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Turnen - 8p«r1 - 8piel-VMäern Turnverein Gröba DT. Handball. ' In ihrem ersten Spiele mutzte sich die Fuaendmann- sckaft von der komb. Eli des Tv. Weida, die ebenfalls ibr erstes Spiel liefert«, 0:6 (0:3) geschlagen bekennen. Die verhältnismäßig kleinen Gröbaer konnten gegen ihren kör perlich überlegenen Gegner nnr wenig bestellen. Das vorangegangene Knabenspiel DtL. ReichSbabn Riesa - Tv. Gröba konnten dir Gröbaer 7:3 für sich entscheiden. Bi« »nm Stande von 3 -. 3 kämpften die kleinen ReichSbabner reckt zähe, feder Tor, das Sröba bi« dahin vorlegtr, wurde durch Ausgleich wieder wrttaemacht. * Werdlenttt Sieg Ur «WM men MelUMlM Z:I. Las zweite Lehrspiel der ungarischen Nationalmann schaft gegen Mitteldeutschland fand am Dienstagabend in Leipzig vor etwa 7000 Zuschauern statt. Zunächst sah man einen offenen Kampf, wobei Mitteldeutschland sogar etwas mehr drückte. Es verpatzte aber zwei klare Gelegenheiten, um zu einem Erfolg zu kommen. Dageyen kamen die Un garn in der 15. Minute zu einem recht billigen Tresser. Der Verteidiger Gentsch-Leipzig wollte eine hohe Flanke mit dem Kopf abwehren, lenkte aber das Leder ins eigene Tor. Der ungarische Torwart Gallina meisterte einige schwere Sachen. Ohne dah die Ungarn trotz ihrem technisch reiferen Spiel feldüberlegen waren, vermochten die Profi» in der 25 Mi nute zum zweiten Tor zu kommen. Das Spiel bot auch weiter keine besonders spannenden Momente. Mitteldeutsch land hatte im Mittelsturm keine besondere Durchschlags kraft, so daß die gegnerische Verteidigung immer noch klä ren konnte. Dabei wurden auch yerodezu zwingende Tor gelegenheiten verschenkt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Mitteldeutschland großes Pech, als ein Kopfball von Feuerhahn knapp gegen das leere Ungarntor geht. Die Un garn spielen in der Folge recht verhalten, vielleicht auch mit Rücksicht auf das Chemnitzer Spiel. Auf alle Fälle ist damit der Zweck des Spieles — es sollte ein Lehrspiel sein — be dauerlicher Weise nicht erreicht worden. Auch im weiteren Verlauf waren die Einheimischen feldüberlegen, vermochten aber nicht zum verdienten Ehrentreffer zu kommen. Dagegen gelang den Ungarn kurz vor Abschluß des Spieles der dritte Treffer. Straßenrennen. .. Hervorragend« Haltung deS Riesaer» W. Mümmel. RB. Adler, bei „Rund umS Hochland". Das am veraanaenrn Sonntag auSgrtrageue Bunde«, rennen »Rund um« Hochland", da« vom Start in Sebnitz nach Neustadt, Bischofswerda, Kamenz, Radeberg, Stolpen, Neustadt zurück nack dein Ziele Sebnitz führt«, war durch Umleitung von 85 Kilometer auf 105 Kilometer verlängert worden. Der Wettbewerb stellte an di» Teilnehmer unge- beure Anforderungen, di« noch durch Vorderwind nnd heftige Regengüsse vergrötzert wurden. Um S Uhr schickte der Starter ungefähr 35 Fahrer auf die Reise. Sofort vom Start weg zog der Neuling Uhlmann, Wanderfalk-DreS- den, der vor acht Tagen den »Ersten Schritt" gewann, über- raschend davon und nur W. Kümmel konnte sein Hinterrad halten. Di« beiden vergrößerten ihren Vorsprung zusehends und lagen bald 4 Minuten vor dem Felde. Ueber die Hilfte der Strecke fuhren beide allein und niemand dackt« an «in Aufkommen der übrigen Fahrer, zumal da« Ziel nicht mehr allzuiern war. Aber da nabt« schon dar Unheil. In den schweren Steigungen bei Stolpen erlitt Kümmel »inen Schwächeanfall und mutzte seiurn Weggefährten tränenden Au»«s ziehen lassen. Uhlmann, Dresden, nun auf sich allein angewiesen, mutzt« ebenfalls infolge Er- scköpsnng die Fahrt verlangsamen und so batten dann plötzlich vier Fahrer an« der Verwlgergruvpe aufa«sckloss«n, die angesichts de« naben Ziele« mit beflügelten Tritten Sebnitz ,«eilten. 5 Kilometer vor Sebnitz lieh Livvel», Wanderfalk-DreSben, seine Konkurrenten »eben und siegt« mit 1 '/^Minuten Vorsprung 8:05:35 vor NHImau«, Erl«« «beide Wanderfalk-Dr««d,n), Kürschner, Vostsport-Dr«sd«n, HauSwald, Torpedo-Sebnitz und Kümmel, Adl«r«Riesa. Di» übrigen Fahrer trafen mit mehr oder weniger ar,tz«n Rückstand einzeln ein, ein Zeichen, wie schwer da« Rennen war. Der bekannt« Hau«wald, Sebnitz, enttäuscht« «twa», man hatte ihm di« größten Aussichten gegeben. Am kommenden Sonntag gebt Kümmel in Görlitz bei »Mund «m di« Lausitz", einem bnndesossenen Rennen über 185 Kilometer, an den Start: Hier stößt er auf «in» aus erlesene Gegnerschaft au« dem ganzen Reiche und mutz sein letzte« hergeben, um in Sbren ,n besiebe». H. S. * SIMM MM Im-Mer I» LeW«. Am Dienstag nachmittag trafen, von Berlin kom mend, die siegreichen Wanderer-Fahrer der A. v. D.-10000 Kilometer-Fahrt, Bau-Ehemnih, Hasse-Mttweida, Lipp- mann-DSbeln, Boche-Schiverin, Bernet-Berlin, Nathujius- Bcrlin mit ihren Beifahrern, und nicht zu vergessen der Leipziger Fahrer O. Wolf, mit seiner durch die Fahrt bereits bekannt gewordenen „Familienkutsche mit den reisenden Wölfen", einer serienmäßigen 6/30 PD. Wan derer-Limousine, in der Wolf seine gesamte vierköpfige Familie, bestehend aus Frau, zwei Töchtern und einem Sohn, zu der weiten anstrengenden Fahrt mitgenommen hatte, und trotz dieser schweren Belastung, eine Lei stung, die nicht sogleich wiederkehren dürfte, die Fahrt strafpunktfrci beendete, in Leipzig ein, das sie nach kur zem Aufenthalt wieder verließen. Großer Preis von Deutschland. Für den Großen Preis von Deutschland für Motor räder, der in diesem Jahre am 5. Juli 1931 auf dem Nürburgring in der Eifel ausgefahren wird, sind schon eine ganze Anzahl Nennungen eingegangen, trotzdem erst die Ausschreibungen vor kurzer Zeit versandt worden sind. In diesem Fahre darf zum offiziellen Training nnd im Nennen entsprechend den neuen internationalen Vorschriften nur mit einheitlichem Betriebsstoff gefahren werden. Auch tritt in diesem Jahre der internationale Beschluß in Kraft, daß die Verwendung von Ersatzrädern gestattet ist: der Wechsel darf nur am Ersatzteillager vor genommen werden. Wird das Ersatzrad während des gan zen Rennens auf der Maschine mitgeführt, so kann der Wechsel während des Rennens auch an anderer Stelle er folgen. — Der Große Preis von Deutschland wird auch diesmal wieder der Höhepunkt der motorradsportlichen Saison werden. Hoffentlich ist es den deutschen Fahrern und der deutschen Industrie möglich, endlich einmal nach langiährtgcn englischen Erfolgen in diesem großen Rennen den Sieg für die deutschen Farben zu »streiten. Renne« zu Leipzi». Am kommenden Sonnabend und Sonntag wird in Leipzig aus der im herrlichsten Sommerschmuck prangen- den Bahn am Schcibenholz wieder die Startglocke er tönen. An beiden Tagen kommen je fünf Flachrennen und zwei Hindernisrennen zum Austrag, darunter die mit 5000 M. dotierte Meilenprüfung, der „Leipziger Som mer-Ausgleich" und am Sonntag das Über 4000 Meter Große Bahn führende „Boddien-Jagorennen". Auch wer den sich an diesen Tagen die zn-enährigen Pferde das erstemal in Leipzig dem Starter stellen. Dieses vom Leipziger RennNub sehr interessant zusammengestellte Pro- gramm verspricht eine gute Besetzung, da 150 Pferde ihre Nennung aufrecht erhalten Haden und dürfte man am Leipziger Scheibenholz wirklich guten Sport zu sehen be kommen. Vermischtes. Ein merkwürdiges Naturereignis. Aus London nnrd berichtet: Ein merkwürdiges Naturereignis wurde hier am Montag abend gegen 10.21 Uhr beobachtet. Ein rotes Licht von außergewöhnlicher Klarheit, das ver schiedene Leute für ein „Rotes Kreuz" oder eine riesige rote illakete ansprachen, stand für vier bis fünf Sekunden unbeweglich am Abendhimmel und verschwand ebenso plötz lich, wie es gekommen war. Die Höbe der Erscheinung, deren Widerspiegelung den ganzen Himmel rot färbte, wird auf etwa 5000 Meter geschätzt. Eine Erklärung für das Phänomen wurde bisher nicht gegeben. Drei Soldaten vom Blitz getötet. Ueber Kronstadt ging ein schweres Gewitter nieder. Der Blitz schlug in die Kaserne des 41. Artillerieregiments ein und tötete drei Soldaten. Raupenplage in einem Dorfe im Kanton Waadt. Seit ein paar Tagen werden die Häuser in Eullh von Millionen kleiner grüner Raupen, die bis zu zwei Zentimeter lang sind, heimgesucht. Die Raupen be decken Dächer und Mauern, dringen sogar in die Woh- nungen ein. Der Gemeinderat hat beschlossen, mit Hilfe der Feuerwehr die Plage zu bekämpfen. Mauern und Dächer werden mit einer giftigen Flüssigkeit bespritzt und abgespült. Die Raupen sind in io großer Menge vor handen, daß sie selbst die Kanalisation verstopfen. Der moderne Müller von Sanssouci. Jeder mann kennt den historischen Müller von SanSsouci — jenen hartnäckigen Mann, der mit Friedrich dem Großen bei dem Ausbau des ParkeS von SanSsouci in Streit ge riet und sich nicht davor fürchtete, mit dem Könige „wegen Entziehung des Windes für seine Mühle" und Gefährdung seines Eigentums einen Prozeß zu beginnen. — Der historische Miller von SanSsouci hat jetzt sein modernes Gegenstück gefunden. Ein Mühlenbesttzer in der Nähe des märkischen Ortes Werder machte kürzlich gegenüber dem Magistrat von Werder seine Rechte auf Belassung des fNahlwindeS geltend. Der seltsame Streit machte dem lvürdigen Herrn viel Kopfzerbrechen und ging schließlich bis zum Reichsgericht. Dre Stadt Werder hatte vor einem Vterteliahrhundert einen Stadtpark in unmittelbarer Nähe der Mühle anlegen lassen. Die Bäume des Parkes sind jetzt so in die Höhe geschossen, daß dem Müller der Mahl- nnnd genommen worden ist. Der Müller fühlte sich durch die Anlage des Parkes geschädigt und strengte eine Klage bet den Gerichten an. Er verlangte die Beseitigung aller Parkbäume, die über das Fundament seiner Mühle hin- auSragten. Das Kammer- und das Reichsgericht hat IchlieMck die Berechtigung ferner Ansprüche anerkannt. und so wird wohl dem Magistrat der schönen Stadt Werder nichts anderes übrig bleiben, als den Baum bestand des Stadtparks erheblich einzuschränken. — Der historische Streit von Sanssouci lebte also hier tatsächlich, wenn auch unter abgewandelten Verhältnissen, wie der auf. Grauenhafte Tat eines Vater». Beim Kri minalgericht in Moabit stellt/ sich ein 55 Jahre alter Mann, der angab, er habe seinen fünf Fahre alten Sohn Heinz ermordet. Kriminalbeamte begaben sich nach seiner Wohnung. Was sie dort erfuhren, ist die Tragödie eines kleinen Jungen. Der Mann wohnt in dem Hause zusammen mit seiner Ehefrau und dem Kinde. Er lebte in sehr schlechter Ehe. In seinen Wutausbrüchen schlug er Frau und Kind und beschimpfte sie. Am Dienstag kam es zwi schen Mann und Frau wieder zu Tätlichkeiten, in die sich der kleine Heinz weinend etnmischte. Der Rohling stieß seine Frau aus dem Zimmer, schloß die Tür von innen ab und schlug das Kind mit einem Stuhle nieder. Trotz der flehentlichen Bitten des Kleinen, von ihm ab zulassen, hielt der Wüterich nicht inne, bis das Kind verstummt war. Der bestialische Vater nahm an, daß der Junge tot sei, und begab sich nach Moabit, wo er gegen sich selbst Anzeige erstattete. Wie durch em Wunder ist der Junge mit Verletzungen davongekommen, die erhoffen lassen, daß er keinen lebenslänglichen Schaden zurück behalten wird. Der Mann gibt zu, daß ihm das Kind im Wege war und daß er schon des öfteren darüber nach gesonnen habe, wie er sich seines Sohne» entledigen könne. Er wird in Haft behalten und zur Untersuchung seines Geisteszustände» den Aerzten vorgeführt werden. Iw Verl d« M» M Mm VMrm. Dem deutschen Obst gebührt aus gesundheitlichen Gründen ein weit größerer Anteil an der Ernährung, als er ihm bisher zuteil wurde. Bei der Beurteilung des Obstes als Nahrungsmittel muß man sich darüber klar sein, daß sein Nährwert — auSgedrückt in Kalorien oder Derören- nungswerten — nicht das Wichtigste ist. Enthalten die übrigen Nahrungsmittel hauptsächlich Bau- und Brenn stoffe für die Körpermaschtne, so kann man die im Obst enthaltenen ErgänzungSstosfe — Vitamine und Mineral- stoffe — als den Funken bezeichnen, der, wie im Benzin motor, den Brennstoff zur Entzündung bringt. Ohne diese ErgänzungSstosfe nützt die reichlichste NahrungSzufuhr l nichts, gibt kein Wachstum, kerne Gesundheit, keine ge sunden Knochen und Nerven, keine normale Tätigkeit der I Drüsen und übrigen Verdauungsorgane. Ohne den Genuß von Obst wird der Körper von Rachitis, Skorbut und anderen Krankheiten befallen. Nur an einigen Beispielen sei der überaus günstige Einfluß des ObsbeS aus den Organismus des Mensck>en erläutert. Zähne und Zahn- fleisch werden durch die leicht sauren Bestandteile des Obstes günstig beeinflußt. Speisereste m Zahnlücken und in Zwischenräumen zwischen Zahn und Zahnfleisch werden herausgesctreuert. Der Obstgenutz kann in dieser Hinsicht dem Gurgeln und llstundspÜIen ohne weiteres an die Seite gestellt werden. Der reiche Zellulosegehalt des Obstes macht e» zur Anregung der Darmtätrgkcit geeignet. Biele Men- sehen, namentlich in den Städten, leiden an einer unwill kommenen Verlangsamung der Darmtätigkeit. ES ist das für den gesamten Organismus von großem Nachteil. Obst am Abend oder morgens nüchtern, vor jeder anderen Nahrung genossen, vermag einer vorhandenen Neigung zur Darmträgheit wirksam entgegenzutreten. ES soll das zu einer LebenSgewohnheit werden, die man sich fest aneignen muß. Obst am Morgen, Obst zum FrühsMck, Obst nach dem Mittagessen, Obst am Nachmittag, Obst nach dem Abendessen, das ganze Jahr hindurch, Gesundheit und Lebensfreude bleiben nicht aus. KMMMI« MN. Der Leipziger Bezirksausschuß ^hat erneut Steuer,«- Der Bezirksausschuß der Amtsbauptmannschaft Leipzig hatte sich am Montag abermals mit den Anträgen einer gan- zen Anzahl von Gemeinden auf Genehmigung von Zuschlä gen zur Bier-, Grund- und Gewerbe- sowie zur Bürgersteuer zu befassen. Es handelt sich durchweg um Gemeinden, die sich in schwieriger Finanzlage befinden und Kostgänger des La- stenausglelchsstocks und außerdem gezwungen sind, Sanis- rungsdarlehen aufzunehmen. Der Bezirksausschuß verblieb bei seinem schon in der letzten Sitzung ausgesprochenen Standpunkt, di« Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer nur in der Höhe de» Vorjahres und die Bürgersteuer nur in der gesetzlichen Höhe zu genehmigen, im übrigen aber allen Zuschlägen als untragbare Belastung die Zustimmung zu versagen. Die Amtshauptmannschaft wurde ermächtigt, in Zukunft die Bezirksgemeinden von slck aus nach diesen Richt linien zu bescheiden. M Leu MUMM. , ^Efsau. Konkurs. Das Bankhaus H. S. Saab f e l d L Co., das vor einigen Tagen — wie gemeldet — in Zahlungsschwierigkeiten geriet, hat jetzt beim Amtsgericht Dessau den Konkurs angemeldet. Merseburg. Auto in Flammen. Auf der Wei ßenfelser Landstraße geriet ein mit mehreren Personen be setzter Kraftwagen des Leuna-Werke» in Brand. Als der Chauffeur da» Feuer bemerkte, bremst« er jo scharf, dah sich der Wagen überschlug. Die Insassen wurden äerausge- schleudert. kamen jedoch mit dem Schrecken davon. Das Auw brannte vollständig au». Merseburg. Giftige Kartoffeln. In einer hie- sigen Familie stellten sich nach dem Genuß von in der Schale gekochten neuen Kartoffeln Krankheitserscheinungen ein. Die Kartoffeln hatten einen zunächst etwa» bitteren Geschmack, dem «in häßliches Kratzen im Hinteren Rachenraum folgte. Ursache Ist das Auftreten von Solantn in den Kartoffeln, einem Alkaloid, da» in allen Nachtschattengewächsen vor kommt. Das Solanin kommt in Kartoffelknollen nicht selten vor, es ist ein starke» Gift. Altenburg. Sin weiblicher Wanderbursche. Ein Polizelbeamter traf nachts in einer Hausnische einen jun gen Burschen schlafend an. Auf der Polizeiwache stellte es sich heraus, daß es sich um ein Mädchen in Männerkleidung handelt«. E» hatte sich ohne Wissen der Eltern von Leipzig au» auf di« Wanderschaft begeben, nachdem es als Lehr mädchen in einem Kontor wegen Arbeitsmangel entlassen worden war. Um vor Belästigungen sicher zu sein, hatte die Unternehmungslustige Kleidungsstücke vom Vater und Bruder angezogen und U>re eigenen Kleider im Rucksack ver staut. Versteigerung der Vorzellanfabrik Araureulh Greis». Di, Versteigerung der Porzellanfabrik Frau reuth ist jetzt nach mehreren gescheiterten Terminen erfolgt. Da» Höchstgebot gab di« Gemeinde Fraureuth mit 131000 Reichsmark für da» Anwesen (Fabrik, Kolonie und Haus an der Yürstenstrahe) ab. Der Zuschlag wurde aus Antrag des Rechtsvertreter» der Boden-A.-G. Berlin bis auf den 22. Juni ausgesetzt. Da» Gebot der Gemeinde Fraureuth stellt nur noch die Hälfte der letzten Taxe dar. Der erste Taxwert belies sich auf 3 385 000 RM. der zweite nur noch auf 1250 000 RM und die vor einigen Wochen abgegebene Schätzung war schon aus 26S 000 RM gesunken. Bücher und Zeitschriften. Bei der Redaktion eingegangen: Heimatschutz und neue Baugesinunng. Der LandcSver- «in Sächsischer Heimatschutz nimmt in einer reich mit Bildern auSgestatteten Broschüre „Heimatschutz und neue Baugesin- nuaa" Stellung zum neuen Bauschaffen. Wer die Verhält nisse kennt, weiß welche unrichtigen Meinungen in der Oefsentlichkett vielfach über das Wirken be» Heimatschutzes auf baulichem Gebiete herrschen und wie notwendia «s war, in all diesen Fragen einmal Klärung zu schaffen. Die Schrift erscheint im richtigen Augenblick. Noch niemals sind die Meinungen fo aufetnandergeplatzt wie heute. Der Het- watschutz übernimmt mit dieser Schrift di« schwierige Auf gabe, einmal mit aller Deutlichkeit darauf htnzuweisen, In welche Sackgasse wir uns verrannt haben. Er rückt mit aller Deniltchkett ab von einem nur Nachahmen alter Baustile, aber ebenso sehr von dem geistlosen Schematismus de» nur MobernseinwollenS. Der beigegebene Bildstoss soll die Kri- tik und eigene Einstellung des Leser» unterstützen und vor allem die Achtung vor den künstlerischen Werten, di« in dem TaaeSgeschrei »bie modern, hi« alt" verloren gegangen ist, wieder Herstellen. Di« Befehdung, die — mit tiesem Be- dauer« sei «» gesagt — vtelsach auch aus politischem Unter- gründe sich bewegt«, ist letzten Ende» kunstfeindlich. Wenn der Heimatschutz bi« Aufgabe übernommen hat, die künst lerisch ernst Tätigen zu gemeinsamer DchaffenSsreude wieder zusammenzusübren, so ist da» ein Vorhaben, da» allerern- stestrr Unterstützung wert ist und schönste Früchte tragen kann. — DaS Werk umfaßt 28 Druckseiten, 32 ganzseitige Bilder, ist hervorragend künstlerisch durchgeführt und ist j zum Selbstkostenpreis von 1 RM. im LandeSveretn Sächst- I scher Heimaischutz, DresLen-A., Schteßgasse 24, zu haben.