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- Erscheinungsdatum
- 1924-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-01
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Monat
1924-11
-
Jahr
1924
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R»»k»»er. Die -am« bunte Herbfttivacht, d«e« «ttrztgarttg« EchönheU unser« Augen so sehr sejsAt, sie liegt mm »u unseren Süßen und glänzt, wenn «in Sonnenstrahl sie trifft, noch einmal farbigfeurig abschtednehmend herauf. Tin Geruch, der da» vergehen in sich trägt, liegt in der Luft: und kahle Zweiae sprechen vom Scheiden, — vom Sterben. Die ersten Schneeflocken dringen schon Kunde vom heranziehenden Winter, von Mite und rauhen Tagen, und die Raben, die schwarzen Winterbettler, kommen lebt einzeln und in ganzen Schwärmen näher nach der Stabt geflogen. Ihr Krah-Krah hat einen eintönigen, frostig» harten Klang. Zwar entbehrt die Großstadt fast all dieser Natur zeichen und beschränkt sich mehr auf lange Abende mit viel Sorgen, wie sie am besten ausgefüllt würden. Man soll nicht sagen, daß in den Städten nicht auch da» Schei den der sommerlichen Jahreszeit wahrzunehmen ist. Nicht nur, daß die Bäume am Rande der Straße ihr Laub den Winden »um großen Teile zum Spiele Preis gaben, die nun im Staube mit ihnen schadenfrohe Tänze wirbeln, auch das lustige Sommerlachen blütenprangender Balkon« srwvand dahin und läßt uns das eintönige Grau staubiger Hauser um so schwerer empfinden. Die Spielplätze in den Anlagen liegen vereinsamt, der Sand lockt nicht mehr zum Burgenoauen und Kuchenbacken. Auch die Reiben der Bänke sind verlassen, die alten Mitterchen und die Bewohner der engen und lichtlosen Stuben müssen nun wieder ein langes halk>es Jahr warten, bis ein neues Blühen die wärmere Jahreszeit bringt. In diese wehmütige Zeit des Abschiednehmen», in der sich die Natur in graue Nebelschleier hüllt, verlegten die Menschen auch jene ernsten LrtnnerungSiag«, die unser« Toten gewidmet sind. Nebelung, ,'v nannten die ger manischen Völker den Monat November. Gleich grauen Schleiern liegt e» auf den Fluren und manchmal ist'», al» löse er sich in leichte Flocken auf, die wie Wölkchen, von denen fast jede» eine feste Form zu haben scheint, in die Höhe steigen. Als ob »vesenlose Seelen über die Erde huschten. Und Allerseelen nennt auch die katholische Kirche ihren Erinnerungstag der Toten, die Protestanten sage« Totensonntag. An diesen Tagen trägt man, beeinflußt durch das Bild der Natur, sein Sinnen und Denken a« die Gräber seiner Lieben. Da kommt das Verstehen vom Vergänglichen über die Menschheit und das Erinnern öffnet lang verschlossene Türen. .Und wir schauen Üb«r die Gräber hinweg in Sonnentage, die einst waren: u»d die dahingegangen sind, flüchtig, wie alle» irdische Glück. Wohl denen, die aus dem innigen Gedenken und ver senken in das Vielgestaltige des Menschenleben» sich da? fromme Wissen um ein Wiedererstehen erringen: die sich aus dem grausen rauhen Novemberwmoe Sie Gewißheit de» neuen Frühlings erzählen lassen. Oertliches und SiichslscheS. Riesa, den 1. November 1924. —"Volizeibericht. Di« in Nr. 252 de» Riesair Tageblattes vom 27. 10. 1924 bekanntgegrbene Sahrrad- diebin ist ermittelt und festgenommen worden. Da« ge stohlene Damenfahrrad bat der Bestohlenen wieder,»gestellt werden können. — Ermittelt und festgenommen wurde am 29. 10. 1924 in einem hiesigen Fremdenhofe eine funae grau aus Nürnberg, die am Tage vorher in Großenhain bei Borsttzenden verschiedener Parteien Darlehen zu erschwindeln versucht hat. In einem Falle hat sie auch 45 Mark erlangt, die ihr aber vor ihrer Abreise in Großenhain wieder abgenommen worden sind. Sie hat dabei fälschlich erklärt, daß sie sich in Leipzig und Großen hain vergeblich um Stellung bemüht hätte. Ihr seien die Barmittel zur Rückreise nach Nürnberg ausgegangen. Bei ihrem abschlägigen Bescheid bat sie sich auch bereit erklärt, daß sie für das Darlehen ihre Standuhr verpfände. Tie hat sich al» eine gewerbsmäßige Betrügerin entpuppt und ist seit dem 8. 10. d. I. in Leipzig, Halle, Gera, Jena, Weißenfels, Naumburg, Dresden, Radeberg und Kamen» aufhältlich gewesen. Vermutlich hat sie auch in diesen Städten ähnliche Betrügereien verübt. Sie ist 19 Jahre alt, etwa 1,65 m groß, von mittlerer Statur, im 7. Monat schwanger und mit einem bellen, ungarnierten Stosfhut, braunem Gesichtsschleier, grauem Stoffmantel, an der linken Seite mit Bindebandverschluß, schwarzem Hängekleid, dergl. Halbschuhe und Strümpfen bekleidet. — Pfingsten 1920 sind aus einem plombierten und verschlossen gewesenen Kahne, der auf der freien Elbe gelegen bat, 16 Zentner Zucker gestohlen worden. Als Täter sind damals zwei Schiffer ermittelt worden. In dieser DiebftahlSsach« find nunmehr vier weitere Personen al« Hehler festgestrllt und zur Anzeige gebracht worden. — Seit längerer Zeit sind in den Waldungen de» früheren Truppen-Uebuna»platze» Zeithain in der Nähe des sog. DiebeSwinkel» wiederholt hilflose ältere Frauen, die dort mit Pilzesuchrn beschäftigt gewesen sind, von einem unbekannten Radfahrer, der etwa 40 bis 50 Jahre alt, 1,68 bis 1,70 m groß, von mittlerer Statur, dunkelblondem herabbängenden Schnurrbart und vermutlich mit feldgrauem Jackettanzug und Mütze bekleidet gewesen ist, angefallen und mit einem Messer bedroht worden. Er ist dabei den Frauen in rohester Weise zu Leibe gerückt und hat st« auch zu vergewaltig«!, versucht. — Am 29. 10. d. I., vorm. gegen '712 Uhr, ist in Schneise 15 Les fragl. Waldes erneut eme 72 Jahre alte Pilzsucherin vermutlich von demselben Mann« angefallen und mit Erstechen bedroht worden. Er hat die Frau zu Boden geworfen und zu vergewaltigen versucht. Sie hat ihm dabei aber «inen kräftigen Fußtritt in den Unterleib versetzt. Möglich ist, daß er ärztliche Hilf« hat 1« Anspruch nehmen müsse«. Der Unbekannt« bat di« Gewohnheit, daß er mit den Frauen zunächst ein Gespräch anknüpft und sie dann anfaßt und zu Boden wirst. Er spricht wenig und schlecht deutsch z. B. .Setze bissen!" usw. Vermutlich handelt e» sich um «inen Klüchtltnaau» dem Lager Zeithain. — In letzter Zeit ist auch in Rief« «in Sittlichkeitsverletzer ausgetreten. Am 16. 9.1924, mittag» gegen 12 Uhr, ist er an der Steinbank der Bahnhof«- anlagen und am Sonntag, den 5. Oktober d. I., nachm. in der 5. Stunde, auf der Kasernrnstraß« aufgetreten. In beiden Fällen hat der Unbekannte -a» Schamgefühl «irriger kleiner Mädchen in der rücksichtslosesten Werse verletzt. In den letzterwähnten zwei Straftaten scheint wiederum ein und dieselbe Person al» Täter 1« Frag« »u kommen. Dieser Unbekannt« soll etwa »0 bi» »5 Jahr« alt, 1,70 »t» 1,72 Meter groß, von untepsetzter Statur, mit vollem gesund farbigen Gesicht, und im ersten Fall« mit einer schwarzen Lüsterschlappmütze, graugeschüppertem Sommerjakett, schwarzer Hose, dergl. Ledergamaschen und Schuh«« und im »wetten Falle mit rötltchbraunem Jakettanzug«, vernmtltch weichem Filzhute mit etwa» breiter Krempe, weißem Kra- gen, Schlips und vermutlich mit braunen Schuhen bekleidet gewesen fein. Auch in diesem Fall« wird «» sich um ein« Person an» Riesa oder Umgebung handeln. — Die Perso nen, die über den Radfahrer und den wetteren Stttlichkeit»- oerletzer sachdienliche Angaben machen können, werden ge beten, sich umgehen» bei dem htestgen Krtminalposten bezw. bet der zuständigen Gendarmeri« zu «elden. Such werde« die Personen, die von der Betrügerin geschädigt worden sind, gebeten, bet d^s ßi^ig« SBmirralvakteu darüber Sn- amtens kurz gemvlln;», vr>» einen Gesetzentwurf über die an di« Staatsbeamten zum »ugehen las' " ' amten der - - —* Vaterländisch« Volksbühne. „Die Bun- deSleitung de» .Stahlhelm«" hat «in« Bühn« in» Leben gerufen, di« in der dramatischen Kunst ein« Lück« «»»füllen will, indem sie Werke zur Ausführung bringt, die den vaterländischen Gedanken in den Vordergrund heben, und nicht, wie e» gegenwärtig der Fall ist, da» Vaterländische geflissentlich unterdrücken. Um diesen Gedanken zu ver wirklichen, hat sich der .Stahlhelm" «in« zahlreich« Künstler schar verpflichtet, die sich zum Ziel gesetzt hat, in der über aus schweren bedrückten Zeit, in der unser Volk «ine so überau» hart« Probe zu bestehen bat, da« Vaterland über alle« »« stellen. Deshalb will di« „Gtablhrlm"-Spielschar der Vaterländischen Volksbühne vaterländische Schauspiel« dem deutschen Volke bieten. Die Stoffe dieser Schauspiel« find der ruhmvollen naheliegenden Vergangenheit unsere» Volkstum«, sowie unserem großen Krieg« entnommen. E» sollen dadurch unserem innerlich und äußerlich »erriffenen Volkstum die deutschen Heldentaten vor Augen gebalten werden. E» wird dadurch der deutsche Gedanke auch in der Bühnenkunst wiederum zu seinem Rechte kommen. So wird die .Stahlhelm" »Spirlschar der B. V. B. mit eine geistige Waffe im geistigen Kampfe um die Seele unsere» deutschen Volkes sein. Die Intendanz der Vaterländische» Volksbühne liegt in der Hand des bekannten Direktor» Förster, erste Kraft vom Höllischen Stadttbeater und Berliner Schillertheater und in Stahlhelm-Kreisen überall beliebt. Die Spielschar selbst setzt sich au» erstklassigen Schauspielern Berliner, Höllischer und anderer führender Bühnen zusammen. Wir werden di« Vaterländische Volks bühne am 7. November 1924 hier begrüßen können. E» wird da» Stück Friedrich der Grob« gegeben werden." (Alle« Näher« siehe Anzeige.) —* Operetten-Aufsührung. Gestern abend wurde im Höpsnersrhen Theatersaale vom Dresdner Moder nen Theater Dir. Arthur Lorke eine ältere Operette von Viktor Lson und Leon Stein: .Wiener Blut" zur Aufführung gebracht. Die Handlung de» Stücke» ist dem Riesaer Publikum nichts Neues; die Operette wurde gestern mit liebenswürdigem Humor und belustigenden Scherzen durchgeführt, sodaß die zahlreichen Besucher ihr« hell« Freude an diesem wienerisch gehaltenen Werk« hatten. Di« Musik, die von der aus hiesigen Musikern zusammen gesetzten Kapelle mit gutem Erfolg durchgeführt wurde, bringt manch stimmungsvolle Stelle und ist reich an reizen den Melodien, die namentlich in Liedern, Duetten und Terzetten, sowie in einigen hübschen Tanzszenen ihre Wir- " " ... 7---^ Trolle gab den Gatten ten, den lebensfrohen Grafen Zedlau, Ge- 7- '. 77-7, ... -7 - ' Fröhlichkeit und aewohnter Spielgewandtbeit. 'Ihm ebenbürtig zur Seite stand Lies« Stegmann, seine temperamentvolle Frau kung nicht verfehlten. Heinz mit dem wetten Herzen, den lebensfrohen Grafen Zedlau, Ge sandter von Reuß-Schleiz-Greiz, in echter Fröhlichkeit und aewohnter Spielgewandtbeit. Ihm ebenbürtig zur Seite stand Lies« Stegmann, seine temperamentvolle Frau Gabriele. Sie zeigte sich gestern erstmalig dem hiesigen Publikum. Eine stattliche Bühnenrrscheinung, dürste e» ihr gelingen, sich di« Zuneigung ihrer Zuhörer zu erobern. Ihr Auftreten zeugte von guten schauspielerischen Talenten und auch ihr« gesangl. Leistung ist nicht zu unterschätzen. Für den oft verlegenen, doch andererseits zu Abenteuern gern bereiten Premierminister von Reuß-Schleiz-Greiz war B. Plagge-Vlaten wiederum der geeignetft« Vertreter. Gr sowohl wie Han» Pachter, der mit treffender Komik den Karussellbesitzer Kegler und den Vater der anmutiaen, dem jungen Grasen intim befreundeten Tänzerin JranziSka Tapliori (Erna Baum) verkörperte, lieben ihrem köstlichen Humor wieder einmal freien Lauf. Kurt Schreiber spielt« den Kammerdiener de» Grafen Zedlau. während Ursula Rother als kleine, fesche Probier mamsell auf den Brettern erschien. Die beiden beliebten Künstler waren auch gestern in bekannter Frische und Lebhaftigkeit bei der Sach, und «offen ein ganz,» Füllhorn froher Laune und Schelmerei au». Auch BaulGöbel schnitt in seiner Roll« als bejahrter, Aristokrat gut ab, sodaß sich «ine erfreulich« Gesamtleistung eraab. Di« szenisch« Ausstattung aestel besonder« im 8. Akt. Di« aeschmackvoll« Garderobe verdient besonder« Anerkennung. —* Ueber Hebung einer eisernen Schiene aus derSlbe, die vermutlich ein Teil der im Februar de» Jahre» 1876 infolge Hochwasser» und starken Eisganges ringrftürztrn Riesaer Sivbrücke war. berichteten wir he- kanntlich in Nr. 159 de» .Riesaer Tageblatt" vom 10. Juli 1924. Bor kurzem ging un« hierzu von Herrn Werkmeister Otto Schars« ch. wohnhaft in Radeberg, Dresdner Str. 25. folgende» Schreiben zu: ,„ .... In der .Rade berger Zeitung" la» ich folgend« Zeilen: Ein Leil der 1876 eingeftürzten eisernen Elbbrücke wurde jetzt unterhalb der Albdrücke von einem Kettendampfer an» Land arzogen. Die mächttae Sisenschiene war vermutlich durch di« dort ge- legentlich verabgrlaflenen EchiffSanker aufgewühlt und so in eine gefährdende Lage der Schiffahrt gebracht worden. — Die Zeilen waren für mich von sehr großem Jntereffe, da ich im Jahre 1876 al« Unteroffizier zum Abbruch der -inaeftürzten »rücke kommandiert wurde. Mckn Beruf ist Schloffer. Ich hatte vom Bautzener Regiment mehrer, Schlosser dazu erhalten, die Drücke akßumonttrrm. Meine Dienstzeit war beim 1. Feld-vet.eRrgt. Br. 1». 8. Batterie, Radeberg. Diesen Träger ließ ich anketten und wurde dieser b- zur Oberfläche de« Wasser« hrrauSgezogrn. Di« Zugkett« riß und der Träger fiel zurück ins Wasser. Ich schickt« sofort den Ostsee-Taucher Sckuckert in di« Ties«, den Träger von neuem anzuketten. Der Träger wurde nicht Militärvere'N l Mesa und Umaeöunabeaehtmorgen, Sonntaa, im.Stern".Saale in festlicher Weise die Feier de» bOsähriaen yahuenjubiläum» und verbjndet damit gleichzeitig di« Feier de» 66. Stiftungsfeste». Dl« Vereins leitung ist seit Wochen bemüht. den morgigen Ehrentag würdig au«»uarftalten und e» ist ihr gelungen, »in» sehr gediegen, VortragSfolge aufzustellen, die dafür bürgt, daß den Frstteilnehmern einig, Stunden angenehmster Unter haltung geboten werden. — Der Sachs. Militärverein l Riesa und Uma. wurde am 9. August 1858von 49Kameraden gegründet. Als erster Vorsitzender d«S Verein« wird lt. Protokoll Kamerad Sreling genannt. Die Mitglied,rzahl stieg und fiel in den ersten Jahren de» Bestehen«; im Jahre 1888 hatte der Verein 269 Mitglieder. In den Krieg 1870/71 zogen 11 Vereintkameraden, dir auch alle gesund wieder zurtickkehrten. Di« altehrwürdig« Fahne, di» morgen ihr Jubiläum feiert, wurde dem Verein, im Jahr« 1874 von den Frauen und Jungfrauen gestiftet. Die feierliche Weibe erfolgte am 14.Juni 1874. Seitdem Jahr« 1885 besteht innerhalb de« Verein« «ine Gewehr- abtellung, deren erster Kommandant Kamerad Richter war. Bi» »um Au«bruch de« Weltkriege«, der sosort 50 Kameraden zur Fahne rief, waren wesentlich« Veränderungen im Verein»- leben nicht zu verzeichne», von den am Weltkrieg beteilig ten Kameraden fielen auf dem Feld« der Ehr«: Hermann Clauß, Banl Dietz«, Fritz Leonhardt. Zurzeit be steht der Verein au« 8 Shrenmitaliedern und 158 Mit gliedern; von diesen gehören dem Verein 8 Kameraden Über 50 Jahre, 88 über 40 und 43 über 85 Jahre ununterbrochen an. Gewiß ein beredte« Zeugnis dafür, daß auch im Militär verein l jederzeit gute Kameradschaft gepflrgt wurde. Möge e« immer so bleiben! -* Wintervorschüsse an di« sächsische Be- schast. Die sächsisch« Regierung wird, wie schon meldet, dem Landtage noch vor seiner Auflösung ' 7 ' ' " '' - Gewährung von Vorschüssen daat-beamten zum Ankauf von Mntervorräten isken. In dem Entwurf werden nur di« Br- Gruppe 1—6 berücksichtigt. - tung erst durch Luther gekommen, den Borwurf konnten r nicht gelten lasse». Nachdem Redner auf die Tegen- ormation «ingegaugen, zu deren Durchführung der ^gründet wurde und di« konfessionellen oi« sie beute liegen, verbreitet« jeden deutschen Katholiken und rage, wie wir un» über die ^n wahre» Rätsel Wllrb. Heute, »ch 48 Vahr««, tritt « «u Laa«.... . -^Deutscher A»e «d. Zu einem Deutsch« Abend batte d,» Alldeutsch, Verband für Donnerstag abend nach dem -Wettiner Hof" »'"geladen. Der Saal mar bl« aus den letzten Matz besetzt. Nachdem Mitglieder de» Orpheus Orchester», den Reigen der Darbietungen mit einem straffen Marsch. «inaeleltet, fang Frau Emmg D-ring-Schreiber mit tief,» Empfindung und reichem Wohllaut unter Herrn Kirchenmusikdirektor Fischer» bewährter Begleitung deutsche Lieder, worauf Herr Oberlehrer Iank « di« Der- sammelten begrüßte. Gr zeigte einführend in scharf um- riffenen Ausführungen den Alldeutschen verband al» den unbeauemrn Warner und Mahner, al» den „getreuen Ecke- Hard" der nachbismärckischrn Zeit bl« zur Gegenwart, do würdeloser Pazifismus Triumph« feier«. Im Alldeutschen Verbände lebe jung und stark da» Verantwortungsgefühl für großdeutsche und artdeutsch, Zukunst. Al» Redner de» Abend» war der Vorsitzende der Alldeutschen Ortsgruppe Berlin, «in bedeutender Kanzrlredner, Herr Dr. Hermann Franke, gewonnen worden der über .Deutsches Ringen — deutscher Glaube" sprach. Am vor- abend« de« Reformationstage« lag ,« nab«, daß Rednee sein« AuSsührungen in da« Licht de» 81. Oktober» stellt« und Luther als gewaltigen Ringer zeichnete — „gigantisch" habe ibn «in Sprecher auf dem diesjährigen Katholikentag» in Hannover genannt. Auf die konfeffionell« Spaltung de« deutschen Volke« eingehend, stellte Redner fest, daß die Reformation keine Einheit in Deutschland zerstören konnte weil wir keine batten, vielmehr hätten wir Luther da» zu danken, wa» wir an Einheit hätten: die gemeinsam« hochdeutsche Sprache, die er durch die Bibelübersetzung geschaffen. Di« Sprache sei heute ja saft noch da» einzig Einende, Alldeutsch«, wo« wir al« Volk hätten. Der Gegensatz »wischen deutschem und römischem Christentum sei langst vor Luther immer vorhanden gewesen. Das arianische Christentum, da« sich 325 auf dem Konzil zu Nicäa mit dem athanasianischen au«einandersetzt«, sei da» germanische Christentum gewesen. Wtnsried oder Bonifatius romanisierte die deutsche» Christen. Auch der „Heliand" — wer kenne ihn? — sei eine wunderbar« deutsch« Ge staltung Christi, wie sie auch Walther von der Bogelweid«, der Mittelalterliche Dichter, ersehnte. Daß di« konfeffionell« Spaltung erst durch LutherLekommen^ den Borwurf könnten w re.-., — -- Jesuitenorden gegründet wurde und di« konfessionellen D na« so hinterlassen habe, wie sie heute liegen, verbreitet« er sich eingehend über dieieden deutschen Katholiken und Protestanten bewegende Frage, wie wir un« über die konfeffionell« Spaltung hinweghelsen können. Seien di« Konfessionen tatsächlich Grenzsteine, die wir nicht beseitigen könnten, wie ost gesagt werde, so könnten wir uns doch Über sie hinweg die Hände reichen und so zu einer deutschen Kirche kommen, di« freilich noch in der Ferne liege. Wie aber könne da» möglich werden? Wenn wir zu einem „Christentum Christi" kämen, bei dessen Erwähnung schon manche Evangelische und Katholiken nervös werden wollten. Und doch ser da» Evangelium das geworden, was Jesu Jünger erst über ihn gesägt hätten und wie oft sie ihn mißverstanden hätten, stell« ja da» neue Testament selbst fest. Jesu Christentum sei «in Christentum der Tat und nicht der bekennenden Wortes. Auf dem Boden der Johannälschen Liebe könnten wir un» völkisch finden. DaS wäre deutsch und christlich zugleich. Dieser deutsche Glaub« an di« Gnad« Gotte», der un« di« herrlichen Siege während des Weltkrieges gegeben, müsse unser gemeinsames Band werden. Wenn heute in Deutschland „Einigkeit und Recht und Freiheit" auch fragwürdige Ding« geworden seien, so bleibe auch hier nur di« Lieb« zu unserm Volke, die erst in seinem Unglück zeigen kann, „ob sie wahr und echt." Redner sprach an der Hand durchaus historischen Materials und ließ oft i» humorgewürzter Weise die Vergangenheit im Spiegel der Gegenwart erscheinen. Er schloß, mit ge. wattigem Schwung« die religiösen und vaterländischen Dinge zu einem großen Akkorde vereinend: „Du tilgst uns die Schande und lösest die Bande, die Rache ist drin, Herr, mach' un« frei!" Großer Beifall dankte ihm und das Deutschlandlied folgte. Im nachfolgenden musikalischen Teile lagen Gesänge des OroheuS-Doppel- quartett», da« unter Walter Lässig» trefflicher Leitung in tonschöner, formvollendeter Weise seiner dank baren Aufgabe gerecht wurde. '/, 12 Uhr ging die Ver sammlung mit Heilrus auseinander. —* Da» Tarisabko mmen vom 11. 8. 1924 mit dem Kleinhandel ist, wie man uns mitteilt, mit dem 15. 10. 1924 von der Reichsarbeitsverwaltung für allgemein verbindlich erklärt worden. ! —Im Cast Promenade gastiert morgen Sonn tag aus besonderen Wunsch nochmals Artur Wenzel, Dresdens beliebter VortragSkitnstler. Artur Wenzel ist Sitmmungsmacher und Sorgenbrecher, ein scharfer Kri tiker und Satiriker unserer Zeit. Wenzels Vortragsweise ist tn aller Form einwandfrei; mimisch-darstellerisch ge hört er zu den besten Vertretern seiner Kunst. Das Pro gramm bietet in bunter Abwechslung Ernstes und Heiteres. Es steht unter dem Motto: „Kommt, und lacht Euch Laune!" —* Vor der Ausgabe der neuen Gold noten. Dis neuen Goldnoten sind fertiggestellt. Mit ihrer Ausgabe in größerem Maße wird am 15. November begonnen werden. Schon einige Tage früher werden die Noten in kleineren Mengen in Berlin zur Ausgabe ge langen. In Bayern lind die Goldnoten bereits im Um lauf. Baden und Württemberg werden in den nächste» Tagen folgen. / —" Beschlagnahme der Ministerbroschüre. Aus Antrag de» Ministerpräsidenten Heldt hat das Land gericht Dresden eine einstweilige Verfügung erlassen, auf Grund deren am Donnerstag vormittag in der Geschäfts- stelle der Deutschnationalen BolkSpartei und tn einer Dresdner Druckerei drei Kriminalbeamte erschienen, unr die von der Deutschnationalen Volkspartei nach gedruckte Broschüre des Ministerpräsidenten Heldt über die sächs. Personalpolitik zu beschlagnahmen. An beiden Stellen wurde jedoch die gesuchte Broschüre nicht vorgefunden. Dagegen wurden in der Druckerei die vorhandenen Druck platten vernichtet. Gegen dies« Verfügung ist bereits Ein spruch erhoben worden. —* Zum Aufruf für Flug» eugbau. Inden letzten Tagen sind im Zusammenhang mit der Fahrt d«S Zevpeltnluftschiffes Z 126 nach Amerika von privater Seite Aufrufe zu einer GeWanunlung zur Beschaffung von Flugzeugen, di« dem Reich -um Geschenk gemacht Verden sollten, erlassen worden, und es wird ferner ge meldet, daß die zuständige Reichsstelle m der mit der Ver waltung der eingehenden Gelder betrauten Kommission vertreten sei. Wie da» RetchSverkehr»mtntster1um mitteilt, trifft letztere Angabe nicht zu; Me zuständige Reich», stell« ist an der ganzen Angelegenheit nicht beteiligt. —* Di« Sondergebuhr für den Fahr- kartenttzerkauf in den Zügen. Zur Vermeidung der HärM, die sich aus der Erhebung de» Zuschlag» von SO Pfennig in den Fällen ergeben, wo der Reisende nachweislich ein« durchgehende FahAarte nicht lösen konnte, wird der Zuschlag nach ein« Mitteilung de» Retchsver- kehrSministerium» nicht mehr erhoben. - " Heimatschutzvorträge. Der Landesverrin
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