Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192910219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-21
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMNkstlWkMsWW^ N» iWMlllM««. Namens des ReichSbund«» der Kriegsbeschädigte» »sw. hatte die Ortsgruppe Rtesa zu einer öffentlichen WWmlmMm aufaerufen. Die Bersammlung, die am Sonnabend abend stattfand und sehr aut besucht war, leitete der Vorsitzende der Ortsgruppe Rtesa, Herr Fritz Kuhnert. Er hieß »«nächst die Erschienenen, unter denen sich al» Vertreter de» städtischen Wohlfahrtsamtes Herr Verwaltungsdirektor Günther und Herr BerwaltungStnspektor Großmann be fanden, willkommen, und verlas sodann ein Schreibe« de» Stadtverordneten-BorsteherS Herrn Günther, in welche« dieser namens de» StadtverorbnetenkollegtumS für bi« Einladung Kur Teilnahme an der Versammlung dankt« und der Organisation in ihrem Kampfe vollsten Erfolg wünschte. Er versichert« gleich-etttg, daß die Ziele des Bunde» auch di« Zt«l« de» Kollegium» seien. Herr Kuhnert brachte in fein«» wetteren Ausführungen zum Ausdruck, -aß die Vandlungen der BersoraungSfrage dazu zwingen, zu Sffentltchen Protestkundgebungen aufzurufen und eine Front zu schaffen, um gegen diese und jene Verordnung, die erneut erlassen worben seien, Stellung zu nehmen. Dann erteilte er dem Referenten, dem 2. Bundesvorsitzenden Herrn Bader, Berlin, das Wort, der in etwa anderthälb- ßündigem Bortrage das Thema: „Fürsorge i« Rot" behandelt«. Er leitete seine Ausführungen ein mit dem Hinweise darauf, baß der ReichSbund und die ihm ange schlossenen Ortsgruppen leider gezwungen seien, sich von Zett zu Zeit mit den Gorgen der Beteiligten an St« «roße Oeffentltchkeit zu wenden. Weil «S nicht möglich sei, all die dringenden Fragen in den eigenen Versammlungen und Zusammenkünften auszutragen, sehe man sich genötigt, zur Oeffentlichkeit zu greifen. Die Kriegsopferschaft habe allen Grund, sich öffentlich zu regen, sie habe auch genügend Grund, zu klagen daritber, daß die Unterstützung der Kriegsopfer bet weitem nicht ausreichend sei. Zwar sei im Fahre 1927 eine Aenderung de» Reichsversorgungsgesetze» mit einer kleinen Aufbesserung zustande gekommen. Die damalige Regierung habe seinerzeit gesagt, bei -er gegen wärtigen Unterstützung der Kriegsopfer nicht Halt zu machen, und auch der damalige RetchSftnanzminister habe versprochen, weitere Mittel für diesen Zweck zur Verfügung za stellen. Die Regierungserklärung habe anerkannt, daß da» Los -er Kriegsopfer verbesserungsbedürftig sei. Man habe auf das Jahr 1929 gehofft. Leiber vergeben». Da» Jahr 1929 habe im Gegenteil große Enttäuschungen ge bracht. Der Geldwert sei herabgesunken und somit sei auch der Wert der Rente geringer geworben. Kein Mensch könne ausreichend von der Rente leben, ganz abgesehen da von, Laß die Rentenbezüge den Kriegsopfern kein Ersatz d«S Verlorenen sein können. Jetzt sei man sogar in eine Defensive gedrängt worben. Es sei immer wieder die Rede davon, die Finanzlage gestatte eS nicht mehr, die jetzt fest gesetzten Rentenleistungen aufzubringen. Es scheine, als ob in -er Regierung jemand am Werke sei, den Etat auch aus -em Gebiete der Kriegsopfer-Unterstützung zu kürzen. Jedenfalls seien in letzter Zeit Dinge geschehen, di« den schärfsten Protest herausfordern. Die Versprechungen so wohl der alten, wie auch der jetzigen Regierung seien nicht «ingetroffen. Es sei darum Anklage zu erheben auch gegen die Koalttionsparteien, weil sie bas Versprochene nicht ge halten haben. Die gegenwärtige Regierung sage, sie habe leere Kassen vorgefunden und sei an äußerste Sparsamkeit gebunden. Entgegen dieses Ausspruches könne man aber wahrnehmen, daß auf anderen Gebieten keine angemessenen Einsparungen vorgenommen würden. Jeder Minister be teuere, baß die Ausgaben seines Refforts dringend not wendig seien. An verschiedenen Beispielen, die, wie der Redner betonte, nach allen Setten hin ausgedehnt werden könnte, bekräftigte er seine Aeußerungen. Gegenwärtig habe sich ein gewaltiger Sturm gegen die sozialen Ausgaben erhoben. Aber es seien sonderliche Zustände, gerade hier zu sparen. Man habe auch teilweise die Presse mobilisiert, gegen die Versorgung der Kriegsopfer einzu treten. Hierzu verlas der Vortragende einen im Berliner Tageblatt erschienenen Artikel eines großen Wirtschaftlers, der versucht, einzelne Mißstände zu verallgemeinern. Red ner gab zu, baß eS auch in den Rethen der Kriegsopfer Simulanten gibt. Was aber bedeuteten diese Wenigen in dem großen Heere der Kriegsbeschädigten und versorgungs berechtigten Hinterbliebenen? Niemand habe ein Recht, einzelne Mißstände so hinzustellen, als ob der gesamte große Apparat eine Verurteilung verdiene. Auf Grund des ReichSversorgungsqesetzes sei es das gute Recht eines jeden Kriegsopfers, eine angemessene Unterstützung zu fordern. Eine Verallgemeinerung von Mißständen sei jedenfalls ungerecht. Die Dinge lägen aber tiefer. ES fei festzustellen, -aß man -er sozialen Reaktion immer mehr -te Wege ebne. Wo bleibe da das Wort von Ehrenpflicht und Dank -es Vaterlandes. Besonder» Len in den Be trieben eingestellten Schwerkriegsbeschädigten wolle man bet vorübergehender Erwerbslosigkeit -en Rentenbezug au die ErwerbSlosenunte^tützung anrechnen. Dies bedeute eine Aufhebung der Äesttmmungen deS ReichöversicherungS- gesetzeö. Die Kämpfe um bi« KrtegSopferunterstützung spielten sich zwar in der Hauptsache in geschloffenen Aus- fchutzsttzungen ab, aber trotzdem sei bekannt geworden, -atz allen Einwendungen die mißliche Finanzlage entgegen- gehalten werde. Daß die Finanzen deS Reiche» nicht die günstigsten seien, wüßten auch die Kriegsopfer. Aber e» sei ungerecht, baß man gerade ihnen gegenüber die Sparsam keit in schroffer Weise durchzuführen beabsichtige. E» müsse festgestellt werden, daß die höhere Mtnisterialdemokratte immer wieder ihre Wege finde. Für ErztehungSbeihtlfen seien 5 Millionen RM. eingesetzt gewesen, aber nicht aufae- braucht worben. Den restlichen Betrag habe man nicht für Bersorgungszwecke, sondern anderweit verwendet. Jetzt habe nun der Finanzmintster angeordnet, jeden Monat nur noch ein Zwölftel des für genannte Zwecke eingesetzten JahreS-BetrageS zu verausgaben. An drastische» Bei spielen wies der Vortragende nach, baß die Versorgungs ämter zeitweilig nicht in der Lage waren, auch nur die kleinsten Beträge auszuzahlen. Trotz zahlreicher Hilferufe seien auf der ganzen Linie Unterstützungen abgedroffelt worben, weil für diese Zwecke absolut keine Mittel mehr vorhanden gewesen seien. ES werd« hier in rigoroser Weise vorgegangen. Gegen diese Zustände müsse mit aller Schärfe vorgegangen werden. Sodann wie» Redner auf die außerordentlich hohe Zahl der bisher unerledtgte« Rekurs« und sonstigen Eingaben im ReichSversorgunaSamt hin. Gegen die neuerdings angeordneten Nachprüf un- Den des Gesundheitszustandes der Kriegsbeschädigten sei mit allen Mitteln Stellung zu nehmen. Durch diese Ber- ordnung sei begreiflicherweise erneute Beunruhigung ein gezogen. Gegen die Wiederkehr solcher Zustände, wik sie in dieser Hinsicht im Jahre 1928 zutage «treten seien, müsse man st» mit aller Entschiedenheit wenden. Man müsse die Abgeordneten ausrütteln. Der Vorstand de» Reichsbunde» habe sich an den Reichskanzler gewandt. Augenblicklich «chwebten interfraktionelle Verhandlungen, weil man vjel- 1 OK öabe, daß »» so Et weiter gehen könne. Allerdings geb« m auch noch Positionen tu» Versorgung», wefen, «v» »«strichen werden könnt«, besonder» bet hohe« Offizterbpeustoue». Redner wie» in den weitere» «»»füb- runaen noch auf so mancherlei dringliche Wünsch« hi», di« bisher unerfüllt »«bliebe» sind. Besonder» verwerflich sei «», daß die Kriegsopfer jetzt»» Kostgänger» der Kommune» befttmmt worden seien. SS werd« deshalb verlangt, daß daS Reich die Verwaltung der KrtegSrenten- Ve » üg» wieder selbst übernimmt. SS «erd« weiter ver langt, daß der ««würdige Zustand einer allgemeinen Nachuntersuchung nicht «tntrttt. Wetter wird gefordert: sofortige Aufhebung de, in letzter Zeit vorgenommenen Verschmälerungen der Unter stützung, sowie ausreichend« Versorgung de« SchwerkrtegObeschädigte« and Erweiterung de» Arbeitsschutzes. Auf die allgemeine deutsche WtrtschaftSlag« eingehend, erwähnt« der Referent auch die durch de« Noung-Pla» errechneten 700 Millionen RM. Er- fparntS. Wen« -te Industrie dies« Summe al» Steuer- Erleichterung beanspruch«, so hätten -te Kriegsopfer ein volle» Recht darauf, baß der Ertrag zu Unterstützung», zwecken Verwendung finde, den« die deutsch« Republik sei «ine soziale Republik, di« verpflichtet fei, di« schwächsten Schultern zu stützen. Noch nie seien die Gegensätze der wirt schaftlichen Verhältnisse so schroff in Erscheinung getreten, wie in -en letzten Jahren. Deshalb die Kämpfe um die Sozialpolitik. Weil andere »en verheerenden Weltkrieg vergessen hätten, müsse die Kriegsopferschast sie ausrütteln. Redner appelliert« am Schluffe feine» Vortrage» an da» Gefühl -er Zusammengehörigkeit, an da» Gefühl der Kriegsopfer, ihre berechtigten Interessen durch Beitritt zur Organisation zu vertreten. Denn wer sich nicht rühren könne, der erreich« nicht«. Die Organisation müsse zeige», daß sie »och da ist und daß sie fordert, was der Kriegsopfer- schäft rechtmäßig zusteht. Der Versammlungsleiter, Herr Kuhnert, dankte -em Referenten für die mit starkem Beifall aufgenommenen Darlegungen. Er bat die Anwesenden, dem ReichSbund die Treue zu bewahren, die Bewegungen zu verfolgen und die gemeinsamen Ziele und Interessen zu unterstützen, denn nur da-urch könne einer Besserstellung der Kriegsopfer näher gekommen werden. Nach kurzer Paus« wurde die allgemeine Aus sprache eröffnet. Als erster Redner erhielt Herr Gtabtv. SchauVS -aS Wort, der besonders unterstrich, daß jeder Einzelne daran denken müsse, baß die Versorgung ber Kriegsopfer restlos sichergestellt werde und durch Beitritt zur Organisation eine sichere Plattform zu geben. Er kam sodann aus die bevorstehenden Kommunalwahlen und die erfolgte Ablehnung de» städtischen HauShaltplaneS Lurch die Mehrheit deS StadtverorbnetenkollegtumS zu sprechen. Er empfahl -te Kandidatenlisten zu prüfen und am 17. November - t e List« zu wählen, auf welcher der Vertreter der Kriegsopfer steht. Als zweiter Debatteredner kam ein Herr Friedrich Müller zu Worte, der sich kurz gegen daS Verhalten der Groß-Industrie zu den erhofften Steuersenkungen wandte und empfahl, zur Aufarbeitung ber vielen Eingaben Er werbslose Heranzuziehen. Schließlich wies er noch auf be sondere Härten hin. Lenen die Kriegsopfer bei Verwendung ihres Beamtenscheines zuweilen begegnen. Anschließend ging Herr Fritz Kuhnert auf die ört lichen und bezirklichen Verhältnisse in bezug aus Renten- auSzahlung und Erledigung sonstiger Unterstützungsfragen ein. Die Verhältnisse lägen auch hier in der Finanz, gebarung begründet. Er kritisierte sodann, daß die Ber- sorgungsberechttgten zwar einen Rentenbeschetd erhielten, gleichzeitig aber meist auch den Bescheid, daß eine Nachzah lung nicht erfolgen könne. Das Verfahren der Verso» gungSgerichte könne nicht immer als einwandfrei bezeichnet werden, da der beamtete Arzt seine Entscheidungen auf Grund ber Verordnungen treffen müsse. Auch er unter strich, daß sich die Kriegsbeschädigten mit allen Mitteln gegen die geplante. allgemeine Nachuntersuchung wenden müßten. Es solle durchaus nicht verkannt werden, daß einzelne Fürsorgeverbände bis an die Grenze des Mög lichen gehen. Dies sei besonders auch von dem Bezirks- fürsorgeverbanb Riesa zu sagen, während im BezirkS- sürsorgeverbanb Großenhain vieles zu wünschen übrig bleibe. Die Ablehnung des HauShaltplaneS der Stadt Rtesa habe auch in der Frage der Wohlfahrtspflege eine wichtige Rolle gespielt. Zur Heilbehandlung im Fürsorge- verband Riesa müsse man die vollste Zustimmung geben, während im Fürsorgeverband Großenhain zuweilen jahre lang gekämpft werden mußt«. Man operierte dort mit Vertröstungen und Versprechungen, die aber nicht gehalten wurden. Im allgemeinen müsse gesagt werden, daß eS ein Hohn ist, wie man die Unter st ützung der Krieger hinterbliebenen geregelt hat. Die Gliederung in ihrer jetzigen Form sei ein ungeheures Unrecht. Es fei deshalb die vornehmste Aufgabe, zu erstreben, -aß die Ver sorgung der Hinterbliebenen unter allen Gesichtspunkten eine gerechtere Regelung erfahre. Mit der Bitte, tatkräftig mttzuarbeiten zur Erreichung der berechtigten Forderungen, wurde die Bersammlung ge schloffen. Oertlich-s Md SSchfifcheS. Riesa, den 21. Oktober 1V2V. —^Wettrrvorbersaar'ür den 22. Oktober. MstMtzMt vv« der SSchs. LanveSwtztterwarte M Anfang» teil« heiter, teil« wolkig, bevorstehende Nacht i« nach den Vewölkungsverbältnissrn strichweise Nachtfrost möglich. Nm späteren Verlauf »on Süden und Südweften her verHärkle vewilkung, dabei aber zunächst yoch keine wesentliche Nied«rschlao«neig»ng. Lemperaturverhältniffe wenig verändert. Schwache, im Gebirge etwa« zunehmend« Wind« au« östlichen und südlichen Richtungen. —» Daten für den 22. Oktober 1929. Son»«». a»fga»g «,8b Uhr. Sonnenuntergang IS,öS Uhr. Mo»d« a»faa»g 18,87 Uhr. Monduntrraan, 11,48 Uhr. Mond InSrdnäh»^ 22. Oktober: 1811 r Der Komponist Fran» v. Liszt zu Raiding in Ungarn g«b. lgest. 188S). 1844: Die französische Schauspielerin Sarah Bernhardt in Pari« geb. lgest. 1V2S). AM MN NWlllt. Wartung«, gestatt^«, hat leider recht behalten, ratsächlich s«h e« auch dm ganzen vormittag über bi» in di« Mittag«, stunden so au«, al« ob «in richtiggehender Landregen die Sabrmarktgfreude mm Schaden der Fieranten stark .»er- wässern- wollt«. Da« himmlisch, Naß konnte aber nicht verhindem, daß sich in der 2. Nachmittagdftunb« «in reger Verkehr, besondrt« auf der Hauptstraße in Richtung Rat- haugplatz entfaltete. Dort und in der Großenhainer Straß« siebt man wieder ein, derart großeZohl von verkauf«budm aller Art, daß di« verschiedensten Wünsche und Bedürfnisse tzwahl de« Herzen« al» auch de« Magen« eine« jeden Jahr- warkt«besucher» vollst« Befriedigung finden können. Die hekmuten redegewandt« «uürnfer fehl« auch diMwal nicht und versnchen mit Hilf, ihrer nicht immer «eledisch Hin- aenden Stimmen dt« Aufmerksamkeit de« Hublikuw« auf die au«aeleat,n Waren zu lenken und damit ihre» Dalein«, »weck, die velebuna de« in der heutigen Zeit ost recht stillen Geschäfts, zu erfüllen. Zahlreich wrtretm sind auf dem Altmarkt und in de» Meßner Straß« di« Karuffel« und sonstigen V«ranüauna«nntern»bmm «darunter mehrer, Schaubuden und dl« bekannt« elektrische Autobahn), dt« auch wieder zweifello« da« besser« Geschäft machen dürft,. — Tretzdem da« regnerische Wetter den ganzen Nachmittag anhielt, konnte man den Besuch de« Markte« al« verhältni«. mäßig gut bezeichnen, wenn auch der bei aünsttger. Witte rung seftzustellend« Massenverkehr am gestrigen Sonntag nicht erreicht wurde. — Hoffen wir, daß der Montag und Di«n«tag die Fieranten wi, auch di« übrig« Riesaer Geschäft«, schädig«»^'" E«rn erlittenen G»schäft«au«fall reichlich «nt- * —* Ein Motorrad gestohlen Bolizelbericht. Am 18. 10. 29 von 8 Uhr vormittag« bi« 8 Uhr nachmittag« ist von der Frriligrathftraße weg «in Motorrad mit Sott»«- sitz und elektrisier Belenitimg. Marke MV, Srkinnung«. nummer Ul 1SS39, Fabriknummer 808278, gestohlen worden. Sachdienlich, Mitteilungen «erden nach dem Kriminal- poften erbeten. —*U«b«r Zweck und Ziel« de«volk«beg«h. ren« spricht Dien«taa, den 22. Okt» Landtaggabgeordneter K. Fritsch«, Drr«den, im Hotel Höpsner. —* Di, amtlich, Jahre« ha uptversamm- lung der Lehrerschaft des Schulaufsicht«betirke« Großenhain findet, wi« wir bereit« bekanntaegiben haben, am Donnerstag, den 24. Oktober, vorm. '/,10 Uhr im Eapitol zu Riesa statt. Di, Vertretungen der Schulbezirk», die Mitglieder der Schulausschüsse und die Glternrat« werden zum Besuch» dieser Veranstaltung eingeladen. —* Schüler-Konzert Annamarte Land. Eine andächtig lauschende, dankbare Zuhörerschaft hatte sich am gestrigen Sonntagnachmittag im Saale deS «Sächsischen Hofe»* etngefunden, um sich an den köstlichen Gaben zu er freuen, die eine Schar Schüler und Schülerinnen der hier wohlbekannten Musik- und Gesangslehrertn Frau Anna- warte Land spendete. Ein Blick auf die reichhaltige Por- tragSfolge ließ erkennen, Laß Frau Land diesmal — im Gegensatz zu früheren Gchülerkonzerten — nicht auch die jüngsten UnterrichtSnehmer aufmarschteren ließ, sondern in den Uebungen fortgeschrittenere, ja bt» zur Vollendung ausgebildete Schüler gewählt hatte. In verschiedenen Schwierigkeitsstufen wurden Kompositionen unserer großen Meister zu Gehör gebracht. Wenn auch zuweilen kaum merkbare Fehlgriffe vorkamen, so wirb man dies gern ent- schuldigen, denn eS sind ja Lernende, dt« redlich bemüht sind, ihr Bestes zu geben. Man wird aber auch anerkennen müssen, daß die Borträge am Flügel ber Erfolg unermüd licher Arbeit sind und uneingeschränkten Beifall verdienen. Die geschätzte Lehrerin, die von ihrem virtuosen Können gestern erneute Beweise lieferte, ist bestrebt, ihre hervor ragende musikalische Begabung -en Schülern nutzbar zu machen. Dies ist ihr bisher gelungen. Ohne die übrigen Schüler und Schülerinnen hintanzusetzen, sei daS prächtige Spiel Gunther LangerS besonder» lobend erwähnt. Er, wie auch einige seiner Mitschüler, bewiesen ihr Können, ohne Zuhilfenahme des Notenblattes. Die VortragSsolge verzeichnete aber auch gesangliche Darbietungen, zumeist heiterer Art. Auch hierbei konnte man seststellen, daß die Schülerinnen gute Vorbildung genossen haben; sie entledigten sich ihrer Aufgabe ebenfalls mit Sicherheit und ernteten viel Beifall. All die Liedchen begleitete am Flügel Annamarie Land. — Als willkommene Abwechslung kamen auch mehrere Fabeln und schelmische Gedtchtchen wir kungsvoll zur Verlesung. — Alles in allem: eS waren einige Stunden köstlicher Unterhaltung. Nach Schluß des Konzertes überreichten die Schüler ihrer Lehrerin al» äußeres Zeichen der Dankbarkeit und Freundschaft Blumen sträuße. —* Sächsische Zeppelin-Gedenkmünze. Anläßlich des gelungenen WeltflugeS deS Luftschiffes L. Z. 127 hat die Staatliche Sächsische Münze in Mulden- hütten eine Erinnerungsmedaille geprägt. Sie wurde vom Münzgraveur Fritz Hörnlein in Dresden entworfen und in Stahl geschnitten. —* Wichtig für Hausbesitzer und deren Stellvertreter. Nachdem die Frist zur Einreichung der ausgefüllten Haus- und HaushaltungS- listen und Betriebsblätter abgelaufen ist,, wird noch eine Anzahl Hausbesitzer bez. Stellvertreter mit deren Abgabe im Rückstand sein. Da gegen die Säumigen mit Geldstrafe vorgegangen wird, wirb dringend geraten, die Listen nun mehr umgehend ans Stavtsteueramt einrureichen. —* Landtagsanfrage zum Noungplan. Unter Hinweis auf den um daS Volksbegehren ent brannten Kampf hat die demokratische Landtags fraktion eine Anfrage an die Regierung gerichtet, ob sie den sächsischen Wirtschaftsverhältnisen Rechnung tra gend ,ihre Vertreter im Reichsrat anweisen wolle, dem Youngplan zuzustimmen —* Noch ein Landtagsantrag zur Finanz lage der Gemeinden. Unter Hinweis auf die schlechte Finanzlage sächsischer Gemeinden hat jetzt auch die kommunistische Landtagsfraktion einen Antrag einge bracht, der Vie Regierung ausfordert, den notleidenden Gemeinden sofort Mittel zur Erfüllung ibrer sozialen Aufgaben zur Verfügung zu stellen sowie die Uebevetg- nmng von Kommunalbetrieoen an private oder gemischt wirtschaftliche Betriebe «u untersagen. —g. Aufgeklärter Etsenbahnsrevel. — Eine unverantwortlich falsche Anzeige. Nach einer amt lichen Pressemeldung sollte in der Nacht zum 7. Oktober an einem Einfahrtssignal deS Bahnhofs CoSwig wieder holt daS Stgnalbtld verändert und der Laternenaufzug beschädigt, sowie ein Beoiensteter deS angrenzenden WeichenpostenS von den unbekannten Tätern (II) mit Stei nen beworfen worden sein. Die ReichSbahnoirektion Dru den hatte für Ermittlung der Frevler eine Belohnung bis zu -500 Reichsmark ausgesetzt und auch zugesichert, den Namen deS Anzeigeerstatters geheimzuhalten. Dieser an gebliche Bahnfrevel hat inzwischen eine überraschende Aufklärung gefunden. Nach den von der Krimtnalabtei- lung Köpschenbroda inzwischen getroffenen Feststellungen waren die beiden in Betracht kommenden Beamten mit der Bedienung de» neuaufgestellten Signals noch nicht richtig vertraut gewesen. Lurch ungenügende Sicherung der Lichtkörper sind diese infolge der Erschütterung von Vorüberfahvenden Zügen allmählich etwa» aus Ihrer Lage geraten. Die aufgestellte Behauptung de» einen Beamten, er sei von den unbekannten Tätern mit Steinen bewor fen worden — wa» in weiten Kreisen ber Bevölkerung be- Aveiflicherweise große Empörung auSgelöst — beruhte auf —* Umfang de» Postscheckverkehr« im Deutschen Reiche. Die Nachrichtenstelle der Ober- postdirektion teilt mit: Die Zahl der Postscheckrunden be trug Ende September 1929 969 953. Dies -Reutet einen Zuwachs von 1932 Konten gegen daS Ende de» Vor monat»--An Gut- und Lastschriften zusammen find im Monat September 88980000 Buchungen über 11849439000 RM. auSaeführt worden, Davon sind bargeldlos beglichen worden 9466684000 ÄM. DaS durchschnittliche Gut- hab« der PoMchockrundea brief lich auf tzSS sWoo RM.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)