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- Erscheinungsdatum
- 1932-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193202163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-16
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Monat
1932-02
-
Jahr
1932
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UMlKrSlkMl! Trotz Gchuae and Et»! — Der Frühling kommt doch! Mag «ach manch«» Mal noch «in Rückschlag von früh» KngShastem Wetter zu winterlichem Frost kommen iwte wir , «L Heuer erleben müssen) — wir wissen es «an, baß trotz I allem Loch der Frühling kommen mutz. Gehen wir uns doch Krau Gönne an! Täglich steigt ste nm Mtttag hdher empvr. täglich ge- mtnnt sie der Nacht «tne — wenn auch noch so kleine — Spanne Zeit ab — ste weilt jetzt schon volle zehn «Stunden bet nn» — noch einen guten Monat hin, und wir feier« ba» Fest de» wilden Säger», da Tag und Nacht aletch lang stad. Dan» sprießen schon hier und da die ersten Frühlings blumen, dann treiben mit Macht dl« Knospen hervor, daun... AVer gemach, gemach, noch ist'» nl st so weit, noch sind wtr inmitten de» Februar, des Hornung! — noch ist der Kämpf zwischen Winter und Frühling nicht auSgekämpft, noch braust un» oft ein wilder Ost um die Ohren, -atz uns Hären und Sehen darüber vergehen mag. Wen» freilich mittags Frau Sonne auf uns hernieder- fchetuch dann spendet sie schon wieder merkliche Wärme, und »er Ostwinb mutz sich schon arg ins Heng legen, wenn er de» Winter» «Lache gegen sie verteidigen soll. Nur hoch oben tu» Gebirge, auf wetterausgesetzten Hügeln und weit im Osten unsere» Vaterlandes hat der Winter noch unbe stritten dte Oberhand. Sm flachen Land dagegen steht di« Partie schon aletch auf gleich. Mag es» drum zwischendrein auch dann und wann noch einmal sehr winterlich werden, wir lasten » un» nicht ver» d*^^m»ttten de» Hornung, da singen wir dem Winter schon allemal das Trutzlied ins Gesicht, das da heitzt: — — und dräust du noch so sehr mit trotzigen Gebärden und streust du Schnee und EiS umher Es mutz doch Frühling werden! Ner Z Mim» NeWW siir Wtzenwg. Dr. Sah« über die Tätigkeit d«S Hiude«burg-«u»sch»ste». Berlin. (Funkspriich.) Oberbürgermeister Dr. Sah« empfing heute mittag di« Vertreter der Presse, „m ihnen «inen Ueberblick über die Arbeit des Hindenburg-Ausschus, s«» zu geben. Er erinnert« daran, datz er bei der Gründung de» Ausschusses am 1. Februar als sein Ziel angegeben hab«, -en Weg zu der Volkswahl Hindenburgs zu bahnen. Dtes«» Ziel ist jetzt erreicht, und zwar ohne jede Parteiorga nisation und ohne amtliche Einzeichnungsstellen. Dr. Eahm sprach allen deutschen Zeitungen seinen Dank auS, dte den Hindenburg-AnSschuß unterstützt und damit zu der grotzen Sache wesentlich beigetragcn habe und stellt« gegen über Mißdeutungen fest, daß der Ausschuß nur ans über« , parteilichen» Wege aus die Wiederwahl Hindenburgs hinge» ' strebt, aber nicht beabsichtigt habe, in die politischen TageS- fragen «inzugreifcn oder etwa «in« Probeabstimmung für die kommende Präsidentenwahl zu machen, was technisch un- möglich und unangebracht gewesen wär«. Von vornherein sei «S klar gewesen, daß man auf diesem Wege nur «ine« Bruchteil der für Hindenburg zu wertenden Stimmen a«f- bringen könne. Immerhin konnte Dr. Sahm mitteilen, daß bisher schon über drei Millionen Eintragungen festge stellt sind. Das sei «in mehr als befriedigendes Ergebnis. Oerttiches n«d Sächsisches. Riesa, den 16. Februar 1932. —* Wettervorhersage fstr den 17. Februar. (Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Keine wesentliche Aenderwng des Witterungscharakter», wollig vis zeitweilig aufheiternd, vorwiegend trocken, ört lich zeitweilig nebelig oder dunstig, nachts leichter bi» mäßiger Frost, tags in der Eben« Temperaturen nm den Nullpunkt un- örtlich etwas darüber, meist schwache Luft bewegung, anfänglich noch aus nördlichen und westlichen Richtungen, später veränderlicher Richtung. —* Taten für den 17. Februar 1932. Sonnen aufgang 7.1S Ubr. Sonnenuntergang 17.17 Uhr. Mond- anfgana 11,14 Ubr. Mondunteraana 4,48 Uhr. 1854: Der Großindustrielle Friedrich Alfred Krupp in Esten aeb. «gest. 1902). 1856: Der Dichter Heinrich Heine in Pari» geft. (geb. 1797). , —»Der Evangelische Bund (Zweigverein Riesa) hat «ine Geschäftsstelle errichtet in Riesa, Felgen» hauerstraße 25 und bittet alle Anfragen und Geschäftssachen dorthin zu richten. Am 13. März wird er im Höpfnersaal durch die Ev. LandeSbühne (Dortmund) das Schauspiel Gustav Adolf von O. Devrient zur Ausführung bringen lasten. Weitere Bekanntmachungen werden noch ergehen. —* Zur Reichspräsidentenwahl. Die StaatSkanzlei veröffentlicht folgende dritte Verordnung über die Wahl des Reichspräsidenten: Nach einer Mit teilung des Reichsministers dcS Innern hat dieser dem Reichstag vorgeschlagen, als Wahltag für die Reichs präsidentenwahl Sonntag, den 13. März 1932, zu be stimmen. In der Voraussetzung, daß der Reichstag diesem Vorschlag entsprechend beschließen wird, werden die Ge meinden auf Ersuchen des Reichsministers des Innern angewiesen, mit der Anlegung der Stimmlisten und Nach prüfung der Stimmkarteien zu beginnen. Bei einer Wahl am 13. März wird als Frist für die Auslegung der Stimm karteien und Stimmlisten die Zeit vom 3. bis 6. März bestimmt werden. Weitere Anordnungen werden folgen, sobald der Reichstag Beschluß gefaßt hat. —* Polizeibericht. Gestohlen wurden am 15. 2. 32 in der Zeit von »/<2 bis jjhr nachm. au» der Hausflur des Grundstückes Hauptstraße 83 ein Damen fahrrad Marke „Torpedo" Nr. 371225, schwarzer Rah men und Glocke mit Kleeblatt, Wert 100 Mark. — Am l2. 2. 32 von »/i5 bis V-,6 Uhr nachm. aus dem Grundstück Lindenstraße 6 aus einem Kraftwagen eine grau« filzarttge Decke, 1,25 mal 1,75 Meter groß, und am Sonntag vorn», in der Zeit von 11 bis 11,40 in einer Wohnung auf der Goethestratze ein F ü n f m a r kstü ck. Bei dem Gelddieb stahl lenkte sich der Verdacht auf einen Bewohner der Goethestraße; zn' seiner Ueberführung bedarf es noch der Feststellung, ob er unmittelbar nach der Tat in der Nähe des Tatortes ein Fünfmarkstück gewechselt oder in Zah lung gegeben hat. — Sachdienliche Mitteilungen hierüber werden nach dem Kriminalposten erbeten. —" Ein Reklameflugzeug einer bekannten Schokoladenfabrik führte in der heutigen ersten Nachmittagsstunde Loopings und andere halsbrecherische Kunstflüge über der Innenstadt aus und erregte die Auf- mcrksamkeit des Publikums. Der „rote Vogel" führte seine Flüge in verhältnismäßig geringer Höhe cm», so daß die Beschriftung des Flugzeuges gut zu entziffern war. —* Vortrag aber be« Wert de» vtenen- hon«»». Sm «aale der Elbterrasse sprach am Sonntag, den 14. Februar der praktische Arzt Herr Dr. P. W. PHUl p au» Dübeln über LaS Thema .Der Wert des Honig» für Gesunde und Kranke vom Standpunkt de» Arzte»". Nach einleitenden «orten be» Redner» über bi« Zusammen- setzung de» Honig», sein« Arten, die Farbe, den Geruch usev. »etgte er an der Hand wissenschaftlicher Forschung die werttolle« Eigenschaften unsere» deutschen Bienenhontg». Set« fesselnder wie auch unterhaltender Vortrag schloß in der Folgerung, daß uns im Bienenhonig eine hochwertige Kraftquelle zur Verfügung steht, deren Wert schon dem Altertum bekannt war, die aber t« be« Gegenwart noch viel zu wenig ausgewertet wird. — Leiber war der Besuch nicht so, wie ihn sich der Bienen,üchterveretn gewünscht hatte. —* Die beiden bekannten National sozialist«», Herling und Blankemeyer spre- che« im Höpfner-Gaal. Der erfolgreichst« U-Boot- Kommanbant be» Weltkrieges Kapitänleutnant* a. D. Herflug, Ritter be» .Pour le MSrite" und der norddeutsche BauernfüHrer und langjährige völkische Kämpfer Sann Blankemeyer sprechen am Donnerstag, den 18. Februar, abend» 8 Uhr, in einer nationalsozialistischen Versammlung im Höpfner-Gaal. — 1915, also vor 17 Jahren lief der grüßt« U-Voot-Held Kapitänleutnant Herstng unter dem uu- geheueren Jubel der türkischen Bevölkerung in Konstan tinopel mit feinem U. 21 ein. Er hatte die tollkühnste Fahrt hinter sich, dte wohl je «in U-Boot gemacht hat. War e» ihm doch gelungen mit dem kleinsten U-Voot-Typ hetl von Wilhelmshaven rund um Europa nach den Dardanellen zu gelangen, trotz der erbittertsten Verfolgung durch die Feinde. — Panik und Schrecken brach au», al» er auf dieser Fahrt neben Dampfern der feindlichen Handelsmarine auch die beiden groben englischen Linienschiffe .Triumph" nnd „Majestic" auf den Grund be» Meeres schickte. — Alle Be wohner RiesaS sollten sich Liesen Vortrag, der so tief un eingehend die Heldentaten unserer „Blauen Jungens" be handelt, anhören. Man beachte das Inserat in der vor- liegenden Tageblatt-Ausgabe. —* Der Gewerkschaftsvund der Angestell- ten hielt am Sonnabend, den 13. S. 32, in der Elbterraste seine gutbesuchte MonatSvcrsammlung ab. Zu Beginn der Sitzung gab Kolleg« Keller die neuen ermäßigten Beiträge bekannt. Nachdem dann noch einige gewerkschaftliche Fragen behandelt wurden, ergriff Geschäftsführer Kollege Krahl, Dresden, daS Wort zu seinem sehr interessanten Vortrag: .Die Bilanz des Jakres 1S31". In anschaulicher Weise schilderte er di« Anstrengungen der Regierung zur Hebung der Wirtschaft und Minderung der Arbeitslosigkeit, die in den zahlreichen Notverordnungen zum Ausdruck kamen. Im Laufe des Vortrages kam er auch auf die ge- plante Sanierung der Knappschaftsversicherung durch die Angestelltenversichcrung zn sprechen, eine Maßnahme, die durch die einmütige Ablehnung durch die Angestellten gewerkschaften verhindert wurde. Schließlich richtete er an alle Verbraucher die Aufforderung, auf die Preisgestaltung selbst einen Druck auSzuüben, da von feiten des Preiskom- mistars nicht mehr viel zu erwarten sei. Zum Schlüsse seiner Ausführungen erwähnte Redner noch die kommende Banken- Notverordnung nnd die Verlängerung des Stillhalteab kommens. — Den sehr interessanten Ausführungen, die reichen Beifall fanden, schloß sich eine kurze Aussprache an. Br. —Jahresversammlung der Kranken- und Sterbekasse für das Deutsche Reich (Lichterselder Ersatzkasse) Verwaltungsstelle Riesa. Die diesjährige Jahresversammlung der Verwaltungsstelle Riesa fand am Sonntag, den 14. Februar, nachm. 2 Uhr ün Gasthaus „Zum Roß", in Diesbar statt in dem Be streben, den Mitgliedern in dortiger Gegend die Teilnahme an der Versammlung zu erleichtern. Die Versammlung war stark besucht, das Versammlungslokal war überfüllt. Der Vorsitzende, Herr Architekt Voland, stellte die ord nungsgemäße Einberufung der Versammlung fest, gab die Tagesordnung bekannt und erteilte Herrn Geschäftsführer Behnke das Wort zur Satzungslage ab 1. Februar 1932 aus Grund der 4. Notverordnung. Der Bericht des Vor standes wurde einleitend Vom Vorsitzenden Herrn Voland gegeben, ergänzt mit anschließendem Kassenbericht durch Herrn Behnke und Bericht der Revisoren durch Herrn Finanzamtsbeamten Schumann. Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt. Die Vorstandsergän^ungs- wahl ergab die einstimmige Wiederwahl des Herrn Voland zum Vorsitzenden, des Herrn Schuhmachermeister Hornh zum 2. Kassierer, der Herren Finanzamtsbeamten «Schu mann und Tischlermeister P. Hildebrand zu Revisoren. Der Vorsitzende dankte für das ihm wieder bewiesene Vertrauen und sprach im Namen des Gesamtvorstandes allen Herren den Dank für der Kassenstelle Riesa bewiesenen Fleiß und Eifer aus, insbesondere Herrn Behnke unter Zustimmung der Versammlung. Punkt 4: Verschiedenes und freie Aus sprache, machte vereinzelt in einzelnen Punkten Wieder holung der neuSü Satzungslage nötig. Nach Bitte de» Vorsitzenden, die Kasse nur in wirklichen Bedarfsfällen in Anspruch zu nehmen, so die Leistungen der Kasse für alle möglichst hoch zu halten, wurde die anregend verlau fene Versammlung gegen 5 Uhr geschlossen. —* Stenograpische Höchstleistung. Bet -en Gefchäftsstenographenprüsungen der deutschen Jnbustrie- umd Handelskammern hat im letzten Jahre Fräulein Lore Bretning in Kassel die Höchstleistung vollbracht. Die Dame, die die Einheitskurzschrift verwendet, be stand in der Abteilung 840 Silben je Minute. —* Der Gastwirts« er band und di«Bier- preiSsenkung. W-i« wir erfahren, sinh heute Vertreter des GastwirtSverbandeS beim Reichskanzler gewesen, um ihre Stellungnahme zur Frage der Bierpreissenkung dar- zulegen. —* EiSstand an der LandeSgrenze. An der böhmischen LandeSgrenze bei Herrnskretschen ist das Treib eis der Elbe am Sonntag zum Stehen gekommen. —* Hände gut abtrocknen! In der kalten Jah reszeit sind die Hände das Schmerzenskind nicht nur vieler Frauen. Die Haut wird rissig und spröde und es bilden sich Frostbeulen. Man muß deshalb sehr vorsichtig sein, wenn man mit einigermaßen gut aussehenden Händen durch die kalte Jahreszeit kommen will. Nichts zerstört die Haut der Hände so sicher, als wenn man sich nur flüchtig an einem ost feuchten Handtuch abtrocknet. Sorgfältiges Abtrocknen ist unbedingt notwendig. Nachlässigkeit in dieser Hinsicht kann sich schwer rächen. —* Aus der Tätigkeit der Landwirt- schastskammer. Der Vorstand der Sächsischen Land wirtschaftskammer beriet in seiner letzten Sitzung den Ent wurf eines Gesetze» über die Teilbarkeit des Grundeigen tum». Das Gesetz steht vor, daß eine unwirtschaftliche Teilung der als wirtschaftliche Einheit anzusehenden Land güter durch eine zu weitgehende Abtrennung von Grund- stückSteilen verhindert wird. Eine Abtrennung von Grund stücksteilen soll nur in dem Umfang erfolgen dürfen, daß mindestens zwei Drittel der Flächengröße beim Grundstück verbleiben. — Hinsichtlich der vorstädtischen Erwerbslosen siedlung stellte sich der Vorstand der Kammer auf den Standpunkt, datz auf diesem Wege die Arbeitslosigkeit nicht wirksam bekämpft werden könne. WaS die landwirtschaft liche Siedlung anbetrifft, so werde es sich darum handeln, die bäuerlichen Siedlerstellen in Größe von 25 bis 60 Morgen so zn verbilligen, daß ein existenzfähiger krisen fester Siedlerstand entstehen könne. Der Vorstand der Landwirtschaftskammer sprach sich dahin auktz Latz mit Rücksicht auf bie BesitzverteNnng in der sächsischen Land wirtschaft und ihrem Ucberwiegen der klein- und mittel bäuerlichen Betriebe Sachsen auch künftig für eine plan volle bäuerlick,« Siedlung nicht geeignet ist. ' Um den bäuerlichen Nachwuchs der sächsische» Landwirtschaft unter- zubr>ngen, müsse auf die Aussiedlung nach dem ostdeutschen Großgrundbesitz kingewirkt werden. D e Kammer will bei der sächsischen Regierung dahin vorstellig werden, datz dies« die Aussiedlung unterstützt. —* Di« Not der Blinden. Der Landerblinden verband in Sachsen hielt am Sonntag im Kaufmännischen Vereinshause in Chemnitz eine öffentlich« Versammlung ab, die sich zu einer Kundgebung und einem Hilferuf für die immer mehr in Not geratenden Blinden gestaltete, da die Leistungen ver Sssentlich«n Fürsorge immer weiter abgebaut werden. Nach der amtlichen Statistik sind von den etwa 35000 deutsch«» Blinden nur 17 Prozent in der Lage, durch Renteneinkomnien den Mindestbedarf zu decken, nämlich Kriegsblinde, Uniallrentner und Beamtenpensio- näre. Die Versammlung faßte einstimmig eine Ent schließung, die schleunige Maßnahmen gegen dte fort schreitende Verelendung der weitaus meisten Blinden ver langt. Insbesondere werden gefordert Schaffuna einer staatlichen Blindenrente und solange eine solche noch nicht besteht, Verbesserung der öffentlichen Blinden ürsorge, Schonung der Blinden beim Abbau der öffentlichen Für sorge und Einschränkung der Sozialversicherung, Berück sichtigung der Blinden bei. Arbeitsvermittelung und Ver gebung von Aufträgen. —vdz. Zulassung von Krieg »t eil nehme«» zur Kassenarzt-Praxi» betr. Der staatspartei lich« FraktionSvorsißende Dr. August Weber hat gemein sam mit dem itaatspartetlichen Reichstagsabgeordneten Ernst Lemmer im Auftrage der Reichstagsfraktion der Deutschen Staatspartei an den Reichsarbcitsininister das Ersuchen gerichtet, das Neichsarbeftsministerium möge auf die Organisationeu oer Aerzte und Krankenkassen ein wirken, damit Aerzte, die Kriegsbeschädigte und ehemalige Kriegsteilnehmer sind, ohne we teres zur Kassenpraxis zn- gelassen werben. In dem Schreiben weise» ^ie staatspartei- lichen Abgeordneten daraus hin, daß die zwischen den Organisationen der Aerzte und Krankenkassen vereinbarte Sperrvorschrist sinngemäß nur die dem Lebensalter nach jungen Aerzte treffen soll und eS sicherlich nicht beabsichtigt sein konnte, Kriegsbeschädigte und ehemalige Kriegsteil nehmer gleichfalls zu treffen, weil sie aus irgend welchen Gründen erst in späteren Jahren zur Approbation gelangt sind. Die ehemaligen Kriegsteilnehmer hätten an sich schon mit unerhörten Schwierigkeiten bei ihrer Berufs entwicklung zu kämpfen gehabt, sodaß es billig und gerecht wäre, sie von der Härte solcher Sperrvorschrist auszu schließen. —sek. Herbergen zur Heimat. Im Sachs. Her bergsverband sind 26 Herbergen zur Heimat zusammen geschlossen, die jetzt ihre Vcrkehrsstatistik für das Jahr 1931 vorlegen. Daraus geht hervor, daß im vergangenen Jahre in diesen Herbergen des «sachsenlandes 196 817 Personen in 406940 Schlasnächten Aufnahme gefunden haben. Die Zahlen sind gegenüber denen des Jahves 1930 ein klein wenig gestiegen, nämlich die Zahl der Personen von 190203 und die Zahl der Schlafnäcbte von 385 203. Die Zunahme, die voin Jahre 1929 auf das Jahr 1930 35 Prozent betrug, ist also auch im vergangenen Jahre nicht zum Stillstand gekommen, sondern infolge der kata strophalen Verschlechterung der Wirtschaftslage weiter fort geschritten. Die Zahl der wandernden Jugendlichen unter 16 Jahren beträgt im vergangenen Jahr. 102, die Zahl der wandernden Jugendlichen von 16—18 Jahren 2357 (1930: 2410). —sek. Uraufführung. Der 90. Psalm, den der 17jähr. Sohn Gottfried des sächs. BundesposaunenmeisterS Pfarrers Adolf Müller für sechsstimmigen Chor und großes Orchester komponiert hat, wird Sonntag, den 21. Februar, mittags V2I2 Uhr in der Sächsischen Staatsoper durch den Gemischten Chor des Dresdner Lehrergesangvereins und die durch Mitglieder oer Staatskapelle verstärkte Dresdner Philharmonie unter Leitung von Generalmusikdirektor Fritz Busch zur Uraufführung gebracht werden. Karten ber RieS. — vL». Zähl» ng der Reisenden und Bläße ans der ReiwSbabn im Jabr« 1932. Zur lieber- wacbung der Wirtschaftlichkeit der dem Dersonenverkebr dienenden Züq« der Reichsbahn finden alljährlich vermal, und »war in den Monaten Februar, Mai, Anqust und No- vember, an drei hintereinander liegenden Werktagen nnd an dem nachfolgenden Sonntag Zählungen der Reisenden nnd Bläße in allen Züaen de» Personenverkehrs statt. Ankgrnnd dieser ZSHlergebniffe wird festgestellt, ob Zahl nnd Stärk« der Züge den Bedürfnissen des Verkehr» an gepaßt sind, insbesondere ob die Züge vermehrt, vermindert, verstärkt oder geschwächt werden können — Im lausenden Jahr finden solche Zählungen am 14., 16.. 17. nnd 18. Fe bruar 1932, am 22., 24., 25. und 26. Mai 1932, am 7-, 9., 10. und 11. August 1932 „nd am 6., 8., 9. und 10. No vember 1^82 statt. Mit Rücksicht auf den Beginn de» Tommerfgbrplanes, der wegen der Lage der Bftnqftfeier- tage am 15. und 16. Mai auf den 28. Mai aeleqt ist. findet die Mai-Zablung nicht, wie sonst üblich in der zweiten, sondern in der vierten Woche statt. * Nünchritz. Der Obst» und Gartenbanverein Nünchritz und Umgegend hielt am veraangenen Sonntag seine Hanptversommlnna ab. Die satzung-gemäßen Neu» waklen ergaben di, einstimmige Wiederwahl des bewährten 1. Vorsitzenden, Herrn Otto Wadrwiß, sowie des bisherigen Gesamtvorstandes. Aus dem Jahresbericht ging hervor, daß auch im letzten VereinSjahr rege Arbeit geleistet wurde nnd die Interessen der Mitglieder, sowie auch d,s gesamten heimischen Obst- und Gemüsebaues jeder,eit vertreten wurden. An technischen Gartengeräten stehe« den Mit gliedern zur unentgeltlichen Benützung »nr Verfüaungr 1 Karrenspritze, 2 Rückenspritzen und 2 Schweielzerftäuber. 2 Obst- und Beerenmvblen, 1 Bresse, sowie «in Apparat zur Süßmoftbereitnng können gegen geringen Betrag be» nützt werden. Ferner versügt der Verein über ein reich- haltige» Lager von Mitteln znr EcßädlinaSbekämvsung an Gehölzen. Gemüse und Spargel. — Der Mitgliederbestand betrügt zurzeit 212. Durch den Tod verlor der Verein 4 feiner Mitglieder. Dir Versammlung erwies dieien durch Erbeben von den Plätzen die letzt« Ehr«. — Al« Beitrag für die Winterhilfe stiftete der Verein 70,90 RM. In Anbetracht der Wirtschaftslage wurde beschlossen, für 1932 nur 50 Prozent des JahreSbritraa» von den Mitgliedern zu erbeben. Möge der Odstbauoerein noch weitere An- Hänger finden und seinem Wirken auch in diese« Jahre Segen erblühen, »um Wohl« der Gesamtheit, sowie auch unsere« deutschen Vaterland,«. Pulsen (Amtsh. Großenhain). Mit der Zugmaschine abg,stürzt. In den Vormittagsstunden de» grstrlgrn Mon tag« ereignete sich auf der Kanalbrücke der Straß, Pulsen— Tiefenau «in größerer Unfall. Die Zugmaschine d r Firma Meixner in Pulsen fuhr zur genannten Leit unter Führung dr» 81 Jahre alten Führer« Bursch« mit einem Wagen nach dem Wald», um dort Holz ,n holen, «ns noch unge klärte Wels« ist die Maschine auf der Brück« gegen da» Ge länder gesahren, hat diese» durchbrochen «nd ist 2,40 Meter tief in den Kanal gestürzt. Ans dem Fahrzeug hat sich auch der 20 Jahr« alt« »rbeite^Hahntsch besnnden. Während
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