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Riesaer H Tageblatt «ud Anretaer Meblatt »ü-Ameigers. 254 Mittwoch, 28. Oktober 1824, «benbs 77. Jahr« und Anzeiger Meblatt »«-Atytiger). D-- M-I«. °i- -mM«m "°LL der AmtS-im-tminmschaft Grokenhaiu, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «ud des - Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meiden. Da« Riesaer Lageblatt erscheint setzro To« abend« '/,S Ubr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BeiugSPreiS, gegen Aorauszahtun«, iür einen Li anal 2 Lwrt 25 Pfennig durch Post oder durch Roten. Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcrialienpreise behalten wir un» das Hecht der Preiserhöhung und Nachfordrrung vor. Äli;etgca tür di« Hummer de« Ausgabetages stnd bis S Uhr vormittags auszugeben und stn noraus zu bezahlen: eine Gewähr iiir dar Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. 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In den Berliner poli tischen Kreisen befasst man sich sehr eingehend mit dem persönlichen Eingreifen des Außenministers Dr. Streie- mann, der entschlossen ist, beim Wahlkampf eine außer ordentliche Aktivität zu entfalten. Man halte bereits nach der ersten Hamburger Wahlrede des Außenministers den Eindruck, das; Dr. Stresemann einen großzügigen poli tischen Plan verfolgt, den er nach den Reichstagswahlen in die Tat umschen will. Während inan in den volfs- parteilichen Kreisen ausdrücklich darauf hinweist, daß Dr. Stresemann lediglich in seiner Eigenschaft als führendes Mitglied der Deutschen Bolkspartei aktiv am Wahlkampf teilnehme, behauptet man in den Kreisen der anderen bürgerlichen Mittelparteieu, der Minister verfolge ein be stimmtes Programm, in dessen Mittelpunkt die Bildung einer R c cht S k o a li ti o n im Reiche und in Preußen stehe. Er ciehc von der Voraussetzung aus, daß auch nach den RecchstagSneuwahlen eine Regierung der Mitte darauf angewiesen sein werde, entweder bei den Deutschnationaleu oder bei den Sozialdemokraten Unterstützung zu finden. Irgendwelche Bindungen nach links lehnt jedoch Dr. Stresemann ab, sodaß nach seiner Auffassung nur die RegicrungSbeteiligung der Deutsch nationalen in Frage kommen kann. Diese könne jedoch nur dann erreicht werden, wenn derEinfluß der Demokraten geschwächt wird. Tie Deutsche Bolkspartei scheint übrigens mit der Tatsache zu rechnen, daß sie aus dem Wahlkampf in der gleichen Stärke her vorgeht, wie das Zentrum, und daß damit die führende Nolle innerhalb der mittelpartcilichen Gruppen auf sie übergeht. Es werde aber der Deutschen Bolkspartei nur dann gelingen, ihren maßgebenden Einfluß in der Ne gierung zu sichern, ivenn gleichzeitig die Erweiterung der Koalition nach rechts cintritt und die Tcntschnalioualcu mit der Bolkspartei völlig konform geben. Minister Stresemann scheine sich aber zur Zeit darüber im klaren zu sein, das; eine Annäherung mit der deutschnationalen Partei noch ziemlich weit entfernt ist. AuZ diesen G-ün- den trete er mit größtem Nachdruck für die. Negierungs beteiligung der Deutschnationaleu ein, damit möglicher weise ein Ucbcrhandnehmcn des rechten Flügels in der deutschnationaleu Partei verhindert werden kann. Wenn allerdings die Deutschnationaleu den in den letzten Wochen verfolgten Kurs preisgebeu sollten, so würde Dr. Strese- mann seine Bestrebungen zur Herbeiführung eines Zu- sammenarbcitens mit der Rechten als gescheiter: amehen. Der Berlauf des Berliner Zentrumsvarteitagcs Hot bewiesen, daß das Zentrum nach wie vor der Bil dung einer R e cht s k o a l i t i o n entschiedenen Widerstand entgegensetzen wird. Die Zentrumspartri, die sich rückhaltlos hinter den Reichskanzler Dr. Marr stellt, zeigt zum mindesten das Bestreben, den Plänen Dr. Strcsemanns in offener und unzweideutiger Weise ent gegen zu wirken. Diese Tatsache geht auch schon daraus her vor, daß der frühere Reichskanzler D r. Wirth, der als schärfster Gegner Dr. Strcsemanns gilt, innerhalb des Zentrums wieder eine führende Position errungen hat, oie für die Haltung der gesamten Partei von maß gebendem Einfluß sein wird. In den Zentrumskreisen glaubt man übrigens auch, daß der neue Reichstag für eine Rechtskoalition keine Mehrheit ausbrinqen würde. Schon im alten Reichstag hätte sich nur eine kleine Mehr heit gefunden, die aber bestimmt in dem Falle gebrochen würde, wenn beispielsweise die Sozialdemokratie auf Kosten der Kommunisten ihren Mandatbesitz vergrößern könnte. In einem solchen Falle wäre das Schicksal einer Rechts koalition so zweifelhaft, daß selbst die Deutsche Bolks partei aus die Hinzuziehung der Deutschnationalen ver zichten müßte. Dr. Gchler über die Reichswehr. Im Rahmen des von der Lessing-Hochschule in Berlin veranstalteten Vortragszyklus „Deutschlands Stellung im neuen Europa" sprach ReichSwehrminister Dr. Geßler über das Thema „Wehrmacht." Auch der auf anderer politischer Grundlage Stehende konnte sich den Gedankengänge». die der höchste Vorgesetzte der deutschen Reichswehr entwickelte, von Herzen aulsckließen. Der Vortragende gab zunächst ein klares Bild der unserer kleinen Wehrmacht durch das Persailler Diktat ausgezwungenen technischen und organisatorischen Schwächen, die sie völlig unfähig zn jeder Kriegführung gegen zeitge mäß ausgerüstete Gegner machen, und stellte als Gegen stück die ungeheure Wehrmacht Frankreichs und seiner Vasallenstaaten dar, die Deutschland wie ein stählerner Ring umklammert. Unser Heer also außerstande, auch nur unsere Grenzen wirksam zu schützen, die Marine kaum zum unmittelbaren Küstenschutz verwendbar — brauchen wir dann überhaupt noch die Wehrmacht, verwandelten wir sie nicht bester ganz in eine Volizeitruppe? Ter Minister be- antwortete diese Frage mit einem überzeugten Bekenntnis zum deutschen Wehrgedanken, denn er sieht die heutigen Zustande nur als einen Uebergang an. Entweder, führte er aus, werden die anderen Mächte ihrerseits endlich den Vertrag von Versailles «rsüllen, in dem die deutsche Ent waffnung ausdrücklich als Einleitung für eine im gleichen Verhältnis stehende Abrüstung der anderen Mächte be zeichnet wird, oder aber — eine veränderte politische Lage wird e» dem Reiche möglich machen, seine Wehrmacht wie der auf den seiner internationalen Stellung und geographi schen Lag« entsprechenden Stand zu dringen. Für beide Fälle aber mnst die RetchSwebr ««bedingt erhalte« bletbe«, denn sie selbst ist die einzige Trägerin militärt- scheu Könnens und kriegerischer Tugend in unserem Volke. Im zweiten Teile seines Vortrages zeigte Dr. Geßler die nickt weniger schwerwiegenden nniervolitischcn Gründe, die eine nutdiszipliuierte nnd schlagfertige Wgsfenmacbt zu e-ner Lebensnottvendigkeit siir das Reick macken. Die Reichswehr ist das einzige reale Machtmittel, da? das Reick als solckeS überhaupt besitzt — die Valizei ist Sacke der Länder. Darüber binantz aber ist die Reichswehr auck im idealen Sinne Verkörperung des Neichsgrdankens und der Rcichseinheit, die stärkste Klammer nm das, was uns von Bismarcks Erbe noch verblieb. Eine ernste Ausgabe des Reichstages ist es, stets danir Sarge zu tragen, daß den Jünglingen, die die zwölf besten Jahre ihres Lebens dem Vatcrlande opfern, nack der materiellen Seite alles acwälnt wird, was die beschränkten Mittel des verarmten Reiches gestalten, und daß ihre spätere Znknnit unbedingt sichergestellt wird. Tas gesamte Volk aber möge in der Reichswehr über allen politischen Zwist hinweg ein gemein sames heiliges und teures Gut erblicken, das niemals etwa zu einer Vartcitrnppe erniedrigt werden dar?. Dr. Keßler schloß mit den ehrenden Worten, die im vorigen Jahre ein englischer Offizier an seine Ncaiernna berichtete: „Tas -Heer hat allein das Reich vom Zerfall gerettet l" Tic „WlMrMiW" N UrWWg. Berlin, 29. Oktober. Tie französisch-belgischen Be- satznngsbebörden im Ruhrgebiet haben, wie uns von uutcr- rickteter Seite mitgeteilt wird, in den letzten Wochen eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die man als eine „Uustcbt- harmactmng" dec Truppen bezeichnet nnd die die Lage der Bevölkerung erleichtern sollen. Tie Reicksregicrnng steht auf dem Standpunkt, daß eine „Unsicktbarmacknng" der Besatzung in keiner Weise den deutschen Forderungen ans militärische Räumung des RnhraebietS cnt'prickt nnd daher als gänzlich ungenügende Maßnahme an-uschen ist. Wenn Frankreich und Belgien das Bestreben zeigen sollten, dieses System auf längere Zeit cinricbten zu wollen, um damit die militärische Besatzung des RnhraebietS zu ver längern, so würde jedenfalls von deutscher Seite dagegen Einspruch erhoben werden. In Berlin hnt man den Ein druck, daß zwenclloS zunächst ein gewisses Bestreben seitens der VesatzuugSbehördeu besteht, die Besatzung erheblich abzumildcrn. Bei aller Anerkennung dieses Bestrebens dürfe jedoch nicht außer acht gelassen werden, daß b.e Räumung des Ruhrgebiets nach wie vor die VoranSietznng iür eine Klärung der europäischen Lage darstcllt und dieses Problem unbedingt geregelt sein mutz, bevor beispiclSwei'e die Frage des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund einen akuten Charakter annehmen kann. Heute Remmrljlett in Euftlnud. London. (Fnnksprnch.) Leute finden in ganz Eng land, Wales, Schottland und Nordirland die Neuwahlen für das Parlament statt. Die Ergebnisse der Abstimmung in uugesähr 230 Wahlkreisen werden heute abend verkündet werden. Times zuiolge sind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß die Wahlbeteiligung eine große sein werde. Es sei eine wachsende Neigung dafür vorhanden, die Wahlen als Kraftprobe zwischen denen, die die bestehenden Grundlagen dec Gesellichait aufrecktzuerbalten wünschten und denen, die den sozialistischen Staat an ihre Stelle zu setzen beabsick- tigteu, anzuschen. Die gestrige Erklärung Thomas, daß die Negierung keinerlei Absicht habe, zurückzutreten, welches auch immer das Ergebnis der Wahlen sein möge, macke es klar, daß die Regierung die Möglichkeit, daß das Urteil gegen die Negierung ausfallen könnte, in Betracht gezogen habe. Westminster Gazette zufolge besagen die letzten Be richte aus PaiSlcy, daß ASguitbS Aussichten, eine große Mehrheit zu erhalten, sich gebessert hätten. Es sei ander seits zweifelhaft, ob die beiden Minister ClyneS und Hender son wiedergewählt würden. Auch Macdonalds Kampf in seinem Wahlkreis Aberavon sei kein leichter. Seine Nieder lage würde die größte Sensation des ganzen Wahlkampfes bedeuten. Asquiths Tockter brachte gestern in einer Rede in Paisley zum Ausdruck, daß Asquith sich nicht mehr als Parlamentskandidat ausstellen lasse, wenn er eine Nieder lage bei den heutigen Wahlen erleide» sollte. Bor eiim iMMimlcii AiiMsmiir. Berlin. Die NeichSreaierung hat mit verschiedenen europäischen Großmächten Fühlung genommen, um eine internationale Flugkonserenz vorzubereiten, auf der die Organisation des gesamten europäischen Flugwesens ermöglicht werden soll. Die Kommission, die das Verkehrs- Ministerium kürzlich zum Studium der englischen Lustschiff- fahrtsverhältnisse nach London entsandt hatte, hat von England mannigfache Anregungen zuriickgedrackt und dort auch die ersten Vorbesprechungen über ein einheitlickes System des Flugverkehrs in Europa eingeleitet. Es haben sich die mannigsachsten Mißstände daraus ergeben, daß die Regelung des Flugverkehrs nicht nach einheitlichen Gesichtspunkten erfolgt, sondern ausschließlich in Händen privater Gesellschaften liegt, die vielfach durch- und gegen einander arbeiten. In Deutschland wäre die Voraussetzung eines Aussckwuugs des LuftfahrtwesenS die einheitliche staatliche Zusammenfassung aus den Luftüberwachung«- verkehr in den Händen des Reiches. Deshalb wird dec nächste Schritt der Regierung sein, daß man sich mit den deutschen Ländern in Verbindung setzt, nm eine zentrale Regelung durch das ReichSverkehrSmintsteriuin »u erreichen. Die Lauder werden voraussichtlich keine Schmierigkeiten machen, da auck sie zn der Erkenntnis gelangt sind, daß bei den gegenwärtigen Zuständen ein Aunckwung der deutschen Flugwesens nicht erreicht werden lauu. Ein Apvell z«r Erhaltnnq des detttichen Luftschiffbaues. Berlin. lFuukiprnch.i In einer soeben angenommenen Entschließung der Wisseuschaktlicheu Geiellichait für Luft fahrt werden sämtliche Parteien Deutschlands auige'orderk. bei Len bevorstehenden Wahle» in ihr Wablpcoaramm die Forderung an:;»nehmen, auf Befreiung Les vriitschen Luftschiffbaues und -Verkehrs von ihrer augeubl.cklicken Fesselung, um damit der Welt zu beweisen, daß das deutsche Volk ciumütiq der 'Ansicht ist. Laß Luftschiffe »ud Flugzeuge für Deutschland künftig nickt mehr die Bedeutung von KrisgSmgsfen haben, sondern einzig und allein den friedlichen Zwecken des völkerverbindenden Verkehrs dienen können und sollen. Nicht Lark, heißt cS ia der Entschließung weiter, in sinnloser Weise die Lustickifsbanhalle in Friedrichs hafen zerstört werden, tu der L. Z. erstand, dessen Leistunqcn die ganze Welt bewunderte. Nickt dür'eu länger die Begriffsbestimmungen Leu Bau von außerordentlich leistungsfähigen VcrlchrSluttich'ffcn und Verkehrsflugzeugen iür die Kulturzwecke des Verkehrs hemmen. Im freien Wettbewerb der Kräfte wolle:« wir Gelegenheit baden, im Luitfahrzengbau und Luftverkehr die Kultur dec Welt voranzubringcn zum Segen späterer Geschlechter. Luftfahrt ist not. Bleibt die ZepyeliNwerft erhalten? * Stuttgart. Aus Friedrichs-Hufe!', wird gemeldet: Dr. Eckener kehrt Anfang November aus Amerika zurück. Anfragen der Union über neue Zevvelmlie'erungcn liegen bisleer' nicht vor. In Friedrich ehafcn glaub: inan aber nickt an eine Schließung der Werri durch dte. Alliierten. Aufruf des sächsischen Landbundes zur Äclchstsaswshl. »Dresden. Ter Sächsische Landbund hat. in der Dcrtrcteroeriamniluna nur 24. Oktober einstimmig beschlossen, bei den kommenden Wahlen geschlossen sür die Liste der Teutschnattonalc» Volksparrei cinziirrctcii. ES heißt in dem Ausruf we ter: „In Leu ueu-uwähleuLeu Parlamenten ivirü über dis Frage entschieden, ob die LanLwnl'cha't be stehen oder zu Grunde gcrichtcr werden ioll. T:e einzige Partei, die bisher stets iür die Jinecesseu der gesamten Landwirtschaft emgelreten ist, ist die Tentschnarionale Volkspartei. Von dem Vorstand der Partei ist dem Land bund die Zunckerung gegeben worden, daß bei der Auf stellung der Liste den Wünschen des LandbiindsS entgegen gekommen werden soll. Schon beule ergeht daher an 'amt liche Landwirte der Ausruf: Alle Stimmen am Wahltage der Deutschnationaleu Bolkspartei, der erprobten Vor» kämpserin landwirtschastlicher Belange." Eine deulschnatiouale Erklärung. Keine bedingungslose -Anerkennung der bisherigen Außenpolitik. )( Berlin. Tie Tcurschnaitonale VolkSrarrei erläßt eine Erklärung, wie der durch eine hall amtliche Nonz des W. T. B. angefochrene Bericht der parteiamtliche» Korrespondenz auf Grund der protokollarischen Aufzeich nungen der vier Unterhändler mir der Regierung in allen Punkten aufrechterhalten wird. Im übrigen wendet sich die Erklärung gegen die unrichtigen Darstellungen, als hätten die Teutschnatwnalen die unveränderte Fort setzung der bisherigen Außenpolitik anerkannr. Verzögerung der alliierten Vetatzuugskoufereuz? Berlin. Wie wir soeben erfahren, rechnet man in Berliner diplomatischen Kreisen mit der Möglichkeit, daß die interalliierte Besatzuuqskomerenz, die am 25. Dezember zusammentreten sollte, bis Anfang Januar verschoben wird. Die Gründe für diese Verschiebung sollen darin liegen, daß der sranzösisck-enqliscke Meinungsaustausch noch immer nickt über das AniangSstadium hinaus gelaugt ist. Anscheinend nehmen die Besatzungsmächte eine abwartende Haltung ein, um den Ausfall der deutschen Reichstags» wahlrn in Berücksichtigung zu stellen. Zur Errichtung eines Ratioualdeukmals für die Gefallenen. -(Berlin. Preffcmeldnngen zufolge soll die Platz frage Iür das geplante Natioualdenkmal für die Gefallenen im Weltkriege bereits entschieden sein. Dies trifft, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, nicht zu. Die ganze Angelegenheit befindet fick zurzeit noch in vorbereitendem Stadium. Insbesondere liegen über den Ausstellungsort und die Art der Ausführung des Denkmals noch keinerlei Beschlüsse vor. Mit der weiteren Vorbereitung der Ange legenheit wird sich jetzt der vom Reichsrat in der Sitzung vom 16. Oktober 1924 gewählte Ansschuß, bestehend aus Reichsratsbevollmächtigten der Länder Preußen, Bayer», Sachsen. Thüringen. Lessen und Hamburg zu befassen haben.