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- Erscheinungsdatum
- 1926-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-22
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Monat
1926-06
-
Jahr
1926
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,«WR»e» Lre»e »ttdt all»« «ena« «chm«. »nf Le» «ad». !ßof wir» er »m» seme» Vater «» seiner Gönnerin, der 'Gattin fti»^ Kmett tin», erwarttt «nd auch de« Herr«, et»«» ««tff« «arth, »argetzellt, »er tu de« Zuge jure MMige ve»mckm,a über Frau «»tont ««»acht hatte. Dieser Werch ist häuft« Gast tm Haus« de» Kapitäns «nd meldet seinen Besuch auch für de« heuttae« Abend an. Am Abend spielt «au eine Pokerparti«, hierbei beletdtat der Lu« Seutüaut abfichtdvoll, «u «au» für die Ehr« sei«» Kapitän» eintrete» ,u könne», jene« Her« Vorth. Wohl wird da» Duell durch die Satti« de» Kapitän» verhindert,, die Worth schließlich gesteht, daß der 1««»« Leutnant ihr Sohn ist. Aber sie weiß nicht, daß et« auouymer Vries «tue» euergtsch abgewiefeueu Du» Juan» bereit» in der Seele ihr«» Satte« die verhängnisvolle Klamme der Eifers sucht entfacht hat. während «u« der jung« Leutnant von btt« alte« Arzt, de« er für seinen Vater hält, über dlle» aufgeklärt wird und erfährt, dah Dr. Fratttut «ur fei« Adoptivvater tft, und während er sich dann de» Glück, end lich sein« Mutter gefunden zu haben, htnaibt, trifft der Kapitän «in. Bald bemerkt er die Vertraulichkeit, ja Zärt- ltchkett »wischen seiner Satti« und dem sangen Offizier. Gr überrascht beide, und eine vorschnelle Kugel feine» Browning» streckt Vrmini» verwundet »« Boden. Zn seinem Entsetzen erfährt er nun, daß er nicht «inen Lieb haber, wohl aber den Sohn, den seine Krau ihm verschwiege« hatte, ntedergeschofsen hat. Der alt« Arzt gibt «u» alle Aufklärungen und erzählt ihm, wie sei« Satti« al» fange» Mädchen in einem einsamen Hause nahe an der Vrenze ge- lebt hab«, «ine» Nacht» habe «in politischer Flüchtling, ein Studienfreund von ihm, der auf der Flucht schwerverwunbet worben sei, sie um Hilf« und Rettung angefleht. Sie habe ihn vor den Häschern verborge«, und schließlich habe die Liebe di« beiden funge« Leute vrrrtnigt. In den a«S- brechenden Krieg-wirren sei sein Studienfreund tödlich verwundet worden. Er selbst habe vergeblich versucht, ihn zu rächen. Aber er habe ihm schließlich da» verspreche» gegeben, seinem Sohn« Vater »« sein. So fei r» gekommen, daß er den junge» Srminio adoptiert habe, «l» Isabella dann dem Kapitän die Hand zum Lcbensbunde reichte, habe st« nicht den Mut aufgebracht, dem Gatten die volle Wahr heit zu sagen...und zwanzig Jahre habe st« an ihrem Ge heimnis, da» sie das Mutterglück entbehren ließ, getragen. — Gerührt verzeiht -er Kapitän seiner Frau und teilt sich mit ihr in die Pflege des jungen Manne», dem auch er von nun au Vater sein will. —* Eine originelle Klage über da» Regenwetter teilt eine auswärtige Zeitung in «mer Zuschrift <nr» iyrem Leserkreis mit. Die Zuschrift lautet: „Lieber Petrn»! Du hast gut regnen, weil Du über der Geschichte im Trocknen sitzt. Komm mal' runter und sieh Dir die Bescherung an. Trink mal ein GlaS Bier in einein Ausflugslokal und laß Dir erzählen, was der Wirt von Deiner Planscherei hält. Deinen richtigen Namen wirst Du aber verschweigen, sonst haut er Dir die Wind- und Regenjacke voll- Wenn Du vielleicht auch diesen Sonntag wieder Deine BewSsserungSmaschlne lau fen läßt, dann sollst Du mal sehen! Wir haben näm lich hier schon eine ganze Menge Leute, die sehr für Trockenlegung sind. Uno wenn Du weiter so naß machst, werden wir Dich mit Hilfe eines Volksbegehren- emrach runterholen von Deinem Wasserturm. Also sei vernünftig und laß die Sonne auch mal ran. Oder bist Du vielleicht nut Deinen paar Spargroschen an einer Regenschirmfabrik beteiligt? Mt beschränkter Hochachtung usw." — Hoffent lich hat nun Petrus ein Einsehen. —* Deutsch« Fleischertagung in Heidel berg. Der Deutsche Fletscherverband hält seinen diesjäh rigen Berbandstag vom 27. Juni bis zum 2. Juli in Heidel berg ab. Der Verband ist eine der mächtigsten Gewerbe- Korporationen Deutschland» und umfaßt in 26 BezirkSver- einen 14 000 Innungen mit rund 60 000 Mitgliedern. Etwa 2600 Mitglieder werden zur Heidelberger Tagung erwartet. —* Ehemalige 177er! Der Milttärverein ehe malige 177er, die Bereinigung der Offiziere des ehem. 12. Infanterie-Regiment» Nr. 177 und die Bereinigung „Ehem. Unteroffiziere der 177er" in Dresden, haben sich im Jahre 1920 korporativ vereinigt und bilden seitdem zu sammen in Dresden den „177er Dank". — Der 177er Dank hat eö sich zur Aufgabe gemacht, aMährlich eine Wiederkehr»»- und gleichzeitig für die gefallenen, gestor benen und vermißten Kameraden eine Gedächtnisfeier ab zuhalten. Außerdem gibt der 177cr Dank Anregungen auch durch die Ortsgruppen und Bezirks-Leitungen an anderen Tagen und Orten Sachsens kameradschaftliche Beranstal- langen stattfinben zu lasten. Durch diese Zusammenkünfte beabsichtigt der 177er Dank, sowohl die Erinnerung an da» Regiment und seine Ruhmestaten wachzuhalten, als auch di« Kameradschaft zu pflegen. Der 177er Dank ist auch be müht, in Not geratene Kameraden bezw. deren Hinterblie- bene — soweit die Mittel reichen — zu unterstützen. — Die „Ortsgruppe Oschatz" hält Mittwoch, den 23. d. M., von 7.80 abends ab, für di« ehem. 177cr von Riesa und Umgegend im Lass „Edelweiß" in Riesa-Weida eine Werbeversamm lung ab. All« ehem. 177er sind herzlich willkommen. Wet tere Auskünfte erteilt per Fernruf bezw. schriftlich: Kam«, rad Nttzsche, Gasthof Zschölkau b. Oschatz. F. —* Für zollfreie Gefrierfleisch-Einfuhr. Gemeinsam mit anderen Gpitzengewerkschaften hat der Ge- werkschafiSrtna an da» Reichsmini fterium für Ernährung und Landwirtschaft eine Eingabe gerichtet, die da» Ziel ver folgt, die Menge de» zollfrei einzuführenden Gefrierfleisch» zu erhöhen. Nach dem Urteil der bekanntesten deutschen Physiologen sollte auf den Kopf der d«utschen Bevölkerung im Hinblick ans ihre industrielle Betätigung ein Fleischver brauch von mindesten» 70 Kilogramm jährlich entfalle«. Tatsächlich bezifferte sich der Fleischverbrauch 1926 in Deutschland auf 47 Kilogramm pro Kopf, während er z. B. in den vereintgten Staate» über 80 Kilogramm vro Kopf beträgt. Die deutsche Bevölkerung hat also nur die halb« Fletschernährung gegenüber der der vereinigten Staaten. Mit dtesen Argumenten wird die Eingabe begründet, die durch weitere und vermehrte Einfuhr zollfreie» Gefrier fleische» mit seinen billigeren Preisen al» denen für frisches Jnlandfleisch, den Fleischkonsum insbesondere der arbeit- nehmenden Bevölkerung heben will. —* Abnahme der Maul- und Klauenseuche. Da» Landesgesundheitsamt teilt im amtlichen Bericht über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 16. Juni mit: Maul- und INanenseuche in insgesamt 808 Gemeinden und 64b Gehöften gegen de» Stand vom 81. Mai in 858 Ge meinden und 767 Gehöften. —* Mißstände im Submission »wesen. Die Nachrichtenstelle in der Staatdkanzlet schreibt: S« der 1» Nr. 126 veröffentlichten Mitteilung über große Mißstände tm DubmisfionSwesen haben die Interessentenkreis« in Nr. 130 der Sächsischen StaatSzettung «in« Berichtigung gebracht, die die mitgetetlten Tatsachen zwar nicht bestreitet, aber darauf -inweist u. a., „daß die Dichtwechsel von allen Be teiligten gefordert worden seien, weil bi« Innung di« Be aufsichtigung der Arbeiten und die korrekte Durchführung übernommen habe und sich für den Fall einer unkorrekten Durchführung durch diesen Gtchtwechsel schadlos halten mußte." Es könnte dies von Uneingeweihten nun wohl so verstanden werden, als trüge die Innung für die Ausfüh rung der Arbeiten «in Risiko, zu besten Deckung die Sicht wechsel bienen sollten. Da» ist durchaus nicht der Kall, die Haftung für korrekte Ausführung der Arbeiten trägt allein der beauftragte Unternehmer, dir Sichtwechsel bienten ledig lich der Durchführung des PretSschutzeS. Weder die „Berich- ttgung" noch «in« eingehend« Aussprache mit de» Vertretern der bettMgte« Interessenten tvnne» di« in der 1. Presse- nott, mitgetetlte» Tatsachen erschüttern, die «l» «in« d«r Sesamtwirtschaft schädlich« vegreozmrg freier Kvnkurrenz- audwtrkuua anzusehen sind. -7-leueberlIVtlltonenRnndfnnkhörertn Deutschland. Di« Sahl der in Deutschland amtlich ein getragene« Rundfunkteilnehmer ist auch tm Mat wiederum gervachse» und »war um 2V677, i» baß am »1. Mat tm Deutsch«» Retch »»»gesamt 126274» «ingrtragene Rund- funkbürer z» verzeichnen waren. Dabet marschiert di« Reich-Hauptstadt, bezw. der Senbeberetch Berlin-Stettin an der Spitze. Hier fanden 7442 Neuanmelbungen statt, womit sich di« Gesamtzahl der Hörer de» Berliner Sender» auf K40 02L beläuft. DteNorag (Hamburg, Bremen, Hannover, Kiel) zählt jetzt 16b 478 Teilnehmer ihrer Darbietungen, der Bereich Leipzig —Dre»ben 181423 usw. —* EinhettSrurzschrift und Beamten schaft. Der Reichstag hat sich tu seiner Sitzung vom 16. Mai 1925 auf de« Boden der Retch»kurzschrift gestellt und dabet zum Ausdruck gebracht, daß, sobald sich Verbesse rungen des System» als wünschenswert herauSgestellt haben, ihnen näherzutreten sei. Nachdem nunmehr seit fast zwei Jahren in d«r EinhetiSkurzschrift in zahlreichen Lehrgängen bet den Behörden Unterricht erteilt worden ist, hat der Reichsminister beS Innern durch eine neuerliche Verfügung angrorbnet, daß bt» zum 1ö. Oktober 1926 Er fahrungsberichte erstattet werden sollen. E» wird von de» Antworten abhängig gemacht, welche etwaigen wettere« Maßnahmen über die Verwendung der Kurzschrift in Ve- hürden getroffen werben sollen. In Ausführung be» RetchStagSbeschluste» wirb dabet «. a. auch gefragt, welche Beobachtungen 1« der Erlernbarkeit, der Schreibflüssigkett und der WiederleSbarkeit d«S System» gemacht worden sind und welche bestimmten Schreibweisen des System» in dieser Beziehung hervorzuhebcn sind. —* Gin Vorschlag für Esperanto in der Wissenschaft. 200 Student«» b«r Universität Rio be Janeiro (Brasilien) haben et» Gesuch an den Gesandten Deutschland» in Brasilien gerichtet, um vorzuschlagen, daß di« Hauptwerke der deutschen Heilkunde für den Gebrauch der Ausländer in Esperanto übersetzt werden möchte». Die Wissenschaft b«r großen deutschen Meister, sagt da» Gesuch, wird uv» vermittelt durch wenige Uebersetzungen in fran zösischer. italienischer und spanischer Sprache, die wir infolge dessen g«zwungen sind, zu erlernen. In Anbetracht der großen Schwierigkeiten der Erlernung der deutschen Sprache bleibt un» die Mehrzahl der große» wissenschaftlichen Ar beiten unbekannt. Di« einzige Möglichkeit, un» die Kennt nis der groben deutschen wissenschaftlichen Arbeiten zu er leichtern, wäre bi« Uebersetzung ber hauptsächlichsten Werke in Esperanto, aus ber Tatsache heraus, daß 20 Stunden Stu diums dieser Sprache genügen, um alle» zu les«» nnd zn verstehen, was in dieser wunderbaren und leichten Sprache geschrieben ist. —* Die deutschen Z i e g« li n b ustri« l l e n zur H«rbst-Baum«ssein Leipzig. Gelegentlich der zur kommenden Leipziger Hcrvstmest« im Rahmen ber Baumesse stattfindenben Ztrgelbau-AnSstellnng unter Leitung von Ar chitekt Höger, Hamburg, wird der Reichsverband der deut schen Mauerstein-, Ziegel, und Toninbustrte s«tne dies jährige Wanderversammlung avhalten. Die Vorbereitung dieser Veranstaltung liegt beim Landesverband ber säch sischen Ziegeleien, Leipzig. Uferstraße 21. —* Luftpostvakete nach dem Auslands. Vom 21. Juni an sind auch Luftpostvakete nach Bulgarien, Jugoslawien. Rumänien. Ungarn. Griechenland, Italien und der Türkei (europäischer und asiatischer Teil! zuge lassen. Die Pakete werden bis Wien oder Zürich im Flugzeug, von diesen Orten ab mit den gewöhnlichen Ver kehrsmitteln befördert. * Röderau. Donnerstag, den 24. Juni, findet abends 8 Uhr auf HIeflgem Friedhof« Johannis- feier statt. * Glau biß. Am vorigen Sonntag wurde das Ehrenmal für die in der Gemeinde Nünchritz aefallenen Helden geweiht. ES stellt eine vierkantige Säule aus mattrotem Granit mit zierlich ausladendem Kapital dar nnd enthalt auf den Seitenflächen 57 Namen derer, die ihr Heldenblut fürs Vaterland vergossen haben. Di« Feier wurde einaeleitet mit einem Gottesdienste in der kiesigen Kirche vorm. Uhr. nm den der Denkmals- auSschuß gebeten batte. Fran Dr. Recke-Riesa sang mit wundervoller Sicherheit »nd Innigkeit unter Begleitung von Orgel nnd Geige die Arie auS PnnluS: „Sei getreu bis an den Tod. so will ick Dir di« Krone des Lebens geben; fürchte Dick nickt, ick bin bei Dir." Der OrtSgemlicke legte diese Worte in feiner Predigt tröstend und mahnend der zahlreich erschienenen Gemeinde ans Herz. Um '/<2 Uhr riefen die Kirchenglocken die Einwohner von Nünchritz nnd Umgegend zur eigentlichen Weihefeier zusammen. Unter Vorantritt des Riesaer Posaunenchores, der fick unter Leitung des Herrn Sielmann selbstlos in den Dienst der nationalen Sacke gestellt hatte nnd durch seine schönen Darbietungen wesentlich die Feier hob, begab sich ein großer Feftzug, beliebend au» dem Denkmalsausschuß, den Ver- tretern der politischen und kirchlichen Gemeinde, der Feuer- wehren, des Männergesangvereins Concordia, des Deutschen Turn- und Sportvereins, des Stahlhelms und zahlreicher Militarvereine mit ihren Fahnen und Standarten zu dem in der Mitte de» Dorfes schön gelegenen und wnnderooll geschmückten Festplatz. Die Gemeinde sang »ntcr Posaunen begleitung das Lied „Jesus meine Zuversicht", dann sprachen Frau Ruppe im Namen der Frauen und Fräulein Dora Kranke für die Jungfrauen des Ortes stimmungsvolle und warm empfundene Dichterworte. Der Gesangoekein bot in Julius Ottos „Ich kenn' ein' bellen Edelstein" und dem Volksliede „Morgenrot" unter Leitung des Herrn Lehrer Reuter sein Bestes dar. Dann hielt Herr Pfarrer Gnderley- Glaubttz di« Weiherede, 1» der er die Inschriften und Sinn- bilder de« Denkmals kur» und markig auslegte. Die Fahnen senkten sich nnd die Hülle fiel. Der Geistliche weihte das Denkmal mit dem Königsworte, das einst an einem großen Denkmal der Freiheitskriege »«erst erklungen war und das Kaiser Wilhelm l. bei der Enthüllung de« Nationaldenkmals ans dem Niederwald am 18. September 1883 feierlich wiederholte: „Den Gefallenen zmn Gedächtnis! Den Lebenden zur Anerkennung! Den kommenden Geschlechtern zur Nacheiferung l" und schloß mit dem Wahlspruch MoltkeS: „Allezeit treu bereit für des deutschen Reiches Herrlichkeit!" und dem Waffenspruch des alten vaterländischen Heeres: „Gott mit uns l" Dann sprach als Vertreter der politischen Gemeinde Herr Werkmeister Barthels. Er gäbe der Freude Ausdruck, oaß nunmehr auch Nünchritz «In Heldendrnkmal besitze. Er dankte dem DenkmalsauSfchutz, der in mehr jähriger treuer Arbeit trotz aller Schwierigkeiten nunmehr das Werk vollendet batte nnd stellte das Denkmal unter den Schn» der politischen Gemeinde. Dann legten zahlreiche Vereine nnd Körperschaften mit sinnigen Worten herrliche Kränze am Denkmal nieder nnd endlich traten auch die Anverwandten der Gefallenen heran, um ihren Helden Blumengrüße zu widmen. Währenddessen spielte der Posannenckor leise vaterländische Lieder, zum Schluß aber da» Deutschlandlied. Da» letzte Wort sprachen mit ehernem Munde in einftündigrm Ehre», und Lrauergeläut die Glocken der Glaubitzer Kirche. Die Blumen werden ver welken; aber die Liebe, Dankbarkeit und Treue mögen bleiben. „Vergeßt un» nicht", so bitten bescheiden die Helden nach der Inschrift de» Denkmal«. Unsre Antwort darauf sei in Wort und Tat ein mannhafte», ehrlich«^ innige» „Niemals l" A. Vernicht» »iw SSchßfches. Riesa, den 22. Juni 1V26. —* »ettern-ederfaae »sie Len 22 S»«l/ Mftseteilt von der Sächs. Lanvettvttterwart« zu Dresden.) Na» verbreiteten Gewittern am heutigen Laa« und in der kommenden Nacht morgen wechselnd bewölktes, noch zu Niederschlägen neigende« Wetter, vorübergehend etwa» Lemperaturrückgang. vorwiegend westlich« Winde mäßiger Stärke. — Witterunaicharakter der nächsten Laa«: Immer noch »ur Unbeständigkeit neigend. Warm bi« gemäßigt warm. —* Daten ssir den 28. Juni. Sonnenankgang 8/48 Uhr. Sonnenuntergang 8,20 Ubr. Mondonkgang 8.« Uhr N. Monduntergang 2.12 Ubr v. — 1804: Der Industriell« Jobann Friedrich August Borkig in Breslau geb. (gift. 1854). 1900: Di« von Boxern belagerte Stadt Tientsin wird durch europäische Truppen entsetzt. ISIS: Der ivolkeschriftfteller Hrinrtch Hansjakob bei Haslach in Vaden gift. (geb. 1887). ISIS: Deutschland nimmt di» feindlichen FriedenSbedingungen an. —* Neuer Fall be» Elbhochwasser» in Sicht. Di« Elve ist infolge brr erneuten Regengüffe 1« Böhme« «vermal» gestiegen, und zwar betrug der Wuchs t« »er Stunde etwa zwei Zentimeter. BtS Dienstagabend bürste die Hochflut noch langsam anwachse«, um bann Hof- jentkich endgültig zurückzugchen. Da in Lettmerttz nnd Melnik zurzeit Stillstand tm Anschwellen de» Hochwasser» ttngetreten ist, sagt die Wasser baudirektiorr für Dienstag- «Send eine» Hochwasserstanb t« Dresden von etwa vier Meter über Null und dann etnsetzenden langsame« Fall voraus. — AuS Dresden ging «n- folgende Meldung zu: Da» Hochwasser ber Elve hat heute »acht 8 Uhr den Pegel- stand von 898 Zentimeter erreicht. Seitdem ist ei« Still-« staub etngetreten. Ma» erwartet nnnmehr et» allmähliches Dkllftauen de» Hochwassers. —* Hochwasserschäden im Bezkrke. Von der AmtShauptmannschast Großenhain wird un» geschrieben: Bei der AmtShauptmannschast sind berettS eine große An zahl von Gesuchen solcher Personen «ingegangen, die durch Hochwasser schwer geschädigt und zum Teil sogar in un mittelbare Notlage geraten sind. Die Gesuche werden in der Regel im einzelne« zur Zett noch nicht beantwortet werben. Auf Vorschlag des AmtShauptmannS hat jedoch ber Bezirk». NuSschuß eine Sachverständigenkommission zur Abschätzung -er Hochwasserschäden eingesetzt. Die Kommission, die eine Umfangreich« und schwere Arbeit zu leisten lxrben wirb, wird, sobald sich das Wasser einigermaßen verlausen hat, an die Schadcnschätzungrn Herangehen. Die Gemeindebehörden werden von der AmtShauptmannschast mit besonderer Ber» fügung entsprechend verständigt werden. —* Som meröAn fang. Mit dem heutigen 22. Juni «tvrmt kalendermäßig der Sommer seinen Anfang. Wenn nicht die drückende Schwüle des gestrigen Tages verraten hätte, daß die Tonne ihren höchsten Stand über unserer nörd lichen Erdhalbkugcl erreicht hat, so würde wohl kaum sonst jemand sonderlich vom Beginn des Sommers Notiz ge nommen haben. Derselbe trübe Himmel, der un» nun schon seit dem 1. Mai fast ununterbrochen Regengüsse über Regen güsse beschert« nnd den dringend nötigen anhaltenden Son nenschein entzog, gab nach leider nur vorübergehender Auf hellung der Stadt bald wieder das eintönige graue Gepräge, dessen wir mehr als überdrüssig geworben sind in den letzten vergangenen Wochen. In den Abendstunden des gestrigen Tages ballten sich graue Gewitterwolken zusammen. Dump fes Donnerrollen aus der Ferne rückte immer näher, biS schließlich gegen Mitternacht das Gewitter auch unsere Ge gend heimsuchte. Die Gewitterneigungen sind auch während des heutigen Tages spürbar gewesen. Und so nimmt die unbeständige Witterung ihren Fortgang. Bald werden nun die I o h a n n i s fe u e r flammen und durch di« Nacht weit hin leuchtend Kunde geben von der Sommersonnenwende. Des Jahres Höhepunkt ist erreicht, schon sangen die Tage wieder an kürzer zu werden, und noch haben wir all die Herrlichkeit in der Natur, die andere Jahre im Spätfrüh, ltng und zu Sommes Anfang bescherten, kaum recht genießen können. Wie schön diese Zeit hätte sein können, daß zeigte ber vergangene Sonnabendnachmittag. Im ganzen hat aber der zu Ende gegangene Frühling des Jahres 1926 nicht gehalten und gebracht, was man billig von ihm erwarten konnte. — Wenn die volkstümlichen Wetterpropheten recht behalten — die gelehrten dieser edlen Zunft verheißen ja nach wie vor nichts sonderlich Gutes —, so müßte nach der einen LeSart mit dem vergangenen Freitag die Regenperiode ihr Ende erreicht haben. Denn da mar der 100. Tag nach den letzten Märznebeln, wonach stclS schönes Wetter eintrelen soll. Wie es aber auch sei — hoffentlich zeigt der juuge Gommer nun bald, baß er die schönste und wärmst« Jahreszeit ist. Er hat viel gutzumachen, was Heuer der Frühling verdarb. —* I oh ann n i s a n d a ch t. Aus Anlaß des Johan nistages findet kommenden Donnerstag, den 24. Juni, abends V,8 Uhr JohanniSandacht auf dem Friedhof« statt. —* Lager Zeithain. Am Donnerstag, den 24. d. Monats, abends 8 Uhr findet bet günstiger Witterung eine Gedacht nisseier auf dem Heldenfriebhof d«S Lagers Zeithain statt. Zur zahlreich« Teilnahme wird hiermit ergebenft «ingeladen. —* Spreewald-Sonder-ng. Wegen starker Beteiligung wird der Spreewald-Sonderzug Sonntag, den 27. Juni 1926 nochmals gefahren. Abfahrt in Riesa 6.08 Uhr früh. Dieser Zug wird diesmal auch 1u Stauchitz halten. —* Beschluß beS GesamtmtnisteriumS. Di« Nachrichtenstelle in ber Staatskanzlet teilt mit: Da« Ge» famtministerium hat in seiner Sitzung vom 17. Juni dem Entwürfe eines Gesetzes b«S gesamten berufliche» Unter- rtchtSwesens sSchulübrrleitungSgesetz) -ugesttmntt. —* Alldeutscher Gautag. Der Oberelbga« im Alldeutschen Verband, zu dem auch di« Ortsgruppe Riesa ge- hört, veranstaltet nächsten Sonntag, den 27. Juni, feinen diesjährigen Gautag in Bautzen und zwar in der „Socte- tät", nahe dem Bahnhof. Norm. 11 Uhr findet Gauvertreter sitzung und nachmittags 8 Uhr Gautag statt, zu dem der vormalige Gouverneur von Deutschostasrtka, General von Licbcrt, den Hauptvortrag halten wirb über „Bor 100 Jah ren und heute". Weiter wirb ein beutschbvhmtscher Redner über die Lage des DubetendeutschtumK spreche». — Fi lins ch au. U.-T.-Lichtspiele fGoethestraße 102): .Schweigsame Lippen". Da» Geheimnis einer Mutter. Ein Lebensbild in 6 Akten von Augusto Genta und Lucio D'Ambra. Ein Kreuzer kehrt 1« seinen Heimat hafen zurück. Der Unterleutnant zur Ge« Erminto Frat- ltni wirb zum Kapitän Carlo Butoni gerufen, ber soeben sein Führungsbuch einsieht. Der Kapitän macht dem jungen Manne, mit dessen Tüchtigkeit er zufrieden ist, di« erstaun liche Mitteilung, daß die unbekannte Gönnerin, bt« ihn in seiner Jugend und auf der Kriegsschule mit beinah mütter licher Siel« betreut habe, seine Frau gewesen sei. Er zeigt ihm ihr Bild und labet ihn gleichzeitig als Gast in sein Haus, wo er auch seinen Vater, den Arzt Dr. Frattini an treffen werde. Dieser werde ihm alle weiteren Aufklärun gen geben. Ta der Kapitän sofort nach Ankunft des Kriegs schiffes dienstlich ins Marineministerium muß, trägt er dem jungen Untergebcuen Grüße an die Gattin auf. Im Zuge bringt plötzlich ber Name Butoni an da» Ohr beS jungen Manne». Er hört, wie ein älterer Herr sich mit einer Dam« üvetz die Krau be» Kapitäns unterhält «nd wie der Herr die Bemerkung macht, daß die KapttänSfrau es mit der
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