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- Erscheinungsdatum
- 1927-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192707235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-23
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Monat
1927-07
-
Jahr
1927
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Vermischtes stützen. , . , Eberhard wieder sich nicht in einer „ „ , zum Hellen Morgen zusammen. Schick ihn nun doch gleich zut mir^ Marion.' j -Laß doch, Väterchen. Sprich ibn morgen früh, geh' lieber schlafen,' bat ste mit stockendem Herzschlag. , -Kreuzdonnerwetter, bin ich denn ein kleiner Kind, das man beliebig ins Bett steckt?' fuhr er ste an. .Ich denk' ja nur an Dein Befinden,' stammelte ste, jetzt schneebleich im Gesicht. ,Na ja, ich weiß.' Er streichelte ihre blasse Wang«. -Iss ab« besser, Lu tuft vür de» WM». Wt ß«r-Pro»eß. Luch der »we gxgen die Brüder Heinrich und Hermann S der «bi, Dachen gedauert hat und be, dem e- sich um die «er- schiebung van mehr als einer Million Liter «prrt gehan» deilt hat, nähert sich jetzt seinem Ende, leider könnt« man den Hauptschuldigen, der der Monopolverwaltung angeblichen gewerblichen Sprit ab gelaust und al» Trink drmmtwein weiterverkauft hatte, den Apotheker Rude«, ni»t fassen, er ist vorher mit Millionengenmmen In» Aug land geflohen. Gegen die beiden anderen Angeklagten be antragte der Staat-anwalt Dr. Horn am Freitag Ge fängnis und Geldstrafen, und »war für Hermann Weber neun Monate Gefängnis und 100 WO Mark Geldstrafe, für Heinrich Weber sechs Monate Gefängnr» und 20000 Mark Geldstrafe. Di« übrigen Angeklagten sollen mit kleineren Geldstrafen davonkommen, »nährend die Bestechung»«»», klage gegen die drei Zollbeamten vom Staatsanwalt fallen gelassen wurde. Da» Urteil soN erst »n Beginn der näch sten Woche vom Schöffengericht Wedding verkündet werden. Der Raubmörder von Bugs Zu dem Raub mord in Bugk wird noch mitgeteilt: Die Obduktion der Leiche der ermordeten Frau Launsch, die vorgestern vor genommen wurde, hat ergeben, daß der Mörder fernem Opfer fünf wuchtige H,eb« über den Kopf versetzte, die den Schädel zertrümmerten. Der Grund der Tat scheint eine Liebesgeschichte »u sein. Philipp stand im Begriff, sich zu verloben und hatte seiner Braut in prahlerischer Weise von dem vielen Geld erzählt, das ihm seine früheren Pflegeeltern sicher geben würden. Um sich nicht selbst Lügen strafen zu müssen, beschloss er den Raub. Die jetzt feststeht, hatte er schon am Mittwoch voriger Woche die Fahrt nach Bugk gemacht, war aber durch Zu- °° fälle an der Ausführung seines Planes gehindert wor den Am Sonnabend, dem 16 Juli, fuhr er dann aber mals hinaus und hielt sich, wie schon berichtet, brs »um Dienstag verborgen, an dem er dann den Raubmord ausführte. Unregelmässigkeiten bei einer Lübecker Bank. In der Lübecker .Kreditbank sind Unregelmässig keiten festgestellt worden, ine zur Entlassung der beiden Direktoren Keilber und Hev geführt haben. Die Bank hat nnt einem Verlust von über 100 000 Mark »u rechnen, der dadurch entstanden ist, dass die Direktoren und an dere Bankangestellte an der Börse stark spekuliert und bei Verlusten die Bank mit in Anspruch genommen haben. Zwei Dörfer durch eine Windhose »er st-rt Eine starke Windhose richtete gestern in den Orten Stregda und Hötzenroda bei Eisenach innerhalb von zwei Minuten grosse Verwüstungen an Die Dächer von über 60 Häusern wurden abgedeckt. Beim Einsturz eines 40 Meter hoben Schornsteins wurde ein Arbeiter lebensge fährlich verletzt. Mehrere Häuser wurden zertrümmert. Es war so dunkel, dass man nur einen Meter weit sehen konnte. >00 Jahre alte Bäume, viele Zentner schwere land wirtschaftliche Maschinen wurden bis äO Meter weit sort- getragen. Ankunft der holländischen Batavra- ^.Ftieger in Nürnberg. Das holländische Fokkerflug- zeug mit den Fliegern Geüdendorser und Schölte sowie dem amerikanischen Millionär Van leer Black landete gestern gegen 20,80 Uhr auf dem Fürther Flugplatz. Das Fkugzeug war um 7 Uhr morgens in Konstantinopel ge startet und landete nach neunstündigem Fluge in Buda pest. Irgend welche Zwischenfälle haben sich »nährend des Fluges nicht ereignet. Heute gegen 11 Uhr sollte der Wei terflug erfolgen. Modern« Erfindungen, die schon die Alten kannten. Es gibt wirklich nichts Neues unter der Sonne. Vie Vorstellung, daß die alten Aegypter bereits sich beim Schaumwein gütlich taten und in aller Gemütlichkeit ihre Pfeif« rauchten, hat sicher zunächst etwas UeberraschendeS. Dennoch scheint anch diese Form des modernen Lebens- geuufses den alten Aegnvtern nicht fremd gewesen »u sein. E» handelt sich dabei nicht etwa um den bei den Römern sehr verbreiteten Apfelwein und Met, sondern um «inen ouS Trauben hergestellten Wein, der durch künstliche Mittel zum Moussieren und Brausen gebracht wurde. Wie Plinius er zählt, wurde er in Afrika mit Gips und Kalk zubereitet und in Griechenland mit pulverisiertem Marmorstaub vermischt. »Wo gibt eS einen Mann', so fragt ein römischer Moralist, der. mag er auch noch so widerstandsfähig fein, vor den mit Marmor, GipS oder Kalk präparierten Weinen nicht noch Ihr stark gerötetes Gesicht trug die Zeichen stürmisch« Erregung. Dennoch sagte sie mit gespielter Unbefangenheit: .Gehen wir zu Tisch, Kinder. es wird uns auch ohne den Leutnant schmecken. Der brachte nämlich den Kopf voll« Raupen mit. Die dulde ich nicht in meinem Hause. So habe ich ihm einen stillen Abendspazier- ga«g angeraten, da wird « sie hoffentlich los werden und sich morgen ohne da» Gesicht« bei mir rinfinden. Darf ich bitten, lieb« Westerot? Ich denke, als vernünftiger Mann pflichten fie mein« Lebenserfahrung bei, die behauptet, daß auch die hoch- fllegendsten Illusionen üb« kurz oder lang von der brutalen Macht real« Lebensbedingungen niedergerissen werden. Und die Jugend hi« mag sich die Lehre hint« die Ohren schreiben.' Damit schritt sie, von Westerot geführt und den Mädchen gckolgt. in den hell erleuchteten Speisesaal. dem eine verschwende, rische Blumendekoration auch etwas Festlicher verlieh. Ab« «S mundete keinem recht an der stilvollen Tafel trotz de» erlesenen Menüs und d« «quisiten Wein«, welche die alte Dame wenig« in persönlichem Bedürfnisse, denn aus Fürsorge für de« geliebten Neffen, der mit feine« Freunde« imm« offeire Tafel bei ihr fand, uu Kell« führte. Die Verlobten konnten sich d« unbehaglichen Empfindung licht verwehren, dies lukullische Mahl sei wenig« ihnen zu Ehren als eine» andere» Zweck» halb« hergerichtet worden und habe nun seine Bestimmung verfehlt. Und als Fräulein v. Mallentin »«« gar das Naheliegende und Selbstverständliche unterließ, ein Hoch auf deu neuen Bürgermeister auszubringen. fühlte sich Westerot besonder« peinlich berührt. Nach der freigebigen Zusage, die sie ihm vorhin gemacht, hatte « jetzt nicht allein die uner läßliche Höflichkeit ermattet, sondern auch gehofft, ste werde be sonder» Mario« bei dies« Gelegenheft durch wärmere Anteil« «ahme erfreuen. Freilich hatte ste inzwischen jene» ander« Intermezzo unliebsam beeinflußt und beschäftigte fie anscheinend auch jetzt noch so stark, daß « schließlich die Unterlassung mit Vergeßlichkeit entschuldigte. Dam Tante Dina, di« anfänglich von fieberhaft« Gesprächslust gewesen, wurde imm« wortkarg« und starrte bisweilen mit so in sich gekehrten Blicke» vor sich hin, daß di« Abwesenheit ihr« Ge danken alle« unverkennbar war. Da» Brautpaar glaubte ihr daher mit vorzeitigem Aufbruch einen Gefallen zu «weisen, ad« st« bemerkt« kaum, wie unge- w-hnlich früh sich die »«lobten empfahlen. Maripn sah sich mit einem -«streuten kühlen Blick verab- schicket, und da die Tante ihr« Vermählung mit keinem Worte mehr gckacht, hatte e» ganz den Anschein, al» sei fie bereits in ihres Bruder» Ungnade mit einbegriffen. Unttr diese» fatale« Eindrücken legten st« den Rückweg ziem- lich schweigsam zurück. Bo« den heiteren Zukunstspläneu, di« sie »q v« Herfahrt gesponnen, redeten ste nicht mehr. Lie wät» Sttwde sowohl als des Oberste« Unpäßlichkeit, Laute ermattest. Günter strahlte, al» er au» ihrem Zimmer kam, aber vor Bella, die ja ihm ganz fremd ist, konnte er doch nicht gut zu mir darüb« sprechen.' »Und Dir selb« sagte Tante Dina gar nichts.' .Na, Du weißt ja, fie ist ein bischen sonderbar. Günter ist ihr wohl die Hauptperson von un» beiden.' .So hätte « Dir doch auf der Rückfahrt das grosse Geheimnis verraten können. Ihr heutige Generation seid mitunter komisches Volk. Deine Mutter und ich waren allezeit ein Herz und ein, Seele. Geheimniskrämerei zwischen uns haben wir nie gekannt.^ Er sprach sehr erregt. Seine Hände zitterten so, daß Marion, sich zu ängstigen begann. Um ihn nur zu beruhigen, griff sie! zur Notlüge. .Da war ja Eberhack mit unS, Papa. Solche! Erörterungen vor einem dritten, sei «S selbst der Bruder, wären! uns doch peinlich gewesen. Sonst verstehen wir uns recht gut^ Papachen, und morgeir wird fich alles zu Dein« Zufriedenheit aufklären. .Wo ist denn nun d« Junge, « hätte doch mit herein- kommen können. Rufe ihn mal h«, Kind.' Marion wurde rot vor Verlegenheit und Scham. Da hatte ste fich schön verhaspelt und mußte dennoch ihr Lügengewebe weiter spinnen. .Er ging gleich mied« fort hatte noch eine Verabredung mit Kameraoen. ES ist ja noch nicht spät," sagte st« hastig. -Wahrhaftig kaum zehn. Wie früh ihr aufgebrochen seid« und Tante sitzt sonst gern oie halben Nächte auf. Höre Marion. Du kommst mir überhaupt sonderbar vor. Ist etwas vor gefallen?' .Bewahr«. Eberhard wird eS Dir morgen bestätigen« Gell jetzt schlafen, Väterchen. Darf ich Dir noch Deine Tropfen gebend .Gib h«. Hast recht. Klein«, — morgen ist auch »och ein Tag.' > Er stand schwerfällig auf, um in fein Schlafzimmer zu gehen! .Dies verdammt« Rheuma, ich kann i» kaum die Füße hebens murrte « dabei. Marion trat schnell herzu, ihn mit ihr« jungen Kraft zu -"in. Plötzlich blieb « aufhorchend stehen. »Da scheint ja ' ' ' zurück. Seltsam, seine Verabredungen pflege« halben Stunde zu «ledigen. Sitzen sonst bi» ftn 1«. Jahrhundert von Amerika an» »och Europa «bracht umritt, tfi bekannt Ebenso ft«R aber fest, daß da» Ranch«« von Pfeife« schon im hoben Altertum z« sind« ist. Plinius erwähnt da» Manchen von Huflattich, der »durch ein« Noßr- pfetfe eingeatmet wird', al« Kur fük chronischen Katarrh. Lvollodorns, «in Schriftsteller au» der Pwlom-er-Zett. er zählt: .Di, Barbaren bewirken durch Einaimen de» Rauche» der EnpiruS-Pflanze» «ine Abschwelluna. der Mil». Sie «ehe« nie an» dem Haus«', so füg» er hinzu, »ehe sie diese Dämpf« eingeatmet haben, bi» ihnen Kraft und Widerstands fähigkeit verleiben'. Plintn» nenn« dir EoviriuS-Pflanzen ein indische» «raut, da» der Ingwer-Pflanze gleich«: er er- zählt, daß manch, e» kauen, und daß e» wie Safran schmeckt. Auch verschieden» unserer Nahrungsmittel, bi« man für heueren Datum» hält, waren in alten Zette« bereits ge bräuchlich: so überrascht e» auch zu hören, daß di« Hefenback ware. die in Amerika vor nicht zu langer Zeit noch al» Neu bett angesehen wurde, den Alten vor mindestens zweitausend Jahren bereit» sehr wohl mundete. Ein römischer Enznklo- pädlst berichtet darüber: „Hirse wird besonder» zur'Berel- tuna von Hefe gebraucht. Sie wird mit Most geknetet und hält sich dann ein ganze» Jahr. So wird auch seine Weizen stärke bester Qualität mit weißem Most geknetet, der drei Tage alt ist nnd dann in der Sonne getrocknet wird. Darauf werden kleine Kuchen daraus gemacht.' Anch der Tranden- zucker war den Griechen tttreits bekannt, und das Verfahren, ihn au» den Trauben zu gewinnen, war. wie Plinius be richtet, in Griechenland genau dasselbe wie heute noch tn nie- len Teilen Europa». Biele Errungenschaften des modernen Leben» hoben ihre Parallele in alten Zeiten Auch dir Er zählung, daß der Seidenwurm und die Seidenkultur von zwei griechischen Mönchen unter der Herrschaft Justinian« in Europa eingefübrt wurde, ist heute unglaubwürdig ge worden. Vielmehr wurden Geidenwürmer auf der griechi- schen Insel Kos beinahe tausend Jahre vor Justinian kulti viert. Das aus ihrer Seide hergestellte Gewebe wurde apch damals schon -Bombazinr' genannt. Plinius erzählt darüber, daß die daraus angefertigten anschließenden Gewänder fast ebenso viel enthüllten, al» ste verbargen. Di« Baumwoll- Pflanze wurde schon in Aegypten kultiviert. Di« kostbaren Gewänder, di« die ägvptischen Priester trugen, waren, wie Psiniu» berichtet, aus Baumwolle gefertigt. Zahlreiche Vanmwollgewebe haben fich in ägnpttschen Grübepn der Alerandriner-Zrft gesunden. Der Speisewagen des Autobus. Aus einer englischen Linie, zwischen London und Folkestone, ist ver suchsweise ein Autobus eingeführt worden, der mit einem Restaurationsbetrieb versehen ist. Ebenso wie in den Speisewagen eines D-Zuges werden die Passagiere aus jener Linie sortan Gelegenheit finden, ihren Appetit zu befriedigen, ohne sich mit Proviant versorgen zu müssen. Dabei sind die Wagen so konstruiert, daß sie sehr ruhig fahren, und ein Mas, das fast bis an den Rand mit Wasser gefüllt war, die Probe bestand, indem es während einer ganzen Fahrt ans dem Tisch stehen blieb, ohne dass auch nur ein Tropfen sich über den Rand auf das Tischtuch ergoß. Sein eigener Großvater . . .Kann ich mein eigener Großvater sein?! — Eine englische Zeitung be jaht die Frage mit folgender verwickelter Explikation, von der wir hoffen, dass sie unfern Lesern den Verstand nicht allzu sebr verwirrt: Ich heiratete eine Witwe mit einer erwachsenen Tochter. Mein Vater, ein Witwer, Ker- ratete meine Stieftochter unv wurde so mein Schwieger sohn. Seine Frau, die früher meine Stieftochter war, wurde als» meine Stiefmutter. Meine Frau bekam einen Sohn, der meine? Vaters Schwager, mein Onkel und der Bruder meiner Stieftochter wurde Dann bekam die Frau meines Vaters einen Sohn, der mein Bruder ist und zu gleich mein Enkel, weil er der Sohn meiner Stieftochter ist. Meine Frau wurde also meine Großmutter, denn sie ist die Mutter meiner Stiefmutter, und da der Gatte von jemandes Großmutter auch fern Grossvater genannt wirb, so bin ich endlich ans diesem Wege mein höchsteigener Groß vater geworden! — Parathphuserkrankungen aus Lintorf lokalisiert. Zu den Erkrankungen in Lintors bei Angermund erfährt die Telegraphen-Union, dass durch den .Kreisarzt tatsächlich Parathphusbazillen festgestellt worden sind. Der Herd steht unter ärztlicher Aufsicht. Weiter« Er- krankungen sin» nicht zu erwarten Der Zustand der Er krankten ,st in keiner Weis« bedenklich. wvhner »ä tu einer Transformaflovenstatton zwei ander einen Isolator erkletterten, wurde «In rd- und Kurüchluß verursacht, der sich so heftig «»wirkte, daß ein Teil de» Leitungsnetze» für die Dauer von etwa einer halben Stund« von der Zentral« abgetrennt werden mußt«. Der Aff« im Landgericht Mn« nicht alltägnA Aufregung gab es im Landgericht Krefeld. Au» der Nachbarschaft war «in Affe dem Besitzer entsprungen. Sein erste» Ziel waren die Bäume am Amtsgericht, von wo au» er durch ein Fenster in da» Landgericht seinen Weg suchte. Erst nach längerer Jagd gelang es schließlich, den Flücht ling einzufangen und seinem Besitzer auSzuhändigen. Wa» verzehrt «in Mensch jährlich? Bei mittlerer Arbeit und einem täglichen Energiebedarf von .8100 Kalorien verzehrt ein erwachsener Mensch an Flüssig keiten und Nahrung pro Jakr: Fisch .80 Pfund, Fleisch 96, Käse 9. Butter und Fett 87, Getreide 400, Hülsenfrüchte 11, Kartoffeln 226, Obst, Südfrüchte 98, Gemüse frisch und Konserven 200, Zucker 51, Salz 5, Kaffee 6, Tee ein halbe» Pfund, ferner Eier 150 Stück, Milch 102 Liter, Bier 78, Spirituosen .8 und Wasser, das zum Teil in obigen Mengen schon enthalten ist, insgesamt 700 Liter. Man ersieht au» dieser Zusammenstellung, daß der Konsum an Milch, But ter und .Käse sowie an übrigen Molkereiprodukten im In teresse der menschlichen Gesundheit und aus Billigkeits gründen wesentlich gesteigert werden könnt«. Für die Hausfrau. Di« Kleiber »erd«» läng««. Bon Gertrud Kvbner. Ein« groß« Neuigkeit!*. . . Die Röck«, die tn ihrem »Auf stieg" überhaupt keinen Halt mehr kannten, werfen jetzt einen kleinen Blick nach der Seite hin. Viel«, viele von ihnen gebe« ihr« neue Ansicht ganz öffentlich zu erkennen. Dabei handelt es sich nicht etwa nur um Zipfel, und Spitzen effekt«, die über einen kurz bleibenden Untergrund fallen... Nein, da» Kleid selber wird länger. Da» Kni«, da» fich ziemlich schamlos zeigt«, versteckt sich jetzt mit einer kleine«, etwa» bnpokritischen Miene unter dem Kleide. So geht e» eben in modischen Dingen. Man fragt sich, was di« Frauen nun ansangen werde«, da sie doch fast alle ihre Sommerkleider so kurz, so kurz ge macht haben, daß man meinen könnte, sie liefe» in Unter röcken einher, wenn . . . eS solche noch gäbe! Man kann doch einer plötzlichen modischen Laune wegen nicht alle» umändern lassen! Was tun? Es gibt nur ein Mittel: durch Stoff streifen, Volants, angesetzD Blenden Berlängerungsversuche zu machen. Die Einbildungskraft muß herangezogen wer den, nnd die Frauen werden deswegen nicht weniger nett auSsehen. Im Gegenteil! Al» die Schneider und Schneiderinnen di« Röck« plötzlich länger machten, haben sie sicherlich nicht an bi« Strumpf industrie gedacht. Was für Stürme wird ein solcher Ent schluß heraufbeschwören! Kurze Röcke bedeuten den Triumph des Seidenstrumpfe», der webet in seiner Qualität noch in seiner Frische vernachlässigt werben darf. Den» heutzutage muß eine Frau immer tadellos -bestrumpft' sein. Sprach man doch gerade davon, die Farbe des Strumpfes immer mit der des Kleides übereinftimme» zu lassen! . . . Wenn dagegen der Rock wieder einen Teil de» Beine» bedecken soll, kann man solch« Ausgabe ja sparen! Jedenfalls wird der neueste Entschluß der Mode all« die in Trauer versetzen, denen die Natur schön« Beine verliehen bat, und die gar nicht gewillt sind, ihr Licht — die Beine — unter den Scheffel — den Rock — zu stellen. Wenn di« Mode gesprochen hat, bleibt uns Frauen aller dings nichts anderes mehr übrig, als stillschweigend zu ge horchen. Eva wird schon' sehr schnell etwas Neues erfinden, um die Scharte wieder auszuwetzen. Können lange Röcke nicht geteilt werden? Und kann die allmächtige Schneiderei nicht wieder so enge Kleider erfinden, baß so «ine Teilung für das Gehen unentbehrlich wirb? All« Hoffnung ist noch nicht verloren, mein« Damen! die ihn auch von der Gesellschaft zurückgehalten, ließen Westerol davon abstehen, mit Marion hinaufzugehen. Nachdem er sich versichert, daß der Hauspförtner noch auf dem Posten war, ver abschiedete er sich von der Braut mit einem förmlicheren Gutenacht. als er im Grunde beabsichtigte, denn noch hatte die Dissonanz des Abends, die seinen Stolz peinlich verletzt, nicht seines Herzens Gefühle verstimmt. Aber auch Marion schien zurückhaltender. Sie stand bereits unter der bedrückenden Vorahnung trüber Ereignisse, die ihre Schatte» vorauswarfen. Und als ste langsam die Treppe hm- aufstieg, die fie vor wenigen Stunden mit ihrem Schatz in froher Leichtfüßigkeit hinabgeschritten, hatte ste die Empfindung, als ginge die düstere Sorge schon neben ihr und ersticke mit schwerer Hand alle Jugendlust iu ihr, alles Glück. Don dem Mädchen hört« ste. daß ihr Vater noch nicht zur Ruhe gegangen sei» ste vielmehr in seinem Zimmer erwarte. „Lieber Gott, »un will er gewiß den Verlauf de- Abends hören,' dacht« Mario» unruhig. „Sage ich ihm aber das von Eberhard, so rege ich ihn auf und er hat eine schlechte Nacht.' Dennoch mußte ste zu ihm gehen. Unmöglich, irgend eine Be hinderung vorzuschützen. Seine Wünsche waren den Kinder» nun einmal Befehl«. Ihre leise Hoffnung, er werde fie vielleicht nur einer Lrzlicheu Verordnung wegen sprechen, irgend einen Kranken dienst von ihr verlangen wollen, war eine nichtige. Der Oberst, welcher «in« wollene Decke über den Knien, aufrecht m ernem Lehnstuhl saß, rief sofort entgegen: „Es läßt mir keine Ruhe, Lu mußt gleich noch erzählen, wie Tante Dina Eure Neuigkeit aufnah«. Wird fie Dir die versprochenen goldenen Berge nun nahe rücken?' Zunächst sah Marion den Vater genauer an. Die er höht« Färbung seines Gesichte- ein flackernder Glanz der Augen fiel ihr auf und ebenso die hastig« Sprechweise, die sonst nicht seine Art war. „Er ist ganz fieberhaft,' sagte fie fich besorgt, „ich darf ihn keinesfalls aufregen.' Demnach antwortete ste möglichst unbefangen: „Väterchen, davon konnten wir flicht reden, Bella war nämlich da.' „Nun, vor der brauchtet Ihr Euch nicht zu genieren, und Tante ist ja sonst auch nicht so zartbesaitet," meint« er argwöhnisch. „Günter» Ernennung kam natürlich zur Sprache. Tante schien erfreut und hat ihm darnach in ihrem Privatzimmer noch besonder» gratuliert.' „Wa» sagt« ste denn? Sei doch nicht so zugeknöpft. Nachdem Ich Euch den Grund gelegt, möchte ich doch wissen, wie ste darauf nttiter baut. Kind, Derne Zukunst liegt mir wahrhastig am Herzen. Und besonder» heut Abend, wie ich hier so allein mit meinen Gedanken saß und mich außerdem recht elend fühlte, stieg «in« Unruh«, eine Sorge in mir aus ' „Lied« Dal«, Du brauchst Dich wirklich nicht um mich zu sorgen, es wird alles in Ordnung sein, so wie Du es von lk^1S75-
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