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- Erscheinungsdatum
- 1932-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-05
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Monat
1932-07
-
Jahr
1932
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* Dresden. Taschendiebin. Lm Sonnabend ver suchte «ine internationale Taschendiebin au« Ungarn, beim AuSsteigen au» dem Schnellzuge Leipzig—Dresden einer anderen Frau da» Geldtäschchen zu emwenben. St« blieb jedoch mit ihrem Handschuh am Verschluß hängen und lenkt« dadurch die Aufmerksamkeit auf sich. Die Diebin wurde der Polizei übergeben. — In einer der letzten Nächte wurden vermutlich durch Einsteigebiebe au» einem vtllengrunbstück auf der Radeberger Straß« wertvolle Damenschmuckstücke, Kette, Ringe, Armreif und Armband gestohlen. * Heidenau. Ein guter Fang. Der Gendarmerie gelang es, einen aus Niedersedlitz stammenden Einwohner beim Stehlen von Erdbeeren zu ertappen und festzunehmen. Seine Vernehmung führte zur Klärung einer ganzen Reih« von Diebstählen und Einbrüchen, die der Festgenommene teil» allein, teil» gemeinsam mit einigen Großluga«» Ein wohnern verübt hat und bet denen den Tätern Geflügel, Fahrräder, Lebensmittel, Brikett» usw. in die Hände ge- fallen sind. * Bad Schandau. Mit dem Kraftwagen in den LachSbach gestürzt. Bei «iner Autofahrt geriet ber Direktor M. Markus au» Chemnitz mit seinem neuen Wagen auf ber Staatsstraße im benachbarten Rethmann»borf-Plan zu scharf nach rechts und streifte mit der Stoßstange eine Mauer. Der Wagen fuhr quer über die Straß«, riß «ine Säule de» Geländers um und stürzte über die mehrere Meter hohe und steile Böschung in den LachSbach. Dabei überschlug sich der Wagen. Er wurde dann aber von der Strömung auf die Sette gelegt. Hilfsbereiten Einwohnern gelang e», die Insassen des Autos saußer Direktor Markus noch zwei Damen aus Dresdens zu retten. Wie durch ein Wunder kamen alle drei Insassen bei dem Absturz in das Bachbett mit leichteren Verletzungen davon. Bet einem um 20—30 Zentimeter höheren Wasserstand wären die Beteiligten zweifellos ertrunken. * Königsbrück. Bluttgs Auseinandersetzungen. Gestern abend kam eS hier zu Zusammenrottungen, di« in einer schweren Schlägerei zwischen SA.-Leuten und Ange hörigen der Linksparteien ausarteten. Die Polizei mutzte eingreisen und nahm mehrere Personen fest. Auch da» Dresdner Uebersallkommando wurde zur Unterstützung her beigerufen. Etwa zehn Personen wurden schwer bezw. minder verletzt. Neustadt i. S. Tödlicher Motorradunsall. In der Nacht zum Montag ereignete sich im benachbarten Lang- buvkersdors ein Motorradunglttck, dem ein Menschenleben zum Opicr fiel. Gegen 1 Uhr früh fuhr ein Langburkers- dorfer Malermeister, von dem böhmischen Grenzgasthof „Zum Raupenberg" kommend, mit seinem Motorrad aus der linken Straßenseite unweit des Zollamtes in hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum. Der Verunglückte wurde später von «tratzenvassanten mit furchtbare» Verletzungen tot ausgesunden. Das Motorrad war vollständig zer trümmert. * Halbendors a. d. Spree. Sckmdenfeuer. Am Sonntag sriih brach im Anwesen de? Wirtschaftsbesitzers Hermann Hanusch in Geißlitz ein Schadenfeuer aus, dem in kurzer Zeit Scheune und Stallung zum Opfer fielen. Die Brandursache bedarf noch der Klärung. Ter entstan dene Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Löbau. Feuerwehrverbandstag. Der am Sonnabend und Sonntag jm benachbarten Dors Lawalde abgehaltene gut besuchte Verbandstag der Feuerwehren beschloß in seiner Abgeordnetensitzung unter dem Vorsitz des Reichs- tagsabgeordneten Domsch-GrotzhennerSdors fast einstimmig die Errichtung einer aus dem Umlageverfahren beruhenden Sterbekasie. Der Beitritt des Löbauer Bezirksverbandes zum Landcssamariterverband wurde abgelehnt. Jm Jahre 1933 soll der Verbandstag in Grotzhennersdors abgehalten werden. Man war allgemein der Ansicht, daß der in Vorbereitung befindliche Luftschutz durch Gasmasken usw. besser durch die Feuerwehren als durch die Technische Not hilfe organisiert werden sollte. Der Berbandsausschutz wurde einstimmig wieder gewählt. Mit einer Feuerwehr übung, bei dem die alte Schule als Brandobjekt diente, und einem imposanten Festzuge schloß die Veranstaltung, der auch Amtshauptmann Dr. v. Burgsdorff beiwohnte. * Löbau. Feuer durch Blitzschlag. Bei dem schweren Gewitter am Sonnabend nachmittag schlug der Blitz in die dem Landwirt Ernst Schönfelder in Heuscheune bet Großhennersdorf gelegene Wirtschaft, die vollständig ein Raub der Flammen wurde. von ^er * Golzern. Freiwilliger Arbeitsdienst. Jm Einver nehmen mit dem Arbeitsamt Grimma führt die Technische Nothilfe Leipzig in Golzern und Gornewitz Arbeiten im Wege des freiwilligen Arbeitsdienstes durch. Die sich um Arbeitserlangung bemühenden Erwerbslosen erhalten vom Arbeitsamt Grimma Auskunft über die Art der Arbeiten und die Höhe ber Entschädigung. Leipzig. Reichswelirsoloat wider Willen. Wegen Fahnenflucht und militärischer Unterschlagung verurteilte das Gemeinsame Schöffengericht den SO jährigen Schützen Heinz Hänsel von der IV. Kompagnie deS Reichswehr infanterieregiments 11 in Leipzig zu sechs Monaten Ge fängnis. Hänsel war im Oktober 1931 bei der Reichswehr eingetreten. Am 28. Mai 1932 verließ er seine Trupp« und wandte sich nach Zwickau. Seine Dienstkleidung ver tauschte Hänsel gegen Zivilkleidung. Am 2. Juni stellte er sich selbst der Polizei freiwillig. Er ist desertiert, weil er angeblich von seinen Angehörigen zum Soldatenberuf gegen seinen Willen und seine Neigung gepreßt worden sei. "Leipzig. Schwere Zusammenstöße. Ju ber Nacht zum Dienstag kam es an verschiedenen Stellen der Stadt zu schweren Zusammenstößen zwischen Reichsbannerleuten und Nationalsozialisten, die den Einsatz größerer Polizei kräfte erforderlich machten. So wurden in der Riebeck« straße mehrere Schüsse gewechselt, durch die einige Personen verwundet wurden. Zwei von ihnen wurden in schwer verletztem Zustande dem Krankenhaus« zugeführt. In der Zweinaundorfer Straße trugen bei einer Schlägerei zwei Beteiligte Verletzungen davon. Ein weiterer Zusammen stoß in der Braustraße verlies ohne ernste Zwischenfälle. Die Polizei stellte' überall die Ordnung wieder her und nahm mehrere Verhaftungen vor. Nähere Einzelheiten fehlen noch. "Frohburg. An den Folgen eine» Insektenstiche gestorben. Die Ehefrau eines Maurer» in Niederfranken- hain starb dieser Tage an den Folgen eine» Insektenstiches. * Chemnitz. Um den Posten des Chemnitzer AmtS- hauptmannS. Der bisherig« Chemnitzer Amt-Hauptmann Jungnickel ist bekanntlich am 1. Juli in den Ruhestand ge treten. Ueber di« Neubesetzung de» Posten» is. . .. ... Regierung noch kein Beschluß gefaßt worben. Nunmehr ist, wie wir von zuständiger Stelle erfahren, der bisher beim Dresdner Polizeipräsidium tätig gewesene RegierungSrat Dr. Ringel als Stellvertreter des AmtShauptmannS nach Chemnitz versetzt worden. Chemnitz. Sühne für politische Mordtat. In der Strafsache gegen den Bergtnvaliden Kontetznh in Lugau, der beschuldigt wird, den Nationalsozialisten Thrtemer bei einem Zusammenstoß mit der Saalwache in einer national sozialistischen Versammlung am 11. November v. Js. im Gasthaus „Goldene Sonne" in Lugau durch «inen Messer stich getötet zu haben, wurde Montag abend nach mehr stündiger Beratung durch da» Ehemnitz«r Schwurgericht das Urteil verkündet. Koniehnh wurde wegen schweren Landfriedensbruch«» in Tateinheit mit gefährlicher Körper- VerMWH (geSsZKy? He.öMÄ Md MuWnKlS LU S Latz» ren k> Monaten Gefängnis verurteilt. Bon der Anklage deS Totschlag- und de» Waffenmißbrauchs wurde der An geklagte freigespvochen. Die Untersuchungshaft kommt voll zur Anrechnung. Ein Haftentlassungsantrag wurde abge lehnt. Der StaatSanwalt hatte S Jahre Zuchthaus be antragt. ' > * NeuölSnitz 1. E. Schweres Unglück. Bei TranS- Portarbeiten an einem unter Strom stehenden Rekord schaufler wurde auf dem Kaisertn-Augusta-Schacht eine Arbeiterkolonne von bOO Volt starkem Strom getroffen. Der 25 rührige Arbeiter Paul Höhle au» NeuölSnitz wurde getötet, der Arbeiter Hoffmann aus Neuwiese schwer Ponitz b. Meerane. Ein historischer Gasthof. Der weit und breit bekannte Gasthof Ponitz an der Straße Gößnitz-Crimmitschau kann in den nächsten Tagen auf ein 200 jähriges Bestehen zurückblicken. Der Besitzer, Richard Etling, wird diesen denkwürdigen Tag für den Gasthof und für die ganz« Gemeinde Ponitz in besonderer Weise feiern. Kein Geringerer al» FranziScuS Nagler in Leisnig hat ein Festspiel geschrieben, das während der JubiläumStage auf geführt werden wird. Der Gasthof wurde im Jahre 1732 von der damaligen Rittergutsherrschaft als Gast- und Schankstätte für Bier und Branntwein aus der Brauerei und Brennerei de» Rittergutes Ponitz errichtet. Von 1732 bi» 1800 waren Besitzer die Herren Edlen von der Planitz. Der Gasthof ist «iner der ältesten Gasthöfe Sachsens und Thüringens. " Wil den au i. B. Jm 100. Lebensjahre gestor ben. Jm Alter von 99 Jahren und 4 Wacken starb hier der Schneidermeister Friedrich Wilhelm Reutet» der älteste Einwohner des Dorfes. Die Mgckn der neMWea ktttlibeiratk. Ein« Kundgebung deS Evangelische« ReichS-SlternbundeS. tu. Berlin. Die preußischen Führer des Evange lischen Retchs-ElternbunbeS traten in Berlin zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, um u. a. zu den Er gebnissen ber Eltern-BeiratSwahlen und zu dem Arbeits programm der neugewählten Elternbeiräte Stellung zu nehmen. In einem Aufruf an die Eltern wird als das Er gebnis ber Wahlen herauSgestellt, daß „die überwiegende Mehrheit der evangelischen Elternschaft an dem Ziel christ licher Jugenderziehung sesthält «nd zugleich gewillt ist die Schul« von parteipolitischen Sämpsen freiznhalteu". Ter ReichS-Elternbunb dankt den Tausenden von evangelischen Männern und Frauen, die in unermüdlicher Kleinarbeit die Wahlen vorbereitet und zu ihrem guten Ergebnis ge führt haben. In ber neuen Periode der Elternbeträte gelte es, alle Kräfte daran zu sehen, baß die Lebensmächte, Evangelium und Volkstum, bas ganze Schulwesen immer mehr durchdringen und gestalten. Eltern und Lehrer sollen in Gesinnungseinigkeit für daS Wohl des Kindes und ber Schule schaffen. Die Schulgenossenjchaft, die sich zwischen Eltern und Lehrerschaft entwickelt hab«, müße vertieft wer den. Der kommenden Notzeit des Winters sei schon jetzt die Aufmerksamkeit -uzuwenden. Den wirtschaftlich am schwersten betroffenen Eltern müsse geholfen werden. „Evangelische Eltern und Elternbeiräte", so schließt der Aufruf, „helft alle, baß unfere Schule eine Stätte wird, die im Zusammenwirken aller Kräfte die Jugend willig macht, dereinst unserem Volk und Vaterland treu und opferbereit zu dienen." Die CMfahrt velMer Herme. )( Prag. Sämtliche tschechischen Blätter veröffent lichen begeisterte Begrüßungsartikel anläßlich der An wesenheit der Lausitzer Wenden beim Sokol-Kongreß. Die Artikel, die diesen Besuch demonstrativ ausnutzen und zum Teil stark deutschfeindlich zugespitzt sind, betonen die sla wische Solidarität zwischen Tschechen und Lausitzer Wenden. Das Auftreten der Wenden im Sokol-Stadion vor 180000 Zuschauern ist in Anwesenheit des Präsidenten Massaryk und unter Vorantragung einer wendischen Fahne unter den Klängen der wendischen Na tionalhymne durchgesührt worden, die von sämtlichen An wesenden stehend angehört wurde. Die tschechischen Blät ter, insbesondere das Parteiorgan deS Außenministers Benesch, das nationalsozialistische CeSce Slovo, können es sich nicht versagen, in ihren Artikeln über die Lausitzer Wenden von den Mitteln des angeblichen schrecklichen und erbarmungslosen Imperialismus zu sprechen, der seit Jahrhunderten den wendiscken Stamm bedrängt habe, der eS aber nicht habe verhindern können, daß dieser Stamm ungebeugt stehe. Die Blätter versichern die Wen den der tschechischen Treue. Obgleich von deutscher Seite den Wenden beim Besuch des Sokol-Kongresses keinerlei Schwierigkeiten in den Weg gelegt wurden, wird in den tschechischen Blättern doch behauptet, die Sokolfahrt der Wenden sei eine wahre Heldentat. ZisnmiM »ii Ammlni M MMm 8M. Könio-Verp. lFunkipruch.) Am Abend de« 8. Juli wurden von der ostvreustischen «reu,Polizei im Bezirk« de« LandratSamteS Lreubura mehrere SScke mit Wetze» auf freiem Feld« ungefähr ein Kilometer von der polnischen Grenz« entdeckt. Da die Vermutung nabelaa, daß «» sich um Schmuaoelaut handelte, da» im Laus» der Nacht abge- holt werden fallt«, wurde der betreffende Ort von mehreren Beamte» unter Beobachtung genommen. Tatsächlich wurde auch etwa um 11 Ubr nacht» von vier Personen der Versuch gemocht, die Säcke abzuholen. Al» die Betreffeud«» »o« der «ren,doli,et augerufeu »uede«, leiWeteu fi« de« Anruf keine Folg«, sondern flüchteten in Richtung der polnische» «re»,e. S« wurden darauf »an der Grenzpolizei den Vorschriften entsprechend mehrer« Schüsse abaeged««» ohne daß «» gelang, einer der flüchtigen Personen habhaft zu werden. Wie am nächsten Tag« bekanntgeworden ist, soll es sich um polutfch« Schmuggler gehandelt haben, von denen einer schwer und der ander« leicht verwundet worden ist. Der Schwerverwundet« soll inzwischen seinen Verletzungen erlegen sein. ikimM I» SkmiMMn »Mn. )l Perlt». 8m Südasien« Berlin» wurde gestern alend »in Kriminalbeamter der palttischen Polizei, der arge» «in« politisch« Schlägerei «inschritt, von mehrere» Kommunisten zu vode» geschlagen. 8« Notweh« seuert, darauf der Veamt« «tuen Schuß ab, der den 68 silbrigen Arbeiter Rudolf Kubath tödlich in di« Herzgegend traf. Zwischen Anhängern der «rtremen politischen Richtungen gab e« gestern abend mehrfach Zmisckensäll». Jm Nord osten Berlin» kam es »wischen Kommunist«« und National- sozialtst«» »» «iner Schlägerei. Drei Nationalsozialisten und «in Kommunist erlitte» leicht« Verletzungen. Jm Laus« de» Abend» wurden mehrer« nationalsozialistisch« Letal« «ttz St,tu,« bemer ew HttUlteilW Wen eines -MW.« ZMeasalles. Beritn. sFnnkspruch.f Vor dem Schwurgericht H batten sich heute zwei »rwerbalase Arbeiter zu verantworte», denen ,nr Lost aeleat wurde, in der Nacht »um 18. Mär», dem Taae der Reich-Präsidentenwahl, «inen Dolizeibaupt- wachtmeiiter anaeichossen und schwer verletzt zu haben. Der Anaeklaat» Tbiese gab zu, «inen Revolver aebobt »» haben, wollt« sich aber an nicht» mehr erinnern könne». Gr sei volltrunp-n gewesen, brbauptete er. Dbirs« orhielt 4 Jahre drei Monate tSesänaat». Die Untersuchungtbaft wurde angerechnet. Ter Mitangeklagte wurd« frei gesprochen. Herbst einer nnt.-ssz. Nunbgeinng in LMnt. )t München. In vandsbut sollt« am vergaugeue» Sonntag glrichzeitia mit der Kundgebung de» bayerische» christlichen Bauernverein» «in« nationalsozialistisch« Lauern» kundgebunq stattfindeu, bei der über da» Thema „Dr. Hei« oder Adolf Hitler?" gesprochen werden sollte. Dies« Kund gebung wurde verboten. Die Reichrleitung der NSDAP, bat beim Reichsinnenminister Protest erhoben. Kleine Chronik. Marburg a. d. Lahn. In der NniversitätsfrLUen- klinik brach heute nacht ein Dachstuhlbrand aus, der von der Feuerwehr nach kurzer Zeit gelöscht wurde. Für die Patienten bestand keinerlei Gefahr. Meldungen über eine größere Ausdehnung des Feuers entsprechen nicht den Tat sachen. Köslin. Nack einem kommunistischen Umzug kam eS gestern abend zwischen den Teilnehmern und National sozialisten zu einem blutigen Zusammenstoß. Mehrere schwerverlente Kommunisten und Nationalsozialisten muß ten ins Krankenhaus eingelieiert werden. Danzig. Ein Danziger Sckutzpolizeibeamter stellte in der vergangenen Nackt bei Neufahrwasser vier Alkohol- und Tabaksck muggler. Auf der Flucht wurde der eine Sckmuggler erschossen; zwei konnten verhaftet werden, der vierte entkam. Mn Mer bM lausen? Von Dr. med. V. Hähnlein^Tresden. R.HB. Tie moderne Körperkultur hat eS mit sich ge bracht, daß das sonst nur auf dem Lande üblich« Bar fußlaufen, wenigstens für die Kinder, auch zur Sommers zeit seinen Einzug in die Städte gehalten hat. Soll man nun die Kinder barfuß laufen lassen oder nicht? Sehr ängstliche Eltern lehnen es entsetzt ab, weil ihr Liebling fick sonst erkältet und zittern sogar, wenn er einmal barfuß durch die Zimmer rennt. Mehr sportlich eingestellt« Eltern dagegen meinen, es gäbe nichts Besseres für die Entwicklung deS Kindes, als es möglichst viel und bei jeder Gelegenheit barfuß laufen zu lassen. Der richtige Weg liegt, wie meistens, in der Mitte. Sehr zarte und anfällige Kinder muß man allerdings erst auf das Barfußlaufen trainieren, sonst erkälten sie sich doch. Allerdings wird die Gefahr der Erkältung meistens überschätzt. Jm Gegenteil, der unbekleidete Fuß hat, wenn er genügend fleißig bewegt wird, eine viel ungehemmtere und bessere Blutzirkulation als der in den Schuh eingezwängte, und wenn man einmal bei einem Svaziergang nasse oder kalte Füße bekommen hat, gibt es kaum ein besseres AbhilsSmittel als für 10 Minuten barfuß kräftige Fußübungen zu macken. Die Füße werden, wie ein Versuch sofort lehrt, schnell wieder warm und der Gefahr einer Erkältung wird dadurch vorgebeugt. An ders dagegen ist es, wenn man auf kaltem Boden, vor allem Steinboden, barfuß längere Zeit steht oder sich nur wenig bewegt, wie Kinder eS wohl tun, wenn sie «in beschaulicheres Spiel treiben. Dann ist allerdings die Gefahr einer Erkältung unleugbar vorhanden. Man kann infolgedessen hier nur den Eltern den Rat erteilen, je nach den Umständen zu verfahren und dafür zu sorgen, daß ihre Kinder sich, wenn sie sich barfuß in der Woh nung aufhalten, genügend fleißig Bewegung machen. Mit Recht weisen viele Aerzte darauf hin, daß der unbekleidete Fuß gegen den harten Zimmer- oder PNasterdoden nicht genügend Unterstützung hat und bei Kindern mit schlaffen Gelenken und Bändern infolge dessen auch das Barfußlaufen auf solch hartem Boden die Gefahr einer Platt- und Knickfußbildung besteht. Unser Fuß ist im Laufe der jahrhundertelangen Gewöhnung an den Schuh derart verkümmert, daß er einen festen Lederschuh mit Absatz und Gelenk braucht, um unter der Körperlast nicht zusammenzubrechen. Sehr viele Plattfußbildungen sieht man z. B. bei Hausfrauen, die den ganzen Tag in Filzschuhen hantieren, in denen der Fuß die oben geschilderte Unterstützung nicht findet. Darum ist bei Kindern mit Neigung zur Platt- und Knick- fußlstldung das Barfußlaufen auf Holz- oder Steinboden zweifellos nicht ungefährlich, und sie müssen erst durch methodische Fußübungen gekräftigt werden, ehe sie es ohne Schaden vertragen. Für sonst kräftige und sport lich geschulte Kinder halte ich allerdings das Barfußlausen auch auf Holz- und -Steinboden nicht für gefährlich. Ganz anders ist es auf Wald-, Kies- oder Wiesen boden. Diese Böden sind weicher und elastischer; durch ihre zahlreichen Unebenheiten üben sie auf die Fußunter fläch« einen energischen Reiz auS, so daß sich dis Mus keln und Sehnen kräftig zusammenzichen müssen. Man kann geradezu behaupten, das Barfußlausen auf solchem Naturboden stellt ein ideales „Fußturnen" dar, keine «mengende Bekleidung hindert die Blutzirkulation und die Tätigkeit der Fußhaut, die Muskeln, Bänder und Gelenke des Fußes und des Unterschenkels werden unter günstigeren Ernährungsverhältnisse» als sonst zu 'einer allseitigen und energischen Tätigkeit angeregt. Der Fuß, ja der ganze Gehapparat kräftigt sich zusehends durch diese Fußübungen und darum kann Barsußlaufen auf Natür- boden als einer der wirksamsten Mittel zur Bekämpfung von Fußschäden nicht warm genug empfohlen werden. Wenn man die Kinder energisch auf solches Barfuß laufen trainiert, braucht man in keiner Weise ängstlich zu sein. Die Fußsohlen bekommen schon binnen kurzem eine so kräftige Schubhaut, daß Verletzungen nicht zu befürchten sind, und selbst bei kalten Tagen oder gar bei Regenwetter ist der, durch die Muskelarbeit Produzierte Wärmeübersckutz groß genug, um die Gefahr einer Er kältung zu verhüten. kür Kelso imä VsllävnwLSll Hitze und Staub erschlaffen den Körper besonders beim Reisen und Wandern. Line gründliche Zahnreinigung mit Lhlorodont-Zabnvaste und .Zahnbürste, sowie eine Iräsliae Mundspiilung mit dem herrlich erfrischenden Lhlorodont- Mundwalser wirst» wohltuend, verschaffen das Gefühl der Sauberleit und Immer LedSuo mvlöv LLdrm
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