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- Erscheinungsdatum
- 1931-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-06
- Tag 1931-06-23
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Monat
1931-06
-
Jahr
1931
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MMsiMMsMkaölMN! Ain Wort »«» IohanniSta««. von Felix Seo GöSerttz. In tausendfarbtger Blumenpracht prangt die Natur. In goldener Füll« fließen die Strahlen der Sonne »nr Erd« herab. In seinem herrlichsten Bla« wölbt sich der Himmel»« dom »der anferen Häupten. Lerchenjubel und Finken schlag erfüllet» bi« Weite und Falter spielen sonnentrunken in seibigzitternber Luft. Die ganze Erbe ist et» einzige» jauchzendes Hohelied de» Leben», der unzerstörbaren Lebenskraft, da» sieghaft noch über unsere Grüfte hinweg klingt. Ueber unser« Grüfte. Denn e» ist Johannistag. Und wie wir inmitten «ine» blühenden Meere» »«flutet vom Scheine der ewigen Sonne an den geliebten Grabern siehe« brechen die alten Wunden wieder auf, da »kennt e» und schreit e» wieder in uns, wie lange e» auch schon her sei« mag, daß wir dem lieben Schläfer di« Augen zugebrückt. Da bricht «» in un» wieder empor, da bäumt e» sich noch einmal auf in «n» und mochte z« freventlichem Haffe wer de«, die Anklage wider da» Schicksal, da» hart und grausam in unser Leben einartff. Nie sind wtr kleiner, nie stehen wir so kindhaft in dem ewigen grasten gesetzmäßigen Walten der Schöpfung wie in jenen dunkle» Dagen, da di« Wunden in un» brennen um et« geltebte» Menschenkind, da» von unserer Sette ge rissen ward. Wir klammern unser« Blick an den stillen Hügel, unter dem der müde Schläfer ruht. Wtr bringen hinab in den dunklen Schoß der Erde, in das Nicht» der Verwesung und brauchten doch nur von der Erde Htnweg den Blick zu erhebe« znm ewige« HimtnelSbom. Wen« wir un» htnetnbohren mit unserem Blick in baS endlose Aether- blau, krampfhaft, verzehrend, da ist'» plötzlich, als ob wir «mporgehoben würden über bi« Erb«, al» ob wtr empor schwebten ins All und unsere Seele Flügel bekäme da ver siegen unsere Tränen und «ine wunderbare ttefe Ruhe kommt über un». Da» Erbgebnnden« fällt von un» ab. Wir fühlen mit einem Male, daß unsere Seele nicht Hei matland hat auf der Erde. Wtr kommen au» ewigen Fernen und wandern ruhelo» ohne Rast und Halt den Sternen zu. Eine Wegstrecke nur ist unsere arme Erbe. Und wie wir auf fröhlicher Wander fahrt einmal den Wandcrkameraden verlieren, um ihn an der nächsten Wrgbiegung wieberznftnden, so und nicht an der» ist «S auch mit unseren Toten. Der Weg durch» All, den wir geben, ist so groß, ist so lang und weit, daß da» Scheiben auf Erden nickt mehr ist als ein Auseinander» gehen bi» zur nächsten Wegebiegung. Was saugen wir denn unseren Blick fest an dem grü nen Grabe, da» nur von Verwesung spricht? Wa» heben wtr unfern Blick nickt empor zum ewigen Sternenbom, von dem un» unendliche Lebenskraft strömt? Nicht im dunklen Schoße der Erde sind unsere Toten —droben sind sie im All, befreit von der Last ihrer Erdentage, erlöst von den Banden des armseligen Menschentum», Wanderer den ewigen Sternen zu und in der Unendlichkeit, deren auch wir eln Teil sind, wird nicht mit Tagen und Jahren gemessen. Eine Spanne nur, und wir werben wieder an ihrer Seite wandern. Erdgebunden, schmerzerlöst, dem Lichte zurückge- geben. Kein billiger Trost ist daS, keine schöne fata morgana. Es wird heiliges, unzerstörbare» Wissen, durch da» die große Gesetzmäßigkeit de» ewigen All» klingt. ES ist Sie gerpreis für den, der sich hat hindurchringen müssen durch die dunkelste Nacht. ES kann einem niemand geben. Man kann es sich nur selbst erkämpfen. Aber es wirb selige Ge wißheit jedem, der au- Schmer- und Qual und Einsamkeit von einem lieben Grabe au» den Blick emvorhebt zum Aetherblau und ihn htneinzwang in da» ewige Walten über der armseligen Erde. Leid gibt Titanenkräfte und die im Schmerz gestählte Seele zerreißt Len Schleier, der über den nrewtgen Gesetzen des Seins liegt. ES liegt eine köstliche, eine nie geahnte Wahrheit in dem Worte: Hebe deine Augen aus zu den Sternen, von denen dir Hilfe kommt! .. . Wer nie sein Kreuz htnauStrug nach Golgatha, wird solche» nie vermögen. Erst unsere Tote« geben «n» von drüben her die Kraft zn solchem Erkennen. Aber wer e» sich erzwang an einem Johannistage, da ring» die Symphonie de» Leben-liebe» jauchzte, dieweil,« dunkel lastend und schwer auf seiner Seele die düsteren Schatten de» Tobe» lagen, ber kennt auch keinen Zweifel mehr. Wir armseligen Menschen Haven keine Ahnung, wo wir Herkommen. Wissen nicht, wo unsere Seele ihren Ursprung genommen hat. Tausend Regungen und Stimmen sind in «n», für die wtr keine Erklärung haben. Wir haben ost da» Gefühl, daß wtr uns selbst nicht kennen, baß wir aber nur «inen Schleier von unserer Seele zu ziehen brauchten, »m alle» zu erkennen. Wtr empfinden, daß tausend Geheim- Nisse in uns schlummern, die wtr erbgebunde« nie enträt seln werden. Wtr fühlen in stillen Stunden der Seele so viele wunderbare Zusammenhänge, aber wir finde« keinen Ausdruck dafür. Es fehlt uns ber Faden dazu, um st« anf- reihen zu könne« zu einer geschlossenen Sette der Erkennt nis. Wtr sind von Rätseln und Geheimnissen umgeben. Wtr wissen nicht, woher wtr kommen, aber wtr sind überheblich aenug, um zu glauben, wtr wüßten, wohin wtr gehen. Wtr rennen unsere« Ursprung nicht, aber wir vermeinen, unsere Bestimmung» unser Endziel zu kenne«. Arme», vermessene» Menschenhcrz, du kennst deine Heimat nicht und nicht dein« Wiege. Aber du läßt dich erschrecken von einem Grabe 1» dunkle« Schoße ber Erbel Du übersiehst «in« arrnsekig« Wegestrecke, die von ber Wiege bi» zum Grabe führt, «Nb nimmst bas für dein Sein. Du vermagst dein Menschen tum zu übersehen und glaubst in den Grenze« deine» Erben dasein» dich selbst einengen zu müssen, dieweil«« tausend Stimme» in dir raunen, die nicht von dieser Erbe sind. von unser« Gräbern au» wolle« wtr am heutig«« Jo- hanntstag die Blicke erheben, empor »um Licht der ewige« Sonne, empor zum unendlichen Aetherblau. Sie spreche« eine gewaltige Sprache, unter ber unser arme» Erdendafetn klein und bedeutungslos wird. Unter ihr verliere« Grab und Tob ihre Schrecken, und selige» Wissen erfüllt un» »om Heimatland unserer unzerstörbaren, unsterbliche« Seel«! Oertliches und Sächsisches. Ries«, den 88. Juni 1881. —* Wettervorhersage kür den »4. Juni 1081. Mttgetetlt von der SSchs. Lande»wrtterwart« zu Dr-Sdrn.) Sm allgemeinen heitere» bis wolkig,« war««» Wetter, jedoch örtlich« Gewtttee aber Gewttterftörunae« und damit »erbunden, Temperaturschwaukungen wahrscheinlich. G«r Rudert, Wind». —- Daten für den 84. Juni 1»81. Sannen- a«fgang S.44 Ubr. Seunenunteraana SO LO Uhr. Mond- «ufgana 1407 Uhr. Mandunteraang 0.17 Uhr. . . 1228: Sailer Friedrich ll., tm Gefolge Watttzer Um, der Boaelweidr, auf dem 8. Kreuzzug. . 1777: Job« Roß, der Gntoecker de» magnetischen Maed« pol» in Wigtownibire geb. lgeft- 1856». ISIS, Leatun der Lomme-Oßenlta« (dis 2S. November). ««»« Über da« tsche« Hanb- «m die O- »»sag: weif über allseits 1, Dr. «iev._. Woche« war «S ihm vergift kicher und aNSiger Frische BerusSpfltchten übte er t^_ Tage au». Der Entschlafen Altenberg i. E. geboren: D«»ben «ub studiert« spät »ig «nb Würzburg. Fl Doktor promoviert, 1SÜ8 j erhielt er de« Titel und Rang eine» Geheimen Sanität»- rate». Seine groben Verdienst« um da» SanitätSweken wurde« an hoher Stelle anerkannt durch Verleihung de» AlbrechtSorben» 1. Klasse und de» Verdienstkrenzes für Sriegthilfe. Her« Geheimrat Dr. Nteolai war Gründer -e» Ser-ttverein» im Mebtzinalbezirk Großenhain und lei tete ihn als Vorsteher bi» zum Jahr« lül7. Um den au- treuer beruflicher Pflichterfüllung herauSgerissenen ver storbenen trauert nicht nur fein« Familie, sondern in glei cher Trauer stehen an seiner Bahre bl« BrrnsSkollegen und viel« Mitbürger, denen er Helfer und Berater in Nöten ge wesen ist. Ein dankbare» Andenken wird ihm stet» gewiß sein! Die Beerdigung erfolgt am Freitag mittag 1 Uhr vom Trauerhaus« au». MkiMM A. MW MMI. Wiede« fordert« der To» ei» Opfer. Nach einem reich shanetar Lebe» ging heute früh »er in unserer Stadt «Nb — : ihr« Mauern hinan» bestens bekannt« «nd hochgeschätzte Her, .Seh. Sanitätdrat vtai »Ur ewige« Ruh« «in. Noch vor wertigen ihm vergönnt, den«. Gcbnrtstaa in körper- - he mr begeh«». Gei«, anstrengenden rotz hohe« Alter» bi» in die letzten rsene würde am k. April 1851 in ! er besucht« die Kreuzschule zu >ätrr an den Universitäten zu Leip- ft« Februar 187» - wurde er zunt zum Sanitätsrat ernannt und 1918 —* yoha»«i»feter auf dem Friedhöfe. Am morgigen Mittwoch, de« >«. Jun«, findet abend» Xb Uhr auf dem Friedhöfe eine JohanniSseier statt, bet ber unser MisstonSposaunenchor unter Leitung von Herrn Mann und ber Schulchor ber Oberrealsckule unter Leitung von Herrn Stnbienrat I. Schönebanm Mitwirken. Die geistliche Ansvrach« hält Herr Pfarrer Schroeter. Die Feier findet im Freien statt. —* Betrüger mit nutzer Sur» gesetzten 18 e l d f ch e i n e n. Ein Betrügervaar schädigte in der letz ten Zeit verschiedene Dresdner Geschäftsleute dadurch, daß eS außer Kur» gesetzte LO-RM.- Uno 50 NM.-Scheine in Zahlung gab. Der Mann tst etwa 45 Jahre alt. 170 bi» 175 Zentimeter groß und kräftig. Gewöhnlich trägt er einen dunkelblauen Anzug und eine dunkelblaue Kieler Mütze. Di« Frau ist 85 biS 88 Jahre alt, 168 bi» 168 Zent:- Meter groß und mit einem dunkelblauen glockenförmigen Sommermantel bekleidet. Sie spricht hochdeutsch. Die AuS- svrache klingt aber gezwungen. FaNS die beiden auch in Riesa oder Umgegend auftreten sollten benachrichtige man die Polizei. —* Tarifverträge und Taritverhand- lungen. Nach einer Mitteilung der Pressestelle beim LandesauSsckuß Sächsischer Arbeitgeberverbände haben die Verhandlungen zwischen den Arbeitgeberverbänden der rübenverarbeitenden Zuckerfabriken und den beteiligten Ar- bettnehmerorganisationen im Bczirk-schlichterauSschntz zu einem Spruch für den Freistaat Sachsen geführt, nach dem der Gvttzenlohn um 5 Pfennig ermäßigt wird. Der Ver trag läuft bis Ende April 1932. — Im Tarifstreit zwischen der Bereinigung der Sächsischen Steinzeug- und Ton rohrindustrie und dem Aabritarbeiterverband war ein Schiedsspruch ergangen, wbnach der Lohn für Former, Töpfergehilfen, Ofenarbeiter usw. von 77 auf 75 Pfennig herabgesetzt und auch die übrigen Lohnsätze eine ent sprechende Aenderung erfahren. Der Schiedsspruch war von Ärdeitgeberseite abgelehnt, von Arbeitnekmrerseite aber angenommen worden. Der stellvertretende Schlichter hatte die VerbindlichkeitSerflärung abgelehnt, dafür aber eme Einigung auf dem Lohnniveau von 1927 mit 78 Pfennig vorsseschlagen. Dieser Vorschlag ist von Arbeitgebers«!»« angenommen worden. Die Stellungnahme der Arbeit nehmerschaft steht noch au». — Der Reich»t<Mfvertrag für die Schokoladen- und Zuckerwarenindustrie war von Arbeit gebersette zum 30. Juni gekündigt worden. Er wurde nunmehr mit unwesentlichen Aenderungen für ein Jahr verlängert. —-Rückkehr von Kindern au» Erholung,»- stätten. Di- von der Fürsorge de» Verein» der Be amten der vorm. Sächf. StaatSeisenbaynen e. V. DezirkS- verband Dresden de- Netch-verbandeS der Etsenbahnver- eine e. B. Sitz Kassel untergedrachten Kinder kehren wie folgt zurück: aus Kolberg ^Ostsee) am 24. Juni 1331, au» JägerSderg (Allgäu) am 2«. Juni 1931, au» Bad Kreuz nach (Rheinland) am 80. Juni 1931. —-IklprozenttgerLohnabbauinderElbe- fchtf fahrt. Die Schlichterkammer In Hamburg fällt« unter Vorsitz de- Schlichter» Dr. Stenzel einen Schieds spruch für die Elveschiffahrt, der «inen 10 prvzenttgen Lohnabbau für alle Chargen des tn der Binnenschiffahrt de» Eldegebiete» beschäftigten Schtsf-versonal- vorsie-t. —- Kürzung von Dienst- und versorgu«»»- be rügen. Da» Ministerium de» Innern vevüflentkicht in der Sächsischen Gtaat-zeitung vmu SS. Juni «e «u»- fühningsbeskimnllmae« zu der am 1. Juli d». I». zufolge der Bestimmungen in Kap. 1 de» »weiten Teile» der gwm- ten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung vo« Wirtschaft und Finanzen vom ». Juni 1931 in Verbtttdung mit der Sächsischen BehaltSkürzungSverordnung dom 8. 18. 1930 in Kraft tretenden Kürzung von Dienste und BersorgungSdezügen der Beamten, Angestellten und Ar beiter de- Staate», der Gemeinden, der Bezirk»- «nd Zweckverbände «sw. —* Tagung »er sächsische« Handwerker- Baugenossenschaften. Unter starker vetetlianag hielte« am Sonnabend bi« sächsische« Handwerker-Bau- aenossenschaste« ««Meiste« ist,«» 4. Verbandstag ast. Für bi« Ministerien «ar Oberdanrat Rtemrr erschiene«. Ferner waren anwesenb Vertreter »er Kreis- »Nb Amt»- Hauptmannschaft, ber Stabt Meißen, de» Landesausschusses de» sächsischen Handwerk» us«. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Referat von Syndikus Dr. K»«»« Über da« Thema .Der Kamps »er sächslsche« Hand- werker-vangenosfenschaften um die Ge- meiuuützigkeit". Der «ebner führte «. a. au», die Notverorbnungeu hätte« dem Bau- und Wohnungswesen «tn« entscheidend« Wendung im Gi«ne «i««r Förderung sozialistischer Tendenzen auf »em Gebiet« de» Kleinwoh- nungbbaues gegeben. Für die zukünftig« Bauwlrtschaft seien die Bestimmungen »er GemeinnützigkettSverordnung von einschneidender Bedeutung. Dies« Verordnung schatte de» traditionellen Träg«, de« Wohnung-Lau«», da» Da». Unternehmertum wie «» t» de« Handwerkers« ruslgenossen- schäften organisiert «st, bewußt au«. Di« GrawinnützigkrttS- vrrorbnung sei daher widersinnig «nd hemm« die Produk tiv». Die sächsischen Handwerker-Vauaenossenschasten müß ten fordern, daß die Gemeinnützigkeit-Verordnung und deren SuSführungSbrstimmungen in 8 4 «nd ff 8 ein« grund legende Aenderung erfahren. Sie erwarteten, daß die sächf. StaatSregierung ihnen geeignete Möglichkeiten «ur Umbil dung gibt. — Sodann sprach vaurat Art, Lr«»de«, »der .ArundstückSderatung in »er henti««« Zett*. Anschließend wurde «in« Entschließung ange nommen, in der die Forderungen der Handwerker-Bau genossenschaften zur Gemetsnü-igkrit-frage »um Ausdruck gebracht wurden. Den Abschluß bildet« »i« L. ordentliche Mitgliederversammlung de» Verband«». —WK. Kr^uzotternviss«. Während ve» warmen Sommers sind Kreuzotternbisse in Deutschland noch immer häufig genug. Allein in Preußen wurden 1029 nach dem vrruß. GesundheitSdertcht 01 Person«« von Kreuzottern ge- disson: 4 Biss« verliefen tödlich. Die Kreuzotter ist in Deutschland «eit verbreitet. Gte findet sich hauptsächlich tn der Hochehen«, aber auch tn der Tiefebene kommt sie hier un» da tn größere« Häufigkeit vor, wie in ber Umgebung von Berlin, i« Oft- und> Westpr«tßen, Schle-wig-volstein und tm Gebiet« der Hansestädte. St« bevorzugt Heio«- und Moorgegenden und hält sich gern unter Hetbelbecrsträu- chern, Heidekraut und Moos auf. Achtlose Fußwanoerer, Beerensammler, Wald» und Wiesenarbeiter kommen so mit ihr tn Berührung. Der Biß ber Kreuzotter besteht nur in zw»t Vt» vier kaum sichtbaren Punkten und »littet überhaupt nicht oder nur sehr wenig. Die Behandlung hat zunächst durch Abbinden »«» b«tr. Gliebes oberhalb der Bißstelle zu geschehen. Ferner wirb man versuchen». Lurch Aussaugen, AUSwascken mit Alkohol ober AuSdrennest der Wunde die Wettetwirkung des Giftes zu verhindern. Durch bas Trtuke» gröberer Mengen Alkohol» die Giftwirkuna hint anhalten zu wollen, ist unsinnig und vielfach, z. B. Vet Herz- kranken und alten Leuten sogar schädlich. E» tst stets die Herbetholung «ine» Arztes oder bi« Ueberführung des Verletzten in da» nächste Krankenhaus schleunigst zu veran lassen. Wir haben «in wirksame» Serum gegen den Krenz- otterbtß, da- auf behördliche Veranlassung tn Kreuzotter gegenden In Krankenhäusern und Apotheken vorrätig gehal ten wird. Vet schneller und richtiger Behandlung tst die Gefahr de» Kreuzotterbisses in kurzer Zett behoben. -ZetthvIn-Lager.C. Am Sonntag hielt die btschöfl.- methodistische Gemeinde Riesa zu ihrem Jahrestage einen WaldgotteSdienst bei Zeithain-Lager L. ab. Der Aest- vrediger, Herr Johannes Thoma», Augustusburg, sprach in eindringlichen Worten zu der andächtig lauschenden Menge über das Thema: Gott hat un- lieb. Gewiß haben seine Worte tiefen und nachhaltigen Eindruck auf all die Mühselig' und Beladenen gemacht. Der Prediger der Ge meind« Riesa, Herr Weiß, hielt dann eine tiefgründige Ansprache über die Frpge: Warum haben heute so viele ihren christlichen Glauben weggeworfen, warum sind so viele aus der Kir'cii<e ausgetreten? Er beantwortete die Fragen folgendermaßen: Weil Unwissenheit und Unkenntnis der heiligen Schrift die Menschheit Über da- Heiligste im un klaren lassen, weil es „modern" ist, über religiöse Dinge erhaben sein zu müssen, weil man sich zu viel auf mensä>« liche Weisheit und menschlich.? Wissen verläßt und die Stimme Gottes überhört, weil man der so liebgewordenen Sünde nicht entsagen möchte und endlich, weil die Not, da» Elend die Menschenherzen an Gotte- Liebe zweiseln machen. Dar waren einmal Worte, die von Herzen kamen und — zu Herzen gingen. Diese Worte, edelstem Samen gleich, werden Frucht tragen, und manches tiefbekümmerte Herz, das hier im Waldesrauschen dem jungen Prediger lauschte, hat Trost gefunden. Ein gemischter Chor der method. Gemeinde sang mit schönem Stimmenmaterial herrliche, geistliche Lieder, ein Posaunenckor trug viel zur Hebung der Feier bei, der sich eine Besichtigung unsere» Heldensriodhofes anschiotz. Jedem ber Zuhörer wird dieser WaldgotteSdienst lange im Gedächtnis bleiben, und Gott gebe, daß die auSgestreuten Samenkörner in aller Herzen reiche Frucht tragen mögen, hundertfältig, tausendfältig. Und gerade die Bewohner von Zetthain-Lager E., denen der Krieg alle» nahm, Heimat und Besitz, die wohl am schwer sten gelitten haben al- Flüchtlinge, die nun hier ein« »weite Heiinat sich gegründet, gerade diese BedauernSlverten be- dürsen des Trostc» uns der Hilfe tn dieser so bitterernsten, schweren Zett und manch' einer sollte sich ein Beispiel nehmen an unseren Flüchtlingen, wie diese mit unermüd lichem Eiser und Fleitze, mit neuem Mute und unerschütter lichem Vertrauen immer und immer wieder versuchen. Verlorene- wieder zu erwerben, Verschollene» zu vergessen, eingedenk der Worte: „Durch das Rauhe zu den Sternen! Durch Nacht zum Lrcht I" Ketzler. Streumen. Am vergangenen Sonnabend sollt« hier die Verpachtung der Jagd erfolgen. ES war aber nur «lu Pachtlustiger zugegen, und auch diesem wurde bet ber Ab stimmung, der zufolge zwei Drittel die Abgabe verneinten, di« Jaqd nicht -ugesprochen. Wenn di« Herren der Jagd- genossenschaft glaubten, mehr an Pacht herauSholeu zu kön nen, so sahen sie sich jedenfalls hierin getäuscht. Strehla. Dem irdischen Richter entzogen. Sonntag wurde hier ein seit dem Jahre 1S2S steckbrieflich gesuchter, W Jahre alter Mann festgenommen, der sich jahrelang unter falschem Namen verborgen hielt und sich dem Zugriff ber Polizei zu entziehen wußte. Er legitimierte sich al» Walter Schönhold. Durch die sofort »«gestellten Erörterungen konnte einwandfret festgestellt werbe«, daß ber angebliche Schönvold mit dem Landarbeiter Walter Schönfeld au» Halle identisch tst. Schönfeld hat sich in den gestrige« frühe« Morgenstunden tn der hiesigen OrtSzelle erhängt. Oschatz. Wieder et« Opfer »er schlechten Wirtschafts lage. In ber Nacht »um Sonnabend hat sich «ine Oschatzer Gastwirtsfra« durch einen Schuß «in« schwer« Verletzung am Kopfe betgebracht. St« wurde nach dem städtischen Krankeichanse gebracht, wo sie hoffnung-ko» darnieder»««!. Der Beweggrund zur Tat ist wohl der. daß sie den aeschäst- liche« Rückgang, wie ihn ja jetzt jedes Geschäft aufwetst, nicht glaubte überwinde« zu können. Sawpertswald«. Schadenfeuer. Infolge Spielen» mit Streichhölzern von Kinder« geriet da» dem Wirtschaft»- besttzrr P. «lau« gehörend« Gtallgebäube in Flammen und »rannte bi» ans die Umfassungsmauern nieder. Döbeln, vcztrtsoberschulrat Dr. «retzschmar s. In Hindelang tm Allgäu, wo er Erholung sucht«, verschieb am Sonnabend Herr Veztrk-oberschulrat Dr. Kretzschmar, «ine führend« Persönlichkeit nicht nur tm Döbelner, sondern tm sächsischen Schulwesen überhaupt. Er hatte sich am Freitag einer Dchildbrüsenoperatton unterziehen müssen. Dies« war «ich geglückt, doch trat am Sonnabend Herzschwäche «in, di« g«W Tode führte. Großenhain. Gesegnetes hohe» Alter. Ihr SV. Lebensjahr vollendet« am Sonntag, den 21. Juni, die au» Ltndenbusch gebürtig« Gchuhmachermeisteröwitwe Frau Karoltne Lässig geb. Kuuzcndorf, -ter, Martenallee io wchnhaft. Roda. Jäher Tob. Der Gchuhmachermetster Wilhelm Erdmann «ar damit beschäftigt, in be« Nähe de» nach Gau- dtchSroda zu gelegenen Stetndruch» He« zu holen. Als er sich auf einem verhältnismäßigen kleinen Fuder befand, er litt er, nachdem er seinem Enkel erklärt hatte, daß ihm übel werd«, plötzlich eine« Schlaganfall, der seinen sofortigen Tob zur Folg« hatte und demzufolge er vom Fuder fiel. Der verblichene ist öS Jahr« all geworden, hatte lange Jahre hindurch die Posthilföstell« und Schlachtsteueretnnahme inne. Klosterhäuser. Beumßtlo» ausgesunde«. Sonntag ahenß 1» der io. Stund« wurde «in Radfahrer tm Straßen- grabe« liegend besinnungslos ausgesunden. Man stand vor einem Rätsel, da der verunglückte keine Verletzungen auf- wie» noch an feinem Rabe etwa» -u sehen war, wa» auf einen Unfall hätte schließen lassen. E» handelt« sich hierbei um «inen Herrn au» Zehren, welcher von Grillenvurg kam. Man brachte den VerunglüSten nach dem Krankenhaus, uw er die BesinnungwteoererlaNgt hat, Meißen. Mokorradunsall. Am Sonnabend abend nenmglücktt der Arbeiter R. au» Krögis auf der Dresdner Straß« mit seine« Motorrad«. Er erlitt «inen Unterschen- kelbruch, Bet«- und Handverletzungen. R., welcher die .Dresdner Straße stadtwärt» fuhr, Latte beim Hamburger Hose wahrscheinlich däs Rtchtung-zeiche» eine» Personen
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