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- Erscheinungsdatum
- 1932-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193203196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-19
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Monat
1932-03
-
Jahr
1932
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SmUMuln sSr Gouutag, Leu SO. Mär, 1S8S. Sonntag Palmarmn. Der Denksprnch «ad LaS Hündchen. Ruth Schaumann erzählt von einem kleinen Hündchen; -aS mar mit dem verlorenen Sohn von Hause fortgegangen, und nun er frierend und dürr bei den Schweinen sah, da zupft es mit seiner kleinen Schnauze am Rock des Verirr ten. zerrt und winselt: Komm hciml Es weiß fa den Weg nach Hause. Und es lockt und bettelt, bis der Sohn sich awsmacht und zeigt ihm die Straße, und als er in -es Vaters Armen liegt, da bleibt das Hündchen kraftlos auf her untersten Stufe liegen. So der Dcnkspruch, der heute unfern Konfirmanden mitgegeben wird, und der dereinst auch uns Groben mitge geben ward. Damals im Gotteshaus wurde er uns ge geben. Wir empfingen ihn kniend, und segnende Hände lagen auf umS, und alles gehörte zusammen, unser Jia, unser Knien, der Spruch und der Segen. Wir gingen manchen Weg seither, und mancher Weg — bei manchem vtelleikÄ der ganze Weg — war Weg von Hause fort, von Gott weg. Wie weit fort? Du hast eS vielleicht noch gut, bist »och bei den guten Seiten des verlorenen Sohnes, noch glückt dir das Leben. Aber dir da glückt es nicht mehr, dir »erbrach es schon, dich führte -er Weg von Hause be reits in Jrrsal und Not. Doch wie weit du auch seiest, der Denkspruch ging mit, ging all« deine Wege mit, — dein Spruch, dein Hündlein, -aS Gott dir mitgegcben hat, damit du den Weg zurück fändest. Und heute nun, wo wieder junge Menschen am Altäre knien, da zupft dich das Hündlein, komm heim, komm heim! Nun sag du «S: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen" lLuk. 15,18). „Kehre wieder, endlich kehre in der Liebe Heimat ein, in die Fülle aus der Leere, kn das Wesen ans dem Schein!" Lk. MkllWkll WI» AW Les Rotes Lek SM Meso Der Rat der Stadt Riesa bat in seiner Kollegial- sitzung vom 17. März 1032 folgendes beschlossen: 1. Nachdem die Wahlzeit des Herr» Branddirektor Böhnl abgelanfe» ist, wird er erncnt auf 8 Jahre als Branddireltor gewählt. 2. Die im Ttadttcil Gröba stehende alte vierrädrige Landspritze der Frciw. Feuerwehr Gröba soll verkauft werden. 8. Zur Unterstützung der WohlsahrtserwerbSlosen werden bis Ende März 1081 über den im HauShalt- plane vorgesehenen Betrag von 500 000 RM. hinaus noch 75 000 RM. erforderlich. Dieser Betrag wird nnchverwilligt. Zur Durchführung der KindcrerholungSfürsorge im Jahre 1082 sollen in den neuen Hanshaltplan 7750 Reichsmark eingestellt werden. Damit die Kinder rechtzeitig in den Erholungsstätten angemeldct wer den können, wird der Betrag von 1100 RM. vorweg bewilligt. 5. In die freiaeivordcne Polizcivollzngsbeamten- stelle ist Herr Polizeioberwachtmeister Hofmann ll in Dresden gewählt worden. 6. Die Tchlachtbofgebühren werden um durchschnitt lich 12 Prozent gesenkt. 7. Der 11. Nachtrag zur Gemeindestenerorbnnng für die Stadt Riela vom 0. 12. 1025, der die Weiter erhebung der Gemeindegetränkestener vorsieht, wird nach dem vorliegenden Entwürfe genehmigt. Zn den Punkten 8, 1, 0 und 7 ist die Zustimmung -er Stadtverordneten erforderlich. Hierüber wurden noch 48 Punkte beraten. Ae MWH Mk KmoLo. Uebcr dieses interessante Thema authentische Aufklärung zu erhalten, war für unsre Stadt dadurch möglich geworden, dah es -em hiesigen Deutschnationalen Hanb- lungsge Hilfenverband gelang, für gestern abend -en Leipziger Forschungsrcisenden Georg Leichner zu einem Lichtbildcrvortrag nach Riesa zu verpflichten. Im Saale der „Elbterrasse" fanden sich denn auch eine Anzahl Zuhörer und Zuhörerinnen ein, denen der Vertrauens mann der Riesaer DHV.-Ortsgruppe, Herr Schönfeld, nach einleitenden BegrüstungSivorten den Forschungs reisenden vorstellte, ihm zugleich das Wort erteilend für seine mit Spannung erwarteten Ausführungen. Zunächst ein Wort über den Vortragenden selbst. Von diesem For scher ging einerseits der Nymbus des Kosmopoliten aus, wenn damit die Charakterzüge eines ernsthaften ErgründerS -er Beziehungen zwischen lebendiger Welt nnd Natur und lebendigen Mcnschtnms bezeichnet werden können; andrer seits aber umgab den Forscher auch jenes Fluidum, was echten, rechten Globetrottern, mit einem soliden Schutz Abenteurertum gewürzt, eignet; nicht zuletzt begleitet den Menschen Georg Leichner aber auch schemenhaft das Tra gische seines Einzclgängerdascins: unstet eilt er von Pol zu Pol, um im Dienste der Menschheit den Hauptteil seiner Tage ohne alle die, sagen wir, bürgerlichen Annehmlichkeiten zu verbringen, die vielen Menschen unentbehrlich erscheinen; wie er selbst sagt opferte er oft das kleine Sichere dem großen Unsicheren; sein Beginnen und Tun hat ihm per sönlich dafür allerdings ein Format verliehen, mit -essen nachhaltiger Eindrucksfähigkeit er einst neben seine groben Kollegen sFilchner, usw.) sich zu placieren in der Lage sein wird. — Nach einer kurzen Vorrede über sein bisheriges Leben, an dem besonders typisch seine Geburtsstätte ist fLeichncr wurde in Rußland in einem fahrenden Eisenbahn zug geboren, also datiert schon seit seinem ersten LebenS- angcnblick sein Ncisedrang), gab der Vortragende einen all gemeinen Ueberblick und einen Abriß über Vergangenheit und Zukunst jenes Landes Kanada, nördlich von USA., bas so oft das verlockende Ziel der deutschen Auswanderer der "Nachkriegszeit geworden ist. An Hand wertvoller Licht bilder nnd in: Verein mit dem Vortrag seiner Erlebnisse gelang es dem Redner, aufklärcnd darüber zu wirken, datz Kanada für den unerfahrenen Einwanderer nnd Siedler ganz und gar nicht bas Land ist, in dem Milch und Honig fließt, wie dies die kanadische Negiernng in ihren trüge rische» Prospekten in der Welt zu verbreiten beliebt; im Gegenteil, herbe Enttäuschungen stehen all denen bevor, die nnbcraten und wohl gar noch unbemittelt den Sicdlerberuf in Kanada ergreifen wollen. Der Vortragende zeigte sodann interessante Aufnahmen der Farm-Heimstätten, -es Holz reichtums und seiner Verarbeitung, vom primitiven Eisen- baftnban nnd -cm Fischereibetricb in Kanada. Seinen Aus führungen war zu entnehmen, datz in diesem Lande vor allem landwirtschaftliche nnd Bahnarbeiter während langer Wintermonate der demoralisierenden Arbeitslosigkeit ver fallen sind. — Sodann spezialisierte sich der Vortragende ans gewisse Gebiete des kanadischen Volkslebens; er sprach und zeigte Bilder über bas Leben der Trapper im wild reichen Norden jenseits -er Zivilisation, berührte LaS ge ¬ fahrvolle Leben der Erzsucher, zu denen er eine Zeitlang selbst gehörte, gab Aufklärung über das Leben der Indianer von heute, da» fern jeder alten Lederstrumpf-Romantik liegt, schließlich machte uns Redner mit dem Sportbetrteb der Trapper einerseits und den Luxusgewohnheiten der DollarmtllionSre andrerseits bekannt, sprach und führte Bilder vor über den Jasper National Park, u. a. m. Auch über eine aus Rußland eingewanderte Sekte -er Duchobor- zen fder GctsteSkämpfer) unterrichtete Redner und schloß mit der wörtlichen und bildlichen Schilderung seiner Studien LeS ESkimolebenS im höchsten Norden Kanadas. Redner betonte, datz in Kanada die Menschen zwar längst nicht so gedrückt und mißgestimmt einhergehen, als beispiels weise bei uns in Deutschland; im Gegenteil, Lachen und Fröhlichkeit überwiegen dort drüben; aber den Menschen da drüben und ihren Empfindungen fehlt die Seele; nur das Nüchterne, der Dollar beherrscht dort der Menschheit Ge danken. Armes Land, und armes Volk! — Es war in -er Tat ein recht interessanter und fesselnder Bericht, den Georg Leichner von seinen Kairadastubien gab, für den er mit reichem Beifall belohnt ward. Riesa war die letzte Vor tragsstation des Forschers, der in zwei Monaten bereits in Las Innere Abessiniens reist, neuen Wegen und Studien nachzugehen. Schabe, auch die älteren Mitglieder deS DHB. hätten sich zahlreicher an dem lehrreichen Abend beteiligen sollen. Lertliches und SSchfischeS. Riesa, den IS. März 1SS2. —* Wettervorhersage kür den 20. März. (Mitgeteilt von der Sächs. Landerwetterwarte zu Dresden.) Wolkig bis zeitweilig auch aufheiternd ohne wesentliche Niederschläge, leichter Nachtfrost, Tagcserwärmung stärker als bisher, vorherrschend schwache Luftbewegung. —* Daten siir den 21. März 1032. Sonnen» anfgana 6 01 Nkr. Sonnennnteraana 18 14 Uhr. Mond- ausgang 17,03 Ndr. Mondnnternang 5.43 Ubr. 1685: Johann Sebastian Bach in Eisenach geb. (arst. 17501. 1763: Der Dichter Jean Daul (Friedrich Richter) in Wunsiedel geb. (arst. 18251. 1871: Eröffnung deS ersten Deutschen Reichstage«. * —* Palmar« m ! Wer hörie nicht gern dieses Wort, in dem sich so viele Freude und Weihe, Frühlingsschnsnchl und Osterhofsnnng verbirgt! Aber in erster Linie richtet sich unser Augenmerk auf unsere lieben Konfirmanden und Konfirmandinnen, di« zumeist an diesem Tage ihr persön liches Bekenntnis zum Heiland auösprcchcn sollen. Ihre mit tausend Hoffnungen geschwellte Brust klopft heftig bei dem Gedanken: Wie werde ich meinen Weg durchs Leben schreiten? Wird eS mir gelingen, eine Höhe zu erreichen, oder drückt mich daö Leben nieder? An uns selbst liegt es zumeist auch heute noch! Sind wir ehrlich gegen uns und andere, eifrig in unserem Streben nach aufwärts, un verdrossen und emsig bemüht, mehr als Schaffende, denn als Genießende durchs Leben zu gehen, klug, gerecht und stark in unserem Tun, so haben wir schon halb gewonnenes Spiel. Sollte cs uns dann trotzallcdem nicht gelingen, das gesteckte Ziel zu erreichen, so haben wir uns sicher keine Vorwürfe zu machen, wenn uns das Leben den Erfolg versagt. — Unsere besten Wünsche begleiten die jungen Cyristenleutc auf ihr«m ferneren Lebenswege! —* Goethe-Feier im Capitol. AuS Anlaß der Feier, die uns den großen Dichter auch in seiner Bedeutung für die musikalische Kunst zeigen wird, veröffentlichen wir in der 3. Beilage der vorliegenden Nummer unseres Blattes die Dichtung „Deutscher Parnaß" mit einer kurzen, allgemeinverständlichen Einführung in das umfangreiche Chor- und Orchcsterivcrk Iwan Schöncbaums. Die Gelegen heiten, ein großes Orchester mit Harfe zu hören, werden imnier seltener, so daß schon aus diesem Grund« der Besuch der Feier jedem Goethe-Verehrer zu empfehlen ist. Die Feier wird eingeleitet mit der eindrucksvollen Faust- Ouvertüre von Richard Wagner. Karten noch in den üblichen Vvrverkaufsstellen. —* Konfirmationsnachf«ter. Wie alljährlich am Palmsonntag findet auch morgen «tue Konfirmations nachfeier im „Stern" statt. Beginn nachm. 4 Uhr. —* Konfirmations-Jubiläumsfeier in Riesa. Auf die im vorliegenden amtlichen Teile abge druckt« Bekanntmachung des ev.-luth. Pfarramtes zu Alt- Riesa wird hiermit aufmerksam gemacht. —* Ermäßigte Eintrittspreise zum Be suche Dresdner Theater. Dem Berlage des Riesaer Tageblattes ist es abermals gelungen, den verehrten Be ziehern «rmätzigte Eintrittspreise zum Besuche deS Dresd ner Central-Theaters und des Albert- Theaters zu vermitteln. Der heutigen Auflage liegen erneute PreiSermäßigu nass ch eine für das Central-Theater bet. Die Besucher deS Albert. Theaters genießen Preisermäßigung (ebenfalls um die Hälfte der Kassenpreise) bei Borzeigen der letzten Abonnemcntsquittnng. Die Vergünstigung tritt ab 26. März 1032 in Kraft, so baß bereits zu den Osterfciertagsvorstel- lungen davon Gebrauch gemacht werden kann. Im übrigen verweisen wir aus den in der 3. Beilage abgedruckten Spiclplan. —* „Unsere Heimat". In der heutigen Heimat beilage Nr. 14 veröffentlichen wir die 1. Fortsetzung „Riesa und Umgebung vor 75 und vor 50 Jahren"; ein Rückblick in di« Jahr« 1857 und 1882, mitgeteilt von HanS Strebelow, Nürnberg. — Auch hier s«i wiederum empfehlend auf die bisher erschienenen gebundenen Jahrgänge der Bei lage „Unsere Heimat" hingewiesen, die auch am kommenden „Tag des Buches" im Hause keines Bücherfreundes und keiner heimischen Bibliothek fehlen sollten, und die bei unsrer Geschäftsstelle käuflich erworben werben können. —* Die Entlassungsfeier der Schul« am Heideberg wurde im Saale des Gasthofes Seydewih abgehalten. Durch immergrüne Blattpflanzen war dem Raume ein festlicher Schmuck gegeben worden. Als Ein leitung zur Feier wurde von den Herren Albert und Reuther «ine Ouvertüre von Eilenberg vierhändig auf dem Klavier« vovgetragen. Nach dem allgemeinen Gesang „Brüder reicht die Hand zum Bunde" erklang «in Ab schiedslied d«s siebenten Schuljahres. Drei znrückbleibcnde Mädchen sprachen dann das Goeihesche Gedicht: „Edel sei der Mensch, hilfreich nnd aut". Darauf folgte ein Violin- vortrag -eS Abgehenden Dölitzsch und des Schülers der zweiten Klaffe Müller. Hierauf ergriff Herr Schulleiter Albert, der Klassenlehrer der Abgehenden, das Wort zur Entlassungsrede. Er führte aus, daß es in Liefer Notzeit schwer sei, den Kindern einen Leitspruch mit aus den Weg zu geben, in einer Zeit, in -er selbst tüchtige und fleißige Menschen ohne Arbeit seien. Doch -en Mut dürften wir nicht sinken lassen. An die Worte aus Goethes »Schatz gräber" schloffen sich die weiteren Ausführungen des Red ners: Tages Arbeit! Abends Gäste! Saure Wochen! Frohe Feste! Sei dein künftig Zauberwort. Wer den rechten Sinn der Arbeit erfaßt, dem wird sie zur Freude. Und wer seine ganze Kraft in «ine Arbeit gesteckt hat, -er wird über den Erfolg seines Schaffens reine Freude finden. Doch auch frohe Feste gelte es zu feiern. Nicht an rauschende Feste, nicht an -aS Jagen von einem Fest zum andern hab« -er Dichter gedacht, sondern au Lolch«. die Las Herz und LaS Gemüt LeS Menschen veredeln. Di« Geselligkeit gelte «s z» pflegen. Nicht das sind unsere rechten Freunde, die den Wert unsrer Gastfr«undschast nach Len reichgedeckten Tischen messen, sondern die den Sinn für einfache Geselligkeit aus bringen können. Mit den besten Wünschen für die Zukunft schloß der Redner sein« Ansprache An di« Rede schloß sich «in Sprechchor der Abgehenden. Dann wurden Abschieds worte zwischen den Scheidenden und Zwrückbletbenden ge wechselt. Nach einem letzten Lied der Abg«henden «rfolgte die amtliche Entlassung durch -en Schulleiter. Mit -cm -i« Feier. — Für -en Abend hatte die Eltern zu einer Theateraufführung im Gasthof Seydcwitz eingeladen. Herr Breittng hatte mit Kindern des 7. Schuljahres „Das Zauberkleid" eingeübi, nach dem Andersen-Märchen „Des Kaisers neue Kleider". DaS Spiel erregte viel Heiterkeit, und die Spieler gaben sich redliche Mühe, ihrer Nolle gerecht zu werden. Die musikalische Begleitung hatte der verstärkte Violtnchor der Schule übernommen, der auch die Pausen durch schöne Darbietungen verkürzte. Starker Besuch würdigte die Arbeit der Lehrerschaft und der Kinder. Am Freitag abend wurde die Aufführung für die Eltern wiederholt, die bei der ersten Aufführung keinen Einlaß finden konnten. —* Der Aufsichtsrat der Riesaer Bank hielt vorgestern die erforderliche Äilanzsihung ab. Eö wurde beschlossen, die 28. ordentliche Generalversammlung am 0. Aprtt abzuhalten und dieser die Ausschüttung einer Dividende von 7 Prozent (i. B. 0 Prozent) vorzuschlagcn. Die Steuerrücklage in Höhe von RM. 20 000.— ist entgegen der bisherigen Gepflogenheit im Abschlußjahre zu den Lei stungen nicht herangezogen worden nnd auch die sonstigen Rücklagen sind unberührt geblieben. Das Delkredere- Konto erfährt eine Erhöhung um RM. 10 000.—, und auch die inneren Rücklagen sind weiter entsprechend gestärkt worden. In Berücksichtigung der Zettumstände dürst« das erzielte Erträgnis als zufriedenstellend zu bezeichnen sein. Beantragt wird gemäß den Bestimmungen der Beiordnung über die Kapiialhcrabsetzung in erleichterter Form vom 6. Okt. 1031 die Einziehung non im Besitze der Gesellschaft befindlichen nvm. RM. 150 000.— eigenen Aktien (Borrats aktien), deren Verwendung und Verwertung gegenwärtig und bis auf weiteres nicht angebracht erscheint. — Di« Ein ladung zur Generalversammlung befindet sich in vor liegender Nummer und enthält die Vorschrift, datz im Falle der Hinterlegung von Aktien diese spätestens am 6. April zu erfolgen hat. Wir möchten hierauf besonders aufmerksam machen. Der gedruckte Geschäftsbericht kommt in Len näch sten Tagen zur Ausgabe. —* Wiederaufnahme des regelmäßigen Fracht Verkehrs ans der Elb«. Wie wir hören, wird morgen, am 20. März, der Frachtschiff«, hrts- verkehr auf der gesamten Elbe und von allen Clbschiff- fahrtSgcscllschaften wieder in vollem Umfange ausge nommen. —* Die Ortsgruppe Riesa der Kriegs beschädigten und Kriegerhinterbltebenen im Sächsischen M i l i tä rv c ret n s bu n de (Kysf- häuscrbund) hielt gestern im Wettiner Hof ihre 7. Jahrcs- hanptversannnlung ab. Nach der Begrüßung gedachte der Vorsteher Kam. Wendler mit warmcmpfundenen Worte» des verstorbenen Königs Friedrich August, des Protektors des Sächs. Militärvereinsbundes. Während der Ehrung erhoben sich die Anwesenden von -en Plätzen. Der von Kam. Täschner vorgetragene Jahresbericht gab ein Bild regster Arbeit und kameradschaftlichsten Verkehrs. In einigen Monatsversammlungen wirkte der Kreisobmann Kaur. Unger aus Dresden durch Vorträge aufklärend. Er konnte auch gute Erfolge buchen in der Vertretung vor Len VersorgungSämtern und bet gerichtlichen Entscheidungen. Bittere Enttäuschungen brachte den Kriegsopfern die vierte Notverordnung, deren Milderung recht bald erwünscht sei. Mit dem Wahlspruche „Deine Not ist meine Not!", den das im letzten Jahr« beschaffte Tischbanner der Riesaer Gruppe trägt, fordert« der Berichterstatter die Kameradinnen und Kameraden zur weiteren Mitarbeit auf. Hierauf ergriff Bezirksobmann Kam. Grüne rt in Vertretung deS am Erscheinen behinderten Kreisvertreters das Wort. Er wies auf die hohe Blüte und -en Gemeinschaftssinn der Riesaer Grirppe hin nnd überreichte ihrem verdienstvollen Leiter. Kam. Wendler, in Anerkennung seines aufopferungs vollen, segensreichen Wirkens das vom Landesverbands der Kb. und Kh. gestiftete silberne Ehrenzeichen. Es hat die Form eines kleinen .Kreuzes und ist als Brust schmuck zu tragen. Beste Glückwünsche wurden hinzugesttgt und die Bitte ausgesprochen, Kam. Wendler möge in der Sorge für die notleidenden, von ihm betreuten Kriegsopfer wie bisher fortfahren. Kam. Wendler dankte für -io Ehrung, die ihm überraschend gekommen sei. Der Kaffen bericht von Frau Kam. Dietrich zeigte einen befriedigenden Abschluß, soweit er mit der allgemeinen Notlage in Ein klang zu bringen ist. Bei den Wahlen zum Vorstand ergab sich einstimmige Wiederwahl der Ausscheidenden. Ver schiedene Einladungen zu Veranstaltungen von befreundeten Verbänden wurden bekanntgvgeben. Als erforderlich bc- zeichnete man nach eingehender Aussprache daS Tragen -cd Kysshäuserabzeichens für die Mitglieder -er Gruppe. Für April ist eine Könzertveranstaltung in Aussicht genommen. —* Filmabend. Durch den Boehner-Film-Dtenst Dresden gelangte gestern abend im sehr gut besetzten Höpf- nersawl eine ganze Reihe von Werbe- und Reklamefilmen zur Aufführung. So wurde man durch einige sehr bekannte deutsche Großunternehmen geführt und lernte an Hand interessanter Lichtbilder die saubere und praktische Fabri- kationsiveise kennen. Andere Filmstreifen zeigten wieder einmal dem Publikum mit aller Deutlichkeit, daß der moderne Mensch ohne Spar- und Girokaffe nicht auskommcn kann. Alle, die vor Schaden bewahrt sein wollen und eine sichere Rücklage wünschen, wurden auf diese Geldinstitute htngewiesen. DaS Zeitalter, in dem die Gelder im Strumpf aufbewahrt wurden, sollte vorbei sein. An anderen Filmen wurde gut demonstriert, wie man sich durch Abschluß ver schiedener Versicherungen für Tage der Not sichern kann. Filmstreifen, die nach dem amerikanischen Kontinent führ ten, von der HochgebirgSwelt im Oberpinzgau und schließ lich noch ein Fenerwehrfilm gaben -em Filmabend so nach jeder Hinsicht unterhaltenden Charakter. Der Ftlmabend wird heute abend wiederholt. —* Der Kreisausschuß tritt Freitag, -en 1. April, 11 Uhr, in der Kreishauptmannschaft zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. —* 13. Zwingerlotterie. Wer einmal einer großen Lotterieziehung beiwohnen will, dem ist Gelegen heit geboten, die öffentliche Ziehung der 13. Zwingerlotterie zu besuchen, die Montag, den 21. März und Dienstag, den 22. März in der Katholischen Volksschule, Dresden-!)!., Schießgasse 20 stattfindet. Die Lotterie umfaßt 500 0«D Lose und ist die umfangreichste sächsische Privatlotterie, die heute aufgelegt ist. Der Reinertrag kommt den Erhaltungs arbeiten am Dresdner Zwinger zugute. —* Frühlings beginn. Am 20. März abends 8 Uhr 54 Minuten tritt die Sonne in LaS Zeichen des Wid ders, erreicht den Aequator und macht zum erstenmal im Jahre Tag und Nacht einander gleich. ES ist hierbei zu be achten, -aß der Ausdruck „Tag- und Nachtgleiche" sich auf den wahren und nicht auf den Lurch die Strahlenbrechung der Atmosphäre bewirkten scheinbaren Stan- -er Sonne bozicht. Da infolge dieser Strahlenbrechung die Sonne zur Zeit der Tag- un- Nachtgleichen bei ihrem Aufgang schon 3 bis 4 Minuten früher, bei ihrem Untergang noch 3 bis 4 Minuten länger über dem Horizont gesehen wird, als sie denselben wirklich erreicht, erscheint alsdann der Tag nm 7 „Lomitat schloß Lehrerschaft die
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