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- Erscheinungsdatum
- 1932-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-21
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Monat
1932-07
-
Jahr
1932
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IMWlMlk WIWMWI« M MWMt A.MS UM M MWM SUU M ükil Weg W Melt. Die Deutschnationale Volkspartei, OrtS» gruppe Riesa, hatte für gestern abend nach dem Höpfner- saal zu einer weiteren Wahlversammlung eingeladen, die von einer stattlichen Zahl nationalgesinnter Damen und Herren besucht war. Als Redner war der Spitzenkandidat der DNVP., Herr Oberfinanzrat Dr. Bang, gewonnen worden, der wiederum in änderst objektiver Weise referierte. Anfangs begrüßte Herr Stadtrat Weckbrodt als Letter der Versammlung die Erschienenen in herzlichen Worten, besonders den Herrn Referenten, der sich wieder einmal zur Verfügung gestellt habe. Alsdann nahm Herr Dr. Bang, von den Anwesenden stürmisch begrüßt, das Wort zn seinen Ausführungen. Einleitend gab der Redner einige programma tische Darlegungen, wobei er u. a. sagte: Die bisher herrschenden Mächte rüsteten sich zn einem zentralen Vor stoß gegen den Nationalismus. Und dieser Vorstoß sei eingehüllt in einem Privatkrteg gegen die SA. der Natio nalsozialisten. Sie als Dcntschnationale, erklärte Herr Dr. Bang, würden den Nationalsozialisten in diesem Kamps unbedingt zur Seite stehen. Selbst der raffinierte sten Zentrumspolitik würde es nicht gelingen, sie — die Deutschnationalen — von den Nationalsozialisten wegzu bringen. Diese Versuche würden auch in den anderen nationalen Lagern ersvlgloS bleiben, denn davon sei das Schicksal unseres ganzen Vaterlandes abhängig. Die sehr ernsten WirtschastSsragen, in denen die Tentschnationalen anderer Meinung als die Nationalsozialisten seien, würden zwischen den beiden Parteien nicht an der Oesfcntlichkeit besprochen werden. Wie äußerst ernst die heutige Lage sei, würden die von der Regierung v. Papen gefaßten jüngsten Beschlüsse zeigen. Der Redner gab dabei auch seiner Be friedigung Ausdruck, daß der Wahlkampf sich bisher in Sachsen in anständigen Bahnen bewegte. Das d e n t sch- nationale Wahlziel laute: H e r st e l l n n g einer nationalen Mehrheit. Solange aber das Zentrum in Deutschland noch die Macht ausübe, gebe es für Deutschland keiueu Frieden und keine Freiheit. Netten könne uns nur und ganz allein der radikale Natio nalismus; wer im deutschen Bürgertum an eine Ret tung durch die politische Mitte glaube, sei ein Narr. Im Anschluß nahm dann Herr Dr. Bang Stellung zu dem Ergebnis in Lausanne nnd der außen politischen Lage Deutschlands. Um nun davon ein klares Bild bekommen zu können, gab der Vortragende einen knappen Rückblick über die Außenpoli- ttk Deutschlands in der Nachkriegszeit. ES wurde daran erinnert, daß das kaiserliche Deutschland am 5. November 1918 einen vollrcchtlichen Friedensvertrag mit den kriegführenden Ni ächten abgeschlossen hatte, in dem nichts von Annexion, Kontribution ete. stand, in dem nur festgelegt war, daß der fremden Zivilbevölkerung siir die Kriegsschäden Ersatz gegeben werden soll, der aus 25 Mil liarden Mark berechnet worden war. Erst nach dem Um sturz wurde dieser Vertrag siir ungültig erklärt und mit dem unheilvollen Abkommen von Versailles vertauscht, wo die deutschen Unterhändler, an der Spitze Erzberger, er klärten: Deutschland werde alles annchmen, damit die Feinde verziehen. Im Versailler Vertrag ist auch der be rüchtigte Artikel 231 von der deutschen Kriegsschuld ent halten, was von deutschen Ministern als moralische Frage hingestellt worden sei. Wenn dieser Artikel gestrichen würde, müßte der ganze Vertrag fallen. Der Redner zeich nete dann ans, in welch ungeheuerlicher Weise man in jenem Vertrag zur Festsetzung der Tributlast auf 132 Mil liarden Mark gekommen sei. Nach Versailles kam dann der Dawcsplan, dem man noch den Raub der Staats hoheitsrechte hinzusügte. Dieser Plan wurde dann durch den Bonngplan abgelöst, wo man eine Schuld von 114 Milliarden Mark errechnete. Durch eine Kommerzialisie rung sollten die Tributlasten allmählich in Privatschulden umgewandclt werden. So ivolltc man die deutsche Freiheit verkaufen. Diese Wahnsinnspolitik, wie sich der Referent ausdrückte, habe zur Verelendung des deutschen Volkes führen müssen. Dann sei die Aera der Notverordnungen angebrochen. ES wurde an die Grundsätze der Regierung Brüning erinnert, wo eS hieß: Erst Sanierung und dann erst Inangriffnahme der Tributfrage; die schwerste Sünde sei aber die gewesen, daß die Regierung eine Verständigung mit Frankreich anstrebte. Bet seinem Rückblick kam Herr Dr. Bang dann auf die Wahl zum Reichstag im Jahre 1930 zu sprechen, die den nationalen Aufschwung gebracht habe. Im Frühjahr 1031 sei dann der Zusammenbruch der deut schen Wirtschaft erfolgt. Im Juni wurden aus dem Aus land die Rufe laut: Stellt die Reparationen ein, aber in Deutschland geschah nichts. Die Wcltansicht, daß die Repa rationen als entgcltlose Forderungen die Weltwirtschaft ruinieren, sand in Deutschland keine Gegenliebe. Den Protesten der deutschen nationalen Opposition und der Industrie schenkte die Regierung keine Beachtung. Da kam dann am 21. Juni die Hoover-Botschaft. Es folgte der Bankenkrach mit seinen unheilvollen Auswirkungen. Am 8. Januar 1932 sei dann ein Aufatmen durch das deutsche Volk gegangen, als ein deutsches Nein gesagt wurde, aber da habe der damalige Netchssinanzministcr ein höchst über flüssiges Dementi gegeben, in dem der deutsche Erfüllungs wille erneut festgelegt wurde. So fand die neue Negierung von Papen eine außen politische Situation vor, die noch schlimmer als die innen politische ivar. Trotz der bisherigen ungeheueren Leistungen Deutschlands und trotz der furchtbaren WirtschastSnot und Arbeitslosigkeit sei in Lausanne, entgegen den nationalen Erwartungen, ein neues Versprechen der Zahlung einer politischen Milliardcnschuld gegeben worden. Trotzdem unsere ReparationSlast in Höhe von 12 Milliarden, die in Privatschulden umgewandclt wurden und deren IahrcS- Zinslcistnng schon wieder so hoch wie eine Iahrcs-Dawcs- lcistung sei, habe man sich zu ueucn Versprechungen hin reißen lassen. Die Verzinsung der vorgenannten deutschen Privatlasten würde sich jährlich auf 180 Millionen Mark belaufen, die wir ans AnSsnhr-Ueberschüsscn ansznbringcn hätten, aus denen aber auch noch die deutsche Einfuhr be zahlt werden müsse. Wir seien also aus Generationen hin aus nicht in der Lage, unsere Privalschulden abzutragcn, geschweige Abschlnßzahlnngen zu tragen. Den schwersten Fehler habe v. Papen in Lausanne gemacht, daß er aus die Gültigkeit des VorsricdenSvcrtrageS verzichtete und daß er nicht die Kriegsschuldlüge ausrolltc. Damit sei das Gebiet des Kuhhandels betreten worden. Weiter hätte nie von dem Willen einer neuerlichen Zahlung von 2—3 Milliarden gesprochen werden dürfen. So stehe man nun aber vor einem dritten Bonngplan. Dann streifte noch der Redner das Gentleman-Abkommen, tu dem das Ergebnis von Lau sanne davon abhängig gemacht wird, daß Amerika den Fcindstaaten die Privatschnldcn erläßt. Eine größere Fri volität hätte es in der Weltgeschichte noch nie gegeben. Aus diesem Wege könne aber Dcntschland nie zur Frei heit geführt werden. Nicht Genf mit seinem Völkerbund, der von Deutschland als Beitrag in diesem Jahr 2157100 erhalte, könne unS retten. Nur die nationale Hilfe führe zum Steg. Ein Volk, das die Waffen abliesere, das die Freiheit nnd Wehrhaftigkeit preisgcbc, verliere das tägliche Brot. Der Redner schloß seine Ausführungen mit den Worten: Wir kämpfen für eine nationale Regierung auf dem Boden deutscher Ehre, die das Schandmal der deutschen Kriegsschuld beseitigt. Wir wolle« nichts von Kompro missen wissen; wir kämpfen für den nationalen Ausstieg unter der ruhmreichen Flagge schwarz-weiß-rot. Die deutschnationale Wahlparole heißt: „Herr mach uns frei!" Nach den mit spontanem Beisall aufgcnommenen Aus führungen dankte der Versammlungsleiter, Herr Stadtrat Weckbrodt, für den wertvollen Vortrag und bat die Er schienenen, die Mahnung des Redners zu beherzigen und für den Gedanken schwarz-weitz-rot zu werben. In seinem Schlußwort forderte Herr Dr. Bang ans, im Kampf nicht zu verzagen, denn eS gehe um die Befreiung Deutschlands. Die deutschnationale Wahlversammlung wurde dann gegen 10 Uhr geschlossen. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 21. Juli 1932. —* Wettervorhersage für den 22. Juli 1932 Mitseteilt von der Sachs. LandcSivetterwarte zu Dresden.) Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Richtungen, vorübergehend starke Bewölkung, örtlich Nebel, Tempera turverhältnisse wenig geändert. Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Niederschläge. —* Daten für den 22. Juli 1SS2. Sonnen- K»f>«n, 4,09 Ubr. Ssnnenuntergang 20,03 Uhr. Mond- »»f»»« 21,53 Uhr. Monduntersaua 9,25 Uhr. 1872: Der Staatsmann Karl Helfferich in Neustadt a. d. H. geb. «gelt. 1924). 1009: Der Dichter Detlev v. Liliencron in Alt-Rahl- ftedt bei Hamburg gelt. (geb. 1844). —* Silberho chzeitsfcier und GeschäftS- lubiläum. Morgen, am 22. d. M., ist cs dem Schmiede meister Herrn Edmund Geißler und seiner Gattin vergönnt, das Fest der Silbernen Hochzeit zu begehen. Am 1. Juli d. I. waren cs auch 25 Jahre, seitdem Herr Geißler Besitzer seines Schmiede- und Hufbeschlag-GeschäftcS ist. Als geprüfter Husbeschlagmeistcr gliederte der Jubilar bald nach der Uebcruahme des Geschäfts am 1. Juli 1907 der Schmiedewerkstatt den Spezialbetricb des Beschlags huf lahmer Pferde au. Schon der Vater des Jubilars ging in dem Schmicdcgrundstück, Altmarkt 10, seinem Handwerk nach, und zwar bereits seit dem Jahre 1875, zu welcher Zeit das Grundstück durch Kauf in den Besitz der Familie Geißler kam. — Das Jubelpaar erfreut sich allgemeiner Wert schätzung; cs sei ihm auch au dieser Stelle herzlichster Glück wunsch siir ferneres Wohlergehen dargebracht. —* Im Banne des Alkohols bedrohte gestern abend am Nathausplatz ein hiesiger Einwohner mit einem offenen Messer vorübergehende Fußgänger. Ter Rohling wurde durch einen hinzugezogcncu Polizeibeamtcn zur städtischen Polizeiwache gebracht und in Haft genommen. —* Daö F r e i w. N e t t u n g s k o r p s rückte gestern abend gegen 6 Uhr zu einer größeren Uebung aus. —* Straf ser-Tag in Riesa! Am Svnntag, den S4. Juli 1932 wird in den beiden größten Sälen der Stadt Riesa die grüßte Wahlkundgebung innerhalb der Amts- hauptmannschast Großenhain abgehaltcn. Es sprechen dort außer dem NcichsorganisationSlcitcr und engsten Mit arbeiter Adolf Hitlers Gregor Strasser, der Abgeordnete des sächs. Landtags M. v. Killinger, Inspekteur Ost und Pfarrer Krieger, jener bekannte Seelsorger, der einen ungeheuren Kamps gegen die Mißstände in den rumänischen Kriegsgefangenenlagern geführt hat. — Ter Vorverkauf hat begonnen. Festabzeichen sind in der Geschäftsstelle der NSDAP. Ortsgruppe Riesa im Hotel Kronprinz, Haupt- ltraüL 7. Tel» 1LL »lt haben. (Siehe AnzetgenteiUjj —* Ocffentliche Wählerversammlung. Kommenden Montag abend wird im Restaurant Elb- terrasse eine öffentliche Wählcrversammlung stattsindcn, in welcher der Spitzenkandidat der Deutschen Volks partei im Wahlkreis Ostsachsen, Reichstagsabgeordnetcr Dr. Rudolph Schneider aus Dresden über „Der Kampf der Deutschen Volkspartei" sprechen wird. Hierzu beachte man die Anzeige in vorliegender Tagcblattnummer. —vdz. Z c h n in a r k - N o t c n werden einbe halten. Der Neichsfinanzminister hat im Anschluß an ein früheres Schreiben nach einer Mitteilung der Deutschen Bcamtenbund-Korrespondenz jetzt erneut an Reichsbahn und Reichspost ein Schreiben gerichtet, in dem folgendes ausgesührt wird: Von verschiedenen Seiten ist mir zu Ohren gekommen, baß an den Schaltern der Post und der Eisenbahn beim Herausgeben von Wechselgeld 10-Mark- Scheine ausgczahlt werden. Auch Mitglieder meines Mini steriums haben an den Schaltern des Anhalter Bahnhofs in Berlin, des Hauptbahnhofs in Leipzig sowie an Eisenbahn schaltern in Süddcutschland, auch bei verschiedenen Postan stalten beim Wechseln größerer Banknoten 10-Mark-Schcine erhalten. Auf den Vorhalt, es sollten doch keine Zehnmark scheine, sondern Silbergeld gegeben werden, haben die be treffenden Beamten erklärt, sie hätten kein Silbergeld. Ein derartiges Verhalten ist geeignet, die Bestrebungen der Neichsregierung und der Ncichsbank zu vereiteln, die darauf abzielen, das Zilbergeld dem Verkehr zuzuführen, und die Reichsbank von ihren Beständen zu entlasten. Die Zehn markscheine müssen unter allen Umständen in möglichst großem Umfange aus dem Verkehr gezogen werden. Ich wiederhole daher dringend meine Bitte, die unterstellten Kassen erneut strengstens anzuwcifcn, alle eingehenden Zehnmarknotcn einzubehalten und unverzüglich an die Neichsbank abzuliefern. —* Schöffen- und Geschworenenwahlen. Nach der Verordnung des Reichspräsidenten vom 14. Juni 1932 ist die Wahlperiode der Schöffen und Geschworenen vom 1. Januar 1938 ab auf zwei Jahre ausgedehnt worben. Tie 83 30 und 40 des Gerichtsverfaffungsgesctzes sind dem entsprechend dahin geändert worden, baß die Urliste nicht mehr alljährlich, sondern nur noch in jedem zweiten Jahre einer Wahlperiode aufzustellen sind und der Ausschuß für die Wahl der Schöffen und Geschworenen ebenso nicht mehr alljährlich, sondern nur in jedem zweiten Jahre einer Wahlperiode zusammentritt. Die Amtstätigkeit der für 1982 gewählten Schöffen und Geschworenen endigt unverändert mit Ablauf dieses Jahres. Im laufenden Jahr ist daher nach einer Verordnung des Sächsischen Innenministeriums in der üblichen Weise noch die Urliste aufzustellen und die Wahl der Vertrauensleute für den Ausschuß nach 8 49 de» Gerichtsverfassungsgesctzes vorzunehmen. Die nächste Auf stellung der Urliste und die nächste Wahl der Vertraue»»« tvrt« ttnkt-gaeger; erst wteder jm Jawe IM. vatt- —* Beitreibung von Anliegerletstungen. Vom Ministerium de» Innern wird mitgetetlt: Bon Mit gliedern -eS Landtage» ist darüber Klage geführt worden, baß bei der Beitreibung von Anliegerleistungen nicht immer so schonend verfahren werde, wie e» die gegenwärtig be- drängte Lage des Hausbesitzes verlange. Die Regierung muß, wie sie vor kurzem aus «ine entsprechende Anfrage im Landtage bereits erklärt hat, erwarten, daß die Gemeinden bei der Eintreibung von Änli«gerleistungen auf die wirt schaftliche Lage der Grundstücksbesitzer die erforderliche Rücksicht nehmen und jedenfalls eine unvermutete Eintrei- Lung unterlassen. Nach Prüfung der Verhältnisse im Einzel falle wirb vielfach eine weitere Stundung zugestanden wer- wcrden müssen. —* Deutsche Volkspartei und ReichSwahl- vorschlag. Die Pressestelle der Deutschen Bolkspartei teilt mit: Bekanntlich hat die Deutsche VolkSpartct ihre RetchSliste mit derjenigen der Dcutschnationalen vereinigt. Daher erscheint die Deutsche Volkspartei nicht unter dem Verzeichnis der eingereichtcn Reichswahlvorschläge. Dagegen hat die Deutsche Volkspartei in sämtlichen 85 Wahlkreisen eigene Wahlvorschläge eingereicht, die überall die Nr. 6 führen. Die in den Wahlkreisen nicht verbrauchten Rest stimmen der Deutschen Volkspartei kommen auf der Reichs liste der Deutschnationalen zur Verrechnung. Sie erhält von dieser Liste diejenigen volkSparteiltchen Mandate, die nach ihrer Reststimmenzahl sich ergeben. So geht keine Stimme verloren. —* Li st en Verbindung Wirtschaftspartei — Bayerische Volkspartei. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Ncichspartei des Deutschen Mittelstandes, Wtrt- schastSpartci, (Liste 7), ihre in den Wahlkreisen für die NeichStagSwahl eingereichteu Vorschlagslisten mit der NcichSliste 9 (Bayerische Volksparteij verbunden, um zu vermeiden, baß für die WirtschastSpartci abgegebene Stim men verloren gehen. Die WirtschastSpartci hat dieses wahltechnische Abkommen mit der BVP. ohne jede politische Bindung unter Wahrung der absoluten Freiheit nach den Wahle» getroffen. Die Wahlkreiskandidaten der Wirt- schastspartei sind aus der Neichsliste untergebracht worden. —* V orsprachen in Wohnungsbauangelegen heiten. Vom ArbeitS- und Wohlsahrtsministerium wird daran' hingcwiesen, daß ein persönliches Vorsprechen von Bauwerbern oder anderen Personen in deren Auftrage zwecklos ist. Bauwcrbcr haben sich in allen Fällen an die zuständigen Vcrtc-jsungsstcllcn zu wenden, bei denen auch etwaige schriftliche Anträge zu stellen sind. Die Verteilungs stellen werden ersucht, dies in geeigneter Weise bekannt zumachen. —* Aus der Rechtsprechung des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts. In einer Entscheidung, die eine Anzahl von grundsätzlichen Ausführungen über BcamtcnrcchtSfragcn enthält, stellte das Oberverwaltungs gericht in Abweichung von der Rechtsprechung des Reichs gerichts für das sächsische Beamtenrecht den Grundsatz auf, daß die dauernde Nebcrtragung eines Amtes mit einem ganz oder hauptsächlich durch obrigkeitliche Aufgaben gebil deten Geschästskreis zu berufsmäßiger Verwaltung die Be gründung eines öffentlich-rechtlichen BeamtcnverhältnisfeS vvraussetze und dieses jedenfalls — ohne Rücksicht auf den Willen der übertragenden Behörde — an sich schon begründe. Diese Ansicht unterscheidet sich von der des Reichsgerichts wesentlich dadurch, daß sic nicht wie das Reichsgericht jeder Ucbertragnng von hoheitlichen Funktionen die automatische Folge der Begründung eines Beamtenverhältnisses gibt, sondern nur dann ein Beamtenverhältnis als entstanden ansicht, wenn die obrigkeitlichen Aufgaben den übertragenen Geschäftskreis ganz oder hauptsächlich ausfüllen. —* Für die U n w e t t e r g e s ch ä d i g t e n. Nun mehr hat auch die LaudtagSfraktion der Wirtschaftspartei einen Antrag eiugcbracht, der die Regierung um Bereit stellung von Mitteln zur Behebung der Unwetterschäden ersucht. Tie Flußregulierungsarbeiten in den heimgesuchten Gebieten sollen sofort gegebenenfalls durch den freiwilligen Arbeitsdienst in Angriff genommen werden. —* Kein Koloradokäfer in Sachsen. Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird mttgeteilt: Der ge fürchtete Koloradokäfer ist dem sächsischen Kartoffelbau er- srculichcrweise noch ferngcblieben, und alle bisher zur An zeige gelangten VerdachtSfällc und voreiligen Alarmnach- richten der Presse haben sich als irrig erwiesen. Der Kolo radokäfer und seine Brut wurden meist verwechselt mit der jenigen nützlichen Marienkäfer, die an den Kartoffelstauden den in ihrer Vermehrung durch die feuchtwarme Witterung starke begünstigten Blattläusen nachstellcn, ohne den Pflan zen zu schaden. Gleichwohl müssen auch ferner verdächtige Fraßschäden am Kartoffelkraute den Gemeindebehörden un gesäumt gemeldet werden, damit festgestellt werden kann, ob es nicht doch etwa um eine Einschleppung jenes gefttrch- teten Schädlings handelt. Unbegründete Alarmnachrichten in der Presse aber können unserem Pflanzenbau nur emp findlich schaden und sind daher unter allen Umständen zu vermeiden, solange nicht tatsächlich der Koloradokäfer durch die hierfür im Freistaat Sachsen allein zuständige Staatliche Hauptstclle für landwirtschaftlichen Pflanzenschutz, Dresden- Altstadt 18, Stübclallee 2 GH. (Ruf: 65 820) einwandfrei festgestellt ist, mit der man sich deshalb unter Einlieferung von UntersuchungSmaterial in jedem Verdachtsfalle ohne Verzug in Verbindung setzen möge. Bornitz. Güterzug fährt in eine Rinderherde. Am Dienstag, 5,45 Uhr abends, fuhr der Güterzug Nr. 736b unmittelbar hinter dem Aussahrtssignal nach Richtung Oschatz in eine Rinderherde, die der einem AuSbruch aus der Weide aus den schienen der Strecke Leipzig—Dresden gelandet war. Der in voller Fahrt befindliche Zug, dessen Notruf man im Orte hörte, konnte trotz sofortigen Brem sens mcht früh genug zum Stehen kommen und überfuhr zwei stück Vieh. (Lins ist gestreift. Die übrigen wurden mit Mühe ihrem -Standort Rittergut — zugesührt. Eine Störung des Betriebs ist nicht eingetreten. *- Lommatzsch. Sträflicher Leichtsinn. Als in Eulitz einige junge Burschen mit einem Tesching nach Spatzen schossen, traf eine Schrotladung einen in der Nähe ar beitenden 35 Jahre alten Gärtner ins Gesicht. Ter Ver letzte wurde dem Meißner Landkrankenhaus zugeführt. Es stehl zu befürchten, daß der Bedauernswerte das Licht beider Augen verlieren wird. Mügeln. Tödlicher Unfall. Ein hochbedauerlicher Unfall führte Dienstag vormittag »/»O Uhr zum Tode eines allseitig beliebten Mitbürgers, des Geschirrführers Karl Hunger. Er war mit seinem Geschirr wie alljährlich in der Landwirtschaftlichen Maschinenzentrale mit dem Heraus schleppen von Dreschmaschinen beschäftigt. Der so besonnene Mann wurde vou einer hinter ihm aus der Maschine herausragenden Treibriemenscheibe erfaßt und gegen einen Pfosten gedrückt. Er war sofort tot. Ein Verschulden von anderen Personen kommt, wie durch die polizeiliche Unter suchung festgestellt wurde, nicht in Frage. * Dresden. Personalien von der Dresdner Börse. In den Vorstand der Dresdner Börse sind Dr. Hans Uhlig, Direktor des Landwirtschaftlichen Kreditvereins Sachsen, und Johannes Heyne, Direktor der Zeiß-Hkon A.-G. eingetreten, jener vom Börsenvorstand zugewählt, dieser von der Industrie- und Handelskammer entsandt. In die Zulassungsstelle der Börse sind neu eingetreten Bankdirettor Max Richter von der Adca Dresden (vom Börsenvorstand gewählt) und Konsul Max Reimer, früher Direktor der Dresdner Bank in Dresden und früheres Mit glied de» BörsenvorstandH» (vor; dxx LrMstLik« Md Hirn«
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