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Eine Neubausicdlung mit 1866 Wohnungen ist jetzt bei Köln fcrtiggestellt worden. Die Siedlung Kalkersclb, deren Bau im Jahre 1926 begonnen wurde, hat ein eigenes Postgebäude, eine Sparkasse und die modernste Kirche Kölns, die St. Canisius-Kirche. Die Bleilochtalsperre hat einen neuen See geschaffen. Im Gebiet der oberen Saale ist jetzt die Bleilochtal- Grosstat deutscher Technik gibt einen Blick aus die sperre fertiggestellt, die einen 28 Kilometer langen Sperrmauer und die Anlagen der Blcilvchtalsperre, von Stausee gebildet hat. Unser Bild von dieser neuen der Gräsenwarther Seite aus gesehen. Bor dem Stapeüaus des gröfrtcn Schisses der Welt. Am 29. Oktober läuft das größte Passagicrschiss der Welt, der französische Ozeanriese „Normandie", vom Stapel. Bei einer Länge von 313 Meter und einer Breite von fast 36 Meter wird das Schiss 76 669 Tonnen groß sein. Durch eine Maschinenleistung von 166 666 PS. soll der Riese eine Geschwindigkeit von 25 Knoten entwickeln, also auch das schnellste Schiff der Welt sein. In Japan werden sogar die Frauen militärisch gedrillt. Unser Bild berichtet von der militärischen Ausbildung japanischer Frauen durch Offiziere aus einem Truppen übungsplatz. Wenn ein Staat mit einer starken Lanb- und Seemacht sogar seine Frauen zum Kriegsdienst ausbildet, findet niemand etwas dabei — wenn aber das abgerüstetc Deutschland die Jugendertüchtigung fördert, gibt es große Aufregung! Bild links Was nns schon lange fehlt, ist dieser neuartige Regenschirm, bei dem der Stock nicht in der Mitte, sondern an der Seite sitzt. Da der Schirm doch stets seitwärts getragen wirb, soll eine gleichmäßige Beschirmung der Trägerin oder auch von zwei Personen ermöglicht werden. Bild rechts Professor Friedrich Meinecke, einer der bekanntesten Historiker der Gegenwart, voll endet am 36. Oktober sein 76. Lebensjahr. Er hat stch als Herausgeber zahlreicher historischer Werke, sowie als Borsitzender der Historischen Kommission des Neichsarchivs und Mitglied vieler Akademien einen Namen weit über sein?» Fachkreis hinaus gemacht. bin interessantes Wtjubilauni. Chemnitzer Brief. In diesen Wochen rüstet sich das Chemnitzer Real- gvmnafium, gewiß die volkstümlichste höhere Schule, die Chemnitz besitzt, sein 75 jähriges Bestehen zu feiern, und In alle Weltteile hinaus, bis nach den Bereinigten Staaten und Indien, nach Japan und Australien sind die Ein ladungen geflattert. Wenn man selbstverständlich auch nicht mit einem Besuch von dort rechnen kann, so soll die Ein ladung doch ein Gruß an die einstigen Schüler sein, die das Schicksal in aller Herren Länder verstreut hat, und soll die Beziehungen neu festigen zwischen der Anstalt und denen, die einst ihre rote Mütze trugen. Tatsächlich handelt es sich ja auch nicht um ein Schul jubiläum landläufiger Art. Es ist ein Gedenktag für das gesamte Chemnitzer höhere Schulwesen, denn die Anstalt streckt ihre Wurzeln einmal rückwärts von ihrem Grün dungstage bis in die ersten Anfänge des Chemnitzer Schul wesens überhaupt und hat von ihm ausgehend Berbindung mit sämtlichen höheren Schulen der Stadt: das Staats- ghinnasium ist aus seinem Proghmnasium hervorgegangen, die Oberrealschule und zuletzt auch die Rcformschule von ihm abgezweigt worden. Dementsprechend ist auch der Werdegang der Anstalt selbst. Als vierstufige Realschule wurde sie 1857 ins Leben gerufen, ward später Realschule 1. Ordnung und dann neunstufig.>s Realghmnasium, und es zeugt gewiß von der starken Verwurzelung der Schule in der Chemnitzer Bevölkerung, baß sie auch immer ein starkes und gesundes Wachstum aufznweisen hat. Interessant ist es aber, in ihre Borgeschichte, in die Tage des Chemnitzer Lyceums, zurückzugchen, aus dem sie hervorgegangen ist, tut sich doch damit ein Stück mittelalterlicher Gelehrtenschule auf, von dem man heute kaum noch eine Ahnung hat. Schon 1899 findet man die ersten Urkunden über Streitigkeiten zwischen dem Chem nitzer Rat und dem Jakobipfarrer Conrad, die um der Schule willen ausgebrochen waren und sich fast ein Jahr hundert hinzogen. Die weltliche Obrigkeit siegte schließ lich, und das Chemnitzer Schulwesen verlor mehr und mehr seinen rein kirchlichen Charakter. Im übrigen stellte das Chemnitzer Lhceum noch eine Art Bürgerschule darj an der die höheren Disziplinen im Privatunterricht betrieben wurden und besonders bezahlt werden mußten. Eintritt und Abgang waren weder an einen bestimmten Termin noch an ein festes Lebensalter gebunden. Es gab keine Abgangsexamina, und gar häufig findet nign in den alten Akten Klagen über allzu frühes Wegeilen zur Universität. Anderseits waren auch Lang bärte in den Primen keine Seltenheit. Schlimm war es um die Lehrer bestellt, deren Einkünfte neben dem ge ringen Schulgeld aus den Einnahmen durch den Privat unterricht, dem Ertrag der Gregoriusnmgänge, des Sin gens bei Leichenzügen und den Geburts- und Namenstags geldern bestanden und, abgesehen von ihrer Unsicherheit, stets das Drückende des Bettelngehens ansich hatten. Ta bei hätten die Einkünfte der Lehrer vielleicht noch zum Leben ausgereicht, wenn dem Lvceuin nicht eine unerträg liche Konkurrenz in den gerade in Chemnitz üppig wuchern den Winkelschulen gemacht worden wäre. Verkommenes Volk, weggelausene Stadtfoldaten, mit dem Zuchthaus in Berührung gekommene Wevergesellen, verkrachte Lstudcn- Zslrt, sn rßen Isngen kdsnrlen, ist das Riesaer Tageblatt der doppelt gern gesehene Familiengast. Und bis Weihnachten ist's ja auch nicht mehr weit. Da will man also an Hand des Anzeigenteils genau beraten sein, wo man am besten die Geschenkeinkäufe besorgt. Jedem hat da das Riesaer Tageblatt viel zu erzählen. Rechtzeitige Abonne- mentsverlängernng sichert viel Unterhaltung an lange« Abeudeul ten. Hochzeitsbitter und Schreiber taten sich am, lehrten unzulänglich Schreiben, Lesen, Rechnen und Religion und entzogen doch dem Lhceum Hunderte von Kindern, bis dann 1831 die allgemeine Bürgerschule gegründet wurde, die dem Unfug ein Ende machte. Tas Lhceum aber harte die Berührung zur neuen Zeit verloren. Es wurde den Anforderungen des neuen Jahrhunderts nicht mehr gerecht. Die Gegensähe zwischen Humanismus und Realismus wrengten seine Einheit, und der Staat tat nichts, die noch bestehenden sechs städtischen Lnceen des Erzgebirges in Annaberg, Ebemnin, Frei'-erg, Marienberg, Schneeberg und Zwickau zu erhalten. Aus finanziellen Gründen mußte das Chemnitzer Lnceum 1835 seine Pforten schließen. Nur die Ovaria blieb bestehen und bildete den Grundstock, aus dem im nächsten Jahre das Prognmnasjum hervorsing. Aus den oberen Klassen der Bürgerichule aber ward 1857 die Realschule, das heutige Rcalgnmnasium, geschaffen, das so rief hincinrcichr in die Uranfänge des Chemnitzer Schulwesens. L o h e n g r i n. Allerlei jtumor Unfehlbar. „Ach, Herr Wachtmeister, bclien Sie mir doch, meinen Mann zu finden, ich habe ihn in der Menge verloren." Was hat er denn für besondere Kennzeichen?" „Oh, ein unfehlbares: er hat auf der Brust eintätowicrt: „Ich liebe Dich." Erlaubt. „He, Sie da!" rüst der Gendarm über den Teich. „Kommen Sie sofort heraus. Baden ist hier nickst gestattet." „Entschuldigen Sic", gurgelt eine schwache Stimme aus der Ferne. „Ich bade ja gar nicht — ich er trinke." Vertauschte Rollen. „Meine Tochter kann schwimmen und malen, sie hat ihren Auto-Führerschein und ist eine glänzende Tennisspielerin", sagt die künftige Schwieger mutter mit prüfendem Blick zu dem Bewerber. „Und was können Sie?" „Ich kann kochen, ausbcsscrn und bin auch im Großreinemachen erfahren", erwidert dieser schüchtern. Teure Gespräche. Der Ueberseckausmann plauderte mit einem Freunde, den er einige Monate nicht gesellen hatte. „Ich weiß nicht", sagte dieser, „Du sprichst doch jetzt soviel schneller wie früher?" Der andere lachte. „Da kannst Du recht haben. Ich muß jetzt jede Woche einmal nach Newyork televbonieren."