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- Erscheinungsdatum
- 1927-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192704222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-22
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
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«»durch dt< «eä»g« Da» Reisig geg« kalt« Vtal» »«' jtörend« ^ttLSÄL ette»»»rz«l» »» ärke, »erde». 1 v»r»A» »«ch« »fei« «ch mit N die >«,» Ma»»« .„jea «erben, die ve- «»d «ivdettttchburch. «de» Poltzeibehörd« lebender Bisamratte« ! »ar A>- en hat«, Veste« vormittag t« der 0. Stand« ter Zschieschen ans der Priestewitzer Straße Pferd« mit einem Bretterwagen durch und und verschiedene ,eplant. * Freital. Die Spielerei mit de« Revolver. -» Wilmsdorf fand eine letchtsinnttze Spielerei mtt eine« Revolver einen unheilvoll« Abschluß. Dtr Waffe entlud sich und da» Geschoß traf eine» »» vesuch anwesende« sich gleich mit de» erste» Ra»k« festk^mmer» könn«. La» »eftecht wird «vtsche» »»et Erdseüreth« « eingeschla»«« .... 0ifamratte»s«fahr. La» Mt»1ftertu» de» F«i hat eine verordn«»« «rrass«, 1» der die AmtRbanpt« schäfte« n»d Semeindebehörd« «»aewies kämpsuua der visamratte» eneratsch «M. . . »«führe«. E» soll« zu diese« Zweck« besondere Bisam jäger ««gestellt »erden. Lte Artliche» Poltzeibehdrde» Verde» angewiesen, jede Versendung lebender Bisamratte» »» verhindern, die Versender »»d di« Empfänger »ur An teige »u bringe» und die Sendungen zu beschlagnahme». Vie entstehende« Kost« di« durch die Anstel»»« der Visa», tage, entstehen, soll« auf die Besitzer gefährdeter Grund stücke verteilt »erde«. Die Hauptstelle für Pslanzenschutz bet der Landwirtschaftliche» Versuchsanstalt in Dre»deu- Altstadt, Stübelallee st. erteilt unentgeltlich Rat »nd Au», kauft. Dte Hauptstelle »ird auch Gerät »ur Brkämpfung der Visamratte» abgeben. Dommitzsch. Gin Kuriosum konnte ein Geflügel» »achter beobachte». Unter den ausgebrachten GänSlei» be findet sich et« Lier mit drei Beinen. Da» drei Woche« alte Kücken, da» normalerweise di« beiden äußere« Vein« »nm Watscheln benutzt, ist im übrigen kerngesund und in der sonstige« Entwicklung nicht zurückgeblieben. Malkwitz bet Oschatz, verlasse««» Storchnest. Da» btesta« Storchnest ist leider auch in diesem Fahre unbewohnt geblteben. SS kann wohl zu den endgültig verwaisten Storchnistftätte« gestählt werden. Ein wertvolle» Natur denkmal ist damit verloren gegangen. * Döbel«. RvhettSakt. Auf eine« Felde in der Näh« der Stadt schlug et« Arbeiter einem anderen mtt einem Spaten derart über den Kopf, daß der Getroffene be wußtlos -usammenbrach. Er hat sehr ernste Gchädelver- letzung« davongetragen. Großc " ' gingen hinter . . —. . zwei tung« Pferd« mit einem Bretterwagen rasten nach Zschieschen zur bet der tollen Fahrt wurden vier Bäumchen am Straßenrand «mgertsie« und verschiedene ander« beschädigt. Kur» vor Zschieschen kamen die Tiere zum Halten. Außer einigen Abschürfungen hatten die Tiere keinen Schaden genommen. Personen sind nicht verletzt worden. * Nossen. Zusammenstoß »wischen Auto und Motor- rad. Ein von Meißen kommender Personenkraftwagen stieb auf der Dresdner Straße mit einem Motorradfahrer zusammen. Der Radfahrer wurbe auf di« Straße geschleu dert. wo er besinnungslos liege« blieb. Er hat einen Schä delbruch und Gehirnerschütterung davongetragen. Da» Auto blieb völlig unbeschädigt. * Dresden. Ein chinesischer Nachmittagstee. Die chinesischen Studierenden an der Technischen Hochschule hatten am Mittwoch zu einem Nachmittagstee «ingeladen. Anwesend waren «. a. der Rektor der Hochschule, Geheim rat Prof. Dr. Bruck, sowie der ForschungSrersend« Dtötz- ner. der in den nächsten Tagen zu neuer wissenschaftlicher Arbeit nach China aufhricht. Nach einer Begrüßung durch den Studierenden Siao hielt der Student Dschu einen Vortrag über di« Entwicklung in China. Er streifte dte jetzige Lage und sprach dte Hoffnung. auS, daß sich in China noch in diesem Jahre eine Einigung vollziehen werbe. Er betonte, daß die Deutschen in China überall di« größte Sympathie genössen und daß ganz China gro- Ken Wert auf weitere Dauer der Freundschaft zu Deutsch land lege. * Dresden. Mittwoch nachrmttag wurde in der Saalhauser Straße ein 63 Jahre alter Arbeiter von einem Chemnitzer Motorradfahrer umgefahren. Er erlitt einen Bruch de» linken Unterschenkels und wurde von Passanten nach "seiner Wohnung gebracht. Der Motorrad fahrer und sein SociuS hatten, ohne sich um den Ver letzten zu bemühen, ihre Fahrt fortgesetzt. — Gestern gegen 1 Uhr. nachmittag» hat sich auf der Marienbrücke ein Unbekannter zu erschießen versucht. Er wurde be wußtlos ins Friedrichstadter Krankenhaus geschafft, wo er versts^. AIS Grund zur Tat gab er aus einer Post karte, aül der das Lichtbild euleS jungen MäüchenS ent halten war, Schulden an. »Dresden. Ern neues MLdchenschutzhau» Im Bei sein von Stadtrat Dr. Richter, Stadtrechtsvat Monf« und zahlreicher Vertreter der Presse wurde Sestern mittag da» auf der Ammonstratze S gelegene Mädchenschutzdau» seiner Bestimmung Übergeben. Da» Heim, welche» für äO Pfleglinge eingerichtet ist, untersteht dem städtischen Fürsorgeamt und hat den Zweck, arbeit»-, obdach- und mittellosen Mädchen ernen vorübergehenden Aufenthalt zu Listen, um sie vor Not und sittlicher Gefährdung »u schützen. * Freital. Kirchenjubiläum. Dte EmmauSkttche in Potschappel begeht am 8. Mai dte Feier ihres büjährigen Bestehens. AuS diesem Anlaß ist ein« größere Festlichkeit * Litt «».Sester», am «. April, kmntt, Herr Km» «erzienrat Friedrich Wilhelm Wag»«, t» OlderSdors, der Serriorches »er Firma Wagner n. L». »nd A«fsicht»rat»vor- sitzende der Bereinigten Deutschen Terttlwerk« t« Zittau, da» siebente Jahrzehnt eine» arb«tt»reich« »ad »«gemein «rfolagesegneten Leben» vollenden. * Leivzi» Wegen Unterschlagung hatte sich der Rvchtdanwalt und Notar Johanne» Dinfter au» Grimma vor dem gemeinsamen Schöffengericht Leipzig »» ver antworten. Winkler hatte im vorigen Iah« etngeklaate Forderungen sowie Gebühren seiner Mandant«« in Höh« von 400V Mark nicht abgeführt. Außerdem hatte er die Bücher so schl«ht geführt, daß sich selbst da» Gericht nicht durchftnden konnte. Al» Kassierer der ehemaligen Für- stenschüler in Grimma hatte er Beiträge in Höhe von 120 Mark unterschlagen. Da» Gericht verurteilt« ihn wegen Unterschlagung »u einem Jahr sech» Monaten Ge fängnis. * Leipzig. Hotelvervachtung. Dte hiesige Hotel aktien gesellschatt hat da» ihr gehörig« Palast Hotel ,Lvet- tiner Hof"' an den Hotelfachmann Pertvam au» Leipzig verpachtet, der auch im Hotel „Astoria" in Leipzig an leitender Stelle steht. — Festnahmen von Ladendiebinnen Gestern wurden zwei Ladendiebinnen beim verlassen eine» Kaufhaus«» sestgenommen. Bei der Durchsuchung wur den Gegenstände gefunoen, dte tu dem Kaufhaus gestohlen waren. Tine Haussuchung bei den Diebinnen fordert« Diebesgut zutage im Werte von 1000 Mark. Die Dachen mußten mit einem Polizeiauto abtransportiert werden. Zu sämtlichen Gegenständen konnten dte Eigentümer er- mittelt werden. Bei ihrer Vernehmung gestanden beide ein, seit etwa >/« Jahren gemeinsam in hiesigen Kauf häusern und Geschäften Diebstähle verübt zu haben. * Leip»i g. Serüstetnstur». Am »1. d». Mt». vor mittag» ist ein Teil de» Baugerüste» am Neubau der Pavochie der Kirchgemeinde Leipzig-Connewitz, Eck« Brandt- und Sellneckerstratze, eingestürzt. In einer Höhe von etwa fünf Metern sind Dachziegel auf dem Gerüst gelagert worden. Durch Ueberlastung diese» Teiles de» Gerüstes ist e» in einer Brett« von etwa 6 Meter» zusammengebrochen. Ein im Augenblick de» Zusammen bruch» auf dem Gerüst stehender Arbeiter, der nm dem Hinauftragen der Dachziegel beschäftigt war, stürzte her unter. Er erlitt ein« 8 Zentimeter lange Ritzwunde am Kopfe und Hautabschürfungen am rechten Unterarm. — Nach Anlegung eines Verbandes in der Poliklinik konnte er sich nach Hause begeben. Chemnitz. Auf eine« gerissene« Trick »ar et« schlauer Grünwarenhändler auf dem Wochenmarkt« ver fallen. Sr legt« eine faule Tomate tu dte Schal« keiner Wage, dte er als seriöser Geschäftsmann seiner Kundschaft natürlich nicht mit etnpacken konnte, aber regelmäßig beim Etnpacken gegen eine einwandfreie Frucht »u vertanfche» vergaß. So macht« er an jedem Geschäft 7b Gramm gut, uud di« Sache florierte, bi» ein« Kundin auf den Gedanke« kam, die Tomaten nachzuwiegen und dte fehlende» 78 Gramm feststellte. Sie machte sich, schlau, wie «uu di« Frauen etnmal sind, von hiute» an de» Stand Hera«, schaute tu die Wagschal« und damit hinter die Kulisse» de» famose» Geschäftes, rief den Marktauffeher und belangt« den Händler beim Kadi. Der Angeklagte suchte sich »war damit »» ent schuldigen, daß die faule Tomate einmal au» versehe» tu di« Wagschale gekommen sein müsse. Da er aber zu «tue« solchen Versehen doch nicht kurzsichtig genug «ar. wollte ihm der Richter nicht recht glauben und verurteilt« ihn wegen Betrug» zu einer Woche Gefängnis. E» ist eben nicht» mehr mit einem ehrliche« Grschäftel * Chemnitz. Zu dem Doppelmorb tu Chemuttz teilt die Hallesch« Kriminalpolizei mit. baß zwei j»age Männer, di« vermutlich als Mörder in Frage kommen, am 20. April in Gutemberg bet Hall« gesehen worden sind. Sie zogen Mundharmonika spielend und betteln- umher. Ihre Ermittelung ist leider noch nicht gelungen. * Burgstädt. Unglaubliche Zustände. Die hiesige Polizei wurde durch schriftliche Anzeigen der Hausbewohner auf eine Svjährtge Witwe aufmerksam gemacht, di« mtt ihrer erwachsenen Tochter die Wohnung teilt. Die Polizei sand in dem Wohnzimmer dieser Krau vor de« Ofen eint» Komposthaufen von über 1 Meter Höh«, der von Lumpe», Papier. Speiseresten und allerhand Unrat durchsetzt war. In einem »wetten Zimmer, da» die Polizei erst durch einen Schlosser öffnen lassen mußte, reichte der Schmutz bi» Tür- höhe. Der furchtbare Gestank, der diese« Seuchenherde» entströmte, war bereits in der Hausflur bemerkbar. Johanngeorgenstadt. Dte schon seit langer Zeit nötig gewesen«, aber wegen Mangel an Mittel« immer wieder verschobene Erneuerung de» Innern der hiesige« Kirch« kommt «ach einem Entwürfe deS Kunstmalers HanS Herrmann, «ine» Schüler» L. v. Gebhardt», de« auch der Verein für kirchliche Kunst zugestimmt hat, jetzt »ur Aus führung, nachdem ein vor etwa 50 Jahre« nach Amerika ausgewanderter Bauhandwerker au» Johanngeorgenstadt einen großen Betrag für diesen Zweck gestiftet nub feine Liebe zur Heimat damit wiederum bezeugt hat. Di« Grün- dungSgeschicht« der Stadt kommt in einem groben Sxn- lantenbilde »ur Darstellung. MM 2«e» «rStzer« Krankende»» »»ttve—tg »achte, »oder «naße a» der Ve«v»»d»»« am f»l«e»de» KÄt«dir<«Mk V»f«ssmr Pflngbetl die Frfttede hielt »»d Oberbürgermeister Zwingenberger die Glückwünsche AM Rate» »nm Ausdruck dracht«. * Litte». Ein Autobus «maekürzt. Der Antod»» blieb hart «« Rand« de» OrtSdacheS Lege«. Di« S F»fas. se» wurde« dmech Quetsch- »nd Schnittwunde» verletzt, ei«« I » -*» I «ersaß,«». Kreisel «ur faß dreiiährtä« Mittwoch vo« « 1»«A«k» W,»K«,«L SM» «W» WMH . De, fest dreiiährtä« Soh» des BervarSetirrH Kreisel wurde am Mittwoch vo« eine« Personenkraftwagen! überfahre». Das Kind hat sehr schwere verletz»»««» dm ***^M^era»» Sin «merkwürdige, Fun», Am «W« Vtzertag« wurde vo» spielende» Kinder» 1» der Räß« de» Friedhofes «in« fak neue, sek geschlossene Geldkassette a»ß» seftwde» »nd der Kriminalpolizei übergebe«. Die Kassrtt» konnte RS setzt »och nicht geöffnet «erde», da kri» passend« Schlüssel gefunden werden konnte. Et» Eigentümer hat sich »och »ich« «meldet. ES dürft« sich vielleicht »« eine» aus wärtige» Diebstahl handel«. — Turudalleu-Va«. von feite» der T»r»gem«tudr wurbe hier mit de» va» «in«, ar atze» Tmmhake begonnen. die de« größte» Saal »er Stadt mtz. halte« fall. Der Rat hat der Turngemeind« die Scha»»- «rlaudntS für ihr Turnhallengrundstück bewilligt. Röblitz S. Glauchau. Kindern ist der Zutritt a» de» Ma»gelrä»me» Verbote»! Dies, veka««tt»ach»»a. die i» jeder Mangelst«b« angebracht ist. findet sehr wentg vo- acht»»«. Erft wenn «in Unfall sich ereignet hat. besinnt uw» sich auf dies« Vorschrift. Der sechsjährig« Sohn de» Vera« ardetterS Passt«, welch«, mit der GutSbesitzerSebefrau R. auf der elektrischen Wäschemangel war. kam mit de, rechte» Hau» unter eine voll« Wäschedocke. Di« Finger wurde» dem kleine« ABC-Schützen vollständig zerguetscht. Ei« ttt der Nähe wohnender Sanitäter leistete die erst« Hilf«. Ein« Keift Hand »der Amputation der Hand kann möglicherweise di« Folge dteser Unvorsichttgkett fein. a Zwtcka«. Scheunenetnstur». Nach einer Meld»»» a»S Stöcken ist die große Scheune de» SchnrtdermetKerS voigt nacht» in sich »usammengestürzt. Da» dort» unter» aedrachte Vieh konnte gerettet werden. De« vesttz« ik durch den Einsturz großer Schaben entstanden. * Zwickau. Gentckstarrefälle. Im Krankenkift sk»t gegenwärtig 5 Fälle vo» Genickstarre festgeftellt worbe» davon ist einer tödlich verlaufe«. Gefahr für et« «ptdo» mische» Auftreten der Krankkett besteht nicht. Elsterwerda. Au» der Fvembenlegtmr Mrstckstz- kehrt ist hier kürzlich der Sohn Max de» Zimmermann» I. Melka. Im Frühjahr 1922 wurde Max Melka, al» er im Rheinland Arbeit suchte, von Werbern zur Fremdenlegion überredet, mtt nach Frankreich zu kommen, wo er Be schäftigung beim Witt>eraufbau Nordfrankretch« finden könne. In Frankreich wurde ihm ein Schein zur Unter schrift vargelegt, der, wie man ihm sagte, unterschrieben werden müßt«, nm Anstellung zu bekommen. Da Melkt nicht Französisch lesen konnte, unterschrieb er ernen ver- vsltchtungSschein, fünf Jahre in der Fremdenlegion zu dienen. Mir zahlreichen Leidensgefährten mußte er r» den fünf Jahren hauptsächlich rn Marokko gegen dte Rif leute für den „Ruhm Frankreich»" kämpfen. Er überstand aber glücklicherweise die ungeheuren Strapazen. Weü nun seine Dienstzeit beendet war, wurde er, nachdem man nicht» unversucht gelassen hatte, rhn nochmal» auf fünf Jahre zu verpflichten, nrrt noch 11 Kameraden end lassen. Während der Ueberfahrt starben dort von verr Heimkehrern. * Halle Gisenbahndammrutsch bet Merseburg. Durch den anhaltenden Regen der letzten Wochen ist der Ersen» bahndamm auf der Strecke Halle—Thüringen a. S. kurz vor Merseburg abgerutscht, so daß die Schienen test weise in der Luft hängen. Zum Glück wurde der Damm rutsch noch rechtzeitig bemerkt, so daß dte notwendig« Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werd« konnten. Der Zugverkehr wird um«leuet. ' Gera. Nach Meldungen der hiesigere LtzrRvresfst zu denen die Stadtverwaltung bisher noch kein« Stell un genommen hat, soll der Geschäftsführer eines hresige» Lichtspielhauses in den letzten »wer Jahren 16000 Mark Steuergelder unterschlagen haben, und zwar habe er fei« Firma mtt de« vollen Betrügen belastet, aber nur Teilbe träge an die Steuerkasse abgeführt. Di« Unterschlagungen solle« in dte Zett falle», zu der et» Steuerbeamtee sich ebenfalls große Unterschlagungen hat zuschulden kom men lasse», wegen der er bereit» ame Gefängnisstrafe verbüßt Weißenfels. Ein vierjährige» Mädchen, da» am Sonnabend vo» seiner Mutter auf einig« Zeit allein d» Zimmer gelassen »nd et»geschlossen wurde, bekam Lange weile. Da dte Klein« nicht zur Tür hinan» konnte ober gern zu den Kindern ans der Straß« wollte, macht« sie -aS Fenster ans und sprang von der ersten Etage hinunter. ES überschlug sich und blieb bewußtlos liegen. Ein schnell hin- zugeruseuer Arzt bemüht« sich nm da» Mädchen. Die in zwischen het«gekehrte Mutter jammerte m» ihre» Liebling und als schließlich di« Arme zwecks Ltemversuche bewegt wurden, schlug die Kleine die Augen auf, sprang hoch und rief: ^Da» kann ich alleine* und lief freudestrahlend mef ihr« Mutter zu. Außer der augenblickliche« Besinnungs losigkeit scheint baS wagemutige Mädchen von ihrem toll kühnen Sprung au» dem Fenster glücklicherweise nicht» davongetragen zu habe«. Fast unglaublich, aber doch wahr! * Gablonz. Opfer d«S OsterschteßenS. Da» Oftev- schießen, baS Heuer wieder besonder» verboten war. aber dennoch al» alter Brauch überall in Nordböhmen geübt wurde, hat auch - dieses Jahr sein Opfer geforbert. Der Bahnschloffer Ziert» aus Trautenbach wurde schwer verletzt aufgefundem Ein Mörser war frühzeitig loSgegange« «ad die ganz« Ladung war dem Manne in die Auge» und in» Gesicht gegangen. E» handelt sich aaßer nm entstellend« Verletzungen auch um sehr ernste Gefährdung der Sehkraft. — Ei» unglaubliche» Stück leisteten sich unbekannte Ein brecher i« Gablonz a. N. Am Hellen Mittag wurde in der Hauptstraße der Tabakhauptverlag Strenitz erbrochen, di« Schlösser abgedreht, Türscheiben ausgeschnitten, die Gelb- kaffen demoliert und Bargeld und Rauchwaren im Werte von 8000 Ko. entwendet. Man muh annehmen, daß die Gauner dieselben sind, die 8 Tage zuvor in Böhm. Leipa am Markte am Mittag zwei große Geschäfte plünderte« und mtt Damengarderobe für 15 MO Ko. (samt den Kleider bügeln) den Tatort «»erkannt mitten unter den Augen der Polizei verließen. Dresdner »rief. Mit der ZmkeriKi«. Stadium ihrer LebeuSlanfbahn, «nd draußen wartet di« gute Mutter. Tante oder Pal« mit eine, riesengroße» Zucker- tüte, dte dem Bube« oder Mädel fei»« Pflicht »erfaße« soll. TS ist schon viel gegen die Sitte «eifert worden, die von vielen eher al» ein« Unsitte angesehen «ird, «nd doch halten die Dresdner daran fest, «nd rede» Jahr »um Schulbeginn rolle« sich vor de» Tor« der Schulgebäude dieselben vtlder ab. Töricht« Mütter bring« «i» wahre» Monstrum vo« Tüt« ««schleppt, arm« Fran« opfern dafür, um ihrem Kinde eine Enttäuschung »« erspar«, rin« nnveranttvort- I ich« Summ« und Mahnung« zur Mäßigkeit frühen nicht» gegen die weibliche Eitelkeit. Den« da» Kind freut sich selbst an der bescheiden« Tüt« ebenso, wie an dem bnnten Mief««, >md am Ende kommt es wenig« auf» Aenßere al» auf den Inhalt an. Da» entscheidet aber noch längst nicht dte Frag«: Soll mit der Zuckertüte überhaupt Schluß gemacht werben? Soll da» Kind schon in früher Zeit d« Begriff Pflicht ohne ve- schönigung und Verzuckerung kennen und dearetsen lernen? Mtza Ü>MggO « LseSde»S MüÜetz ll»ß Väter Würde wohl «-«soviel Für wie Gegen ergebe». Wer versüßt un» dte Pflicht? sagen die Grämlichen, bi« verbitterte». Warum ein Kind an Dinge gewöhnen, die da» Leben später *"*Äemach, gemach, ihr Aergerlichenk Wollt ihr, «eil da» Schicksal euch die Arbeii gar nicht versüßen will, dem jung« Menschenkind schon diesen Trost rauben? Wen« auch dte Lehrmethoden unserer Zett, der Geist unserer gntaeleitet« Dresdner Schul« ander» geworben ist, so daß keine Angst vor dem Rohrstock mehr da» Kind verschüchtert, «S ist -och bitter für da» freihetigewohnte Wesen, an starke» Lerne», an Pflicht und Gemetnsinn gewöhnt werben zu müssen. Und wie «in Sonnenstrahl wirkt da versöhnend «nd ver schönend bi« Zuckertüte. Bis da» Kind auch an der Pflicht sein« Freude findet! Diesen Weg schlagen dte Lehrmethoden unserer Schulen ein, und wer sich die Müh« genommen hat, die Ausstellungen der Dresdner Volksschulen eingehend zu besichtigen, der wird sein« Freude daran haben, mit welcher Lust und Liebe das klein« Volk sein« Pflichten erfaßt, wie sich au» Spiel da» ernste Lernen entwickelt und wie statt der Zuckertüte heitere Kunst — sei «S nun zeichnerisch, im Reiz der Farbe ober mtt Lhorgesängen — die Arbeit vergolbet. Und, Hand auf» Her»! Haben wir Großen nicht auch »>s«r« Zuaertüt« zum versüß« herber Pflicht«? Traurig. wer sich solche nicht schasse« kann! Warum dem jung« Weltbürger den Trost, dte Brück« zur Pflicht entziehen? Wir verlange« oft mehr von der Jugend, al» wa» wir selbst erfüll«! Und dte höchste Kunst, da» Erziehen junger Wesen, wird von den meisten Menschen nur sehr dillettanttsch geübt. Blutjunge Väter «nb Mütter, die meist noch selbst nur zu sehr der Erziehung, oft gar der Rute bedttrsen. brüsten sich fn der neuen Würde und bedenken nicht, baß der gute alte Busch nur zu recht hatte, wenn er sagte: Vater werben ist nicht schwer, Vater sein, jedoch viel mehr! «nd daS A und O aller Erziehung die Selbsterztehnng ist. Für die jungen unerfahrene« Mütter gibt e» in Dre»d« die «»entgeltliche Mütterberatungsstelle, dte gesundbeitttch -as Gedeihen unserer Jugend tiberwacht. Erztehertfch soll e» der Lehrer sein. Darum versüßt nur immer den Klein« ihren Schulanfang mit dem Trost einer in ver nünftigen Grenzen gehaltenen Zuckertüte «nd gönnt ihm den leichten Uebergang vom Spiel zar Pflicht. Aber die eigen« Pflichten nehmt umso ernster, und seid ihr Neu linge in der Kunst der Erziehung, so überlaßt diese nicht der Schule allein, sondern holt euch Rat bet -en Berufenen und arbeitet ernst und streng gegen euch selbst, freundlich nachsichtig gegen die Jugend. Dann wirb die ZuckertiÜe auch kein« Schad« verursachen. ,> <Neriss» IM
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