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- Erscheinungsdatum
- 1932-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193210064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-06
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Monat
1932-10
-
Jahr
1932
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OertNches ««- SSchfisches. Riesa, den 6. Oktober 1932. —* Wettervorhersage fstrde» 7. Oktober 1932 (Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Vorläufig noch keine wesentliche WitterungsSnderung. —* Daten für den 7. Oktober 1932. Eannen- a«fg«ma 6,10 Uhr. Eonnennntergang 17,25 llbr. Mond- gufgana 15,09 Ubr. Mondunteraang 22,38 Uhr. 1849: Der Dichter Edgar Allan Poe in Baltimore aest. (geb. 1809), 1862 r Der Schriftsteller Otto Ernst in Ottensen geb. (geft. 1926). WM» »es Wer-MM M. Jedes Jabr, wenn der Herbst ins Land kommt, und die Blätter in nnserm Stadtpark gilben, bält der Rnderverein Riesa sein Abrndern. Der Sommer, der den Ruderern, so viele sonnige Fabrten ans der Elbe bescherte, ist vorbei, und zur letzten gemeinsamen Fahrt beißt es nun starten. Die Veranstaltung — das Abrndern — findet kommen» den Sonntag, den 9. Oktober, statt. Nachmittag 2 Ubr bringen die Ruderer ihre Boote zn Wasser und rudern am Stadtparkufer stromauf bis zur Rüster. Dort wenden die Boote, ordnen sich nach Bootsgattungen, voraus die Einer, denen die Zweier und Vierer folgen, und sabren nun strom ab, am Elnbhaus des Vereins vorüber. Sin der Anstahrt beteiligen sich die Damenabteilung, die aktiven Ruderer und die Schüler. Der Ruder-Verein bösst, daß diese Veranstaltung, die für den Ruderiport werben will, recht viel Interesse findet, und bittet Sonntag nachmittag um zablreiches Erscheinen am Stadtparknser. —* „Heiterer Abend" im Hotel zum Stern in Riesa morgen Freitag, den 7. Oktober 1032, abends 8 Uhr. Dem kriegsblinden Konzertsängcr Carl Otto und der Lautensängerin Frau Walpurga Stober-Becker hat sich der in weiten V! reisen beliebte Bortragskünstler Max Reitz zugcsellt, welcher durch seine seriösen, sowie humoris! chen Borträge überall die größten Erfolge erzielt. Max Rc.tz war als humoristischer und ernster Charakter darsteller an großen Bühnen, wie: Schauspielhaus Köln, Bremen und Breslau engagiert. Bor dem Kriege war er mehrere Fahre künstlerischer Leiter der Reußischen Hof theater in Gera, hiernach lange Oberspielleiter und l. Schau spieler am Alberttbeater in Dresden, von wo er als vor nehmer Bortragskünstler seinen Hins auf dem Konzert podium begründete. In Riesa erscheint Herr Max Reitz mit den obengenannten Künstlern zum ersten Male. — Ma» darf dessen Auftreten mit größtem Interesse entgegcnschen. Eintrittskarten zum Preise von nur öl) Pfg. im Borverkauf bei Herrn Johannes Filler (Buch- n. Musikalienhandlung) in Riesa, Hauptstraße, sowie an der Abendkasse. —* Kirchliches. Ter G r o ß m ü t t e r ch e n v c r e i n in Riesa-Altstadt feierte am ö. Oktober im Saale des Jugendheimes sein 11. Stiftungsfest. Tic Feier wurde 143 Uhr nachmittags eröffnet durch ein BegrüßungSgedicht, das eine Schülerin ans der Strickschule der Gemeinde schwestern in sehr ansprechender Weise vortrng. Mehr als <l) Großmütter saßen an langen blnmengeschmückten Tafeln und wurden mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Der Kuchen war ans der Gemeinde von freundlichen Gebern gespendet worden. — Nach der Begrüßungsansprache des Geistlichen folgten eine Reibe von deklamatorischen und musikalischen Vorträgen. Reizende Kinderchöre und Aufführungen der Strickkinder bereiteten den Zuhörern herzliche Freude. Ebenso wurden die Stücke flir Violine (Herr cand. med. Werner Beck) und Klavierbegleitung (Fran Pfarrer Beck) mit großer Dankbarkeit angehört. Es gelangten zum Vor trag: Caro mio bcn v. Giordani, Berceuse v. Andor Merk ler, Largo v. Händel. — Die Feier, die bei allen Teil nehmern herzliche Freude auSlöstc, endete mit einem ge meinsamen Schlußgcsang, Gebet und Segen. Unseren beiden Gemeindeschwestern, die mit großer Liebe und Mühe waltung das Fest vorbereitet hatten und auch leiteten, ge bührt aufrichtiger Tank. WW Her ktMeolerr MW tm „Capitol" am s. Oktober 1832. Am gestrigen Mittwoch um 20 Uhr fand also die Werbe veranstaltung des Döbelner Ttadtthcatcr-Ensembles im Rahmen eines Bunten Abends statt. Es hatte fick' eine stattliche Zahl Kunstfreunde im Capitol eingefunden, die ge spannt der Dinge harrten, die da kommen sollten. Man konnte einen sehr guten Besuch des Wcrvcabends feststellcn. Dies besondere Interesse, das Groß-Riesa am Besuch der Döbelner Künstler nahm, hatte seinen guten Grund,' wollen uns die letzteren doch nunmehr allwöchentlich einmal einen Theaterabend bescheren; nun, da muß man sich die Herr schaften schließlich auch genauer ansehen, damit man weiß, was man von ihnen und ihrem künstlerischen Können zu halten hat. Tie Vortragsfolge fiir gestern abend kündete aus den mannigfachen Gebieten der Kunst allein schon Vielverspre chendes an; dies steigerte die Erwartung aller um so mehr, dabet mit der berechtigten Frage spielend: wie wird die ge stellte Aufgabe gelöst werden? Um diese gleich vorweg zu beantworten — alles in allem und im Durchschnitt war man ja zufrieden; natürlich blie ben die Leistungen im Nahmen solcher von Mittelstadt bühnen; in solchem Nahmen aber an erster, hervorgchobcner Stelle. Eine delikate Angelegenheit war bas gestern abend schon; immerhin! Man erlebte ctivas bei der Sache, und darin liegt ja der Erfolg jeder Bühnenvcranstaltung ver borgen. Um noch eins vorweg zu sagen: der geplante wöchent liche Besuch der Döbelner Künstler hat natürlich nicht allein zur Ursache, uns hier mit allerhand schönen Dingen zu unterhalten und zu beglücken; er hat auch eine ganz verflixt materielle Ursache; und man möchte behaupten, die Lösung dieses Problems ist den guten Döbelncrn die Hauptsache. Wir hier in Riesa sind im Verein mit Nossen und Mitt weida dazu auserkoren, sozusagen als Nestaurations- stationen zu gelten, um den finanziellen Ausgleich zwischen dem Döbelner Theatcrzuschuß-Gcldbedarf und dem in dieser Beziehung etwas brüchigen Döbelner Stadtsäckel herzu stellen. Dies vermittelte uns mit einigen erklärenden Worten, die wir soeben ins Nüchterne übersetzten, Herr Bürgermeister Nöher, Döbeln, der dabet bcn besonderen Gruß der Stadtverwaltung Döbeln an die städtischen Kör perschaften zu Riesa und an deren Spitze dem anwesenden Herrn Oberbürgermeister Dr. Scheiber, wie ebenso gn alle Besucher des Abends, na und schließlich auch der nicht ganz nebensächlichen Presse überbrachte. Das mag alles sehr nett sein, ist aber in der Hauptsache Döbelnsche Angelegenheit allein, wie sich diese Probleme lösen; wir sind natürlich keine Unmenschen und helfen gern mit, wo wir können; aber wir kalten auch die Slua-n offen nnd werden uns nur —* Vortrag. Morgen Freitag findet km «Wettiner Hof" ein Vortrag über „Das Ende der Korpulenz und Fettleibigkeit" statt. Man beachte die Anzeige hierzu in vorliegender Tageblattausgabe. —* Der erste Frost! Die schönsten Jahreszeiten sind vorüber, und schon wird eS zunehmend kühler. Die Bäume legen langsam ihre mitunter sehr prächtigen Farben kleider an. Man fühlt — eS herbstet immer mehr. Die Landwirte befleißigen sich mit ihren Aeckern, um diesen die Saaten betzulegen. Die Kartosfel-Ernte neigt sich fast dem Ende zu und hier und da durchwühlen die Stoppler noch die Kartoffel-Aecker und suchen nach dem ersehnten Erfolg. Es verbleiben also nur noch die im Erdboden steckenden Rüben, die ja fast noch bet stärkstem Frost ausgerottet werben. Und heute morgen, nach vorangegangener kühler Nacht, konnte man den ersten Frost feststellen. Hauptsächlich die Wiesen zwischen den langsam rauschenden Büchen waren schon reich» lich weiß gefärbt. Durch die Maßnahmen Ser Uebergangs- zeit wird man gezwungen, auch die UebergangS-Kleidung anznlegen. In den geheizten Zimmern wird eS molliger und gemütlicher, wenn es draußen in der Natur herbstelt! —* Der erste Schnee! Tie kühle Witterung hat in den baße rischen Bergen die ersten Schneefälle gebracht. Zahlreiche Orte des Oberlandes und des Ge birges meldeten am Mittwoch zum Teil starke Schneefälle. So ist zum Beispiel in den Allgäuer Bergen bis hinab auf etwa 1300 Meter starker Schneefall zn verzeichnen. Aus den Tannheimer und Ammerganer Bergen wurde bis zn 30 Zentimeter Neuschnee gemeldet. Sille Berggipfel bis weit hinab sind in glänzendes und schimmerndes Weiß gebettet. Bei einein Anhalten der kühlen Witterung wird mit weiteren Schneefällen gerechnet. —* Zur b e v o r st e h e n de n R ei ch S t a g S w a h l. Nach einer Bekanntmachung der Staatskanzlei vom 3. Okt. 1032 gelten für dj.> Durchführung der Reichstagswahl am 6. November 1932 die Vorschriften, die die Staats kanzlei bereits für die Reichstagswahl vom 31. Juli 1932 erlassen hat, soweit sich nicht ans der Verordnung des Rcichsministers des Innern vom 27. September 1932 über die Reichstagswahl etwas anderes ergibt. Die bei der Rcichstagswahl vom 31. Juli tätig gewesenen Personen sind auch für die Reichstagswahl am 6. November zu Wahlleitern bestimmt worden. Die Stimmlisten werden in der Zeit vom 16. bis 23. Oktober ausgelegt werden. — * Höhere R e i chs wo h l s a h r t s h il fe für den Monat Oktober. Das Reichsfinanzministerium hat den für Oktober anszuschüttenden Teilbetrag der ReichSwohlsahrtsbilfe um 5 Millionen Mark auf 55 Mil lionen Mark erhöht. Dadurch erhöhen sich die Anteils beträge der BczirkSfürsorgeverbände und die Gemeinde anteile der bezirkSzngehörigen Gemeinden gegenüber Sep tember nm 10 v. H. —vdz. Notverordnungen sind bindendes R e ch t s ü r G e h a l t s k ü r zn n g e n. Das ReichHarbeits- gericht hatte sich mit der Klage eines Arbeitnehmers zu beschäftigen, der in einem öffentlichen Betriebe angestellt ist und dessen Gehalt auf Grund von Vorschriften einer Reichsnotverordnring gekürzt worden war. Der Arbeit nehmer machte geltend, daß diese Gehaltskürzung unzu lässig sei, weil die Notverordnung ungültig wäre. Die Not verordnung wollte er für ungültig erklärt wissen, weil sie sich auf wirtschaftlichen: Gebiet bewege und dieses der Regelung durch Notverordnung unzugänglich sei, insbe sondere weil die Notverordnung u. a. gegen Artikel 152 der ReicliSverfassung verstoße, der die Bertragsfreiheit im Wirtschaftsverkehr garantiert. — Das Reichsarbeits gericht sagt in seiner höchstrichterlichen Entscheidung die Gerichte hätten nicht nachzuprüfen, ob die Voraussetzungen für die in Artikel 48 RV. festgelegten Vollmachten des Reichspräsidenten gegeben sind und vb die daraus ge troffenes Maßnahmen nötig und zweckmäßig waren. Nach dielen Richtungen sei der Reichspräsident lediglich dem Reichstag gegenüber verantwortlich. Die sogen. Tiktatnr- gcwalt des Reichspräsidenten könne auch Maßnahmen auf wirtschaftlichem Gebiet mit sich bringen. Die Genehmi gung von Gehaltskürzungen durch Notverordnung ver stoße deshalb nicht gegen Artikel 152 RV., weil die Ver tragsfreiheit im Wirtschaftsverkehr nur nach Maßgabe der Gesetze gewährleistet sei. Gesetzliche Beschränkungen und demzufolge nötigenfalls auch Beschränkungen durch Notverordnungen müsse der Wirtschaftsverkehr hinneh men. Auch Tarifverträge feien an die bestehenden Cleietze gebunden und müßten sich Acnderungen der Gesetzgebung, mit qualitativ bemerkenswerten Sachen befreunden können — auf keinen Fall wieder mit einer dialektisch so ver hedderten Angelegenheit, wie dem Thomaschcn Bauern schwank von gestern abend. Wenn das der gute Ludwig Thoma gehört und gesehen hätte?! Eröffnet wurde der Werbeabenb mit Ludwig van Beet hovens Ouvertüre „Leonore Nr. III", vom Döbelner Stadtor ehester unter gewandter, fließender, dabei durchaus sicherer Stabführung seines Dirigenten Musik direktor Ernst Herrmann wirklich in ausgezeichneter Weise zu Gehör gebracht; wunderschön das besonders melo dische Trompctensignal, das uns wie der Anbruch einer neuen Zeit erscheinen könnte in seiner verheißungsvollen Harmonie. Von dem Orchester darf man getrost behaupten, Saß es aus jener Höhe steht, die, bei Ausübung instrumen taler Kunst, Erbauung und Begeisterung unter den Hörern schafft. Dann stellte sich Oberspielleiter Fred Rohde als lie benswürdiger Ansager vor, machte das HauS mit den ein zelnen Kräften bekannt, das zu Erwartende dabet mst einem treffenden Wort charakterisierend. Willi Foer sterling sang sodann das Lied des Wolfram aus des unerreichten Meister R. Wagners „Tann häuser"; seine an sich nicht große Stimme war anfänglich sehr zurückhaltend (Beklemmung?), konnte sich aber endlich noch befreien und erwies sich von Wärme und Kultur; späterhin, in Oskar Strauß' Schlagerweise, erwarb sich die Stimme des Künstlers die ungeteilte Sympathie des Hauses. Hede Balz, die erste Salondame, brachte Felix Dahns Huldigung „An unsere Sprache" zum Vortrag; hier konnte man rhetorische Sicherheit und Schönheit dcS gesprochenen, heiß betonten Wortes auffinden; nur Vorsicht mit der Mimik. Klythia von Felsenbrunn sang sodann aus Puc- cinis Oper „Turandot" die Arie „Du, von Eis umgürtet"; aber was mußte man da erleben; keine Befreiung im Vor trag; außerdem Ntemschwierigkeitcn; Sabci benachteiligte die figürliche Gezwungenheit den Gesamteindruck sehr; hie und da auch mangelhafte Aussprache. Da dürfte noch recht viel Arbeit an sich selbst nötig sein, um das durchaus ent wicklungsfähige Organ zu beleben. Und warum etwas so Schwieriges zum Vortrag wählen, wenn man's nicht be herrscht? Mit Bescheidenerem wäre schließlich mehr Sym pathie erworben worden. Nichavd Zinburg hielt daS Haus in starkem, fast dämonischem Bann mit seinem faszinierenden Vortrag der ebenso gruseligen wie ergreifenden Angelegenheit „Madonna im Zuchthaus". Milli Gremmler, die zweite Soubrette, hatte den Erfolg auf ihrer Seite mit ihrem zwar nicht übermäßig be zaubernden, aber ansprechenden Gesang des lieblichen „Bogelliodes" aus Leoncavallos „Bajazzo"; die leichte Kolloratur gefiel ebenso gut. Ja, und Sann Bert Elken! Er sang aus C. M. v. Webers „Freischütz" Sie Arie des Max. Und wie hat er <äuky solchen durch Notverordnung, an passen. D» Mag» des Arbeitnehmers wurde Salier zurückgewiesen. —* „Reichswehr marschiert". Am Mittwoch abend wurde im Konzertsaal des Dresdner AuSstellungs- palaste» Ser von der Deutschen Mustkpremierenbühne unter dem Motto „Reichswehr marschiert" veranstaltete Militär- marschkomponistcn-Wettbewerb durchgcführt. ES waren mehr als 189 Kompositionen eingesanbt worden, von denen SO zur engeren Wahl stanSen. Den von Reichswehr minister von Schleicher als ersten Preis gestifteten Silber vokal errang Ser Trompeter-Obergesreite Walter Linack vom 3. Prcnß. Artillericregiment Frankfurt a. O. mit seinem Marsch „Tren vereint". Der zweite Preis wurde Sem Obermusikmeister Rath in Rendsburg für den Marsch „Fliegerparade" zuerkannt. Den dritten Preis erhielt Ser Meißner StadtmusikStrektor Steinbach für den Marsch „Givenchy". — Die nächste Veranstaltung der Deutschen Musikprcmierenbtthne soll unter Sem Motto „Ich liebe meine Heimat" einen Kompo nistenwettbewerb für neue Volks- und Wanderlieder bringen. Sie findet bereits Ende Oktober statt. —* Kennzeich « n für Aeuer >vehrfal) rz « uge. Der Landesverband Sächsischer Feuerwehren e. V. beab sichtigt, für die Kraftwagen der ihm angeschlosfenen Wehren, die im Dienst verwendet werden, aber nicht ohne weiteres als Fencrwehrsahrzeuge zu erkennen sind, ein einheitliches besonderes Kennzeichen zu schassen. ES be steht in einem 1.5 Zentimeter hohen und 55 Zentimeter langen Blech- oder Holzschild, das ans weißen: Grunde mit roter Umrandung in roter Schrift die Aufschrift „Feuerwehr" trägt. Das Schild wird bei Limousinen oder bei Lastkraftwagen mit Führerverdeck auf die Limousine oder das Dach des Fahrersitzes des Lastwagens, bei offenen Wagen entweder hinter dem Fahrersitz oder am Fahrzeugende angebracht. —* Automobil- und Motorrad-Ausstel lung. Der Vorstand des ReichSverbandes der Automobil- indnstrie hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den Verbandsmitgliedern vorzuschlagen, im Frühjahr 1933 eine Ausstellung von Personenkraftwagen, Lastkraftwagen nnd Motorrädern abzuhalten. Die endgültige Beschlußfassung in dieser Frage erfolgt satzungsgemäß durch die Gesamt heit der Mitglieder. —* 9,73 Milliarden Reichsmark Spar- r a s se n e i n l a g e n Ende August 1932 im Deut schen Reich. Die Sparkasseneinlagen bei den deutschen Sparkassen beliefen sich Ende August 1932 auf 9734,04 Mil lionen Reichsmark gegenüber 9718,22 Millionen Reichsmark Ende Juli 1932. Der Berichtsmonat weist mithin eine Zu- nahme um 15,82 Millionen Reichsmark gegenüber einer Abnahme um 82,54 Millionen Reichsmark im Vormonat auf. —* Bekämpfung der Notlage der Binnen schiffahrt. Die Durchführung der Anpassungsverord- nung des Reichspräsidenten vom 23. Dezember 1931, Be kämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt, liegt im Rah men der Verordnung des Reichsverkehrsministers vom 25. Juli 1932 den Amtshauptmannschaften Pirna, Dresden und Meißen als Wasserpolizeibehörden ob, Die zustän digen Beamten sind die Beamten der Gendarmerieabtei lung Dresden (Wasserschutz), sowie die Strom- und Schisf- sahrtspolizeibcamten und die Hafenpolizeibeamten, die in soweit zu Hilsspolizeibeamten der genannten Amtshaupt mannschaften bestellt werden. Seußlitz. Das größte Verkehrshindernis auf der Autobus-Linie Meißen—Nünchritz—Riesa ist in Seußlitz beseitigt worden. Nach Abbruch der alten Scheune des Baumeisters B. konnte die unübersichtliche Kurve und Straßenenge durch ein breites und gerades Stück Straße ersetzt werden. Es kam oft vor, daß sich gerade dort der Verkehr verstopfte, da ein Ausweiclien nicht möglich war. Damit wurde die Sache auch für Fußgänger lebensgefähr lich. In Diesbar wurde vom Rosengarten bis zum Roß ein Stück der schon lange geplanten Großverkehrsstraße in Arbeit genommen. Hoffentlich wird bald mit der schon viel beschriebenen Straße begonnen. Lommatzsch. Sturz vom Hochrad. Ein Unfall hat sich gestern morgen auf der Meißner Straße zuge- tragen. Zwei „Hochrad"-Fahrer waren, auf einer Reise durch Deutschland begriffen. Einer von ihnen kam zum Sturz und schlug auf die Bordkante auf. Er hat eine Ge hirnerschütterung erlitten und wurde von Mitgliedern unserer Freiwilligen Sanitätskolonne dem Krankenhaus« zugeführt. gesungen! Der Applaus sagte alles, was man empfand bei dem Wohllaut dieses Tenors. Um dieser schönen Stimme willen sei so manches andere des Abends vergeben. — Auch mit seinem Schlagerlied aus der „Czavdassürsttn" gewann sich der Künstler die Herzen aller. Auf seine Wiederkehr freut man sich hier. Auch ist er sich seines Wertes wohl be wußt — das bewies all das Abgemessene seiner Gestik; man versteht auch daS! Toni Kahle, die erste Soubrette, sang im Bühnenlicht ausgerechnet eine Tonfilm-Schlagermelodie; „Gitta entdeckt ihr Herz", so der Name des Tonfilms; und „Was kann so schön sein, wie Deine Liebe", so der Schlager. Ja, bas möchte sicher mancher erfahren. Charlotte Feh re sprach reizend und mit Anmut das heitere Poem B. v. Münchhausens „Das alzarinblau« Zwergenkind". Klythia von Felsenbrunn und Bert Elken brachten einen Duettgesang aus „Carmen" zu Gehör, bei dem die Künstlerin noch nicht zu gewinnen vermochte; zu große Abhängigkeit vom Blatt. Elken natürlich in bester Form. Artur Stiege sprach gewinnend Worte von Presber und Münchhausen, mit Prcsbers unvergleichlicher „Ge krönte Liebe" siegend. Toni Kahle und Ferdinand Schmidt errangen sich mit Hilfe ihrer quellenden Gesänge ebenso wie mit der komi schen Beweglichkeit ihrer Beine einen sicheren Erfolg in ihrem Tanzpart aus „Die Blume von Hawai". Den Schluß des 1. Teils des Werbeabenbs bildete der Vortrag der Nußbaumschcn „Napsodie Russe" vom städtischen Orchester Döbeln; wuchtig und rhythmisch gefestigt klang die Variation über das bekannte Wolgalied in den Raum; tosenden Beifall auslösend. Den Solo- und übrigen Gesangsvorträgen war Kapell meister Hans Heckel am Klavier ein sicherer Begleiter, der hie und da auch führend nachzuhelfen wußte. Im 2. Teil des Werbeabenbs lief also der eingangs schon kurz skizzierte L. Thomasche Vauernschwank „Die Brautschau" über die Bühne. Freilich hat sich das Publikum amüsiert; das muß man sich auch bei Thomafcher Urwüchsig keit der Figurengestaltung; aber dialektisch war bas alles ein Versager, der einem in den Ohren lag wie eine schrille Disharmonie. Unter Direktor Curt Sedcrs Spielleitung verdienen genannt zu werden Hans Schlick, Rosa Mühl, Artur Stiege, Carl Müller, Charlotte Feh re und Willi Foersterling, die der Handlung einen be schwingten Gang vermittelten. Zum Schlüsse trotz allem starker Beifall. Man kann dem Werbeabend nachsagen, baß er in Riesa ein Publikumserfolg gewesen ist — durchaus. So manches bedarf ja noch näherer Bekanntschaft, um ein abschließendes Bild zn gewinnen. Hoffentlich gelingt bas nächste Woche nach der „Czarbasfürstin"-Aufführung. Unserem lieben Theaterpubltkum aber sei der Hinweis gegeben: Pünktlicher kommen! I. Th-, R.
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