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- Erscheinungsdatum
- 1932-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193202182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-18
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
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örtliches ««d SiichstfcheS. Riesa, de« 18. Februar 1V82. —' «ettervorberiaa« isir den 1». Februar. (Mitgeteilt von der Sachs. Lande-Wetterwarte zu Dresden.) Weiterhin leichter Frost, vorwiegend beiter, örtlich nebrlia. schwache wind« au« nordwestlichen Richtunarn. . —* ür d«n 1». Februar 1982. Donnen- aufgana 7,0V Ubr. Donnennnteraana 17.20 Uhr. Mond- ausaana 18.87 Ubr. Mondunteraana 8,18 Uhr. 1478: Der Astronom Nikolaus Dopernien« in Lhorn arb. (gest. 1548). 1731: Frau Rat Goethe, Goethe« Mutter, in Frankfurt am Main aeb. lqeft. 1808). 174S: Der Vbvkiker Alexander «ras Volta in Lomo aeb. laest. 1827). 18bv r Der Astronom und Physiker Duant« Nrrheniu« in Wok bei Upsala «eb. l««st. 1S27). 1865: Der Forschung-reiiende Sven Hedin in Stock bolm oeb. 1S24 : Der Ozeanograph Wilhelm Vrenneck« in Ham burg geil. lgeb. 1875). Lkk KSM M SlW Mel MM 'Breslau. lFuukspruch.) Der ebemalia« König von Dachse» Friedrich August ist aui Schloß Sibyllenart vltztz. lich schwer erkrankt. Tein Zustand ist besorgniserregend. * —* Weltgeschehen und Menschen-Schick- iale 1832 ! Am Freitag, den 1V. Februar, abends 8 Uhr, findet im Saale der Clbterrasse ein Vortrag des Astrologen Radetzky statt. Man schreibt uns dazu: Der Stcdner hatte durch seine für die Gegenwart aktuellen Ausführungen in allen Städten, in denen er in den vergangenen Tagen sprach, ausverkaufte Säle. Radetzky wir- sich mit den Weltgeschchnissen in der Zeit von 1832—1860 sowohl aus kvsmlschcm, wie auch auf innen- und außenpolitischem Ge biet eingehend befassen. Auf Grund mathematisch-astrolo gischer Berechnungen will er die Schicksale von Menschen und Böllern, die zu erwartenden großen Störungen im KeSmos als Folge der jeweiligen Sonnenflecken wie Erd beben, Ucberschwemmungen usw., wie auch besonders für uns Deutsche sehr einschneidende politische und finanzielle Veränderungen Vorhersagen. Am Schluß gibt er noch Horoskop-Deutungen und Charakter-Analysen. Es dürfte jedermann interessieren, einmal aus berufenem Munde einen sachlichen, aufklärenden Vortrag zu hören. —* Im „Capitol" gelangt mit dem neuen Pro gramm der Tonfilm „O p e r n r« do u ie" zur Aufführung, in dem die Hauptrollen bei den Prominenten Ivan Petrovich, Liane Haid, Georg Alexander u. a. liegen. Mit der Handlung begibt man sich in die Wiener Gesellschaft zu dem größten Gesellschastsereignis der Opern- redoute. Der liebenswürdige Dr. Peter v. Bodo vom Mi nisterium. der mit seiner jungen Gattin Helga auch an diesem Fest teilnehmen wollte, wird leider durch eine plötz lich angesagte sehr wichtige Nachtsitzung an diesem Vor haben gehindert. An dieser Sitzung soll auch Peters bester Freund Georg, der gerade nach zweijährigem Aufenthalt in Paris zurückkehrt, teilnchmen. Er erbittet sich jedoch von Peter einen kurzen Urlaub, um wenigstens bis Mitter nacht am Opcruball teilnehmen zu können. Auch Peters Gattin Helga läßt sich von ihrem vorgenommenen Ver gnügen nicht abbringcn und besucht hinter dem Rücken ihres Gatten mit ihrer Zofe Bicky die illustre Maskenredoute. Im übrigen steht dieser Film unter der Devise des dort gesungenen Schlagers: „Die Musik und der Tanz hat die schönsten Frauen wehrlos gemacht....". Stehe auch heu tiges Inserat. —* Warnung vor einem betrügerischen Stell uugsvermittler. Der am 22. Februar 1899 in Meißen-Cölln geborene Bautechnikcr Arthur Paul Simm verübt zurzeit in Dresden und Umgebung als an geblicher Stellungsvermittler Betrügereien. Er verhandelt mit den Arbeitssuchenden immer persönlich und gibt sich gewöhnlich als Sohn eines Pirnaer Flcischermeisders aus. Nach Abschluß der Verhandlungen borgt er seine Opfer unter irgend einem Vorwande um Geldbeträge bis zu 50 Mark an. Simm ist etwa 1,80 Meter groß und mit grünem Lodenmantel und grünem Hut mit Stutz bekleidet. Sollte er erneut austreten, veranlasse man sein« Fest nahme. —* Wichtig für Besucher der Dresdner Theater. Tie Deutsche Reichsbahn gemährt bekanntlich den Besuchern der Dresdner S t a a t s theater auch an Mittwochen die Fahrpreisermäßigungen wie an Sonntagen (Mittwochskarie). Die Theaterbesucher müssen beim Kauf der Mittwochskarte zugleich «inen Gut schein erwerben, der beim Lösen der Eintrittskarte in Zah lung genommen wird. 'Die Geschäftsstellen des Dresdner Berkehrsvcreins sind von der Generalintendanz ermächtigt worden, diese Gutscheine in Zahlung zu nehmen. Den Theaterbesuchern erwächst hieraus der Vorteil, daß sie so fort nach der Ankunft in Dresden in der Geschäftsstelle Drcsden-Gauptbahnhof „Ncisedienst" oder im Reisebüro Alt markt „Nehfeldhaus" sich ihre Eintrittskarte zum Theater abholen können. Irgendwelche Aufschläge werden nicht er hoben. Die Karten können auch schriftlich oder telephonisch vorbestellt werden, sic müssen nur am Tage der Vorstellung abgcholt werden. sTelephonische Bestellungen Altmarkt Dresden 23 707 oder Hauptbahnhof 21 834.) —* Von der B o d e n b e sch a ff e nh ei t des I a h» a t a l g ebie t s. Aehnlich dem Boden der Lom matzscher Pflege ist auch der des Jahnatalgebiets ein frucht- barer Lößboden. Der gelbe Löß ist deshalb so wertvoll, weil er neben der Feinheit seines Gemenges und der Wasscrdurchlälsigkeit auch die Fähigkeit besitzt, das Grund wasser in senkrechten Röhrchen heraufzuztehen, und weil er e nen sehr großen Prozentsatz von kohlensaurem Kalk führt. Man hat untersucht und danach für sicher angenommen, daß dieser Kalkabsatz sich noch während der Eiszeit in unsrer Heimat bildete. Neuerdings will man ein« Verarmung des Jahnatal-Lötzbodens an Kalk festgeftellt haben. Natür lich darf man sich nicht vorstellen, daß in Kürze der Boden den Kalk völlig verlieren würde. Dagegen sprechen ja schon die sehr ergiebigen Kalklager um Ostrau, Münchhof und Pulsitz, die im Tagebau auSgebeutet werden. Die scstgcstcllte Kalkverminderung erstreckt sich zunächst nur auf die oberen Vodentetle, wobei bemerkt werden muß, daß die Lötzdecke im Jahnatalgebiet ettva 2 Meter stark ist. — Als eine geologisch sehr wissenswert« Tatsache mutz erwähnt werden, daß um Münchhof neben Kalk noch Sand und Ge röll von Kiesel und verwandtem Gestein, sowie Find linge vorzufinden sind. Das ist als typisches Zeichen von dem Vorhandensein einer der vielen Moränen aus der Eis zeit zu werten, von denen sich in Nordsachsen ja Nachweis« in größerem Umfange erbringen lassen. Einer dieser Find lingsblocks aus Granit ist als Gedenkstein neben der Ge denkeiche der Jahrtaufendfeier von Jahna aufgestellt wor den, und hat somit ein« besondere Bedeutung für die Zeit alter unsrer Heimat gewonnen. , —vdz. Die Gehaltsgrenze in der Ange- » stellten Versicherung. Bon verschiedenen Seiten wird in der letzten Zeit geforoert, die Gehaltsgrenze in der Angestelltenversicherung entsprechend den erfolgten Ge haltskürzungen herabzusehen. Die Vereinigung der lei tenden Angestellten als eine Organisation derjenigen An gestellten, die hauptsächlich durch eine derartig« Maßnahme betroffen würden, nimmt jetzt dazu Stellung. Sie hält «ine Herabsetzung der Berlicherungspflichtgrenze nicht für empfehlenswert. Um aber einer ungerechten Belastung der jenigen Angestellten, die bisher nie der Angestelltenver sicherung anaehört hatten und jetzt versicherungspflichtig aeworden sind, zu begegnen, wird empfohlen, diesen Ange stellten Befreiungsmöglichkeiten zu verschaffen. Dies könne durch eine Aenderung des Gesetzes dahin erreicht werden, daß die Befreiung auf Antrag bereit- für Angestellte ein tritt, die beim Eintritt in die versicherung-pflichtig« Be schäftigung das 50. und nicht mehr wie bisher da- 55. Lebensjahr vollendet haben. Ebenso müsse für dielen Kreis die Befreiungsmöglichkeit auf Grund einer bestehenden Leben-- oder Rentenversicherung erweitert werden. —* Heiteres vom Sprachenkriegsschau- vlatz in der Tschechoslowakei. Au- Leitmeritz wird dem Telunion-Sachsendienst gemeldet: Eine originell« Ueberraschung erlebte der Müller Franz Kraus in Weiß- Augezd bei Üobositz dieser Tage anläßlich der Zustellung einer amtlichen Entscheidung. Kraus hatte vor reichlich Jahresfrist bei der zuständigen Behörde um einen Gewerbe schein zur Ausübung der Brotbäckerei angesucht. Auf viel fache Nachfragen wurde ihm jetzt endlich die Bewilligung zur Ausübung des — Fleischergewerbes zugestellt! Der Be werber ist jetzt in dem peinlichen Zweifel,' ob er nun Brot allein, oder aber nur mit Wurst vertreiben darf, denn eine Auskunft, wie er sich zu verhalten habe, konnte er nicht erlangen. — Die ernste Seite an dieser tragikomisch«« Episode aber ist, daß wieder einmal daraus erhellt, wie Handel und Wandel dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden, daß man die alteingesessenen, bewährten Beamten nur wegen ihres Deutschtums davoniagt und ihre Posten mit jungen tschechischen Kräften beseht, die gern ihre mangelnde Qualifikation für ihren Posten, besonders was die Sprachkenntnisse angeht, durch Chauvinismus zu er setzen suchen. —* Preisregelung für Mineralwässer. Der Beauftragte des Reichskommissars für Preisüber wachung für Sachsen gibt in der Sächs. Staatsztg. die Verordnung bekannt, die der Reichskommissar unter dem 9. ds. Mts. über die Preisbildung für den Mineralwasser verkauf im Kleinhandel erlassen hat. Die Verordnung tritt mit dein 20. Februar 1932 in Kraft. —* Jeder zehnte Bauarbeiter hat noch Arbeit. Eine am 8. ds. Mts. im sächsischen Baugewerbe vorgenommene Erhebung ergab, daß von den ermittelten 55 834 Personen 89,2 Prozent arbeitslos waren. In der gleichen Woche des Vorjahres betrug die Arbeitslosigkeit 78 Prozent. —* Schmückung der Kriegsgräber am Bolkstraucrtag. Um das Gedenken des deutschen Volkes an seine Toten des Weltkriegs auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, hat der Volksbnnd Deutsche Kriegs- gräbersürsorge veranlaßt, daß am kommenden Sonntag, dem Volkstrauertag, die deutschen Ehrenstätten im Aus lande mit Blumen oder Kränzen geschmückt werden. So werden die Einzelgräber durch Vermittlung des Volks bundes im Auftrage der. Angehörigen geschmückt, während aus den Sainmelgrübern und an den Allgemeindenkmälern der größeren zugänglichen Weihestätten Kränze mit Schlei fen und Inschrift „Gruß aus der Heimat — Volksbund Deutsche Kriegsgräbersürsorge" auf Kosten des Volksbundes niedergelegt werden. Für die Ausschmückung der Krieger sriedhöfe in der Heimat und der Ehrenmale sorgen in Verbindung mit anderen Organisationen die Landes- und Provinzialverbände, sowie die Ortsgruppen des Volks bundes. —* Rekordsucht. Kürzlich ging die Nachricht durch die Presse, daß ein Hamburger Stenograph bei einem Wettlesen eines Stenograpl>envercins mit einer Ge schwindigkeit von 810 Silben in der Minute einen neuen deutschen Rckoro aufgestellt habe. Hierzu teilt der Deutsche Stenographenbund Dresden, die Spitzenorganisation der deutschen Einheitskurzschrift mit, daß er und die ihm an geschlossenen Vereine solchen Auswüchsen stenographischer Rekordsucht fern ständen. Wettlesen stenographischen Textes habe nur Zweck, wenn dabei eine Geschwindigkeit nicht überschritten würde, die es den Preisrichtern ge statte, den Sinn des vorgelesenen Stoffes noch geistig zu erfassen und festzustellen, ob der Wettleser auch keine Fehler gemacht habe. Bei 810 Silben je Minute seien in jeder Sekunde 13Vr Silben oder 7Vs Wörter zu lesen; und es müsse stark bezweifelt werden, ob die menschlichen Sprechwerkzeuge zu einer solchen „Schnatterprobe" aus reichend befähigt seien. —* Künstlerischer Wettbewerb. Auf Grund des mit Genehmigung des Ministeriums des Innern ausge schriebenen Wettbewerbs für einen Marktbrunnen in Schneeberg waren 99 Entwürfe eingegangen. Preis träger sind: Bildhauer Bruno Ziegler in Chemnitz mit dem Entwurf „21579", Bildhauer Otto Rost gemeinsam mit Architekt Fritz Meister in Dresden mit den Entwürfen „St. Georg" und „Kalb 1l", Bildhauer Anton Schuler in Dresden mit dem Entwurf „Der barmherzige Sama riter" und Bildhauer Paul Berger in Dresden mit dem Entwurf „Schnitzerbrunnen". Für jeden der Entwürfe ist ein Geldpreis von 400 RM. gewährt worden. Di« Preis träger werden zu einem engeren Wettbewerb aufgefordert werden. Die Ausstellung der Entwürfe findet von Diens tag, den 16. Februar bis Donnerstag, den 18. Februar 1932 von 10—2 Uhr täglich im Ausstellungssaal der Akademie der bildenden Künste statt. —* Lösche mit Asche! Erhitzt man Fett in einer Pfanne stark auf dem Herd, so entzündet sich das Fett schließlich von selbst und brennt in der Pfanne lichterloh. Will man nun die Flamme mit- Wasser löschen, so spritzt das Fett unter starkem Knistern nach allen Seiten. Das brennende Fett kann auf die Kleider spritzen und sie dabei leicht entzünden. Viele arglose Frauen sind dabei unter Höllenschmerzen verbrannt. Ueberschüttet man das bren nende Fett aber mit Asche von Holz oder Briketts, so wird der Brand sofort ohne jede Gefahr gelöscht. Brennendes Fett, Erdöl, Benzin, Bodenwachs, Teer können überhaupt nicht mit Wasser gelöscht werden, weil diese Stoffe auf dem Wasser schwimmen und dabei fortbrennen. Die Asche da gegen löscht alle Arten von Bränden schnell und sicher. Man füllt zweckmäßigerweise einen Blecheimer von erwa 10 Liter Inhalt mit Asche und stellt den Eimer unter die Anrichte in der Küche, damit er nicht stört und man ihn sofort zur Hand hat. Bricht nun ein Brand in der Pfanne aus, so kann man mittels des Eimers augenblicklich so viel Asche auf das Feuer schütten, daß die Brandstelle davon ganz bedeckt ist. Die Asche schließt nun dem Feuer die Luft ab, und da sie nicht selbst brennen kann, erlischt der Brand schnell und sicher. Die Asche ist also ein unfehlbares und unschätzbares Mittel, sich beim Ausbruch eines Brande selbst zu helfen. Diese Selbsthilfe des Publikum- ist von größter Wichtigkeit, denn dann kann man die Brände schon im Keim ersticken. Der Ausbruch vieler Großfeuer wird so verhütet, und viel Hab und Gut und kostbare Menschen leben werden gerettet. Dommitzsch. Eine Betrügerin treibt seit einiger Zeit ihr Unwesen. Schon im Herbst hat sie einem Kaufmann einen höheren Betrag, den sie von Arbeitern eines Nachbar- dorfeS zur Ablieferung mitgenommen hatte, unterschlagen, und jetzt hat sie ein junges Mädchen um einen höheren Geldbetrag und Lebensmittelpakete gebrach^ nachdem st« , ... Auge sowie Verletzungen an der rechten Hand und am linke« Knie. Sie mußte sich iu ärztliche Behmchluug begebe» i ihr durch ihr Kartenlegen nachgewiesen hatte, daß ihr I Vetter, ein Berliner Leutnant, sich für sie interessiere. Sie übebnahm entgegenkommenderweise die Beförderung der Vries« und Sendungen, die allerdings ans ihrem Hause nicht herau-kamen. Dort wurden auch di« innigen Antwort briefe verbrochen, und al- sich der an einem Sonntag tu Aussicht gestellte Besuch »erschlug und der nächste Vries die Erklärung bracht«, daß sich der Bewerber auf der Fahrt infolge Motordesekte» einen Unfall »uge»»gen hatte und nun bei schlechter Kost im Lazarett an die verpaßte Gelegen heit denke, übernahm di« gut« Tante di« Beförderung der zugedachten BerpflegungSzuschüsie. Der üble Scher» dürfte ein gerichtliches Nachspiel haben, zeigt aber auch, wie leicht «S auch heute noch den Leuten gemacht wirb, die sich die Dummheit der Mitmenschen zugute machen. Leisnig. Ein« Flegelei ohnegleichen. Dieser Tage hat sich ein junger Bursche in der Colbitzer Straße ein« Flegelei erlaubt, die nicht scharf genug gekennzeichnet wer den kann. Ein etwa 70 Jahre altes Mütterchen hatte sich in der Leisniger Notküch« Mittagessen geholt und trug dieses in einem Behälter nach ihrer Wohnung. Ein de» Weges kommender junger Bursche, der daran Anstoß nahm, daß die Frau in der teilweise von den National sozialisten unterhaltenen Küche Essen geholt hatte, schlug der Frau den Kopf aus der Hand, so daß da» Essen sich auf die Straße ergoß. Hoffentlich gelingt e», den Burschen dingfest zu machen und einer exemplarischen Strafe ent gegen zu führen. * Roßwein. Verbot einer kommunistischen Zeit schrift. Die von -er Roßweiner Ortsgruppe der KPD. herauSgegebene periodische Zeitschrift „Roßweiner Funken" ist von der Kreishauptmannschaft Leipzig auf di« Dauer von 2 Monaten verboten worden. * Freiberg. Gelddiebstahl. In der Nacht zum Dienstag wurde in einer Freiberger Schankwirtschast bei einem in Niederbobritzsch wohnhaften 25 Jahre alten be schäftigungslosen Schlosser, der seine Zeche nicht bezahlen wollte, ein Beutel mit 890 Mark in Fünfmarkstücken vor gefunden. Es wurde festgestellt, daß er diesen Geldbetrag seinem Vater entwendet hatte. Er wurde darauf vor läufig verhaftet. Bei den weiter vorgenommenen Erörte rungen stellte fick heraus, daß der Vater deS Festgenom menen, ein ebenfalls in Niederbobritzsch wohnender 51 Jahre alter Hüttenarbeiter, das Hartgeld gemeinschaftlich mit einem anderen dort wohnhaften und zwei in Hilbers dorf wohnenden Hüttenarbeitern in ihrer Arbeitsstätte in Muldenhütten nach und nach gestohlen hatte. Sämt lich« Personen wurden vorläufig festgenommen. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen der Verhafteten konnte noch weiteres, an gleicher Stelle gestohlenes Hartgeld vorgefunden und sichergestellt werden. Die Erörterungen darüber, wie hoch sich der von den Tätern mitwendete Geldbetrag beziffert, sind noch nicht abgeschlossen. * Dresden. Unregelmäßigkeiten in einer Gemeinde kaffe. Wie wir erfahren, ist man im Gemeindeamt R8H- nitz-Hcllerau größeren Unregelmäßigkeiten auf die Spur gekommen, die sich der Kaffeninspektor Gerhard Darre hat zuschulden kommen lassen. Di« Höhe -er unter schlagenen Gelder soll etwa 15 00U bis 20 000 Mark betragen. Die Ermittlungen über die Unterschlagungen, die bis sechs Jahre zurückreichen sollen, sind noch nicht abgeschloffen. Darre ist festgcnommen worden. Er hat die Unter schlagungen eingestanden. — Wie wir weiter hören, schwebt gegen Darre sonne gegen einig« andere frühere Beamt« der Gemeinde Rähnitz—Hellerau seit etwa Jahresfrist ein Disziplinarverfahren, da di« Betreffenden als Beamte der Gemeindegirokaffe Rähnitz—Hellerau einer dortigen Ber- lagsgesellschaft viel zu hohe Kredite eingeräumt hatten. Der hieraus der Girokaffe entstandene Kreditverlust soll sich, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, auf rund eine Viertelmillion belaufen. * Dresden. Verkvhrsunfall. Zwischen Gruna und Seidnitz fuhr am Mittwoch früh in der 7. Stunde ein ftadt- wärts fahrender Straßenbahnzug der Linie 15 von hinten auf einen Heuwagcn auf. Dadurch wurde -er Wagen zur Seite geschleudert und der Geschirrführer schwer verletzt. * Dresden. Der betrügerische Klempner festge nommen. Kürzlich wurde von der Kriminalpolizei vor einem Betrüger gewarnt, der unter dem Namen Schiefner in Dresden verschiedene Hausbesitzer und Grundstücks verwalter geschädigt hat. Den Ermittlungen der Kriminal polizei gelang es, den Betrüger festzunehmen. Es handelt sich um «inen 36 Jahr« alten Schlosser auS Dresden. Ihm konnten bisher 17 Betrugsfälle nachgewiesen werden. Sebnitz. Vermißt. Der erwerbslose, geistes gestörte 35 Jabre alte Blumenarbeiter Erich Kaul von hier wird seit Montag nachmittag vermißt. Er hat sich vermutlich über die Grenze nach Böhmen gewandt. * Neustädte!. Unterschlagungen eines KantorS. Hier ist der Kantor Seifert seines Amtes enthoben worben. Seifert, der mehrere kirchliche Kaffen zu verwalten hatte, soll sich, wie verlautet, Unterschlagungen haben zuschulden kommen lassen. Die Höhe der unterschlagenen Gelder steht noch nicht fest. * Zittau. Tödliches Rangierunglück. Der Rangier meister Schütze aus ObevherwigSdorf war beim Ueber- schreiten der Geleise von einem abrollenden Güterwagen gestreift und zu Boden geworfen worden, wobei ihm der Waggon über beide Beine gegangen war. Im Krankenhaus hatten dem Bedauernswerten beide Unterschenkel amputiert werden müssen. Schütze ist nunmehr seinen Verletzungen erlegen. * Borna (Bez. Leipzig). Dom Tode deS Ertrinkens gerettet. In Witznitz geriet «in Schüler mit seinem Schlit ten in einen tiefen Strudel, der nur eine dünne Eisdecke trug. Hier verschwand der Schlitten und der Knabe konnte sich nur an dem nachbrechenden Eise festhalten. Die an deren anwesenden Kinder sahen tatenlos zu. Erst einem hinzukommenden beherzten Manne gelang es, den Knaben ans rettende Ufer zu Sehen. * Borna, B«z. Leipzig. Ein Krisenjahrmarkt. Der letzte Jahrmarkt hatte unter -er Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Geldknappheit stark zu leiden. Obwohl di« Waren preiswert angebvten, ja manchmal sogar ver schludert wurden, kaufte das Publikum nur wenig. Viele Fieranten behaupten, nicht einmal auf ihre Unkosten ge kommen zu sein. * Leipzig. Leichtsinnige Kinder. Auf der Kreuzung der Demmering- und Dürrenberger Straße lief am Diens tag nachmittag die fünf Jahre alte Hertha Schlüter in ein vorbeifahrendes Kraftrad. Das Mädchen wurde zu Boden geschleudert und erlitt eine schwere Gehirnerschüt terung, die seine Ueberführung nach dem Diakonissen- Haus notwendig machte. — Der vier Jahre alte Helmut Schulze hatte sich in der Merseburger Straße an ein Per sonenautomobil angehängt. Vor dem Kaufhaus Held ver ließen den Knaben die Kräfte. Er stürzte auf die Fahr bahn und zog sich äußere Verletzungen und starke Kopf prellungen zu. DaS Kind wurde seinen in der Calvisius- straße wohnenden Verwandten zugeführt. * Leipzig. Da» Lastauto auf dem Bürgersteig. Vor dem Grundstück Kohlgartenstraße 52—54 stießen am Diens tag ein Lastkraftwagen und ein Dreirad-Lieferautomobil zusammen. Das Lastauto fuhr dabei auf den Bürger steig, erfaßte die 64 Jahre alte Wirtschafterin Anna Zerbst, die «inen leeren Kinderwagen schob, zerquetschte den Wagen und drückte die Frau gegen einen Zaun. Die Wirtschafterin erlitt Quetschungen am linken Auae sowie Verletzungen an der rechten Hand und am linke« Knie. Sie mußte
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