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Vermischtes. Wolkenbr unartige Regengässe haben im westlickien und südlichen Japan Hochwasser und ausge dehnte Ueberschwemmungen hervorgerusen- Etwa lOl) Per sonen sind ertrunken. U e b e r s ck" w e m m un g en in Texas. Weite Strek- ken im südlichen Texas sind durch große Ueberschwem- mungen heimgesucht worden. Es werden neun Tote ge meldet. Hochwasser der Neiße. In den letzten Tagen wurden Oberlausitz und Niederschlssien von zahlreichen Gewittern heimgesucht, die von starken Regenfällcn und von Hagelschlag begleitet waren, der an der Ernte erheb lichen Schaden anrichtete. Blitzschläge verursachten um- sangreiche Brände, auch Menschen wurden in einzelnen Orten vom Blitz getötet. Infolge der bedeutenden Regen güsse sind die Mußläuse, insbesondere die Neiße, stark angeschwollen. Oberhalb von Görlitz hat die Neiße große Flächen von Getreideseldern unter Wasser gesetzt. Seit heute früh beginnt der Fluß wieder langsam zu fallen. Beim Fallschirmabsprung tödlich ver unglückt. Bei einer Flugveranstaltung in Dübender (Schweiz) wollte ein Techniker aus einem Flugzeug mit dem Fallschirm abspringen. Der Mann verfing sich beim Absprung in der Abzugsleine, die riß. Der Fallschirm ösfnete sich daher nicht, und der Techniker stürzte aus etwa 350 Meter Höhe zu Boden und blieb mit zerschmet terten Gliedern tot liegen. Zwei Schüler der einer Bootsfahrt er trunken. Drei Oberprimaner unternahmen eine Ruder fahrt nach Rossitten. Bei der Ueberguerung des Kurischen Hasfs schlug das Boot in einer Bö um. Während ein Pri maner nach vier Stunden gerettet werden konnte, fehlt von den beiden anderen Schülern jede Spur, so daß man annimmt, daß sie ertrunken sind. Der Weltrekord im Biertrinken. Es ging bei diesem Rekord nicht etwa um die Menge des zu trinken den Bieres, sondern um die Zeit, in der das vereinbarte Quantum zu trinken war. Ein Doppelliter Bier sollte bis zur Nagelprobe getrunken werden: der angebliche Welt rekord stand bisher aus 13 Sekunden. Es gelang, diesen Rekord nicht unwesentlich zu verbessern: 11 Sekunden er scheinen nunmehr als angemessene Zeit für den trainier ten Trinker, um mit zwei Liter Bier fertig zu werden. Das wird nicht jeder so ohne weiteres schaffen. Aber da im allgemeinen Deutschland in der Welt als das Land der unentwegten Biertrinker gilt, müßte erwartet werden, daß ein Deutscher auch den Weltrekord inne hat. Und hier ist allerdings zu bemerken, daß wir uns den Ruhm ent gehen ließen. Der Kampf um den Weltrekord wurde aus- gerechnet in Paris ausgetragen: ein Franzose verteidigt den Titel. Doch war ihm ein Amerikaner wohl wegen seiner Ausgetrocknetheit über. Er erwarb sich den Ruhm des Weltmeisters in der beachtenswert kurzen Zeit, und die deutschen Biertrinker werden sich nun genötigt sehen, für einen neuen Kampf erheblich zu trainieren, was sowohl für die Braumdustrie, die doch angeblich leere Lasser braucht, ebenso vorteilhaft sein wird wie für den «teuer- säckel, der an der Biersteuer großes Wohlgefallen hat. Der Hund als Lebensretter. Ein kluger Schä ferhund verhütete dieser Tage in Ulm ein Unglück. Ein zweijähriges Kind hatte sich, in einem unbewachten Augen blick, während eine Mutter mit einer Bekannten sprach, unbeobachtet entfernt und war auf- den Fahrdamm der Straße geraten. Die Straßenbahn näherte sich bereits und zwei Kraftwagen fuhren vorüber. Die Gefahr war in be drohliche Nähe gerückt, da sprang der acht Jahre alte Schäferhund der Eltern des Kindes herzu, packte den Kleinen am Hosenbund und zerrte ihn energisch auf dem Boden bis an den Rand des Bürgersteiges, wo die er schrockene Mutter das Kind in Empfang nahm. Der Hund ließ dann das Kind nicht mehr aus den Augen. Der freche Spatz. Der Spruch „Frech wie ein Spatz" dürfte Wohl allgckannt sein, man könnte feine Richtigkeit täglich mit einigen neuen Beispielen belegen. Ging da z. B. dieser Tag? in Untertürkheim in Württem berg in einer Küche ein lebhaftes Geflatter los. Als man nach der Ursache schaute, fand man einen anscheinend noch nicht lange flügge gewordenen Spatzen, der sich,' an scheinend von Diebesgelüsten getrieben, zum Fenster her« eingcwagt hatte. Er wurde also gefangen, um wieder in Freiheit gesetzt zu werden. Der kleine Eindringling entpuppte sich aber als Frechling erster Sorte und bereits vorbestrafter Schwerverbrecher. Denn um den Hals trug er an einqm Schnürlein einen kleinen Zettel mit fol gender Aufschrift: „Dieser freche Spatz kommt jeden Tag zu mir in die Küche und klaut mir alles, außer Brot auch Fleisch und Wurst. Hoffentlich sucht er sich bald einen vermögenderen Gastgeber. Ein Arbeitsloser." Was war da zu tun? Das leibarme Vögelchen als „Krammets- vogel zu braten, hätte sich nicht gelohnt. Also wurde ihm »nieder die Freiheit geschenkt, von der er auch sofort Ge brauch machte. Sollte sich demnächst wieder ein Spatz in einer der Küchen verirren, so weiß man ja, mit wem man es zu tun hat. Wenn den Frechling nicht vorher die Katze geholt hat. Ein probates Mittel. Hatte da in einem thü ringischen Dorfe ein Arbeiter beim Skatspicl einen ziem lichen Batzen Geld verloren. Die wackere Gattin des Pech vogels beschloß, ihn ein für alle Mal von seiner Manie zu heilen und griff deshalb zu einem drastischen Mittel. Als der gute Mann nämlich, auf der Arbeitsstelle das ihm von seinem Ehegesponst zureLtgemachte Stullenpaket auf- L8« krsusn und sagen: „Es ist doch gut, baß ich das Riesaer Tageblatt durch Kreuzband nach meinem Ferien aufenthalt nachsenden laste, denn Post «nd Zeitung sind immer eine ersehnte Abwechslung in der Ferienstille!" Wie sremd würde es Ihnen aber auch vorkommen, wenn der freundliche Briesträger jede« Morgen sagen müßte: Bedanre sehr, meine Dame oder mein Herr, sür Sie ist leider nichts dabei! wickelte, traute er seinen Augen bezw. seiner Zunge nicht, denn es schmeckte fatal danrch, daß der Belag fehlte. Zwi schen den trockenen Scheiben des Brotes lag aber — ein Kreuzdubc seines Kartenspiels. Bei konsequenter Anwen dung wird wohl diese Methode auch bei dem hartgesottensten Skatbruder ihre Wirkung nicht verfehlen! Rundfunk-Programm. Vien »tag, den S. Zull. Berlin— Stettin — Magdeburg. 6.00: Funk-Gymnastik. — Anschließend: Aus Hannover: Frühkonzert. Hannoversche» Norag-Orchester. — 11.30: Aue Königsberg: Mittagskonzert: Kleine» Orag-Orchester. — 12.40; Die Viertelstunde sür den Landwirt. — 14.00: Au» Operetten und Revuen (Schalkplatten). — 18.20: Gedanken über den Ur- sprung der Menschheit. — 15.40: Au» dem englischen Verfassung»- wesen. — 16.05: Da» Dramatische im Film. — 16L0: Unter haltungsmusik. Kapelle Ferdy Kaufsman. — 17.30: Mitteilun gen des Arbeitsamtes. — 17.35: Jugendstunde. Wo» ist Pro gramm-Musik? — 18.00: Bücherstunde: Reisen und Abenteuer. — 18.20: Aus dem Taft Berlin: Tanz- und Unterhaltungsmusik. Kapelle Btla Sarközi und Adolf Ginsburg. — 18.55: Die Funk- Stunde teilt mit. . . — IS.lW: Die Stimm« zum Tag. — 10.10: Chorgesänge. Männergesangverein „Wilhelmrruh". — 18.35: Stand und Fragen der Abrüstungskonferenz. — 20.00: Emanuel Feuerman spielt. Am Flügel: Richard Laugs. — 20.40: Au» dem Schall-Archiv der Funk-Stunde: Rückblick auf den Monat Juni. — 21.10: Tages- und Sportnachrichten. — 21.20: Orchester konzert. Berliner Funk-Orchester. — 22.15: Zeitansage usw. Königswusterhausen. 5.45: Wetterbericht. — 6.00: Funk-Gymnastik. — 6.15: Wie derholung des Wetterberichts. — 6.00: Anschließend bi» 8.00: Früh konzert. — 12.00: Wetterbericht. — Anschließend: Schallplatten- Konzert. — Anschließend: Wiederholung des Wetterberichte». — 13.35: Neueste Nachrichten. — 14.00: Konzert. — 15.00: Di« Körnchen der Erdbeerfrucht. — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 15.40: Schwimmen und Atmen. — 16.00: Frauenstunde. Fe rien sür unsere Mütter. — 16.30: Uebertragung des Nachmittags konzertes Leipzig. — 17.30: Die Kulturgeschichte de» Tanze». — 18.00: Der Laie und das Klavier: Die Sonatine. — 18.30: Alt« und moderne Trugschlüsse, ein Kapitel aus der Logik. — 18.55: Wetterbericht. — 19.00: Aktuelle Stund«. — 19.20: Falsch« Be rufsromantik. — 19.35: Technik und Persönlichkeit. — Anschlie ßend: Wiederholung des Wetterberichtes. — 20.00: Aus Breslau: Pasaz führt. Volkskundlicher Streifzug durch Oberschlesien von Alfons Hayduk und Paul Kania. — 21.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — 21.15: Aus München: Aus der Jugendzeit Carl Maria von Webers. Ein Kulturbild von Dr. Fritz Müller. — 22.15: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Anschließend bis 24.00: Aus Hamburg: Snätkonzert. Das Norag-Orchester. Wasserstände 3. 7. 32 4. 7. 32 Moldau: Kamaik 4-106 -s-106 Modran ....... 4- 2 4-112 Eger: Laun . — 14 4- 46 Elbe: Nimburg. ...... 4- 16 4- S Brandeis ...... -s- 90 — S Mein» 4- 79 4-125 Leitmeritz ...... 4- 87 4-116 Aussig 4- 61 4-114 Dresden — 89 4- 79 Riesa — 32 — 12 mann anscheinend von seinen Empfindungen nichts wußte, und kehrte in sein Hotelzimmer zurück. Eine Weile blieb er noch im Dunkeln und dachte nach. Isabel! Kleine, herrliche Isabel! Wie er sie liebte! Am nächsten Nachmittag, als er aus dem Büro kam, fand er eine Depesche vor. Wahrscheinlich wohl von der Firma! „Bin glücklich über deine und Adas glückliche Ant wort. War schon Hochzeit? In Ungeduld, Mutter!* Was hieß das? Adas glückliche Ankunft? Hatte die Mutter seinen Brief nicht erhalten? Was für neue, un glaubliche Rätsel waren das? Schnell schickte er das Telegramm nach Joseph City und meldete für den nächsten Abend seine Ankunft dort an. Nun mußte er Will sprechen. Er konnte nicht bis zum Sonntag warten, sondern wollte am kommenden Abend gleich nach Büroschluß im Auto hinüberfahren. Das war die Depesche, die Reverend Will vorfand, als er nach seinem Besuch im Gefängnis in sein Pfarrhaus heimkebrtv Die ganze Nacht nach dem vergeblichen Fluchtversuch verbrachte Theresa erklärlicherweise schlaflos. Kurze Zeit, nachdem Will wieder das Haus betreten hatte, kam Frau Mabel die Treppe hinauf und war voller Besorgnis. Eigentlich hatte sa „Ada* die Einbrecher, wenigstens in direkt, verscheucht. Will hatte zugegeben, daß er bei dem ersten Pfiff im Garten sofort an den seltsamen Motorrad- fahrer gedacht hatte und deswegen so schnell gekommen war. Mutter Mabel hatte wach gelegen, weil sich ihre Gedanken so stark mit Ada beschäftigten, um überall Licht machen zu können. „Willst du nicht noch etwas zu uns komme«, bis sich deine Nerven wieder beruhigt haben?" fragte sie das Mädchen. Theresa stand, immer noch im Nachthemd, an der Tür. „Ich möchte versuchen zu schlafen. Jetzt ist Will, der Gute, ja im Hause und behütet uns. Ich habe ein Be ruhigungsmittel genommen und möchte mich niederlegen,* Gott sei Dank! Die Alte ging befriedigt die Treppe hinab. Nun hatte sie Ruhe! Sie saß im dunklen Zimmer und suchte ihre Gedanken ;u sammeln. Alles kam auf die nächsten Stunden an. i'ittorino verriet sie nicht, auch wenn er gefaßt wurde. Nochte er ihr zürnen, glauben, daß sie ihn absichtlich ver ebt habe — niemand unter ihnen allen verriet einen GenossenI Sie mußte fort! DaS war allerdings ohne Vittorinos Hilfe viel schwerer, aber eS war unbedingt notwendig. Wer hatte daran denken können, daß ganz plötzlich solch ein unglückseliger Bruder aus Deutschland ruftauchen konnte, von dessen Absicht, nach Amerika zu reisen, das Tagebuch gar nichts erwähnte.? Das machte nun in Vie Aa^e, so sorgfältig ausgeklügelte Usberlegung ein großes Am Abend sollke dieser Bruder kommen, also hatte sie den nächsten Lgg noLvor sich. Wtz,aLer solltxLe fliehen? Vittorino war ihr nicht mehr zur Seite. Selbst, wenn es ihm gelungen, der Polizei zu entkommen, konnte er ja nicht wissen, daß sie bei Tage fortlaufen wollte. Sie kannte seinen Schlupfwinkel nicht. Sie hatte nur noch sehr wenig Geld. Die Reise auf den Umwegen hierher hatte fast alles verschlungen, was sie damals in der Eile zu sich gesteckt. Ihr blieb ganz einfach nichts anderes übrig, als zu Fuß zu entfliehen, natürlich nicht weit! Zum Glück kannte sie Weg und Steg in dieser Gegend. Irgendwo in der Nähe, etwa in einer verlassenen Fischerbude, wie damals nach dem Flug abenteuer oder in einer Erdhöhle, mußte sie unterkriechen und dann weitersehen. Alles das war so gefährlich, daß es kaum glaublich schien! Wenn sie verschwand, bot Will selbstverständlich alles auf, sie wiederzufinden, dann durchschaute er alles, und die ganze Polizei war, vermutlich mit Spürhunden, hinter ihr her. Allmählich wurde Theresa ruhig und das Abenteuer liche begann sie sogar zu reizen. Sie sah ein, daß sie zu nächst vollkommen unbefangen auftreten, am kommenden Tage durch nichts den Argwohn Mills und seiner Mutter erregen durfte. Sie überlegte noch, während der Morgen bereits zu dämmern begann. Auf dieser Flucht konnte sie selbstver ständlich keinen Koffer mitnehmen. Sie wählte sorgfältig unter den wenigen Sachen, die sie bei sich hätte. Am Abend zuvor hatte sie eine Anzahl Kleider, die sie in der großen Truhe der richtigen Ada gefunden, mit in ihr Zim- mer genommen. Darunter war ein einfaches, schwarz und weiß kariertes Kleid, das ihr zufällig ohne Aenderungen paßte. Das war ihr willkommen, weil es weder das Ge wand war, in dem Ada die Reise gemacht hatte, noch eins, in dem man Theresa Renani vielleicht unter den Photo- graphien des Verbrecheralbums kannte, unter denen sie mehrfach vertreten war. Vorläufig wußte sie sa noch nicht, ob sie auf ihrer Flucht als Ada Thomas oder als eine ganz andere würde auftreten müssen. Den Paß Adas nahte sie rasch beim ersten Frühlicht in das Futter des Kleides, dann verbarg sie allerhand Fläschchen und Mixturen, um im Notfall ihr Haar zu färben und sich durch Schminken unkenntlich zu machen, an ihrem Leibe. Sie überlegte weiter. Diesen Tag mußte sie benutzen, um sich mit Geld und einigen leicht zu versteckenden Lebensmitteln, etwa mit Schokolade zu versehen, weil ja wahrscheinlich nötig wurde, daß sie sich versteckte. Auch Geld mußte sie haben, mußte es also Frau Mabel stehlen. Als es völlig Tag geworden, hörte Theresa Schritte im Freien, blickte vorsichtig durch die Fenstergardinen und sah den Polizeikommissar durch den Garten kommen und an die Terrassentür pochen. Im Augenblick überkam sie wieder lähmender Schreck, den sie aber rasch überwand. Kam er, um sie zu holen, so wäre der Kommissar gewiß nicht allein gewesen. Will ließ den Beamten ein. Theresa öffnete gleichfalls geräuschlos ihre Tür, trat hinaus, und lauschte, auf den Knien liegend, gespannt nach unten. Sie hörte, daß sowohl Will als seine Wuttu sn der großen Eßdiele mit dem Kommissar sprachen. So war zunächst keine Gefahr, daß jemand heraufkam, und sie konnte mit anhören, was unten gesprochen wurde. „Der Kerl ist entwischt." Das war eine gute Nachricht! „Wir haben aber genau nachgedacht und auch mit der Zentralbehörde in Chikago telephonisch beraten. Wir glauben jetzt eine ganz bestimmte Erklärung für den nächtlichen Ueberfall zu besitzen." Theresas Herz klopfte heftig. „Ich sagte Ihnen gestern, daß einige Worte, aller dings in einer uns vorläufig noch unverständlichen Ge heimschrift, uns auf eine bestimmte Spur brachten. Wir halten für wahrscheinlich, daß der Mensch der Bande des ermordeten Schmugglers und Blumenhändlers Alconti angehörte." „Ist denn diese Affäre noch immer nicht zu Ende?" „Der Bruder jenes Alconti, ein gewisser Vittorino Alconti, ist vor einigen Tagen aus dem Zuchthause in Cincinnati entwichen und man glaubte, er habe die Gren- zen von Kanada überschritten. Jetzt aber sind wir fast überzeugt, daß jener rätselhafte Motorradfahrer dieser Vittorino Alconti war." Theresa mußte alle Kraft zusammennehmen, um ruhig zu bleiben. „Vittorino wird von dem Prozeß und von der Der- Haftung der Theresa Renani nur Bruchstücke erfahren haben, weiß aber jedenfalls von der Ermordung seines Bruders und hat vielleicht erfahren, daß Ihre Braut sich bei Ihnen befindet. Wir nehmen nun an, daß Vittorino Alconti glaubt, daß nicht die richtige Miß Ada Thomas, sondern jene ja längst verhaftete Theresa Renani unter deren Namen bei Ihnen ist. Das geht uns auch daraus hervor, daß Miß Thomas uns gestern sagte, sie habe gehört, daß der Kerl ,Resa', also ,Theresa' gerufen habe. Es ist wahrscheinlich, daß dieser Ausbrecher gar keinen Diebstahl plante, sondern sich nur vergijpissern wollte, ob seine frühere Geliebte, Theresa Renan:, sich bei Ihnen befand. Sehr wahrscheinlich war der Pfiff, den Sie Här ten, ein zwischen beiden verabredetes Zeichen. Als er bemerkte, daß Ihre Braut selbstverständlich auf den Pfiff nicht achtete, wurde er kühner und rief ihren Namen." »Das ist ja schrecklich.* „Im Gegenteil, es ist eine gewisse Beruhigung. Er wird nicht wagen, wiederzukommen; die ganze Polizei der Gegend ist zu seiner Verfolgung aufgeboten, und ich möchte Ihnen nur raten, in den nächsten Tagen Ihre Braut nicht allein zu lassen." „Wir dürfen ihr nicht einmal etwas von unserem Ver dacht sagen. Wir haben bisher ängstlich vermieden, von ihr von jenem schrecklichen Prozeß und von der verbreche rischen Doppelgängerin überhaupt zu sprechen." „Das ist ja auch jetzt nicht nötig. Sie brauchen doch nur dafür zu sorgen, daß sie nicht allein ist. Ich wallte Ihnen das schnell berichten. Lluf Wiedersehen, Reverend.* (Fortsetzung folgt.)