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Uiesaer H Tageblatt «rahtanschrss» V (Eüleb!M Llül ÄUMger). Postscheckkoni« Tageblatt Ries«, , Dresden ISSL Fernruf Nr. X». Da» mretzier Lageblatt kft da» z« BerSfferrtkchung der amtlich« vebmntmachungen der Smtshauptmmmschaf» «ttokass«: Postfach Nr. LL Großenhain, de» AmtSgtrkcht» und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Mesa, des Rate» der Stadt Riesig Riesa Nr. SL de» Finanzamt» Mesa vnd deS HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 152. Freitag, 3. Inti 1SS1, abends. 81. Jahrg. Las Riesa« Lagnblott rrschetut Zatz«, Ta» Wend» ^,6 Uhr «stt Pnrnahm» der Sony- und Festtag«. Vezaa-Pret», gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell gebühr. MÜ den FaÄ de« «intreteN» von ProduktionSverteuermigey, Erhöhungen der Löhne und Materialieiwrerse behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Ferdinand Teichgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. GemMNowo-wWSSSSSSiEWSiSEwiiSSäSSSW» kmem deMsMWMIe» knäe entgegen. Von Lnslsn«! vorgssckissene Konkersnr rler oisudissrmsek»« in ^onsion krsnstrsictt sbgslskn». Nochmals «erlogt Varl«, S. Juki. Die Agentur Havas veröffentlicht über die am Donners tag stattgefundene amerikanisch-französischen Verhandlun gen folgendes Communique: Finanzminister Flandln hak am Donnerrtagnach- miktag mit dem amerikanischen Schahsekretür Mellon eine lange Besprechung gehabt, lieber da» Ergebnis die ser Zusammenkunft wird von eingeweihten Kreisen da» strengste Stillschweigen bewahrt, Man hat jedoch den Eindruck, daß im Lause dieser direkten Besprechung sich die Verhandlungen relativ befriedigend entwickelt haben und daß es möglich sei, daß da» Zustandekommen einer Einigung dadurch erleichtert werde. Die sranzöslsch-ameri- kanischen Verhandlungen werden am Freitagvormiltag um 10 Uhr im Laufe der Vollkonferenz wieder ausgenommen werden. Im übrigen ist aus politischen Kreisen bekannt geworden, daß die Vertagung der französisch-amerikanischen Konferenz auf Freitag aus einen Wunsch Mellons zurückzuführen sei. Weiter berichtet die Agentur Havas noch, ein Mitglied der französischen Negierung, das an den Verhandlungen teil nimmt. habe in den Wandelgängen der Kammer erklärt, die französischen Minister würden Freitagabend 21,30 Uhr eine Zusammenkunft mit dem amerikanischen Botschafter Edge haben. WaWnstou warm Washington, 3. Juli. Das Staatsdepartement wartet das Ergebnis der neuen Besprechungen zwischen Mellon und Laval ab in der Hoff nung, daß die französische Regierung sich nicht den Argu- menten des am Mittwoch überreichten Memorandums ver schließen wird. Es wurde nochmal» betont, daß man im Falle des Scheiterns der pariser Verhandlungen in sehr kur- zer Zett mit einem MoratoriumsanlragDeutsch- land» sowie sogar damit rechnen müsse, daß die Reichs regierung nicht einmal den ungeschützten Teil der Reparatio nen in der Währung der Gläubigerstaaten transferieren könne. ... und Ni optimistisch Rach einer langen Konferenz mit Hoover erklärte am Donnerstagabend der stellvertretende Staatssekretär Last le, die Verhandlungen in Paris dauern in ausgezetchne-j ter Atmosphäre au un- wir sind sehr optimistisch über ihren Ausgang. Der stellvertretende Staatssekretär Mills und der Sena tor Morrow nahmen ebenfalls an der Konferenz im Weißen Hause teil und begleiteten nach ihrer Beendigung Castle in das Staatsdepartement, um dort die Diskussion fortzusetzen. Hu der Berliner Meldung, der amerikanische Botschaf ter hatte Reichsautzenminister Curtius ersucht, wenn möglich auf eine Vermeidung von Stahlhelm- und anderen Demon strationen einzuwirken, um die französische öffentliche Mei nung zu berhigen, erklärte das Staatsdepartement, daß Bot schafter Sackett von Washington keine derartigen Anweisun gen erhalten habe. Er habe auch nicht nach Washington be richtet, daß er einen solchen Schritt plane oder schon unter nommen habe. MMkne WWmeo. )t London. Im Gegensatz zu den optimistischen Lcußerungen der französischen Blätter meldet der franzö sische Korrespondent des „Daily Telegraph" aus Paris: Entgegen mehreren Presseberichten scheine« gestern keine wirklich«, Fortschritte in de« Verhandlungen gemacht «wr, den sein. Die Frage des Garantiefonbs des französischen Anteils an den ungeschützten Annuitäten bietet anscheinend noch immer unüberwindliche Schwierigkeiten. Die franzö sischen Minister beharren fest auf dem Standpunkt, daß sie dieser Frage keinerlei Zugeständnisse machen können. In den anderen Punkten sind sie bereit, die Möglichkeit von Kompromissen zu prüfen. Der Pariser Korrespondent des Daily Express« will wissen, daß es in einigen Hauptpunkten zwischen den fran zösischen und amerikanischen Unterhändlern zu einer provi sorische« Vereinbarung gekommen fei. Daily Mail ist der Meinung, daß daS britische Angebot gelier« einen Abbruch der Verhandlung«« verhindert habe. StztMWN litt MM. )s Pari»,». Juli. Mattn trägt heute einen ganz aus gesprochenen Optimismus zur Schau. Das Blatt schreibt, daß man das Absagen der gestrigen Besprechung zwischen den amerikanischen und den französischen Unterhändlern lediglich auf die Ueberlastuug der französischen Minister mit parlamentarische« Arbeite« zurückznführen habe, aber keineswegs daraus folgern dürfe, daß neue Schwierig keiten aufgetaucht seien. Im Gegenteil, der Ministerrat habe schon gestern vormittag auf Grund einer eingehenden Prüfung der amerikanischen Denkschrift feststellen können, dass die Ansichte« beider Regierunge« sich immer weiter näherten. In gut unterrichteten Kreisen scheine man mit dem erfolgreichen Abschluß der Verhandlungen binnen zwei oder drei Tage« zu rechnen. Die französische Regierung sei dem Zusammentritt einer Konferenz der Hauptsignatar- mächte des Uoungplanes keineswegs abgeneigt. Die von der englischen Negierung angeregte Wochenendzusammen kunft in London habe sie aber eben wegen ihrer Verhinde rung durch die parlamentarischen Arbeiten nicht »«nehmen können. Wenn die Konferenz wirklich notwendig werden sollte, um einen Mißerfolg der schwebenden Verhandlungen zu vermeiden, könne sic ja auch in Paris stattfinden. Wenn später noch eine derartige Zusammenkunft in England ab gehalten werden sollte, dann nach dem glücklichen Abschluß der französisch-amerikanischen Verhandlungen, und zwar zu dem Zweck, allgemeine politische Fragen zu erörtern. Nach allgemeiner Ansicht sei das einzige wirkliche heikle Problem, das noch bei den gegenwärtigen Verhandlungen zu lösen bleibe, das des Garantiefonds. Aber auch hier — genau wie in anderen Fragen — scheine eine befriedigende Lösung sich anzubahnen. W MSIU sw MmW »er Mmtieluime )s Paris. Der Washingtoner Korrespondent des Petit Parisien meint, die Verhandlungen zwischen den verschie denen Mächten des Uoungplanes über den Garantiefonds könnten durch die offiziöse amerikanische Erklärung erleich tert werden, baß man Frankreich auffordern werde, „höch stens" Sllll Millionen Mark z« deponieren. Denn das würbe darauf hinzudeuten scheinen. Die Mächte würden sich also dahin verständigen, wenigstens vorläufig die Garantie auf eine geringere Summe zu begrenzen, ohne den Wortlaut des Noungplanes zu verletzen. Ar AM Oll WMlMW. Berkin. sFnukspruch.f Die zunächst i« einige« Ber liner Gpätabendblättern veröffentlichte« und heute auch in einige« Zeitungen des Reiches wiederkehrendeu Meldung««, die in mehr oder minder präziser Form von einer vollstän dige« Einigung zwischen Frankreich und Amerika über de« Hooverplau und zwar auf der Grundlage einer französischen Zustimmung zu oer Rückzahlung der gestundete« Annnität i« einem Zeitraum von 25 Jahre« und eines französischen Verzichts auf Sreditabzweignnge« ans der Annuität für anßerdeutsche Länder wisse« wollten, haben sich als unzu treffend erwiese». Was über den Stand der Verhandlungen positiv zu sagen ist, das steht in der bereits veröffentlichten Havas-Verlantbarung, in dem von dem Eindruck gesprochen wird, daß im Verlauf der direkte« Besprechung zwischen Flanbin und Mellon die Verhandlungen sich relativ besrie- digenb entwickelt und wohl bas Zustandekommen einer Einigung erleichtert haben. Dem entspricht die ebenfalls bereits bekannte Erklärung des amerikanische« stellvertre tende« Staatssekretärs des Auswärtigen, die lautete, die Verhandlungen in Paris dauerten in ausgezeichneter Atmosphäre an „und wir sind sehr optimistisch in bezug ans ihren Ausgang". Eine zuversichtliche Note ist schließlich auch das Signum der heutigen Pariser Morgenblätter, die aber im übrigen erkennen lasse«, daß die endgültige Bereinigung der Streitpunkte noch nicht erfolgt ist. Es heißt ja auch, daß die Fortsetzung der amerikanisch-französischen Besprechungen, die zunächst gestern abend aufgehoben und ohne Bestimmung der Stunde aus heute abend verschoben worden sind, nicht vor heute abend beginne« dürste. Immerhin kann bei aller Borsicht wohl gesagt werden, daß die französisch amerikanischen Berhandlnngen eine« befriedigenden Ende entgegenzngehe« scheinen. Allem Anschein nach hat sich die Zahl der zn lösenden Fragen stark vermindert «nd steht vornehmlich nur noch das Problem der Behandlung des von Frankreich zu stellenden Garantie, fonbs bei der Bank für internationale Zahlungen zur Debatte. Wie man erwartet, dürste die Lösung vielleicht in der Richtung einer wechselseitigen Garantie der Betetltgten, die französische Einzahlung nicht in Anspruch zu nehme«, liegen, wodnrch die französischen Befürchtungen beschwichtigt werden könne». Ob die endgültige Einigung schon heute oder morgen erfolgt, läßt sich i« Augenblick «och «icht ab sehe«. Ablehnung oer englische» kovlerenzoorschlages Loudon. S. Juli. Reul« meldet au» Pari»: „Die verlaute», ha» Frank, reich den Vorschlag der britischen Regierung, eine Konferenz der Hignatarmächke de» Noung-Vlones nach London elnzu- berufen, abgelehnt und eia« Koufereuz la pari» statt in Lon don vorgeschlagen." M MM dn blitMn Welling. )l London. Der diplomatisch« Korrespondent des Daily Telegraph meldet, die Anregung der britisch«« Ne. gierung war, wie verlautet, de« Mächte« aus diplomatische« W«ge mitgeteilt morde». * «ema Igitt öbkk klm WMM-sriiiizgM SMMm. Newyork. (Funkspruch.) Die Newvorker Morgen blätter betonen aus der ersten Seite und in Leitartikeln, baß i« de« nächste« Tage« eine Verständigung mit Frank reich zn erwarten sei. Die Times schreibt in ihrem Leit artikel unter der Ueberschrift „Isolierte Aktion unmöglich" die Ankündigung der englischen Regierung, sie sei zur Teil nahme an einer internationalen Konferenz über den Hooverplan bereit, dürfte eher als eine freundschaftliche Ermahnung an Frankreich aufzufancn sein, daß die ganze Angelegenheit der Bestimmungomöglichkeit durch die ein zelnen Nationen bereits entrückt sei. Das offenbare Be streben der französischen Regierung, mit Washington zu einer Verständigung zu kommen, sollte durch den persön lichen Geist der amerikanischen Note erleichtert werden. Man müsse sich vor allem vor Augen halten, daß die die ganze Wett berührende Bewegung sich fortentwickle; dieser Bewegung gegenüber könne keine Nation ihren Willen diktieren, da sie längst jeder lokalen Kontrolle entwachsen sei. In Paris werde Mellon sich mit Benjamin Franklin vergleichen und es empfehle sich auch an Franklins Aus spruch zu denken „Wenn wir nicht alle zusammenhängen, werden wir einzeln hängen". Dieser Spruch treffe in Hohem Maße auf die Nationen zu, die Gefahr lausen, getrennt zn- sammeuznbrechen, sobald sie nicht Zusammenarbeiten wollen. Niemand hätte dieses Laster begriffen als Mussolini, der dem Hooverplan sofort zugestimmt und für Italien in Kraft ge setzt habe. Auch die französische Negierung besteh« «icht auf einer Ablehnung der zuletzt ergangene« Vorschläge Hoovers MMllW UM ISr dir MMMll MMemWM LMtt? js London, 8. Juli. Der Times-Korrespvndent in Washington meldet: Gestern nachmittag wurden der Gon verneur der Bundcsreservcbank Meyer und der Handels sekretär Lamont ins Weiße Haus gebeten. Man glaubt, daß die Frage der Beschaffung von Krediten'für die Länder Europas, die unter dem von Hoover vorgeschlagenen Aus schub der deutschen Zahlungen leiden würden, Gegenstand der Besprechungen gewesen ist. Die Beschaffung solcher Kredite, meint der Korrespondent, würde es vermutlich Frankreich ermöglichen, seinen Vorschlag zuriickzuzichcn, daß die BIZ. das von Deutschland eiugczahlte Geld nicht nur an Dentfchland, sondern auch an andere Länder wieder verleihen soll. * MM Mst M LlülOlXl. jf London. Times meldet aus Athen: Min'stcrprä sident Vcnizclos wird am 10. Juli nach London absahren wo er eine Zusammenkunft mit Henderson haben wird, bc vor dieser am 1-t. Juli nach Paris abreist. Vcnizclos wird den griechischen Standpunkt gegenüber dem Hooverplau er läutern und bartun. daß für Griechenland di« Annahme des Sriegsschuldenmoratorjums unmöglich sei. Vcnizclos hosst. in London auch mit Staatssekretär Stimson zusammenzu- treksem'