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- Erscheinungsdatum
- 1927-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192712028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19271202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-02
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Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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nossenschatt « wiesen wird, schatt zur Üe m landwirtsi erstmalig» w nach etnhettltc men werden, ausgenommen ratto» lOmpteda. Polen». Krenffen) von den ausgetreten« Pfade« Freytag» oder SpielhagenS verwiesen. Vein Äohannisfeuer" spricht ebenfalls, trotz aller scharfen und abweisenden Kritik. für sein Dichtertum und »etgt des Dich ters Schaffen In seinem besten Sichte und lebt von thm fori 1« seinen heimatlichen, bürgerliche» Werke». Mit der Rollenbesetzung hatte die Direktion glückliche Griffe getan. Di« Roll« der Marikk« setzt zweifellos tndivt- -uelle Eignung voraus. Die seltsame Mischung der Natur -er Martkke. des „Notstandkindes", halbverschlossen« Weib lichkeit und dämonisch« Tiefe, ferner auf der einen Veit« ernste bescheiden« Diensttvilligkeit. andrersett» Abwehr feder Zudringlichkeit, traf Anny Kynaft ganz vorzüglich. Da ganze gequälte Innenleben, die trostlose Entsagung brachte Li« Künstlerin ohne jeden Zwang -um Ausdruck, und sie stieg zur tragischen Heldin empor im dritten Akte am Schluß, wo da» böse Erbteil ihrer verkommenen Mutter Gewalt ge winnt. Anny Künast hatte in ihrer hohen Kunst in il ru ft «S, dem Darsteller des Georg Hartwig, einen eben bürtige» Partner. Georg »«tat sich al» kette» Charakter, da» WW LMMie. Joharmisfeutt vchaufpkel tu 4 Akten von Herman« Vudermtm» MS erfolgreichstes Werk Sudermann- dürft« wohl „Die führe" anzusprechen fei». Wenn die S. L. „JohanniSfeuer" in ihre Spielperiode aufntmmt, ko dürft« man ihr mehr al- wenig dankbar sein, da da- Publikum für dieses Drama viel Wärm« hat. gegensätzlich d«m Großteil der Fachkrittk, die Sudermanns Dramen arg verlästert hat. Freilich ist er für bi« Moderne derjenige, der von dem Neuen gerade so viel nimmt, als LaS Publikum vertragen kann, aber von de« alten Figuren und dem überlieferte» Wesen genug übrig läßt, daß der Hörer sich daran erfreuen kann. Seine weitere tvedeutung liegt in seinen Romanen, dem „Katzensteg" und vor allem „Frau Sorge". Hier hat er ohne Zweifel literar- Gknttlch- Wert« aelckalke» und hat dadurch die neu« G«w>» zwar auf Li« Vorwürfe scheinbar zusammenzubrechen scheint, sich aber wi« ein verwundetes Tier wieder ausbäumt, zuletzt aber doch nicht ganz die sittliche Sraft der Verantwortung Marikk« gegenüber aufzubrtngen weih. Mit viel Tempera ment und grober Hingabe gab Srusiu» seine schwierige Rolle wieder. Emil Janson wirkt« al» polternder, von derbem Humor durchsetzter ostpreutzischer Landwirt recht charakteristisch. Vein Spiel löste manch spannende Momente zur harmlosen Heiterkeit. Der HilfSpredtger Haffk« von Erich Schmidt war von jener naiven Gutmütigkeit, die der Gestatt eigen ist. Elli Na « rger bot als Wetzkalama ei« scharfgezeichnetes Charakterbild, während Gretel Fi«Ll«r durchaus den rechten Ausdruck für bi« gemüt volle Trude mit der zaghaften Lieb« und rührender Offen herzigkeit fand. Sie wirb in der Entfaltung ihrer sicher noch schlummernden hohen Talente noch manche Freude erlebe». Alles in allem dürste die gestrige Aufführung des .HohanntSseuer" den Anspruch aus eine ausgezeichnete Dar- stellungskuust und Gestaltungskraft mache«, W. Lg. OerMch-S «nd SSchfifcheS. Riesa, den 2. Dezember 1927. Wettervorhersage «Nr den 8. D«»««b»r. Mit geteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Flachland: Bevorstehende Nacht etwa« stärkerer Frost, örtlich bi« minus 8 und minus 10 Grad. Teils beiter, teils wolkig, tagsüber Temperaturen um Null oder wenig darüber. Mäßige iüdwestllche Wind«. Gebirge: Teil beiter. teil« wolkig, anhaltend leichter bis mäßiger Frost, »doch höher« Lag«» d«« ErzgrbirgSkammeS zufolge Temperaturumkebr mit der Höbe später Minderung de« Froste« bi« zeitweilig über Null. Lebhaft« Winde au« südlichen Richtungen. —* Daten für den 3. Dezember 1927. Gönnen- gnfgang 7,44 Uhr. Sonnenuntergang 15,55 Uhr. Mond- gusgang 18,48 Uhr. Monduntergang 0,09 Uhr. 1884: der dänische Dichter Ludwig Freiherr von Hol- berg in Vrrgen geb. lgest. 1754»; 1818: der Hygieniker Mar v. Pottenkofer in Lichten» beim geb. tgest. tvlM; 1880: der Geograph Wilhelm TieverS in Hamburg geb. lgest. 1921); 1919: der Botaniker Ernst Stahl in Jena gest. (geb. 1848). —Die GeschäftSläden bereit« am kom- Mtznden Sonntag geöffnet. Im vorliegenden amt lichen Teile wird nochmals darauf hingewiesen, daß tu ollen Geschäftszweigen die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern am 4., 11. und 18. De». dS. IS. in der Zett von vorm. 11 bi« nachm. 6 Uhr zulässig Ist. ES können an diesen Sonntagen also auch die Ge- schäftsläden während der genannten Zett offen bleiben. Dieselben dürfen außerdem an den letzten 10 Werktagen vor Weihnachten bl» abend« 8 Uhr offen gelassen werden. —* Poltzeibericht. Gestohlen wurde gestern nachmittag 7 Uhr vor dem HauSgrundstück Meißner Straße 33 ein Herrenfahrrad (Marke Allright) mit schwarzem Rahmen und Rotarfreilaus. An dem Rad hat stch eine Karbidlaterne und eine Aktentasche, in der eine emaillierte Kasseeslasche enthalten war, befunden. ES fehlen am Hinterrad zwei Speichen. Sachdienliche Angaben erbittet der Kriminalposten. —* Ein eigenartige» Mißgeschick widerfuhr am Mittwoch abend dem Elektriker Schumann au« Leck witz. Al» derselbe auf dem Rade von seiner Arbeitsstätte m Nünchritz nach Hause fuhr, schoß plötzlich eine Eule nieder, die ihm in heftigem Schlage gegen den Kopf flog, so daß der stark erschrockene Radfahrer gezwungen war, Kzustelgen. Die Eule — ein noch junges Tier — lag am Boden. Vermutlich hatte sie bereits anderswo ange schlagen. denn sie verendete nach kurzer Zeit. Nachdem sich -sch. von seinem Schreck erholt hatte, konnte er unter Mitnahme des Bogels weiterfahren. —* Konzert des Militärverein« „Deutsche Kavallerie". Der Verein bereitete mit der gestrigen Veranstaltung Im Sternsaale seinen zahlreich erschienenen Kameraden und Gästen einen wirklichen Kunstgenuß. Da« Konzert des 25 Mann starken Orchesters vom Reiter regiment 12 ans Dresden fand allgemein günstig« Auf nahme. ES ist auch etwas Eigenes und Bezauberndes, den Klängen einer Militärkapelle lanschen zu können. In der Lanzen Ausmachung liegt „Schneid", die Musikstücke nebmen phr und Herz gefangen, zumal wenn eine NnSwabl getroffen wurde, wie sie gestern vorlag. Der den Taktstock tübrrnde pbrrmustkmeister Grobe stand völlig über den Aufgaben und Las Orchester folgte willig seinen Anregungen. Schon der erste Vortrag, Marsch aus der Oper „Aida" von Verdi, fesselte die Aufmerksamkeit. Hier wurden Aidatromveten mit verwendet, die bei anderen Kapellen nur selten »u finden sind. Eine gute Wirkung erzielte das Orchester auch mit der „Freischütz-Fantasie", die den ersten Teil abschloß. Im zweiten Teile hörte man neben der Ouvertüre zu Wallensteins Lager das wunderschöne Lied „Behüt Dich Gott", da» von dem Tromba-Solisten Herrn Link« in voll- kommen» Tonreine wirdrrgrgrben wurde. Nach einem militärischen Marschpotpourri griff das Orchester zu Blas instrumenten. In mächtigen Akkorden erschallten der Zapfen streich der Deutschen Kavallerie mit Gebet und drei Parade märsche aus Feldtrompeten mit Kesselpauken. Hier bewies Las Orchester seine Meisterschaft und überwand sicher all« Anstrengungen, die durch das kurze Aufeinanderfolgen der Märsche an jeden einzelnen Musiker gestellt wurden. Dem Kavalleristen klangen wohlbekannte Töne ans Ohr, die im Dienste des Vaterlandes so ost »ur Nachtruhe riefen oder beim Parademarsch im Sattel den Reitergeift stärkten und die Anhänglichkeit an den Soldatrnstand belebten. Dem Konzert folgte Ball. Auch bier zeigte es sich, daß bet den Klängen der Trompeten, »u denen di« Musiker spä:er griffen, di« Paar« in gröberer Anzahl die Tanzbein« schwangen. Eine reichlich anSgestattet« Warenlotterie, in der auch ein« Anzahl Mehlsäckchen für die Weibnachtsbäckerei mit ent halten war. regte zur Entnahme von Losen an. Hier und dort sah man glücklich« Gewinner. Di« vom Verein», porftrber. Kam. Hermann Müller, zu Beginn de« Konzert» «»«grsprochrnen Wünsche für ein paar vrrgniigte Stunden dürften sicher für all« Beteiligt« in Erfüllung gegangen sein. ° —* Zum Streit um da» RetchSschulgesetz. Die Bünde der Freien Jugendbewegung Sachsen» haben sich in einer Entschließung auf das schärfst« gegen da» Reichsschulgesetz ausgesprochen, weil der jetzige Entwurf di« Zerrissenheit unseres Volke» zu verallgemeinern drohe, weil er eine der Eigenart des Dienste» de- Jugendleiter» entsprechende Erziehung unmöglich mache und wett schließ lich bet dem Entwurf nicht zuerst erziehlich« Grundsätze maßgebend gewesen seren, sondern parteipolitische Er wägungen den Ausschlag gegeben hatten. Unterzeichnet ist die Entschließung von neun sächsisch«» Gauen der größ ten Bünde der osutschen Jugendbewegung. —' Vorsicht bei elektrischen JnstaNa- tionSanlagen in landwirtschaftlichen Be trieben. Zwei UnglückSsälle veranlassen die Presse stelle der Lcurdwirtschaftstammer, erneut auf dte Unsall- Ev«n VoltdaE.streik «xttettn. »«Krag, ko »M Lade« besonder» Re Güttrbo denarbeiter. Rangt«-, Heizhaus-, Vahnunter-altung». und sonstige Bahn hosSpetttebSar beiter. Der Güterverkehr iß damtt lahmgelogt. — Z, bo» Streik -er Dresdner Eiienbabnarbtttzer meldet di« v. Z„ dir Ver- lttwr Hauptverwaltung d«r Reichsbahnen bat sich, wie wir erfahren, entschlossen, zwei Kommissar« der Hauptverwaltung nach Dresden zu entsend«» und dadurch ihr«» Einfluß auf di« Gestaltunader Dinge geltend zu machen. —* Besondere Ausbildung de« V-Lug- Schaffner. Die Deutsche Netch-bahn-GesMchaft vead- stchtigt. der Ausbildung und Auswahl der Schaffner, die in D-Zügen tätig sind, besonder« Aufmerksamkeit zu wid men. Sie will, wenn dte psycho-techntsche Eignung-prü- fung bestanden ist, ein besondere» Anlernversahren für Schaffner «tnführen. E» soll auch, wie der Nachrichten dienst der Reich-zentrale für Deutsch« Verkehr-Werbung meldet, vor allem bet Beurteilung der Allgemeinbildung Wert auf dte Beherrschung der deutsch«» Sprache, auf klare, sachliche Ausdruck-weise und auch auf einige frenrd- sprachliche Kenntnisse Wert gelegt werden. —* Rückblick über Len Besuch der är-tliche« StuLtenkommtsston de» Völkerbund«». Di« ärztliche Stubienkommisston de» Völkerbund«» hatte von» 18.—22. Oktober L. I. Gelegenheit. medtztnalpoltttsche, wohl fahrt-pflegerische «nd gewerbehvatentsche Verhältnisse km Freistaat Sachsen kennen zu lernen. Besonder«» Wert war nach dem Wunsche de» Völkerbundes auf die Verhältnisse 1« kleineren Otten und auf dem Lande gelegt worden. So wurden mit großem Jnt«r«ff« u. a. dte Einrichtungen de« Gesundheitsfürsorge in der Stabt Freital besichtigt. Et« wesentlicher Teil der kurzen, zur Verfügung stehenden Lett wurde der Heimarbeit in der Sächsischen Schweiz (Sebnitz) und im Erzgebirge (Seiffen-Olbernhau) gewidmet. Unter Fübruna der zuständigen GewerbeaufslchtSbeamten und Be teiligung de» Land«»sewerbearztes. der n. a. Vorträge über die Einrichtung der Gewerbeaufsicht in Sachsen, sowie über di« Mitwirkung de» Arztes in der Wohlfahrtspflege htett^ wurden den BölkerbundSärzten eine Reibe von Heim- arbeitSbettteben, sowie einig« Fabriken und endlich di« Spielwarenfachschule ln Grünhainichen gezeigt. Am Schluß- tage tn Leipzig wurden endlich zwei für dte Leipziger In dustrie typische Großbetriebe unter Beteiligung de» De- werbeaufstchtSamteS besichtigt. Au» den wiederhotten DankeSworten der AuSlanbSärzte ging vornehmlich da» «in« hervor, daß sie alle überzeugt waren, dte Arbeit tn der säch sischen Industrie, ihre wirtschaftliche Sage, sowie di« soziale» Verhältnisse der Arbeiter so kennen gelernt zu haben, wt« sie wirklich sind. Di« schwierige wirtschaftliche Lage Sachsen» wurde ebenso anerkannt, wie die besonders schwer« Arbeit der Gewerbeaufsicht, die. wie der Bettreter Hollands tn seiner Gchlußansprache besonder» hervorhob. gerade wegen der engen Verknüpfung von Volksgesundheit und Indu strialisierung eines viel ausgesprocheneren fozialhygio- Nischen Einschlag» bedürfe als anderswo. Daß die Be mühungen um die gesamte Jugend auf der Jugendburg Hohnstein und die Aufopferung der Lehrer «nd Erzieher In der LandeSbltndenanstalt, sowie tn der Taubstummenanstalt tiefen Eindruck auf di« ausländischen Gäste gemacht haben, sei zum Schluffe noch ebenso hervorgehoben, wie der Besuch der Landesheil- und Pflegeanstatt tn Arnsdorf und der Hei!- stätte Gottleuba der yandesverstcherungSanstatt. * Röderau. Am Mittwoch wurde in Lamm» Restau rant eine Versammlung von Freunden de» Evangelischen Bunde» abgehalren, in welcher der Kreisverbandsvor- sitzende de» Ev. Bundes für die Ephorie Großenhain. Herr Pfarrer Segnitz au» Zabeltitz, einen Vortrag hielt über: Luther, der Führer zur Heimat der deutschen Seele. Seine wertvollen Ausführungen hatten den Erfolg, daß die Versammlung einmütig beschloß, einen Zweigverein Röderau des Evangelischen Bunde» zu gründen. In die Mitgliederliste trugen sich sofort 28 Mitglieder ein. Zum Vorsitzenden wurde Herr Pfarrer Ludwig, zum Schrift führer Herr Gärtnereibesitzer De Coster «nd zur Kas siererin Frau Lina Naundorf gewählt. Der Verein wird im Januar seine erste Mitgliederversammlung halten. Wir wünschen ihm von Herzen, daß er wachse, blühe und ge deihe zum Segen unserer teueren evangelische« Kirche und unserer Kirchgemeinde. Klingenbaln b.O. ZweiKtnder ertrank e». In Klingenbain sind Mittwoch nachm. zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahr«» beim Schlittenfahren im Dorsbach« ertrunken. Ts bandelt stch um di« beiden Söhne de- GutS- arLeiterS Schmieder. Der Aelteste ist auf dem Eis« «inge- brochen, und bei dem Versuche, ihm zu Hilfe zu kommen, ereilt« den jüngeren Bruder da« gleiche Schicksal. Leider blieb der Unfall unbemerkt; di« Kinder wurden erst geraum« Zeit später als Leichen aufgefunden. —* Dresden. Todesfall. Durch UngkkckSfall starH. 74 Jahre alt, der frühere Obermeister, Mttgründer der Malerzwangsinnung und frühere Lehrer an der Fachschule. Malermeister Robert Geyer. »Dresden. Der Stand der spinalen Kinderlähmung in Dresden. Im Stadtbezirk Dresden haben sich in der -weiten Novemberhälfte Neuerkrankungen an spinaler Kinderlähmung nicht gezeigt. * Dresden. Einweisung d«S neuen zweiten Bürger- meister» Dr. Bührer. Bor versammeltem Mate und t« Gegenwart einer Abordnung der Stadtverordneten unter Führung der Vorsteher Dölttzsch und Holst wurde Donners tag mittag im Sitzungssaal« de» GesanttrateS der neue Zweite Bürgermeister der Stabt Dresden, Dr. Eduard Bührer, durch Oberbürgermeister Dr. Blüh» In sein Amt etngewtesen und eidlich verpflichtet, zugleich auch al» Erster Stellvertreter de» Oberbürgermeisters. In seiner Bv- grübung kennzeichnete Oberbürgermeister Dr. Vlüher dte Aufgaben, dte Dr. Bührer tn der sächsischen Kommunalver waltung wie auch angesichts der jetzigen Finanzlage der Städte btt Leitung de» ihm -«gedachten städtischen Finanz amtes erwarten, und sprach die Hoffnung auf ein gedeih liches Zusammenarbeiten au». Danach begrüßte Gtadtver- orbnttenvorsteher Dölttzsch den neuen Bürgermeister im Namen der Stadtverordneten, indem er den Erwartungen NuSoruck gab, die das Stadtverordnetenkollegium tn seiner Gesamtheit an sein« künftige Amtsführung knüpfe. Luch er ismerksam zu machen, wobei darauf hing». >aß durch die neun,gründete Arbetttgemetn- erwachung elektrischer JnstallationSarbetten >aftltchen Gehöften" durch Sachverständig« enlosr Prüfungen der elektrischen Anlagen en Richtlinien tn -an» Sachsen Vorgenom- Durch tuele Prüfungen soffen affe Mängel Werden, die Brand« oder Unfaffschäden Her vorrufen könnten. — Die Erfahrungen haben gezeigt, baß bei Unfällen durch elektrischen Strom ein Erfolg der Vie- derbelebungSverkuche nur dann zu erwarten ist, wenn da mit ohne Verzögerung begonnen wird. Der Verunglückte soff nur au» dem Gefahrenbereich gezogen werden, aber nicht erst an einen anderen Ort gebracht werden: auch soff man, keine Zett verlieren mit Heranrufen weiterer Hilfe. Die Wiederbelebungsversuch« müssen sofort be ginnen und sind nnndestenS zwei Stunden lang durchzu führen, wenn ein Erfolg nicht früher etntritt. Der Ver lag I. Ed. Wunderte. Main,-Kastel, hat ein auf Blech ge- druckte» „Merkblatt für Verhaltungsmaßregeln gegenüber elektrischen Freileitungen" tzerauSgedracht, dte vom Ver band deutscher Elektrotechniker ausgestellt sind, desgleichen eine „Anleitung zur ersten Hilfe bet Unfällen" auf Ver- anlasjung d«S verbände» der deutschen veruf-genoffen- schaften. —* Sozialdemokratische Anfragen. Dte sozialdemokratische Fraktion hat im Landtage eine An frage etngebracht wegen der Ausführungen de» Mini sterialrat» Zieger, der im WohnunaSauSschuß de» Reichs- tage» für «in soziale» Miet»- und Wohnungsrecht eintrat. E» wird um Auskunft gebeten, ob Zieger im Auftrage der sächsischen Regierung gehandelt habe. Eine weitere Anfrage befaßt sich mit der durch den deutsch-südslawi schen Handelsvertrag etngetretene Zollerhvhuna. ES wird gefragt, ob dte sächsischen Vertreter tm RetchSrate für die ZoNerhöhung stimmten und wie dte Regierung ihre Stellungnahme rechtfertigen wolle. —* Militärische Standortverlegung. Nach, dem zum 1. November d». I». der Jnfanterteführer 4 von Dresden nach Magdeburg verlegt worben ist, wurde jetzt die Dienststelle Fürsorgereserent für die Truppen der Provinz Sachsen und de» Freistaates Anhalt, bisher beim 12. Infanterieregiment, oezw. Standortkommando Halberstadt, die durch ihre Bemühungen um die Unter- bringung auSschetdender Wehrmacht-angehöriger in bür gerliche Berufe behördlichen und privaten Kreisen bekannt gegeben worden ist, zum Stabe de» Jnfanterteführer» nach Magdeburg verlegt. —* Haltet da» Geflügel von der ver- kehrSstraße fern! Au» Strehla wird berichtet: Gestern ist auf der Oschatzer Straße einem hiesigen Automobil eine Lenne in die Windschutzscheibe geflogen, wobei diese in Trümmer ging. Besitzt rn einem solchen Falle der Chauffeur nicht Geistesgegenwart genug, dann ist da» Unglück nur zu leicht geschehen. Geflügel sofft« unbedingt von verkehrsreichen Straßen und Plätzen fern gehalten werden. —* Günstige Kaufgelegenheiten sind der sparsamen Hausfrau immer sehr willkommen. Sie muß in der heutigen Zeit ja sparen, und da die meisten Be dürfnisse sich nicht beliebig verkürzen lassen, wird sie in der Regel auf billige Preise sehen und darum keinen Gang scheuen. Unsere Zeitung ist in dieser Hinsicht ein sehr lehrreicher Führer, da viele Geschäfte ihre Anzeigen darin vereinigen. Es empfiehlt sich also, auch dem An zeigenteile besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Da btt den heutigen hohen Zinssätzen der schnelle Umsatz die Leistungsfähigkeit der Kaufleute erheblich steigert, ist e» natürlich, daß die Ankündigungen der Kaufleute tn ihren vorliegenden Anzeigen wichtige Fingerzeige für die ein kaufende Hausfrau enthalten, dte man eifrig lesen sofft«. —* Erleichterung der Wohnungsnot durch Reatnerheime. Zur Erleichterung der Wohnungsnot hat man hier und da in großen Städten für die Unterbrin gung von alleinstehenden Rentnern und altersschwachen Per sonen gesorgt. So hat auch di« Stadt Magdeburg ein« größere Anzahl Kleinwohnungen für alle Leute und Si«che errichtet. Hier waren es di« SttftSverwaltungen. dte tm engsten Zusammenwirken mit der Stadt den Bau dieser Wohnungen kinanzterten. Bedingung für di« Aufnahme von Bewerbern in dies« Wohnungen war In allen Fällen die Freimachung einer im Stadtgebiet gelegenen Familienwoh nung. ES sind tm ganzen 108 solcher Wohnungen, die aus einer Stube mit und ohne Kochnische bestehen, entstanden. Di« Kosten wurden, abgesehen von HauSzinSsteuerdarlehen, ans den liquide» Mitteln der Stifte «nd aus Vergütungen be stritten, die das Wohnungsamt für die Freimachung der Altwohnungen zahlt«. Da» Wohnungsamt seinerseits ent- nahm seine Zahlungen aus gelegentlich eingehenden Ent schädigungen für Freigabe von Wohnräumen zu Gewerbe zwecken oder dergleichen. Diese, sehr zweckmäßigen Zusam- menarbett »wischen Wohlfahrts- und Wohnungsamt ist «» »« Lanken, daß eine nicht geringe Zahl älterer Leute in b«n Genuß der Vorzüge einer GttftungSwohnnng gelangte«, außerdem 108 Wohnungssuchenden Familien ein« meist ver- hältniSmäbig gute eigene Wohnung zugewieseu werden konnte. —* D«r Ejs«nbabnersir«tk 1« Dresden. Dt« Pressestelle der ReichSbahndlrektton Dresden teilt mit: Dt« Zahl der bestreikten Stellen hat sich nicht verändett. Der Streik beschränkt sich nach wie vor aus Dresdener Dienst stell«». Die Heranziehung von Hilfskräften nimmt den er- wünschten Fortgang. Dank der getroffen«« Maßnahmen ist es gelungen, den Personenverkehr aufrecht zu erhalten. Im Güterverkehr konnte ohne Annahmesperre au-gekommen werden. Teilweise tn der Presse verbreitete Nachrichten über Lahmlegung de» Ranglerbahnhofe» DreSdere-Friedttch. stadt sind falsch Zwar sind dort gewiff« Minderleistungen infolge de» Streik» eingetreten, doch ist der Betrieb durch Verkehr-Umleitungen und Einsatz von Ersatzkräften flüssig erhalten worden. — Dte Bezirksleitung de» EinheitSverban- de» der Eisenbahner Deutschland» bat an den ReichSbahn- direktw «»Präsidenten ein Schreib«« gerichtet, ln dem sie er- klätt. dt« Organisation steh« infolge ihre» Verantwortung»- bewußtfttnS gegenüber der gesamten Bevölkerung und Wirt- schäft zur Vermeidung gröberer Spannungen der RetckS- bahndirektto» «u Verhandlungen zur Verfügung. Wie die BeztrkSltttung weiter mttteilt, sind nunmehr die Eisenbahn.
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