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- Erscheinungsdatum
- 1932-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Beilage "Unsere Heimat" datiert auf den 3. Juli 1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-02
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Monat
1932-07
-
Jahr
1932
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Oschad- Neuer Postamt-Vorsteher. An Stelle de» nach Hamburg Versetzten Postamtmann» Kanitz Ist Post amtmann Kaiser au» Neustadt i. Da. ab 1. Juli 1932 al» Borsteher de» hiesigen Postamt» eingesetzt worden. Oschatz. Gefährlicher Fund. Am Donnerstag sand ein achtiähriger Knabe an den Schrebergärten aus dem «hemal» Reinhorotslben Grundstück «ine sogenannte Feldschlagröhre, wie 'sie früher »um Entzünden von Geschützkartuschen verwandt wurde. Al» er auf den Zünder schlug, erfolg« eine Explosion und dem Kinde wurden mehrere Finger schwer verletzt. Wie die Feldstblagröhre an jene Stell« gekommen ist, steht noch nicht fest. * Bo ritz. Goldene» Ehejubiläum. In körperlicher und geistiger Frische begehen am Sonntag, den S. Juli 1S82, Herr Bruno Oehme und sein« Gattin Camilla ihr gol denes Ehejubiläum. Herr Oehme war zuletzt 18 Jahre NittergutSinspektor auf Merschwitz a. d. Elbe und lebt seit 1019 im Ruhestand. — Die besten Wünsche dem greisen Jubelpaar! DieSbar. Straßenbahn vom Bösen Bruderfelsen bi» rum Rosengarten und Roß. Eine Gleisanlage zur Beförderung von Anschüttungsmassen für die Verbreite rung der Elbstraße in DieSbar ist jetzt verlegt worden. Durch die Ausführung der Arbeiten wird ein großer Uebel- stand: die engen, den jetzigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr entsprechenden Wegeverhältnisse in Diesbar, abge stellt. Einer Anzahl Arbeitssuchender wird dadurch der Alpdruck der Unterstützung durch Arbeitslohn genommen. " Radebeul. Karl^May-GedächtniShatn. AIS Ab schluß der Ehrungen anläßlich des 90. Geburtstages und 20. Todestages des Volksschriststellers Karl Mah wird am Sonnabend auf der Karl-Mah-Straße in Radebeul gegen über des Dichters Wohnsitz „Billa Shatterhand" ein Ge dächtnishain eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Die Anlage gliedert sich in drei Terrassen, die nach Süden zu abfallen. Im Mittelpunkt des HainS steht «in großer Stein, ein sogenannter Aindling, der der Namen Marl Mahs trägt. Gleichsam als Symbol, in schlichter Einfach heit, doch stark und wuchtig, zeugt dieser Fels wie eine zum Schwur erhobene Hand von Karl Mahs umfassenden und mit großer Liebe für seine Mitmenschen geschaffenen Lebenswerk. Unterhalb des Aindlings entspringt eine kleine Quelle, deren fünf Wasser in ein abwärts gelegenes Becken fließt. Diese Rinnsale sollen Karl Mahs Erzähler kunst versinnbildlichen, die unS in die fünf Erdteile führt. Aus der untersten Terrasse liegt, tief in Steingrotten ein gebettet, ein kleiner See in Herzform. Er gemahnt an die Worte Karl Mahs schönster Romangestalt, dem edlen Indianerhäuptling Winnetou, der kurz vor seinem Tod in den Groß-Bentre-Bergen zu Old Shatterhand spricht: „Dieser See ist wie mein Herz". Neben zwei Steinge räten und reichem Baumschmuck umrahmen 70 Platanen, die des Dichters Lebensjahre andeuten, den sinnvoll ange legten Karl-Mah-Gedächtnishatn. * Dresden. Bei der Arbeit verunglückt. Am Don nerstag nachmittag stürzte beim Bau einer Blockstation am Sebanplatz ein 28 Jahre alter Arbeiter etwa 6 Meter tief ab und zog sich schwere innere Verletzungen zu, die seine so fortige Ueberführung ins Krankenhaus nötig machten. * Dresden. Politischer Zusammenstoß. Gestern abend kam es vor einem nationalsozialistischen ZeitungS- stand an der Könneritzstraße zu einem schweren Zusammen stoß zwischen Anhängern der Eisernen Front und National sozialisten, von denen drei verlebt worden sein sollen. Die Polizei schritt ein und nahm mehrere der Beteiligten fest. * Dresden. Der Chef der Heeresleitung kommt nach Dresden. Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie Freiherr von Hammerstein-Equord, trifft am 8. Juli in Dresden ein, um am 7. und 8. Juli den Hebungen des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiments, daS zur Zeit auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück liegt, beizuwohnen. * Dresden. Personalien aus dem Justizdienst. Erster Staatsanwalt Dr. Langbein beim OberlandeSgerickt, der sich bisher im einstweiligen Ruhestand befand, ist in den dauernden Ruhestand versetzt worden. — Oberland,«„richt«, rat Dr- Hartmann wurde zum Senatsprästdenten beim Oberlandesaericht ernannt. — Ilm Alter von 66 Jahre» trat mit Ablauf des Monats Juni der Personalreferent des OberlandrSgericht», ObrrregierungSrat Wolf, in den Ruhestand. * Pirna. Schußwaffe in Kinderhand. Ins hiesige StadtkrankenhauS eingeliefert werden mußte der Einwohner Seifert aus Hermsdorf, der dort von einem zwölfjährigen Jungen, der mit einem Lustgewehr hantierte, ins linke Auge ortroffen wurde. Das Auge mußte entkernt werden. * Kamenz. Schadenfeuer. In der Nacht zum Don nerstag brannten in Milstrich die mit Stroh gedeckten Scheunen der Landwirte Straube und Zuschke nieder. Zahl reiche landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sind mit verbrannt. Die Brandursache ist unbekannt. — In derselben Nacht wurden in Siebih Scheune und Stallung des dortigen Gasthofes ein Raub der Flammen. Dem Brande sind außer Heu- und Strohvorräten und landwirtschaftlichen Maschinen auch ein Schwein, mehrere Hühner und ein Hund zum Opfer gefallen. "Zittau. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmann« schäft Zittau nahm in seiner Sitzung eine Erklärung deS Amtshauptmanns Kahmann über die Kürzungen der Sozialrenten entgegen, die an Invalidenrenten «inen jähr lichen Ausfall von 88000 Mark ergeben. Der BezirkSver- band ist nicht in der Lage, den Ausfall aus eigenen Mit teln auszugleichen. Man erstrebt nunmehr die Aner kennung des Bezirksverbandes als große Gemeinde, für die besondere Zuschläge gewährt werden können. Die Arbeits marktlag« im Bezirke hat sich weiter verschlechtert, namentlich in der Textilindustrie. * Löbau. Verhängnisvoller Blitzschlag. Bei dem Gewitter am Mittwoch abend schlug der Blitz in dt« Stark stromleitung de» Ueberlandnetze« de« Großkraftwerks Hirsch, selbe. Dadurch wurden di« Stadt und «in groß« Teil de« Bezirk» Löbau von der Stromzufubr abgeschuitten und lag«» nahe,« drei Stunden ia völliger Finsternis. In der Um gegend ist durch Blitzschläge und »olkenbruchartigen Regen vielfach Schaden entstanden. Mutzschen. Einverleibung des Rittergutes. Zufolge der Gesamtministerialverordnung von 1918 ist der biS dahm selbständige Gutsbezirk Rittergut Mutzschen mit Borwerk Böhlitz der Gemeinde Böhlitz einverletbt worden. * Trebs en (Mulde). Blasen vom Rathausturme untersagt. In der Gtadtverorbnetensitzung wurde beschlossen, das Blasen vom RathauSturme künftig zu untersagen. In dem diesbezüglichen Anträge wird darauf hingewtesen, daß das Turmblasen „gewissermaßen provozierend auf Teile der hiesigen Einwohnerschaft wirkt". Ein Antrag, die schöne Sitte des TurmblasenS, die mit Politik nicht» zu tun habe, deizubehalten, verfiel der Ablehnung. Leipzig. Der Luftschutz. Unter dem Nrotektprat de« Oberbürgermeisters Dr. Goerdeler Hat sich tu Leipzig «in« Ortsgruppe des deutschen Lnftschutzverbande» gebildet, deren Vorsitzender Branddirektor Voigt, der »erdient« Leiter der Leipziger Feuerwehr ist. Gin Meldedienst durch Grenzschutz, Polizei, Fernsprecher und Rundfunk ist vorgesehen. * Leipzig. Mit Mefferstich«» fchwer„rl,tzt aufge- snnden. In der Rächt »um Frettag gegen 1,40 Uhr wurde der Krankenwagen nach de« Meßplatz gerufen. Vor dem dort stehenden Gebäude »Zum Bratwuritglückle" lag der Handarbeiter Ernst v. besinnungslos. Er hatte mehrere Stiche in die Brust erhalten. M't dem Krankenwagen wurde er nach dein Israelitischen Krankenhau« gebracht. Die Angeleaenheit konnte bi« jetzt noch nicht „klart »erde». Die upUuiltchui Srmtttlunsen stud iur Gau««. knieM. Schöne» Wetter und herrliche Sommerabend« reizen dazu, die alten und bekannten Dommerfeste im Freien u feiern. Und doch gibt e« deren heut« so wenig. Man eiert nicht mehr mit der alten Hingabe wie früher, weil «de Feier Geld kostet, Geld, da» man nicht besitzt. Und »eShalb werden heute von privater Seite so selten Dom merfeste oder Gartenfeste inszeniert, und von offiziellen BereinSfesten, sogar geschäftlichen Veranstaltungen abge- ehn. Die Sommerfeste heute unterscheiden sich sehr wenig von den üblichen unterhaltenden Veranstaltungen im Win ter. Nicht» von der feenhaften Beleuchtung, von dem Schmuck sogenannter italienischer Nächt«, keine Herrich tung versteckter Lager, kaum Bau von LiebeSlauben und dunkler Grotten. Kein Spiel und Tanz auf dem Rasen. Getanzt wird Winter und Sommer gleichmäßig in ae- chlossenen Räumen und auf dem Parkett. Hat man die Sommerfeste vergessen? Wie gesagt, auch sie sind eine Kostenfrage, und vielleicht neigt man heute nicht mehr zu den italienischen Nächten und ist nicht mehr so harmlos m Spiel und Tanz, in Liebeslauben und dunklen Grat en. Vielleicht. Mir will aber scheinen» als ob die Men- chen heute weniger das Sommerfest in der Masse lieben, als den Sommerabend allein unter sternbesätem Himmel. DaS aber spräche für daS noch immer tiefe Gemüt der Deutschen. ES ließe sich auch eine Erklärung dafür finden, daß man heute vom Dommerabend Frieden und Ruhe verlangt. Denn im Winter gibt e» iust so viel Unter haltung, daß jeder Genießer auf seine Kosten kommen kann. Man braucht also nicht den Tanz im Frühling und Sommer. Diese Zeit hat «inen anderen Charakter und wer will bestreiten, daß sie besser genutzt ist in stiller Ruhe und völliger Hingabe in die Einsamkeit, al» beim Trompetenschmettern und buntem Menschengewirr. Die Großstädter haben es ja an sich schon schiver, den Som merabend in seiner ganzen erhabenen Größe und seinem gewaltigen und doch beruhigenden Eindruck zu finden. Sie werden zumeist in einem Lokal vor den Toren stranden und dort entweder in der Menschenmenge um einen Platz kämpfen und niemals die Konzentration finden, um den Sommeravend in sich so aufzunehmen, wie er es verdient. Wer aber still gewandert ist über Land, wenn nach heißem Tage eine linde Lust wehte, und wer Sinne dafür besaß, das Einschlafen der Natur zu belauschen, etwa am Wald rand, der wird immer wieder den Sommerabend in der Einsamkeit suchen. Langsam sind der Alltagslärm, stiller und stiller wirds, die vielen Stimmen der Vögel ver stummen, hier und dort noch ein Lied, Schatten huschen, seltsame Konturen erheben sich. Ein neuer und eigener Duft steigt aus der Landschaft. Jede Bewegung wird zum Lärm, alles Leben verrät sich selbst durch den leisesten Atem. Das ist der Sommerabend, wie er niemals in Gesellschaft erlebt werden kann. Und das ist der Som merabend, der es mit den Sommersesten aufnimmt und sicherlich größeren Reiz hat, der jede- Fest völlig «rieht und unS fühlende und denkende Menschen werden läßt, Einkehr und Ruhe gibt. Predi. * Leipzig. Stabtrat Dr. Barthel verabschiedet. In der Ratssitzung vom Freitag widmete Oberbürgermeister Dr. Goerdeler dem aus gesundheitlichen Gründen mit dem 80. Juni 1932 in den Ruhestand getretenen Stabtrat Dr. Barthel Worte de» Abschied» und de» Danke» für bi« vielfachen Dienste, die er in der Zeit seit 1908 als besoldeter Stadtrat, zuletzt als Intendant -er städtischen Theater der Stadt Leipzig geleistet hat. * Leipzig. Von einem Ueberfallwagen überfahren. In der Tauchaer Straße wollte der Wagenführer «ine» stadtauswärts fahrenden UeberfallkommandoS einem au» der Kohlgartenstraße kommenden, die Tauchaer Straße über- querenden Radfahrer auSweichen, konnte aber nicht verhin dern, daß der Radfahrer an dem Hinteren Kotflügel de« Ueberfallwagens anfuhr und schwerverletzt vom Rad« siel. Al» die Polizeibeamten den Unfall bemerkten, stiegen zwei Mann ab, die dann unter Hinzuziehung eines dritten auf der Straße patrouillierenden Beamten sich um den Verletz ten bemühten, den Krankenwagen der Feuerwehr riefen und für die Ueberführung nach dem Krankenhaus Sorge trugen. * Chemnitz. Todessturz eines Radfahrers. Vor einigen Tagen ereignete sich zwischen Lunzenau und Ober- gräfenhain ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Motorrad. Dabei verunglückte «in 67 Hahre alter Händler aus NiederelSdorf, so daß er dem hiesigen Stadtkrankenhause zugesührt werden mußte. Dort ist er nunmehr den erlittenen inneren Verletzungen erlegen. * Chemnitz. Verzweiflungstat einer Mutter. In der Nacht zum Freitag sprang im Flußbad Altchemnitz eine Frau mit ihren zwei Kindern in selbstmörderischer Absicht ins Wasser. Durch da» Schreien der Kinder wurde der Bademeister der Anstalt aufmerksam und eS gelang ihm, alle drei Personen aus dem Wasser zu holen. Die Frau und das 7 Jahre alte Mädchen konnten wieder ins Leben zurück- gerufen werden, während bas 4 Jahre alte Mädchen bereits tot war. Als Grund für die Verzweiflungstat der Mutter dürfte wirtschaftliche Notlage in Frage kommen. "Ehemnitz. Uhrendiebstabl. Sestern nacht ist rin Goldiparengeschäft am Markt« von Einbrechern beimgrsucht worden. Den Tätern vielen 16 vrillantrina«, 46 Taschen» ubren, 42 Herren- und 66 Damenarmbanonbren in Li« Hände. Für di« Ermittelung der Einbrecher wurden 200 Mark und für di« Serbeischaffung der gestohlenen Wachen L Pro»«nt de« Werte« al« Belohnung ausgesetzt. Großhartmann-dorf. Tschechische Militärflug zeug« über dem Erzgebirge. In früher Morgenstunde hörte man hier und in der Umgebung da» ungewohnte Geräusch eines Flugzeug», das auch mehrmals durch die Wolken hindurch sichtbar wurde. Einwohner versichern, daß sie deutlich an dem Flugzeug die Abzeichen der tsche chischen Militärflieger erkannt haben. Da dieselben Beob achtungen auch in Sahda gemacht wurden, ist über den Vorfall an das sächsische Ministerium berichtet worden. * Meerane. Gemeinsamer Vorstoß beim Sächsischen Landtag. Die städtischen Körperschaften von Meerane, Glauchau und Crimmitschau hatten einen gemeinsamen Vorstoß beim Sächsischen Landtag gemacht, diese Städte bei der Verteilung der Mittel für die sogenannte Stadtrand- steblungen mit zu berücksichtigen. Wie jetzt bekannt wird, hat der Prüfungsausschuß de» Landtag» beschlossen, die Petition der Regierung mit dem Vorschläge zu überweisen, die drei Städte zu berücksichtigen, sobald von ReichSwegen neue Mittel für diese Zweck« zur Verfügung gestellt werden. * Halle (Saale). Verhinderter Raubüberfall. Am Freitag abend versuchten drei Personen einen Rauhübersrll auf ei» Vuttergeschäft in der ThomasiuS-Straße. Der Kriminalpolizei, die Kunde von diesem Vorhaben erhalten hatte, gelang e», den Raubüberfall zu verhindern. ES kum dabet zu einem lebhaften .Kugelwechsel, in dessen Verlauf einer der Täter erschossen wurde. Die beiden anderen ent kamen. Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt. "Schweinfurt. In Schweinfurt verschied heut« morgen Geheimrat Dr. Ina. eh. Ernst Sach», Begründer der Firma Fichte! u. Sachs A.-G. , " Warnsdorf. Schmugglern soll die Arbeitslosen unterstützung entzogen werden. Um dem immer weitere Kreis« erfassenden Grsnzlchmuggel zu steuern, haben kue Zollbehörden Lem Mälldmm LeL Land-KarMe» Len Dor schlag gemacht, allen Arbeitslosen, dt« beim Schmuggeln erwischt werden, die Unterstützung zu entziehen. « Friedland i. B. Eine Kanzelrede unter Anklage. Gelegentlich «mer SonntagSpredigt batte der Dechant August Lang in Dittersbach bei Friedland auf die Ar- beitSlosenunruhen in Friedland hmgewiesen und eS al» «in Zeichen der schlimmen Zeit, in der wir leben, hinge stellt, daß. anstatt den Arbeitslosen Brot zu geben, Gen- darme mir aufgepflanzten Bajonetten gegen sie aufmar- kchieren. Dolche traurigen Bilder seien unerträglich. Diese Aeußerungen sind nun dem Staatsanwalt zur Kenntnis gebracht worden, der daraufhin die Anklage gegen Pfarrer Lang wegen Mißbrauch«» der Kanzel zu politischen Zwecken erhob. Da» Urteil de» Reichenberger KreiSgerichte» lautete aus drei Tage strengen Arrest bedingt. LlßkiMe SmnckiemMMm n UM am 30. Juni 1932. DaS Kollegium nahm zunächst Kenntnis von dem Be richt über die Prüfung der Freiw. Feuerwehr, die ergeben hat, daß di« Feuerwehr den Anforderungen in allen Punkten gewachsen war. Herr Bürgermeister Zill lobt« die Leistungen der Wehr, die in jeder Hinsicht einwand- rei waren. Da» Kollegium nahm weiter Kenntnis von einer Vor lage Nr. 28 deS lKemeinderates über die Bereinigung der Burgschaftssache Mehner und Eonrad mit der Girozen trale. Herr Vorsteher Eichler stellt hierzu fest, daß die Kreditkarte Mehner und Eonrad nunmehr endgültig und ohne jeden Verlust für die Gemeinde bereinigt ist. Kenntnis gegeben wird noch von der Beurlaubung des Herrn Bürgermeister Zill aus die Zeit vom 1. bis 31. Juli dS. Js. Die Kreditanstalt Sächs. Gemeinden hatte der Ge meinde zwei Hypotheken gekündigt. Sie bezweckte damit allerdings nickt eine Rückzahlung der Hypotheken, son dern sie wollte erreichen, daß die Gemeinde einen Ber- waltungsbeitrag für eingetrelene Kursverluste zahlt. Da die Gemeinde gegenwärtig Geld von anderer Seite nicht beschallen kann, mußte der geforderte Verwaltungsbeitrag zugesichert werden. DaS Kollegium beschloß deshalb ein stimmig demgemäß. Ebenfalls einstimmig angenommen wurde die Vor- läge 27 des Gemeinderates vetr. Abrechnung des Rathaus- baues. Die gesamten Baukosten betragen 84 677,34 Mark. Der Kostenvoranschlag ist im wesentlichen eingehalten worden. Eine längere Aussprache entstand über das geplante Kleinsiedlungsvorbaben der Gemeinde. Nack> den Aussührungen der Herren Vorsteher Eichler und Bürgermeister Zill ist geplant, ein Kleinsiedlungsvorhaben durchzusübren. Beabsichtigt >ei zunächst die Schonung von zwei Einsamiiiendoovelhäujern, also vier Heimstätten. Tie Kosten pro Heimstätte iollen etwa 3500 bis 4000 Mark betragen. Der ausgestellte Entwurf von Herrn Baumeister Bouschka wurde zur Kenntnisnahme vorgelegt. Tie Ge bäude sollen unter Beachtung gewerkschaftlicher und tarif licher Grundsätze errichtet werden. Zur Herstellung ver schiedener Nebenarbeiten, wie Brunnen, Planierung und dergleichen soll die Selbsthilfe der Siedler in Anspruch genommen werden. Die bürgerliche Fraktion trug Bedenken gegen die Belastung der einzelnen Siedler, Vie obn« legliche Geldmittel seien. ES wurde deshalb von der bür gerlichen Fraktion befürchtet, daß die Siedler ihre Lasten später nicht mehr ausbringen können. Sie empfahl des halb, die zur Verfügung stehenden Auswertungssteuer, mittel denjenigen Bauwerbern zu geben, die bereits über ein Kapital zum Bauen verfügen. Von der sozialdemo kratischen Fraktion wurde ausgeführt, daß man keine zu starke Belastung des einzelnen befürchte, da die eintreten- den Lasten sehr niedrig leien. Außerdem sei das Lebens haltungsniveau doch heute soweit herunkergeietzt, daß eine weitere Herabsetzung nicht möglich iei. Wenn die Lasten heute tragbar seien, müßten sie auch in Zukunft tragbar sein. Die sozialdemokratische Fraktion bezwecke mit ikrem SiedlungSprorekt dem einzelnen, der nichts habe, durch bi« Errichtung einer Heimstätte eine LebenSausgab« zu schassen. Herr Bürgermeister Zill führte zuletzt noch aus, baß dir Annahme der bürgerlichen Fraktion, daß bei Ge währung von Baubeibilien an Privat« Altwohnungen zur Verfügung gestellt würden, abwegig sei, da ersahrungs- gemäß die Hausbesitzer freiwerdende Altwohnungen für ihre Kinder reservierten. Außerdem sei die Aushebung der HauSzinSsteuer und der WobnungszwangSwirtschait zu erwarten, sodaß in kurzer Zeit kein großer Unterschied mehr zwischen Alt- und Neubaumieten bestehen würde. Da« Kollegium beschloß hieraus gegen die 5 Stimmen der anwesenden bürgerlichen Vertreter Herrn Baumeister Bouschka mit der Ansertigung von Kostenanschlägen für den von ihn ausgestellten Entwurf eines Siedlungshauses zu beauftragen. Ein« weiter« Aussprache erfolgte über die Durch- führung von Arbeiten im Wege des frei- willigenArbeitsdienstes. Herr Bürgermeister Zill gab zunächst hierbei die infrage kommenden gesetzlichen Be- stimmungen bekannt. Es wurde weiter zur Kenntnis ge- geben, daß sich das Reichsbanner in Nünchritz für den freiwilligen Arbeitsdienst zur Verfügung gestellt bat. Für die auszuführenden Arbeiten sollen infrage kommen ver schiedene Arbeiten im JugendbauS, wie Revaraturarbejren in den Sctmlräumen, Platzverbesierungen und Ausban de» Schauers, sowie Herstellung von Material zum Ausbau der Friedrich-Ebert-Straße und des Hochwasserweges. Ten am Arbeitsdienst beteiligten Personen wird vom Arbeitsamt eine Entschädigung von 12 RM. pro Woche gewährt. KrankenversicherungSbeiträge bezahle das Arbeitsamt, die Unsallversickerungsbeiträge dir Gemeinde. Eine Aussprache erfolgte noch über eine Anfrage der bürgerlichen Fraktion, ob für di« Beteiligung an dem freiwilligen Arbeitsdienst die Mitgliedschaft beim Reichsbanner Voraussetzung sei. An Hand der gesetzlichen Bestimmungen wird in der Aus sprache festgestellt, baß sich jeder Arbeitslose unter 21 Jah ren und evtl, auch ältere an dem freiwilligen Arbeitsdienst beteiligen können, ohne Rücksicht aus Parteizugehörigkeit. Erforderlich sei nur «in Träger der Arbeit und ein Träger de» Dienstes. Da» Kollegium beschloß, hieraus einstimmig, die Einschaltung de» freiw. Arbeitsdienstes zu den Arbeiten im JugenbhauS und zur Herstellung von Steinmaterial sür Straßenbauzwecke zu genehmigen. In der hierauf folgenden nichtöffentlichen Sitzung wurde u. a. noch beschlossen, die Ausgabe erner Summe von 5000 RM. für Ausbesserung der Meißner Straße, zu der vom Bezirk eine Beihilfe von 2300 RM. gewährt werde, zu genehmigen. Die Indexziffer der GrokhaudelSziffer vom LS. J«»i 1V3L. Berlin. Die vom Statistischen RrichSamt für den 2S. Juni berechnet, Großbandrl«iodrx»iffer istmitVö.S geoen- üb«r der Vorwoche um 0,8 v. H. „funken. Dir Indexziffer» der Hauptaruppen lauten: Agrarftoffe 92,0 lminu« 0,4 v. H >, Kolonialwaren 84,8 Onlnu« 0.8 v. H.s, industrielle Rotz- ftoffe und Halbwaren 86,9 (minus 0,1 v. und industriell« Fertigwaren 117.2 lminu» 0,S v.
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