bauwerk der alten Handels stadt Nürnberg ist die Burg, die wir auf der Marke zu 12 Rpf. sehen. Dieses alte .Kaiserschloß ist wahrscheinlich schon unter Kaiser Heinrich 11. erbaut und erhielt dann unter Kaiser Friedrich Barbarossa seine jetzige Gestalt. Der runde Vestnerturm ist der höchste Punkt der ganzen Stadt. Die Linde im inneren Burghof soll 800 Jahre alt sein. Zwischen dem fünfeckigen Turm und dem Turm Luginsland erbaute Han? Behcim 1494 — 95 das mächtige „Kornhaus" oder die „Kaiserstallung". — In der Nähe von Reutlingen (Württemberg) befindet sich das durch Willielm Hauffs Erzählung bekannt gewordene Schloß Lichtenstein. 1841 wurde das alte Schloß von Heideloff neu erbaut, w wie wir es auf der Marke zu 25 Rpf. sehen. — Das bemerkenswerteste Bauwerk der alten Universitätsstadt Mar burg (Lahn) ist das im gotischen Stil erbaute Schloß Mar burg, das wir auf dem höchsten Wert zu 40 Rpf. sehen. Am sehenswertesten ist der schöne, von Landgraf Heinrich 1. 1277 begonnene und 1312 fertiggestellte „Rittersaal" von 86 Meter Länge und die Schloßkapelle (beides restauriert). So bilden die neuen Nothilfemarken nicht nur an sprechend« und interessant« Objekte für die Briefmarken sammler und tragen zur Verschönerung jeder Briefmarken sammlung bei, sondern ihre schönen Bilder sollten eS auch jedem Deutschen zur Pflicht machen, einmal eine Zett lang sein« Privat« und Geschäftsbriefe, Karten, Drucksachen usw. mit Wohlfah-rtsbriefmarken freizumachen. Mr die Stadt Riesa hat wieder das städtische Wohlfahrts- und Jugend amt den Vertrieb übernommen. Auf diese Weise fließen 80 Prozent des Erlöses dem Hilfswerk der- Stadt Riesa zu und helfen mit, die Not unter unseren Einwohnern zu lindern. Die Marken sind in Riesa zu haben im Rathaus, Zimmer 11, in der Stadtbank, in der Verwaltungsstelle Gröba, in der Geschäftsstelle des Jungdeutschen Ordens, Hauptstraße und in den Zusammenkünften des Brteftnarken- sammlervereins, die jeden 1. Donnerstag im Atonat um 20 Uhr im Goldenen Löwen stattfinden. MM Ml, «Wiks M ini MMmlitz «ir vdz. Berlin. An unterrichteter Stelle wirb dem Nachrichtenbüro des VDZ. erklärt, daß in der Frage der für den Verkauf freizugebenden Sonntage vor dem Weihnachts- fest Preußen und die Mehrzahl der Länder einem Bor- schlage des Reichsarbeitsministers zugestimmt haben, der oie Interessen der Angestellten mit denen des Einzelhandels in Verbindung zu bringen sucht. DaS geuerelle Verlangen nach Freigabe von drei Verkaufssonntagen vor dem Weih- nachtssest ist gescheitert. Die maßgebenden Stellen haben sich auf eine Kompromißlösung geeinigt. Der Einzelhandel insbesondere, so wird dem Nachrichtenbüro erklärt, habe großen Wert darauf gelegt, daß ihm jeweils zwei volle Wochen mit Sonntagen für das Weihnachtsgeschäft zugcstan- den werden. Da in diesem Jahr der Heilige Abend auf einen Sonnabend fällt, genügt Freigabe des Silbernen und Goldenen Sonntags, um die erwünschte Zwciwochensrist für den Weihnachtsverkauf zu erhalten. Im nächsten Jahre da gegen. ivo der Heilige Abend auf den Goldenen Sonntag fällt, ist mit der Freigabe auch des Kupfernen Sonntags für den Weihnachtsvcrkauf zu rechnen, fo daß dann insgesamt drei Sonntage freigegcben und erforderlich werden, wenn man die Zweiwochenfrist erreichen will. Auf die Dauer würden also in einem Zeitraum von sieben Jahren viermal je zwei Sonntage und dreimal je drei Sonntage für den Weihnachtsverkauf freizugcben sein. Die Verkaufsstunden an diesen Sonntagen sehen die Nachgeordneten Behörden fest. Die diesmal nicht zustande gekommene einheitliche Regelung dieser Angelegenheit für das ganze Reich ist für das nächste Jahr zu erwarten, zumal eine allgemeine Neu regelung der Sonntagsruhe geplant ist. Lle VrhaltszWungen im November Rollsystem abgelehnl Dresden, 8. November. Don der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird mitge teilt: Infolge des immer stärkeren Rückgangs der Steuerein gänge ist es seit Ende September nicht mehr möglich ge wesen, die Dienstbezüge der Beamten und Angestellten des Staates zu den seit einem Jahr üblichen Terminen auszu zahlen. Das wird sich auch in der nächsten Zeit noch nicht wiedererreichen lassen. Es ist vielmehr im Gegenteil leider mit einer weiterenVerzögerung zurechnen. Die Regierung hat es aber abgelebnt, dem Vorgehen anderer Länder zu folgen und sich aus eine systematische Hinausschle- bung der Zahlungstermine mit dem Ziel eine« Ausgleichs der Kassenlage, also aus ein irgendwie geartetes sogenannte» Rollsystem sestzulegen. Die Dienst- und Versorgungsbezüge sollen vielmehr jeweils so frühzeitig gezahlt werden, wie es die Kassenlage nur irgend zu läßt Es wird mit allen Mit teln versucht werden, möglichst bald wieder zu den früheren Zahlungsterminen zurückzukehren. Wann das geschehen kann, läßt sich freilich zur Zeit noch nicht absehen. Die Regierung hat den Beamten- und Angestelltenoerbänden die Lage der Staatsfinanzen eingehend dargestellt. Sie bedauert, daß die Entwicklung der Finanzlage des Staates den Beamten und Angestellten neue Beschwernisse bereitet. Das zweite und letzte Drittel der Dienstbezüge für November werden am 17. und 29. ds. Mts., die zweite Hälfte der Versorgungsbezüge am 22. November gezahlt werden. Lertliches «nd Sächsisches. Riesa, de» 8. November 1932. —'Wettervorhersage sstrden 9 November (Mitgeteilt von ber Sächf. Landeswetterwarte zu Dresden.) Schwache bis mäßige Winde aus südlichen Richtungen. Vorwiegend noch bewölkt und morgens diestq. Keine oder nur unerhebliche Niederschläge. Nachts kühl, am Lage mäßig, Temperaturen langsam aufsteiqend. —* Da»en(ürden 9. N o v e « b e r 1932. Sonnen- aufqana 7,07 Ubr. Sonnenuntergang 16,20 Uhr. Mond aufgang 14 46 Ubr. Monduntrraang 2,53 Ubr. 1799 : Napoleon Bonaparte stürzt das Direktorium und wird Erster Konsul. 1818: Der Dichter Iwan Turgenew in Orel geb. (aest. 1883'. 1848: Der Politiker Robert Blum in Wien erschossen (geb. 1807). 1918: Rücktritt des Reichskanzler» Drin, Max von Baden; Nachfolger wird Friedrich Tbert — Aus rufung der Republik in Deutschland; Abdankung Kaiser Wilhelms II. und sein Uedertritt über die bolländische Grenze. 1923: Nationalsozialistische Nrvolution (Hitlerputsch) tn München. * —* Polizeibericht. Gestohlen wurden: In der Zeit vom 6. 11. 82, nachmittags 1 Uhr, bis zum 7. 11. 82, vormittags >411 Uhr, in der Nähe der Holzschleppe der Firma C. C. Brandt ein 1,49X1,10X0,48 Meter großer Fischkasten mit 1 Zentner Spiegelkarpfen im Gewicht von je 1)4 biS zu 5 Pfund, und >4 Zentner Schleie im Gewicht von je >4 bis zu )4 Pfund. Der Fischkasten, der an einer Kette befestigt und in der Elbe aufbewahrt gewesen ist, war aus 8 Zentimeter starken Pfosten hergestcllt und unten mit burchgestanztem L-Eisenblech in der Länge von - 70 und Brette von 80 Zentimeter beschlagen. — Am 8. 11. 1082, nachmittags gegen 146 Uhr, auf der Bahnhofstraße vor de» neu errichteten Läden (Brandts Holzhof) 1 Herrenfahrrad, Sportmodeü, Nr. 927 874, nachlackierter schwarzer Rahmen mit blauen Spitzen abgesetzt und Nennerlcnkstange mit durchweg überzogenem roten Gummi, es war mit Bollo- Lichtmaschine und hinten mit Gepäckträger versehen. — Am 7. 11. 1032, nachmittags, in dem Hof der Berufsschule von einem Herrenfahrrad eine komplette elektrische Beleuchtung, Marke „Verko", und von einem weiteren Fahrrad eine Lichtmaschine, Marke „Niemann". — Am T 11. 1982, nach mittags zwischen 14 und >47 Uhr auf der Kirchstraße im Stadtteil Gröba von einem Fahrrad eine KarbtdfaÜrrad- lampe, Torpedoform. — Bei dem Fahrrabdiebstahl kommt ein etwa 20 Jahre alter, untersetzter Bursche, bartloses, volles Gesicht, mit dunkler Joppe bekleidet, al» Täter in Frage. Er hat den Eindruck eine» ländlichen Arbeiters ge macht und am Tatort ein alte» Herrentourenrad ohne Marke, Nr. 284100, Rennerlenkstange, Griffstellen mit schwarzem Isolierband umwickelt, Vorderaabel Mrtallfuß- rasten befestigt, große Uebersetzung und stark verbrauchte dunkelgraue Bereifung, Kurückgelassen. Wie mit festgestellt werben konnte, soll ber Bursche am alten Arbeitsnachweis «inen Postbeamten, vermutlich Landbesteller, angesprochen haben. — Sachdienliche Mitteilungen werden nach dem Kriminalposten erbeten. —* Stadtverordnetenwahl. Der Rat der Stadt erläßt in der vorliegenden Tageblatt-AuSgabe eine Bekanntmachung, betreffend die am kommenden Sonntag, den 19. November 1982, stattfindenbe Stadtverokdneterrwahl. ES werden gleichzeitig die auf den 6 Wahlvorschlägen ver zeichneten Namen der Stadtverordnetenkandi- baten veröffentlicht. —* Capitol-Gastspiel des Stadttheaters Döbeln. „Der fidele Bauer", Operette von Leo Fall, als Gastspiel des Stadttheatcrs Döbeln am Mittwoch, den 9. November. Diese liebenswürdige und melobienreiche Operette gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Werken auf dem Gebiete der heiteren Musik; eS ist daher durchaus verständlich, baß sich der „Fidele Bauer" seit Jahren auf allen Bühnen zu behaupten wußte und immer wieder mit Freuden ausgenommen wird. Für die Spielleitung zeichnet Fred Rohde, für die musikal. Leitung Rudolf Neumann, die Titelrolle spielt Willi Focrsterling, in den übrigen Haupt rollen sind beschäftigt die Damen Gremmler, Kahle, Balz und Mühl, die Herren Elken, Rohde, Schmidt, Müller, Schlick. Schneider und Stiege. —* Geflügelzüchter-Verein Riesa und Umgegend. Im Frühjahr nächsten Jahres begeht der Verein die Feier seines 30jährigen Bestehens und veran staltet aus diesem Anlaß eine große Allgemeine Ge- f l tt g e l - A u S ste l lu n g im Hotel zum Stern. Außer der bereits zugesagten Beteiligung von 5 Spezialvereinen, welche ihre Sondcrschau in Riesa abhalten wollen, ist dem Verein auch die Durchführung der 9. K r e i s v e r b a n d s - schau übertragen worden. Es ist deshalb begründete Aus sicht gegeben, daß diese Schau wiederum eine hervorragende werden wird. Als Termin ist der 14. und 16. Januar 1933 vorgesehen. Nur anerkannte und bewährte Preisrichter sind für diese Schau verpflichtet worden, so daß Gewähr für eine einwandfreie Prämiierung der ausgestellten Tiere ge geben ist. Alle Geflügelzüchter sind berechtigt, auszustcllen. DaS Standgeld ist der wirtschaftlichen Lage angepaßt, außerdem gelangen wiederum 50 Prozent des Standgeldes als Klassenpreise zur Barauszahlung. Ehren- und Zu schlagspreise stehen außerdem zur Verfügung der Preis richter. Für die Besucher ber Schau sind besondere Ueber- raschungen vorgesehen. Bei äußerst niedrigem Eintrittsgeld wirb es sich auf jeden Fall lohnen, diese Schau zu beschicken und zu besuchen, und werden heute schon alle Interessenten gebeten, sich diesen Tag vorzumerken. Die Ausstellungs papiere gelangen Anfang Dezember zum Versand. Inter essenten erhalten solche unentgeltlich beim Vereinsvor sitzenden Paul Neubert, Riesa-Neugröba, Maschinen hausstraße 11. —* Amtsdauer der Schlichtungsau Sschuß- beisttzer verlängert! Auf Grund der der Reichs- regierung in der Verordnung des Reichspräsidenten zur Belebung der Wirtschaft vom 4. Sept. 1932 erteilten Er- mächtigung hat die Reichsregierung durch eine Verordnung vom 24. Oktober 1932 die Amtsdauer der zur Zeit im Amte befindlichen Beisitzer der Schlichtungsausschüsse bis zum 31. Dezember 1933 verlängert. —* Zwangshaftpflicht für Kraftfahrer betr. Die Frage der Einführung her Zwangsbaftpflicht- versicherung ist außerordentlich umstritten, zumal da auch die im Ausland gemachten Erfahrungen nicht einheitlich sind. Der Reichsausschuß der Kraftverkehrswirtschast bat sich mit der Zwangshastpflicht beschäftigt, ist aber zu dem Ergebnis gelangt, daß noch weitere Vorarbeiten nötig sind, ehe man zu einer Entscheidung in dieser wichtigen, für den Kraftfahrer eine neue Belastung dar stellenden Frage gelangen kann. Aus diesem Grunde hat er beim Reichsverkchrsministerium beantragt, die Entschei dung über di- Einführung der Zwangshaftpflichtversichc- rung noch zurückzustellw, bis er in der Lage ist, endgültige Vorschläge zn machen. —vdz. Lebensmittel-Pakete dürfen nicht nach Oesterreichgeschicktwerden. Wie das ReichiS« vostministerium mttteilt, werden nach Beobachtungen von Postanstalten Postpakete mit landwirtschaftlichen Erzeug. Nissen aus Deutschland nach Oesterreich vom österreichischen Zolldienst zurückgewiesen, weil die Einfuhr dieser Erzeug, nisse nach Oesterreich verboten ist. Es scheine vielen deut schen Absendern, auch in Privatkreisen, nicht bekannt zu sein, daß die österreichische Regierung bereits im April und Juli ds. IS. Einfuhr-Verbote erlassen habe, von denen in erster Linie landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Obst, frisches Gemüse, Naturbutter, Schmalz verschiedener Sorten, Fleisch, Würste, Käse, Marmeladen, Mehl usw. betroffen würden. Um sich vor Schaden zu bewahren, empfehle es sich für die Absender, sich vor dem Versand von Paketen nach Oesterreich bei den Handelskammern oder den österreichischen Konsulaten zu erkundigen, ob der Inhalt zurzeit nach Oesterreich eingeführt werden darf. Die erwähnten Einfuhrverbote Oesterreichs umfaßten außer landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch Geweb-, Wirk- und Strickwaren sowie andere Waren. —vdz. JnvalidenmarkennuraufdieQuit- tungskarte kleben. In einer grundsätzlichen Ent- scheidung der Abteilung für Kranken- und Invalidenver sicherung des Oberversicherungsamts wird zum Ausdruck gebracht, daß Beitragsmarken zur Invalidenversicherung, die nicht in die Quittungskarte, sondern auf einen besonderen Bogen geklebt wurden, nicht als rechtswirkfam verwendet gelten. In dem der Entscheidung zugrundeliegenden Falle hatte der Unternehmer für 24 bei ihm beschäftigte Ar beiter eine Reihe von rückständigen Beitragsmarken nicht in die beim Umtausch bereits vollen Quittungskarten, sondern auf Anraten des mit dem Umtausch befaßten Polizeibeamten auf je einen besonderen, an der Quittungs- larte angeklebten Bogen Pavier geklebt. Die Landesver sicherungsanstalt hatte die Rechtswirksamkeit dieser Ber- Wendung zunächst nicht beanstandet. Sie hatte aber den Arbeitgeber wegen dieses Verfahrens mit einer Ordnungs strafe belegt. Erst nachdem diese Ordnungsstrafe bezahlt war, hat die Landesversicherungsanstalt vor allem in einem der 24 Fälle die Behauptung der Rechtsunwickfamkeit so aufgeklebter Jnvalidenmarken aufgestellt. Dem Arbeitgeber nützte auch der Hinweis auf das Anraten des Polizeibe amten nichts. Das Oberversicherungsamt hat es für un gültig erklärt, Jnvalidenmarken außerhalb der Quittungs karten aufzukleben. auch, weil dadurch unlautere» Maß- nahmen durch Abtrennen der Blätter Vorschub geleistet werden könnte. Lommatzsch. Jahrmarkt. Das unfreundliche reg nerische Wetter hat den Besuch des Jahrmarktes stark be einträchtigt. Während Lei früheren Märkten in den ersten Nachmittagsstunden des Jayrmarktssonntages oft ein großes Gedränge zu beobachten war, herrschte diesmal nur ein mäßiger Betrieb. Das ist bedauerlich in Anbetracht der Unkosten, die für die Fieranten, Schausteller, Karussell besitzer usw. mit einer Beschickung deS Jahrmarktes ver bunden sind.
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