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- Erscheinungsdatum
- 1927-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-06
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Monat
1927-09
-
Jahr
1927
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ihrer» aufgewschtm Sie war augenscheinlich wie es das jetzt los- wmsger auf ein ie Mstteiluug, daß ihr Weg dar nämlich« Ziel habe, wir der sein«, equlfte Hartwig mit einer ganz seltsamen Freud«. »Die, «ei» Fräulein/ fragte er, .auch Sie wMen nach »Und wen» wir noch in den schönen Zeiten des Mittelalters lebten, könnte» Sie mich emfach vor sich auf dal Pferd nehmen,* scherzte fie: .schlimm genug für mich, daß unsere moderne» Schrcklichkeillbegriff« Sie von solchem Küterdienst entbinden.' »Jedenfalls entbinden fie «ich nicht von der Der. pfiichtung, «ich Ihnen vorzustellen. Hartwig Steeusborg, Oberverwalter auf Rambow. Sie neigte graziös da» Köpfchen, aber st« HM eS nicht sfir ersorderüch, fein« Höflichkeit ans die gleich« Weise zu er widern. .Dir wachen also «och Gelegenheit haben, nähere Bekanntschaft miteinander zu schließen,' sagte fie nur in ihrer leichten, helleren Weis«. .Stun, der Anfang war immerhin romantisch genug.' tvorriegung folgt.) hernieder, des schutzlosen Reiter innerhalb weniger "Mimllen big aus die Haut durchnässend. Da ihm der scharfe Sewitterwiud die mit groß« Haack- körnern untermischt« Waffertropf« gerade iss Gesicht te, war Hartwig kaum «och imstande, die Dinge in seiner Umgebung «ahrzunehm«, und er mußte sich mehr der seines Pferdes überlassen, als daß er imstande gewesen wäre, eS auf dem recht« Wege zu erhalten. Plötzlich aber war eS ihm, als hab« er durch aw da» Heul«, Braus« und Plätschern hindurch, welcher den Aufruhr der Elemente begleitete, den Zuruf einer hell« menschlichen Stimme ver- mtd knatternd« Donnerschläge, wckche jetzt fast ohne Unter- bA^m^Mum^AAA wacht« »Eft -ine lebhaftere r^Nuug zwisch« d«vom Schicksal zusammengesührtm Leidensgefährt« völlig unmöglich. Nur wenn einmal em b» sonders greller Blitzstrabl di- dunkle Wolkenwand rerrch und die weite Ebene, die sich vor ihn« ausbreitete, in ein Meer von bläulicher Glut zu wandeln schien, hörte Hartwig ein« Ausruf echter, beinahe andächtiger Bewunderung von dev Lipp« seiner schön« Nachbarin, und mit wahrem Entzücken betrachtet« er in solch« Augenblick« das herrlich« Ebenmaß ihres klassisch rein« Profils. DaS Mißgeschick, von welchem sie da betroffen worden war, schien dre funge Dame auch nicht üu mindesten ver stimmt zu hab«, obwohl eS fich in ihr« aufgeweichten Süefelchen und ihr« durchnäßt« Kleidern sicherlich un- anaenchm fühlbar «achte. ES war eine so sonnige Heiterkeit aus ihrem Gesicht, eine so köstliche Frische im Klang ihrer Stimm«, daß mau nicht zweifeln konnte, fie betrachtete dies« wilde Empörung der Nallrr nur als ein Schauspiel von be- - - - zu den ungewöhnlicher dessen Veranstaltung mav mitgespielt zu haben schienen. „Wollen Sä nicht eintret«, mein Herr? hört« Hartwig lbe, glockenreine Stimme die ihn schon dubch ihr« Zuruf das Vorhandensein des Schuppen« auftnerksam gemacht .Ich fürchte mich nicht vor der Gesellschaft Ihres der. Im Unglück muß man sich einrichteu, so gm es lüftete trotz der strömend« Regens, in welchem er immer stand, sein« Hut und machte ihr ein« höfliche »eugung; seine Erwiderung aber wurde zum größten Teil deut Heulen der Windes und dem Plätschern des Regen« after und schüchterner ae- is« «an Las liebreizende. denken. Da er dm Gras« Westernhag« bereu« genugsam kannte, um zu miss«, daß derselbe unt solch« widerwärtigen Ding« so wenig als möglich behelligt zu werd« wünsch«, so faßte er, die Fruchtlosigkeit seiner eigen« Bemühungen erkennend, den Entschluß, sich unverzüglich nach dem nahen Städtchen Rothacker, dem Sitz eines Amtsgericht und emer entsprechenden Polizeiverwaltung, zu begeb«, um dort in eigener Person die fitr die Einleitung einer ordentlich« Unter suchung erforderlichen Schritte zu tun. Er kehrte -ärum nach dem Wirtschastshofe zurück und ließ sich dort das Reit pferd satteln, welches ihm der Graf sill fern« persönlichen Gebrauch zur Verstimm« ««stellt hatte. Man berichtete ihm, daß während der letzt« Stunde Graf Thun zweimal auf da« Hof« erschienen wäre, um nach ihm zu fragen; da er aber weder ein« Wunsch noch eine Bestellung hinterlass« haft«, legte Hartung auf diese Erkundigung« kein Gewicht, sondern rrtt davon, ohne sich zuvor noch einmal nach dem Schlosse zu begeb«. In dem Städtchen hielt ihn die Erledigung seiner unange nehmen Aufgabe länger zurück, als er eS vorausgeseheu hatte. Erst in d« Nachmittagsstunden kam er dazu, in einem Gast hofe eine einfache Mahlzeit zu sich zu nehm« und dann s«n Pferd wieder zu besteigen. Der höfliche Wirt, der ihm bi« .. ... hatte, deutete >as dunkle Gewölk, zieh« begann, und schon drinnen ausgesprochene Warnung. r Rambow in keinem Fall erreich« können, ' " " " :, .und untvavAS finden illerkommen. Wenn Sie Bet d« v «arbeit« an der Untergrundbahn Eck« Mck«r und Köntastraüe in Berit» »nrba» b«to Morgen zwei Arbeiter durch «üströomvLe »Atz »Wt. «evicker. ein« Kabel»«» »ach st» so«, wobei ein ««hloffer leicht verletzt wurde. Der Brand w»rda durch die Heuerwehr ««löscht, bevor er «über« AaSLehuuna annehw« kouut«. Di« amtlich« Uutersuchn», Sst«r da» Gpr»»g»»alück bet Zimm,rode. Nach der amt lich« Untersuchung steht fest, daß die Svreuastoffladuna t« Gewicht vo» 1ÜS0 Kilogramm auf de« Basal««» bei Atm- i «er»rode berells am Freitag in d« beid« erst« Sa»»«» - »e» fechgehv Meter ttei« Sprmgstoll«» uutergebvocht wor- den war. von der etwa -0 Man» stark« BeleNschaft de» 1 Betriebes war« »wet Schießmeister und neun Man» mit dem Zumauern der Sprmgstoffkammer« beschäftigt. Dies« > Augenzeuge» find sämtlich tot. Die Vorkehrung« für di« elektrische Sprengung war« »och nicht getrost«, d» dte Sprengung selbst erst am nächste» Lage stattftud« sollt«. Der klein« Rest von Patrou« wurd« in orbnuwg»g«chßer veschast«h«ll vorgefuud«. Ost««» Vicht ist tu b«m Styl!« offenbar nicht verwendet worden. Die elektrisch« Zünd- »nascht»« war »och nicht anaefchlofi«. Infolgedessen ist über di« Ursache d«r Katastrophe Vischer keinerlei Feststellung möglich gewesen. Di« in d« nächst« Lag« auSzvführ«. den SusräumuugSarLette«, di« vtelletcht neue AnhattSvunkt« ergeb« «erb«, erfordern große vorficht, da vielleicht di« ein« Spreugstosskammer noch gefüllt ist. Da a» d«r Außen mauer an der fast vierzig Meter -och« Ahbauwaud zahl reiche Fel »stücke «lockert find, wird «au diese zunächst ent fern« «üff«. L» ist Vorsorge «troff«, baß iede Spur, die auf du Ursache Le» Unglück« htnbeuten könnt«, mit be sonderer Sorgfalt ««sammelt wird. Bo« d« elf tödlich verunglückt« find nur drei äl» einigermaßen erkennbare Seich« geborgen, außerdem wurd« zahlreiche einzelne Letchentetl« «sammelt. Soweit die «naehürtg« nicht die Beerdigung der Leichen vornehmen wollen, wird die Bei- setzung d«r Reste tu «tuen» gen»«infamen Grabe am Michel», bera am Dienstag vormittag trn Beisein der Vertreter der Behörden ersolsten. Die veute de» Postdesrandanteu Wegner. Bon den 60006 Mark, di« der bei einem Berliner Postamt beschäftigte AuShelfer Paul Wegner au» einem unterschla- gen« Wertbrief erbeutet hat, find nunmehr insgesamt «ftva »8000 Mark wieder -erbeigeschastt worbem Segnir hatte da» Geld an verschieden« Stell« versteckt, «. a. bei seinem Bruder in Rauchfangwerder 6000 Mark. Der Hauotzotl der veute. bestehend an» 22776 Reichsmark und «2000 Dschecho- Kron« wurde bei einem Gastwirt tu Komotau in der Tschechoslowakei aufgefunden. Da» Geld wurde a» all« Stellen beschlagnahmt und für d« Absender Le» Wertbrie fe» sichergestellt. Hohe Strafen für Stiuerhinterziehnng. Et» Kaufmann au» Boppard, der von einer Tabak-Fabrik i» Dieburg Zigarren ohne Bauderol« und solche mit un zureichenden Banderolen bezog« und verkauft hatte, wurde vom Schöffengericht Sobl«» zu zwanztgiansead Mark Gelb- strafe verurteilt. Siu au» Galizien stamm«»«, in Koblenz wohnender Kaufmann hatte mehrere hunderttausend nicht versteuerter Zigarren tu d« Handel gebracht. Er erhielt ein Jahr Gefängui«, drei »och« Haft und füuszehntausenb Mark Geldstrafe. Ein anderer Kaufmann an» Koblenz, der arbeite« zur , , - . . al» Wohuvaum gedient haben und dann de« Verfall preis- «gckstn wmck« sein, nachdem « sein« Zweck erfüllt hatte. D» Bretter, welche ehemals die vorder« Wand gebildet hatten, wär« zum grüßten Teil herabgefall« und lagen halbvarfäult am Boden. Die dadurch entstandene Oeffmmg war groß genug, um daS Hereiusühren deS Pferde» ohne alle Schwierigkeit zu gestatt«, wenn auch allerdings auf den Schutz, d« der noch erhaltene Teil des lustig« Bauwerk» gewähr« konnte, kaum allzu große Hoffnung« zu seh« war«. Aber wie Willkomm« auch immer selbst diese primitive Zufluchtsstätte unter den obwaltend« Umstand« dem jung« Manne sei« mußte, zögerte er dpch, sie zu betret«, denn er sich, daß er nicht mehr der erste war, welcher sie als Obdach i» Anspruch K» verlaufe her M-»o--«--»^-»s»tz»»«»g-«» griff Horte mck stach -ag«tst» tu L« Kvpf »ud Eft, Stich traf Sag«tt« t» ba» Herz, ko baß . Zett verschieb. Suckmv würbe ft» da» Ar »»wall« gesängut» «tugeliefert. Zwei t»»»e Leut« »»» «tue« «K reu»«« Srauatzünbar »«tütat. Au» H gemeldet: Am Smrutag fand« zwei tunge S«t« bet Hau»- br»u« tu der Nähe der Arttllerteschteßstäub« b« Sü2er rUlt» Schravuell» und «acht« sich damit zu schaff«. Der Zünder explodierte und beide warb« getötet, übte Uutor- suchuug wurde eingebettet. Die verltuer Tragöbte 1« Erzte-u»«»- heim aufgeklärt. Wie bt« Morgenblätter »» ßtzv gestern gemeldet« Knabentragvdi« t« Mofie.Wais«h«ch berichte», ist e» der Polizei t« Lauf« de» Montag» gUuu- g«, d« mutmaßlich« Täter, Leu «tmmergenoff« he» ao- tötet« Knabe«, zu ermitteln. Dieter gab an, baß er bt« seinem Ztmmera«offeu gehürenbe Pistole t« Scherz auf dies« angelegt hab«, ohne »u wiff«, baß die Waffa eeiästm war. Al» er bann lo»gebrückt habe und der Kamerdb töd lich getrost« zusammen«ebroch« sei, habe er i» setuer Angst -em Erzieher die falsche Mtttetluna von »tue« Blut stürz gemacht, worauf er dapougelauf« »ab u«-er- getrrt sei, bi» ihn bi« Polizei ausgegrifs« ha»«.^ Der Magdeburger Ehauffeurmörbrr ga st «»big. Der in Hamburg verhaftete und «ach Magd«, bürg übergesührte Paul Jucha bat bet seiner vernebottrng «f dem Magdeburger Polizeipräsidium eingeftanL«, d« Mord an de« Leipziger Ehauffeur Wittig am SS. August begangen zu haben Der erst 21 Jahre alte Mörder wurde dem Untersuchungsrichter zugeführt. i Mordversuch? S« Sonntag abend fand« au», einer Versammlung in Ru«««ohl -vrückkehrend« Reich»- banyermttalteLer ein« Kameraden «e» Rummenotl, der ans -em Rade vorauSgefahr« war, blutüberströmt auf. Der Ueberfallene, dem ein Dolch tief t» b« Stücke» ge stoßen war, wurde tu da» Krankenhaus in Hage« gebracht, vo« d« Tätern fehlt bisher jede Spur, obwohl da» Hagener Ueberfallkommando und di« Schutzpolizei al»bald zur Stelle waren Ei» schreckliches Kamiltendrama hat fich gestern nacht in Dudweiler zugetragen Der Gemeinde- arbeiter Bruckner kam in betrunkenem Zustand »ach Hause und geriet mit seiner Tochter in einen Wortwechsel- All sich der Sohn Bruckner» etnmischte, erhielt er vo» seinem Bater einen Messerstich in» Herz. Er war aus der Stelle tot. Kampf »wische« der Polizei und «lne» wahnsinnigen Neger. Lu» EvanSoille sHnhianas wird gemeldet: Bei der Verhaftung eine» wahnfiuntg ge- worden« Neger», der sich in seinem Häufe verbarrikadiert hatte und mit einem Revolver verteidigt«, wurd« 5 Poli zist« verwundet. Die Polizei ging zuerst mit Träu« er zeugend« Bomb« vor und steckte dann da» Hau» in vpand. Die von Kugel» durchlöcherte Leiche de» Neger» wurde un ter den Trümmern geborgen. „ Gefährdung «ine» Auge» Lurch Bahn- fr«v e l. Bon der RetchSvahndirektton Stuttgart wird mit- geteilt: Der Personenzug 14 (Friedrich-Hagen-Stuttgarts wurde am 4. September um 23.15 Uhr vor dem Bahp-of Lonsee beim Straßenübergang vo« Zug« au» durch unbe rechtigten Eingriff in die Einrichtung -er Luftdruckbremse »um Halten gebracht. Au» der- Unterbrechung der Luft- druckleitung ergab sich «ine schwer« Gefährdung de» Äuge» bei der Wettersahrt über di« Geislinger Steige, »l» Täter kommen drei Burschen und ein Mädchen in Betracht, di« nach Angabe vo» Mitreisenden das Anhatten de» Auge» Umrisse eines halbverfallenen schuppenetttige« Bauwerks, die er bei der nebelhaften Ungewißheit der Beleuchtung ohne jenen wahrgeuomweu Hecken würde. er <-»a dem Sattel und trat an Zu seiner Linken ragte wohl di« Spitze eines Kirchturm» über die Wölbung «ine» flachen Hügelrücken» empor, aber Np Entfernung, welche ckn von jettttn Dorfe trennte, wax stach seiner Schätzung noch eine «cht beträchtliche, um al» er ja tm Sattel nicht den geraden Weg über die'FÄder nehmen konnte. Und schon fühlt» ar die ersten große», «SfalmN Regeutropfe» tm Gesicht mck a» den HLtckeu. Er zog S atz» vor, auf der Landstraße zu bleiben und eS dem Zufall zu überlassen, ob er ihm hier lrgendwo «neu Schlupfwinkel weisen würde. Der erste» Wut de» Gewitter» vermochte er ja nun doch nicht mehr zu entgehen. Rasch aufeinander waren dir ersten Bütze und Donner schläge erfolgt, und nun rauschte rin wolkenbruchartiaer Reaea geübt, wie er'sie ähnüch niemals bei einer ersten Begegnung empfunden. Er spürte ein« Empfindung, daher Freude, wie wem» ihm etwa» außerordentlich angenehme» widerfahren wär», vnd doch zugleich ein« Beklommenheit, dt« ihm selber sehr töricht erschien, ohne daß e» ihm darum doch leichter ge- pordeu wäre, fich ihrer zu erwehren. Run standen Ro» und Reiter glücklich unter dem niedrig« Bretterdach«, durch dessen Fugen Wind und Regen mehr al» , wünschenswert ^Durchlaß sanden. Mit vermehrler Heftigkeit I strömten ring» umber di« Wasserfluten nieder, und dü> rolleud«» » vor die Tür seines Hauses das Gelei mtt einem besorgten Kopfschütteln « weiches den blauen Sommerhimmel zu wiederholte eine s »Sie werden ehe das Gewitter losbricht^, meinte er. Sie kaum irgendwo ein leidliches Unt«kommen. Wen« Sie aber noch eine Stunde verweil«», kann recht wohl alle» vor über sein.* Hartwig dankte ihm für den gut gemeinten Rat; ah« « befolgte ihn nicht, da er den Ausbruch deS Wetter» dl Ke» Tat nicht für so nahe bevorstehend hielt. Aber er haft» nach Verlauf einer halben Stunde kaum den dritten Tji» seines Weges zurückgelegt, al» er mit einigem Unbehagen erkannte, daß die Prophezeiung »deS^PMes doch zutreffend gewesen war. Die vorher weiße« MoWnckallen hatten ein» grau-schwarze oder schweflig-gelbe Fachung «mgenommetz mnd nachgerade daS Firmament vollständig bedeckt. Dumpfe» Donnerrollen wwwe in immer kürzeren Zwischenräumen ver nehmlich, und nun brausten auch schon die ersten heftigen Windstöße, haushohe Staubwolken äufwirdelad, über oft Ebene dahin. ' Hartwig fürchtete zwar für feine eigen« Person etnch tüchtigen Regenschauer rucht im mindesten; aber er Hätte d-S wertvolle Pferd, welche- durch den scharfen Ritt m dch j schwülen, drückenden Lust stark erhitzt war, gern stör einer verschlungen, denn fie i wesen, all «S sonst Hart lachende Gesicht dich« Wohllaut ihrer Stimme «leistet statte, wnrde zu drei Monaten Se- füufbnndert Mark Geldstrafe ^verurteilt. . Atschdampfer an-^Aaiten. Dak -..-»»schiff -Solm* hat am T September de, IchLampfer -Duckwttz* (Kapitän eufiuas weg« Wsr an. AstWet ist) wegen aletche» Vergehens, veidt e wurde» «»» Gericht von Revklevik zu einer Geld ke mm i« 1S V00 Kron«, Beschtagnahm« de» Gange» uni Geräte, sowie zur Tragung der GerichtSkosten verur NM. Beide Verurteilten habe» Berufung etugelegt. Atorbebrette, im Vöhmerwakd. Der Wa» derer Her dte einsame» Gegend« de» vübmerwalde» durch- fimift, trifft am WearSrande unweit der Dörfer oft ein kNvvtfttz ««» »a detten Gchte« buntbemalle und «ft yn- fchrM« versehene manne»hobe Bretter, dte anfrecht neben- «u>«d«r an Pfähl« in brr Erde stecke«. UeLer die ve- denttenp dtcher seltsamen stummen Versammlung wird er fich botm Lese« »er Fuschrtften bald klar. E» find Erinne- «ugötafel» verstorbener, die di« Anverwandte« kunstvoll berrtchte« ließe«. Die Inschrift besagt zunächst, daß der AM« «es dtesem Brett geruht hat. bann folge« die Perso- »att« und zum Schluß ei» Bibelspruch. Die .Bretter stick schön vorgertchtet mit biblischen Bildern geschmückt und mtt eiste» kleine» Schutzdach versehe«. Sie gewähre« in mitten der Waldeinsamkeit «inen pittoreske« Eindruck Gtnr« und Reg« spiel« d« Tafel« oft übel mit: wie aus iHv« zu seh« ist. Ans den Fremden werd« st« stet» einen »achhalng« Eindruck «ach«, da fie al» urwüchsiger SluS- brnck Le» religiösen Sinue» und der etg«artig« Voeste d« bieder« Wallbewohner zu erkenne« sind. Da» Abenteuer «ine» Prinzen. Prinz Olaf von Schweden, «in sehr «etter tunger Herr, der sich augew kftcklich auf einer Well reis« befindet, kam auch in da» aast» Nche Amerika, wo er zuerst die Metropole Newyork besuchte. Bau den Bereinigten Staat« weiß mau, daß sein« Bürger alle gleich find. Gleichwohl schätz« ste auswärtigen Besuch hochgeborener Persönlichkeit« sehr, und diese Vorliebe ist sogar soweit gedieh«, daß man einer leibhaftig« euro päisch«« Löuiaiu für eine klein« Filmaufnahme den .unbe deutend«* Betrag von SS 000 Dollar gezahlt hat. Kür ein« findig« Kopf ist da» ein« Anregung gewesen, ein höchst feudale» Restaurant zu eröffn«, deff« Bedienung sich nur au» dem Sttev« Adel mtt anerkanntestem Stamm ba»W znsammeusetzi. Sein« Spekulation «ar richtig. Der Snob kennt keine höher« Sektgkett. als io diesem Eldorado der Hochartstokrati« zu speis«, and übersieht sogar bei dieser Wo»we di« außergewöhnlich hohen Preise, die gefvrdert werb«. Aber schließlich kann man sich ja Ding«, die nicht gopad« alltäglich find, schon einmal etwa» kosten lassen, denn es ist Äch in einem freien Land« ein erhabenes Gefühl, fich vo» einem Oberkellner bedient »u wiff«, der ein echter öster reichischer Graf au- uraltem, reichSunnrittelbarem Geschlecht ist und noch dazu ehemaliger aktiver Kavallerieoffizier. Die Untergeben« deS findigen Restaurateur», di« die Bedie- mrug vollführev, stick echteste baltische Barone, und da mag «»-überslüfiia erschein«, zu bemerk«, daß di« Bardamen fürstlich« Stande» find. In diese» Abend für Abend-über füllte Lokal ist nun kürzlich Prinz Olas von Schweb« ge kommen und bedauerte, feststell« zu muffen, daß leider kein Platz für ih« war. Sein Begleiter wandte fich daher an den Geschäftsführer mck erklärte, daß dem Prinz« von Schweb« sehr daran gelegen wäre, hier ein« Platz zu finden. Was war bi« Antwort? Zu seine« Bebauern teilte der Herr des Hause» mit. daß bett» besten Will« augenblicklich eine Stel lung selbst für ein« Prinz« nicht frei sei . .. darum h Sie kümmerte fich um ihren schweigsam« Gesellschafter sehr wenig, bis endlich m dem ungederdigen Toben und Stürm« eine jener kleinen Ruhepausen eruzuttettn schien, «ie ste HHtigen und lange anhaltend« Gewittern eigenlüm- m ihr reizendes Ge,ichrchen «ücker »u und sagte: »Ihr armes Pserd ist nicht minder durchnäßt all Eie und ich, und wir hab« am End« gegen »eu Wind hier nicht viel mehr Schutz, all in einem Vogel käfig. Fürcht« Ere nicht, daß eS fich erkälten werde?* »Das fürchte ich allerdings,' gab er zurück, »und ick bckaure, die Warnung, welche man mir in Rothacker zu teil «erd« ließ, so leichtfertig in den Wind geschlagen zu haben.* . »Auch mir prophezeite mau den nahen Ausbruch des Angewitters, all ich auf de» Bahnhofe den verwegen« Entschluß laut werden ließ, den Weg nach Rambow zu Fuß
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