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- Erscheinungsdatum
- 1932-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-05
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Monat
1932-07
-
Jahr
1932
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M ij m KUvßltztll zv eigen... Man kann doch noch immer Ueberraschungen erleben. Dieser Tage ging mir ein Prospekt zu, daß L mir eine Par zelle an der Ostsee, nicht zu groß, nicht zu klein, dicht am Strande, gut zu erreichen, anbot, eine Parzelle und ein kleines Häuschen daraus, alles zusammen für den Preis von nicht viel mebr als 800 Mark. Für 500 Mark »Billen besitzer" an der Ostsee zu werden: ist das nicht reizvoll. Nur leider kommt diese Offerte zu spät. Wäre sic vor eini gen Jahren gekommen, ich und viele andere hätten gesagt: diese 500 Mark stotterst du ab, und wenn du auch nicht immer an der See weilen wirst, das Häuschen hast du zu eigen und ein Stückchen Land dazu, du hast eine eigene Stätte, die dich aufnimmt, auf der du schalten und walten kannst, als eigener Herr. Weshalb kommt diese Offerte so spät? Jetzt schon säßen in dem kleinen Ostseeort viele Tausende auf eigener Scholle und würden vom eigenen Heim in die See flüchten, wenn es heiß und das Wasser verlockend ist. Leider kommt das Gute immer zu spät. Wie viele hätten heute schon eine Siedlung, wenn die Be wegung früher um sich gegriffen hätte und man früher schon für die heutigen Preise Land und Häuschen hätte er werben können. Es gab ja eine Zeit, da es uns allen bes ser ging, da wir leichter zum Entschluß gekommen wären. Inzwischen hat die Not der Zeit die Reserven ausgezchrt, Millionen Arbeitslose gemacht und sie auf Unterstützungen gesetzt, die Pläne vom eigenen Heim nicht reifen lassen. Auch das vorteilhafte Angebot von der Ostsee scheint heute nur für die Wohlhabenden bestimmt zu sein, denn wohl habend ist heute der, der sich für 800 Mark an der Ostsee ein Häuschen zimmern lassen kann. So werden immer günstige Gelegenheiten verpaßt. Die Einstellung, daß, um 800 Mark für ein Eigentum zur Erholung anSzugeven, schon ein gewisser Reichtum gehört, beweist aber noch, daß und wie die Verhältnisse sich geändert haben. Dieses kleine Häuschen für einige Hundert Mark und diese Parzelle an der Ostsee wird nun eine Sehnsucht aller werden, die selbst diese Ausgabe heute zu hoch finden müssen. Aber was heute zur Sehnsucht wird, versinkt sicherlich zur Bagatelle, wenn es wieder anders werben sollte. Und cs ist hundert gegen eins zu wetten, daß man dann, wenn man wirklich 500 Mark wieder ansbringen kann, sicherlich keine Neigung verspürt, sich an der Ostsee niedcrznlassen. Dann gehen die Pläne höher, dann wird man wieder mehr wollen, Höher hinaus wollen und keine Bescheidenheit kennen. Und in dem Strebe» nach mehr und Besserem wird man es versäu men, das eigene HänSchen zu erwerben, sich einen eigenen Grund und Boden zu schaffen, nm cS später wieder zu bedauern, sobald die Zeiten wieder schlecht werden. So ist und wird das Leben immer voller verpaßter Gelegenhei ten sein. Predi. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 5. Juli 1932. —'Wettervorhersage kür den 6. Juli 1932. (Mit geteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweise auffrischende Winde aus südlichen Richtungen, »erwiegend heiter, Gewitter nicht ausgeschlossen. —" Daten für den 6. Juli 1S32. Saunen- nnfgang 3,81 Uhr. Eannennntergana 20,17 Uhr. Mond- gnfgan« 6,14 Uhr. Manduntergang 22,05 Ubr. 1415: Der Reformator Johann HuS in Konstanz ver brannt. (Geb. um 1369). 1538: Der englische Kanzler ThoneaS Moor« im Lon doner Tower enthauptet (geb. 1478). 1832: Ferdinand Maximilian, Kaiser von Mexiko geb. igeft. 1867 in Quer-tara erschossen). 1884: Der Physiker Georg Simin Ohm in München ,-ft. (geb. 1789). * »-* Ob st Versteigerungen der städtischen Obst nutzung finden am 8. Juli in der Gucklitzschänke statt. Näheres hierüber ist im amtlichen Teile ersichtlich. —* Meisterprüfung. Tie Meisterprüfung im Elektroinstallateurhandwerk bestand vor der Prüfungs kommission in Dresden Herr Arthur Schmidt, Nünchritz. Dorfstr. 7, in Stellung bei Fa. Max Arnold, Elcktroinstal- lationsgeschäft, Riesa, Goethcstraße. —* Parksingen. Heute Dienstag abend 8 Uhr werden die in einer Arbeitsgemeinschaft verbundenen Männergesangvereine „Amphion" und „Lauch hammerwerk" unter Leitung ihrer bhormeister Iwan Schönebaum und Johannes Reinert eine größere Reihe alter und neuer Werke für Männerchor auf dem Kon zertplatz unseres Stadtparkes zum Vortrag bringen. Der Eintritt ist frei. Möchten viele Freunde der Chormusik von dieser Gelegenheit Gebrauch machen! —* Deutschnationale Wahlveranstaltun gen. Wie im Inseratenteil ersichtlich ist, wird die Deutsch nationale Volkspartei im Laufe dieser und der kommenden Woche Wahlversammlungen in Riesa und in Orten der Umgebung abhalten. —* Auf dem S ch ü tz e n h a u S p l a h e ging gestern abend das Volksfest der Fechtschule zu Ende. Im Gegen satz zu den vorhergehenden beiden Tagen war der Verkehr etwas stärker. Eine größere Menschenmenge wogte ans und ab, bis gegen ^11 Uhr ein Trompctensignal die Ver losung der Gratisgcschenke verkündete. Viele waren wohl gekommen in der Erwartung eines Gewinnes, erlebten aber eine Enttäuschung, da nur wenige Nummern aufgerufen werden konnten. In kurzer Zeit leerte sich der Platz, nur ein kleiner Kreis harrte noch in den Zelten aus. —* Die Fraucngruppe des Ev.-uat. Ar beitervereins hatte am Sonntag zu einer Autopartie nach Moritzburg eingeladen. 75 Mitglieder und Gäste sanden sich am Sonntag morgen ein. Trotz strömenden Regens ivar die Stimmung sehr gut, und überall sah man frohe Gesichter. 8.35 rollte der vollbesetzte Wagen mit An hänger aus der Halle des Depots und begeisterte Menschen hofften auf schönes Wetter. Ein Quartett des hiesigen Missions-Posaunen-Chors, welches als Ueberraschung für viele von hier mitgenommen worden war, unterhielt uns mit dem Vortrag einiger Volkslieder. Im Auer b. Moritz burg wurde das Mittagessen eingenommen, und da cs noch Zeit war, vorher eine Heidelbcersuche unternommen. Gegen 2 Uhr wurde nach Moritzburg gefahren. Dort nahm man die Wilbfttttcrung und das Fasanenschlößchcn in Augen schein. Auf der schönen Straße über Niederau ging es nach Meißen. Hier wurde nach einem gemütlichen „Kaffeeklatsch" das tausendjährige Meißen besichtigt. Um 8 Uhr war der Start zur letzten Etappe. Nach Ueberwindung des Zehrener Berges bot das Quartett zum Abschied stimmungsvolle Abendlicder. Als zum Schluß das herrliche Lied: „So nimm denn meine Hände" erklang, waren alle tief ergriffen 1410 Uhr kamen die Beteiligten wieder in Riesa an. Be glückt und begeistert von dem schön verlaufenen Tage ging man auseinander. Jedem Teilnehmer wird der Tag eine schone Erinnerung sein. —* Dampferpartie nach der Sächs. Schweiz. Die freiwilligen Feuerwehren von Riesa und Umgegend unternahmen am vergangenen Sonntag mit Freunden und Bekannten unter Leitung der Branddirektion eine Damp ferpartie nach der Sächs. Schweiz bis Wehlen. Früh 5 Uhr hatten sich weit über 400 Personen an der Dampsschiffhalte- stelle zur Mitfahrt eingefunden. Leider meinte es der Wettergott nicht so, als wie man eS sich gewünscht hatte, die Aussicht war in Nebel gehüllt. Trotzdem war die Stim mung eine gute. Die neugebildete Feuerwehrkapelle vom Freiwilligen Rettungskorps Riesa tat zur Unterhaltung ihr Bestes. Als man hinter Pirna nach Posta kam, wo 1911 vom Oschatzer Ulanenrcgiment 11 Ulanen ertranken, fuhr das Schiff langsam und die Kapelle spielte bis Ehrung das Lied vom guten Kameraden. Nachmittag- gegen AS Uhr traf das Schiff in Wehlen ein. Von hier aus wurde nach der Bastei, durch die Schwebenlücher, nach dem Amselgrund gewandert. Zurück ging eS wieder nach Rathen, wo der schöngcschmückte Sonderbampfer wieder zur Heimfahrt be reitstand. In Riesa kam das Schiff gegen AIS Uhr an. Jeder Teilnehmer wird der schönen Stunden gern gedenken. D. —* Eingaben an Behörden betr. Die sächsi schen Ministerien weisen in einer neueren Verordnung.im Sächsischen Berwaltungsblatt darauf hin, daß in weiten Kreisen der Bevölkerung noch immer die Annahme herrsche, daß Eingaben an Behörden auf Folioformat eingereicht werden müßten. Diese Annahme ist irrig. An Stelle des alten Behördenformats, Folio oder Kanzlei genannt, ist schon seit Jahren ein neues Reichsformat (sog. Dinformatj bei den Behörden eingeführt und eS wirb bringend emp fohlen, daß auch die Bevölkerung zu Eingaben an die Be hörden dieses neue Format verwendet. —* Neuer SA.-Führer. Auf Anordnung Hitlers hat Kapitänleutnant a. D. Manfred von Killtnger sein Amt als Gruppenführer in Sachsen niedergelegt und die SA.- Inspektion Ost übernommen. Als Nachfolger Killingers ist von Detten mit der Leitung der Gruppe Sachsen beauftragt worben. —*Die sächsischen Industrie- und Han delskammern zu den Lausanner Verhand lungen. Die deutsche Delegation in Lausanne ist von den sächsischen Industrie- und Handelskammern durch den Präsidenten der derzeitigen BorortSkammer Chemnitz unter voller Anerkennung der bestehenden Schwierigkeiten und unter dem Ausdruck des Dankes für die gemachten An strengungen telegraphisch gebeten worden, auf den öcutschen Forderungen fest bestehen zu bleiben. Ma beginnen <1is8s§ latu bereit! em 11, Juli Unssrs xssokktrtsn Ivssrsntsn bitten vir, uns krsunäliodst ruZsckaodts ^nrsixsoaukträxs raelliLaltig (möglichst 1—2 vor cksm ^ukoLbmotax) ru vrtsiisn, äamit vir sorZkäitiAsts SatrauekübrunA ßowäbrlsietsn können. KSerser Vsssdlstt. —* Die Abstimmungszeit bei der Reichs - tagswahl. Die Abstimmungszeit bei der Reichstags wahl am 31. Juli ist nach der Reichsstimmordnung von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittag festgesetzt. In Stimmbezirken mit weniger als 1000 Einwohnern kann die Abstimmungszeit abgekürzt werden. Nach einer Mittei lung des Reichsministers des Innern soll die Abstjm- mungSzeit nicht verkürzt werden in Kur- oder Badeorten, Sommerfrischen, Ausflugsorten, Gebirgsorten mit Frem den- und Touristenverkehr, Orten an der deutschen Reichs grenze sowie in sonstigen Orten, in denen mit dem Er scheinen einer größeren Zahl von Stimmschcininhabern zur Abstimmung zu rechnen ist. Ferner ist zugelassen worden, in ländlichen Stimmbezirken die Abstimmungs zeit mit Rücksicht auf die Erntearbeiten um eine Stunde vorzuverlegen. —* Die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe. Nach einer am 27. Juni im sächsischen Baugewerbe vorge nommenen Erhebung, die sich aus 61248 Personen erstreckte, waren 78,3 Prozent der ermittelten Personen arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit ist damit gegenüber Mitte Juni nur um etwa 1,5 Prozent zurückgegangen. Im ostsächsischen Zimmerergewerbe waren am Stichtag, den 25. Juni, 79,63 Prozent der ermittelten Personen arbeitslos. Gegen den Vormonat bedeutet dies eine Abnahme von nur 0,9 Proz. —* Ein Schiedsspruch für verbindlich er- klärt. Der Neichsarbeitsminister hat den Bezirkstarif vertrag sowie den Schiedsspruch über die Löhne im sächsi schen Baugewerbe mit Wirkung vom 1. Jul» 1932 für all gemeinverbindlich erklärt. —* Erzgebirgische Mundartdichtung im Mitteldeutschen Rundfunk. Am Mittwoch, den 6. Juli, 21,10 Uhr, bringt der Mitteldeutsche Rundfunk unter dem Titel „Aus dem Erzgebirge" eine Darbietung, die dem erzgebirgische» Lied und der erzgebirgischen Lite ratur gewidmet ist. Die bekannten Erzgebirgsd.chter Anton Günther, Gottesgab, und Max Nacke, Altenberg, singen Erzgebirgslieder und andere bekannte, wie: „Arzgebirch, wie bist du schiel", „'S Matter", „Hamweh", „Guck naus ze de Sterla". Zwischen den Lieberdarbietungen werden erz gebirgische Erzählungen gelesen: „Pascher im Grenzwald", eine erzgebirgische Novelle von Max Geißler, und „Nacht am Hirschenstein" und „Sturm im Walde" von Alwin Prölzsch. —* Der Deutsche Drogist en-Verband hielt am 18. und 19. Juni 1932 in Königsbera/Pr. seine dies jährige Delegiertenversammlung ab, zu der fast 200 Dele gierte aus allen Teilen des Reiches erschienen waren. Die Hauptverhandlnngsgegenstände bildeten der Arzneigcsctz- cntwurf, das Genossenschaftswesen sowie das VerbandS- schul- und Prüfungswesen. An die Regierungen des Reiches und der Länder wurde die Forderung gestellt: „durch staat liche Anerkennung des Drogistenstandes den deutschen Dro gisten die fachmännisch-gewissenhafte, vor ungelernter Kon kurrenz gesicherte Ausübung ihres Berufs zu ermöglichen, den Arzneiverkehr ausschließlich im Interesse der Volks gesundheit freiheitlicher zu regeln, die Besteuerung der Einzelhandelsbetriebe in einer die Konsumvereine nicht be vorzugenden, im übrigen die Leistungsfähigkeit von Grotz- und Kleinbetrieb berücksichtigenden Weise durchzuführen, die durch Notverordnung verfügte Sperrfrist für Einheits preisgeschäfte zeitlich sowohl wie räumlich auszubchneu und das Zugabenverbot zu einem vollkommenen Verbot jeglicher Zugabe zu gestalten." —* Erlaß von Rundfunkgebühren für Ar beitslose und Arbeitsdienst-Freiwillige. Mit Wirtung vom 1. August 1932 können die Postämter, die Rundfunkgebühren unter den bisherigen Bedingungen auf Antrag auch Arbeitslosen erlassen, denen die versicherungs mäßige Arbeitslosenunterstützung nach Ablauf von 36 Tagen (sechs Wochen) wegen HilfSbedürstigkeit weiterge währt wird. Ferner dürfen die Postämter Arbeitslosen, denen die Rundfunkgebühren nach den bestehenden Bestim mungen erlassen werden können, den Erlaß der Rund funkgebühren auch dann gewähren, wenn di« Arbeits losen im freiwilligen Arbeitsdienst Verwendung finden und die Vergütung für diese Beschäftigung nicht höher ist als die ihnen sonst aus der Arbeitslosenfürsorge zu stehende Unterstützung. —WK. Praktisch« Winke für Kriegsbe- schädigte. Der „Khsfhäuserverband der Kriegsbeschä digten und Kriegerhinterbliebenen" erteilt nach der Wohl fahrts - Korrespondenz die folgenden praktischen Winke: Entzieht das Versorgungsamt die Rente, weil das bisher anerkannte Dienstbeschädigungsleiden keine Dienstbeschädi gungsfolge mehr sei, oder erteilt «S einen Berichtigungs- Kescheid, wonach das bisherige Anerkenntnis „hervorgc- rufen" in „verschlimmert" berichtigt werden soll, und legt der Beschädigte Berufung und eventl. später Rekurs ein, so hat das eingelegte Rechtsmittel aufschiebende Wirkung, d. h. .Heilbehandlung mutz al» Rechtsanspruch wetterbe willigt werden, bis der Bescheid des Versorgungsamts rechtskräftig geworden, also das Spruchversahren beendet ist (tz 96 Abs. 1 des VerfahrenSgesetzes). Ausschiebende Wirkung hat ein Rechtsmittel auch dann, wenn das Versor gungsamt die Rückzahlung zu Unrecht empfangener Versor- gungSgebührnisfe verlangt. Auch hier darf da» Versor- gungsamt erst dann den überbobenen Rentenbetrag bei treiben oder ihn von den laufend zu zahlenden Versor- gungsgebtthrnissen einbehalten, wenn das Spruchverfahreu beendet ist. Dabei wird besonders darauf hingewiesen, daß Berufung und Rekurs auch dann eingelegt werden können, wenn die zu Unrecht empfangenen VersorgungSgebührnisse Kannbezüge waren. —WK. Eine Zentralstelle für Arbeits lager. Auf Veranlassung des Vorstandes des Deutschen Studentenwerks und unter Zustimmung der örtlichen Organisationen der Arbeitslagerbewsgung für Arbeiter, Bauern und Studenten und des studentischen freiwilligen Arbeitsdienstes ist ein „Zentraler Ausschuß für Arbeits lager (Arbeiter, Bauern, Studenten)" mit dem Sitz in Dresden (Dresden-A., Kaiverstraße 2) ins Leben gerufen worden. Dem Zentralen Ausschuß, der in Gestalt einer Mittelstelle Vertreter der studentischen Selbsthilfearbeit und erprobte Führer der Lagerbewegung zusammenfaßt, ob liegt die Anregung des Erfahrungsaustausches der ört lichen Trägerorganisationen, die ideelle und organisa torische Förderung der Lagerveranstaltungen, die Füh lungnahme mit Organisationen und Bünden des Arbeits und Volksdienstes sowie die Vertretung gegenüber den zentralen Behörden. —LW. Der Härtegrad der Butter. Der Härte grad der Butter wird wesentlich durch die Zusammensetzung des Futters bedingt. Zu den Futtermitteln, die im wesent lichen barte Butter erzeugen, gehören Kartoffeln, Rüben und ihre Mbenprodukte, weiter Heu, Stroh, Häcksel, Kleie, Baumwollsaat-, Palmkern- und Kokoskuchen. Weiche But ter hingegen erzielt man durch Verfütterung von Hafer schrot, Mais, RapS, Sonnenblumenkuchen, Rübsen und schließlich Weizenkleie. Durch richtige Mischung der ein zelnen Futtermittel kann man stets die richtige Konsistenz der Butter erzielen. Fichtenberg. Unglücksfälle auf der Elbe. Den Tod durch Ertrinken fand der Arbeiter Karl Meißner aus Fichtenberg, als er Freitag nachmittag gegen 5 Uhr in der Elbe bei Borschiütz badete. Des Schwimmens un kundig, geriet er an eine tiefe Stelle und wurde vom Strom fortgetrieben. Die Frau betrauert mit zwei un mündigen Kindern den Ernährer. Er war 26 Jahre alt. — Ein Paddelboot kenterte auf der Elbe bei Martinskirchen. Die Besatzung, zwei Männer und eine Frau, konnten sich durch Schwimmen ans Land retten. Auch das Boot konnte geborgen werden. — Eine Knabenleiche wurde Sonnabend früh bei Stehla durch den Arbeiter W. Kühne aus Alt- belaern aus der Elbe gezogen. Der Knabe ist etwa zehn Jahre alt und war bekleidet. Lonne Witz. Motorradunfall. Am vergangenen Sonnabend stießen in Lonnewitz, in der Nähe des Gast hofes, zwei Motorradfahrer in voller Fahrt zusammen. Beide Fahrer mußten mit schweren Verletzungen mittels Krankenwagen in das Krankenhaus gebracht werden. Es handelt sich hier um ausivärtige Fahrer. "Dahlen. Anträge des ErwerbslosenausschusseS. Der Dahlener Erwerbslosenausschuß hatte kürzlich zu einer öffentlichen Einwohnerversammlung eingeladen, um zur Lage der Erwerbslosen Stellung zu nehmen. Schließlich wurden einige Anträge angenommen, in denen es heißt: „Die Erwerbslosen erhalten Sih und Stimme im Fürsorge ausschuß. Die Kinder aller Erwerbslosen haben Lern mittelfreiheit. Der Stadtrat übernimmt Miet- und Licht geld sowie Wasserzins für die Erwerbslosen, da ihnen die Ausbringung dieser Kosten nicht mehr möglich ist." * Sahlis der Kohren. Ein gesunder Ort. Sahlis ist entschieden ein gesunder Ort: denn seit einigen Jahren ist hier nickt ein einziger Sterbefall zu verzeichnen. * Meißen. Gekündigter Angestelltentarif. Wie von der Geschäftsstelle des DHV. mitgeteilt wird, ist der zwischen dem Allgem. Arbeitgeberverband für Meißen und Um gebung und den Angestelltengewerkschaften abgeschlossene Tarifvertrag von feiten der Arbeitgeber gekündigt worben. Gleichzeitig wurde das Gehaltsabkommen für Ende Juli dieses Jahres aufgekündigt. * Meißen. Sturz aus dem Fenster. Auf bisher un geklärte Weise stürzte am Sonnabend eine in einer auf der Talstraße gelegenen Fabrik beschäftigte Arbeiterin ans einem Fenster des Fabrikgebäudes in den Fabrikhof hinab, wo sie schwerverletzt liegen blieb. Sie wurde dem Kran kenhaus zugesührt. "Dresden. Mit dem Balkon abgestürzt. Ein eigen artiger Unfall ereignete sich, wie die Feuerwehr be richtet, am Montag in der 6. Abendstunde im Grundstück Johann-Georgen-Allee 16. Hier hatte eine Frau im dritten Obergeschoß den Küchenbalkon betreten, als dieser plötz lich mit ihr in die Tiefe stürzte. Im zweiten Stock riß er einen weiteren Küchenbalkon mit sich und siel aus das Dach eines «aalanbaues in Höhe des ersten Geschosses. Die Frau, die verhältnismäßig glimpflich! davongekommen ist, wurde vom Dache geborgen und mittels Krankenwagen in das Frieorickstädter Krankenhaus gebracht. Sie hat Beinverlehungen erlitten. " Dresden. Abgelehnte Berufung. Wie verlautet, hat der Leiter der Dresdner Frauenklinik, Oberregie rungsmedizinalrat Pros. Dr. Warnekros, die an ihn von der Deutschen Universität in Prag ergangene Berufung zur Uebernahme der Leitung der dortigen Frauenklinik ab gelehnt. " Dresden. Schuljubiläum. Tos Wettiner Ghm- nasium in Dresden kann heute seine 50-Jahrfeier begehen. Am 5. Juli 1882 wurde der Grundstein des Gebäude- am Wettiner Platz gelegt. * Dresden. Ludwig gleichzeitig Leiter der Dresdner Philharmonischen Gesellschaft und Kapellmeister der Char lottenburger Oper. Auf Beschluß des Aufsichtsrates der Städtischen Oper in Charlottenburg wurde der bisher beim mecklenburgischen Gtaatstheater in Schwerin tätige General musikdirektor Werner Labwig zum ständigen Dirigenten der Oper verpflichtet. Gleichzeitig erhielt Ludwig eine weit gehende Urlaubszusicherung, die es ihm ermöglicht, auch die Leitung der Dresdner Philharmonischen Gesellschaft, die ihm vom Herbst an übertragen ist, mit zu übernehmen.
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