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- Erscheinungsdatum
- 1927-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192706096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-09
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Monat
1927-06
-
Jahr
1927
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die Imm«rvSkr«n<I «erd«, Reuveftellnnge« auf das «Riesaer Tageblatt- von alle« Zeitung-träger« und znr Bermittlnng an diese von der Tageblatt-Geschäft«« steile, Goetheftraße »9. entgegeuaenomme«. — * Weida (Thüringen). Da« Städtchen Weida in Thüringen, da« mit einem Kostenaufwand von 120000 M. eine neue Badeanstalt erbaut hat. beschloß, sie unentgeltlich zugänglich zu machen. Di« Kosten werden durch eine allgemeine vadefteurr gedeckt. * Sa er. Der tschechische Kampf gegen da« Deutschtum. In der Gemeinde Pechgrün, Bezirk Ebodau. wurde seiner Zeit auf Antrag der kommunistischen Fraktion «in« ziemlich scharf gehaltene Entschließung einstimmig angenommen, die sich gegen die Sprachenverordnung richtet«. Segen die Gemeindevertretung, die au« acht Kommunisten, drei Sozialdemokraten und drei Angehörigen de« Bunde« der Landwirte besteht, wurde wegen de« Inhalt« der Resolution ein Verfahren nach dem Schutzgesetz« wegen Störung der öffentlichen Ruh« und Ordnung und wegen eine« Angriffes auf die demokratisch-republikanische Staat«form eingeleitet und di« Anklage erhoben. Sämtlich« 14 Semelndevertreter wurden in der vor dem Sgerrr Kreisgerichte durchgefiihrten Verhandlung schuldig erkannt und zu Arreftftrase in der Dauer von acht Tagen bi« zu drei Wochen bedingt verurteilt. Gegen dieses Urteil batte di« Staatsanwaltschaft in Eger die Berufung erhoben. Das OberlandeSgericht in Prag hat nun dieser Berufung ftattgegeben und dir bedingten Strafen in unbedingte Strafen umgewandrlt. Die Ver urteilten mußten binnen fünf Lagen nach Verlautbarung der Entscheidung di« Strafe antreten. 1 «r voUKU- DElkstünouls entgegen- und «üchötag^baeo^neter Hartmann- H^den beWfttate sich mlt den klassenktzrpfertschjm Bo LmbnugE» der freien Gewerkschaften. * Gtoi»tstwvl«»dvrf. EAuaerehrun«. Drei Mitglieder« de» hiesigen Gesangverein» Liedertafel wurde« Ehrungen fitr treu« Dienst« am deutsche» Gang« »«teil. Le» fetzige» Vorsitzenden Grast Richter ««d sei»«« vor- gd»g«r Gustav Hnltsch wurde der Ehrrnbrtef de» deutsch«» BLngerbunbe» für vvjährige Treue t« der Pflege de» deut sch«» Siede» arr«gehändigt, der langjährig« Kassierer August Kralle wurde seit«»» sei««» Verein» axebrt. Wurz an. Bon seinem wanderkorlegen überfallen. Am Dienstag morgen wurde an Kührener Walde be» Wurz« in Raubüberfall «»«geführt. Zwei Wanderbur schen waren von Oschatz in der Richtung nach Leipzig aufgebrochen, der ekne zu Rad. der andere zu Fuß. Unter- weg» vereinbarten sie, daß der Radfahrer nach Leipzig vovanSsahren sowe, dort wollten sie sich wieder treffen. Al» der zweite da» Kührener Holz durchwanderte, wurde er plötzlich von hinten niedergeschlagen, und der Angreifer versuchte, ihn in den Wald zu ziehen. An dem Angreifer erbarmte der Ueberfallene seinen bisherigen Wander ballegen. Schwerverletzt wurde der Ueberfallene in da» Wurzener Krankenhau» gebracht. Der Täter hatte noch die Frechheit, nach dem Ueberfall im Kührener Gemetnoe- auttum eine Resteunterstüvung vorzusprechen und ist dann «iUtkommen. , Trebsen (Mulde). Erhängt aufgefunden wurde von VftNgstauSflüglern am 1. PsinMetertag-Nachmittag im großen Rlttergut»hol»e st» der Nähe de» RunotetleS dn Neuweißen born ein Unbekannter. Doch sofort angestelltr Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg. Der Tote war etwa 2b Jahre alt, von ausnehmend kleiner Ge stalt,, schmächtig, bartlos. Er trug grauen Anzug, blaue Mütze, keinen Kragen, Radspangen. In seinem Porte monnaie hatte er über 2 Reichsmark Geld. Irgendwelche Papiere, die zur Feststellung seiner Persönlichkeit geführt hätten, trug der Tote nicht b« sich. Besonderes Kenn zeichen war, daß an erner Hand zwei Finger fehlten. Die Radspangen und tauberen Stiefel lassen vermuten, daß der Tote mit dem Rade gekommen ist, jedoch war kein Rcw zu finden. Spuren einer gewaltsamen Tötung waren sticht vorhanden. Der Tote wurde durch die Rittergutsver- walstmg aufgehoben und nach der hiesigen Leichenhalle gebracht. - Leipzig. Wegen schwerer Beleidigung hatte sich Redakteur Walter Fritz Globig, verantwortlicher Schrift leiter der Sächsischen Arbeiterzeitung, vor dem Gemein samen Schöffengericht in Leipzig zu verantworten. Globig hatte am 28. Juli 1926 in der von ihm verantwortlich gezeichneten Sächsischen Arbeiterzeitung einen Artikel ver öffentlicht, in dem der Chemnitzer Polizei Brutalität vor geworfen wurde. Die Polizei- soll bei Erwerbslosenunruhen auf wehrlose Frauen nnd Männer eingeschlagen haben. Da» Gericht verurteilte Globig wegen Beleidigung zu 200 Mark Geldstrafe oder 20 Tage Gefängnis. — Dar gleiche Gericht verhandelte auch gegen den Hauptschriftleiter der Deutschen Wirtschaftszeitung Hans Beer (Berlin). In Nummer 9 der Zeitung vom 15. Juli 1926 war ein Ar tikel erschienen, der schwere Beschuldigungen gegen Reichs bankpräsident Dr. Schacht enthielt. Dr. Schacht war barin als der unzuverlässigste Kaufmann Deutschlands bezeich net worden. Desgleichen habe er bei den Kreditverhand lungen Landesverrat begangen. Durch seine „Märchen" von 128 Milliarden Vorkriegsumlaufnoten wolle er das Reichsgericht nur bluffen. Den Wahrheitsbeweis tonnte Beer nicht antreten. Das Gericht verurteilte ihn deshalb wegen Beleidigung zu 1000 Mark Geldstrafe oder 50 Tagen Gefängnis. Auch hat er die Kosten des Verfahrens unv die des Nebenklägers zu tragen. * Leipzig. Goldenes Doktorjubiläum. Das gol dene Doktorjubiläum feiert heute der in Leipzig im Ruhr stand lebende, frühere Legrer an dem Leipziger Nikolai- gymnasium, Studicnrat Professor Dr. Phil. Äaunack. Der Jubilar wurde am 9. Juni 1877 von der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig zum Doktor der Philo sophie promoviert. * Leipzig. Eine Skandalgeschichte. Der hiesige Dekorationsmaler Gustav Hermann Schönfeld ist kurz vor Pfingsten festgenommen und dem Untersuchungsrichter in Halle zugesührt worden. Schönfeld hatte Malerarbeiten im Leunawerk ausgeführt und im Verlauf eines Zivil prozesses, den r gegen das Werk angestrengt hatt^ ist gegen ihn der Verdacht entstanden, er hab« Rechnungen eingereicht für Arbeiten, die überhaupt nicht geleistet worden sind. Ob das Leunawerk durch ihn geschädigt worden ist, oder ob der Versuch zur Schädigung Ursache des angestrengten Zivilprozesses war, konnte noch nicht festgestellt werden. Man spricht von Millionengeschäften, Prozesses, den er gegen das Werk angestrengt hatte, ist man aber der Ansicht, daß von Millionen nicht die Rede sein könne. Jedenfalls liegt aber ein Skandal erster Ordnung vor. * Leipzig. Die Preisschraube. Die Leipziger Stra ßenbahn, längst eines der teuersten Verkehrsnnterneh- mungeu Deutschlands, will schon wieder Preiserhöhungen vornehmen. Hauvtsächlich ist eS nach dem Vorschlag des Rats an die Stadtverordneten darauf abgesehen, die Rabattsätze abzubanen. Eine Kntpskarte für sechs Fahr ten, die jetzt eine Mark kostet, soll in Zukunft mit 1,10 Mark bezahlt werden, eine Arbeiterwochenkarte, die mit der Berechtigung zu 12 Fahrten bisher 1,40 Mark kostete, soll mit 1,50 Mark bezahlt werden und ein Mo- natsabonnement (für das man in Berlin bet weit grö ßerer Ausdehnuna der Faorberechtigung 26 Mark zahlt) und das in Leipzig jetzt schon 30 Mark kostet, soll nach dem Ratsvorschlag 33 Mark etnbrtngen. Begründet wer den die Forderungen mit notwendig gewogenen Lohn erhöhungen. Es ist damit zu rechnen, daß dieser Plan der Preiserhöhung auf erbitterten Widerstand wt Stadt- verorduetenkollegium stoßen wird, zumal doch auch die Straßenbahn zur Zeit allerorts kostspielige und durchaus nicht unumgängliche Erneuerungsarbeiten durchführt. — Selbstmord. Gestern vormittag hat sich der 46 Jahr« alt« Kunstmaler und Graphiker Erich Eisbein, eine in Leipziger Kunstkreisen bekannte Persönlichkeit, erschossen. Da» Motiv zur Tat ist noch nicht geklärt. * Knautnaundorf. Schulftreik. Seit Ostern d. I. ist in Knautnaundorf «in Schulftreik im Gange. Durch Verfügung de« Ministerium» für Volksbildung ist die bis her selbständig« Schul« in Knautnaundorf mit dem Schul- bezirk Bösdorf vereiniat worden, weil di« Knautnaundorf,r Schule nur noch von 29 Kindern beucht war. Weil aber der Weg von Knautnaundorf nach Bösdorf weit und sehr schlecht ist, haben dl« Knautnaundorser Eltern ihr« Kinder seit Ostern vom Schulbesuch zurückgehalten. Da« Ministerium für Volksbildung hat da« BezirkSschulamt Leipzig nunmehr angewiesen, gegen di« Knautnaundorser Eltern Strafen zu verhängen und den Besuch d« Bösdorfer Schul« durch die Kinder au« Knautnaundorf zu erzwingen. Allerdings bat man inzwischen den schlechten Weg etwa« «»»gebessert; ab« ohne Verständnis kann man nicht bleiben für die Wünsche der Knautnaundorser Eltern, die außer der Liebe für ihr« Kinder auch «ine Verantwortung für deren Gesund- beit haben, und der Gesundheit ist er sicherlich nicht Mrägltch, wenn Schulkinder alltäglich und bet jedem Wetter «inen st» weiten Weg über Feld zur Schul« zurück- ltzAEAÜffm. »ar«, «auumw», VEeke Le»«»»' anS-ügttr Wilhelm Talmann und sei«, Ehefrau konnte» mnG仫ah«»d da» selt«»e Fest der diamantene« Hoheit *Bad Lausick. Der mit seinem Fahrrad« kur» vor Bad Laufick verunglückte giaarrenhändler vantschmann au» Lolditz ist seinen schweren Verletzungen erlegen. * Mittweida. Gaujuaendtreffe» der Angestellten. Zu Pfingsten habe» sich dte sächsischen Jugendarupven de» Zentralverband«» der Angestellten in der w«t und breit bekannten Technikerstadt Mittweida getroffen. Den großen Veranstaltungen ging am Pstngstsonnabend eine Führer- «»»sprach« vorau». Die Beteiligung daran war schon zahlenmäßig au» ga«z Sachsen außerordentlich stark. Dir in den Jugendgruppen gesammelten Erfahrungen waren Gegenstand einer ungewöhnlich lebhaft geführten Debatte. Di« im Vorjahre auf Burg Hohnstein, ist dl« Morgen feier am Pfingstsonntag ««»schließlich von den Jugend gruppen gestaltet worden. Besonder» stürmischen Beifall fanden die Darbietungen der Musikgruppe der Z d. A.- Juaend in Zwickau. Von der ReichSjugenbleitung über bracht« Kollege Bublitz-Berlin Grüße und Anerkennung für viel« vorbildliche Arbeit. Di« SonntaaSveranstaltungen wurden mit einem Fackelzug durch die Hauptstraßen der Stadt unter lebhafter Teilnahme der Bevölkerung abge schlossen. Da» VolkShau» Rosengarten, als Stätte der Jugendveranstaltunaen, erstrahlte der Rückkehr des Fackel- zug«S in buntem Lichterschetne — ein nicht autz«löschender Eindruck auf da» empfängliche Jugendgemüt. — Am Pfingstmontag arbeitete»! sich in angestrengter fünfstün diger Tätigkeit Mädel» und Burschen durch die schwierig sten Gebiete der Kurzschrift und Buchführung, des Brief wechsel», de» kaufmännischen Rechnen» usw. viele erst klassige Arbeiten wurden von den Berufslehrern sestge- stellt. Nicht zuletzt von zum Teil 15- und 16 jährigen Mädels. Den Gaujugendwimpel mußte Heidenau an Leipzig abgeben. Dessen Leistungen schlossen sich Zwickau und Heidenau fast gleichwertig an. * Th emnitz. Am Mittwoch vormittag fuhren zwei Gchulknaben gemeinsam auf einem Fahrrad« die Feldstraße herab. Beim Ueberholen «ine» Lastwagen» verloren die Knaben das Gleichgewicht uud stürzten gegen den Wagen. Dem einen Knaben fuhr ein Rad über den Kopf, sodaß er sofort tot war; der andere Knabe wurde schwerverletzt in» Krankenhaus gebracht. * Chemnitz. Fahr, und Reitturnier. Der dritte Schautag des Chemnitzer Fahr- und Reitturniers konnte, trotzdem viele Freunde des Pferdesports behindert waren, ihn zu besuchen, bei leidlich gutem Wetter zu Ende geführt werbe«. Frau v. d. Decken, Rittergut Raitzen, er hielt den ersten Preis in der Eignungsprüfung für Ge spanne mit ihren dunkelbraunen Stuten Gloria und Norina. In der Rettprüfung sttr Damenvferbe um den Preis der Stadt Chemnitz siegte Frau von Gottberg auf Dr. Lampe-Fischers ,Hn-ier". Das Jagdspringen gewann glänzend ohne Fehler auf „Zielen" Hauptmann Buffar- DreSden. »Burkhardtsdorf. In der Zwönitz ertrunken. Der im 68. Lebensjahr stehende Strumvsfabrikant Viktor Förster war auf dem Heimwege nachts in den Graben der Ober-Herrenmühle gestürzt und ertrunken. Dte Leiche wurde dann in die Zwönitz gespült, wo sie am ersten Pfingstfeiertag morgens gefunden und geborgen wurde. * OelSnitz i. E. Am Pfingstmontag früh geriet der 22 Jahre alte Karl Borgt« mit seinem Fahrrade in «ine ihm entaegenkommende Nadfahreraruppe. Infolge zu schnellen Anziehen« der Handbremse überschlug sich da« Rad nnd Borgis wurde tödlich verletzt. * Raben st ein. Am Pfingstmontag vormittag wurde der in Nabenstein wohnhafte Arno Gläser mit seinem Rade von einem Kraftwagen überfahren und erlitt schwere Kopf verletzungen, die seine Urbersührung in das Krankenhaus notwendig machten. * Planen. Auf der Bahnstrecke zwischen Kirchen lamitz und Oberkotzau wurden am Freitag nachmittag zwei Streckenarbeitet, die den Bahnkörper zur Heimkehr benutzten, von eine»» Personenzuge erfaßt. Einer der Männer war sofort tot, der andere wurde schwer verletzt. " Dlauen. Grobfeuer durch Brandstiftung. In der DienStag-Nacht gegen 11 Uhr brannte in dem etwa zwei Stunden von hier gelegenen Dorfe Fröbersgrün Scheune und Stallung der Besitzung von Rost nieder, nachdem vor etwa 14 Lagen das Wohnbau« de« Gutes den Flammen zum Opfer gefallen war. Da« Bieb konnte gerettet werden. Der 40 Jabre alte Mitbesitzer dr« Gute« Hermann Rost, der in der Scheune geschlafen batte, trug so schwere Brandwunden davon, daß er in« Krankenhaus nach Greiz eingeliefert werden mußte. Er bat Ver brennungen an Händen und Oberkörper erlitten, die so schwerer Natur sind, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Da« Gut gehörte nach dem Tode de« Besitzer« Rost den drei Geschwistern Hermann, Gustav und Klara Rost. Alle drei bewirtschafteten da« Gut gemeinschaftlich. Im Laufe de« gestrigen Tage« wurden Klara Rost und ihr 23 Jabre alter unehelicher Sohn unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet und ins Amtsgericht Greiz «in geliefert. * Plauen. Bisamratten. Sm ersten Feiertag hat etn Bisamrattenjäger in -er Nähe des Glockenberges 14 Bisamratten aus einem Ban geholt und erschlagen. Gvt Hear Lt« Gwnttter de»g«ln ihre Soft» st» «Sinddllvmi« schein. .Ping, pa«g — vtna, pang ". Luftig ktt»Et da» Lieb de, Hämmer die Dorfftraße entlang. „Ping, pa»g ". Morgen in aller Herrgott-früh«, wenn die Ta» perlen tm ersten Sonnenstrahl glitzern und gleiße«, irgend»» in de» Lüften «in Lerchenlied jubelt und sich Freund „Klink- pflot", der Has«, den Schlaf an» de» Auge« wäscht, oebt «I bim«» mit rüstigem Schritt »nm ersten Ernte». „Sss, KL ssss " fingen bi« Sense« und alle Gtäser und Blume» tm ltchtgrüne» Hag sollen unter dem scharfen Stahl. „Jetzt wetzt er da» Messer", raune« die tm Morgenwind zitternd« Halm«, „ » geht schon vtel besser", sagt der Sensenmann «»d «»etter gebt «»: sss,—sss, —sss..." bt» alle» Dra» genrLht ist. In lauge« Schwaden, au»gertchtet wie beim Appell, lie gen di« Gräser auf batten Stoppel«. Dies ist dte groß« Parade, dte der Wiesentod tm Juniu» hält. Doch der Vaud- «an« Ist darod nicht traurig. Er freut sich, baß in diese« Jahve dte Heuernte so reichlich au »fällt, daß da» würzig duf tende Trockenfutter sein« Scheunen und Speicher füllen wird. Die dte»fähriae Heuernte bereitete jedem Sandmann im Mat große Sorgen; -en« der langanhaltende Regen gab zu Vv- fürchtungen Anlaß, daß da» gemäht« Futter wie tm vorige» Jabre ntcht unter Dach und Fach gebracht werben könne, wo durch seinerzeit der Lanbwtrtichaft etn ungeheurer Schade» zugefügl wurde. In blesem Jahve scheint der Wettergott dem Sandmann gnädta gesinnt zu siet«. Der Junt brachte gleich mit feinem Lst»»ua echte Hochsomuiertemveraturen, di« da» Heu schnell und gründlich dörren, baß e» knistert und knastert, wenn man «» mit dem Rechen bearbeitet und de» bläuliche» Farbton erhält, der Zeugnis von der dem He« innewohnenden Kratt al» Futtermittel ablegt. Knistern »nutz da» Heu, zunberdürr soll «» sein, wenn e» von den Kühen mit Wohlbehagen gefressen werben soll. Ja dann macht bt« Heuernte Vergnügen. Das Gabeln ist so leicht, al» hätte man «in loses Lustgespinst in den stählerne» Zinken. Da gebt die Arbeit noch einmal so schnell und Bauer, Knechte und Mägde find immer froh, lachen, plauder» und haben ein fröhliches Lied auf den Lippen. Trotz all dieser Erntefreuden, gibt eS aber auch Unau» genehme» zu ertragen. Ter sogenannte Heuschnupfen tritt in dieser Zett besonder» auf und raubt dem armen Patien ten den guten Erntehumor. Gefährlich kann da» frische Heu demjenigen werden, der e» al» Ruhestätte in der Nacht aussuch!. Ter würzige Ge ruch tst so betäubend, daß sich eine schwere Ohnmacht einsrellt, au« der man nur selten wieder erwacht. Tics möge allen Wanderburschen zur Warnung dienen, die auf solche Weise zu übernachten gedenken. Dem Sandmann aber rufen wir zu. »Gut Heu!" Predt. WkMWWMlW «MklWIM vom 9. Jun! 1927. Regelmäßige Amerika—Enropafltige binnen Jahresfrist? Berlin. (Funkspruch.) Charles Levine erklärte heut« laut Vossischer Zeitung, daß er die ernste Absicht habe, ein« Luftfahrtlinie zwischen Amerika und dem europäischen Kon tinent zu gründen. Außer seinen eigenen großen Geldmitteln glaubt er noch andere Geldgeber für diesen Plan interessie ren zu können und hofft, mit den ersten regelmäßigen Flügen im nächsten Jahre beginnen zu können. Eine »ertvollc Plastik gestohlen. Berlin. (Funkspruch.) Aus den Ausstellungsräumen des wirtschaftlichen Verbandes bildender Künstler im neuen Berlin-Schöneberger Rathause hat ein noch unbekannter Be- sucher eine Bronzefigur entwendet, die von dem Berliner Bildhauer Willi Schlender stammt. Tic etwa einen balben Meter hohe Plastik stellt «inen Knaben dar, der in den über den Kopf erhobenen Händen eine große Traube hält. Ankunft Tschitscherins in Berlin. Berlin. (Funkspruch.) Tschitscherin ist heute stütz von Baden-Baden kommend hier eingetroffen. Keine Dawesserung der ReichSvost. Berlin. (Funkspruch.) Zu einer Meldung der Deut schen Zeitung über eine angebliche Dawesierunn der Reich«- post wird den Blättern mitgeteilt. daß der deuischeu NeichS- regierung nichts davon bekannt sei. auch der Reparations agent habe da« gleiche erklärt. Nach Anfrage babe der Sekretär der RevarationSkommiifion mitgeteilt, daß der Kommifsion ein derartiger Plan oder Bericht nicht Vorlage. Di« Nachforschungen nach Nungesser uud Coli. )( Bari«. HavaS berichtet anS Ottava, die Regierung der Provinz Quebec habe die Nachforschungen nach dem Verbleib der beiden vermißten französischen Flieger Nungesser und Coli anfgegeben. Trotzdem zwei Wasserflugzeuge sorg fältig die Nordküft« von St. Lorrn» uud die Küste von Labrador abgrsucht hätten, hätten sie keine Anzeichen dafür feftftellen können, daß die beiden französischen Flieger dies« Gegend erreicht hätten. Die Mutter Nungesser« bat gestern an die Mutter Loli« einen Brief gerichtet, in dem sie erklärt, daß ihr Glaub«, daß Nungesser und Coli zurückkebrrn, noch immer so stark ist wie bisher. Denn ihr Herz würde aufgebürl haben zu schlage», wenn da« ihres Sohnes sür immer aus gehört hätte zu schlagen. Besorgniserregender Gesundheitszustand de- spanische» Thronfolgers. )( Bari«. Nach einer im Journal verössentlichten Meldung aus Madrid soll der Gesundheitszustand des Nrinzen von Asturien zu lebhaften Besoraniffen Anlaß gebnu Der Prinz soll nicht gehen können. Er begebe sich von Casa del Campo nur im Automobil auf einer Matratze in dir königliche Residenz. Die Untersuchung der Srmordnng BSvjkvw. ' Warschau. (Funkspruch.) Di« bisher durchaefÜtzrte Voruntersuchung über die Hintergründe des an den Ge sandten Woskow verübten Anschlages hat »och nicht vier Material gefördert. Aus Wilna wird gemeldet, daß di« dortige Polizei angeblich ein« festgefügt« terroristisch«; monarchistische, russische Organisation ausaedeckt habe, au deren Spitz« ein gewisser Iakowleff stehe, der auch gestern verhaftet worden ist. Angeblich hat auch Kowerda dieser terroristischen Organisation angebört. — Wie di« polnisch« Presse mitteilt, ist noch keine endgültige Entscheidung ge troffen worden, ob Kowerda dr« normale» Gerichtsver fahren unterworfen oder vor ein Standgericht ggftellt mrrden wird. L Die Ueberschw emmunge« in Amerika. Newvork. (Funkspruch.) Wie Associated Preß «iS Dicco meldet, herrscht in ärmeren Gegenden de» Lever, schwemmniigsgebtetes größtes Elend. Die Bewohner haben vielfach auch den letzten Rest von Einrichtung-gegenständ«» verloren, die oftmals in den Räumen tzünge» St' blieben find.
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