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- Erscheinungsdatum
- 1931-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193104094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-09
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Monat
1931-04
-
Jahr
1931
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MleilWki m Kl SM »es M« kl Ml M vom r. April 1981. 1. Der Tetlbebauungsplan und die Bauvorschrif- ten für da» Gelände »wischen Pestalozzi», Pausitzer-, Lindenstraße und Straße 19» Haden infolge von Ein sprüchen eine Aenderung erfahren. Dieser Aenderung stimmt der Rat zu. 2. DaS Gesuch des VerbraucherauSschusse» »m Herabsetzung der Schlachthofgebühren wird nach einem einstimmigen Vorschläge des SchlachthofausschusseS abgelehnt. 3. Der RittergutSausschnß hatte beschlossen, von einer Kündigung des zwischen der Stadt und dem Deutschen Landarbeiterverband, Gau Freistaat Sach sen, abgeschlossenen Tarifverträge abzusehen. Gegen diesen Beschluß hatte Herr Oberbürgermeister Dr. Scheider Einspruch erhoben. Die Stadtverord neten hatten diesen Einspruch in der Sitzung vom 10. 8. 1981 zurückgewtesen. Der Krcisausschnß ha* daraufhin beschlossen, de« Stadtrat zur vorsorglichen Kündigung dieses Tarifvertrags anzmveisen. Da einem hiergegen etwa zu erhebenden Rekurs di« auf schiebende Wirkung versagt worden ist, ist die Aus- kündtgung erfolgt. 4. Das Elbbad soll mit Rücksicht ans die hohen Zu schüsse, di« es alljährlich erfordert, an Herrn Bade meister Große in Riesa verpachtet werben. 5. Im Anschluß an den Schlachthof soll unter Sei» tung des Herru Stadtveterinärrat Dr. Totzeck ein städt. Veterinäramt eingerichtet werden. Nach den aufgestellten Bedingungen obliegen diesem Amte fol gende Geschäftsaufgaben: «j Der Schlachthof einschl. der Trichinen« und Fleisch beschau, Auslandsfleischbeschau, bakteriologische Fleischuntersuchung, Freibank, Laboratorium des GchlachthofS. -) Aus -em Gebiete der RahrungSmittelpolizei, außer den unter a) genannten Aufgaben. Ferner die Untersuchung für animalische Nahrungsmittel, Milchuntersuchung. Mitwirkung als Sachverstän diger in allen Fragen auf dem Gebiete der Milch hygiene, die Beaufsichtigung der Fleischereien und' sonstigen Gewerbe- und Handelsbetriebe mit ani malischen Nahrungsmitteln einschl. Wild, Geflügel und Fische. e) Die veterinärpolizetliche Begutachtung und Beauf sichtigung der Betriebe zub Verarbeitung und zum Vertrieb aller bet den Schlachtungen sich ergeben den rohen Nebenerzeugnisse, auch in Fragen der Baupolizei, soweit sie veterinärhygienische Be deutung haben. -G Mitwirkung bei -er Fleischoersorgung der Stadt im allgemeinen und in Fragen der Preiskontrolle. B Hundepolizei, Tierschutz. s) Mitwirkung in Fragen der Behandlung der im Besitze der Stadt befindlichen Nutz- und Zuchttiere, gj Erledigung aller neu herantretenden Aufgaben auf -em Gebiete des Veterinär wesens. 6. I« die frei« Polizei-Kommissarstelle wird Herr Holtzeihauptwachtmeifier Groß in Rias» gewählt. 7. Bon eiuer Mitteilung der BrandversicherungS- kammer über Bewilligung einer Beihilfe von 2000 RM. zur Beschaffung einer Motorspritze für die Freiw. Feuerwehr im Stadtteil GrSba nimmt de« Rat Kenntnis. 8. Bo» -em im Wege deS Umlaufs herbeig«führten Beschlüsse der Stadtverordneten über Bewilligung BneS Berechnungsgeldes von 400 009 RM. für Monat April zur Fortführung der BerwaltungSgeschäste er hielt der Rat Kenntnis. 9. Mit Rücksicht auf die finanzielle Notlage beschloß -er Rat, zur Erzielung von Ersparnissen t« der Der- waltung die Standesämter ll und Hl mit dem Standesamt I im Rathanse zu vereinigen, die Ver waltungsstelle Weida aufzuldsen und außerdem die Bezirk« am Finkenberg und Neugröba für ihren ge schäftlichen Verkehr mit der Stadtverwaltung nach dem Rathause zu verweisen. Für Alt-Welda sollen alsdann wökbentl. AmtSiage eingerichtet werden. 10. Die städtischen Schuttabladeplätze solle« tn Zukunft nur an zwei Nachmittagen wSchentkich und die Gucklihgrube nur Donnerstag nachmittag» offen gehalten werden. Zu den Punkten 1, 4, 8 und 9 ist noch di« Zustim mung der Stadtverordneten erforderlich. Hierüber wurden noch 87 Punkte beraten. OerMches nnd Sachfisches. Riesa, den S. April 1931. —*Wetterv»rberiaae färben 10. April 1981 tMttgeteilt von der SSchs. LandeSwetterivarte zu Dresden.) vorwieaend beiter, trocken, höchsten« vorübergehend Zirren» bewölkun», langsam fortschreitende Erwärmung, schwach« bi« mäßig« Winde au« wechselnden, vorwiegend nördlichen Richtungen. — Daten für den 9. »nd 10. April 1981. Gonnenanfgana 8,16 (8.18) Uhr. Tonnennnteraang 18,48 <18,46) Uhr. Mondaufgang 3,8V (8,0V) Uhr. MandtMter- gang 0,08 (10,18) Uhr. 9. Avril r 1865: General Erich Ludendorss in Srondzewnl« (Vosen) geb. 1886: Viktor von Echeffel in Karlsruhe g«R.<g«S. 1836). 10. April: 1864: Der Komponist Engen d'Alberl in Glasgow g«d. 1924: Der Großindustrielle Hng» Stt«,«» in Barlin gelt. (geb. 1870). Mit W BMtMW. Zu Beginn de« Schuljahres versammelten sich die Leh rerschaft und dt« Schüler der, neuaegründeten höheren Ab teilung mit ihren Eltern zu einer schlichten ErössnungSfeier in der Turnhalle. Herr Günther begrüßte als Schulleiter die Erschienenen und wie« auf -t« Bebrütung Lieser Neu einrichtung im Schulleben unserer Stadt hin. Es sei dem Schulbezirk Riesa und dem VolkSbtldungSmtntsterium nicht genug zu banken, in Notzeiten diese Gründung ermöglicht zu haben. Abschließend ermahnt« -er Schulleiter di« Kin der, sich der Auszeichnung, zur höheren Abteilung zu ge hören, durch Fleiß und Ausdauer würdig zu erweisen. FrühltngSgesäna« des Schulchor«» umrahmten diese Feier. Nochmal» füllten um 10 Uhr Lehrer, Elter« und Schü- ler die Turnhalle. Diesmal war es eine größere Schar. Di« Ostcrlinge sahen errvartungsvoll in den Bänken. In Bnntpapier gearbeiteter Osterwandschmuck ließ große Dinge vermuten. Und richtig! Nachdem gesungen, getanzt und gespielt worden war und ein Lehrer sogar die Osterpost in Bewegung gesetzt hatte, erschien der Osterhase. Herr Oster hase stclsie sogleich ein gefahrvolles Schulveryör für die älteren Schüler an, das glücklich endete. Dann beschenkte er aus seinem Korbe die Kleinen mit einer Kleinsttüte. DaS gab natürlich «inen Heidenspaß und damit die richtig? Stimmung zum Schuljahrsanfang; denn eS soll in Fröh lichkeit gelernt werden. Die Kleinen wurden noch mit ihrem Lehrer und ihrem Klassenzimmer bekannt gemacht. Dann eilten st« hinaus und nahmen die Großtüte in Empfang. WMint str MImiiW der MIM Wie. Dt« Aufnahme der Schulneulinge sand am Mittwoch früh 10 Uhr in der Turnhalle statt. Zu der Feier hatten sich viele Eltern und Angehörige der Kinder eingcsunden. Herr Lehrer Ritter sprach zunächst über die- Bedeutung deS Tage», der für die Kleinen ein Markstein aus ihrem Lebenswege ist. Wenn die Kinder von nun an dem allei nigen Einfluß der Eltern entzogen seien, so sollten sie der künftigen Arbeit des Lehrers nicht feindlich gegenüber stechen. Die Lehrerschaft habe im Sinne einer harmonischen Weiterentwicklung -eS Kindes jederzeit großen Wert auf die Mitarbeit der Eltern gelegt. Nachdem in der 6jährigen Spielzeit der Bewegnngs- und GestaltungStrieV des Kin de» gefördert worden ist, würde die Bindung an ein« plötz lich eintretenbe strenge Konzentration in der Schule ein zu schroffer Uebergang sein. Allmählich erst wird an der Hand der Spiele -eine planmäßige Schularbeit angebahut werden. Zmn Schluß bat der Redner die Eltern, die Kinder zur Pünktlichkeit und Sauberkeit anzirhalten und von ihrem Recht deS Schulbesuchs Gebrauch zu machen. Znr Freude der Kleinen führten die Kinder des 2. Schuljahres ein paar hübsche Spiele auf, während sie tn lustiger Weife tm Kasperle-Theater etwas über die erste Schularbeit hörten. Durch den stellvertretenden Schulleiter erfolgte die Ver- tetlwng auf 4 Klaffen. Im ganzen wurden 128 Kinder auf- genommen: 74 Knaben und 84 Mädchen. —-DaS tragbare Ehrenzeichen am weiß grünen Bande in Silber für mindestens 40jährige ununter brochene Tätigkeit bei derselben Firma verlieh die Indu- stri«- und Handelskammer Dresden dem Vorarbeiter Mar Röder bet der Firma Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Riesa; die Ueverreichung de» Ehrenzeichens erfolgte durch das Kammermitglid Direktor Friedrich Möller, Riesa. —* Der beliebte Riesaer Frühjahrs- Jahrmarkt nimmt am kommenden Sonntag mittags um 12 Uhr seinen Anfang und endigt am Dienstag mittags 12 Uhr. Schon jetzt ist man emsig mit dem Aufbau der Budenstadt am Rathausplatz und den benachbarten Straßen beschäftigt. Und bald werden di« Händler erscheinen, um ihre Ware« auSzulegen. Au» Anlaß de» Jahrmarktes hab«» am Sonntag dt« Ladengeschäfte tn Riesa von vormittag» 11 Uhr bi» abend» 8 Uhr geöffnet. Auch wollen wir nicht versäumen, «ufere Leser auf den Inseratenteil der heutigen und folgenden Ausgaben unserer Zeitung htu- zuwetsen, tn dem allerlei JahrmarktSangeVot« enthalten sind. — Am kommenden Sonnabend findet auch der übliche Vt«hmarkt statt, worauf besonders aufmerksam ge macht fei. —* Vom Finanzamt. Im amtlichen Teil vor liegender Tageblattausgabe erinnert -aS Finanzamt Riesa an di« fällig werdende Einkommensteuer der Gewerbetrei benden, au die Umsatzsteuer auf -aS «rste Vierteljahr 1981 und «i di« fällig gewesene Gewerbesteuer. —* Oesfentliche Kl« iu ftro mab«ehwer- Versammlung findet morgen Freitag abend tm „Stern" statt. Näheres ist au» dem Anzeigenteil zu ersetzen. —* 11. Zwingerlottkri«. Die Ziehung der 11. Zwingerlotterie findet öffentlich in der Katholischen Volksschule, DreSden-A., Gchietzgasie 20. statt und zwar Sonnabend, den 11. April von früh 8 Uhr ab und Mon tag, den 13. April ab 1 Uhr mittag» Lose D» 1 Mark sind noch bei allen Kollekteure« erhältlich. —* Ein munterer Maikäfer wurde heute al» Seltenheit der gegenwärtigen Jahreszeit im Schulhofe der Parkschule gefunden. —* Natururkuude» an» der Tierwelt. Di« AmtShauptmaunschaft bittet un», di« Bevölkerung de» Be zirke» und besonder» interessierte Kreise aus Lehrerschaft, Iagdfreundeu, Anhänger« des Heimatschutze«, Bürger meistern, Beamte» «sw. auf «tue« sehr tntereffanten vor trag aufmerksam zu machen, den unter amtlicher Förderung »er Sächsische Hetmatschutz am nächsten Sonnabend, Len 11. April, abends 8 Uhr tmGasthofzuPerttz ver anstaltet. Im Bortrage wir» »«sonder» die so felte» ge- worden« Groß trapp« berücksichtigt «erde», di« fast ausgestorben ist und gerade tu d«r Wtldenhaiu-Peritzer Pflege »och tn einigen Exemplaren al» ebenso seltener wie schöner Bogel vorkommt. Redner ist Herr Oberlehrer Paul veruhardt, Dresden. SS werde« herrliche be weglich« «tchtdtlder gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos. —* Pautznitz kündigt de« Garantie»««, trag! Die Kraftwagenliui« Riesa-Strehla — Belger» hat auch tm lebten Geschäftsjahre mit Verlust gearbeitet. Deshalb muß dt« Gemeind« Pautznitz einen Beitrag von 120 RM. zu der ausgemachten Garantiesumme ausbrtngen. Die Gemeindevertretung beschloß daraufhin den Vertrag zum nächsten Vierteljahr zu kündigen. —* Schloß Strehla,die fast tausendjährige Elb warte. Unter diesem Titel bringen die jüngst er schienenen Mitteilungen Heft 9—12 d«S LandeSvercinS Sächsischer Hetmatschutz «tuen auch kulturhistorisch intcr- essanten Artikel von Prof. Dr.-Jng. Rauda, Dresden, mit photographische« Aufnahmen von O. Werner, Riesa, und einem Luftbild der gesamten Schloßanlage. Nicht u«»r die überaus charakteristischen Wehrtiirme mit ihren bekrönenden Renaissance-Giebeln, die in einer spä teren Bauperio-e den damals schon mehr repräsentativen Marakter -er Schloßanlage zeigen, sondern auch die von Rauda ausgespürt« Trinkstube im Obergeschoß -eS südwest lichen Wehrturms sind zur Darstellung gebracht. Dem der Trinkstube als Raum-Erweiterung vorgebauten Sandstein erker, -en der Spaziergänger vom inneren Schloßhvf aus betrachten kann, sind auch Bild und Wort gewidmet. Am Schluß ist nvch im Gegensatz auf NiesaS romantischen, etwa 7a0jährtgcn Klosterbau, einzig in seiner Art als Kloster burg, hingewiesen als schlichtes Bauwerk und romanischen Zweckbau. Eine Fußnote gibt an, daß «tu Modell der Nordostccke mit dem Wafferturm (jetzt am Poetenweg in unserem Gtadtpark) und ergänztem Brttckcngang im Deut schen Hygieuemuseum in Dresden, geschichtliche Abteilung, zu sehen ist, wie ja auch unser Heimatmuseum ein der artiges Bild zei?t. — Begrüßenswert ist der Gedanke RaudaS, auch dort tn Strehla an geschichtlich geweihter Stelle ein Heimatmn'rnm zu errichten und vom erwähnten Erker aus den Blick freizugcbcn auf des heimatlichen Flus ses Stlberband. Nicht nur manchem verträumten Wun derer und mankßer Schulklasse märe mehr Gelegenheit ge geben, die Schönheiten der Heimat zu betrachten und in sich anfzunehmen. auch ein Ausflugsziel mehr wäre geschaffen, wie jüngst der Erzgebirgsverein Leipzig vorgenommen hatte: Bahnfahrt Oschatz, Wanderung Strehla—Elbbrückc Riesa. — Darum tretet bei und helft dem Landes verein Sächsischer Hetmatschutz! M. Vld. —* Die sächsischen Handelskammern gegeq die M u s i kin srr u m e n ten st e u e r. Die säch sischen Industrie, und Handelskammern haben sich dem Wirtschaftsministerium gegenüber dahirf geäußert, daß die Adusikinstrumentensteuer in den Gemeinden nicht mehr ein- geführt und, wo sie bereits eingeführt sei, ihre Rück- gängigmachung veranlaßt werden solle. Die Kammern begründen ihre Haltung damit, daß diese Steuer durchweg nur geringe Beträge eiubringe unk infolge ihrer Wirt schaftsschädlichkeit zu einer Verärgerung der Bevölkerung führe. —* Martin Braetz, der bekannte Ornithologe, Wird am 11. April 70 Fahre. In Nossen geboren, verlebte er in seiner Geüurtsstadt eine glückliche Jugend im innigen Verkehr mit der damals noch wenig berührten Natur. Die Geschöpfe der Heimat, wie er selbst sagt, zwei-, vier-, sechSbeinige, ohne Beine, waren von Jugend an seine lieb- sten Freunde. Gern plaudert er davon und als Plau derer und Erzähler ist er im ganzen Sachscnlande, Haupt- sächlieh «in den Heimatschuhvorträgen, hernmgekommen und er hat dort immer ein dankbares Publikum gefun den. Er verstand e», vom Herzen zum Herzen zu reden. Seine mahnenden Worte zum Schutze des Tierlebens der Heimat, mit denen er fast jeden Vortrag schloß, hatten eine besonder» eindringliche Sprache. Seine Huuptfür- sorge wandte Braeß ver Vogelwelt zu und er suchte in späteren Jahren ihr zu entgelten, was diese sorglosen Scharen dem Kinde, dem Knaben für Freude bereiteten. — Im Jahr« 1897 gründete Martin Braeß zugleich mit Dr. med. Braune den Dresdner Ornithologischen Verein, dessen Vorsitzender er eine lange Reihe von Jahren war. Auch al» Vorstandsmitglied de» Alten Tierschutzvereius sowie de» LandcSvereins Sächsischer Heimatschuß hat er sich hervorragend betätigt. Seine Mitarbeit am neuen Säch sischen Jagdgesetz vom 1. Juli 1925, das als vorbildlich bezeichnet werden mutz, darf nicht vergessen werden, wenn man den Lebenslauf des Ornithologen und Schulmannes Martin Braetz skizzieren will. Bon seinen Büchern, di« er herausgegeben hat, sind die bekanntesten „Tiere unserer Heimat" (Dtirerbund) und „Meine Brüder im stillen Busch, in Luft und Wasser" (Landesverein Sächsischer .Heimat- schuh). Wer in Vormittagsstunden in Dresden au der Elbe oder in der Dresdner Heide sich an der Natur erfreut, wird oft Gelegenlßut haben, Martin Braetz zu treffen und mit ihm über feine Schützlinge tn Busch, in Luft und Wasser zu plaudern. — Mögen dem verdienten Heimat freunde noch viele Jahre «ine» reich gesegneten Lebens beschteden sein! —* Luftschiffer-Denkmalsweihe tn Ber lin. Am Sonntag, dem 10. Mat 1931, findet die Weihe deS Ehrenmals für die im Weltkriege gebliebenen Ange- hörigen der ehem. Luftschiffertruppen deS deutschen Heere» statt. Am 9. Mat 1931 vereinigen sich die ehem. deutschen HeereSluftschiffer zu einer Wiedersehensfeier in Berlin. Dr. Eckener mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin" wird am 11. Mai über Berlin erscheinen. Regste Beteiligung aller Angehörigen der ehem. Luftschiffertruppen wird erhofft. Anschriften erbeten an O. Etzleben, Berlin-Schöneberg, Mbertstratze 9. Nähere Mitteilungen gehen den Ein sendern zu. —"VorderBerufSwahl der Abiturienten. Kurz vor Semesterbeginn richtet da» Deutsche Studenten, werk, Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft, E. V. in Dresden noch eine letzte Mahnung an die Abiturienten d«S Jahrganges 1931, in der erneut vor dem akademischen Hochschulstudium gewarnt und zur Wahl eine» Praktischen Berufe» ausgefordert wird. DaS Deutsche Studentenwerk teilt mit verantwortlichen Kreisen die feste Ueberzeugung, daß sich in den nächsten Jahren die Beruf»auSjichden in den autzerakavemischen Berufen voraussichtlich bessern, in den akademischen dagegen noch weiter verschlechtern wer den. Gleichzeitig aber richtet das Deutsche Studentenwerk an al!« Arbeitgeber und Arbeit vergebenden Stellen die dringende Bitte, erneut die Frage zu prüfen, ob nicht die Möglichkeit bestehe, «inen Abiturienten al» Lehrling, Volon- tär, Werkstudenten oder zu sonstiger praktischer Ausbildung aufzunehmen. Denn alle Warnungen vor dem übertüliteu Studium sind nutzlos, wenn eS nicht gelingt, wenigsten» zehntausend derartig« Arbeitsstellen und AuSbildungSmög MWe WKW« Schichtwechsel Eine Komödie mit Bor- und NachßptG von Franz Nabl Die Vorbesprechung am 7. 4. 81 delenchtet ewgWard genug den Inhalt der Komödie; hier nur »och ei» paar Worte dazu. , Schichtwechsel. — Nicht allein -te naheliegend« Bedeu tung aus den BetriebSbcgrtssen eine» industrielle« Unter nehmens hat diese» Wort; «» gilt vor alle« al» ei» Symbol für den Wechsel inne-tzalb von Standerschichten, de» tu der Nachkriegszeit eine Menge Mensch«» unterworse« morde» sind. Dabei will der Dichter diesem Schichtwechsel den Ge danken bciaeben. daß eS eben Pflicht ist für den Menschen, gleich welchen Standes, sich sofort umzustellen, wenn «r durch äußere Kräfte gezwungen «tvd, tetn« htöhertO« Lebensweg zu verlasse». Begriffe und Gewohnheiten M ändern; nn» doch muß dieser schichtenwechselnde Mensch auch t» der neue» Sphäre nach seiner Umstellung, selbst wen« st« vielleicht tu absteigender Richtung sich voll»»«« hat, sein Bestes zu Kiste» aufrichtig bemüht fein. Den Generaldirektor Basch personifizierte Gwdl Janson ganz hervorragend; er zeichnete höchst pikant et««» Srawdseigaeur, «ine« nüchterne«, praktisch rechnen- de« Geschäftsmann und «inen liebevollen Vater in seine« künstlerisch hoch zu bewertenden Spiel. Charlotte Fran» löst« ihr« hie »«- da nicht leichte Aufgabe al» Rasch» Tochter Grete ebenso zusrtedenstellend, waS man ja von der Künstlerin auch nicht ander» gewöhnt ist «nd von ihrem Talent stet» erwarten kann. Hermann« rn- si«S war gestern abend nicht ganz so gut in Form wie in der Sketchen Ausführung tu Riesa am 22. 1. 1980. Seinem Nef- fe» m» GekretSr de» Baschs Ernst Garret», mangelte gestern die letzte Kraft, die ganze Glut von Verachtung, Ge hässigkeit «nd Fanatismus, die «n» der Künstler seiner Seit Ltr d-Ma» dllr» aber deutlich m» erkrrueu. «te tretend »em Künstler Partie« solcher Art liege«. Anny Kynast mck trotz einer kleine» Indisposition wohlgelungen die Prinzessin JHanna wieder. Genta Hübner gestaltete -t« HauSgeyiksi« Sophie ausnehmend gut. Sie sprach im Haus« «tue» sog. Bourgeois al» eine Stimme aus dem VoMe, model es ihrer Kunst gelang, die Darstellung jener Brennpunkte bet der Annäherung zweier Menschen aus ganz verschiedenen sozial«» Schichten (Sophie und Grete) fesselnd «nd folgerichtig zu sormen. Richard Sacher (Vorarbeiter Dippel), Erich Schmidt (Metallbreher Schmidts «nd Otto Melcher al» unglücklicher Chauffeur MUtert« jed«r für sich feinsten« die Eigentümlichkeiten ihrer Moll««. Han» Meterhöfer (Karl OberSperg, ehoar. Baron «nd Offizier, jetzt etnfach Prtvatchauffeur Karl del Basch) verkürperte ohne Tadel den modernen Tell- -etm, den der Dichter in dieser Roll« vorssthreu will. Sein Spiel war von gavvhnter Güte. Inszenierung, Spielleitung «nd Bühnenbild lagen in Hände«, bvzw. waren Schöpfung« de» Herr« Intendanten L TL. ».
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