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ff --- - — Die Verarmung unseres Volke» in der Nachkrieg— NN« besonder, Inflationszeit wird naturgemäß auch deutlich in den statistischen Betrachtungen, die sich init dem verbrauch von Genußmitteln befassen. Es mag dem Laie« viel« leicht erscheinen, al« ob im verbrauch beispielsweise von, Wein und Spirituosen vor und nach dem Kriege kaum ein, Unterschied zu bemerken wäre. I» Wahrheit find jedoch beide Verbrauchsziffern erheblich heruntergeganatn, während — und dieses gibt zu allerlei Betrachtungen An« last — di« Verbrauchsziffer für Tabak kn der gleichen Zett«j spann« um ein erhebliches gestiegen ist. Die antialkobolischej Bewegung hat auch in Deutschland Fuß gefaßt, was im In« sichle dem ggullsaeluudbett duewau« N«gzA««» wv Während man vor dem Kriege in den Großstädten wie auch im Reiche nur höchst selten Milch und alkoholfreie Getränke in Gaststätten, auf der Eisenbahn erhalten konnte, ist diese« seit einigen Jahren erfreulicherweise dahin geändert, daß auch der dem Alkohol nicht zuneigende oder kränkliche Mensch sich ast alkoholarmen bzw. «freien Getränken überall' preiswert und gut erlaben kann. Ander» jedoch ist es mit dem Tabak. Während de» Krieges bereits Hoden unsere Frontkämpfer in vielen schweren Stunden den Tabak al« streuen Freund zu schätzen gelernt. Dieser Genuß soll ihnen Puch garnicht bestritten werden. Ein andere» ist es jedoch, ob unsere Heranwachsende Jugend, die leider ein sehr großes Kontingent unter den Tabakvervrauchern darstellt, durch, den frühzeitigen Rikotingenuß nicht Schaden leidet. Hier sollten Eltern und Jugendführer aufklärend wirken. Was! nützt es uns, wenn der Alkohol feine zermürbende Arbeit !am deutschen volkskörper verringert und gleichzeitig das Gift Nikotin, das in seiner gefährlichen Wirkung durchaus, »nicht zu unterschätzen ist, unsere Jugend zunächst äußerlich vielleicht nicht so deutlich esmnhar, d«M ÄMÜV aber! umlo stcheeer zewnikbt. Wirtschaftliche V-rverekttm- M die Reparationspflicht. von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Wenn wir uns in den nächsten Wochen darüber Wm swirden müllen, ob die in Vorbereitung begriffene neue Ne« 'parationslösung besser — oder richtiger gesagt: weniger unerträglich — ist al» die bisherige, so hat da» nichts un« Mittelbar mit der Frage zu tun. wie wir uns am wirk« isamste» auf solche Zahlungen vorberekten. Auch der stärkste Optimist wird nicht almchen, daß wir in sehr nÄer 8«ft von jeglicher Reparationsverpflichtung befreit werden. Der Dawes-Plan war auf dem Grundsatz aufgebaut, daß wir ün» tn „Uebemangsjahren" auf Höhere Normalleistungeu vor bereiten soltten. Allerdings waren dte Zahlungen tu den llebergangsjahren zu hoch, um eine ausreicheude End lastung zu gewährleisten, zumal wir uns erst von der furcht« ! baren Inflationszeit erholen mußten. Aber selbst wenn Mr die, in Betracht ziehen, müssen wir zugeben, daß nicht da, M-glichfte geschehen ist, um unsere Wirtschaft leistung fähig und unsere öffentlichen Finanzen gesund zu machen. . Var alle« ist die äruMeaende Voravsleivma. die Lata» M noch ein starker, nuhMcham» mg hinzulommeu. unsere» öffentlichen Apparates, «icht geschaffen, ja nicht einmal ausreichend vorbereitet worden. Man hat dies' damit zu begründen versucht, daß zunächst einmal der Un sang unserer Reparationsbelastung genau festgelegt werd« müsse. Dies ist durch den Dawes-Plan mit seiner Aicha« zrenzthett und seinen nicht vorher zu berechnenden Zu« schlügen (Wohlstandsindex) nicht geschehen. Ein tüchtiges Volk muß sich aufraffen können, Legau. tzene Fehler, sobald sie erkannt find, wiedergutzumacheu. Während der Pariser Sachverständigenberatungen über die heue Reparationslösung im FrühlingI. hieß «..die oeutschen Vertreter würden das in Vorbereitung bestich« liche Abkommen (Äouna.Plan) nur dann unterzeichnen, wenn ste vorher Gewähr dafür erhalten hätten, daß auf Wirtschafts-, finanz« und sozialpolitischem Gebiete gründ«, ltchsr Kurswechsel vorgenoMmsn werde. Jetzt hat der Reichsvetband der deutschen Industrie Richtlinien «tug neue Polistk aus diesem Gebiete au-aearbeitet. Sie lauf« darauf hinaus, daß die Rentabllität der notleidend«, Wirtschaftszweig« wiederhergestellt, di« KapitalbiLung M leichtert und begünstigt, der öffentliche Finanzbedarf «ch Las Maß de» Allerdrkglichsten herabgestrichev und di» Sozalpmitik von ihren zahlreichen Schlacken bereinigt Ard, Uber mit de» voWägen »Ud der Erkenntnis alles« ist ms W.'MLÄS"" "