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HMt MN M sv die W MkVlWM II MlkBl- M MtzWI! Ak »III dmlMk M ik NsM UI»! i beste! Anflssnug Misere» PusselspielS: .Straubidyll' »end , de« uud Getvo »u Hörim 'erschrZWng «. 'esteuer «er- »«». v« Qp-achkofem de««« da» Uwvetter ihr Heim ga» ««» »«venüelich geholf« «erde«. MLesaM Me» Ui «edmn,««» «ch »«, Ermittlung«« der Wasserdau- dtrerttomu t« U»wettrr««diet ««« »u er»«««». Da»»« i« BlnggießtzüWk »87^ tft »ägtt^ die Häuser «och — deich Vi«t«r »« baue»; «tt Tatkraft rotrb «ich «es, «»bett t, btevaud genomm«, werd«». Dabei «ft e» auch selb«»«». Wabltch. da» wohl bi« »reifte« der «e» »» errichte»««» Häuser a«O dem Hochflutaediet hrrausgenvmme« »erd«tz ^«« bte »»« altershrr so dicht« Bebau«»» der Flußtäler bat bi« versetz»«« der Täler durch Tretbhvl» bewirkt und so letzte« Sude» durch plöÄiche« Durchbruch der htnter.de« Hdtzer« «»saeftaut«» Wassermass«» die «ntaftrsph« zu dieser Hvhe aswachse« lasse«. So kan« diese sch»«, betros. k«« Bevölkerung dieser Flußtäler die Brruhsgung hab«», da« von «er ReAer««« alle« geschieht, uw so rasch wie «ur tr-e«d «vältch Hilfe zu bringe« u«d de« Wiederaufbau biese» Saude,teile«, so wett es t« de« Kräften der Reale steht, tatkräftig,u fördern. MKiiiNls der ktMkdmiiiWWsesed». von Dr. Lrvssl. WW. Bor einigen Tagen ist der Entwurf eiu^> Gesetze, veröffentlicht ivorden, da, bisher al« „Steuer- ratznengesetz" bezeichnet worden ist, da, aber richtiger „Gteuerver^nfachnngsqesetz" genannt ivkrb. ES handelt sich um die einheitliche Regelung von Steuern, deren Erträge ausschließlich den Ländern und Gemeinden zugute kom- men. Es sind die, die Gewerbe-, die Grund- und die HauSzinS^Steuer, welch letztere als „Gebäudeentschul- dungssteuer" bezeichnet wird. Bisher hatten di« 18 ver schiedenen deutschen Länder und freien Städte verschie dene Regelungen dieser Steuern. Die Folge davon war «ne große Steuerungleichheit im Reiche und außerdem schwere Unbilligkeiten, wo ein Unternehmen auf den Ge bieten zweier oder mehr verschiedener Länder arbeitet und daher von mehreren Ländern und Gemeinden zur Grund-- und Gewerbesteuer heran gezogen wird. Die Ver treter der Länder haben sich in ihrer Mehrzahl gegen die «ichsgesetzliche Regelung der genannten Steuern aus- gesprochen, — im wesentlichen, weil sie nichts von ihren Gerechtsamen opfern wollten. Berechtigt sind die Ein- wände der Ländervertreter ,n dem einen wichtigen Punkte, daß die genannten Realsteuern fast die einzigen — und jedenfalls die wichtigsten — eigenen Einnahmequellen von Ländern und Gemeinden sind, irnd daß die Höhe der Einnahmen aus diesen Steuern daher dem Ermessen der Länder und Gemeinden anheimgegeben werden muß. Die- sem Einwand trägt der kürzlich vom ReichSkabinett ver abschiedete und jetzt dem ReichSrat zugeleitete Gesetzent wurf auch Rechnung. Er trifft für die Real- und Ge werbesteuer Normativbestimmungen insofern, als er einen »Lauptsteuersatz" und «ne „Steuereinheit" festsetzt, welche den Ländern und Gemeinden zur Bemessung ihrer Ein nahmen aus den beiden wichtigen Realsteuern dienen müs sen. DaS ReichSgeseh regelt also das Verhältnis, in wel chem die betreffenden -steuerpflichtigen heranzuziehen sind; die absolute Höhe der Besteuerung bleibt nach wie vor Sache des Landes und der Gemeinde. Die HauSzinssteuer (Gebäudeentschuldungssteuer) wird in vollem Umfange für da- Reichsgebiet einheitlich geregelt und lautet bekannte kich auf „Prozente der Friedensmiete". Die Steuervereinfachung ist eine alte Forderung der Wirtschaft; sie ist im Frühling dS. As. bei Schaffung de» neuen zweijährigen provisorischen Finanzausgleich, von den Regierungsparteien ausdrücklich gewünscht worden. Da das Gesetz ein« Neuordnung der Befugnisse von Reich und Ländern schafft, trägt eS versassungSändernden Charakter und muß, um in Kraft zu treten, von einer Zwetdrittel-Mehrheit des Parlaments angenommen wev- den. Darum hat sich das Reichs finanuninisterrmn vor endgültiger Fertigstellung des Gesetzentwurfes mit den Vertretern der größeren Länder in Verbindung gesetzt. Dabei sind manche von den Wünschen, die man in Wirt-! schaftSkreisen hegte, auf der Strecke geblieben. Dazu ge hört z. B. die Ernennung der ReichSstnanzämter zu aus schließlichen Zahlstellen für sämtliche Steuern, — also auch für die Grund-, Gewerbe- und Gebäudeentschuldungs steuer. Immerhin besteht jetzt die Aussicht, daß derr WMWüWnt. Varis, ». August. Der Internationale Vewerkfchafti konareß hat, «ach»«« Jouhaur sein Referat über die »Mo »er Arbeiter gegen Krieg ««» Mtkttart»mu» verlesen nck» bade» die «assermasie» i» der Nacht vo« ft, zu« v. J«li bi« Flußtäler des Müglttz- u«d Sottkeubagebtete» 1« bisher ««- »ekanuter Höhe überflutet «nb doch ist f» viel Unglück und et« so schwerer Sachschaden tu dieser kurze» Zett angertchtet worbe«, baß wohl «och viel« Monate verstehe« «erbe«, «be wenigst««» die äußere« Spure« be» Unglück» 1» be« Taler» wteber besetttgt fl*d. Groß wäre» die »ufgabe«, bi« 1« Un- -ettergebtet für den Wteberaufbau sofort zu leiste« wäre» and umfangreich ««» schwierig ft«b bi« »ufgabe«, bi« bort »och der Erfüllung harre«. Nachdem ««mittelbar «ach bem Unglück burch dankens» werte Hilfeleistung be, Reichswehr, der Polizei «nb viele« Draauisatwue« be« «»glückliche« Bewohner» brr Täler bi« erst« Hilf« gebracht worbe» war, war es die »ufgabe der Regierung, bas Rettung», und Steberaufbamverk s» rasch gl» irgend «iigltch in geordnete Bahne» »» lenke«. Unser- »ügkich «rnanute da» «esamtministerium be» Mtnifterpräst- denten zu« GtaaiSkommtssar und stattete ihn «rtt besondere« veftlgntsse« au». Der StaatskomMffar errichtet« sofort wieder 4 Rotbauäwter — Li« jede« Flußgebiet, bi« wiede- ra« »»tt besondere« Vollmachten ausgestattet werbe« muß» fen. »ufgabe der Ingenieure be» Staates war es «um nm all« Kräfte« die schwerste« Schädigungen zu beseitigen: da» Flußbett von gefährlich«« «nftauungen zu räume«. Rot- ftraße» «nb Notbrücke» zu baue«, bem Einsturz nahe Häuser zu sichern, »der abzubreche«, be« ost meterhohe» Schlamm au» be« Häuser« unb Betriebe« zu entferne«, «nb nicht zu letzt auch der so hart betroffenen Bevölkeruug mit Rat u«b Lat beizustehen. Dem StaatSkommtfsar hatte» die Ingenieure zuaesagt, baß in 14 Tage« nach dem Unglück bt« Täler t« »ollem Umfange für den gesamte« Fuß- unb. Fährverkehr MieberhergesteLt fein werde»; denn bi« Voraussetzung für die Wiederaufnahme jeder i«»ustriell«n unb gewerbliche« Tätigkeit bieses Land«steiles war doch die Möglichkeit, de« Verkehr wieder in die einzelne« Ortschaften hinein zu tra gen. Die Aufg«che tft 1» ber »»gesagte« Zeit gelöst worbe«. Das war nur dadurch möglich, baß unverzüglich eine Orga- nifatton für den Wiederaufbau geschaffen wurde, bi« viele Bauunternehmungen mit einer sehr große« Anzahl von Arbeitskräften zu raschem Schaffe« in be» einzelne» Ort schaften zu gleicher Zeit einsetzt«. E» würbe» insgesamt «ft vauunternehmungen mit der Ausführung ber Arbeite« be auftragt, wobei natürlich die Unternehmungen be» vo« Un wetter betroffenen Gebiete» in weitestgehendem Maße vo. rückstchtigung gefunden haben. Arbeitskräfte wurden zeitweise im gesamten Gebiet bis zu einer Höh« von Ist«» Man« eingesetzt. Mit emsigem Fleiß wurde Tag und oft auch Nacht geschafft, um da» gesteckte Ziel zu erreiche». Die Kräfte wurbm fast ausschließlich, so weit nicht di« einzelne» Unter nehmungen Stammarbeiter für gewisse Arbeite» mitbring«« Mußt«, von -en öffentlichen Arbeitsnachweisen zugewiesen. Nrena ist darauf geachtet worden, daß etwa au» der Jnbu- strie und Landwirtschaft grundlos abgewanderte Arbeits kräfte nicht eingestellt wurden. Bei der Schnelligkeit, bei der di« Arbeiten auSgeführt werben müßten, war natürlich ein« Sffentliche oder beschränkte Ausschreibung der Arbeiten — Mi« sie bei größeren Staatsbanken im allgemeine» üblich ist — ausgeschlossen. Hätte man das tun wollen, so würde heute noch das Gebiet verwüstet daliegen und jedermann würde mit Recht die Schwerfälligkeit der StaatSmaschin« beklage«. Hier mußt« unverzüglich eingegriffen und rasch un tatkräftig gehandelt werden. Die Bevölkerung der Fluß- iäler mußte in ihrer Not erfahren, daß die Regierung ihr tasch helfend zur Seite stand. ES mußten daher die Arbei ten unter Anleitung und Aufsicht der Notbauämter für wenig« Wochen zunächst im Tagelohn auSgeführt werben. Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wurde unter Füh rung des Staates ein Tarif für das gesamte Unrgettergebiet vereinbart, dem sich alle Kräfte zu fügen hatten. Im allge meinen — von einzelnen Ausnahmen abgesehen — sind diese Abmachungen auch ohne Reibungen durchgeführt wor den. Das in wenigen, besonders schwierigen Fällen, beson ders bei den Arbeiten oben in den Gebirgstälern, die für di« Unterbringung und Verpflegung einer plötzlich eintref fenden sehr großen Arbeiterzahl nicht eingerichtet sein konn ten, aelegentlich Ausnahmen gemacht werden mußten, war bei der Schwere der Arbeiten eine Selbstverständlichkeit. Dem StaatSkommiffar werden nunmehr so rasch al» Möglich von den Ingenieuren hie Pläne für deu endgültige» Aufbau vorgelegt werden, damit der Aufbauplan bem Ge- famtministerium und dem Landtag übergebe» werden kaum ES sind daher, um ein vollkommenes Bild der neuen Tal- tzestaltung zu erhalten, von einem Flugzeug der Lufthansa unverzüglich die zerstörten Teile der Täler der Gottleuba und Müglitz ausgenommen worben, so daß Lustbtldskizzen durch Aneinanderreihung ber Origtnalsenkrechtaufnachmen vorhanden sind. Die ersten Arbeiten d«r Wasserbauinge nieure erstrecken sich zur Zeit darauf, ob und gegebenenfalls an welchen Stellen Talsperren Schutz gegen künftige Hoch- wasser geben können, für welche Abflußmenge die Fluß betten auszubauen und wie deren Gestattung anzuordnen ist. Erft nach Klärung dieser Frage« kann endgültig die Lage der Straßen und Eisenbahnen bestimmt werdet» Aber auch hierfür find die Vorarbeiten schon tm Gange. In ge meinsamer Arbeit der Ingenieure des Staate» und der Reichsbahn wurden die Grundzüge für die Planungen der Verkehrswege festgelegt. Daß man bestrebt sei« wird, die neue Lage dieser Verkehrswege den letzte» Erfahrungen aus der Unwetterkatastrophe anzupaffen und daß mau dabet auch den neuzeitlichen Anforderungen des Verkehr» durch tunlichste Vermeidung der bisherige« zahlreichen Hebe» gänge der Straßen in Schienenhöhe über die Eisenbahn gerecht werbe» muß, ist selbstverständlich. Nach Genehmi gung de» Aufbauplane» werden die Bauarbette« sofort ß« VstAMWstM. Parts, 5. Augüft. Der International« Gewerkschaft», kongreß hat, nachdem Jouhaur sei« Referat über die AMon der Arbetter gegen Krieg und Militarismus verlesen HOte, ein« längere Resolution angenommen, t« der der Kongreß die Kriegsgegner aller Parteien aufforbert, die Anttkrirgs- aktton der Qrgavtsattoue« der Arbetterklass« zu unterstütz«« Der Kongreß bestätigt ausbrückltch di« auf dem Wiener Kongreß festgeleaten Grundsätze über die Aktionen gegen den Krieg einschließlich d«» G«n«ralstretk». Di« Lntschlie- düng spricht sich für bi« Srunbsätze de» obligatorisch«» SW« dsgerichtsver fahrens und die friedliche Regelung »mi sche» den Nation«« entstehender Differenzen durch de« Völ kerbund aus. Schließlich «rtunert der Kongreß daran, daß die Krtebensverträg«, die gewiss« Länder entwaffnet habe«, de» Signatarmächien die Verpflichtung auferlegen, de« Weg der Abrüstung zu beschreiten, von den nationalen Gewerk- fchaftHtentralen wird verlangt, darauf hinzuarbeitem daftv. der Herstellung vvu Waffe« uud Kriegsmaterial et» Ende^ bereitet tmd die Waffe« und die Munitionslager «»ter in- ternationale Koni roll« gestellt «erde». Am Anschluß an da» folgende Referat -es deutschen Delegierte» Leivart über die Frage be» internationalen Kämpft» und den Achtstunden tag wurde «ine Entschließung angenommen, in der di« so- forttg« Ratifizierung de» Washingtoner Abkommen» über den Achtstundentag verlangt wird und kategorisch sämtlich« Sonderabkommen abgelehnt werden, di« gewisse Regierungen abfchließen wollte«, ohne sich mtt dem Internattonal«, Ar beitsamt in Verbindung zu fetzen. Weiter wurde beschlösse«, daß eine Delegation sämtlicher auf bem Kongreß vertretene» Organisationen, «nb »wär je ein Delegierter für ein« Ratton, sich morgen »um amerikanischen Botschafter begeben soll, um gegen di« Bestätigung de» Todesurteil» im Fall« Saeco und Banzetti zu protestieren. TaschendtebstWe auf uordböhmischnr Bahnhöfen. Es vergeht fast kein Ta«, an dem nicht aus irgend einer Stabt entlang der Grenze von Warnsdorf bis Komotau-vo« Diebstählen auf Bahnhöfen berichtet wird. Bor allem wirb von den Dieben, unter denen sich öfters sogenannte „Inter nationale" befinde», der Bodenbacher Bahnhof ausgesucht. Verflossenen Sonntag sind bort nicht weniger als neun Taschendiebstähle begangen worden. Zumeist wurden de» Reisenden die Brieftaschen gezogen, in einem Falle ist «ine silberne Uhr mit goldner Kette im Werke von mehr al» 800 Kronen entwendet worden. Auch im Pezirk Leiva.wurde in den verflossenen Tagen einem Reisenden beim Einsteigen in den Zug eine braunlederne Brufttasch« gezogen, in -er sich 800 Kronen und außerdem ein auf 1000V Kronen lautender Wechsel befanden. Aus Komotau trifft ebenfalls die Mel dung von Taschendiebst-Hlen auf dem dortigen Bahnhof «in. Alle diese Diebstähle beweisen, daß das reisende Publikum die in den Warlesälen und Eisenbahnwagen angebrachten Warnungstafeln „Achtung auf Taschendiebe" viel zu wenig beachtet. ES nimmt offenbar lieben den Schaben in Kauf. MW NE IIUUMR I temerL bet PM^gUftee ^Htzdsftttn Dresdner Brief. Htm«» i« die Freiheit! Gin Schtfflein ziehe« leis« Den Strom hi« setne Gleise E» schweige«, di« -rin «ander«. Denn keiner kennt den andern! Go lautet ein alte» Volkslied. St« dann der brau«« Waldgesell bi« Schalmei hervorholt, wie «in Mädchen mit leiser Stimm« in das Lieb einfällt und schließlich auf Fit tichen de» Gesanges all die Wandrer in ein- verbunden, wie treu« Freunde miteinander gehen. Daran mußt« ich den ken, al» ich am trüben Morgen auf einer unsrer Klein bahnen gebirgSwärt» fuhr. Zwar läßt sich die Dache jetzt ganz ander» an. Ein überfüllter Eisenbahnwagen, darin mit Rucksäcken. Pakete« und Koffern ausgerüstete Mensche«, di« et« werttg mißmutig die erste« Reiseetudrücke tauschen. „So «tu miserabler Sommer! Regen, nicht« al» Regen!" „Aber da» Wettergla» zetatt doch —" „Ach Quatsch! Wetter, glas! »'tft auch Schwindel! Unb «ar erst die Zeitungen — immer wirb vertröstet, di« Hitzewelle angekünbtgt, dabei ist e» fo kühl, tvie im Herbft. Schade, daß man fortgehtl" „Nun, man hat do- einmal Ferien —" Serie»! Diese» himmlische Wort lüft den »an«, -en Mißmut de» Frühanfstehen». Unb als gar die Sonne au» dem lichten Morgenqewölk hervorbricht, wird man es sich ger. erst bewußt, daß «an frei tft, frei vo« allem Zwang der Arbeit, der Großstadt, der Rücksicht. Arbeiter find e», di« zum größte« Teil den Wagen fülle«. Und wt« ich herauSftnde, haben sie oben im Gebirge ein Heim, in dem sie ihre kurze«, wohlverdienten Ferien ver- bringe« wolle«. St« sind sauber «kleidet, frischwaschne Blusen, «ine neue Mütze, di« derbe« Fäuste rein und blank. Bald auch bricht sich die Freude Bahn. Mn Atter erzählt, wie es früher gewesen, tagaus, tagein haben sie am Ofen gestanden oder an der Maschine und niemand habe daran ge dacht. daß der Arbeiter auch einmal frei sein wolle. Das sei ja nun ganz ander» geworden. Ja, erzählt der andere, sein Ehef, da» sei'n prächtiger Kerl, der hab« den Aelteren »och eine Ferienzulage bewilligt. Ach was, grunzt so ein Jun- da» sei einfach Pflicht und Schuldigkeit und -t« Bande verdien« immer noch genug am Arbeiterschweiß. Aber solche misepetrige-Redo» finden heute kein Echo, und da mtt einem- «al goldiger Gonnenglan» die Fluren «rklärt und seine wetche« Reflepe bi» in bt« enge« Wagen sendet, verfliegt aller Groll und nnr freundNche Rede« werde» hörbar. Da «rzählt et« junger Bursch; die Frau Professor habe ihm «tntge vo« ihren Monographien geliehen, von de« Maler« van Dyck, Michelangelo «nd Ludwig Richter. Er spricht -te fremden Name« mtt schwerer Zunge, doch berichtet er voll ve- aetfterung von all bem Schönem ba» -lese Meister geschaffen. Di« andere« habe« au», der Bibliothek ihrer Arbeitsstätte Lesemätertal mitbekomme«; jeder hat andere Interessen, dieser will einen neuen Motor erfinden, jener spricht von Bu-hhtsmuS, ein dritter bevorzugt Romane. Da steht ei« hübscher junger Mann. Er bat mir vorhin galant seinen Sitz angebote« und mein Köfferchen in» Netz befördert. Jetzt hebt er an, mit angenehmer Bariton stimme ei» Lied zu finge«. ^Ein Vöglein sang im Linden- bäum —da brummt «tu Alter den Baß dazu «nd sein Nachbar hott -ie Mundharmonika hervor zur Begleitung. Beim zweiten Lied übernimmt er de» Sopran, gefühlvoll tremulierend «nb da» schlichte Instrument zu künstlerischem Ausdruck zwingend. Aber tief «nd voll fällt be» ersten Stimme ein und die nicht mitsiugen. lausche« andächtig. Ist e» nicht genau dasselbe, wie tm Schtffletn be» Volksliedes? Einer stimmt einen Parieigesang am Schlagworte von Arbeiterblut, Aufruhr uud Bolschewiki treffen mein Ohr. Er singt nicht lange. Ruhe! schreien die Altem und nimmt dem Nachbar die Mundharmonika weg und quietscht «tu« Katzenmusik. Wozu derartige», ba es htnauSgeht i« die Freiheit- Mit dem Ruß de, Kabrikschornstetne. mtt de« Lärm ber Maschtuen ist all da» Herbe und Bittere hinter ihnen versunken. Schon rauschi der Wald, Quelle» riesel« und saftig grün »rette« sich die Matte«, da klingen di« Lieder vom Liebchen, von Glück unb Freude. Und al» die Station erreicht ist «nd die beide« schwere« Lastauto» die Mäuner aufuehme« um sie an den Bestimmungsort »« bringen, klingt hell «rd klar der SO. Ber» be» schter end lose« Liede» in dieisonntg» Morgenluft htnau». Hurral E» geht tu die Freiheit! Regina vsrtß»»».