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kmlimaal« <ür Sonntag, den 8. September 1929 (iS. Sonntag n. Trin.) Beschlnß »er Geb»««: Ich. der Herr de«» Gott, bin ein eifriger Gott, der Uber dl«, so mich Haffe«, bi« Sllnde der Bitter Heimsucht a» den Kindern bi» in» dritte und vierte Glied, aber denen, so mich lt«. bin und meine Gebot« halten, tue ich wohl di» in» tausendste Glied. 100» : 4. Weht durch diese Worte des Alten Testament» nicht schon etwa» vom Geist des Neuen? Ernst und schwer beginnen sie zu rede» von dem eifrige» Gott, der Batersündrn sich an Kindern auswtrken läßt, dr«t, vier Geschlechter hindurch. Und wir wollen uns hüten, den Ernst Gotte» und den Ernst des Lebens zu verkennen. Da» Leben zeigt ja zur Genüge, wie sich die Künden der vitter an den Kindern rächen. Bon dieser tiefernsten Wirklichkeit läßt sich nichts abziehen,' darum bleibt jenes Wort in Ftner richtenden Wucht bestehen. Was sollt« auch auS der Welt werden, wenn Gott die Züg«l nicht strafs In der Hand be hielte? Aber wenn wir weiter lesen, weht «S wie FrühlingSwind durch bt«s« Worte, es heißt: denen, die mich lieben, tue ich wohl -t» ins lovvste Glied. Soviel mal lieber würde er bei« Menschen Gute» erweisen als 1009 mehr ist al» 4. Tausend» mal lieber lst er gnädig, als daß er richtet wenn die Men, sch«« «» ihm nur möglich machen würde«. ES ist geradeso wie zwischen Bater und Kind. Ein Baier, der sich der großen Berantwortnng bewußt ist, die die Erziehung der Kinder ihm auferl«gt, muß alle Mittel, auch Strenge, anwenben, nm sein Ziel zu erreichen. Trotzdem ist sein Her» voll tief ster Liebe zu dem Mn de ersüllt. Er möchte ihm am liebsten lauter Gute- tun, tausendmal lieber, aber da» Kind muß e» ihm möglich machen dadurch, daß e» ihm gehorcht und sich bemüht, seinen Willen zu tun. In diesem Sinne können wir sagen: Es liegt im letzte« Grunde an «nS, wie Gott gegen «nS ist. ES liegt an unS, ob er uns die Liebe seines Herzen» voll znwenden kann. W SUM Her WklW Da» Gesamtminiftertum erläßt folgend« Be-annt» machung: „Di« Kafsevlage de» Staate» ist auf da» llnßerst« «mgeftzannt. Da besonder» die zur Deckung der Ausgaben de» ordentlichen Staatshaushalts 1929 erforderlichen Mittel zur Zeit nicht in vollem Umfange vorhanden sind, wird »«r Verweidnng ernstester Schwierigkeiten folgendes an- grordnet: 1. Ans allen Gebieten der staatlichen Verwaltung find strengste Svarsamkeit «nd schärfste Einschränkung «in« unabweisbar« Notwendigkeit. Infolgedessen wird «» allen Stellen der staatlichen Verwaltung znr besonder«» Pflicht gemacht, jede Ausgabe genauesten« daraufhin zu prüfen, ob ft« tatsächlich unter keinen Umständen vermieden werden kann. Soweit «ine Ausgabe al» unvermeidbar er- könnt wird, muß weiter ernstlich geprüft werden, ob «» nicht irgendwie angängig ist, st« noch auf einige Zeit di»au»»uschi«b«n. Die» gilt besonder« von Ausgaben, bei denen «Ine rechtliche Verpflichtung nicht besteht, vor allem also von freiwilligen Beiträgen an Dritte «nd sonstigen giamaligen Ausgaben. 2. All« Stellen d«r staatlichen Verwaltung werden an« gewiesen, de« staatlichen Siunahmen und insbesondere ihrem rechtzeitigen Eingang» die größt« Sorgfalt »« widm,«. 8. Von den Sinzelkaffen wird «wartet, baß st« ihrer Verpflichtung, di« Abforderung der BedarfSgelder und BitriebSvorschüffe auf das alleräußerst« zu beschränken und jeden irgendwie entbehrlichen Kaff,»bestand sofort an di« Landeshauptkaffr abzuliefern, besonder» streng nachgrhen. WeitmMeiW «iis Die N im st. l. I>st S. k. M. In der Lag« de» hiesige«, Arbeit-Markte» ist kein« stwfeutltch« Aendernng «ingetrete«. Die Zahl«» drr Zu gänge und Vermittlungen gleichen sich fast au». Neu» Zugänge «folgten durch Entlassungen im Hoch mrd Tiefbau. Weiterhin meldeten sich Arb«it»kräft« au» der chemischen Industrie wieder arbeitslos. Die bei der Landwirtschaft während der Erat« b«schäf- ttgten Aushilfen sind wieder zur Anmeldung gekommrn. Li« Beschäftigung in der Industrie hat sich im allgemeinen einer Besserung noch nicht «»gewendet. Metall- und Textil industrie sind noch uneinheitlich. Ein besserer Beschäftigungs grad ist noch nicht ringetrrten. Ein Rückgang der Arbeitslosen,isser erfolgt« »um L«il tafolg« Vermittlung, »um Teil aber auch durch Abmel dungen von Arbeitslosen, welche ihr« letzte Beschäftigung wieder aufnehmen konnten. Die gemeldeten Stell«» für weibliches Hauspersonal konnten reftlo» besetzt werd«» «nd ist Meldung offener Stellen sehr erwünscht. Di» Landwirtschaft läßt weiter in der Anforderung von Personal nach. Verlangt werden lediglich gelernte Kraft« i« jüngerem Alter. Außer einzelnen wieder eingestellten AuShilfSkräft«» hat sich di« Zahl drr gemeldeten Angestellten für Büro pp. nicht verändert. Kurzarbeiter sind noch in drr bisherigen Zahl gemeldet; Notstandsarbeiter werden noch wie in der Vorwoche be schäftigt. MWIMIU »kl WWOMWre »es MW Kreiser In MA Zu dem am 14. und 1b. September in Riesa stattfindenden Kreisposaunensest sind folgende Veranstaltungen geplant: Sonnabend, den 14. 9. 29. Empfang der auswärtigen Bläser: nachmittags; Hauptprobe in „er TrinitatiSkirche: von 6 Uhr abend» ab; Vorabrndgruß 9,15 Uhr an der TrinitatiSkirche; Sonntag, den 15. 9. 29. Turmblasen früh 6,30 Uhr des Riesaer Missionsposaunen chor«: Morgenmustkrn früh 7.30 Uhr auf den Rasenplatz und RathanSvlatz; FestaotirSdienst vorn:. 9 Uhr in der TrinitatiSkirche; Vlatzmusit voriu. 1l Udr am Roienvlatz; Festvettammlung nacbm. 8 Uhr im Stadtpark (bei ungünstigem Wetter in der TrinitatiSkirche); Abendmusik nackm. 5,30 Uhr aus dem neuen Friedhof in Tröba. Zur Teilnahme an den seitlichen Veranstaltungen ist die Einwohnerschaft von Riesa und Umgegend herzlichst «iaaeladea- MIHM N WM Mt IstklMt« MkllM Md RrtWtimi her Whhmm Mk>st««h« st st» Mill«« Mn. *Dr»«d»st. Di« verordn««» Über »««Schulbesuch an staatlich nicht anerkannten Feiertag«« und di« Berück- stchtigung d«r Empfind»»««» Andersdenkender tn den äffent- licken Schulen vom 9. Mär» 1928 ist mehrfach abaeändert oder ergänzt und dadurcki unübersichtlich grworden. Sie wird daher nebst den AdänderuuaSverordnunaen aufgehoben und — hinsichtlich der Israeliten mitrr Anpassung an di« Nearluna in anderen deutschen Ländern — durch folgend« Bestimmungen ersetzt: L«dr«r und Schüler dürfe» de« Unterricht an staat lich »ich« anerkannte» Keiertaaen nicht «nentfchnldiat versäumen. SS ist ihnen aut ihren Antraa rum Zweck« der Teilnahme an religiösen Feiertaasbandlunge» U«t«r- richttzbekretnna nach folgenden Grundsätzen zu erteilen: 1. den Mitgliedern drr »vanaelisch.lutherischtn Landes kirche für den FriibsabrSbußtag; S. den Mitgliedern drr römisch-katholischen Kirch« für da» Fronleichnamssest (am Donnrrttag nach Lrini- tatt«), für da« Fest Veter und Paul (am uv. Juni), für da» Fest Mariä Himmelfahrt (am 1k. August), für da« Fest Allerheiligen (am 1. November) «nd für da« Fest Mariä Empfängnis (am 8. Dezember); S. den Mitglieder» der israelitischen Neligion»- arsellschast sür da« Paffabfest, da« Wochensest, die beiden NeujahrSfefttage (im September und Okto ber), für da« versöbnungSfest (8 Tag« nach dem NrnsabrSfefte) und das Laubhütiensest; 4. den Mitgliedern der israelitischen RrligionSgeiell- schakt und den Adventisten vom siebenten Tag» für di« Sonnabend« — Sabbate —. Di« Unterrichtsbesreiung ist in dem Ausmaß« zu erteilen, da« zur Verrichtung der religiösen Pflichten erforderlich ist. Wird die Befreiung zum Besuche des Gottesdienste« erbeten, so ist sie für di« LageShälfte, in der «r ftattfindtt, au»- ,»sprechen. VorauSsHung für di« Befreiung d«r Schüler vom Unter- richt an den Sonnabenden ist außerdem: daß di« Sr»i«huna«- pflichtigen durch Privatunterricht oder in anderer Weise für «inen Ersatzunt«rricht sorgen, welcher drr Genehmigung und Aufsicht der Schulaufsichtsbehörde unterliegt; daß di« Er,t«buna»vflichtigen sich damit einverstanden erklären, daß di« Schul« keinerlei Verantwortung für dir au» dieser SchulversSumni» für di« Kinder etwa eutstehenden Folgen übernimmt. Jsrarlitische Lehrer und Schüler, di« an den Sonn abenden - Sabbaten — und den hohen israelitischen Fest tagen am Unterricht teilnrhmen, sind an diesen Lagen auf Antrag, der sür di« Schüler von ihren Er«iehung«- pstichttgen schriftlich zu stellen ist, vom Schreiben, Zeichnen und Handarbeiten in der Schule zu befreien. ... Unter «"'N Umständen ist beim Unterricht in öffent lichen Schulen darauf bedacht zu nehmen, daß di« Empfindungen Andersdenkender nicht verletzt «erde«. Oertliches nnd Sächsisches. Rirsa, den 7. September 1929. —' Wettervorbersage nr den 8. September. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwatt« zu Dresden. Heiter bis wolkig, nach sehr kühler Nacht tagsüber Tem peraturen im Flachland, bi« »u mäßiger Wärme aust^aend. Am Gebirge vorwiegend herbstlich kühl. Abflauend« Wind« au» westlich«» bi» nördlichen später wechselnden Richtungen. —'Daten fürden 8. und 9. September 1929. Sonnenaufgang 5,23 (5,25) Uhr. Sonnenuntergang 18,32 (18,29) Uhr. Mondansgang 11,21 (12,36) Uhr. Mondunter gang 20.25 (20,47) Uhr- 8. September: 1767: Der Dichter August Wilhelm v. Schlegel in Hannover geb. (gest. 1845). 1778: Der Dichter Clemens Brentano in Ehrrnbreitftein geb. (gest. 1842). 1804: Drr Dichter Eduard Mörik« in Ludwigsburg g«b. (gest. 1875). 1881: Der Dichter Wilhelm Raab« in Escherrhausen grb. lgest. 1910). 1841: Der Komponist Anton Dvorak in Mühlhausen in Böhmen geb. lgest. 1904). 1894: Der Naturforscher Hermann o Helmholtz in Lharlottenburg gest. (geb. 1821). 1926: Deutschlands Ausnahme in drn Völkerbund. 9. September: 9 n. Chr.: Schlacht im Teutoburger Walde. 1787: Der Naturforscher Luigi Ealvani in Bologna geb. (gest. 1798). 1828: Der russische Schristftrller Graf Leo Tolstoi in JaSnaja Poljaua geb. lgest. 1910). 1855: Der Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain in Portmouth geb. (gest. 1926). —* Kartoffelversoraung für Minder« bemittelte. Die Stadt Riesa beabsichtigt, auch in diese» Jahre für Minderbemittelte Kartoffeln zu besorgen und zu ermäßigtem Preise abzugeben. Da» Nähere ist au» der Be kanntmachung tm vorliegenden amtlichen Teil« zu «rfehen. —* Jubiläum. Der kaufmännische Angestellte Herr MaxHaupt konnte heute auf eine 25jäbriae berufliche Tätigkeit bet der Mitteldeutsche Stahlwerke A.-V. - Abtei- lung Lauchhammerwerk Riesa — zurückbltcken. Seiten» der Direktion und der Kollegenschaft wurde der Jubilar beglück, wünscht und durch Ueberreichung von JubiläumSgeschenken erfreut. — Auch wir gratulieren herzlichst. —* Unser Riesaer Heimatmuseum (Pop- pttzer Platz) mit seiner prähistorischen, geschichtlichen, natirr- wissenschafttichen und technologischen Abteilung ist an diesem Sonntag, nachmittag» von 2—-44 Uhr, ge öffnet. —* Die Fortschritte der Pelikan-Stoff malerei zeigt.die Ausstellung gemalter Kissen, Dek- ken, schalS, Kleider und vieler anderer Dinge Montag, den 16. und Dienstag, den 17. September, nachm. von 3—5 Uhr und abends von 8—10 Uhr im Saale veS Hotel „Sächs. Hof". Gleichzeitig bietet sich den Damen Gelegen heit, sich von der Einfachheit deS Malens mit Pelikan- Stollmalstiften und -Stoffmalfarben zu überzeugen und die einzelnen Techniken auf mttgebrachten Stoffen unter kostenloser, sachkundiger Leitung zu erlernen. —* „Unsere Heimat". In der deutiaen Heimat beilage beenden wir di« Artikelserie „Botanische Streif- »üa« durch di« Schrebergärten Rtrsa»" — von E. Fiedler. Wir dürfen wohl ann«h«en, daß di« mit viel Sorgfalt zusammengestrllt« Arbeit allgemeine gute Ausnahme gesunden und besonders allen Blumenfreunden und Gartenbesitzern willkommene Belehrung geboten bat.— Es werden auch von dieser Heimatdeilage Sonderdruck« «rk bessere« Papier auaefertigt. imnächst Gestalt gewinn, tember, wird ein sudete» Prager Parlament de» Subetendeussl viel Beachtung fit ... ,_ viele Fäden nicht bloß der Sprache und Kultur, sondern auch der Wirtschaft und de» Verkehr» mit unfern benach- des Erzgebirges verbinden. Viehzählung avaehaltenen Viehzählung —* F« Capitol Riesa führt gegenwärtig da» in Stärke von 20 M««n anwesende Ural-Kosaken-Chor packende GesangSkünst« vor. Sehr beachtlich find die Leistun gen Liese» in festlich«» Nationaltracht auft»tt«nde» Chores, dessen stimmungsvolle, Gesäng« sehr »«tsällig ausgenommen «er«». — «l» «tn Mristtrsilmwerk gelanat da» ergreifende Drama „Der Wolgaschifser* zur Vorführung. Die beiden Abendvorstellungen waren gestern völlig »usvrrkauft. S» ist zu erwarten, daß auch während der folgend«« Tag« d«« Zuspruch ei« reger werben wir». —* Sudetendsutscher Abend. In der Orts- gruppe Riesa im Alldeutschen Verbände bestand längst der Wunsch, die Lage der Deutschen tn Böhmen vor unseren einheimischen Kreisen darzulegen. Die gehegte Absicht wird demnächst Gestalt gewinn. Am Sonnabend, den 21. Gep- subetendeutfcher Redner, Mitglied Le it», hier Im Wettiner Hof über „Die Lage chtums* sprechen. Der Vortrag dürfte Inden, umsomehr, al» un^ in Sachsen so auch ber Wirtschaft und de» Brrkrhrl mit unfern benach barten und doch getrennten kämpfenden Brüdern jenseits de» Erzgebirges verbinden. —* Viehzählung. Btt der am 2, Geptember d.y. avaehaltenen Viehzählung für die Stadt Riesa wurden tndgesamt 777 Minder und 1899 Schweine festg,stellt. —* Vorsicht bet Annahme beschädigter Retch»banknoten. Seit einiger Zeit werden Noten in den Verkehr gebracht, die in betrügerischer Weise au» Teilen echter RcichSbanknntcn der gleichen Werthöhe zu sammengesetzt sind. Diese Noten sind daran zu erkennen, hast die einzelnen Teile durch Klebestreifen verbunden ftnd. Es wird deshalb allgemein vor Ler Annahme zusammen geklebter Noten gewarnt, da stets die Möglichkeit besteht, daß eS sich um Fälschungen handelt, und der Empfänger Gefahr läuft, sie bei der Reichsbank nicht umgetauscht zu erhalten. Es empfiehlt sich, zusammengeklebte Noten nicht anzunehmcch sondern die Inhaber an d-ie Reichs- bank zu verweisen: Wenn sich die Zahlung mit solchen Noten unter verdächtigen Umstande» vollzieht. Ist die Kriminalpolizei zü benachrichtigen. Für die Ermittelungen und die Festnahme der Hersteller verfälschter Noten pflegt die Reichsbank Belohnungen bis zu 1000 Reichsmark zu gewähren. —g. Unerhörte Roheit In den Abendstunden de» 30. April wurde in DreSdeu auf dem Altmarkt ein jüngerer Kraftwagenführer Schmidt aus Röderau an gerempelt. Er protestierte dagegen. Es war ein gewisser Adam, der etwa- herumgezecht hatte. Im selben Augen blick versetzte dessen Freund, der 1907 zu Ortrand ge borene Gelegenheitsarbeiter Albin Kurt Jab n den grundlos belästigten Kraftwagenführer rinnen Tritt in den Unterleib, der dadurch zum stürz kam. Dann fielen beide über Schmidt her und mißhandelten ihn gröblichst. Mam wie auch Jahn hatten wegen groben Unfug» und gefährlicher Körperverletzung je einen Strafbefehl erhal ten. Ersterer beruhigte sich dabei. Jahn, der 75 Mark bezahlen sollte, erhob Einspruch, hatte aber damit Pech. Seine Handlungsweise stellte sich also so gemein dar, daß er vom Amtsgericht drei Wochen Gefängnis »uoikttcrt erhielt. —* Straßensperrung. Die Staatsstraße Grimma —Oschatz wird von der Wegegabeluna nach Wetterttz biS zum Wege Graufchwih—Wetteritz—Staats straße, nötigenfalls bis zur Pappelschänke von Kilometer 11,900 bis Kilometer 15 000 wegen Bauarbeiten im Orte Mutzschen vom 9. September bis 7. Oktober für allen Fahr- und Reitverkehr gesperrt. Dieser wird über Wet teritz—Göttwitz und umgekehrt verwiesen. —«Annahme de S Schiedsspruches für die Binnenschiffahrt. Die Lohnbewegung in der Binnenschiffahrt des Elbe-Wasserstraßengebietes hat durch die Annahme des unterm 22. August von »er Hamburger Schlichtungskammer gefällten Schiedsspruches sowohl von Arbeitnehmer- als auch von Arbeitgeberseite ihren Ab schluß gefunden. Nach dem neuen Lohnabkommen wird der Lohn für Deckleute von 44 Mark um 2,50 Mark auf 46,50 Mark erhöht und zwar für die Zeit vom 1. Oktober 1929 bis 31. Dezember 1930. Von diesem Zeitpunkte an tritt eine wettere Erhöhung um 50 Pfg. bis zum 30. Juni 1981 ein. — Beschaffung von Gegenständen zum Schulgebrauch. D«S Ministerium für Volksbildung erläßt folgende Ver ordnung: Um die Kletnhandclsbetrtcbe nicht zu schädigen, tst tn der Regel den Erziehungsberechtigten die Wahl der Bezugsquellen für die auf ihre Kosten zu beschaffenden Gegenstände, die für Schüler bestimmt sind, freizustellen. Den Direktionen oder Kommissionen sür die höheren Schulen ober den Schulbezirken steht da» Recht zu über die Beschaffenheit der tn den Schulen zuzulassenben GebrauchSgegenstänbe zur Wahrung der Gleichförmigkeit und Tauglichkeit, gegebenenfalls nach Gehör der Lehrer- Versammlungen, nähere Bestimmungen zu treffen. Sollen solche Gegenstände, die für Schüler bestimmt sind, gemein sam auf Kosten der Schüler beschafft werden, so ist hierzu die Genehmigung der Direktionen der staatlichen und de» Kommissionen der übrigen höheren Schulen oder bte Ge nehmigung deS Schulbezirke» (SchulverbanLS) erforderlich. Diese Genehmigung tst nur, wenn besondere Gründe vor liegen, und tn der Regel nur bann zu erteilen, wenn in dem Schulorte kein geeignete» KletnhanbelSgeschäft besteht oder wenn bte gemeinsame Beschaffung von Nahrungsmit teln zum sofortigen Verbrauch ober von anderen für die Wohlfahrt der Schüler bestimmten oder für den Unterricht notwendigen Gegenständen au» Gründen organisatorischer oder fachlicher Art für erforderlich angeseben wirb. Für den Fall, daß die Abgabe dieser Waren an die Schüler nicht -um Einkaufspreis erfolgen soll, haben die Direktionen oder Kommissionen für die Höheren Schulen und bte Schul bezirke für die Volks- und Berufsschulen zu bestimmen, welcher Zuschlag -um Einkaufspreis erhoben werden soll Dieser Zuschlag darf nur so hoch sein, baß er die baren Auslagen Leckt. —* Havarie eine» LastkahneS auf der Elbe. Am Donnerstag vormittag fuhr ein hinter einem Schleppdampfer bergwärts fahrender Lastkahn -wischen Kötzschenbroda und Gohlis auf eine seichte Stelle. Der Kahn erlitt durch Aukreiken mehrerer Planken am Schiffs- baden erheblich« Beschädigungen und begann zu sinken. Da» Dresdner Feuerlöschboot mußte herbeigerufen wer den, da» den Kahn auspumpte, so daß eine Abdichtung de» entstandenen Leck» möglich war. —* Wa » dteZahnär - te beobachtet haben - Am Rahmen de» 4. Deutschen Zahnärztetage» in Köln hielt auch die Internationale Naoium-ArbeitSgemeinschaft (Deutsche Sektion) eine Sitzung ab, wobei u. a. Dr. Chaim die guten Ergebnisse mtttetlte. die er bet Zahnbettschwund mit Anwendung deS RadiopyanS erzielte. Rach den Er fahrungen von Dr. Mar Levy-Berlin sind So Prozent aller Wurzelhauts-Erkrankungen durch Bestrahlungsthera pie zu heilen, mit der er auch bet Geschwülsten gute Ergeb nisse hatte. Wetter wurde ein Bortraa de» Prof. Dr. Mamlock-Berlin in Abwesenheit de» Autor» verlesen, worin zum Ausdruck kommt, daß zwar die Chirurgen früherer Zelten Wunden mit starken keimtötenden Mitteln reinigten, daß man heute aber mehr den biologischen Ab wehrkräften deS Körpers traue und der Meinung sei, daß starke Desinfektionsmittel z. B. auch bei der Mundpflege — , —