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- Erscheinungsdatum
- 1932-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-24
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Monat
1932-06
-
Jahr
1932
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AM »er MW SiMUW. Der kommende Sonntag, 26. Juni 1932, ist wieder dem deutschen Lied geweiht. Alle Vereine des Deutschen Sänger bundes singen deutsche Volkslieder und volkstümliche Lieder. Etwa von ALI Uhr oder 11 Uhr an finden in Nieka folgende Einzelvorträge statt. 1. Am Rasenplatz — „Arion* Wie's daheim war, Wohlgemutü Unterm Lindenbaum, Sturm Lieh mit, Nestler Ertragung, Jüngst L Aus dem Altmarkt — „Amphion- Lebensregel, Dürner Ach, du klarblauer Himmel, Silcher Auf der Lüneburger Heide, Kirchl Uebermut, Volkslied Schwäbisches Tanzlied, Volkslied S. Am Edelweiß — „OrpheuS" Sonntag tst's, Brcu Rosenfrlihling, Jüngst Kapitän u. Leutenant, Heinrichs Aus der Lüneburger Heide, Kirchl 1. Am Capitol — „Sängcrkranz" und Riesaer Bäckermeister Das Ringlein, W. Nagel Heisa, zur Linde, Löffler Es haben zwei Blümlein gcblühet, Schrader ES grünet ein Strauch, Jüngst Reiters Abschied, Führich Von Hause muß ich fort, Scheffler 8. An der Elbterrasse — „Lchubcrtbund" Sonntag ist's, Brcu Ach, ich habe die Rosen so gern, Fuch» O du Jugendzeit, Wenzel Wie glüht er im Glase, Schiebold 6. Am Poppitzer Platz — „Lauchhammer* Nosensrüblinq, Jüngst Unterm Lindenbaum, Sturm Wie s daheim war, Wohlgemut^ Lieh mit, Nestler Ich hört ein Vöglein pfeifen, GchaupS Kapitän n. Leutenant, Volksweise 7. Ans dem Ebcrtplatz, am Gemeindeamt, Alleestraste, Merz- Lars — „Miinnergesangvereine GröVa und Mcrzdors." Ich spring an diesem Ringe, Volkslied Erlaube mir, seins Mädchen, Volksweise Mein Herz und dein Herz, Heinrichs Allerlei und Allerhand, Wohlgemuth Wenn der Bogel naschen will, Kremser Irisch gesungen, Sticher Mädel, heirat mi, Volksweise Schifferlied, Weber Außerdem einige gemischte Chöre Merzdorfs. -L.1S Uhr, auf dem RathanSplatz, allgemeiner Gesang der OrtSgrnppenvercine: Vaterland, Wohlgemuth Ewig liebe Heimat, Breu Frühling am Rhein, Breu Jägers Morgenbesuch, Jüngst Und wenn allen Zuhörern ein bißchen Freude ins Herz gesungen wird, und wenn mancher sich neu daraufhin den Gesangvereinen anschließt, dann ist der Zweck der Werbcveranstaltung vollkommen erreicht. Wrk Knrttn'ltHlck. Leider herrscht in unseren Tagen bei vielen Kleingärt nern noch immer eine große Unkenntnis darüber, welche Insekten oder größeren Lebewesen der Tierwelt seinem Garten schaden oder nützen. Es gehört nicht zu den Selten heiten, baß man Kampf- und Vernichtungsmittel anwenden sieht, wo sie gar nicht angebracht sind und so zum eigenen Schaden gereichen, während auf der anderen Seite wieder um alles vermieden wird, weil inan glaubt, dieser oder sencr Gartenschädling sei nicht schädlich, sondern nützlich. Obwohl schon häuiig auf derartige Mißstände von Fach leuten hingeiviesen worden ist, kann man feststcllen, daß man tauben Ohren gepredigt hat. Die Blindschleiche ist eine Schlange und muß vernichtet werden, nicht wahr? Nein, die Blindschleiche gehört dort, ivo sie sich in den Gär ten aushält, zn den nützlichsten Tieren. Sic ist dem Men schen ungefährlich wie ein Frosch. Gleich den Kröten, Fröschen nnd Eidechsen, die ja alle zur Gattung der Amphi bien gehören, stellt sie den Schnecken und anderen Schäd lingen eifrig nach. Man darf daher diese Tiere nicht ver nichten, sondern sie eher an den Garten zu fesseln versuchen und sich über ihre Anwesenheit freuen. Doch nicht allein unter den Amphibien gibt cs Gartenfreunde, sondern viel mehr noch unter den Vögeln, Säugetieren, Käfern, Spin nen und Fliegen haben wir treue, erfolgreiche Gehilfen bei der Schädlingsbekämpfung. Unter den Vögeln sind vor allen Dingen die Schwalbe, Meise, Nachtigall, Gras mücke, Bachstelze, Lerche, der Fliegenschnäpper, der Specht und Zaunkönig, das Rotschwänzchen und Rotkehlchen sowie die Eule z» nennen, ohne deren Hilfe erfolgreiche Schäd lingsbekämpfung nicht möglich wäre. Diese Vögel müssen ob ihrer Nützlichkeit von jedem Gärtner nnd Kleingärtner an den Garten gefesselt werden, was dadurch geschieht, daß man an den passenden Gartcnstcllcn Vogclschutzgehölze an- pslanzt, um den gefiederten Freunden Nistgelcgcirheiten zu geben. Als solche Vogelschutzgehölzc sind nach Karl Erwig zu nennen: Berberis volgaris, Eornns, Sambucns, nigra, Viburnum, Viburnum opulnS, Sysinga nnd andere. Fer ner können mir den Nistbrütern, Meisen nsw. durch An bringen von Nisthöhlen an paßenden Gartenstcllen eben falls Gelegenheit zum Ncübauen geben. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß die Fluglöcher und die Gestaltung der Nist höhlen je nach der Vogclart verschieden sein muß. Unter den Säugetieren zählen insbesondere der Igel und die Fledermaus zu den Gartenfreunden. Der Igel ist trotz seiner Plumpheit ein eifriger Mäusejäger und verdient darum, im Garten angcsicdclt zu werden. Die Fledermaus fängt schädliche Nachtschmctterlinge in großer Zahl. Weni ger der unvernünftigen Verfolgung durch den Menschen sind die nützlichen Käserarten ausgesetzt, weil man ihnen weder Nutzen noch Schaden zuschrcibt. Nützlich sind vor allem die Laufkäfer, wie der Sandlaufkäfer und der Pup penräuber, sowie auch das den Blattläusen nachstehende Marienkäfcrchcn. Daß die Spinnen in ihren Netzen gar manchen Gartenschädling fangen, dürste ganz von selbst ein leuchten. llntcr den Fliegen nützen besonders die Raub fliegen und Schlupfwespen, namentlich letztere, welche ihre Eier in den Körper der Raupen legt und diese hierdurch zum Absterbcn bringt. Auch die Bienen zählen zu den Gar tenfreunden, denn sic tragen zur Befruchtung der Obst bäume bei und liefern uns außerdem noch köstlichen Honig. Alle diese nützlichen Tiere müssen wir in unserem Garten gern sehen und sie als beste Gehilfen bei der Schädlings bekämpfung nach Kräften hegen und pflegen. Predi. Lertliches lind Sächsisches. Riesa, den 24. Juni 1032. —'Wettervorhersage für den 25. Juni 1S32 sMitgrteilt von der Süchs. Landeswetterwarte zu D«»den.) Zeitweise ausfrischende Winde an« westlichen Richtungen, leichter Bewölkungsrückgang, Neigung zur Nebelbildnng, Lemperaturverbältnisse wenig geändert, voribergehend Austreten von leichten Niederschlägen. —* Daten für den 25. Juni 1»32. Svnnrn- ausgana 3,44 Ubr. Sonnenuntergang 20,20 Uhr. M»»d- «usgang 23,46 Uhr. Monduntergang 11,43 Ubr. 1530: Verlesung der AugSburgischen Konfession «uf de« Reichstag zu Augsburg. 1822: Der Dichter E. Th. A. Hoffm««» in Berlin gelt, (geb. 1776». 1864: Der Acrckareistnde Oskar Baum«»« in Wien geb. lgeit. 189S). —* Johannis feuer der Christlichen Jung schar. In der Sonnabendnacht nach dem Johannistage werden überall in deutschen Gauen Jnngschar- und Jung- vvlksfeucr lodern. Einen eigenartigen Reiz für alle Men schen bringen diese Feierstunden. Erstmalig in diesem Jahre veranstaltet die Christliche Jungschar Riesa unter reger Anteilnahme der Eltern ein Johannissener am Spätabend des Sonnabend ans dem Gncklitzgcländc. Die Feucrrede hält der Vorsitzende Herr Pfarrvikar Pokert. Der Missions- Posaunenchor bestreitet den musikalischen Teil. Der Abend verspricht ein Erlebnis zu werden. —* Stimmabgabe zur R e i chs t a g s w a h I auch auf Bahnhöfen. Zur Reichstagswahl werdeu sm Jnlandsverkehr über weite Strecken und für die am Wahltage nack deut AuSlande fahrende oder vom Aus lande zurückkchrenden Julandsdeutscken auf wichtigen Bahnböleu Wahlmöglichkeiten geschaffen werden. —* Bürg er steu er 1331. Die Veröffentlichungen in den Tageszeitungen über den Wegfall der Bürgersteuer 1931 haben mehrfach die Meinung hcrvorgerufcn, daß schon an der Bürgcrstcner 1331 eine Aenderung eintritt. Das ist ein Irrtum. Insbesondere ist keiner der Steuerterminc iveggesallcn, die aus den Ltcuerkartcn 1332 angegeben sind. Die Arbeitgeber haben also auch die im Juni fälligen Be träge unverändert cinznbchalten und abzuliefcrn. —* Seltene Mictertrcnc eines Schwalb en - paareS. In der idyllisch gelegenen Stadt Siebcnlehn erfreut sich der Inhaber des Hotels zum Roß der Anhäng lichkeit eines Schwalbenpärchens an sein HauS. Seit 7 Jahren nisten regelmäßig in der Gaststube über der elek trischen Lampe diese Langschwänze; in der Tat ein unge wöhnlicher Platz, den die Tierchen erreichen, indem man ihnen ein Oberscnster der Gaststube als ständigen Ein- und AuSflugSwinkel immerwährend osfenhält. Gleich zu Be ginn dieses MietverhältnisseS beringte man die Tierchen und konnte demzufolge bis heute folgende Beobachtungen feststcllen: In den ersten drei Jahren kamen beide, Männ chen und Weibchen, regelmäßig zusammen zurück; im vierten Jahr kam das Männchen allein und suchte sich eine irene Gefährtin, die ebenfalls beringt wurde; im fünften Jahr kamen diese beiden Zugvögel zusammen, im sechsten Jahre nur das Weibchen und im siebenten Jahre (1382) kamen abermals Männchen und Weibchen ins alte, ver traute Nest nach Siebcnlehn von der großen Weltreise zurück. Welch' staunenswerter Orts- und Spürsinn der Tierchen! Einem so bevorzugten Hause spricht der VolkS- mund viel Glück zu. —* Für eine Vereinheitlichung der Schul typen. Die Zentrumsfraktivn des preußischen Landtags weist in einem Urantrag daraus hin, daß die fortgesetzte Differenzierung im Bereich des höheren Schulwesens die Zahl der Schultypen in einem Ausmaß vermehrt habe, das zu unleidlichen Zuständen geführt habe. Das StaatSmini- stcrium wird ersucht, mit den Regierungen der übrigen deutschen Länder in Verbindung zu treten, um eine Be schränkung der Zahl der Schultypen, vor allen derjenigen, die die Hochschulreife zu vermitteln bestimmt sind, auf zwei oder höchstens drei Tripen herbcizusühren. Falls cs nicht gelingt, ein einheitliches Vorgehen der Länder zu erzielen, sollen ungesäumt die nötigen Vorkehrungen getroffen wer den, um die dringend notwendig« Reform, wenigstens für Preußen ab Ostern 1333 ins Werk zu setzen. —* Gebessertes Frachtengeschäft auf der Elbe. Seit einigen Tagen hat sich der Frachtenverkehr ab Hamburg bergwärts nach der Tschechoslowakei erfreulicher weise gebessert. Die Schiffahrtsgesellschaften mußten sogar Schleppdampfer, die in letzter Zeit stillagen, in Betrieb stellen, um die von Hamburg abgehenden beladenen Zillen bei dem günstigen Wasserstand nach ihrem Bestimmungsort zu transportieren. Zahlreiche lange Schleppzüge sind nach tschechischen Umschlagplätzen unterwegs. Die Kahnlabungen bestehen aus Getreide, Stückgut, Erz und Salpeter. Die Zillen können bei dem günstigen Wasserstand voll beladen werden. Der Talverkehr läßt zur Zett noch viel zu wün schen übrig. < — * Ermäßigung der Rundfunkgebühren für Schulen. Durch eine Verfügung des ReichSpost- ministers werden die Postämter ermächtigt, mit Wirkung ab 1. Juli den öffentlichen Volks-, Berufs- und ländlichen Fortbildungsschulen zur Erleichterung ihrer Teilnahme am Schulfunk auf Antrag für die Aufnahme der Darbietungen des Schulfunks die Nundsunkgcnehmigung zu einer er mäßigten Gebühr von 83 Pfennig (statt 2 Mark) monatlich zu erteilen. Als solche Schulen gelten Pflichtschulen, die aus Staats- oder Gemeindemitteln erhalten werden und von ihren Besuchern keine Unterhaltungsbeiträge, wie Schulgeld, Lehrgebühren nsw. erheben. Die Rundfunk- Genehmigung zu der ermäßigten Gebühr berechtigt ledig lich zum Empfang des Schulfunks. Sollten mit der Funk empfangsanlage der Schule außerhalb der Schulzeit Rund funk-Darbietungen abgehört werden, dann ist die volle Ge bühr zu entrichten. —* Auch Pleite ist umfaß steuerpflichtig. Das hat zwar der Reichssinanzhvf nicht so kraß ausge sprochen, er hat aber immerhin dahin entschieden, daß die entgeltliche Veräußerung eines gewerblichen Unterneh mens im ganzen umsaßsteuerpflichtig ist. Es ist aber nicht zu bestreiten, daß eine Veräußerung eines Unter nehmens besonders in heutiger Zeit vielfach nur deshalb erfolgt, weil der Inhaber eben nicht mehr weiter kann und deshalb zu diesem Schritt gezwungen ist. Im ein zelnen wird in dem Urteil gesagt, daß schon im Handels recht die Veräußerung eines ganzen Handelsgeschäftes regelmäßig als der letzte Akt der gewerblichen Tätigkeit des Veräußerers angesehen werde. Auch Rechtsprechung und Gesetzgebung im Steuerrecht seien dem gefolgt, inso fern sie die Veräußerung eines Geschäfts im ganzen als den Zeitpunkt angesehen haben, in dem spätestens eine einkommensteuerpflichtige Realisierung des rn dem Geschäft steckenden Konjunkturgewinnes stattfindet. Auch im Um- satzsleuerrecht, daS alle Entgelteinnahmen auS «werblicher Tätigkeit besteuern will, müsse da» Ergebnis da» gleiche sein. Es widerspreche dem Grundsatz steuerlicher Gerech- tigkeit und Gleichmäßigkeit, die bet der Veräußerung er zielte Einnahme unversteuert zu lassen. ES sei daher auch die Veräußerung eines gewerblichen Unternehmens im ganzen als letzter Akt der gewerblichen Tätigkeit des Ver äußerers grundsätzlich umsahsteuerpslichtia. Soweit ent gegenstehende Urteile des Reichsftnanzhof» amtlich ver öffentlicht seien, könne die darin vertretene Rechtsausfas- sung nickt aufrechteryalten werden. —* Warnung vor mangelhaften Dach- Antennen. Die Gefahr des Absturzes, der die Schorn- steinfeger und Dacharbeiter bei Verrichtung ihrer Arbeit ausgesetzt sind, wird oft nicht unwesentlich dadurch erhöht, baß sich die Dach-Antennen in ordnungswidrigem Zustand befinden. Die Besitzer von Antennenanlagen werden im Interesse der Unfallverhütung dringend gebeten, dafür zu sorgen, das, sich die Anlagen jeweils in einem Zustand be finden, der den Vorschriften entspricht, die der Verband Deutscher Elektrotechniker für den Antennenbau aufgestellt hat. Diese Vorschriften, die jedem Fachmann bekannt sind, besagen, baß vor allem die Führung der Antennen mit -en dazugehörigen Abspannungen und Verankerungen den Zu gang zu den Schornsteinen nicht behindern und die Vor nahme von notwendigen Dacharbeiten nicht beeinträchtigen darf. "Nünchritz. Zu dem am Sonntag, den 26. d. M. ab zuhaltenden Licdertag des Deutschen Sängerbundes wird auch der Gesangverein „Concordia" wie alljährlich Weisen des deutschen Liedes auf öffentlichen Plätzen zu Gehör bringen. DaS Singen beginnt früh 7 Uhr am Elbgasthof, anschließend am Gesellschaftshaus, Ecke Müller- und Ost straße, Kreuzung Oner- und Dorfstraße, Dorfplatz und am Kriegcrebrenmal. Mögen sich recht viele Freunde des Ge sanges einfindcn. um den Liedern am sonntäglichen Morgen zu lauschen, und Freude und Erbauung an denselben z» emvfindeu. Allen AbseitSstcbenden aber sollen folgende Worte Mahnung nnd Aufforderung sein: „Zu jeder Zeit, in Freud und Leid, sei Herz und Mund dem Lied geweiht". Wenn damit weitere sangessrendige Menschen sich der Ge meinschaft der Sänger anschlief,en würden, so wäre Zweck und Ziel des Licdertages voll erreicht. M ö r , i a. Von der Le'ier ae'iir-.t ist nm D'enstag bei Dnckmrfteiten nm ehemals Scherer' ^eu Grundstück der etwa 20sährige Sohn de« Dachdeckers Nickalnus au« Fichtenbera. Er erlitt hierbei einen doppelten llnterarmdruch. Außer sonstigen Verleknnaen sind noch drei Rippen gebrochen. Nachdem ihm ärztliche Hilie geworden war, wurde er von Mitgliedern der Strehlaer Samariterkolonne seiner elter lichen Wohnung zngelsihrt. Kreinitz. Zum Bürgermeister ist, wie man hört, nn Stelle des verstorbenen Herrn Fischer Herr G. Lohse gewählt worden. Die AmtSübergnbe ist jedoch noch nicht ersolni. Oschatz. Plötzlicher Tod. Ans der Strafte vom Tode ereilt wurde am Mittwoch nachmittag kurz nach 4 Ubr der 1857 geborene invalide Fabrikschiosser Ernst Nagel, wobn- hast Dresdner Straße 13b. In Begleitung seiner Enkelin ans dem Wege znm Garten sank er in der Nähe des Aul. aanaes znm Arbeitsamt plötzlich zusammen. Ter sofort berbeigernfene Arzt konnte nur noch den inzwischen einae- tretenen Tod festftrllen, der vermutlich aus Herzschlag zurück- zusübren ist. Redemitz b. Döbeln. Verkehrserziehung mit falschen Mitteln. Gin Arbeiter auS Redemitz, der aur der Straße Döbeln-Ostrau mit dem Rade von Döbeln kam, aber am linken Straßenrand« fuhr, wurde von einem Motorrad- iahrer, ebenfalls von Döbeln kommend nnd auch links fah rend, plötzlich angebalten und mit den Worten: „Weißt du nicht, was rechts ist?" mit Fanstschlägen gegen Kops nnd Gesicht in den Straßengraben geschleudert, wo er kurze Zeit liegen blieb. Der Täter wurde noch von einem andere» Motorradfahrer aufgehetzt. Erst als er gewahrte, daß sein Ovier aus Mund und Nase '^ark blutete, hielt er eS für geraten, mit seinem Freunde in Richtung Zichaitz zu ver schwinden, bevor jemand die Nummer der Räder hätte sest- ftellen können. Es wird vermutet, daß die „Helden" von Zschaitz oder den nächsten Ortschaften sind. Großenhain. Wurde der Stuhl gereicht oder ge worfen? Am 5. Januar wurde «in« nationalsozialistische Versammlung aufgelöst, afe der Redner den Reichstag ein Kasperletheater genannt hatte. Es entstand ein allgemei ner Tumult. Einem Besucher wurde es schlecht und man forderte einen Stuhl. Der Oiensetzecinrister Koppelt ergriff einen Stuhl und reichte ihn nicht gerade geschickt weiter, wodurch ein Polizribeamter verletzt wurde. Koppelt rch eit wegen gefährlicher Körperverletzung vom Amtsgericht Großenhain eine Strafe von 2 Monatrn Gefängnis und legte Berufung bei dem Landgericht Dresden ein. In der BerufungSverdaadlung widersprachen sich di« Aussagen zweier maßgebender Polizeibeamter derart, daß ein klares Bild der Vorgänge nicht gewonnen werden konnte, ab Koppelt den Stuhl gereicht oder geworfen hatte- Staats anwalt Dr. Wolle stellte daher die Bestrafung ins Ermesse» des Gerichts. DaS Landgericht unter Vorsitz von Land- grrichtSdirektor Dr. Burckhardt sprach deu Angeklagten aus Mangel an Beweisen frei. * Moritzburg. Vom Moritzburger Schloßgarten. Infolge der Bewohnung des Schlosses Moritzburg ist der Schloßgarten von Freitag, 24. Juni ab für den öffentlichen Verkehr geschlossen. Führungen zur Besichtigung des Schlosses finden aber täglich statt. * Dresden. Betriebsunfall. Als am Mittwoch nach mittag im Lagerraum des Görlitzer Wareneinkaufsvereins auf der Riesaer Straße zwet Arbeiter damit beschäftigt waren, Kisten in den Fahrstuhl zu schassen, stürzte eine Kiste ab und traf einen der Arbeiter an den Kopf. Er mußte schwerverletzt in bewußtlosem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden. Der andere Arbeiter wurde ebenfalls ge troffen und erlitt dabei einen Armbruch. "Dresden. Ein gewerbsmäßiger Taschendieb abgc- urteilt. Einer Telegrapljenassistentenehefrau wurde am Abend des 10. Mai das Geldtäschchen mit etwa 16 Mark Inhalt und Papieren Von einem Taschendiebe aus dem Postplatz im Gedränge gestohlen. Ein Straßenbahnschafs- ner hatte längere Zeit am Tatort zwei Männer beobachtet. Sie wurden festgenommen und saßen seither in Untcr- suchaingshaft. Beide, der 11)00 geborene Kohlenhändler Paul Maniak und der 1904 geborene polnische Staatsange hörige Erich Klose, mußte sich vor dem Schöffengericht ver antworten, Maniak wegen Rückfallsdiebstahls und Klose, dem eine unmittelbare Beteiligung an dem Diebstahl nicht nachgewiejen werden konnte, wegen Paßvergehens, Maniak ist mehrfach wegen Taschendiebstahls vorbestraft; Klose, der Landesverweis hat, ist ebenfalls erheblich vorbestraft. Das Gericht billigte beiden Angeklagten mildernde Um stände zu und verurteilte Maniak zu 8 und Klvse zu a Monaten Gefängnis. * Bischofswerda. Sich selbst gerichtet. Einer auf dem Rittergut Rammenau lebenden Wirtschafterin waren vor einigen Tagen 400 Mark gestohlen worden. Der Ver dacht siel aus einen auf dem Rittergut beschäftigten Ober melker. Dieser hat sich nunmehr auf dem Boden seiner Wohnung die Halsschlagader durchschnitten. Der 28 Jabre alte Selbstmörder hinterläßt eine orau und fünf Kinder. * Bischofswerda. Der Helfer in der Not. Im „Sächsischen Erzähler" lesen wir folgende niedliche Ge schichte: Ein nicht alltägliches Erlebnis hatte ein answär- tiger Besucher unseres Butterberges. Bei der Abzweigung des Wege» nach! Schönbrunn vernahm er aus dem Waldes-
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