Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-06
- Tag 1931-06-26
-
Monat
1931-06
-
Jahr
1931
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
an bte —* Der Schiedsspruch für d,eGioe>cyi:f- fahrt von den Arbeitnehmern angenommen. Die freigewerkschastlich organisierten Binnenschiffer des Elbegebiet«» haben am Dienstag und Mittwoch in Ham burg uüd anderen großen Umlchlagplätzen zu dem am 80. Juni Von der Hamburger Schlichterkammer gesäUten «Schiedsspruch Ttcffung genommen, der bekanntlich einen lOprozentigen Lohnabbau für alle Chargen an Bord vor-- sieht. Die Arbeitnehmer waren der Ansicht, Satz bei den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen ein offener Lohn, kämpf kaum Aussicht auf Erfolg haben würde. —* Zigaretten dürfen nicht unter dem gesetzlich geschützten Markenartikelpreis verlauft werden. Die Zigarettenfabriken Neemtsma, Neuerburg, Manoli und andere hatten kürzlich gegen einen Händler, der die Zigaretten billiger verkaufte, als sie im Handel g«n»Shnltch zu haben sind, eine Unterlassungsklage eingeretcht, die dem Händler verbieten sollte, weiterhin die Zigaretten unter dem Markenartikelpreis zu verkaufen. Die Klage stützte sich auf das Gesetz gegen den unlauteren Wett- bclverb. Das Landgericht 1 in Berlin gab der Klage statt und die Zigarettenfabriken erwirkten in einer einstweiligen Verfügung, datz im Wiederholungsfälle der Händler zu Geldstrafen bezw. Gefängnisstrafen verurteilt werden könne. Die Berufung des Händlers hat der 31. Zivilsenat de» Kam mergerichts kostenpflichtig abgewiesen, sodatz, wie bisher, das Kammergericht dem Preisschubsystem Geltung ver schafft hat. —* Fahrrad oder Kraftrad? In letzter Zeit sind in immer wachsender Zahl Fahrräder mit Hilfsmotoren (sogen. Motorfahrräder) in den Verkehr gebracht wor den. Diese Räder gelten als Krafträder, wenn sie mit angestelltem Motor fahren. Sie dürfen dann die Rad fahrwege und die sonstigen für Krafträder gesverrten Strassen nicht benutzen. Wenn sie dagegen mit abgestelltem Motor fahren, d. h., wenn sie wie jedes andere Fahrrad durch Treten in Gang gesetzt werden, gelten sie al» Fahrräder und können alle die Wege benutzen, die für Fahrräder vorgeschricben oder fretgegeben sind. —* Tagung de» Deutschen Brauerbundes. In der DonnerStag-Tagung des großen Ausschusses des Deutschen BrauerbnndeS, -le unter Leitung von General direktor R- Funk«-BerliN im großen Saal der Dresdener Kaufmannschaft avgehalten wurde, kam übereinstimmend zum Ausdruck, daß das lausende Geschäftsjahr für die Brauindustrie ein Jahr schnxrer Enttäuschungen sei. In- folge der Erhöhung der Reichs- und Gcmeindebiersteuer fei der Absatz in den letzten Monaten um 26 bis 36. v. H. zu- rückgegangen. Der Fehlbetrag der übersteigerten Steuer- volitik könne nicht bester gekennzeichnet werden als durch di« Tatsache, daß eine Erhöhung der Reichsbiersteuer um fast 50 v.H. infolge des AbsahrückgangeS einen Mehrertrag von kaum 16 v. H. gebracht habe, der sich zudem nach-en bis her vorliegenden ASsatzziffern im laufenden Jahre in einen Minberertrag verwandeln werde. Nur wenn die über steigerten Steuern auf ein erträgliches Maß gesenkt wür den, könne die Entwicklung der Brauindustri« einen neuen Auftrieb erhalten, damit da» höchstmögliche Aufkommen an Reichs» und Deweiudebiersteuern erzielt werd«. Oschatz. Der HauShaltplan genehmigt. Die fort schreitend« wirtschaftliche Not und in ihrem Gefolge die Unsicherheit der Steneretngänae anf der einen Veite, auf der anderen die wachsende Anforderung von feiten der Wohlfahrtspflege an die Stadtkaffe, lasten eine präzis« Aufstellung de» HauSHaltplaneS gar nicht zu. Biele der einzelnen Positionen sind bloße Schätzungen und man weiß z. v. jetzt schon, »atz di« für die Wohlfahrtspflege einge setzte Summ« nicht reichen wird. Die Zusammenstellung des Haushaltplane- war sicherlich ein sehr schwierige» Werk. Wer seit Jahre» gewohnt ist, die HauShaltplän« zu studiere«, wird bet dem diesjährigen ohne weitere» er kennen, daß die Einschränkungen bis auf di« äußerst« Grenze getrieben worden- sind. Und trotzdem ein Gesamt fehlbetrag von fast 400 060 RM. E» war »« erwarte«, daß trotz der gemeinsamen Durchberatung de» HanShalivkane» von beiden Kollegien für die endgültig« Beschlußfassung mancherlei Anträge gestellt werden würden. Die Lürger- dich« Arbeitsgemeinschaft hält angesichts d«r katastrophale» Wirtschaftslage löOprozrntige Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer für unerträglich und fordert de» -«setzltch zulässigen Mindestsatz von 100 Prozent. Weiter wurde von ihr eine Herabsetzung der GaS- und Strompreise gefordert. Man ist sich gewiß auch in dieser Gemeinschaft bewußt, batz man einem stärkeren Willen gegenübersteht und hat di« Beschlüsse der Gemeindekammer nicht vergessen. Al» e» zur Abstimmung kam, drohte «In« Ablehnung de» ge samten HauShaltvlane». Auf die wiederholt« dringende Warnung de» Ersten Bürgermeister» vor der Gefahr, welche ein« Ablehnung mit sich bring«, nmrd« von der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft der Antrag auf Unter brechung der Sitzung gestellt. An» »er nach der Wieder eröffnung der Sitzung verkündeten Erklärung de» Vor steher», daß nur «ine Mehrheit der Arbett»g«meinschast die Ablehnung befchlosfe« habe, könnt« man erkenn««, daß »t« Abstimmung letzterer nicht einheitlich sein würde und da mit war eigentlich schon di« Annahme gegeben. SS konnte sich ja nur um «ine Stimme, di« zur Annahme fehlen ward«, handeln. Tatsächlich ergab Ich aber sogar eine Mehrheit vo« 8 Stimmen für die Annahme. Go wäre denn ber HanShaltplan wieder unter» Dach gebracht. Wirb sein« Durchführung möglich sei« und wie wir» sie auS- sehen? Da» find Fragen, di« erst da» nächste Jahr beant worten wird. —"Nochmal»: Ve gl ückivünschung durch den Rundfunk. Noch immer werden an »en Mitteldeutschen Rundfunk Bitten um Beglückwünschungen gerichtet, die er bestimmungsgemäß nicht erfüllen kann. Glückwünsche durch den Sender können nur «u» folgendem Anlaß erfolgen: 1. Geburtstage: Bet Vollendung de» 80. oder eine» höheren Lebensjahre». 8. Ehejubiläum: Bei der Goldenen, Diaman tenen und Eisernen Sock»eit. 3. Sonstige Jubiläen: Beim 60 jährigen Dienstjubiläum und 50 jährigen Doktorjubiläum. Den Anträgen auf Beglückwünschung muß eine Bescheini gung beiliegen, aus der die Richtigkeit der Angaben hervor- geht (z. B. Bestätigung der örtlichen Polizeibehörde oder eine Urkunde c>e« Pfarramtes oder de» Stande» rmtes). Eine Gewähr für Richtigkeit und Rechtzeitigkeit der Durchgabe kann nicht übernommen werden: die Geltendmachung von Ersatzansprüchen kommt außer im Falle einer Nichtdurch gabe nicht in Frage. Der Wortlaut de» Durchsvruches wird vom Mitt«ldeutscl>en Rundfunk festgesetzt- Die Glückwunsch- durchgabe erfolgt in der Regel Wochentag» um 12.0b Uhr, Sonntag» um 14 Uhr. Kosten irgendwelcher Art werden hierfür nicht erhoben. —"Aufenthaltserlaubnis in Italien Nach einer der Gewerbekmnmer Chemnitz von maßgebender Stelle znaegangenen Mitteilung häufen fich in letzter Zeit die Fälle, in denen deutsche Wandernde in Italien wegen unterlassener Anmeldung oder wegen Nichteinholung der Aufenthaltserlaubnis von den örtlichen Polizeibehörden be- langt und gerichtlich auf 3—4 Wochen Haft (». T. Ein- zelhaft del schlechter Kost und mangelnder Hygiene) bestraft worden sind. Die Deutsche Botschaft in Rom hält «s da her für zweckmäßig. Jtaltenreisende darauf Hinweisen zu lassen, daß sie sich innerhalb dreier Tage nach ihrer Ein reife in Italien polizeilich anzumelden und sich die Aufent haltserlaubnis zu beschaffe» haben. Oertliches und Sächsisches. Ri eia, den 26. Jnni 1031. —" Wettervo-beriaae iür den 27. Juni 1SS1. (Mitgeteilt von der Sacks. Landeswetterwarte zu DreSden.) Heiter bi« -eitwc'Iia leicht wolkia, bevorstehende Nacht »och ziemlich kühl, dann aber fortschreitend, Arwärmnng, ge- ringe Luitbewegung. —" Daten für den 27. Juni 1931. Sannen- anfaang 3.45 Ubr. Sonnennnteraang 20,20 Ubr. Mand- «ufaana 18 26 Ubr. Mondunteraang l.OS Uvr. 1848 - Der Sci riitsteller Heinrich Z chokk« auf Blumen balde,Lckweiz aesi. (aeb. 1771) 1856: Joieob Meyer, Gründer des Bibliographischen Institut«, in Hildburghausen gest. (ged. 1796). —* Vokkz«tbert<bt. Z« brm am 12. 6. I9»i Uhr nach«», vor dem Sause Bt»marckstratz« 19 gestohlenen Herrenfahrrade», Marke .Presto" Nr. 91« 345, wird noch berichtet, daß ber Täter gesehen worben tst. Beschreibung: Anscheinend Handwerksbursche etwa 24 bf» 26 Jahre alt, 1LS Meter groß, «ntersetzt, braungebrannte» Gesicht, batte starke O-Beine, trug graubräunlichen Jackettanzug, gleich farbig' Klappmütze und »raun« Halbschuh«. Wer Angaben über bl« Person Machen kann, wird «ach dem Kriminal- vost«n gebet««. — Ende Mat und Anfang Juni 1981 tst bei htestgen Einwohnern ein Unbekannter erschienen und bat davon gesprochen, baß er für die NSDAP, sammle und da- bei hat er auch mit erwähnt, daß er die Deutsche Wochen- schan und I. v. verteil«. Gegen Zahlung von 1^9 « übergab er ein« Qutttung Dabet erklärt« «r, daß bte betref fende Zetlnng besonder» scharse Artikel im Kampfe gegen Warenhäuser und Konsumvereine führe. Der Mann ist etn Betrüger, denn bt« Zeitung gibt e» nicht. Geschädigte wol len sich tm Krtmtnalvosten melden. — Am 4. 4. 1981 hat sich in einem htesigen Geschäft «in Unbekannter, angebl. Otto Jericke a«L Riesa, einen Anzug für 69 gekauft, hat SO anaezablt und de« Rest alsbald bezahlen wolle»». Seine Angaben sind unwahr, der Name und die angegeben« Wohnung stimmen nicht. Der Mann war anscheinend Handlungsgehilfe, 25 bi» 26 Jahre alt, 1.66 bis IM Meter groß, schlank, hatte blond«, gescheitelte Haare, runde», ge- kundsarvtaes Gesicht, die Unterlippe stand etwa zurück, trug dunklen Jackettanzug, braun«, ziemlich stark abgenutzte Aktentasche bet sich. Er soll sehr vertranenerweckend gewe sen sein. — Mitteilungen erbittet der Krtminalposten. — In Verwahrung der Polizei befindet sich 1 Herrenfahrrad, Marke „NSU.", Nr. 586 644. Der Eigentümer wolle stch melden. — Gestohlen wurde ein Herrenfahrrad, da» am 25. 6. 1981, nachmittag» US Uhr, in der Hausflur de. Hüb- lermühle gestanden hat. Es batte schwarzen Rahmen mit blauem Stern, engl. Lenker, rote Gummigrtffe, gelbe, schwarz abgesetzte Felgen. Bor Ankauf wird gewarnt. Nach richt darüber erbittet der Krimtnalposten. —* Wollhandkrabben in der Jahna. Von Herrn Mühlenbesitzer Röhrborn, Brückenmtthlc Riesa, wurde heute morgen in seinen Triebwerken eine Wollhand krabbe festgestcllt. Eb dürfte von Interesse sein, daß die Wollhandkrabbe nun auch in der Jahna vorkounnt. —* Klassenorchester-SttftungSfest. Am Donnerstag abend beging das Klassenorchester der Ol der Overrealschule zu Riesa sein 2. Stiftungs fest im Saale der „Elbterraffe" Riesa. Mit einer auSge- wählten Konzertfolge bot diese junge Kttnstlerschar ihren geladenen Gästen und Zuhörern einen ganz hervorragen den, musikalischen Genuß. Schon nach den ersten Konzert stücken und Einzelvorträgen am Klavier, für Violine und auch Cello, waren alle Zuhörer ans bas angenehmste über rascht, in diesen jungen Freunden ber Musik einen Künst lernachwuchs zu erblicken, der zu den schönsten und beste« Hoffnungen berechtigt. Sowohl alle von dem 8 Mann star ken, gut disziplinierten Orchester gebotenen Konzertstücke, al» auch die Elnzelvorträae, bewiesen, daß ein gute» Können und hochetnznschätzender Fleiß diesen Söhnen der heiteren Muse innewohnt. Besonder» erfreut« die hervorragende Vortragsweise de» Violinsolo .Träumerei" v. Schumann, vorgetragen von Herrn A. Kritschka, das Lellosolo „Ro manze a. der III. Sonate" v. Romberg, vorgetragen von Herrn H. Rahn, sowie da» Flötensolo .La Serenata" von Pollitzer und adü Saxophonsolo »Novellette" v. Bernarb», beides vorgetragen von Herrn H. Han». Für diese Solo stücke, die etn hohe» Maß von Könne«, musikalischem Emp finden und besondere VortragSkunst erforderten, wurde langanhaltenber, stärkster Beifall gespendet. Zusammenfas send kann gesagt werden, daß dieser Abend für alle Betei ligten ein schöner nnd auserlesener war, der Zrvgnt» ab legte von einem wertvollen Geist und edelstem Kunst empfinden unserer heutigen heranreifenben Jugend. M. Ri. —* Da» Stundenkonzert anläßlich des SängerbunbeSfesteS in Großenhain, Sonntag, den 28. Jnnt früh NS Uhr bezweckt die Erschließung neuerer Chormuftk schwierigeren Grades. Im Rahmen dieses Konzertes bieten die .Liedertafel", Lommatzsch, .Erzgebirgslied" von R. Fricke und „Matenkönigin" von Karl Maria Pcmbaur (Leitung: Kantor Walter Baer, Lom matzsch), die Arbeitsgemeinschaft der Männergesarmvereine „Eintracht", Zeithain-Lager, .Liederhatn", Zeithain- Dorf, und .Liedertafel", Glanbitz, „Hymne an bte Arbeit" von Fvh. Knolle syettuna: Kantor Yoh. Knolle, Gohlis), .Heimatglück" von Joh. Meißner (Leitung: Kan tor Johannes Meißner, Zeithain) nnd Morgen tm Walde" von Fritz Hoffmann (Leitung: Kantor Max Bennewitz, Glauoitz), bi« Arbeitsgemeinschaft der Männergesangver- etne „Amphton", Riesa, und .Lauchhammerwerk", Riesa, „Hoch empor", von Franz Curtt und fugend" von Ludwig Thutlle (Leitung: Thormetster Johanne» Reinert, Riesa), sowie .«in schön teutsch Retterlieb^vo« H. Rietsch und „Deutscher Glaube" von FranciSeu» Nagler (Leitung: Ttudienrat Iwan Gchvnebaum, Riesa). Di« vier letztge nannte« Chorwerk« Le» Stunbenkonzert-Programm» «erbe« bte Mannergesangvereine „Lauchhammerwerk" «nb .Am» rchton" Mittwoch, Len 1. Juli, 20 Uhr, (bet günstigem Wetter!) tm Rahmen eine» ParkkonzerteS «eben noch anderen gemetnsamen und Einzetchören zum Vortrag bringe«. Der Eintritt -«Diesem Parkkonzert ist frei. —* Wa» in Großenhain noch nie dage- w«s«n, bringt da» Sängerfest! Richt weniger al» 1800 Sänger »verben hier aktiv a«tr«te« and ihr« Chöre fing««. Als 191» d«r Sängerbund Meißner Land fein Jubiläum feiert«, war nur die Hälfte Lieser Zahl al» Sänger ver treten, genau -SO. MaffcnchSre erzielen immer «in« ganz imposante Wirkung! Mit de« aktiven Gängern kommen aber auch noch Familienangehörige, sowie sonstige Freunde de« deutschen Männergesange», so Laß Großenhain am kommenden Sonnabend und Sonntag völlig im Zeichen Le» dentschen Sied«» stehen wird. Am Sonnabend nachmittag 4.0» Uhr trifft auf L«m Cottbuser Bahnhof «in Sänger- Sonder»«« ein, der Lte Gänger an» Oschatz und de« Oschatzer veztrk «ach hier bringt. Die Rückfahrt Liese» SonLerzuge» tst auf Sonntag abend 1O.1S Uhr festgesetzt, so daß die mit diesem Zug zurückfahrenden Sänger reich liche Zeit am Kommers teilnehmen könne«. Mit Rücksicht aus die wirtschaftlichen Verhältnisse hat der Finanzausschuß de» Sängerfestes beschlossen, erwerbslose« UnterstützungS- emfängern gegen Vorzeigung ihrer A«»wet»karte ver billigte EintrmSkart« zu gewähren. Da» BedÜrsNi» nach vtner Verlängernng ber Pollzetstnnde für die beide« Fest- tage ist vom Gtabtrat in sehr glücklicher Weise dahin gelM worben, baß für bi« Nacht vom 27. zum 28. «nb vom 28. »nm 29. Jnnt bi« Polizeistunde überhaupt aufgehoben wurde. Dadurch ist allen Differenz- «nb Berdrntzmöglich» ketten von vornherein ber vod«n entzogen. Für Veran staltungen bleibt e» dagegen beim Schluß «m 1 Uhr nacht». —" Vchneefälle tm Rtefengebirge. DM» Ob- servatortum Krietern meldet einen Kaltwettereindnich. Auf dem Kamm de» RtesengeRrge» herrscht eine.Temperatur von 0 Grad. Auf der Dchneekoppe hat «» heute mittag geschneit. ... „. —" Achter Internat. Kongreß fkr Photo graphie. vom 3. bi» 8. August findet in Dresden der 8. International« Kongreß für Photographie statt. Mit der Tagung wird eine Ausstellung von Apparaten und Bild material verbunden sein. —* Beerdigung des Geh. SanitätSrat Dr. Nicolai. Heute wurde ans hiesigem Friedhofe Herr Geh. Laniiälsrat Dr. Nicolai zur ewigen Ruhe ge bracht. Eine große Trancrgemcinde gab dem Entschlafenen das letzte Geleit. Vor dem Sarge schritte:, der Stahlhelm und eine Abordnung der Landemannschast „Akrania" mit Fahnen. Herr Geheimrat Nicolet war Ehrenmitglied des Stahlhelm und gehörte bis zu seinem Tode der Rfrania an. Die rege Teilnahme vvn Bürgern aus allen Ständen bekundete die hohe Wertschätzung, die der Heim gegangene in seiner 55 Jahre langen Tätigkeit als Arzt erworben hat. Sein Leben ging auf in treuer Pflicht erfüllung. verbunden mit ausdauernder Menschenfreund lichkeit. Mitglieder des ältesten Riesaer Männergesang vereins „Amphion" hielten es für eine freiwillig über nommene. ehrenvolle Pflicht, dieser mit der Geschichte unserer Stadt über «in halbe» Jahrhundert eng verbun denen Persönlichkeit etn letztes Lied zu singen. Sie wid meten dem Toten, ber immer ein wohlwollender Förderer der Kunst war, den erhebenden Klemnringscben Traner- aesang „Ueber den Gternen wohnet Gottes Friede" und bi« an» dem ergreifenden Andante von Beethoven» „Appaffionata" stammend« „Hymne an die Nacht" mit dem tröstenden Schluffe: „Möchte zu euch so gerne fliehn him melwärts!" Herr Pfarrer Schroeter hielt die Grabrede, welcher der 96. Psalm — Herr Gott, du bist unsre Zuflucht für und für usw. — zugrunde lag. Da», wa» dt« Gedanken der Familie in den letzten Wochen mit banger Ahnung er füllte, sei zur schmerzlichen Wirklichkeit geworden: Der Tod habe eine Lücke in den harmonischen Familienkreis geris sen: die nimmermüden Hände, bte Segen gespendet und Leiden gelindert, ruhten »un für immer. Gotte» Gnade war mit dem Entschlafenen. Er erlebte Freudentage in der Familie, so daS 56jährige Arztjubiläum, baS goldene Ehe jubiläum und vor kurzem die Vollendung de» 80. Lebens jahres. Er war nicht nur ein Arzt für die Häuser, sonder« auch ein Freund der Kranken durch sein stille», ausgegli chenes Wesen und seine weisen Ratschläge. Er sei ein Mann gewesen, der nur die Arbeit kannte bi» zum letzten Tage. Der Geistliche ließ die wechselvollen Lebensbilder de» Entschlafenen noch einmal am geistigen Auge vvrüberztehen und tröstete alsdann unter Anlehnung an das Schrtstwort die trauernden Angehörigen des selig Entschlafenen, dessen menschliche Seele in die Ewigkeit htnübergetragen worben sei. Nach Gebet und Gegen wurden Kränz« ntedergelegt vom Acrztltchen BczirkSvercin Großenhain, besten ältestes Mitglied der Verstorbene war, von Len Ortsgruppen Riesa de» Mediztnalbeztrks Großenhain, von der Landsmann schaft „Afrania", von den Verbindungen Alter LanbSmann- schafter Oschatz und Riesa, Alte Waffeustubenten Rtesa «nd vom Stahlhelm Rtesa. In beredter Weis« wurde» dabei dt« Verdienste de» Geheimrat» um die Verbände, sein« Güte, seine Weisheit, sein richtiger Blick tn allen Angelegenbet te», seine Treue und seine vorbildliche vaterländische Gesin nung und Betätigung dankbar anerkannt. Da» Andenken an den Verstorbenen wird in allen fortleben, bte mit ihm m Berührung traten und sein leutselige» Wesen kennen lernten. —* Unser Riesaer Heimatmuseum (Poppttzer Platz) ist an diesemGonnta» vormittag» von XII bi» iS Uhr geöffnet. —* Stabtpark-Konzert. Am Sonnabend abend gibt -er „Männergesangverein und gem. Chor" Rtesa «tn Äe- jangSkonzert im Stadtpark. EintrtttSpret» «trL nicht er hoben. WWMg. Wie oft begegnet man im täglichen Leben Menschen, die sich in fedem Fach und in jeder Materie als sachver ständig fühlen. Sie maßen fich über alle Pläne, Fragen und Beschlüsse ein fachmännische» Urteil an, sie glauben auf Grund eigener Erfahrungen ein gewichtige» Wort mitreden zu können, wenngleich sie in Wirklichkeit von den meisten Dinge« der großen Welt auch gar keine Ahnung haben. Dinge, die leit Jahren erprobt und bewährt sind, tverden von ihnen verworfen, und ihre Kritik bleibt eben nirgends aus. Und diese Art der Sachverständigen bat noch eine zweite schlechte Eigenschaft. Sie streiten und find rechthaberisch, lassen sich nur schwer eines Bessere« belehren, oder find tödlich beleidigt, wenn sie mit ihrem Urteil irgendwo eine Niederlage erlitten haben. Es ist kst komisch, daß sich zu jedem Thema und sei e» noch o fremd und abgerückt, irgendwo ein Sachverständiger indet, der nun mit einigen anfgeschnappten Phrasen und Dingen, die er von irgendwo gelesen hat, ein wahres Sach- Verständigenreferat hält. Namentlich in den Gaststätten, an den WtrtshauSstammttschen, treffen wir jene AlleS- tvisser an, die von der Politik genau so viel verstehen, wie von de,r Kunst, die die moderne Technik genau so erlaßt haben, wie die Fragen unseres Wirtschaftslebens. War ans aber stützen sich ihre Kenntnisse und sachverständigen Urteil«? Auf ein Nichts, auf ecne große Phantasie, oder auf cmfgeschnappte Brocken. ES ist da» arrogante Wortführer- tum, das allüberall zur Geltung kommen will, e» sind jene Leute, die darum saclwerständ-ig erscheinen wollen, weil sie sich selbst am liebsten reden bSren. Der wirkliche Fach mann eines Gebiete- wirb es sich in den seltensten Fällen anmatzen, zu Dingen Stellung zu nehmen, die autzerbalb seines Berufsleben» oder Wirkungskreises stellen. Man ärgert sich als aufgeklärter Mensch über all die Dumm heiten, die von jenen Psendosachverständigen verzapft wer ben, und doch sollte man sie nicht ernst nehmen, sollte sich davon überzeugen, daß sie sich vor dem GroS der Menschen höchstens lächerlich machen. Ist e» nicht auch kurios, wenn gerade zwanzigjährige Jünglinge, geschmückt mit der modischen JnteNigenzbrMe, sich ekn Urteil Über den Krieg, über seine Ursachen und Folgen anmatzen? Hier sehen wir es ganz deutlich, sie sprechen das nach, was sie von irgend einer unvollkommenen oder schlecht orientierten Seite gellört liabcn. Und jo, wie es mit die sem Beispiel ist, so erleben wir es geradeso in allen an deren Fragen und Themen. Gehörtes und Gelesenes, SelbstkoinllinierteS und wird an den näch ¬ sten besten Mann gebracht und das ist es, wa» jene Groß mäuligen als Sachverständige in allen Fragen stempeln soll! Brcdi.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)