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- Erscheinungsdatum
- 1927-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192712089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19271208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-08
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Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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Briesen t ft Nachporti nung sür Bries« zu Grund, wie da» bet den Postanstalti I sä-«, die an sich nicht über! Reich-verdaud de« deutsche« Groß- «nd Uedersvedandel» hat tm Hinblick daraus, daß bereit» bet kau» seststettarem Uebergewicht Stachporto erhoben wirb. bei» Reich-post- Ministerium beantragt, ein« bestimmte Freigrenze. inner- halb deren di« Postsendungen ohne Erhebung von Nachge bühren befördert werden, zu schaffen. Da» Reich-poftmint- stertum hat darauf mitgeteilt, daß mit Rücksicht daraus, da» sich au» verschiedenen Ursachen unwesentlich« <Newtcht»«nter- schiede nicht vermeiden lasse», die Posta Malten angewiesen werden, bet der GewichtSermtitfung der vriefsendnngen tm inneren deutschrn Verkehr ein Uebergewtcht von weniger al» ss Gramm unberücksichtigt zu lassen. —* Einschränkung der Dparlass««tag«ng. Der Ausschuß sür da» Gparkassenwesen beim Deutschen Sparkassen, und Giroverband erklärte sich in seiner letzte« Sitzung damit einverstanden, daß die grob« Svarkassen- tagung (Allgemeine, Deutscher Sparkassen, und Kommu- nalbankentag) statt wie bisher alljährlich, bi» auf wettere» nur all« zwei Jahre abgehalten wird. —* Zur Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwaltung. Dem Telunton-Gachsen- dienst wird au» Berlin gemeldet: Im preußischen Landtag ist folgender Urantrag D. Dr. von Camp« eingeaangen: Der vandtcrg wolle beschließen: Zum Zweck« der Verein fachung und Berbtlltgung der Staatsverwaltung wird da« GtaatSmintsterium ersucht, mit allen an Preuven üngren- zeuden deutschen Länder» in Verbindung zu trete», di« svl- aendcs bczivecken soll: 1. Austausch der von geschlossenen Staatsgebieten abgesperrt liegenden LandeStetle (Exklave). 2. zur Herbeiführung von BerwaltungSgemeinschasten für bestimmt« Zwecke insbesondere da, wo durch ein« solche Maßnahme der Bevölkerung di« Möglichkeit verschafft wird, die Behörden bequemer al» jetzt zu erreichen. 8. Anglet- chung de» WtrtschaftSrechtS, insbesondere der mit Preuße« tm Geinenge liegenden Länder, mit dem preußischen, vor allem auf dem Gebiete de» Steuer-, Wasser», Wege-, Berg-, Elektrizität»«, Seuchen- und Viehseuchenrrcht». —* Eine beachtenswerte Entscheidung de- ReichSarbettsaertchtS. Das Neichsarbeit-gericht hat gestern eine Entscheidung gefällt, die allgemeinem Jnteres e begegnen dürste Zur Verhandlung stand eine Klage oe» Angestellten Nhlborn al» Arbeitnehmer gegen Hackthal A. G. Hannover als Arbeitgeber. Der Kläger ist am 27. Februar 1922 als Wächter bet Hackthal einge treten, wurde im Juni des gleichen Jahre» Portier, dann am 1. Januar 1927 Lagerverwalter und wurde am 31. Mär» 1927 zum 30. Slpril 1927 gekündigt. Der Kläger focht die Kündigung an und beanspruchte, daß die Be- sttmmungen des Kuudigungsichuhgesetzes auf ihn ang«. wendet werden müßten. Das Arbeitsgericht Hannover als erste Instanz in dem Arbeitsstreit gab dem Kläger recht: das Landesarbeitsgericht Hannover hat dagegen als Berufungsinstanz die Klage abgewiesen mit der Be« gründung, das KündigungSjchutzgeseh gelte ausdrücklich nur sür Angestellte und alle seine Bestimmungen seien nur und allein auf Angestelltenverhältntsse anwendbar. Ausgeschlossen lei, daß ein Angestellter den Kündigung»- schuh für sich in Anspruch nehmen könne, indem er die Dauer seiner Beschäftigung als Arbeiter mit der Dauer der Beschäftigung als Angestellter zusammenziehe. Das RetchsarbeitSgericht hat dieses Urteil aufgehoben und hat die Angelegenheit zur nochmaligen Verhandlung nach Hannover zuruckverwtesen. Der Kläger könne die Be stimmungen des Kündigungsschuhgesehes wohl für sich in Anspruch nehmen; das Gesetz dürfe unbedingt so aus- gelegt werden, daß die sozialpolitischen Rechte der Be schäftigten in erster Linie gewahrt würden, denn dazu sei das Geseh geschaffen worden. —* Der Kampf um die EinhettSkurzschrtst. Dem BtlbungSauSschuß des Reichstages ist eine Denkschrift des RetchStnnenmtnisters zugegangen, die Aeutzerungen verschiedener Staatsbetriebe und Reichsmtnisterien über die Erfahrungen enthält, die bisher mit der Einheltskurzschrift gemacht worden sind. Das Auswärtige Amt habe sich noch kein abschließendes Urteil erlauben können, indessen ziehe es das Snstem Stolze-Schrey bezüglich der Erlernbarkeit und der Schreibflüssigkcit dem der Einheltskurzschrift vor. Nicht einheitlich sind die Erfahrungen tm Bereich des RctchSarbettsmtntsteriumS. Zum größte» Teil geht bas Urteil der Teilnehmer an den vorjährigen Kursen dahin, . daß die Einheltskurzschrift ungleich schwieriger als z. B Stolze-Schrey zu erlernen sei und daß sie auch in bezug ans Schreibflüssigkett und Wiederlesbarkeit anderen Systemen nachstehe. — Das Urteil des ReichSwehrmintsteriums auf Grund seiner Erfahrungen in den HeereSfachschulen lautet nach allen Richtungen hin günstig; allerdings falle das Um lernen aus anderen Systemen nicht leicht. — Der Neichs- finanzmtntster schließt sich dem letzteren Urteil an, betont aber, daß bas Erlernen der Einheitskurzschrist nicht schwerer sei als das der anderen Systeme. Schreibflüssigkett «nb WiederleSbarkett seien tm allgemeinen nicht zu be anstanden, bet schnellem Schreiben jedoch nicht so gut wie bei GabelSberger und Stolze-Schrey. — Der Reichvpoft- mtnister berichtet, daß sich bei der Ausbildung der Beanrten in EinhettSkurzschrtst besondere Schwierigkeiten nicht er geben haben. — Im Stenographischen Büro des Reichstages und in verschiedenen anderen Ministerien konnten Erfah rungen über die Einheltskurzschrift noch nicht gesammelt werben. — Da» Badische StaatSmtntsterium hält die Zeit von zwei Jahren für zu kurz, um ein abschließendes Urteil zu fällen und schlägt deshalb vom Standpunkt der Schulen au» vor, bt« geplant« Beratung der Petitionen in Kurz- schrtftangelogenhetten tm BtlüungsauSschuß des Reichstages auf da» kommende Frühjahr zu verschieben. —* Hausbriefkästen. Aus Antrag de» Herrn Hetnr. Grünfeld nahm der Po,tauSschub deS Deutschen Industrie- und HanbelStage» einsttmung «ine Entschließung an, wonach die Einrichtung von Hausbriefkästen geeignet ist, die Briefbestellung wesentlich zu vereinfachen und zu be schleunigen. Hierdurch erzielte Ersparnisse könnten für ein« Vermehrung der Bestellgänge benutzt werben. Dem Gedanken, di« Poftreklame dazu zu benutzen, um den Haus- besltzern die Anschaffung und Unterhaltung von Hausbrief kästen zu erleichtern ober abzunehmen, wird zug«sttmmt. Der PostauSfchntz bittet das Reichspostministertum, der Etnrichtnng von Hausbriefkästen sein besonderes Augen- merk -uzuwenden und alles zu tun, was einer Förderung diese» Gedanken» dienlich ist. Als geetgneter Weg, dieses Atel z« erreichen, erscheint ihm, d«n einschlägigen Bestim mungen der Postordnung etwa folgende Auslegung zr. «eben: »Wo Hausbriefkästen zu ebener Erde oder in einen niedrigen Stockwerk angebracht sind, hat die ReichSvost ihre: Bestellungspflicht genügt, wenn sie gewöhnliche Sendungen in diese Sansbriefkästen abwirft". — Der PostauSschnß empfiehlt ferner allen Postempfängern, insbesondere den ihm angeschlossenen Kreisen der Wirtschaft, nach Möglichkeit für eine allgemein« Einrichtung von Hausbriefkästen etnzu- reten und für ihren Betrieb selbst für deren baldige Sin- Gelegentlich de» 40 jährigen Jubiläums des Esperanto ist e» wert, zu erfahren, wer sich mit Esperanto beschäftigt. Unter den 1000 Teilnehmern aus 36 Ländern, die den IS. Esperanto-Weltkongreß mttmachten, der vor kurzem n Danzig stattfand, befanden sich u. a.: 5 Politiker, Wissenschaftler, 110 Professoren, Lehrer und Erzieher, U'O Beamte, unter ihnen viele Post- und Telegrapl'enbeim'- und Eisenbahner, 23 Rechtsanwälte und Notare, t. 1t Geistliche, 22 Redakteure und Journalisten, tzi -raus, leute, JndustMle Bankiers usw. und tuehr al» 156 Sich denten und Schüler. Oertllches nnd Sächsisches. Riesa, den 8. Dezember 1927. —«Wettervorhersage Nr den 9. De»«m»«r. Mitgeteilt von der Sächs. Lande»w«tterwarte zu Dresden. Lunebmend tiefe Bewölkung. Temperaturen allgemein um den Gefrierpunkt. Oestliche auffrischend« Winde, später Niederschläge, teil« al« Regen, teil« al« Schnee. Gebirge: Lebhafte östliche bi« südliche Winde. Höhere Lagen Nebel. Einige Kältegrade. Niederschläge in Schnresorm. sonst wie Flachland. —* Daten für den 9. Dezember 1927. Sonnen- aukgang 7,51 Nhr. Sonnenuntergang 15,52 Uhr. Moud- aufgana 16,30 Uhr. Mondunteraanq 8.39 Uhr. 1608: Der englische Dichter John Milton in London arb. (aest. 1V74>. 1641: Der Maler AnthoniS van Dyck in London »«ft. (arb. 1599». 1717: Der Altertumsforscher Johann Winckelmann tu Stendal geb. «gest. 1768). 1798: Der Forscdungsreikende Reinhold Forster in Halle gest. lgeb. 1729». 1878: Der amerikanische Schriftsteller Bayard Taylor in Berlin gest. (geb. 182b). —»Beförderung. Der Vorstand beim Reich«bahn> Bauamt Riesa, Herr RcrchSbabnrat Hennig, wurde zum Reichsbahn. Oberrat beiördert. —* AdventSabendfei«, in der Trtnttati-- kirche. Die letzte Abendscter in diesem Jahr« findet Sonnabend, den 1V. dieses Monats abends 8 Uhr statt. Sie ist dem Advents- und Weihnachtsgedanken gewidmet. Dir AuSführcndcn sind Frau Frieda Human (Sopran), Frau Hebe Koppenberg (Violine), Herr Gunter Langer (Orgel solo), Schüler und Schülerinnen des Obcrrealschulchore-, die sich freiwillig in den Dienst der kirchlichen Kunst stellen, und Kantor Iwan Schönebaum (Orgelbegleitungen und Leitung.) Die Bvrtragsfolg« verzeichnet Werke von Bach und Händel, sowie Advents- und WcihnachtSgesäng« für Chor. Im Mittelpunkte der Feier stehen Schriftverlesung, Gebet und Degen. Der Eintritt ist frei. —* Schulfest der Oberrealschule Riesa. Köstliche Stunden iv-aren cs, die gestern den Teilnehmern am Schulfest der Ol errcalschule bereitet wurden. Der Letter der Schule, Herr Rektor Dr. Streit, konnte namens der Lehrer- und Schülerschaft abermals eine äußerst starke Fest gemeinde begrüßen. Außer -en Eltern und Angehörigen der Schüler waren Freunde und Gönner der Schul« tn grober Anzahl erschienen, so daß der geräumige Stern-Saal voll besetzt war. Tic Vortragsfolge verzeichnete in ihrem ersten Teile ein Festkonzert des Schulorchesters nnd Schulchvres, das dem unermüdlichen Leiter, Herrn Strdienrat Iwan Schünebaum, erneut Gelegenheit bot sich mit den Chören in der ihm besonders eigenen Kunst der Massencntfaltnng nnd -Wirkung zu zeigen. Das S chu l o r ch« st c r erössnete das Konzert mit dem Krieg». marsch der Priester aus „Ailuttia" von Mendelssohn und dem Pilgerckor aus „Tannhäuser" von Wagner. Im wei teren Verlause des Abends hörten wir noch Offenbachs Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen" und als Schluß marsch den Job. Stranßsklnm Radetzky-Marsch Sogar mit Eolodarbictuttgcn wurde ausgeivartct. Oberprimaner Tilo Streit zeigte iu einigen Klaviervorträgen (zwei kleine Walzer von Jensen und Humoreske von Dvorak) ein« aus- gezeichnete Beherrschung des klangvollen Instruments. Das Konzert bescherte uns aber auch eine Reihe herrlicher Lieder vorträge des Schulchors. Auch hier zeigte sich, daß der Dirigent mit Ruhe und Umsicht seine gesanglichen Kräfte zu vollster Hingabe heranzuzichen versteht. Auch diesmal «rtfaltetcn die Chöre eine silangkraft und Schönheit, daß man feine Helle Freude daran haben mußte. Ob man da an Schuberts „Die Nacht" denkt oder an Bortniaiiskis „Dcsper- gesana" laus dem Russiscl-cn) oder an v. Wilms „Das Wald horn^ oder schließlich „Abschied vom Walde": überall eine anerkennenswerte Geschlossenheit der Darbietung. Ein« be^ sondere Freude bereitete die Untcrprimanerin Augusta Heinrich ihren Zuhörern. Der Sologesang «Dorf schwalben aus Oesterreich", Walzer für Sopra« und Klavier, von Joh. Strauß, zeigte uns die frische sympathische Sopran stimme der jugendlichen Sängerin, die von Herrn Studien« rat Schöncbaum begleitet, reichen Beifall erntete. Aber auch alle übrigen an den schönen Darbietungen mttwirken- den Schüler und Schülerinnen erwarben sich viel wohlver diente Anerkennung. — Während des zweiten Teiles -er Vorführungen belebten die einzelnen Turnabteilun gen unter der Leitung des Herrn Oberlehrer Arthur Linke di« Bühn« und führten ein« Reihe hochinteressanter Hebung«» aus dem reichen Gebiete der Körperpflege «nd Körverbtldnng vor, um gleichzeitig -en Zuschauern ein anschauliches Bild über -en vielgestaltigen Turnunterricht -er Schule zu gewähren. Diesem frischen, lebendigen Treiben da oben folgt« man mit großem Interesse. Das Publikum zeigte sich auch hier äußerst beifallsfreudig. — De« beibeu Settern. Herrn Stubienrat Schönebcmm und Herrn Ober lehrer Linke, wurde je ein duftender Blumenstrauß über- reicht. — Nach Beendigung der Vorführungen leitete -i« Kapelle mit einem Walzer den Festball ein, -er «In« große Anzahl der Festbcsucher in froher Stimmung »och einig« Stunden zusammenhielt. —* Abend für Danzig «nb Le« Weichsel- Korridor. Im Wettiner Hofe veranstaltete die Orts gruppe Riesa des Alldeutschen Verbandes gestern wieder einen ihrer beliebten Vortragsabende. Als Redner «ar Herr Major a. D. Wagner aus Danzig gewonnen worden» -er mit beredtem Munde die Dinge schildert«, wie sie t« Osten liegen. Den musikalischen Teil führte daS Orpheus» orchester unter Leitung des Herrn Psützner aus. Fräulein Janke brachte zwei Dprechvorträge, „Herz in der Nacht" und ^Du heilger deutscher Osten" zu Gehör. Gute Aussprache und eindrucksvolle Betonung entzündeten die Klamme der Begeisterung tn den Herzen der Besucher. Ferner waren in die Reihe der Vorträge zwei Allgemeingesänge etnge- ftochten, worin der Brüder in den Grenzmarken gedacht und das TrcugelöbniS zum Vaterland« bekräftigt wurde. Nach dem Berklingen des Florentiner Marsches von Funk entbot der Ortsgruppenleiter, Herr Oberlehrer Janke, den Erschie nenen, besonders aber dem Vortragenden, treudeutfche Grüße und stellte seinen weiteren Ausführungen die Worte „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!" an die Spitze. Trotz einiger erkennbarer kultureller Fortschritte stehen wir immer noch unter dem Eindrucks des Versailler Friedens, der uns schwere Wunden schlug. AIS eine der vornehmsten Pflichten betrachtet unsere Ortsgruppe die Verbindung mit den Deutschen in den Grenzländcrn, wo die Not der Stam mesbrüder noch grob Ist, wie di« jüngsten Verhaftungen in Tirol und Westdeutschland zeigen. Wir wollen den Blick tm Kampfe nicht verlieren und einen großen Schwungbogen zu den Deutschen im Osten schlagen, wohin uns der Vortra- zenbe führen wird. Im Hinblick darauf wollen wir den Gedanken an ein großes Deutschland nicht aufgeben, wir hoffen, durch den Vortrag einen Stein auf den Boden der deutschen Zukunft bringen zu können. Herr Wagner erwähnt« einleitend in seinem Vortrage, daß er nicht ge kommen sei, nm Hilf« zu erbitten, sondern um gegen dte ge meinsame Gefahr zu sprechen, die dem deutschen Wesen drohe. Es handele sich nm die Freiheit tm abgezwrtgten engen Raume, Len die Machlhabcr im Osten geschaffen haben. Er wolle von der großen. daS deutsche Volk berüh renden Politik und von einfachen, nicht schwierigen militä- «tickte» Dinar« spreche». Di« Schwere liege nur darin, eine gerad« «wie »« -alte«, »ave, werb« er über Re Entwick lung spreche», wie Ne R« heutige Luge erkenne» lasse. Der Redner gtna nun auf di« Entwicklung de» Osten» et«. Re N« kett der Zeit de» Dreißigjährige« Kriege» unter Preuße«» Führung genommen hat. Er streifte da» Bestrebe« de» Trotzen Kurfürst«« auf Ausdehnung vo« vranbendurg nach der Weichsel tu, Oste», di« «Richten de» Grafen Met ternich bet» Frieden zu Vie» durch- die Aufteilung von Polen, be« Bau der Festungen und Eisenbahnen an der Ost- grenze und dl« dabet tn Erwägung gezogenen strategischen Pläne be» preußischen Gewevalstad-. Di«« früher grfaßteu Krteg-plLne konnte» tm letzten Krieg« sich nicht mehr au», wirken, da di« vergröberten Herrelkorper eine Entwick- lungSmögltchkeit in dem zwischen Süden und Osten geschaf- fenen Zanaenraume nicht mehr »ulteßen. DeSbald ver- suchte« auch dort di« Russen keine« Vorstoß. Ostpreußen schützte da» Reich und konnte e» nur solange, bi» genügende Kräfte ihm zur Verfügung standen. Di« Schlacht bei Tan nenberg stützte sich auf unsere Festungen und war ein Er folg für uns. Nach der Niederwerfung der Russen entstand eine Neugliederung der Staaten an ber Oftgrenz«. Sie wurden aber durch da» Diktat von versatlle» zerstört, indem Frankreich das baltische Land aufhob und Polen au leine Sette zog, weil es die Absichten Deutschland» erkann batte. Frankreich errichtet« verschieden« klein« Staaten, in denen von Gebrauch der polnischen Sprache am allrrwenst» sten die Rede sein kann. Dte Abstimmungsgebiete wurden so gegliedert, daß sie den Polen zufallrn mutzten. Wirtschaft liche Gründe sind hierbei nicht maßgebend gewesen. Der vom französischen Seneralftab geschaffen« Korridor kann wegen seiner Enge tn militärischer Hinsicht gar nicht in Frag« kommen. Dte Stadt Danzig ist von den Engländern ebenfalls au» militärischen Gründen zu einem Freistaat ge macht worben, da sich der Danziger Hafen vorzüglich zum Kriegshafen eignet, woran» sie Nutzen ziehen können. Zur Begründung griff der Redner einige» au» den Verhand lungen der Ententemächte beim Frieden»vertrag« heraus und sprach anschließend eingehender über di« Verwaltungs verhältnisse in Danzig, wie sie sich nach der Umwandlung zum Freistaat abgespielt haben. Er schilderte auch das Be streben der Polen, namentlich der polnischen Juden, die mit Hilfe Amerika» und England» Einfluß zu gewinnen suchen. Der Vorbereitung in England fei auch bi« Mat-Revolution in Polen zuzuschreiben, die von PilsuLfkt ziemlich rasch unterdrückt wurde, weil wirtschaftliche Fragen mit England in die Waafchal« fielen. Einige polnische Führer, wie Dtmowfki, streben die Vergrößerung de» Landes an. Nach dieser Richtung bewegen sich ihr« Anstrengungen bei Len Zusammenkünften mit dem französischen Präsidenten und an anderen Stellen. Dimowski ist ein ganz gefährlicher und zielbewußter Gegner, ber auch unseren Zusammen schluß mit Oesterreich Hintertreiben will. Durch den jetzt schwebenden litauisch-polnischen Konflikt, dessen AuSgang sich nicht voraussagen läßt, sind dem Deutschtum neue Ge fahren entstanden. Der Redner stellte hierbei die Absichten Polen» in» rechte Licht und meinte, daß bei den Streitfragen tn den kleinen von der Entente geschaffenen Oststaaten die Agrarfrage eine bedeutende Nolle mitspirle. Anstatt daß dte deutschen Sozialdemokraten Gegner des chauvinistischen, imperialistischen und militaristischen Polens sein mühten, lassen sie sich für seine Interessen ins Schlepptau nehmen. Selbst Zentrumssührer im Osten lassen sich dazu bewegen, Len Polen Gefolgschaft zu leisten. Polen propagiert in Litauen und Masuren in feinfühliger Weise für das Heran ziehen zu sich. Deutschland müsse sich klar werden, daß dies auch beim Weichsel-Korridor der Fall wäre, da er für Polen unbequem sek. Der Korridor ist aber Mr uns Deutsche unentbehrlich, er ist in wirtschaftlicher, kultureller und mili tärischer Hinsicht von ganz besonderer Bedeutung. Leider fehle es in Deutschland an einem planmäßigen Willen, den da» Volk aufbringen müsse. Es komme darauf an, daß die Regierung zu klarem Willen gezwungen werbe. Di« Deut schen im Osten werben durch ihr Standhaftblriben den Westen von der Besatzung und von einer weiteren Be drohung befreien. Lebhaften Beifall erntete der Redner für da« Gebotene, da» tn fließender nnd fesselnder Weise während lAstÜnd-tger Rede seinem Munde entauoll. — Wie derholt ergriff Herr Oberlehrer Janke da» Wort, nm für die Ortsgruppe zu werben, die Mitglieder zum treuen AuS- harren aufzusordern und ans die nächsten Vorträge hinzu weisen. Mit dem Rufe „Heil Alldeutschlanb!" und Gesi-ng der 8. Strophe des Deutschlandliedes schloß der Vortrags abend. —* Die Ortsgruppe Rief« tm Gewerk- fchaftSbnnd ber Angestellten hat, wie man «n» berichtet, durch Einführung ihrer BildungSab-ende in Buch- führun«, Sprachen usw., die rege Beteiligung erfahren und von fachmännischer Seite geleitet werden, eine sehr will kommen« Unterstützung in der Weiterbildung geschaffen. Um auch i« wirtschaftlicher Beziehung den Blick zu erwei- kern, sollen Ltchtbilderabend« abgehalten werben. Am kommenden Freitag wjrd der Reigen mit dem Thema: „Uederserdampfer", wofür -er Film seit««» der „Hapag" dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurde, eröff net. DaS Interesse am unserer Seeschiffahrt und deren Bo- deutnng soll geweckt und vor Augen geführt werden. Der Sichtbildervortrag findet im Anschluß an die Ortsgruppen- Versammlung in der Elbterrasse statt. (S. Inserat.) —* Postverkehr mit der Tschechoslowakei. Im Verkehr mit der Tschechoslowakei sind fortan neben ge schloffene« Briefen mit zollpflichtigem Inhalt auch Waren- proben mit Gegenständen von mäßigem HandelSwert zu lässig. Di« Sendungen müssen mit dem vorgeschriebenen grünen Aollzettel beklebt sein. —* Aus dem Sächsischen Gesetzblatt. Da» Sächsische Gesetzblatt Nr. 28 vom ö. Dezember enthält Aus- sührungsbe sttmmungen zur Bekanntmachung de» Reich»- verke-rSmrtnifterS über Elbschifferzeugniss«, sowie Verordnungen über bi« Anwendbarkeit de» Gesetze» vom SO. Mär» 1V2S über di« hypothekarische Belastung von samt- ttenanwartschäftlichen Grundstücken und vehngütern. —»Verbot de» Straßenhandel» durch Kin der. Der Rat »u Dresden beschloß in seiner letzten Ge samtsitzung auf Veranlassung des Jugendamt«», daß künftig jede, Straßenhandel durch Kinder, also auch während de» Christmarktes verboten sein soll. —* Weihnachtsvorschub für bis preußische« Standesbeamten d conto der Besoldung»«,- 3 0 hung. Der HauptauSschuß de» preußischen Landtag«» beschloß, dem Landtag« folgende Entschließung zu unter- breiten: Um einen möglichst groben Teil ber Beamte» usw. noch vor Weihnachten in den Besitz der Nachzahlungen ge langen zu lassen, wird das StaaiSministerium ermächtigt, bereits vor der endgültig«« Verabschiedung des Gesetze» über bt« Dienstbezüg« der unmittelbaren Staatsbeamien vorbehaltlich der endgültig«« Regelung vorläufige Zahlun gen nach Maßgabe der Regierungsvorlage und des Stellen- »laues unter Berücksichtigung der Beschlüsse de» HauptauS- chusseS leisten zu lassen. .... .... —* Lehrgänge ber Gemelndelehranstalt. Am 28. Januar 1928 beginnen bei der Sächsischen Gemeinde lehranstalt in Dresden a) «in Bollehrgang zur Vorbereitung aus die mittlere BenvattungSprttfung, b) ein Bollehrgang für verwaltungSbeamt«, der mit der Assistentenprüfung «b- chließt, Di« Lehrgänge werden etwa End« April beendet ein. —* Uebergewicht unter Gramm bei chporto frei. Tie ber Gebtthrenrech- a Grunde gelegten Gewichtsgrenzen sind, I stallen allgemein der Fall ist. Höchst- iberschritte» werd«, dürfe». Der I
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