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StmkM Ur in Amt Airz. Die Sternbilder sind durch puuk- tierte Linien verbunden und mit einer Nummer versehen. Die Buch staben sind Abkürzunaeu für die Eigennamen der bellen Sterne. Die Stellungen des Mondes sind von 2 zu 2 Tagen eingetragen. Das Datum steht unterhalb des Mond- bildes und die Pieillinie zeigt die Nichtung der Mondbahn an. 2 -- Zenit. 1. Kleiner Bär, L' --- Po larstern, 2. Großer Bär, 3. Drache, 4. Bootes, — Arttu r, 3. Nördl. Krone, 6. Herkules, 7. Leier, 17 --- Wega. 8. Cepheu«. 9. Schwan, v — Deneb, 10. Cassiopeia, 11. An. dromeda, > --- Nebel, 12. Perseus, 13. Widder, 14. Fuhrmann, 0 -- Capella, 15. Stier, > — Adlebaran, r>. -- Plejaden, 16. Walfisch, 17. Orion. 8 --- Rigel, 18. Zwillinge, 0 -- Cattor, k — Pollux, 1 v. Kleiner Hund, r — Prokyon. 20. Großer Hund, 8-- Sirius, 21.Wasserschlange, 22. Löwe, 8 -» Regulus, 23. Jung frau, 8p. ---- Spica, 24. Rabe, 8. 6. 8. --- Haar der Berenice. Bi« neues Lor der A»«S i« Berlin. Das neue schöne Südtor der besten Autorennbahn Deutsch lands, der Avus in Berlin. Salander für den Deutsche» Bolksbund in Oberschlcfie«. Ter Präsident der gemischten Kommission sür Oberschlcsicn, der ehemalige Schweizer Bundespräsidciil Ealmider, den die Polnischen Behörden nm seine Genehmigung zur Aus lösung des Deutschen Vvlksbundcs gebeten hatten, trat, wie wir gestrrn berichtet habe», in einer längeren Erklärung für den BolkSbund als einer unerläßlichen Organisation S»m Schny der deutschen Minderheit ein Ludwig Richter und Goethe. Ludwig Richter gehört zu den Künstlern, die dem Herzen des deutschen Boltes am nächsten stehen, weil cs fühlt, wie tief er seine Seele erkannt hat. Wohl hastet feiner Kunst etwas Enges an, eine Beschränkung aus die häuslichen und gemütlichen Seiten des Daseins, aber er wußte trotz dieser Begrenzung den Blick auch in die Ferne nnd m die Ewigkeit zu richten. Der große Befreier Richters, der ihm den Weg zur echten nnd wahren Kunst wies und ihn alles Kleinliche abichüiteln ließ, war Goethe, und auch darin ist der Dresdner Meister ein Sinnbild unseres Bolkes, das ja ebenfalls der Weimarer Olympier nach seinem eigenen Wort „aus Ph'lincrnetzen befreite". Tas Erleben Goethes ist für Richters Entwicklung das entscheidende Ereignis ge worden. Das hat zum erstenmal Fritz Brcucker in seiner soeben bei B- G. Teubner in Leipzig erscheinenden inhalts reichen Studie „Ludwig Richter und Goethe" mit aller Schärfe ausgesührt. Als der siebzehnjährige Ludwig Richter im Gefolge eines russischen Fürsten durch Weimar reiste, da hat ihn Goethe nicht besonders interessiert, und als er zehn Jahre später nach Italien zog, um dort sein deutsches Herz zu entdecken, da lag ihm auch Goethes Jtalieu- schwärmerci ganz fern. Fühlte er sich doch als Romantiker und Nazarener und wollte von dem klassizistischen Dichter, der hauptsächlich den Spuren der Antike gefolgt war, nicht viel wissen. Bezeichnend, ist es ja für Richters Stimmung in Italien, daß er bei einem Wettbewerb, den die Maler freunde sür ein Landschastsbild unternahmen, mitten in der ur-italienische» Umgebung eine Gruppe sächsischer Landleute darstclltc, die an einem Sonntagmorgcn durch hohes Korn deut Dvrflirchlcin zuwandcrn, und nach mehrjährigem Aufenthalt in Rom schrieb er in sein Tagebuch: „Vivat Deutschland! Dort soll meine Kunst erst blühen,- dort findet sie ihr Vaterland, hier ist sie auf fremdem Boden." So hat es lange gedauert, bis Ludwig Richter seine Liebe zu Goethe entdeckte und durch seine meisterhaften Illustrationen! seiner Werke dem Olympier einen neuen Weg znm Herzen seines Volkes eröffnete. Richter hat später selbst bekannt, daß cs Goethe ge wesen sei, durch den er sich mehr und mehr zur reinen Menschlichkeit dnrchrang. „Außer dem Evangelium, daS göttliche Gesundheit nach allen Seiten ausatmet, lese ich jetzt nur Goethe und den JeremiasGotthelf. Allerdingseine wunderliche Zusammenstellung, aber mir ist wohl, wenn ich in Ruhestunden dabei bin." So schrieb er, als er sich der Reise seiner Knust näherte, und in den Jahren 1815 bis 1866 offenbart sich dann seine Goethe-Verehrung in einer Fülle von Bildern zu Goethes Schriften. Auffällig ist freilich die Verknüpfung Goethes mit dem ganz anders artigen Gotthelf. Es war in erster Linie der junge Goethe, der Dichter vor der italienischen Reise, -er noch nicht dem Klassizismus verfallen war. Da, wo Goethe urdeutsch ist, volkstümlich und idyllisch, da hat ihn das nahoerwandte Empfinden des Künstlers auf das feinste nacherlebt. So illustriert er zunächst Goethes „Gesellig« Lieder", und als dann sein Verleger Wiegand Illustrationen zu Le« deutsche« Klassikern herausbringen will, da nimmt Richter mit Be geisterung Goethe für sich in Anspruch und will eine Pracht ausgabe seiner Werke mit Bildern schmücke«. Freilich kam schließlich nur ein „Goethe-Album" heraus, in Lem Richter sich besonders in die Schönheiten von „Hermann und Dorothea" vertieft. Außerdem zog ihn vor allem der „Gütz" an, dieses nrdeutsche Werk, in dem auch die „Hauspoesie" lebt, deren Verherrliche! der Zeichner geworden. Unter den Gedichten Goethes find die Balladen, denen Richter seine Kunst am liebsten widmet, und welche Poesie er aus einer Andeutung des Dichters herauShole« konnte, zeigt die Der Kreuzer „Berlin" i« Buenos Aires. Ucber-Topp-Flaggeu und Paradieren vor dem Präsidenten -er Republik Argentinien. ,Häseoerkäuscrin", die ihre Entstehung einer Stelle in dem Lustspiel „Die Geschwister" verdankt. Der feine Gocthc- Kenmer Hirzel hatte ihn auf diese Szene hingewicsen, die er so reich und unnachahmlich vertiefte in dem Blatt „Der Kleinhandel". Eine köstliche Goethe-Arabeske hat Richter auch in den drastische» Illustrationen zu einem parodiostischen Bänkellied auf den, „Werther" geschaffen. Ucberall erkennt man in seinem Werk den Einfluß Goethes, und Breuckcr sagt sehr richtig, was ihm -er Lieblingsdichter seiner Reife zeit gab: „Goethe verdankt der fröhlich fabulierenden Zeichner die Befreiung von de» ««gen Fesseln eines dog matische« Christentums, ihm verdankt er Befreiung von jeder Prüderie, ihm verdankt er Weitherzigkeit für das dichterisch Echte und Wahre, ihm verdankt er letzten Endes auch, daß er sich künstlerisch entwickelte, nicht als ein Nach treter jener „Römer", mit denen ihn innige Freundschaft verband, aber auch nicht als ein Nachtreter Goethes selbst, sondern daß er sich entwickelte, so wie es ihm gemäß war." Noch der Fünsundsiebzigjährigc bekennt seine Liebe zu Goethe mit den Worten: Der große, offene, gefsttche Blick eine- so kerngesunden mächtigen Geistes ist wie erfrischende Seeluft, wie Alpenglühei» »her «ternenbimmel." D4 WWcMWMA. Bant nicht Krankenhäuser...! Bon Staatssekretär z. D. Dr. Th. Lcwalö, Präsident d. Deutschen Neichsansschuncs s. Leibesübungen. Zu den Großtaten des Deutschen Reiches gebärt die Sozialversicherung. Faß alle Industriestaaten Europas haben sic uachgecchmt, keiner hat sie bis zu der deutschen Vollständigkeit dnrchgesührt; Krieg und Inflation, die das Vermögen der Invalidenversicherung aufzchricn, das Krankengeld fast wertlos machten, brachten die Sozialver sicherung fast znm Erliegen. Seit der Befestigung der Währung wirken all ihre Zweige wie in der Vorkriegszeit. Nach der Denk'christ, die der Rcichsarbcitsministcr dem Reichstag unter dem 5. Dezember IW über die So zialversicherung vorgelcgt har, ist der Ausblick in das Jahr 1926 bcsorglich. Die Denkschrift stellt fest, daß bei der Krankenversicherung die Krankenzincr im umgekehrten Verhältnis zum Beschäftigungsgrade auf dem Arbeits markte steht, daß, je umfangreicher die Arbeitslosigkeit, um so größer die Krankcnziffer ist. Auch wer de» Latz in der Denkschrift, daß die Sozialversicherung öffentlich-rechtlicher Sparzwang zur Erhaltung von Gesundheit und Arbeits kraft der versicherten Bevölkerung isi, im vollen Umfange zustimmt, wird sich srageu muffen, ob die deutsche Birlschan gegenwärtig imstande ist, diese ungeheure Belastung zu tragen, und ob nicht im Interesse der Bevölkerung und der Wirtschaft nach Mitteln gesuchr werden mnß, den Gesund heitszustand zu heben, Krankheiten zu vermeiden und den Zeitpunkt der Invalidität ziirückzurjicken. I» Uebercinsiimmnttg mir immer weiteren Kreiten, einer immer wachsenden Zahl der hervorragendsten Ver treter der deutschen Heilkunde, erachte ich den Ausbau aller Einrichtungen für die Förderung der Leibesübungen für das nahezu einzige und unzweifelhaft wirkungsvollste Mittel zur Erreichung dieses große» Zieles. Gegenüber den Milliarde» Summen sind die Ausgaben von Reich, Staat und Länder» sür die Förderung der Leibesübungen vom KinüeSalter än verschwindend gering: wenn das Ge setz vom 28. Juli 1925 über. Gesundheitsfürsorge in der Rcichsversichernng de» Schwerpunkt der Invalidenversiche rung auf das Gebiet vorbeugender Fürsorge verlegt und die Versicherungsanstalten zu Trägern von Zwcckvcrbän- dcn zur Bekämpfung von Tuberkulose, Geschlechtskrank heil und Alkoholismns macht, so scheint es mir noch wich tiger, die Bevölkerung nicht erst tuberkulös, geschlcchtskrant und trinkverseucht werde» zu lassen, sondern durch frühe Leibcszucht, durch Körpcriibung in Licht, Lnft und Sonne vor all den Schwächen zu bewahren, deren Bekämpfung nachher Milliarden erfordert Was könnte geschaffen werden, wenn von Leu AnS gaben des Jahres 1925 nur 1 Prozent für sustcmatische Pflege der Leibesübungen bereitgestellt würde. Das Wort: „Deutsche Städte im weiten Reich, hört den Ruf i« dieser zukunftsreichen Stunde: baut nicht Krankenhäuser, iricht Siechenanstalten — baut Plätze und Raum für Sport und Turne» und Leibesübungen aller eurer Bürger —", mit dem Berlins Oberbürgermeister Böß seine Hammerschläge bei der Grundsteinlegung der Deutschen Hochschule für Leibesübungen begleitete, wird bas Panier sein, unter dem der Deutsche Reichsausschuß für Leibesübungen dir kom mende Reichsgesundbeitswoche in dem gemeinsamen Kampf gegen Krankheit nnd frühe JWKlibiM gmn Besten der deutschen Jugend begrüßt!