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- Erscheinungsdatum
- 1931-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193111065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-11
- Tag 1931-11-06
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Monat
1931-11
-
Jahr
1931
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MWWkWlkMklW M/Z1. Bon den tm Jahre 1980 ausgegebenen Wohlfahrts- vriefmarken sind in Sachsen lohne Postverkauf) verkauft worden: Marken zu 8 Pf«. 186 021 Stück, zu 18 Pfg. 180 795 Stück, ,u 25 Pfg. 17182 Stück, zu 59 Pf«. 952« Stück, Markenheftchen 12 495 Stück, Postkarten 55 287 Stück. Der Gesamtumsatz betrug 92 548,88 NM. bei einem Grundwert von 54 889.29 RM., so baß ein Erlös von 28174.97 RM. er zielt worden ist. Dem Landesansschuß Sachsen der deut schen Nothtlfe standen zur Verfügung 3 255.59 NM. Anteil des LandeSanSschusseS als Ber- teilungSstelle, 12 809.— RM. an« dem Ausgleichsfonds der deutschen Nothilfe, 16 955.56 NM. zusammen. Dieser Betrag ist in der Hauptsache für MüttererholunaS- knren, zum Teil auch für Erholungsaufenthalt jugendlicher Erwerbsloser in Heimen und Jugendherbergen verwendet worden. In der Stadt Riesa betrug der Umsatz durch daS städti- fche Wohlfahrts- und Jugendamt 1687.98 NM. Von dem Woblfahrtsaufschlag von 496.01 NM. verblieben 396.81 Reichsmark der örtlichen Verteilungsstelle und konnten dem .NtlfSwerk der Stadt Riesa zugeführt werden. Man ersieht ans obigen Zahlen, daß auch au» dem Zusammenfluß vieler kleiner Betröge größere Summen entstehen, die der allgemeinen Wohlfahrt dienen und die öffentliche Wohlfahrtspflege entlasten können. Deshalb wird gebeten, reckt rege Wohlfahrtsbriefmarken und -karten vom städtischen Wohlfahrtsamt oder dessen Verkaufsstellen, Stnbtsparkasse und Verwaltungsstelle Gröba, zu entnehmen und zum sl-rguljc^^,, „on Bricssckgfteu einmal eine Z-ft- lang nur WoblfnhrtSmarl-n zu verwenden. Auch gus diese für den einzelnen ni^t allzu fühlbare Weise wirb daS städtische HilfSwerk gestärkt. Oertliches mist Sächsisches. Riesa, den 8. November 1831. —* Metternorh-rlgg? kgr >>en 7. November lMitaeteilt von der Sächs. Vandeswetterwarte zu DreSden.s Bewölkt, norerst noch trocken, im späteren Versank all- mählich Aufkommen von Niederschlaasneiauna nickt anS- geschloffen, mäßige, in freien vagen lebhafte Winde an» südlichen Richtungen. Temveratnroerhältniffe in der Niederung wenig geändert, in den höheren Gebirgslage» wieder Aufkommen des setzt daselbst zu milden Wetters. —"Daten lür den 7. und 8. November 1831. Sonnenaufgang 7,02 <7,04i Nbr. Sonnenuntergang 16.25 <16,23» Ubr. Mondansgang 3,25 l4,56) Uhr. Mondunter- gang 15,12 <15,26, llbr. 7. November: 1810: Der Dichter Fritz Reuter in Etavenhagen geb (gelt. 1874,. 1867: Die Physikerin Marie Enrie in Warschau geb. 1924: Der Maler HanS Thoma in Karlsruhe geft. (geb. 1839,. 8. November: 1773: Der preußische General Friedrich Wilhelm Frhr. v. Seydlitz in Oblau gest. (geb. 1721). 1918: Der Schriftsteller Kurt Eisner wird bayerischer Ministerpräsident. * ZW WWkN Ml» Ili MU Da die äußerst komplizierten Untersuchungen der viel» tesprocheue« Angelegenheit bis zur Stunde noch immer nicht endgültig abgeschlossen werden konnten, läßt sich lei der Bestimmtes noch nicht mitteilen. Die Staatsanwalt schaft und die hier anwesenden Beamten der politischen Polizei sind eifrig bemüht, die Ursachen restlos zu ergrün de« und sämtliche an dem Vorkommnis Schuldigen z« er mitteln. Im Vaufe des heutige» Vormittags sind einige weitere Mitschuldige verhaftet worden, so daß nunmehr die Annahme begründet fein dürfte, daß die einwandfrei« Klärung der Sachlage nahe bevorsteht. In dem Bericht in Nr. 257 des „R. T." .Politische Schlägerei mit tödlichem Ausgang" erwähnten wir u. a., daß der SA.-Mann Pfuhl, um sich vor weiteren Belästi gungen zu hüten, einen Schreckschuß abgegeben habe. Hier zu werden wir vom Führer des SA.-Sturm 111 — Stand ort Riesa — gebeten, bekanntzugeben, daß Herr Pfuhl nicht mehr Angehöriger der SA. ist; er gehört seit einigen Wochen der Partei nicht mehr an. —* Nichard-Wagner-Abend. Wie wir von der Ortsgruppe der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter partei erfahren, ist der Nichard-Wagner-Abend gestern abend noch polizeilich verboten worden. Gelöste Karten behalten ihre Gültigkeit. Neuer Termin wirb bekanntgegeben. —* Satz sch lei en eingesetzt. Im Auftrag« der Landwirtschaftskammer Dresden sind gestern, am 5. Nov. 1931, 12 Zentner zwcisömmrige Satzschleien in die Elbe ge setzt worden. 6 Zentner davon sind durch Herrn Fischer meister Große im Niesaer Hafen eingelassen worden. 3 Zentner sind in die Elbe bei Strehla und 8 Zentner in den Meißner Winterhafen gebracht worden. —* Ergebnislose Lohnverhandlungen In der sächsischen Holzindustrie. Wie die Pressestelle beim Landesausschuß Sächsischer Arbeitgeberverbände mit teilt, sind die Lohnverhandlungen in der sächsischen Holz industrie, die vor der Schlichterkammer in Leipzig geführt wurden, ergebnislos verlaufen. —*Di, Volksbühne Riesa«. D. veranstaltet am Dienstag, den 10. November 1981, tm Hotel »Wettiner Hos" mit Gertte Barth, Leipzig, einen Bunten Abend. ES kommen Rezitationen und Lieder zur Laute alter und neuer Dichter zu Gehör. Die Kritik Agt dazu: »Die Lauten sängerin und Nezttatorin Gertte Barth, zeitweise goldblond, schlank, rank und lustig, dann wieder brünett und der Henny Porten nicht unähnlich, ist eine Meisterin ihres Fach». Sie bereitet mit frischen schelmischen Liebern, die sie mit Charme und Grazie interpretiert, schmunzliche und vergnügte Stunden. Kein Wunder, daß daS Publikum ob ihrer heiteren, lustigen Vorträge in Ton und Wort in Helles Entzücken geriet und mit dem Wunsche von bannen schied: .Komm wieder, Gertie, du singst und sprichst so schön." — Die Volksbühne verspricht ihren Mitgliedern und Gästen einige genußreiche Stunden. (Näheres ist ans der Anzeige zu ersehen.) —* DSB.-MonatSversammkung. Im Mittel punkt der Beratungen stand «ine äußerst wichtige Frage. Es galt, «inen Weg zu finden, um unseren erwerbslosen Kollegen das finanzielle Los zum Weihnachtsfest zu er leichtern. Nach verschiedenen guten Aussprachen wurde ein einstimmiger Beschluß herbeigeführt. So wirb «S möglich sein, in der grüßten Not zu Helsen. — Der anivesend« Kreiö- geschäftSführer Kollege Münnich hielt einen fesselnden Bor trag über „Gewerkschaftliche Forderungen an Arbeitgeber und Arbeitnehmer". Der Redner schilderte die Nachkrtegsjahre, die JnflationSjahre, die Zeiten de» Aufstieges der deutschen Wirtschaft. Ueberall wurde «in« Ausgabenpolitik getrieben. In der herein gebrochenen größten Not wurde man aufmerksam. Und nun stellt der Verband die Forderung an die Mitglieder, sich fortzubilden und durchzubilben, damit sie die besten Männer werden. Allgemeinbildung und Gemeinschaftssinn sollen gut funktionieren, denn Wachstum ist Kraft. Wir wollen ein Stand sein und bleiben, der Achtung genießt. Gegen alle Bestrebungen, die deutsche Sozialversicherung zu schmälern, wenden wir unS in starkem Maße. Der Redner schloß den inhaltsreichen Vortrag mit den Worten: Deutsch land kann nur aufsteigen, wenn man ihm Raum läßt, sich auSzubrciten. —* Weihnachtspakete nach Uebersee schon jetzt ab schicken! Es empfiehlt sich, Weihnachtspakete nach überseeischen Ländern schon Anfang November bei der Post einzulicfern, damit die rechtzeitige Aushändigung an die Empfänger gesichert ist. —"Viehzählung am 1. Dezember 1931. Nach einem Rundschreiben des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft vom 23. September 1931 ist am 1. Dezember 1931 eine Viehzählung vorzunchmen. Die Zäh lung hat sich auf die Zahl der vichbesitzenden Haushal tungen, Pferde (ohne Reichswehrvferde), Maultiere, Maul esel, Esel, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Federvieh, Kaninchen und Bienenstöcke zu erstrecken. Das sächsische Wirtschaftsministerium hat hierzu für den Freistaat Sachsen angeordnet, daß die Zählung mittels Ortslisteu zu erfolgen hat. In den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz sind außer den Ortslisten noch Zählbogen zu verwenden. Die Ausführung der Viehzählung liegt den Gemeindebehörden für ihren Gemeindebezirk einschließlich der im Ort befind lichen selbständigen Gutsbezirke ob. —* Benachrichtigung der Gemeinden von Fällen der W ahl u n f ä h i g kei t. Nach 8 2 Abs. 1 des Reichswahlgesetzes, 8 3 Abs. 1 des LandeswahlgesetzeS und 8 23 Abs. 8 Mr. 1 und 2 der Gemeindeordnung ist vom Wahlrecht ausgeschlossen: 1. wer entmündigt ist oder unter vorläufiger Vormundschaft oder wegen geistigen Gebrechens unter Pflegschaft steht, 2. wer rechtskräftig durch Richter spruch die bürgerlichen Ehrenrechte verloren hat. Die Ge richtsbehörden benachrichtigen die Gemeindebehörde deS Wohnorts, wenn eine gerichtliche Entscheidung rechtskräftig geworden ist, die hiernach den Ausschluß vom Wahlrecht zur Folge bat. — Die Gemeindebehörden werden ange wiesen (1. V. Bl. 2. 11. 31, S. 103), in den Fällen, in denen eine von einer solchen Entscheidung getrosfene Person den Wohnort innerhalb Sachsens wechselt, die Gemeindebe hörde des neuen Wohnorts von der Entscheidung zu benach richtigen. —* Verzugszuschläge für Steuerrück stände. Im Interesse der gleichmäßigen Behandlung der Verzugszuschläge bei Reichs- und Landessteuern hat daS sächsische Finanzministerium entsprechend dem Vor gehen des Reichsfinanzministeriums bestimmt, daß auch bei den Landessteuern, soweit für sie dingliche Sicherungen bestehen, davon auszugehen ist, daß die Verzugszuschläge an diesen Sicherungen nicht teilnehmen. Die Steuerbehör den sind deshalb angewiesen worden, künftig Verzugszu schläge zur Grund- und Aufwertungssteuer nicht mehr al- bevorrechtigte Forderungen im Sinne des Zwangsverstei gerungsgesetzes im Zwangsversteigerung-verfahren anzu melden. Soweit die Anmeldung in noch unerledigten Ver fahren bereits erfolgt ist, ist sie zurückzuziehen. —* Personalveränderungen im Wehr kreis-. Befördert mit Wirkung vom 1. November 1931: zum Oberst: Oberstleutnant Ehrig, Kommandant von Dresden: zum Major: Hauptmann Kretschmann, Jnf - Regt. 11; zum Hauptmann: Oberleutnant Schulz, Stab 4. Div.; zum Leutnant: Wendt, Art.-Regt. 4. Mit 31. Ok tober 1931 scheiden auS: Hauptmann Freiherr von Falken stein (Ralf), Jnf.-Regt. 10. Strehla. In der letzten Stadtverordnetensitzung kam eS wieder zu recht lebhaften Debatten. U. a. nahm man Kenntnis: DaS Betriebsergebnis der Kraftwagenlini« Riesa—Strehla—Belgern im Monat September weist d«n üblichen Fehlbetrag auf: 798,58 Mark. — Einem Antrag auf Aufhebung des Wochenmarktes wurde nicht stattge geben. Die Erwerbslosigkeit hat — wie erwartet — «ine starke Zunahme erfahren. Nach dem Stande vom 1. Novem ber wurden 391 Arbeitsuchende gezählt, davon 282 männ liche u. 109 weibliche Personen. ArbeitslosenunterstützungS- empfänger waren vorhanden 63 männlich«, 21 weibliche, zusammen also 84 Personen mit 84 Zuschlagsempfängern. Krisenunterstützung erhalten 79 männliche, 31 weibliche, zusammen HO Personen mit 135 ZuschlagSempfängern. WM NelsWIm Der geschundene Raubritter Großes Sütter-, Trauer-, Schau-, Lust- und Possenspiel mit allerhand Tamtam von Fri«drich Gerstäck«r Zunächst: In der Tat, ein nicht ohne weiteres „ge- läustaeS" Firmenschild, was sich die Neste des ehemaligen ^ächsischen-LanbcSvühnen"-Enscmbles belgeleyt haben. Maximus Rens bringt da neben dem Mut, die wirtschaftlich« Existenz seiner letzten Getreuen sichern zu wollen, auch den Mut auf, den Kampf gegen daS Unverständnis weiter Schichten seiner früheren Anhänger aufzunehmen. Daß Rens und seine Künstlerschar bet außeretatSmäßtger Be trachtung in unserm lieben Riesa leider nicht mehr di« An hänger haben, bi« ihnen zu wünschen gewesen wären, bewie- ber wirklich trostlos besetzte „Capitol"-Gaal am gestrigen Abend. Woran das wohl liegt, läßt sich verschiedentlich vermuten, aber nicht mit Bestimmtheit sagen; schließlich spielen allerlei Momente dabei «ine Nolle: die neue Firma, das -u alte Stück und auch allgemeine Lauheit derer, dir sich die Ausgabe der niedrigen Eintrittspreise wirklich hätten leisten können. AuS Press«-Borbefpr«chungen und sonstigen Kritiken über bi« Aufführung des gestrigen Theat«rulkS seinerzeit in Dresden zur Mitte des Oktobers ist zur Sache schon soviel bekannt, baß mir daher beinahe die Mittel genommen sind, darüber meinerseits «twa» zu berichten: ich würde in den Verdacht geraten, z« wiederholen, was Prominente vor mir geschaffen haben. Das möchte ich vermeiden! Sodann: Diese Art Theaterspiel zieht nicht mehr. Wenn auch Rens, der wirklich Unermüdliche, der große Optimist, den alten Gerstäcker-Schmvker äußerst geschickt be arbeitet hat, wenn auch sogar richtig ist, daß diese Raub- ritter-Schauermär einstmals «in urbeutscheS BolkSstück ge wesen ist — ja, dann war da» eben einmal! Mit tsmpi paeeati läßt sich aber heut« bestimmt nicht mehr viel erreichen; in Provinzstädten am allerwenigsten «in Kaffen erfolg. Man braucht nicht gerade so schroff zu verwerfen, wi« dies Prof. Kummer, der bekannte Dresdener Literatur historiker getan hat — man kann sich aber auch keinesfalls zu so hoher Begeisterung aufschwingen, wie st« einige, der ehemaligen Sächsischen LandeSbühne besonders nahestehende Kritiker, anwenden zu müssen glaubten. Man tut Rens mit dem letzteren noch nicht einmal einen Gefallen; den» z« leicht verhilft diese- unbedingt (diese Ide«) Anerkennende Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen ist auf 131 gestie gen, hierzu kommen noch 260 ZusckkagSempfänger. Sonstige Unterstützungsempfänger verzeichnet die Statistik 26 mit 27 Zuschlagsempfängern, des weiteren 14 Kleinrentner und 44 Sozialrentner mit 19 Zuschlcigsempfängern. DaS ergibt 409 Hauptunterstützungs- und 525 Zuschlagsempfänger, zu- jammen also 934 Personen gleich 25 Prozent der Einwohner- Oschatz. Da» Fest der goldenen Hochzeit kann am heutigen 6. November daS Ehepaar Werkführer Karl Dröse und Frau Auguste geb. Grundmann, Breite Straße 48, begehen. Oschatz. „Der Oschatzer Gemeinnützige" schreibt u. a.: Kein Tag ohne politisch« Schlägerei. Immer mehr wird der Eindruck zur Gewißheit, daß auf linksradikaler Seite im Hintergründe sich haltende Kräfte alle» daran sehen, eine Atmosphäre deS politischen Hasse» zu schaffen, aus der heraus fast jeden Tag Reibereien entstehen, die sehr oft sicy zu Schlägereien und blutigen Exzessen auswachsen. So haben auch am Mittwoch nachmittag linksradikale Elemente einen Vorwand gesucht und gefunden, um gegen anders Denkende tätlich zu werden und zu Mißhandlungen zu schreiten. Diesmal am Hellen Tage, nachmittags um 3 Uhr, zu der Zeit, wo auf dem Bahnhof Oschatz die Schnellzüge von Dresden und Leipzig kurz nach einander einlaufen. Der Fall liegt ganz klar und qualifiziert sich als ein Angriff von Kommunisten. Derselbe richtete sich gegen zwei junge Leute, von denen einer der Nationalsozialistischen Arbeiter partei angehört, während der andere, und zwar der Gemiß« handelte, nur früher Nationalsozialist war, gegenwärtig aber keiner Partei zugehört. Die beiden letztgenannten holten den mit dem einen Zuge erschienenen „Frciheitskampf" ab, wäh rend die Politischen Gegner den „Kämpfer", das Hauptorgan der sächsischen Kommunisten, abholen wollten. Als die ersteren mit ihrem Zeitungspaket die Bahnhofshalle durch schritten hatten und den Bahnhofsvorplatz betreten wollten, kamen auf Fahrrädern 5 bis 7 Anhänger der KPD., stiegen von den Radern, gingen auf die beiden zu und wurden tätlich. Der Nationalsozialist flüchtete zurück durch die Halle in die Gastwirtschaft. Der Nichtnationalsozialist flttcl)- tete am Bahngleis entlang und suchte Schutz in dem Unter kunftsraum der Bahnarbecter. Letzterem liefen 3 oder 4 der Angreifer nach und stürzten sich in dem Unterkunftsraum auf ihn, legten ihn aus den Tisch und schlugen zuerst mit einer Flasche, dann mit einer Kohlenschaufcl ihn auf den Kopf. Der Mißhandelte, der ziemlich schwere Verletzungen davontrug, wurde in die Klinik von Dr. Stelztg und Dr. Wagner gebracht und dort verbunden, worauf er sich in seine Wohnung begab. Die Täter sind bekannt und ihre Personalien wurden festgestellt. Sie sehen ihrer Bestrafung entgegen. Wölkisch. Autounfall. Am Mittwoch nachmittag kurz nach 3 Uhr verunglückte am Westausgange des Dorfes ein Lastzug. Bei voller Fahrt war der Kupplungsbolzen am Anhänger herausgesprungen, und der mit Mehl beladene Anhänger sauste Über die Straße in den linken Straßen graben, einen mittelstarken Baum umknickend. Hier legte er sich nach der Feldseite zu um, die ballonbereiften Räder schräg nach oben. Die 75 Doppelzentnersäcke Roggenmehl fielen teilweise bis aufs Feld. Während sich dies alles abspielte, fuhren die Führer mit dem Motorwagen davon, ohne zu merken, daß der Anhänger sich losgelöst hatte. Erst in Mehltheuer, daS sind einige Kilometer Wetter, merkte man daS Fehlen desselben. Nach schleunigstem Zurückfahren wurde der unbeschädigt gebliebene Wagen aufgerichtet und die 150 Zentner Mehl, das nach Leipzig bestimmt war, unter Mithilfe einiger Ortseinwohner wieder aufgeladen. Mit zirka dreistündigem Aufenthalt konnte die unterbrochene Fahrt fortgesetzt werden. Großenhain. UnglückssaN. Gestern vormittag er eignete sich hier auf der Berliner Bahnstrecke, wo Dresdner Arbeiter bei Schienenreparaturcn beschäftigt sind, ein sehr bedauerlicher Unfall. Herrn Bügner schlug während der Arbeit eine Schiene gegen das linke Bein und zerschlug die Ferse. Mittels Auto vom „Roten Kreuz" mußte der Be dauernswerte in daS hiesige Stadtkrankenhaus eingeliefert werden. * Dresden. Motorrad gegen Straßenbahn. Am Donnerstag abend in der 8. Stunde stieß aus der Bautzener Straße ein mit zwei Personen besetzte» Kraftrad mit einem Straßenbahnwagen zusammen. Führer und Soziusfahrerin des Kraftrades wurden auf die Straße geschleudert und mußten schwerverletzt in» Krankenhaus gebracht werden. * Dresden. Sckraorl legt Berufung ein. Bekannt lich war der kommunistische Stadtverordnete BerusSschul- obrrlebrer Eckrapel wegen Beschimpfung der christlichen Religionsgemeinschaften zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Gegen diese» Urteil de» Amtsgericht» hat Sckra- pel nunmehr Berufung eingelegt. <S. Geri»t»saall. * Dresden. Noch «in Familiendrama. Am Don nerstag vormittag wurde bemerkt, daß au» einer Erdge- schoßwobnung aus der Lübecker Straße starker Gasgeruch drang. Beamte der Wohlfahrtipolizei verschafften sich Ein laß und fanden di« 59 Jahr, alte Ehefrau de» Wohnung»- Inhaber», eine« Schmiedemeister» vecker, in der Küche ga». vergiftet tot auf. Durch da» ausströmende Sa» batte auch der im Schlafzimmer liegende 60 Jahre alt« Gebemann «ine Gasvergiftung erlitten. Gr konnte jedoch von der Sanitätsabteilung der Feuerwehr in» Leben znrückgerufen werden und wurde dem Krankenhaus rugrführt. Nach den bisherigen Feststellungen schied die Frau wegen Familirn- soraen au» dem Leben. Der Mann »ar lediglich einem Unfall zum Opfer gefallen. * Dr«»d«n. Stadtverordnet« gegen da» Drmon- strationSverbot. Die Stadtverordneten beschlossen gestern gegen di« Stimmen der Kommunisten di« Redezeit bi» auf weitere» auf «ine halb« Stunde zu beschränken. Ferner wurde auf Vorschlag de» Finanzausschuss«« beschlossen, den Rat »u ersuchen, »orbeugend« Maßnahmen in den Schulen und städtischen Anstalten gegen da» Auftreten von Massen erkrankungen zu treffen. Ein kommunistischer Antrag aus Aufhebung de« Demonftration»verbote» in Dresden rief «in« lebhaft« Aussprache hervor, an der sich auch die Sozialdemokraten und Nationalsozialisten beteiligten. Es zu falscher Beurteilung der Künstlerschar tn Publtkums- kvetsen. Dte Darstellung war natürlich gewandt, wie dies vom ehemaligen SL.-Lnsembl« nicht ander» zu erwarten steht. MaximuS Ren» (der gräuSltch brüllende, nachmals ge schundene Raubritter), Franziska Renö-Hilpert (der Geist von des Raubritters Lahingeschiedener Ehe gesponsin), Tharlott« Fran» (des Raubritters derb drastisch-pathetische Tochter). Walter Zeidler (der Hun^erpfoten saugende Liebhaber Kunibalb), Senta Hübner (der ehrwürdige und doch geheimnisvoll« Greis), Erich Schmidt (prachtvoll al» der Intrigant Hirsch), Reinhold Wolf (unübertrefflich al» Simpel, als „sanft verblödeter" Knappe), Hans Meierhöfer und Gretel Fiedler — st« alle überzeugten wieder mal, daß sie treffliche Künstler sind; «ur sollten st« nicht solchem Spuk dte Hand reichen, solcher grausamer Selbstverhöhnung ihres alten, ent schlafenen S.-L.-Unternehm«nS: «S wirb ihnen nicht gebankt und überall werden sie (dort, wo sie es gerade nicht ge brauchen können: nämlich beim „zahlenden" Publikum) auf VerständntSlostgkeft stoßen — trotz aller Blumen- und Applausspenden! Kommt wieder nach Riesa: aber huldigt wieder guter Kunstl I. Th., R.
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