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hkeichöbaukpräfibenten Dr. Schacht, tu München ist mau «it keinem Worte etngeganaen. Der Redner weist darauf hin, daß der Pouugpla« an »eß« Stele» als «»-gültig »«zeichnet Werde, eine Reetfi»« als» «»»ögiich sei. Da der voungpla« eine freiwillige An erkennung bedeute, sei ein Verstoß dagegen völkerrechtlich als Vertragsbruch zu werten. Di« Reparation»-««! sei «in gefährliches Instrument de» Feinbbunbes gegen Deutsch- land. Dentfchlaud Werde z« einer nuselbstündtae» Ardetts- Provinz heradaedrllckt. Der Redner verneint die Krag«, ob Deutschland durch die Haager Abmachungen et« freier Staat werbe. Die Versprechungen, die dem deutschen Volke aus Grund der geringen Erleichterungen -es AoungplaneS bereit» gemacht worden seien, berechnet der Redner mit 2,1 Milliarden. Zur Währungssrage erklärt er, daß in einer Wirtschaft, die der Aushöhlung und Auspowerung verfallen set, für eine feste Währung kein Platz set, und daß die Gefahr der Währnngszerrüttuug durchaus gegeben fei. Der Uoungplan set tatsächlich der Versuch einer Rettung de» zusammenbrechenden Dawcsplans. Die Alternative I heiste: Aoungkrisc oder Daweskrtse. Die DaweSkrtse sei I deshalb bester, da wir im DaweSplan Vertrag»- und j für Sonntag, de« 1. Dezember Iviö: 1. Adve«t: .Dein König kommt zu dir" lMatth. 21, 6). Da» Schaufenster. Da» Schaufenster eines Spielwarengeschäft» ist seit Lagen verhängt und auSgeräumt. Täglich stehen Kinder davor, ungeduldig und enttäuscht, daß der Vorhang «och immer geschlossen ist. Endlich hebt er sich ein Stück und gibt »en Blick frei auf Soldaten, Baukästen, ein Jnbianerborf... E» ist nicht viel, aber schon Freude genug. Und nun zum Advent wird er wohl ganz hochgczogen sein, und leuchtende Ktnderaugen werden staunend all das Neue sehen, wa» da aufgebaut worden ist. Äst'» nicht ein Bild vom Advent? Advent kommt in» Land, und wir — räumen au». Stück um Stück, wa» nicht zu Weihnachten paßt, tun wir au» unserem Leben heraus, und anderes kommt herein. Da wacht Verschüttetes auf. Lang Ueverhörtes spricht wieder traute Sprache. Da wird der andere Mensch in uns lebendig, -en wir ein Jahr lang vor -en Augen -er Welt und vor uns selbst verborgen kielten. Das Kind in un» wacht auf, — das Kind, -aS mir im Grunde alle sind. Un- a-ttgeS wandelt sich in Güte. Unfriede in Friede. Liebe findet sich zurück. Ueberall steht sorgende, auf Freude sin nende, schenken könnende Liebe auf... Und scheu steht hinter all dem Anderswerden ein zagen des Heimweh: Daß auch über unserem wirren, mühsal vollen Leben eine Güte aufstrahlen möge, eine große Freude,... eine große Liebe.... daß er, der soviel Men schenleben licht gemacht, auch zu uns käme und unS heim führte zum Vater... Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meines Herzens Tür dir offen ist.... sr. MlWk AM Her SMoerMeleo-MWlW zu M am DienStag, den 3. Dezember 1929 18,30 Uhr in der Aula der Oberrealschul«. 1. Wahl eines Stellvertreters des Vertrauensmanns der Sächsischen Landwirtschaftlichen BerufSgeuostenschaft für den 3. Bezirk lStadtteil Weida). 2. Deckung des Fehlbetrags der Schulbezirkskaffe 1927 und 1928 in Höhe von 37 826 RM. 93 Pfg. zuzüglich Disagio im Anleibewege betr. 3 Rechnung der Gaswerkskaffe aus da« Rechnungsjahr 1928. Berichterstatter: Herr Stadtv. Horn. 4. Zahlung eines UmlagebeitrageS von 2386 RM. au« Mitteln der Aufwertungssteuer an den LandeSwoh- nungSverband Sachsen betr. 5 Abrechnung über die Erstellung der 52 Klrlnftwoh- nungen an der Schiller- und Lindenstraße. Bericht erstatter: Herr Stadtv. Turra. 6. Vertrag mit dem e. V. Krnppelhilfe Dresden. 7. Aufnahme einer Anleihe von 18l 760,63 RM. zuzüg- lich Disagio zur Beseitigung des Fehlbeträge» der Stadtkaff« 1928 8. Wabl der Bezirksvorsteher für den Vll., vm. und IX. Bezirk. 9. Bericht über die Revision städtischer Kasten. 10. Umwandlung eines AustauichdarlehnS von 100 000 RM. in «in langfristiges. 11. Nachverwilligung von 8000 RM. zu Abschnitt 3O,3o de« diesjährigen HauSbaltplans. Berichterstatter: Herr Stadtv. Steinbach 12. Nachverwilligung von 2000 RM. für Einlegung de» Dükers im Stadtteil Merzdorf. Berichterstatter: Herr Stadtv. Steinbach. 13. Rechnung der Stadtbank für 192Y. Berichterstatter: Herr Stadtv. Kitz. 14. Hinterlegung von Toldkreditbriefen bei der ReichSbank durch dir Stadtbank. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schinkel. 15. Urbernahme einer Bürgschaft für die Spar- und Bau- grnostenschast Riesa - Gröba. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schäfer. 16. Einrichtung von Wärmeftuben. Berichterstatter: Herr Stadtv. Durra. 17. Regelung de« Dienste» des Rat»vollzieher» und öfter« Revision der städtischen Kaffen. WkitMlMM ans di« Zeit vom SS. biS ES. November 1020. Li« Slrbeitslosenziffer hat im vergleich zur Vorwoche t« geringerem Umfange,«genommen. Die» ist zurückzu führen auf da» anhaltend günstige Herbftwettrr. Di« Neu- Meldungen stammen in der Mehrzahl au» entlasten«« Arbeitskräften aus dem Baugewerbe, sowie den davon ab- hängigen Außenbetrieben (Ziegeleiindustrie «sw.). Auch einzelne Gewerbebetriebe mußten infolge «ingetretenem Mangel an Beschäftigung ArbettSkrästr entlasten. Wegen Beendigung der Kulturarbeiten kamen «ine Anzahl Garten arbeiterinnen ebenfalls zur Entlastung. Di« Textilindustrie im hiesigen Bezirk« hat eine Beste- rung noch nicht gezeigt und ist di« Lage in der Metalls«, duftri« noch unverändert. Au» der Eisenindustrie machten sich Entlassungen von Arbeitskräften bemerkbar. Aast sämt lich« Berussgrupprn sind an der Gesamtzunahm« de« An gebots beteiligt und ist verhältnismäßig der Bedarf an Arbeitskräften ein geringer. Der Bedarf in der Landwirtschaft hat «benfallr «eiter nachgelassen und wird nur vereinzelt nach gelerntem jün geren Personal nachgrfragt. Der Arbettsmarkt für kaufmännisch«« und Büropersonal und frei« Berni» ist noch unverändert schlecht. Rur per- Rechtsschub aenteßen. Der Aonugpla« führ« g«r Zerfchla« M E »eUü Wirtschaft uudzur «leder-rüchU^ sozial— Stell«»« de» de»7sche« Ardäter». Um alle» die» abzuwenden hab« sich eine Front de» nationalen Villen» gebildet. Venn auch äußerlich die Zahl«« nicht erreicht wurden, dann tröste doch «in Blick in di« Geschichte der Völker, der zeige, daß e» «och immer die Minderheiten ge- wesen sind, die da» Schtcksal.etner Ratto« geformt haben. (Beifall recht».) Ab». Dr. Vredt von d«r Wirtschaft-Partei erklärte, daß sein« Fraktion gegen die A»«ah»«a de» Houugplaues vor einer befriedige»»«« Regel««« der Saarfrage sei. Da» Bolk»beg«hre« aber sei nach Kor« und Inhalt zu ver urteilen. Di« Regierung freilich habe in der Agitation gegen diese» Volksbegehren grobe Ungeschicklichkeiten be gangen. Sie set auch im Unrecht, wenn sie die Vorlage de» Volk»begehren» al» verfastungsän-ernd bezeichne. Der nationalsozialistische «geordnete Dr. Keder, der dann gegen die Regierung sprach, war zunächst verhältnis mäßig milde in der Form. Einen Ordnungsruf verschaffte er sich nur dadurch, daß er meint«, für Unterzeichner de» Voungplane» set die Zuchthausstrafe noch zu mild«, die müßten ausgehänat.«erden. Der k»«m»«ssttsche Abgeordnete Heckert bekämpfte zwar den Äoungpla», aber «benso di« Vorlage des Volk»- begehren». «bg. ». Kreytagh-Lortnghooen, der »weste dentfchnatio- nale Redner, bekämpfte mit juristischen Darlegungen den «tandpmttt der Reglern«^ »aß Re Vorlage de» Volk», begehren» »erfastnngsändernd set. Er wandt« sich auch gegen den 22. Dezember al» Termin für den Volksentscheid. Abg. Döbrich von der Ehrtstl.-Nat. Bauernpartei und Abg. Dr. «eft von der VolkSrechtpartet bekämpften den Noungplan, ohne sich jedoch auf die Vorlage de» Volk-recht begehren» sestzulegen. Damit ist die erste Beratung beendet. «bg. Dr. Obersobreu (Dn.) beantragt Uaberweis««» ber Vorlage «« den RechtSanSschnß. Die AuSschußüberweisung wird abgelehnt. Gegen 7 ULr wird die »wette Beratung auf Sonnabend, 10 Uhr, vertagt. ein elt konnten Vermittlungen von besonder» geschulten Kräften ftattftnden. » Die Zahl der Kurzarbeiter bat sich nicht verändert während sich di« der beschäftigten Notftand»ard«it«r von Woche zu Woche vermindert. U >n MM Isimder M. (Angegeben sind di« vom Finanzamt verwalteten Steuern und Abgaben — ohne Gewähr ) 5. 12. 192S. Lohnfteuerabzug tür di« Zeit vom 16. bi» SO. November 1929. Kein« Schonsrlst. Zahlstelle: Finanzamt der Betri«b«ftätte. 15. 12. 1929. Gewerbesteuer nach einem Viertel de» im lebten Grwrrbetteuerbescheid angegebenen Jahresfteuerbetrage«. Zahlstelle: Finanz- amt, mit Ausnahme der Steuervstichtigrn in den Städten Riesa, Lommatzsch und Strehla. 20. 12. 1929. Lohnfteuerabzug für di« Zeit vom 1. bi« 15. Dezember 1929. Keine Schonfrtft. Zahlstelle: Finanzamt der Vetriebsftätt«. M »eil i-W-MMllt W MW Mik. * Berlin. lTelunton.) Wie die deutschnationale Pressestelle mttteilt, hat eine Steiße deuischuatioualer Abge ordneter im Reichstag einen vom Abgeordnete» D. Mumm gezeichneten Antrag eingebracht, unter Hinweis auf die immer mehr üblich gewordenen Weihnachtsfeiern un- Got tesdienste in -en Dämmerstunden -e» Heiligabend: Offene Verkaufsstellen, auch von Konsum- un- ähnlichen Vereinen, dürfen, auch auf -em Etsenbahngelänüe, am 24. Dezember nur bi» 5 Uhr nachmittag» für -en geschäftlichen Verkehr geöffnet sein. Nach Schluß der zulässigen Verkaufszeit dürfen Kunden nicht zugelassen, -ie bereits Anwesenden jedoch noch währen- 20 Minuten bedient werden. Zuwider handlungen werden bei den Inhabern und Käufern mit Geldstrafe bestraft. Da» Gesetz tritt am Tage der Ver kündung in Kraft. Der Antrag ist zusammen mit dem in der gleichen Richtung liegenden bekannten sozialdemokra tischen Antrag am Donnerstag dem Sozialpolitischen Aus schuß überwiesen worden. Von beutfchnattonaler Seite wird erklärt, baß der sozialdemokratische Antrag anscheinend sehr schleunig gemacht worben sei, um dem beutschnationalen, seit Wochen sorgsam vorbereiteten Antrag formal zuvorzu kommen: denn er set ein Gesetz, das in der Luft schwebe, weil es jeder Strafbestimmung entbehre. Zu beiden Anträgen ist ferner ein deutschnationaler Abänbcrungsantrag eingegangen, wonach von dem Ber- kaufsverbot ab S Uhr nachmittags ausgenommen sind Ge schäfte, in denen Lebe«»- und Gemrßmittel, sowie Tabak ware« aller Art fetlgebote« werden. Oertliches »nd Sächsisches. Riesa, den 30. November 1929. —* Wettervorhersage -ffr den 1. Dezember. Mtgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Wechselnd bewölkt, vorübergehend auch etwa» Regen mög lich. Im Flachland noch mild, örtlich dunstig und neblig. Schwach«, Gebirge mäßige bi« frische Winde au» südlichen bi« südwestlichen Richtungen. In den ersten Tagen der neuen Woche Witterung-Umschlag nicht au«a«schloffen. —* Daten für den 1. und 2. Dezember 1929. Sonnenaufgang 7,42 (7,48) Uhr. Sonnenuntergang 15,56 (15,55) Uhr. Mondanfgang 8,10 (9,19) Uhr. Mondunter» gang 15,53 (16,19) Uhr. 1. Dezember: 1521; Papst Leo X. (Giovanni di Midiei) in Rom aeft. (geb. 1475). 1709: Der Kanzrlredner Abraham a Santa Llara In Wien aest. (geb. 1644). 1898: Der Dichter Ernst Doller in kamotschiua geb. 2. Dezember: 1852: Proklamation Loui» Napoleon« al« Napoleon lll. »um erblichen Kaiser der Franzosen. 1915: Der Groaraph Fritz Regel in Würzburg gift, (geb. 1858). « —»Meisterprüfungen. Am 27. u. 28. Novemver d. I. fanden in Großenhain unter de« Vorsitze de» Herrn Erster Bürgermeister Hotop Meisterprüfungen statt. Ihne« unterzogen sich 16 Prüflinge, dte sämtlich die Prüfung be- standen: Bäcker Walter veea in Peritz, Alfred Scheibe tu Riesa,- di« Schlaffer Bernhard Hi ekel in Mesa und Georg Gtrehle in Großenhain: die Schmied« Alfred Beylich in Schönbor». Otto Reinhardt in Nauleis, Georg Wilhelm in Peritz; Schneider OSwtn Ntese in Gröditz; Klempner Herman» Rttterbasch in Großen hain; die Fleischer Fritz Schneider in Großenhain, Ru dolf Seifert in Großenhain; di« Schuhmacher Paul Au- trak tu Mehltheuer, Otto Müller tu Zetthat», Llemeu» Kirst tu Mesa, Kurt Straßburger 1« Nünchritz, Al fred W 0 llner in Mesa-Sröba. —* Eintritt in den Ruhestand. Nach 8Sjährtger Amtstätigkeit, «ovo» er « Jahre hier tu Mesa gewirkt hat, tritt Herr Oberlehrer Otto Köhler mit Ende November in den Ruhestand. Dte Lehrerschaft der Pestalozztschule versammelt« sich au» diesem besonderen An lasse heute mittag «ach Schluß de» Unterricht» noch einmal um den Scheidenden. Herr Schulleiter Poppitz gab den Gefühlen treuer SmtSbrüberltchkett und den beste» Wünschen für einen freundlichen und langen Ruhestand Ausdruck. Herr Oberlehrer Köhler dankte herzlich und gab «inen Rückblick auf seine Amtszeit, der sich al» ein bedeutende» Stück Bolk»schul-Entwtckelung darstellt«. Al» Gedenkgabe stiftete die Lehrerschaft -em verehrten Ab gehenden, der unserer Eldlaudschast entstammt, ein Aquarell au» der Hand Misere» heimischen Künstler» Christian Walcha, da» Strehlaer Schloß in wohlgelungenster Aus führung darstellend. —* Polt, etb « richt. Am 2ü. 11. 29 wurde hier «in junger Mann wegen Diebstahl vorläufig seftgenomm«, und deswegen in» hiesig« Amt»gertcht»gefänant» «tnaelirfert. In seinem Besitz wurde «ine neue dunkle Strickjacke mit vorgefunben, bi« er mit einem Posten Zigarre« am 2». 11. 20 vormittags aus dem Altmarkt ober aus dem Rat- bauSplatz i» Riesa au» einem Grünwarenauto gestohlen gaben will. Möglich ist, daß die Strickjacke auch au» einem anderen Diebstahl herrührt, da sich daö angeblich« Auto trotz eingehender Nachforschungen nicht hat ermitteln lassen. — Sachdienliche Angaben erbittet ber Krtmtnalpoften, wo auch die Strickjacke besichtigt werben kann. —* »Unsere Heimat". In der heutigen AnSgav« «nserer Heimatblätter berichtet Han» Gtrrbelow über GchloßunLKlosterGeußlttz und dessen Beziehungen zur Frauenkirche und dem Materntspital in Dresden. — Der nachfolgende Artikel »Deutsche Weihnachts krippen" handelt von -er Krtpoenschnttzkunst — einer Volkskunst im edelste» Sinne de» Worte». — Such einige Sagen au» frühere« Zeiten befinden sich in der vorliegenden Heimatbeilage, von welcher ebenfalls Son derdrucke angeferttgt werden. —* Weihnacht».Plakette 1929. Rebe« ber Zeppelin-Plakette hat daS Lauchhammerwerk Lauch hammer auch für dieses Jahr eine Weihnacht»- Plakette angesertigt. DaS Werk hat für die von dem Bildhauer Roth, München, geschaffen« WeihnachtS-Plakette ein Motiv gewählt, da» nicht nur dem Sammler ein« wert volle Ergänzung, sondern jedem Menschen eine willkommen« künstlerische Schöpfung sein wird. „ —* Kommt eine neue Inflation? Was sagen hierüber die Banken, Parker Gilbert, Hugenberg n. a. Politiker? Ueber diese wichtigen Fragen spricht der bekannte ehem. Reichstagsabgeordnete und Stadtver ordnete aus Berlin, Richard Kunze am Montag, 2. De- zember, abends 8 Uhr im Hotel Hopfner, Riesa. (Näheres siehe im Anzeigenteil.) —* Ein Lautsprecherautomobtl ist unter wegs. Unsere Stadt erhält in den nächsten Tagen einen seltenen Besuch. Ein Großlautsprecher-Auto mobil, das die Siemens u. Halske A.-G. in Berlin aus die Wanderschaft schickt, passiert unseren Ort und wird hier einige Proben seines Könnens ablegen. ES führt außer einem trichterlosen Großlautsprecher, dem sogen. ,.Riesenblatthaller", ein Mikrophon, die zuge hörigen Berstärkereinrichtungen und eine Vollständige Stromerzeugungsanlage mit sich. Eine Stunde nach der Ankunft in einem Ort ist dte Lautsprecheranlage schon betriebsfertig. Eine Ansprache, dte ein Redner z. B. in der „Sprechkabine" des Autos vor dem Mikrophon hält, ist draußen gewaltig verstärkt und doch klangtreu zu hören. Die vom Lautsprecher wiedergegebene Sprache ist so kräftig, daß, man sie in 3 Kilometer Entfernung noch vernimmt. Will der Redner draußen vor der versammel ten Menge sprechen, so daß ihn jedermann sehen kann, so stellt man das Mikrophon auf der Rednertribüne auf. Die Lautsprecheranlage eignet sich auch zur Wiedergabe von Rundfunkdarbietungen und Schallplattenmusik. —* 80 Jahre Innung »Bauhütte" Riesa. Die Innung »Bauhütte" Riesa hatte nachstehende, gediegen auSgestattete Einladung ergehen lassen: Die hoch-ehrsame Zunft ber Maurer, Zimmerer nebst Schiffbauer Innung „Bauhütte" zu Riesa bittet hiermit geziemend Herrn.... zur Feier ihre» dreißigjährigen Bauhütterttages, so am Freitag, den 29. Tage de» Novem ber» tm Jahre de» Heil» 1S2S nach Christo bet schlichtem Imbiß und Tranke tm Bahnhof unserer besagten Stadt, abends KS Uhr, nach Handwerks-Gebrauch und Gewohn heit abgehalten werden soll ... . — Der kleine geladene Krei» «ar vollzählig erschienen und wurde vom Obermeister Karl Giegert auf» herzlichste begrüßt. Durch Krankheit verhindert, sandte Herr Bau meister Frommherz Zäncker nachstehende Entschuldigung: Dem wohle-len Obermeister Karl Giegert der boch-ehr- samen Zunft ber Maurer, Zimmerer nebst Schiffbauer Jnuung »Bauhütte" zu Riesa tut der unterfertigte Mei- fter hiermit geziemend kund un- zu wissen, baß er »um befohlenen Imbiß und Tranke zur Feier de» SOjähr. Bau- hüttentage» nicht erscheinen kann, — alldieweil«« er schon etzliche Woche« krank darniederlieat. Er wünscht Le» ehr samen Meistern gute Bekömmlichkeit der Festivitäten und entbietet ihnen Gruß nach HandwerkSbrauch. Riesa, am 28. Tage de» November» im Jahre de» Heil» 1929. Frommher, Zäncker. Herr« Baumeister Helm wurde al» einzigen noch lebender: Mitbegründer der »Bauhütte" die Ehr «»Mit gliedschaft verliehen. Herr Syndikus Verger, DreS- deu entrollte die 80jährige Geschichte der Innung. Herzliche Wort« der Verehrung und Le» Danke» entbot der Bauhütte Herr RetchSbahn-Oberbaurat Heuuia. Die Gewerbe kammer Dre»de« ließ durch ihre« Vertreter ein« Ehrenurkunde überreichen. Herr vaumeister Eisen reich bracht« de« Dame« anläßlich de» 89. vauhüttentage» ehrerbietigsten Trnnk «nd Bekömmlichkeit. Herr vau meister Wegeuer, Dresden, überbrachte die Vesten Grüße «ud Wünsche de» Sächs. Landesverband«» der Vaumeister. So nahm die kleine iuterne Festlichkeit einen recht fröh lichen Verlauf, zumal Herr Audrea» Müller von Küche «ud Keller da» Beste vot. Für den musikalische« Teil sorgir« 2 Herren von der Orpheudkapelle. — Lana« noch werden die Teilnehmer de» fröhliche« Bauhütteniage» gedenken. —* Für die Wolgadeutschen. Da» Sächsische Roie Kreuz veröffentlicht einen Ausruf „Brüder in Not" l, in dem um Gttd- und Sachspenden für dte au» Rußland ausgewiesenen, in bitterer Not befindlichen Wolgadeut schen gebeten wird. Der Aufruf ist auch unterzeichnet vom Gesamtverband der inneren Mission in Sachsen und einer Reihe von Wohlfahrtsstellen. Da» Evang.-Luth. LandeSkonststorium hat e» den Geistlichen im Lande durch Generalverordnung vom 26. dS. Mt». zur Pflicht ge macht, nach Möglichkeit der Sammlung für die Brüder in Not auch in Sachsen zu eine« stackn Erfolae zu ve» helfen«