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!V!ß!D!!!!!!!!I!!I!!!!!DI!!!!!!!!!!!!!!!I!!ID!!ß!D!! /luf öer Rennbahn fl^aeftciruok sämtlicher ^rtllcel unct lllustrsticmva verbotval) 2308 2309 a u. 2309 b S3W 2311 2312 2313 Dv Höhepunkt sommerlicher Eleganz, die jetzt vollkommen klar ausgeprägte Moderichtung, pflegt sich dem kundigen Be schauer stets auf den großen Rennen darzubieten. Eine solche Veranstaltung vereinigt daher in der Regel alle zuständigen Fachleute und Interessenten, da sie einen guten Einblick in die künftige Mode gewährt. Das kundige Auge vermag sehr gut zu erkennen, was sich in modischer Hinsicht im Herbst und Winter sortsetzen wird. Die spielerische Note in der eleganten Kleidung wird jedenfalls lange vorhalten. Es ist das vor allem die Bereinigung von Seide, Band und Blumen, die weichfallende Zusammenstellung von Stoss und Pelz, die leichte und anmutige Verzierung mit Schleifen, Knoten und geschlungenen Stossteilen. Auch der keineswegs wärmende, sondern nur anmutig zierende Umhängemantel aus Spitze, Georgette oder Chiffon, der zur sommerlichen Eleganz ge hört, mutz in diesem Zusammenhangs erwähnt werden. Dazu kommt noch die Verwendung handgestickter Tupfen und ein zelner gesteppter Stoffpartien. Die Kleiderlänge ist gestreckt, die verbreiterte Schulter verbürgt die schlanke Linie. Weitz, schwarz und schwarz-weiß werden sich noch lange großer Be liebtheit erfreuen. Dafür werden die das Kleid vervollstän digenden Gegenstände wie Gürtel, Schärpe, Blumentusf und Halsschal umso farbenfreudiger behandelt. Samtbänder in leuchtenden Farben, wie orange, rot und grün, zieren nicht nur dunkle, sondern auch Helle, großgeblümte Kleider. Die Hütchen sind klein und kappenförmig. Sammt, Seidenband, Georgette und weicher Filz dienen als Material. Hie und da trifft man hochsommerliche große und wippende Florentiner hüte an. Ebenso wie sich der Gipfelpunkt der winterlichen Mode und Ele ganz stets auf Sen großen Ballen vereinigt, kann man die schönsten Modelle des Hochsommers in der Regel bei den verschiedenen Pferde- oder Autorennen bewundern. Es ist in der Tat ein reizen der Anblick, der sich dem modischen Beschauer auf einem solchen Rennen darbietet. Die Besucherinnen dieser Rennen pflegen dahin zu gehen, um zu sehen, gesehen zu werden und zu siegen. Der„Sicg" soll sich ja nicht nur aus das gewettete Pferd, sondern auch aus das getragene Kleid beziehen. Nicht selten vereinigt sich mit einem solchen Rennen nämlich eine regelrechte Modeschau und Preiskrönung der gelungensten Toiletten. Der erste prüfende Blick über die elegante Frauenschar aus den diesjährigen Rennen zeigt, daß die leichten hauchzarten Kleider bis an die Knöchel reichen, daß der kleine Hut den großen Sommer hut fast völlig verdrängte, und daß die Farbensreudigkeit nicht so sehr ausgeprägt ist wie im Hochsommer. Denn man sieht sehr viele weiße, sehr viele schwarze und sehr viele weiß-schwarze Toiletten, die farblich stets dämpfend und gemildert wirken. Trotzdem sind auch großgeblümte und grotzgemustcrte Georgette- und Chiffon kleider überall vertreten. Auch das Komplet konnte sich durchweg behaupten. Der Halsausschnitt ist klein und man sieht selbst hoch ¬ ragende und geschlossene Kleider. Geknotete, geschlungene und ge bundene Partien sind sehr elegant. Man findet sie nicht nur am Halsausschnitt, sondern auch am Rock am oberen Rückenteil und an den Aermeln. Das leichte und weiche Kleidmaterial verleitet ja auch geradezu zu dieser Machart. Bei den ganz dünnen zarten Klei dern fehlt irgend ein kleiner koketter Umhang niemals. Sei es ein Bolero, ein Cape oder ein Kompletmantel, sei es ein von Pelz streifen umsäumter kurzärmeliger Jackenersatz, irgend etwas, das man je nach Lust und Laune umnehmen und wieder ablegen kann, gehört unbedingt dazu. Sehr viele bunte aus Seide oder Georgette gebildete Blumentusss sind zu sehen. Sie stimmen nicht selten mit den langen grell gefärbten Handschuhen überein, die insolge der kurzen Aermel diesmal eine hervorragende Rolle spielen. Wir wollen im Nachstehenden aus" der großen Fülle des Ge schauten eine kleine Auswahl geben und ein paar ganz besonders eindrucksvolle Modelle, die uns den Weg zur Herbstmode zu weisen scheinen, näher beschreiben. Ein weißes Komplet aus Crepe Marocain hatte schwarze Crepe Marocainknöpse, die mit rot überstrickt waren. Kleid und Mantel waren in unzählige Schrägpartien geschnitten. Die originellen Knöpfe bildeten den natürlichen Abschluß eines jeden Streifens. — Ein reizendes Prinzeßkleid aus geblümten Crepe de Chine be stand von unten bis oven aus Volants, die mit allerschmälstem Samtband abgesetzt waren. Auch die Pussärmelchen waren aus Volants gebildet. Ein ebenfalls geblümtes Georgettekleid war ein fach geschnitten und zeigte nur rückwärts einen Gürtel. Der Hals ausschnitt sowie die Aermelumsassung bestanden aus zartgrünem Georgette, der mit Durchbruchsstreifen gearbeitet war. Durch diese Streifen war rotes Seidenband gezogen. Das dazu gehörige Samt hütchen war ebenfalls rot und grün gehalten.— Ein rotes Marocain komplet mit Fuchsverbrämung ist eigens zu erwähnen. Hier konnten kostbares Material und allerschlichteste aber tadellose Verarbeitung besonders wirksam heroortreten. — An den einfarbigen dickseitigen Kleidern sieht man überhaupt viel Stepparbeit. Diese gibt einzelnen Stosspartien ein ganz anderes Gepräge, sodaß kreuz und quer ge steppte Schals oder Oberteile ein solches Kleid erscheinen lassen als wäre es aus zwei Stossen zusammengesetzt. Eine solche Machart ist besonders da angezeigt, wo miederartige Röcke und kurze Ober blusen gewünscht werden. Interessant und neue Wege weisend war schließlich noch ein schwarzes glänzendes Prinzeßkleid, das nur einen Tuff lila Rosen auswies. Dazu gehörte ein lila Hütchen, sowie lilr Lederhandschuhe. 41 — kN 1 t Nr. 230S Gr. 44. Aus linden- UNjkre rttoveNL farbigem Marocain ist dieses Kleid. Dem glockigen Rock wird eine Hüstenpasse, die aus mehreren übereinandergesteppten Blenden zusammengesteppt ist, aufgesteppt. Die Passenteile sind nach der vorderen Mitte gebogt. Die einfache Bluise mit schrägem vorderem Verschluß wird durch das pelzver brämte Cape, das seitlich geknotet ist, garniert. Nr. 230S Sr. 42 A. Rosa Georgettkleid mit schwarzen Tupfen. Dem Nr. 2312 Gr. 42. Sommerkleid aus zweierlei Stoff, einfarbig ist der Glockenrock sowie Rückenteil der Bluse und obere Hälfte der Aermel. Aus gemustertem Stoff ist das Blusenvorderteil mit grie chischem Ausschnitt. Dem Vorderteil sind Bindebänder angeschnitten, die nach dem Rücken greisen und hier zur Schleife geknotet werden. Nr. 2313 Gr. 42. Schwarz-weißes Crepe Satin Kleid. Die Bluse ist aus weißer Seide. Der miederartige Gürtel, der in der vorderen und Hinteren Mitte bis zum Halsausschnitt reicht, aus dem Rock material. -inpaffüngsfähigkeit. Als der Prinz von Wales beim Schah von Persien zu Besuch «eilte, warf er wie alle anderen Tischgäste die abgenagten Knochen seines Hammelbratens hinter sich in den Eßsaal. Seine Anpassungs fähigkeit und sein guter Takt wurden daraufhin in der ganzen Welt gerühmt. Mehr denn je ist die Anpassungsfähigkeit heute ein Gebot der Stunde, ja sie ist eine eherne unerläßliche Notwendigkeit. Früher verlangte man sie weniger von den Männern als von den Kauen, die im Eheleben anpassungsfähig und schmiegsam sein muhten. Heute hat sich auch das geändert. Auch die Frauen stehen im schweren Lebenskämpfe und ihre Anpassung an die Erfordernisse des Berufs ist ungemein wichtig. Die Not der Zeit prägt ihre besonderen Eigenschaften. Mann und Frau müssen sich heute dem Dasein auss eingehendste anzupassen verstehen, denn die Unsicherheit des Le bens, das Aus und Ab desselben erfordern das. Die Anpassung an veränderte Tatsachen, an neue Lebensbedingungen, die sich heute täglich und stündlich ereignen, bildet eine wesentliche Erleichterung dos Daseinskampfes überhaupt. Wer sich in alles zu schicken vermag, meistert die Zeit, Einer der gewaltigsten Denkfehler, der begangen werden kann, liegt darin, daß man alles Neue schon von vornherein als schlecht erachtet. Nicht alles Neue ist unbedingt gut, aber es gibt viele in der vergangenen Epoche stehen gebliebene und mit ihr verwachsene Menschen, die eigensinnig und halsstarrig alles Frühere als rest los gut, alles Neue aber als schlecht ansehen. Daß sich daraus eine mangelnde Anpassungsfähigkeit an die Gegenwart ergeben muß, liegt aus der Hand. Viele Menschen bleiben aus einem inneren Widerstand, aus einer trotzigen Verstocktheit heraus ihr lebenlang rückständig. Sie wollen nicht mitgehen, sich den Erfordernissen der Zeit nicht anpassen. So zerrinnt ihr Leben in einem steten Dilemma, und heiße Verbitterung ist das einzige Ergebnis. Mangelnde An passungsfähigkeit nämlich rächt sich stets. Wer aus der Reihe heraus treten will, ist bald völlig herausgesallen, und cs gibt dann kaum ein Zurück. Anpassungsfähigkeit, Rücksichtnahme und guter Takt gehen meist Hand in Hand. Wer heute, in unserer so schweren Zeit, augenfälligen Luxus treibt, protzig und ausfällig seinen Reichtum zur Schau stellt, dem mangelt es nicht nur an Takt, sondern auch Anpassungs fähigkeit. Aus solchem Mangel aber entsteht früher oder später Vereinsamung und Loslösung. Keine schlechte Eigenschaft rächt sich so bald und ausgiebig wie mangelnde Anpassungsfähigkeit. Wir alle müssen, wenn wir im Leben vorwärts kommen wollen, Rock werden Tüten in verschiedener Länge zwischengesetzt. Das Kleid hat kurze Pufsärmel und griechischen Halsausschnitt. Nr. 2399 Gr. 42 B. Aus altrosa Crepe Satin ist das geschlungene mit dunklem Pelz besetzte Cape. Nr. 2310 Gr. 42. Fesches Iackenkostüm aus Tuch. Nr. 2311 Gr. 44. Kleid mit Glockenrock aus weiß-schwarz punktier tem Leinen. Bluse hat kurze eingesetzte Pustärmel. Die Pelerine ist aus schwarz-weiß punktiertem Leinen, desgleichen der Mieder gürtel. Lerlagsschnittmutter nur für Abonnenten. Mäntel. Kostüme. Kleiber 1.— M-. Blusen. Röcke. Kinderaarderobe, Wäsche SV Pfg. Zu beziehen durch die Geschäftsstelle. eine starke Dosis von Wandlungsfähigkeit besitzen. Niemand von uns darf sich den Luxus leisten, lebenslang und unverrückbar am Alten und Hergebrachten zu kleben. Sowohl in menschlicher als auch in geschäftlicher Hinsicht ist das gefährlich. Die Lebenserfahrun gen eines langen Daseins pflegen meist in der Erkenntnis zu gipfeln, daß man früher, vor langen Jahren, vieles falsch beur teilte. Nichts Im Leven bleibt fest, nichts erstarrt, alles wandelt sich beständig, und eine der größten Lebenskünste ist es, sich den neuen gebesserten und veränderten Sachlagen anzupassen. Wir alle find Schüler des Lebens, das sich uns anpaßt, wenn wir uns wan delbar und der Anpassung zugänglich zeigen. Nur aus die Weise bleibt der Menfch gegenwartsbereit. Kann er sich nicht anpassen, so verliert er sich, wie der rückständige Mensch es leider immer tut, in die ihm golden und verklärt erscheinende Vergangenheit. Besten falls noch bleibt er schwacher energischer Phantast, der nicht in der Gegenwart, sondern für vermeintliche Zukunstsgebilde lebt. Beides ist gleich gefährlich, da es sich als Lebenssremdheit auswirkt. Goe thes wunderbarer Ausspruch, daß der wahrhaft glückliche den Au genblick, das ist die Gegenwart, zum Bewußtsein aussordern müßte, enthält eine tiefe, wegweisende Wahrheit. Nur wer in der Gegen wart lebt, wer den jetzigen Augenblick auszukosten und auszunützen versteht, kann wahrhaft glücklich sein. Solche Menschen aber sind immer anpassungsfähig.