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8« INI inWKn einsam gelegenen Forfthaus tm Lpreewald wurde er Fememörder Peter «mhofrr verhafte». Da» Forstbavs ist Eigentum de» «'trafen Lvnar anf Schloß Lübbenau. Dr. Josef Schumacher ht«rt,i« der Mikrotziologischen G«sül- schäft, verli«, eine« aufsehenerregenden Vortrag »Der Krebsforschung und führte Organismen vor, die seiner Meinung «rach die schon lange gesuchte« Srebdba-iHn» »qd. Die Bazille« Haden eine auffallende Gröde und »üb fU» bei schwacher fnur vvfacheri Vergrößerung sichtbar. Pr. Schumacher hält sie für pflanzliche Gebilde, weil sie eine wohsau-gebil-ete Membran haben/ Reich ausgenommen — bald die ganze Welt beherrschen wird. Euer Gnaden können sich gar nicht vorstellen, wie schwarz sic ist: ich hab sic allerdings nur ein einziges Mal persönlich gesehen, aber das langt auch. ,rinden Euer Gnaden nicht selbst, dast alles etwas gerecht verteilt fein muß? Kommen ivir alio zur Lache: Ticic Rocht ist sic auf einer grasten Rciic auf der andern Leite der Welt: da können wir unsere Herrin schnell in ikr Reich zurück bringen. Es ist nur eins dabei: Eue« Gnaden müden sie freiwillig herausgcbcn, sonst kann ne nicht aus Evei Gnaden heraus. Lie wird ihren Liebling natürlich nickt vergessen, da brauchen Euer Gnaden keine Large zu haben. Und schliestlich bin ich ja auch noch da, ein gutes -'>crz habe ich von Kindesbeinen an gehabt — wenn ich anch nur ein mittlerer Beamter bin — —" Aber die Prinzessin hatte gar keine Lust dazu und machte auch kein Hebt daraus: „Lie ist aus freien Ltücken ziz mir gekommen, nun must sic auch bleiben, solange ick lebe. Das ganze Land ist dadurch glücklich geworden, mein kann man doch nicht verlangen? llcbcrhanpi, was gehen mich andere Länder an? tteberhanpt " Ta wachte die Prinzessin ans, und cs war kein Vogel Lustig mehr da: doch hörte sic noch ein seines Ltimm chen: „Prinzcstchcn, Prinzestchen, das ist Tein letztes Wort noch nicht." Und zum ersten Mal in ihrem Leben wurde die Prinzessin wohrbait nachdenklich. Bald daraus hatte sie einen seltsamen Traum: Lie iah ein Reich mit einen« herrlichen Königspolost, aber in dem Reich war es still und finster, niemand lachte, niemand freute fick: in der Lust lag ein Ton wie ein ickwerznollcs, böffnungsloies Weinen, und überall wirbelten die 'ckwarzcn Trabanten der Traurigkeit. Im Palast säst «in schöner Jüngling, doch sein Mnnd war hart und vcrsckloücn und seine Augen obnc Glan-,. Ta packte die Prinzessin ein großes Weh, und iic schloß die Augen, um nichts mehr scheu zu müßen, Ein reines Ltimm chen aber sprach ganz deutlich: „Tas ist der Könsassvhn aus Eurem Rachbarreich, der niemals rriabrcu hat, was Freude ist." „Rein, nein," ries die Prinzessin, „ich will ihm helfen, ich kann ihm helfen, ich will mit ihm teilen, ich will " Ta «nackte sie auf und krenie «ick, daß cs nur ein Traum war. Doch ihr Herz war nickt w lcian wie sonst, und ihre Ltirn nickt so lickt. Tic nächste Nao-r träumte sic dasselbe, nur viel eindringlicher, und als st-, die dritte Nacht «viedcr den Traum baue, ließ cs ibr kciuc Ruhe mehr: - heimlich machte sic sich anf den Weg ins Nachbarland. Weit war der Weg, und viele Tage und Nächie ver gingen, bis sie vor den« Palast stand, den nc im Lraum so deutlich gesehen hatic. Aber -er Mensch, in den« die Glück' ieligkeit lebt, überwindet alles im Lpiel. Als nun die Prinzessin, die nie das Leid gekannt, die Marmorstnicn zum Palast hinanstieg und dem Prinzen, der niemals Freude gefühlt, von Angesicht zu Angesicht gegcnübcrstan.d. da waren sie beide so benommen von dem gegenseitigen Anblick, daß sie lange nichts sagen konnten. Tic schöne Prinzessin faßte sich zuerst und trat aus den Künigs'ohn zu. Lie dockte nickt daran, daß sie dem Bogel Lustig gesagt Hane, ander: Reiche gingen ihr nichts an, nickt einmal mehr, daß sic mit den: Prinzen hatte teilen wollen: sic sagte nur mit ein klein wenig bebender Ltimmc: „Tu sollst sie ganz, ganz allein haben'." Ta wurde der hohe, dunkle Raum plötzlich von «Sold durchflutet, und in all dem Glanz stand die schöne, sonnige Glückseligkeit und sagte zu der Prinzessin: „Ick wußic wohl, daß Du mich doch erlösen würdest: wie wilkc ich Tein Herz nicht kennen, mein Liebling'? Hab Tank! Nun kann ich endlich, endlich heimkchren in mein Lonnenland. Und ich glaube, wenn ich Euch genügend T teuer laste, könnt Ihr mich selbst entbehren, meint Für nickt auck? Lckaue Euck hock einmal an, ich glaube, der Prinz brauckst mich auch Nicht ausschließlich." s Und -er Prinz sah die Prinzessin und die Prinzessin den Prinzen an, —der war gar nicht mehr wieüerzuertenncn so glücklich sah er aus, und die kleine Prinzessin war uock schöner geworden und strahlte, wie nur so eine kleine, sonnige Märchenprinzesiin strahlen kann. Nun ist das Märchen aus. Tcr Prinz heiratete natür lich die Prinzessin, und die Hochzeit soll über die Maßen prächtig gewesen sein, denn die schöne Glückseligkeit Er selbst zugegen, bevor sie in ihr Reich zurückkehrtc. Bo» dort versorgt sie die Welt bis ans den heutigen. Tag, — maßvoll, denn die schwarze Traurigkeit wird immer die Oberhand behalten, solange die Erde stchß Tcr Prinz und die Prinzcssin abcr sind Lonnenkiuder gcbliebcu. ———— An unsere Postabonnente« k Nur bis zum SS. Februar können die Postbczieher das „Riesaer Tageblatt" für den regulären Post bezngsprei» von 2.2ä Mark sausschl. Bestellgeld) für den Monat März bestellen. Bei einer nach dem Sä. Februar ausgegebeue» Zcitungsbcstcllung erhebt die Post eine besondere Gebühr von SU'Pfennige«. — Es liegt öeumach Im eigenen Interesse der Poftbczichcr, die Bestellung des Riesaer Tageblattes Vti den« Briefträger vdcr der Zuständigen Pvstanstalt sofort zu vrranlassen. - Dr. Josef Schumacher. Susanne Lenglcn. K'. Bell. !n ie st ich «Mi»«- MfesteS Die Lieblivgosrau -es Maharadscha. Der vor einigen Jahren beliebte Film „Tie Liebtiugsfrau deö Maharadscha" ist wieder anferstondeu. Tie Hauptrollen der Neuinszenierung diejcs Liebesspieles zwi'chen dem Maharadscha und der reichen Europäerin spielen Gunnar Tolnaes und Karina Bell. Das Märchen von der Glückseligkeit. von Annelise Lerbs. , In einem Wunderwalde lebte die Glückseligkeit mit Mil lionen und Abcrinjlliouen kleiner Diener, deren sie täglich Tausend und Abertausend in die Welt sandte, um den Men schen zu helfe«. Als kaum sichtbare, sonnige Stäubchen und Fünkckcn durchwirbrlten sie den Wclienroum: -ie Menschen atmeten sie ein, sic drangen bis zum Herzen vor und machte« sie höher schlagen. Den Menschen aber rann ein warmer, lcbenbcjähendrr Blutstrom durch alle Adern, der sie herzhaft und froh lachen ließ, — alles nur, weil jo ein winziges Sonnenstäubchen in ihrem Herze« lag. - Neben dein Reich der Glückseligkeit aber lag das Rieseu- rcich der Schwarzen Traurigkeit, viel, viel größer als das kleine Lonnenland und von zahllosen Dienern bewohnt, .So kam es, daß die Glückseligkeit sich nie mehr ans ihkem Reich entfernte, nm nicht von ihrer Feindin gefangen zu werden, und immer schön und immer freundlich leitete sie ihre Diener in weiser Mäßigkeit. Wenn ««Ni« die Trabanten von einer Reise in die Weli znriickkehrten, dann klagten sie jedesmal bitter, welche Ver heerung die Schwarze Traurigkeit unter den Menschen an richtete. und bestürmten ihre. Herrin, doch einmal ihr Reich zu verlassen und sich selbst den armen Menschen zu »eigen. Sollte die Traurigkeit wirklich etwas merken, so würdest sie alle ihre Königin schon zu schützen wissen. Wie daS so geht, — die schöne Glückseligkeit wollte ja selber viel zu gern, stnb der nächste Morgen sah sic auf der Reise ins Menschenland. Als goldener Vogel durchquerte sie die Luft, in einer Wolke von schimmernden Trabanten, und der erste Teil der Reise ging ohne Beschwerden vonstaiten. Die Schwarz« Traurigkeit war aus Inspektion im Inner« ihres lichtlosen Rtzsenreiches/denn an einen Ausflug -er Glückseligkeit ' / glaubte schon lange niemand wehr. So wäre alles gut 'gc- gangen, ivcilit nicht ein paar Fünkchen, die zur Nachhut "ge hörten, übermütig geworden wären und sich ausgerechnet am Ende des Schwarzen Reiches sehr laut und ungebührlich..be tragen hätten. Die Traurigkeit aber, die gerade in ihren Palast zurückkehren wollte, hörte den Lärm und sHvang sich pfeilschnell in die Lust, um Ausschau.zu halten. Da sah. sie nun Has Unheil. Sofort stürzte sie als schwarzer Riesen vogel in einer große«« Wolke von Dienern, die durch doppel ten Eifer die nachlässige Bewachung des Nachbarreiches wie der wettmachcn wollten, der Glückseligkeit nach. Um dsese aber wurde cs mit jedem Augenblick einsamer: das Aus reißer« steckte an, immer mehr Sonnenfünkchen verloren ,sich im Weltenraum. Ta hastete sie verzweifelt weiter von Reich zu Reick, bis sie in ein Menschenland kam. Mit Aufbietung ihrer letzten Kräfte kam sie bis zürn Königschloß und flog durch ein offenstehenbes Fenster. Das Schloß aber war ganz von Dienern der Schwarzen Traurigkeit besetzt, die alle Svit- nenfünkchen vernichtet hatten, denn an demselben Morgen war die Königin gestorben, nachdem sie einem Töchterchen Has Leven geschenkt hatte. In dem Zimmer, in das die Hlstck- seligkeit flüchtete, stand der König vor der Wiege und weinte, tz.nd neben ihm stand die gute alte Tante Mathilde und suchte zu trösten, wo es keinen Trost gab. Auch hatten bei ihr weder Musen noch Grazien Pate gestanden, und die Motzen. -er.Grauen Langeweile hatten schon lange bei ihr Gnzstg gehalten. Die Glückseligkeit aber durste keine Zeit mehr verlieren: schon hörte sie das Flügelrauschen der Traurigkeit beängsti gend nahe, da faßte sie sich und flog — ist das psfeststehestde Mäulchen des mutterlosen kleinen Prrnzeßchens hinein stirb bohrte sich in ihrer Angst gleich bis zum Herzen vor. ,So saß sie nun geborgen, und die Traurigkeit hätte das MK- sehen: denn keine Macht der Welt vermäg etwas gegen erneu Menschen, dem -re Glückseligkeit in eigner Person Liß-sstS Herz gedrungen ist. " ' Da saß sie nun im Herze« der kleinen Prinzessin, und an ein Entrinnen war nicht zu denken. Ihr Reich wurde pvn der Schwarzen Traurigkeit gar gut bewacht: woher sollt« Er lösung kommen? Darüber vergingen.Jahre: das Pristzeßcheu wuchs bera« und wurde eiu schönes Mädchen: die Glückseligkeit durch» wärmte ihr ganzes Wesen und Handeln, und Niemand s traurigen Herzens von ihr. Biele Sonnenfünkchen , auf der Suche nach ihrer Herrin in daS Semd und lifißfistHh in Len Herzen der Anwohner nieder: es waren glückÄche Zeiten. Die Diener der Schwarzen Traurigkeit vesliqn:« > das Reich in Schoren, und selbst Tönte MdWlde fühlt« sich verjüngt. ' Im Nachbarland«: aber sah eS traurig aus. Dorthin flüchteten alle schwarzen Diener, und di« Nenfchen letzter» tief im Schatten. Die Prittzeffin wurde immer lieblicher, und der Ms ihrer Schönheit' und der Sonnigkeit ihrts Wesens- ver breitete sich weit über alle Lande. Da geschah es fitstes Nachts, daß sie «in sonderbares Erlebnis hatte: Auf ihsttn Bett saß plötzlich ein wunderliches Bögfilchen, .gar zierlich nlid seltsam anzusehen, Las wippte mit'würzigem Schwänzeln auf und ab und Hub mit feinem LtimWcheyan zu.svrtttzfist: „Bogel Lustig, Euer Gnaden zu Lieuettz mittlerer BfiaMtzr am Hose der Glückseligkeit. Na, mach«« wir es kuis», ich hab nämlich gar kein Sitzfleisch. Mo: Ach möchtt! c die Glückseligkeit gern abholgn! Euer Gnäden habey sie Mek- lich lange genug gehabt! Dafür gHt andertzwo^oWs drunter und drüber: uns fehlt die Herrin, ohne FüHWg gibt es leine Ordnung. Alle Diener der Hwchf« krieche«« immer an einer Stell« zusammen aus Am: -er schwarzen, ach so schwarzen Traurigkeit, die — o>ps-rri«'>en«eu. Ast gigantisches Löwendentmal in.- die gefallenen Korps- Studenten wird in einen alten Steinbruck bei der Rndels- tzstra «ingefügt. Tas KvlossaliverL geht im Atelier von Prof. Hofaeus seiner Vollendung entgegen. Tie Person links anf obigem Bild veranschaulicht -as Größenverhältnis. Tennismatch Lengleu—Mills Dtt langermarteie Kampf zwischen der Weltmeisterin Wstsäune Lenglcn und -er amerikaniichcn Meisterin Helen Will- sand am Dienstag in Eannc; statt. Es gelang »Susanne", die Amcri'anerin nach hartem Kampf zu schlagen. Die Begegnung dieser beiden Größen -es „weißen Sports" ist bisher das bedeutendste E-cign^s de-' Tennis geschichte. Forsthans „Eiche".