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- Erscheinungsdatum
- 1932-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-08
- Tag 1932-08-15
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Monat
1932-08
-
Jahr
1932
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Mes-Tagung N Lerbau-ks HmöMWer Ltttine Sachsens. Erstmalig seit Bestehen des hiesigen Homöopathischen Vereins fand während der Tage des 18. und 14. August 1682 die Lanbes-Vcrbands-Togung des Verbandes Homöopathi scher Vereine Sachsens in unserer Elbestadt Riesa statt. Zahlreich waren die Vertreter der dem Verbände angeschlos» jenen Vereine, teils mit ihren Angehörigen, erschienen, um in gemeinschaftlicher Arbeit über verschiedcntliche Kragen zu beraten und Beschlus; zu fassen und Berichte der Verbands organe entgegenzunehmen. Als Tagungslokal waren die Räumlichkeiten des Hotel Höpfncr auserkoren worden. Die Tagung begann am Sonnabend nachmittag mit einer Sitzung des Verba nbsvor st anbes, welcher sich eine S t e r b e ka s s e n s i tz n n g anschloß. Abends sand dann im geschmückten Saale des Tagungs lokales ein Festrommers statt, der unter zahlreicher Beteiligung einen harmonischen und eindrucksvollen Verlauf nahm. Der rührige Vereins vorsitzende und seine Getreuen hatten besonderen Wert daraus gelegt, den Tagungsteilnehmern auch außerhalb des Rah mens des zu erledigenden Arbeitsflusses einige Stunden der Geselligkeit und angenehmer Unterhaltung zu bereiten — und das ist in vollstem Maße gelungen. Den Besuchern deS Festabends wurde ein qualitativ hoch zu bewertendes Kon zert dargebotcn, was allgemeine Anerkennung fand. Mit der instrumentalen Ausgestaltung ivar das Orpheus- Orchester beauftragt worden, während ein Doppel quartett des MGV. Orpheus" durch Vortrag einiger Perlen des deutschen Liederschatzes mitwirkte. Ein von Fräulein Ncuber angesagtes Begrüßungs gedicht „Zurück zur Natur" wurde beifallfrcudigst ausge nommen und die Vortragende mit duftenden Blumen be lohnt. Das vollbesetzte OrpheuS-Orchester eröffnete unter der zielbewussten, straffen Leitung seines Dirigenten Max Pfützncr den Abend mit dem Marsch aus der Wagnerschcn Oper Tannhäuser „Einzug der Gäste aus der Wartburg". Im weiteren Verlauf des Konzertes machte sich das Orchester dadurch sehr verdient, daß cs zunächst die ent zündende Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz" von Weber, die „Ungarischen Tänze Nr. und 6" von Brahms und wei ter Sie Fantasie aus der Oper „Earmen" von Bizet zu lebendigster Wirkung brachte. Den 1. Teil der instrumen talen Darbietungen beschloß der dem Annaberger MGV. „Liederkranz" anläßlich denen Besuches beim „Orpheus" von Max Pfützncr komponierte, dem Gastvcrciu gewidmete Marsch. Mit den Vorträgen des Orchesters wechselten die Liedergabcn eines D o p p e l q u a r t e t t e s des „Orpheus". In Vertretung des Chormeisters Horst Krautze leitete die Gesäuge ebenfalls Max Pfützncr. Die Ausnahme auch dieses Konzertteiles war eine überaus dankbare. Ist cs doch stets ein besonderer Genuß, noteuilchcrc Säuger ein Lied ge stalten zu hören und Zeuge zu sein, wie der ganze Stim mungsgehalt ausgeschöpft und dem Hörer nahcgcbracht wird. In all den gelungenen Liedern zeigten die Sänger,wie fein man die Klangfarben zueinander abtönt. Wenn hier aus dem Rahmen der Gesänge der Vortrag von „Glockentürmcrs Töchterlein" besonders genannt wirb, so soll damit ein kur zes Wort zur Ehre der mitbeteiligten Sopransolistin Frau Martina Schulze gesagt werden. Die heimische Sän gerin sang mit gewinnender Liebenswürdigkeit. Ihre prächtige Sopranstlmme kam sowohl tn den Solo- wie in den Gemcinschaftspartien besten» zur Geltung. Starker Beifall und eine Blumcnspenbe waren der äußere Ausdruck herzlicher Dankbarkeit. — Während einer Pause des 2. Konzertteiles nahm der 1. Vorsitzende des Homöopathischen Vereins, Herr Lokomo tivführer Neuber, Gelegenheit, die Festaäste, insbeson dere den Vertreter des NeichsbunbeS und den Landesver bandsvorsitzenden, sowie die Delegierten der Homöopathi schen Vereine und die Vertreter der Aussteller-Firmen, herzlichst zu begrüßen. Er gab im weiteren seiner Freude darüber Ausdruck, daß die diesjährige Landesverbands tagung in Riesas Mauern gehalten werbe und gab an schließend einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des hie- siaen Homöopathischen Vereins, der gegenwärtig eine Mit gliederzahl von 215 aufweist. Wenn sich heute die Anhänger der homöopathischen Lehre wiederum zu gemeinsamem Tun zusammengefunden haben, so geschehe dies im Sinne des um die Homöopathie hochverdienten Veteranen Dr. Salomon Hahnemann, der den Mut gefunden habe, sich nicht von den Gegnern bezwingen zu lassen. Trotz der allgemeinen Notlage habe es sich der hiesige Homöopathische Verein an gelegen sein lassen, den erschienenen Vertretern angenehme Stunden in Riesa zu vermitteln. Redner wünschte allen Festgästen beste Unterhaltung und der Tagung harmo- Nischen Verlauf. Er schloß mit dem Appell, unbeirrt festzu- halten an der Lehre des Dr. Hahnemann und diese tn die übrige Bevölkerung hineinzutragen. So wie im 1. Teil des Konzertes musikalische und ge sangliche Gaben einander abwechfelten, bot auch der 2. Teil eine besondere Auslese aus dem unerschöpflichen Brunnen gern gehörter Werke der Musik und des Gesanges. Das Orchester bot noch Schöpfungen der bekannten Meister SuppS, Strauß, Lehar und Fucik; die Sänger beendeten ihre Vorträge mit dem schelmischen Liedchen „Mädle am Rosen hag". Das Orpheus-Orchester hat mit seinem Leiter wiederum Hervorragendes geleistet und stürmischen Jubel auSgelöst. Als der Florentiner Marsch als „letztes" Kon zertstück verklungen war, da regten sich erneut die Hände zu nichtendenwollendem Beifall, so daß mehrere Zugaben fol gen mußten. Schließlich gebot bas Nahen der Mitternacht endgültigen Schluß der wohlgelungenen Veranstaltung. Innerlich erhoben und voll befriedigt verließ die Besucher schar die gastliche Stätte. Im oberen Teile des Saales hatten die Firmen Dr. Willmar Schwabe, Leipzig, und Dr. Madaus, Radebeul, eine reiche Auswahl homöopathischer Arzneien zur Schau gestellt. Die Ausstellung fand reges Interesse. Der Sonntag war zunächst ernster Arbeit gewidmet. Bereits 9.39 nahm die Landesverbandsversamm lung ihren Anfang. Anschließend vereinigte man sich zu gemeinsamem Mittagessen: abends fand die Ta gung mit einem Festball ihren Abschluß. Ein großer Teil der auswärtigen Vertreter verließ be reits in den zeitigen Abendstunden unsere Stadt, um nach ihrem Wohnort zurückzukehrcn. Hoffentlich haben die An hänger der homöopathischen Lehre einen guten Eindruck mit I nach Hause genommen und bewahren unserer Stadt Riesa , als diesjährigen Landestagnngsort ein srenndlicheS Gc- > denken. MellMii m »n Wiis der Roles »er AM Mso. Der Rat hat in seiner Kollegialsitzung vom 11. August 1682 folgendes beschlossen: 1. Der II. Nachtrag zum Ortsgcsetz über Ruhelohn- und Hintcrbliebenenversvrgnng für die Arbeiter der Stadt Riesa vom 6. November 1929, der verschie dene redaktionelle Acndcrungcn des Ortsgesctzes, die infolge Herabsetzung der Nuhcgchalte von 80 auf 75 Prozent erforderlich geworden sind, enthält, wird ge nehmigt. 2. Gelegentlich der Beratung eines Gesuchs eines hiesigen Vereins um Genehmigung zum Schankzelt- und Tanzdielcnbetrieb bei einem Sommerfelle be schließt der Rat grundsätzlich den Vereinen nur höch stens einmal im Jahre eine derartige Genehmigung zu erteilen. 8. Die Kessel der HcizungSanlage in der Oberreal- schnle, die infolge Durchrostens undicht geworden sind, sollen im Schweißvcrsahren repariert werden. Tic Kosten werden vcrwilligt. Zu den Punkten 1 und 3 ist die Zustimmung der Stadtverordneten noch einzuholen. Hierüber wurden noch 11 Punkte erledigt. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 15. August 1932. —* W e t t e r v o r k> e r s a a s f ü r d e n 16. A n g u st 1932 Mitgeteilt von der Sachs. Landeswettcrwarte zu Dresden.) Zeitweise auffrischende Winde aus Richtungen nm Südoft, heiter, mäßig bewölkt, sehr warm, Gewitterneigung. —* Daten für den 16. August 1932. Sonnen aufgang 4,47 Ubr. Sonnenuntergang 19,21 Uhr. Mond- «ufgang 19,36 Ubr. Mondunteraang 4,30 Ubr. (Vollmond.) 1717: Sieg des Prinzen Eugen über die Türken bei Belgrad. 1832: Der Philosoph Wilhelm Wundt in Neckarau geb. lgest. 1920). 1899: Der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen in Heidel berg gest. lgeb. 1811). 1919: Der russisch« Diplomat Alexander Petrowitsch v. Iswolski in Paris gest. (geb. 1856). * —* Die außerordentlich heißen August- tage, die uns gegenwärtig beschiedcn sind, gestalten sich als etwas in diesem Sommer Ungewöhnliches. Alles stöhnt und lechzt nach erquickender Kühle und meidet soweit als möglich den Einfluß der sengenden Sonnenstrahlen. So konnte man während des gestrigen Sonntags, an dem cs die liebe Sonne besonders „gut" meinte, die Menschen scharenweise nach den erfrischenden Elbbädcrn wandern sehen oder an sonstigen schattigen Plätzen schutzsuchend beobachten; andere wieder zogen cs vor, den Tag daheim in traulicher Behaglichkeit zu verbringen und sich so der drückenden Schwüle einigermaßen zu entziehen. Wer es sich leisten konnte, unternahm einen Ausflug mittels Dampfschifl, wobei wohl jeder ebenfalls auf seine Kosten gekommen sein wird. — Es wurden gestern im vollen Schatten 32)4 und heute sogar 33 Grad l) ge messen. Dieses hochsommerliche Wetter ist aber unseren Landwirten sehr willkommen, bietet cs doch Gelegenheit, die restliche Ernte trocken zu bergen. In Anbetracht dieser er freulichen Tatsache werden uns allen die heißen Tage er- träglich sein. —* Betr. Sonderfahrt nach Potsdam- Sa n s f vuci. Ta die Nachfrage nach Karten zur Son derfahrt nach Potsdam—Sanssouci, trotzdem gestern zwei Wagen angesetzt waren, unvermindert anhält, ist beab sichtigt, bei genügender Beteiligung am nächsten Sonn tag, den 21. ds. Mts., die Fahrt zu wiederholen. Es wird angeraten, sich rechtzeitig dis numerierten Platz karten zu sichern. Auf die Anzeige in vorliegender Aus gabe wird verwiesen. —* 99 Jahrealt. Frau verw. Auguste Schöning vollendete gestern, am 14. 8. 32, ihr 99. Lebensjahr. Die Greisin wohnt bei ihrer Tochter, Fr. Hesse, Mergendorfer Weg 19, und ist noch rüstig und gesund. — Wir entbieten dem 99jährigen Mütterchen herzlichen Geburtstagsgruß mit deu besten Wünschen. —* Ein abendliches militärisches Schau spiel wird morgen Dienstag abend an der Elbe zwi schen Boritz und Merschwitz zu beobachten sein. Im Rahmen einer Nachtübung erfolgt morgen abend bei Merschwitz der Uebergang des gesamten Dresdner Reiterregiments, dem auch die tn Großenhain garnisonierenbe Schwadron angehört, über die Elbe. —* Unwesentlicher Verkehrs Unfall. Am Sonnabend nachmittag in der 5. Stunde fuhren an der Kreuzung BiSmarck- und Pausitzer Straße abermals zwei Motorradfahrer gegeneinander. Durch den Anprall ist geringer Materialschaden entstanden; die beiden Fahrer wurden nicht verletzt. —* P o lizei b eri ch t. Lurch die Gendarmerie-Be amten des Gend.-Postens Risja konnten eine größere An zahl in Mehltheuer verübte Einsteigediebstähle aufge klärt werden, wobei hauptsächlich Getreide gestohlen wurde. Tie Ermittelungstätigkeit der Beamten hat weiter er geben, daß mehrere Personen des erwähnten Ortes bei Nachtzeiten in nächster Umgebung eine erhebliche An zahl von Felddiebstählen verübt haben. Es wurden da bei Kartoffeln und Getreide entwendet. Tie Täter haben es sogar fertig gebracht, bis in die Mitte eines noch nicht gemähten Weizenfeldes vorzudringen und haben von den Halmen erhebliche Mengen Aehren abgefchnitten. Eine vorgenommens Hausdurchsuchung förderte das gestohlene Getreide zutage. Es konnten bisher zwei männliche Per sonen fcstgenommen und dem Amtsgericht Riesa zugesührt werden. — In der Nacht zum 13. ds. wurden einem Guts besitzer in Mergendorf aus einer Scheune unter erschwer- ten Umständen 1 Sack mit 150 Pfund Roggen entwendet. Tas Getreide befand sich in einem schmalen, langen Mehlfack. — In der Nacht zum 11. 8. 32 sind einem Guts besitzer in Leutewitz unter erschwerten Umständen sieben Hühner (weiße Leghorn) und sechs Kaninchen (3 schwarze, 2 graue und 1 silbergraues) gestohlen worden. Tie Täter haben die Hühner gleich im Stalle nbgeschlachtet und die Köpfe am Tatorte liegen lassm. Vermutlich sind auch einige Kaninchen au Ort und Stell: getötet worden. Am Tatorte wurde eine 11Vr Zentimeter große elektrische Stab laterne gefunden, die von den Tätern verloren worden ist. Tie Laterne hat schmale gelbe und rote Längsstreisen und liegt auf Der Polizeiwache Riesa zur Ansicht aus. — Am 9. 8. 32, in der Zeit von 6 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachmittags, ist einem Gutsbesitzer in Pahrenz eine Truthenne abhanden gekommen. Tas Tier war in einem kleinen Holze, welches von dem Orte an der Straße nach Kobeln zu liegt. Von gleicher Stelle sind in letzter Zeit noch fünf Enten gestohlen worden. Des Diebstahls ver dächtig find zwei junge Leute, die sich unberechtigt in den Mittagsstunden abseits der Straße aufgehalten haben. — Aus dem Hausflur der Gastwirtschaft „Waldschlößchen" in Rödcrau tst am 12. 8. 32, in der Zeit von 10 Uhr 30 nachts bi« 1 Uhr 30 vorn;., des 13. 8. 32 1 Tamenfahr- rad gestohlen worden. Beschreibung: Mars, Nr. 516 438, jchw. Rahmen, deutsche Lenkstange, schwarze Felgen und Kotschützer, glatte Glock« und Torpedosveilaus. Rad noch gut erhalten. — Sachdienliche Wahrnehmungen erbittet" der Gend.-Posten Riesa, Felgenhauerstraß« 25 oder Ka- fernenstraße 14. —* „Meine Cousine aus Warschau" — «in Tonfilm-Schwank «ach dem gleichnamigen Theaterstück von LouiS Berneuil — kommt von morgen ab tm „Capitol" zur Vorführung. Lucienne, die jung«, leben-hungrig« Frau des älteren Biedermanns Burel, ist in schweren Gewissens nöten. Lucienne hat bisher ihre Tage in Frieden aus.beS Gatten Landsitz in Saumur verbracht. Nicht allein natür- ltch, sondern in Gesellschaft eines jungen und netten Malers, Fred mit Namen, Freund des HauseS. Plötzlich schneit es den Hausherrn — Mr. Burel persönlich — gänz lich unerwartet in das Idyll. Burel war beim Arzt, der dem abgespannten Pariser Geschäftsmann Landluft und anderweitige ruhige Betätigung verordnet hat. Nun will Bnrel für ein paar Monate in Saumur bleiben und — eine Oper schreiben. Was dem guten Fred derartig auf die Nerven fällt, daß er Lucienne kurzerhand vor die Wahl stellt: Mr. Burel oder ihn. Lucienne ist ratloS. Was tun? In ihrer Not fällt ihr jemand ein, der den Knoten lösen könnte: Sonja, die Cousine aus Warschau. Ein Telegramm rnst Sonia herbei. Im 199-Kilometer-Tempo donnert die elegante Cousine nach Saumur. Mit Chauffeur, zwei rie sigen Dogge» und mit dem dicken Verehrer Lobby. Lucienne ist glücklich. Sie bittet Sonja, die beiden Männer, zwischen denen sie wählen soll, auf die Probe zu stellen. Lucienne will bei jenem bleiben, dessen Liebe zu ihr sich als di« größere erweist . . . Ein heitere» Spiel um Moral und Unmoral entfaltet sich, und der Schlutzeffekt: Die Einsicht, baß eine vernünftige Ehe doch das beste auf der Welt ist. —* Die Tarisverhandlungen in der vst- fächsischen Textilindustrie. Die für Freitag an beraumten Verhandlungen über die Neugestaltung deS Oor etwa 14 Tagen gekündigten Lohntarifs in der vstsächsischen Textilindustrie wurden nach kurzer Dauer ergebnislos abge brochen. Ein neuer Verhandlungstermin ist noch nicht festgesetzt. ---* Di e Arbeitslosigkeit im Baugewerbe. Eine am 8. August im sächsischen Baugewerbe vorgenom mene Erhebung, die sich aus 49 882 Personen erstreckte, ergab, daß 76,3 Prozent der ermittelten Personen arbeits los waren. In der gleichen Woche des Vorjahres betrug die Arbeitslosigkeit 60,5 Prozent. —* Generalleutnant a. T. Alfred Mehl- horn 1°. Am L-onnabend ist in Dresden Generalleutnant a. T. Alfred Mehl Horn gestorben. General Mehlhorn wurde am 11. November 1850 zu Leipzig geboren. Noch während des Krieges 1870/71 als Einjährig-Freiwilliger beim Feldartillerie-Regiment Nr. 12 eingetreten, entschied er sich später für den Osfiziersberuf. Im Jahre 1873 wurde er zum Sekondeleutnaut im Feldartillerie-Regiment Nr. 12 befördert, und er hat diesem Regiment zunächst bis 1879 angehört. Nachdem er fünf Jahre beim Fuß artillerie-Regiment Nr. 12 in Metz Dienst getan hat, kehrte er wieder zu seinem alten Regiment zurück, in dem er später als Hauptmann eine Batterie erhielt. Im Jahre 1893 wurde er Major und Abteilungskommandeur im 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32 und trat mit seiner Abteilung 1899 zu dem neuformierten 6. Feld art i I l e r i e - R e g i in e n t N r. 68 über. Ein Jahr später wurde er Kommandeur des 2. Feldartillerie-Regiments Nr. 28, das er bis 1904 befehligt hat. Darauf trat er als Kommandeur an die Spitze der 23. Feldartillerie-Brigade und wurde im Jahre 1905 zum Generalmajor befördert. Nach seiner Verabschiedung im Jahre 1908 erhielt er im folgenden Jahre den Eharakter als Generalleutnant. — Im sstuhestand widmete er sich karitativer Tätigkeit durch Mitarbeit im Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz und vom Albertverein, dem er auch während des Welt krieges und in der Zeit nach demselben angehört hat. Bis in sein hohes Alter hat er sich eine seltene Jugendsrische bewahrt. Tunk seines außerordentlich liebenswürdigen Wesens und seiner vornehmen Gesinnung erfreute er sich einer allgemeinen Beliebtheit und großen Ansehens. —* 5. Wiedersehens? eier des 8. Feld artillerie-Regt s. 78 am 1. und 2. Oktober 1932 in Mittweida. Es treffen sich alle ehem. Angehörigen des A.-A.-R. 78 und Ersavabteilung, sowie F.-A.-R. 115, 245, 246, 408, Res.-Feld-Art.-Regts. 24, 40, 53, 54, Landw.- F.-A.-R. 19, Ersatz 47 und die vom Regt, ausgestellten Einzelbatterien, Flakzüge und Kolonnen. Mittweida ist diesmal als Ort der Wiedersehensseier bestimmt worden, um auch den Kameraden ans dem Erzgebirge und Vogt lande Gelegenheit zu bieten, einmal billiger zu einer Wiedersehensfeier fahren zu können. Tie Veranstaltung liegt in den Händen des Artillerie-Vereins Mittweida (ehem. 78er Ortsgr.). Festsolge: Sonnabend, 1. Oktober: Emp fang; Besichtigung der Stadt: Platzmusik; Großer Ar tillerie-Abend; nachdem gemütliches Beisammensein in den Standquartieren. Festrede: Herr Generalmajor a. T. von Schönsels. Sonntag, 2. Oktober: Gedächtnisfeier am Eh en- mal (Rede: Herr Oberst a. D. Krohn); Historischer Umzug: Frühschoppen mit Konzert; Schießen mit Kleinkanone 1932 n. A.; nachmittags gemeinsamer Ausslug nach der Tal sperre mit Motorbootrundsahrt vis zur Sperrmauer, Kriebstein. Freiquartierbedars sind an Kam. Georg Schön feld, Mittweida, Melanchthonstraß-e 7, zu richten. —* Der Wahlerfolg der Deutschnatio nalen in Ostsachsen. Von der Lanbesgeschäftsstelle der DNVP. wird uns geschrieben: Im Landesverband Ost sachsen der Deutschnattonalen Volkspartet ist es bei den letzten Wahlen geglückt, den Spitzenkandidaten, Oberftnanz- rat Dr. Bang, aus eigner Kraft durchzubringen. In diesem Zusammenhänge teilt Obcrstnanzrat Dr. Bang mit, daß er den deutschnationalen Mitarbeitern und Mitstreitern im ostsächsischcn Landesverband herzlich bankt und den Landes verband zu diesem Erfolg beglückwünscht. —* Geschäststcrror als politisches Kampfmittel. Uns wird geschrieben: Der deutsch nationale Landtagsabgcordnete Syndikus Tögei hat kürz lich an den sächsischen Innenminister ein Schreiben ge richtet, in dem >er daraus hinwies, daß in der sozialisti schen und kommunistischen Presse das Volt aufgesordert werde, bei Geschäftsleuten nicht mehr zu kaufen, die sich im nationalen Sinne betätigt oder auch nur ihre natio nale Gesinnung bekannt haben. Tiefe Methode gehört in das Kapitel der persönlichen Verunglimpfung, die heute weitgehend an der Tagesordnung ist. In dem Briese wird daraus hingewiesen, daß die Freiheit der politischen Betätigung dadurch stark beeinträchtigt werde. Als Bei spiel dafür wird aus die „Dresdner Volkszeitung" vom 3. August hingewiesen, die diese Fragen in einem Artikel „Tie Geschäftswelt bei der Reichstagswahl" anschnitt. Der Abgeordnete Tögel erwartet, daß das Innenministerium zur Beseitigung derartiger Kampsmethoden die nötigen Schritte «inleitet. Die Landesgeschäftsstelle der Deutsch nationalen Volkspartei, TreSden-A-, Wiener Straße 7, ersucht in diesem Zusammenhänge um Berichte darüber, ob tn Einzelfällen die oben angefülirten Drohungen wirk sam geworden sind. —* Schlaf und Hitze. Zu den Qualen, die Ue starke sommerliche Hitze vielen Menschen verschafft, gehört auch der schlechte Schlaf. Mangelnde Leistungsfähigkeit und Unlust zur Arbeit sind häufig die unausbleiblichen Folgen. Wie kann man sich dagegen schützen? Vor allem sorge man im Schlafzimmer für ausreichende Lüftung. Morgens und abends muß durch Oeffnen der Fenster und der Türen sür kräftigen Durchzug Sorge getragen werden. Tes Nachts schlafe man, wenn irgend möglich, natürlich bet offenem Fenster, halte aber zur Vermeidung von Zug-
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