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- Erscheinungsdatum
- 1932-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-10
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Monat
1932-05
-
Jahr
1932
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nalsozialtsten mühten sich dagegen wenden, daß der Gesetz entwurf noch vor Pfingsten durchgepeitscht werde. Präsident Löbe macht demgegenüber geltend, bah der Neichsfinanzminister der Erwartung der Regierung Aus druck gegeben habe, dah der Reichstag daS Gesetz noch in dieser Woche verabschiede. Da durch den Widerspruch der Nationalsozialisten gegen die Ausschuhüberweisung vor Abschluß der ersten Lesuug die Verabschiedung des Gesetzes vor Pfingsten in Frage gestellt sein würde, wenn der Reichstag die Aussprache zur ersten Lesung auf DtenStag sofort vertagte, bitte er, der Präsident, die Aussprache fort zusetzen. , Der Antrag der Nationalsozialisten auf Vertagung der Aussprache wird gegen die Antragsteller, die Dentschnatio- nalen und die Kommunisten abgelehnt. . Das Haus setzt die Aussprache zur ersten Lesung deS SchnldentilgungsgesetzeS fort. Abg. Reinhardt (Nat.-Soz.) widerspricht der Auffassung deS NeichSfinanzministcrs, dah der bisher beschrittene Weg zur Sanierung von Wirtschaft und Finanzen führe. Es steht dem, so betont er, die Tat sache gegenüber, dah sich die Lage fortschreitend erheblich verschlechtert hat. Durch die letzte» vier Notverordnungen sind Wirtschaft und Finanzen nicht gesichert, sondern in grauenhafte Unordnung gebracht «nd abgeknrvett morden. Die fortgesetzte Schmälerung der Kaufkraft der Massen muh lähmend auf den ArbettSmarkt wirken. Alle bis herige« Notverordnungen waren Laz« angetan, die Kauf kraft der Bevölkerung zu schwäche«. Das deutsche Bolkscinkomme« betrug im Fahre 1929 76 Milliarden, 1986 64 Milliarden, 1981 56 Milliarden. 198S wird eS wahrscheinlich nicht über 49 Milliarden be tragen. In der Zeit von 1929 hat sich die Erwerbslosenzahl aus über 8 Millionen versechsfacht. DaS Steueraufkommen ist erheblich znrückgegangen, und zwar nicht trotz der Er- Höhung der Zahl der Steuern und der Steuersätze, sondern wegen dieser Erhöhung. Der Entwurf deS Schulden» tilgnngsgesetzes enthält das Eingeständnis, bah die für daS Fahr 1981 vorgesehene Schuldentilgung auf dem Papier stehen geblieben ist. Mit den schwebenden Schulden sollte damals ein für alle mal aufgeräumt werden. Ihr Stand ist aber von 1286 Millionen auf 1722 Millionen im März ds. IS. gestiegen. Im Haushaltsjahr 1981 sollen nun 426 Millionen schwebende Schulden avgedeckt worden sein. Selbst wenn 426 Millionen Schatzanweisungen eingelöst ivorden sind, so kann man doch nicht von einer Schulden abdeckung sprechen, wenn dafür 430—446 Millionen neue Schatzanweisungen ansgegebcn worden sind. Der Reichs- sinanzminister hat seinerzeit erklärt, die Unterschrift zu einem Ueberbrückungskredit gebe er ein zweites Mal nicht. Der Kampj um Me öti^oruertÄliätze Amllick wird milgeteilk: Oertlich und namentlich in der Stadt und im Landbe- zirk Chemnitz sind wegen Herabsetzung der Fürsorgerichtsähe von r«ü>lkaler Seite verschiedentlich Ruhestörungen veranlaßt worden. Hierdurch soll insbesondere aus einzelne Gemeinde verwaltungen ein Druck ausgeüb» werden, daß diese die Un terstützungen weiter nach den alten Sähen auszahlen. Die einzelnen Gemeinden handeln nach den bindenden Anwei sungen der Kreishauptmannschasten. die wiederum von der Regierung entsprechende Aufträge erhalten haben. Es ist wohl hinreichend bekannt, daß die Zahl der Unterstützten stän dig gestiegen ist und dah die Fürsorgeverbände die llnterstüt- zungslaslen nur unter erhebliche» Reickurbeihilfen kragen kön- neu. Die Reichsregierung hat aber trotz der eindringlichen sächsischen Vorstellungen die Gesamtsumme der Beihilfen sür Rlai um 2,5 Millionen RM gegenüber dem Avril gekürzt. Infolgedessen machte sich die Herabsetzung der Fürsorgericht- sähe nötig, um überhaupt noch einigermaßen gleichmäßig und pünktlich zahlen zu können. Das Vorgehen gegen ein zelne Gemeindeverwaltungen ist deshalb falsch und außerdem zur Erfolglosigkeit verurteilt. Falls sich einzelne Gemeinde verwaltungen bewegen lassen sollten, mehr zu zahlen, als sie sahungsgemäh zahlen dürfen, so können sie keinesfalls mit einer Erhöhung der ihnen zusließenden Beihilfen rechnen. Lertliches und Sächsisches. Rieia, den 10. Mai 1932. —* Wettervorbersaae kür den 11. Mai (Mitgcteilt von der Sachs. Landeswctterwarte zu Dresden.) Zeitweilig lebhafte Winde ans westlichen Richtungen, im Lause des Mittwochs Bemölkiingsrückgana, Temperatur- verbältniffe zunächst wenig geändert, tagsüber aber trocken, Erwärmung, Auftreten von Niederschlägen, die während ^eS Mittwochs Nachlassen und auihören werden. —* Daten für den 11. Mai 1932. Sonnen aufgang 4.16 Ubr. Sonnenunteraang 19,38 Uhr. Mond- «usgana 7,55 Ubr. Mondunteraang 0,45 Ubr 1916: Ter Komponist Max Reger in Leipzig gest. tgeb. 1873). MleilsiW m in Swg les Ml« In SM M. Der Not der Stadt Riesa hat iu seiner Kollegialsihung am 6. Mai 1932 folgendes beschlossen: 1. Von der Verordnung der Kreishauptmannschaft Dresden über die neuen Fnrsorgerichtsätze im Regierungsbezirk Dresden nimmt der Rat Kennt nis. Die neuen Richtsätze sollen für die Wochcn- uiiterstützungsempfäugcr ab 15. Mai 1932 einge führt werden, da eine frühere Einführung dieser Sätze aus technischen Gründen nicht möglich ist. -. Der Beschluß des Stadtverordncten-Kollegtnms wegen weiterer Herabsetzung der Verpflegsätze für das Stadtkrankenhaus wird mit Stimmengleichheit abgelehnt. Hierüber wurden noch 33 Punkte beraten. * —* Die hiesige Neichsbanknebenstelle hält ihre Geschäftsräume kommenden Sonnabend von Mittag an geschlossen. —* Versammlung der D e u t s chb öl k i s ch c n Freiheitsbewegung. Ria» berichtet uns: Am Sonn abend, den 7. 5., fand in der Elbterrasfe Riesa erstmalig eine Versammlung der Teutschvölkischeu Freiheitsbewegung statt, sür deren Referat der Rcichssührer Herr Reinhold Wulle, Berlin, von den Anhängern der Bewegung ge wonnen werden konnte. Der Redner hatte sich das Thema: „Die Revolution des 20. Jahrhunderts — Vom Parteien staat zum Reich" gewählt, waS er dank feiner historischen und politischen Kenntnisse glänzend zu lösen verstand. Zurückgreifend bis ins frühe Mittelalter brachte er seinen dankbaren Zuhörern die Geschehnisse der letzten Jahre auf politischem Gebiet wahrhaft packend zum Vortrag und zeigte gleichzeitig, wie zutreffend seine Voraussagungen in jeder Hinsicht restlos eingetroffen sind. Dem Wunsche der wenigen Anhänger entsprechend, eine Zusammenkunft des öfteren zu ermöglichen, wurde für den 21. Mai im selben Lokal ein Sprechaoend angesetzt. Den Ausführungen des Vor tragenden wurde am Ende des Abends herzlichst gedankt. Der Besuch der Veranstaltung liest leider noch zu wünschen übrig, was aber wohl bei der jetzigen an Parteiversamm lungen übersättigten Zeit, deren Inhalt sich meistens nur auf parteipolitisches Gezänk beschränkt, andererseits nur zu gutverstanden werden kann. —"Verlängerte Hinfahrtbeiden P fing st- karten. Die für das Pfingstfest vorgesehenen Festtags- Rückfahrkarten der Reichsbahn mit 33Vg Prozent Er mäßigung gelten vom 11. bis 23. Mai und zwar zur Hinfahrt au den Tagen vom 11. bis 17. Mai einschl. (die Hinfahrt must am 17. Mai 24 Uhr beendet sein) und zur Rückfahrt an den Tagen vom 13. Mai 12 Uhr bis zum 23. Mai einschl. (die Rückfahrt mutz nm 23. Mai 24 Uhr beendet sein). Bisher war die Geltungsdauer für die Hinfahrt auf die Zeit vom 11. bis 16. Mai (Pfingstmontag) gelegt worden. Da jedoch mit Rücksicht aus die schlechte Wirtschaftslage auch am Dienstag nach Pfingsten die Arbeit im allgemeinen noch ruht, ist die Geltungsdauer für die Hinfahrt auf Dienstag, den 17. Mai ausgedehnt worden. Dieselbe Regelung iit auch für die Arbeiter-Rückfahrkarten vsrseieüLn. -sek. Die Pfingstkollekte. Wie alljährlich, soll auch in diesem Jayre wieder an den beiden Pfingstfeier- tagen eine Kollekte für den Allgemeinen Kirchen- fondS gesammelt werde». Dieser im Jahre 1876 ge gründete Fonds hat den Zweck, den Interessen der evan gelisch-lutherischen Kirche de? Landes in solchen Fällen zu dienen, wo die beschränkten Mittel der Landeskirche nicht ausreichen, um dringliche und unabweisbare Be dürfnisse der Landeskirche und ihrer Gemeinden zu be friedigen. Mit dem Währungsverfall ist ein großer Teil des Vermögen? des Fonds verloren gegangen; er kann infolgedessen seinen Zweck nur noch in vereinzelten Fällen erfüllen. Seine Wiedernnsammluna ist daher um so not wendiger, als die Zahl der bedürftigen Kirchgemeinden heute, wie allgemein bekannt, immer mehr gestiegen ist und die einzelnen Gemeinden in weit stärkerem Maste der Unterstützung bedürftig sind als früher, während ihre Aufgaben in zunehmendem Maste gewachsen sind. Es sei nur an die notwendigen Ausgaben erinnert, die der un mittelbaren Hebung des inneren kirchlichen Leben? dienen solle», sowie a» die Pflicht zur Erhaltung der vom Ver fall bedrohten kirchliche» Bauwerke, die nicht selten Denk mäler von hohem Knnstwerk oder hervorragender heimat kundlicher Bedeutung sind. Aber auch Reubaute» sind trotz allen durch die Rot der Zeit gebotenen Einschränkungen nicht ganz zu vermeiden, und vor allem sind es gerade die ärmsten Gemeinden, in denen das kirchliche Leben durch den Riangel an kirchlichen VersammlnngSräuinen schwer leidet. Den meisten Kirchgemeinden ist es aber nicht möglich, die nötigen Mittel hierfür anfzubringen. Hier zu helfen, ist eine Ehrenpflicht, die alle angeht. — Es ergeht daher an alle Glieder der ev.-lnth. Landeskirche die herzliche Bitte, an den beiden Pfingstfeiertagen opfer willig und reichlich Gaben dein Allgemeinen Kirchensonds zuzuführen. — Der Sprechtag des Kirchen am ts- ratcs am 23. Mai 1932 in der Supcrintendcntur Großen hain fällt aus. —* Landtagsantrag. Die Landtagsfraktion der W i r t s cha f t s p a r t c i bat einen Antrag eingebracht, nach dem die Regierung beauftragt werden soll. Ergänzungs richtlinien für die Erhebung der Iagdsteuer zu erlassen in dem Sinne, daß die Iagdsteuer durch entsprechende Senkung den gegenwärtigen Verhältnissen angepastt wird. —* Landtagsantrag. Die sozjaldemokrat sche Landtagsfraktion verlangt in einem Anträge, die Regie rung zu ersuchen, zu veraulassen, daß auf Urlaub gehen den 'Angestellten und Beamten vor Urlaubsantritt aus die iynen zustehenoen Gehaltsansvrüche ein volles Monatsgehalt ansgezahlt wird, da es bei der bis herigen Teilzahlung der Gehälter den meisten Beamten nicht möglich sei, auch nur eine bescheidene Urlaubsreise zu unternehmen. —* Die zusätzliche Versorgung der Staats- a n g e ste 11 t e n. Wie gemeldet, war in Verhandlungen zwischen Vertretern der sächsischen Regierung und der Angestclltenorganisationen über die Fortführung der zu sätzlichen Alters- und Hinterbliebenenversorgung ein« Eini gung dahin zustande gekommen, daß die sog. Ueberver- sichcrung ruhen soll. Die Landesgeschäftsstelle Sachsen des Reicksverbandes der Büroangestellten und Beamten wendet sich in einer Zuschrift gegen die Aufhebung der Leistungen zur Ueberversicherung, da «ine derartige Maß nahme der Regierung eine ungleichmäßige Belastung eines Teiles der Staatsdiener darstelle. —* Eine Entschließung der sächsischen P o liz eio f fi z ter e. Die Vereinigung Sächsischer Polizei- und Gendarmerieosfiziere hielt am Montag «in« Gesamtvorstandssihung ab. Es wurde einstimmig «ine Ent schließung gefaßt, in der es heißt, die sächs. Polizei- und Gendarmerieoffiziere müßten die in den Landtagsverhand lungen am 26. und 27. April gegen die Regierung, hohe Regierungsbeamte und vornehmlich gegen die Polizei offiziere gerichteten Angriffe der Linksparteien aufs tiefste bedauern. Sie würden sich durch diese Angriffe nicht beirren lassen, nach wie vor ihren schweren Dienst in un parteiischer Weise zu versehen. Den vom Landtag be schlossenen Untersuchungsausschuß hätten sie nicht zu sürcki- ten, müßten jedoch darauf Hinweisen, daß die Durchführung diese? Beschlusses geeignet sei, die ausgezeichnete Disziplin in der sächsischen Polizei aufs schwerste zu gefährden. —* Vereinigte vaterländische Verbände Sachsens. Am Sonntag fand die Landestagung der Vereinigten vaterländischen Verbände Sachsens statt. Der ausscheidende Vorstand, Generalmajor a. D. Bock von Wülfingen als 1. Vorsitzender, Rechtsanwalt Dr. Willy Berthold, als stellvertretender Vorsitzender und Major a. D. Thierig als Schriftführer und Schatzmeister, wurde einstimmig wiedergewählt. Als Richtlinien für die Weiter arbeit wurden besonders die Bekämpfung der Kriegsschuld lüge, die Wiedergewinnung deutscher Wchrhoheit und wehr haften Geistes und deutsch« Gleichberechtigung gegen er presserische Tributforderungen sestgelegt. —* 5 9. Bundesversammlung des Sächs. Militär-Vereins-Bundes. Am 4. und 5. Juni hält der Sächsische Militär-Vereins-Bund in Kamenz seine 59. ordentliche Bundesversammlung ab, der bereits am 3. Juni die Jahrestagung des Landesverbandes der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen im Sacks- fischen Militär-Vereins-Bund vorangehen wird. —* Reichstagung der Hotel- und Restau rant-Angestellten. Montag und heute Dienstag findet in Dresden der 14. Verbandstag des Zentral verbandes der Hotel-, Restaurations- und Cafe-Angestellten statt. Den Auftakt der Veranstaltungen bildete ein« am Montag vormittag abgehaltene Reichskonferenz der Köche Deutschlands. Die Konferenz wurde durch den Vor sitzenden deS Zentralverbandes der Hotelangestellten, Fr. Saar, eröffnet. Das Hanptreferat hielt der 2. Verbands- vvrsitzende, Moritz Richter. Seine Ausführungen sowie die weiteren Verhandlungen, die im wesentlichen internen Charakter trugen, betrafen vor allem den seit langem be stehenden Plan einer Zusammenarbeit zwischen dem Jntcr- nationaten Verband der KHche, Kitz LraMurt« und dem Jetzt verlängert er den Ueberbrückungskredit und läßt di« Festsetzung der Summe frei. Der Minister bekommt auf Grund seiner Ermächtigung durch Artikel 48 kein Geld mehr,- jetzt soll der Reichstag ihm die Ermächtigung geben zu Krediten, die der Minister sich wahrscheinlich unter der Hand schon besorgt hat. Der Reichspräsident kann, nach einem verfassungsrechtlichen Gutachten, auf Grund der Reichsverfassung eigentlich alles mit Artikel 48 verordnen, waS ihm paßt. (Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.): DaS werden wir uns merken!) Der Reichs präsident hat sich dem Willen deS Volkes anzupassen oder er hat zurttckzntretcn. Wir denke» nicht daran, dem Schulbentilgnngsgeseßentnmrf zrrzustimmen; wir behalten uns im Gegenteil vor, auf Grund des Artikels 59 der NetchSverfassnng Anklage vor dem Deutschen Staats- gerichtshof wegen bewußter Verfassungsverletzung zu er heben. (Lcbh. Beifall bei den Nat.-Soz.) Ein nochmaliger Antrag des Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.), die erste Lesung deS SchnldentilgungsgesetzeS nunmehr ab- zubrechen, erledigt sich durch den Vorschlag des Vizepräsi denten Ester, die Sitzung abznbrechcn. DaS HanS tritt diesem Vorschlag bei und vertagt sich anf Dienstag 11 Uhr: erste und zweite Beratung deS SchiildcntilgnugSgcsehes,- Fortsetzung der allgemeinen politischen Aussprache. Schluß gegen 7 Uhr. Zentralverbanb der Köche Deutschlands, Sitz Berlin. — Anschließend an die Reichskonferenz der Köche fand ein Neichsjugcndtreffen statt, bei dem HanptverwaltungSmit- glied Salle einen Vortrag hielt. Der Redner forderte u. a., daß der Entwurf des BerufSausbildungSgesetz.es nunmehr verwirklicht werde. — Die iugendlichen Tagungsteilneh mer unternahmen sodann einen Ausflug nach der Jugend burg Hohnstein. —"Von der Lande« Universität. Der ordent liche Vrolellor an der lln'versität Greifswald, Dr. v. Ian, ist vom 1. Oktober 1932 an znm ordentlichen Vrokestor der romaniichen Vbilvloaie in der Philosophischen Fakultät der Universität Leiozia ernannt warben. —* Eine Schenkung der Linaner-Stistnna. Die L'naner-Stistung zn Dresden bat dem Sächsischen SiaaiSsiSknS znr Bennendnna im Unterricht an allen östent- lieben und privaten Schicken des Lande? — auch an oen Volkshochschulen — jekt 300 ZlnterrichtSiammlunaen über ansteckende Kinderkrankheiten. allaemeine Krankenvsteae im Haushalt und allgemeine Vorbeugung gegen ansteckende Kinderkrankheiten fchenknnaSweise überlasten. Wahl ko st en der Gemeinden. DaS Säch sische Verwaltnngslstatt vom 6. Mai 1932 bringt eine Verordnung Uber oie Kostenerstattung an die Gemeinden kirr den zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl. Danach cryalten die Gemeinde» je nach ihrer Größen gruppe für jeden Stimmberechtigten einen bestimmten Reichseinheitssak. Dieser beträgt sür Gemeinden bis 609 Stimmberechtigte 1 Rpf., bis 1000 Stimmberechtigte 1,2 Reichspf., bis 2000 Stimmberechtigte 1,5 Rpf., bis .5000 Stimmberechtigte 2,5 Rpf., bis 10 600 Stimmberechtigt« 2,6 Rpf-, bis 20 000 Stimmberechtigte 2,7 Rps., bis 50 000 Stimmberechtigte 2,9 Rpf., bis 100 000 3 Rpf., bis 250000 3,1 Rpf., bis 600000 3,9 Rpf. Dazu werden an die Ge meinden, Vie Stimmberechtigte über ihren Eintrag in die Stimmliste benachrichtigt haben, gewisfc Zuschläge ge zahlt, die sich nach der Größengruppe der Gemeinde von 0,2 bis 0,8 Rpf. sür den -stimmberechtigten staffeln. —* Verordnung über den Verkehr mit Hackfleisch. Im Sächsischen Gesetzblatt Nr. 12 vom 7. Akai 1932 erscheint eine Verordnung über den Verkehr mit Hackfleisch. Danach ist das Vorrätig- und Feil halten von Hackfleisch außerhalb geschlosse ner Räume, insbesondere auf Wochenmärkten und im Hausierhandel, sowie in Freibänken, verboten. Hack fleisch darf nur in einer solchen Menge in einem Arbeits gang hergestellt und vorrätig gehalten werden, die dem durchschnittlichen halben Tagesverbrauch der betreffenden Verkaufsstelle entspricht. Die nach Ladenschluß verbleiben den Hackfleischmengen sind durch Einsalzen zur Weiter verarbeitung vorzubereiten und dürfen in rohem Zustands nicht mehr verkauft werden. Es ist verboten, dem Hack fleisch Konservierungsmittel zuzusctzen, und mit Konser vierungsmitteln versehenes Hackfleisch auch unter Angabe dieses Zusatzes in ven Verkehr zu bringen. Außerdem enthält die Verordnung Vorschriften hygienischer Art. —* Zahlungsstreik gegenüber dem Elek trizitätswerk ist strafbar. Wie der Verband L>äch- fischer Elektrizitätswerke mitteilt, wird seit einiger Zeit iu manchen Orten öffentlich dazu ausgefordert. Strom rechnungen unbezahlt zu lassen. Es wird dies mit der Behauptung begründet, vaß die von den Elektrizitätswerken berechneten Preise zu hoch feien. Diese Behauptung ist, wie es in der Mitteilung heißt, unberechtigt. Die Preise feien anf Grund der Notverordnung gelenkt worden. Der Reichskommissar für Preisüberwachung habe die getroffenen Maßnahmen gebilligt. Ueberdies wirken bei der Preis- festseyung die stäotisck.en Körperschaften und Gemeindever bände mit, sodaß die Belange der Abnehmerschaft gewahrt seien. Unnötige Kosten und unter Umständen schwer wiegende strafrechtliche Folgen würden sür Stromabnehmer entstehen, die die Bezahlung gelieferten Stromes ver weigern oder die Sperrung des Stromes vertragswidrig verhindern oder sie gar eigenmächtig wieder aufheben. Oppitzsch. Ein Wiesel hat im Gutshof von B. in Oppitzsch arg gewütet. Man fand gegen 29 Täubchen tot auf, die ein Opfer des blutgierigen Tieres geworden waren. * Röderau. Der Christliche Elternverein Nöderau trat zum ersten Male am vergangenen Sonntag in einem Familienabend an die Oeffentlichkeit, und der gute Besuch bewies, daß seiner Arbeit allerseits großes Interesse entgegengebracht wird. Nach dem gemeinsamen Liede „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren", kräftig beglei tet von den Posaunen des Missionsposaunenchores Riesa, ergriff die Vorsitzende, Frau Schöne, das Wort zu einer kurzen, aber herzlich gehaltenen Begrüßung, in der sie den Erschienenen dankte und der Hoffnung Ausdruck gab, daß jeder von diesem Abend einen inneren Gewinn und Anstoß zu tapferer Mitarbeit mit heim nähme. Nach den vom Mis sionsposaunenchor Riesa geblasenen Chorälen „Du Hirte Israels" und „Wer nur den lieben Gott läßt walten", hielt der Ortsgeistliche, Herr Pfarrer Ludwig, einen Vortrag über die schulpolitischc Lage im Reich und in Sachsen, der vielen erst die Augen über die wirkliche augenblickliche Lage auf schulischem Gebiet öffnete und von allen Anwesenden mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt wurde. Der Vor tragende gab eine zusammensassende Uebersicht über die in den letzten Jahren erfolgten Vorstöße und Angriffe der evangelischen Eltern im Reich und Sachsen und wie trotz Verrat, Verschleppung, Hinauszögerung, Nichtbeachtung der berechtigten Forderungen der evang. Elternschaft ganz Deutschlands nach einem Neichsschulgesch und besonders der ev. Elternschaft Sachsens, die 12 Jahre lang den unerträg lichen Zustand, in weltliche Schulen ihre Kinder schicken zu müssen (denn alle Volksschulen in Sachsen sind ja weltliche Schulen mit angchängtcm Religionsunterricht) erduldet hat, dennoch schon mancher Erfolg errungen worben sei, ja, daß nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge die begrün dete Hoffnung bestehe, daß, wenn alle evangelischen Eltern geschlossen dafür cintrcten würden, endlich baö heißcrsehute Ziel, die Wiedererrichtung evangelischer Volksschulen in Sachsen, erreicht werbe. Am Schluß seines. Vortrags wartz
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