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- Erscheinungsdatum
- 1924-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-09
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Monat
1924-08
-
Jahr
1924
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vertliches n«l> Sächsische». Riesa. den S. August 1924. —* Unterbrechung der GaSad-abe im Stadtteil Gröba. Die Direktion der Gaswerke gibt im vorliegenden amtlichen Teile bekannt, baß wegen Hu. sawwenschlnsses der OiaSrohrnehe am Dienstag, den 12. August, irül» von 4—0 Uhr eine Unterbrechung der GaS- abgabe im Stadtteil Gröba stattstndet und daß während dieser Zeit zur Bermetduna von Nngliicksfällen die G aS- Hähne zu schlicken sind. —' Wegsperrung. Wegen Aufbringung von Massenschutt wird der KommunikationSweg von Pau sitz nach Nickritz vom 11. bis 13. August ds. AS. für den Fährverkehr gesperrt. (Näheres s. Bekanntmachung im amtlichen Teil.) —* Ab end blasen. Der Posmmenchor des Ev. JungmännervercinS veranstaltet am Mittwoch, den 13. Aug. abends Ve8 Uhr auf dem Friedhof wiederum em Mend» blasen, verbunden mit kurzer Mendwache (Herr Pfarrer Beck). Zwecks gemeinsamer Gesänge wolle man Gesang- bücher mitbringen. —* Der städtische Kinderhort im Stadt teil Gröba kann erst am Donnerstag, den 14. August, wieder eröffnet werden. (S. amtliche Bekanntmachung.) —* Auf der Schütz en wiese findet heute und morgen Sonntag Fortsetzung des Volksfeste» statt. — Hcrbstblumenschau in Riesa. Anläßlich der Tagung des Landesverbandes Sachsen Deutscher Garten- baubetriebc findet in Riesa in sämtlichen Räumen und im Garten des Hotels zum „Stern", von, 13.-16. Sept. dS. As. eine Herbstblumenschau statt. Die Tvusstellung soll großzügig angelegt werden mW ist von den Gartenbau- betrieben Riesa und Umgegend als ein Willkommens ruß an die sächsischen Gärtnereibesttzer gedacht. —* ZugSverkehr am D erfas su n g S tag e. Wie uns von der Verwaltung deS Bahnhofs Riesa nntgeteilt wird, wird der Zugsverkehr am Montag wie an Werk- tagen durch geführt. —Starke Niederschläge. Von der Meteo rologischen Station Nr. 421 an der Oberrealschule Riesa wird uns nntgeteilt, daß die in der vergangenen Nacht gefallene Regenmenge heute früh 7 Uhr 25 Millimeter betrug. Eine derartig erhebliche Niederschlagsmenge ist seit Oktober v. IS. nicht beobachtet worden. —* Ein Werbefilm von Riesa. Von unserer gutentwickclten Industriestadt soll, wie wir erfahren, in den nächsten Wochen ein Film gekurbelt werden, der vaS industrielle und geschäftliche Leben von Riesa schildert. Der Film ist als Spielfilm gedacht, um das Interesse dafür möglichst lebendig zu machen und so für Riesa zu werben. Er wird von der Firma Kleinfilm in Mün chen, Filiale Dresden, hergestellt werden. —* E l b e — O d c r > K a n a l. Von der AmtShaupt- Mannschaft Großenhain geht unS folgende Zuschrift zu: Me aus kürzlich erschienenen Zeitungsberichten hervor ging, hatten sich in Licbcnwerda wahrscheinlich ohne Mit wirkung des Kanalvereins, Interessenten zusammcnge- funden, um für das Bauprojekt Schwielochsee — Mühlberg einzutrcteu. Ter Landrat des Kreise» Liebenwerda, der die Tagung geleitet hatte, hatte sich selbst für dieses Projekt erklärt. Daraus! konnte die irr tümliche Meinung entstehen, als ob damit von amtlicher Seite der Plan der Einmündung des Kanals oberhalb Riesa fallen gelassen worden sei. Davon kann natürlich keine Rede sein. ES gewinnt nämlich den Anschein, als ging daS obenerwähnte Projekt von einer Seite ans, die so wohl Sachsen, wie auch dem Elbe—Oder-Kanal-Verein Kon kurrenz machen will. Tie Amtshanptmannschaft Großenhain hat sich deshalb an den Elbe—Oder-Kanal-Berein gewandt mit dem dringenden Ersuchen, sich gegen das oben erwähnte Projekt zur Wehr zu setzen, weil damit eine absichtliche Umgehung SachscnS geschehen würde. Ter Bezirk der Amtshauptmannschaft Großenhain ist ja besonders wegen der in seinem Bereiche liegenden Stadt Riesa hervorragend an der Frage interessiert, denn gerade für Riesa kann cs zur Lebensfrage werden, ob der Kanal oberhalb Riesa oder in Mühlberg einmünüct. Ter Stadtrat in Riesa wird das Bestreben der Amtshauptmannschaft nach- drücklichst mit unterstützen und eS geschieht altes, was unternommen wird, im völligen Einvernehmen mit dieser Behörde. —* Jäg erlag in Freiberg. Zu dem am 16. und 17. August ds. As. m Freiberg stattfindenden Jäger tag-' werden nochmals alle ehemaligen Freiberger Jäger herzlichst cingeladcn. Es haben sich bereits viele Kameraden, auch ältere Jahrgänge, angemeldet. Ta für jeden Ka meraden Quartier bereitgestellt werden soll, wird um um gehende Anmeldung an Kamerad Georg Kaden, Freiberg, Breithauptstraße 5, gebeten. —Deutsche Guthaben in Polen betr. Der Auslandsausschuß des Deutschen Anwaltsvereins teilt mit: Tie deutschen Guthaben und Depots in Polen sind seit 4i/z Fahren beschlagnahmt und infolge dessen fast ganz entwertet. Tie polnische Regierung glaubt für diese Schäden, welche Hunderte von Millionen Gold mark betragen, durch beschränkte Aufwertung (ca. 5—15 Prozent) und nunmehrige Freigabe ausreichenden Ersatz zu bieten. Ter Auslandsausichuß des Deutschen AnwaltS- vereins ist nach sorgfältiger Prüfung den Rechtslage zu der Ueberzeugung gelangt, daß die polnische Regierung für die durch die Beschlagnahme verursachten Schäden voll verantwortlich ist, und daß derartige Ersatzansprüche! mit Aussicht auf Erfolg beim Gemischten deutsch-polnische» Schiedsgericht geltend gemacht werden können. Zwecks end gültiger Klärung der Angelegenheit werden bei diesem Ge richt einige Fälle zur prinzipiellen Entscheidung anhängig gemacht werden. Dis zum Erlaß dieser Entscheidungen wird empfohlen, keinerlerborbehaltlosö Verein barungen zu treffen, auch keine Abfindungserklärunaen abzugeben. Ter AuslandsauSschuß des Deutschen Anwalts vereins wird der Oeffentlichknt zu gegebener Zeit da» Ergebnis mitteilen. —> Vergnügungssteuer für öffentliche Radiokonzerte. Tas Neichsfinanzmtm'sterium hat sich jetzt dahin ausgesprochen, daß Konzerte und Borträge, die durch Nadiofunkapparate übermittelt werden, zu den nach den ReichsratSbestimmungen über die Vergnügungs steuer aufgeführten Veranstaltungen gehören. Radiofunk apparate, die an öffentlichen Orten, in Gast- und Schank- vnrtschaften oder in sonstigen jedermann zugänglichen Räumen aufgestellt find, gelten als Vorrichtungen zur mechanischen Wiedergabe musikalischer Stücke oder deklamo torischer Vorträge im Sinne des Art. 2 Paragraph 17 der genannten Reichsratsbestimmungen und können daher mit einer Pauschsteuer, die für das Halten derartiger Vorrich tungen erhoben wird, belegt werden. —* Der S. August — ein vaterländischer Gedenktag. Der 9. August ist der ErtnnerungStag an den tragischen Tod deS König» Friedrich August.ll von Sachsen, der im Alter von 57 Jahren gerade vor 70 Jahren durch einen Sturz aus dem Wagen tödlich ver unglückte. Der König liebte die durch die großartigen Natur- schönheiten ausgezeichnete Alpenwelt und befand sich auf einer Reise in da» Pttztal, da» bet Imst vom Inn südlich avzwetgt. Der Kutscher verlor in der Nähe von Brennbichl die Gewalt über die Pferde, der Wagen stürzte um, und wem brachte den König nach dem Wirtshaus in Brennbichl, WM «I nlschold »erlchied Leut» noch wird das Sterbeatmmar en gegen die Herabs Der Beschluß d«S Eisenbahnerrate» < MI «r UngkvckBtttl, EV, NMI enre Kapelle »MN Andenken an den König erbaut. Gei« Tod war vermutlich durch -en Hufschlag de» einen Pferd«» verursacht, der den Kopf de» König» traf. Im Gachsenlanb wurde damal» sein Tod viel beklagt. Der König war zweimal vermählt Da» erstemal mit der Erzherzogin Karoltn« von Oesterreich, die im Mai 1882 starb, und seit -em 24. April 1888 mit der Prtn- »essin Maria von Bajera. Da beide Ehen kinderlos waren, folgte ihm sein Bruder Johann in der Regierung nach. Die Leiche des König» ist in Dresden in ter katholischen.Hof. kirche beigesetzt. —»Raststätten für wandernde Schulklassen und Jugenbabtcilungen. Der ZwetgauSschuß Sachsen de» Verbände» für Deutsche Jugendherbergen bat sich bereit erklärt, die Errichtung und Verwaltung von Rast stätten im Freistaate Sachsen zu übernehmen. Kinder und Jugendliche sollen in diesen Raststätten Gelegenheit finden, sich zu waschen, Kleiber und Gchuhwerk zu säubern, da» Ge- päck abzulegen, nach anstrengendem Marsch auSzuruhen, bei schlechtem Wetter unterzukommen. Der ZwetgauSschuß wird zunächst seine eigenen Herbergen al» Raststätten zur Der- fügung stellen und darauf hinwtrken, baß auch die von ihm nicht errichteten, aber nach seinen Grundsätzen geleiteten Herbergen das gleiche tun. In Orten, an denen Herbergen nicht bestehen, aber ein nachweisbare» Bedürfnis nach Rast stätten vorliegt, wirb sich der ZwetgauSschuß mit den Ge- meinde- und Schulverwaltungen inS Einvernehmen setzen, damit Raststätten bereitgestellt werden. Die Gemeinden und Schulverwaltungen sind von der Regierung angewiesen worden, die auf Schaffung von Raststätten gerichtete Tätig- keit de» ZwctgauSschufseS zu fördern. —* Die Bedenken gegen die Herabsetzung der Gütertarife. "I I ? 7 nach sofortigem Abbau der Gütertarife der Reichsbahn wird in dieser Form kaum zur baldigen Durchführung kommen. Bereits die Erklärungen deS ReichsverkehrSminister» Oeser in -er Sitzung des EisenbahncrrateS deuteten die Vorbehalte des BerkehrSministerS an. Herr Oeser hat auch Mittwoch abend schon Veranlassung genommen, mehreren Parlamen- tarier« zu erklären, daß er Bedenken trage, eine radikale Tarifherabsetzung im jetzigen Augenblick durchzuführen, zu mal die Festsetzung der Eisenbahntartfe in kurzer Zeit an die internationale Leitung der Reichsbahnen übergehen würde. Der Verbandstag der deutschen Be ruf sfeuerwekr männer in Leipzig erhebt in einer Entschließung entschiedenen Protest gegen den Versuch, den Personalabbau bei den Berufsfeuerwehren durch Verlänge rung der Arbeitszeit zu ermöglichen. Ferner fordert der Verbandstag die Aufhebung des Besoldungssperrgesetzes sowie die Sicherung einer angemessenen Besoldung im Rahmen der für die Reichsbeamten festgesetzten Bezüge. Grundsätzlich müsse die Etngangsftellung der Feuerwehr beamten nach Gruppe 5 gefordert werden. DeS Weiteren bezeichnet der Verbandstag die Schaffung von Feuerschutz in jedem Betriebe insbesondere in größeren Betriebsan lagen schon aus volkswirtschaftlichen Gründen alA drin gendstes Erfordernis. —' Der Verband sächs. Elektrotechniker hält seine 29. Jahresversammlung vom 28.—30. August in Dresden ab, woselbst ihm das Rathaus, da» Land tagsgebäude und das Gewerbehaus als Kongreßlokale zur Verfügung stehen. Mit der Tagung verbunden ist dle Feier des 30 jährigen gestehens des Verbandes. —' Tie Mißachtung unserer deutschen Schriftz eich en. Ter deutschnatwnale Abgeordnete Börner hat folgende Anfrage im Landtage cingebracht: „Tas sächsische Ministerium des Innern hat durch Er- gänzungsbcstimmungen der Paßordnung vom 4. Ium 1924 verordnet, daß Paßvordrucke und Sichtvermerksvordrucke in lateinischer Schrift auszufüllen sind. ES wird hiermit angefragt, ob das Gesamtministerimn mit dieser Verord nung einverstanden ist und welche Gründe Vorgelegen haben, diese Neuerung zu treffen, die einer Mißachtung unserer deutschen Schriftzeichen gleichkommt." —* Ferien, und Ern te a rb eiten. Auf «ne entsprechendes Ersuchen des Sächsischen Landbundes hin, sind die Bezirksschulämtsr im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsministerium veranlaßt worden, die ländlichen Schulbezirke sofort anzuhalten, bei der Verteilung der Ferientage auf die Sommer- und Herbstferien: die Ernte arbeiten der Landwirtschaft ganz besonders zu berück sichtigen und ermächtigt worden, auch in diesem Jahre nach dem 2. Absatz der Verordnung am 13. August 1920 zu verfahren. —* Der Wasser st and der Elbe ist im Gegensatz zum vergangenen Sommer in diesem Jahre ein ziemlich normaler. Reichliche Niederschläge der schweren Juligewitter und die mäßige Hitze sind der Grund hierfür. Der Schiff fahrt ist das sicher ein willkommener Zustand, weil sie dabei den größten Teil ihrer Ladefähigkeit behält. —* Gefahren des Eisenbahnreisens. Wenn auch von bahnbehürdlicher Seite auS immer und immer wieder auf die Gefahren hingewiefen wird, die beim Auf springen auf den im Fahren begriffenen Zug entstehen, er- eignen sich fast täglich solche Unglücksfälle. Ebenso gefährlich ist es, was ost beobachtet werben kann, baß sich Personen mit bem Rücken an bie Tür des Abteile» lehnen, ohne sich zu vergewissern, ob sie fest geschlossen ist. Leider mutz fest gestellt werden, daß viele tatsächlich die nötige Vorsicht autzer acht lassen. Wiederholt steht man auch, wie verschiedene beim Etnsteigen Stock oder Schirm mit der Spitze nach autzen halten, so datz leicht ein Auge verletzt werden kann. Beim jetzigen regen Verkehr liegt e» im Interesse aller, datz jeder Rücksicht übt. —* Reiche Gurkenernte. Die diesjährig« Witte rung ist dem WachtStum der Gurken äußerst günstig; die feuchtwarme Luft fördert da» Blühen und Reifen ungemein. In manchen Gärten bilden die Ranken ein fast undurch dringliches Dickicht, namentlich in geschützten Talgärten. Welche Mengen an Gurken oft abgenommen werden, davon kann man sich schwerlich eine Vorstellung machen; zentner- weise werden sie hin und wieder geerntet, und manche Hau», frau hat nicht genug Einlegetöpfe. Diese Frucht ist nament lich in den letzten Jahrzehnten bet un» so recht heimisch ge worden. Wegen ihrer mannigfachen Benutzung erfreut sie sich allgemeiner Beliebtheit. Sie ist ein Fremdling und au» Asten zu unS gekommen. Zunächst fand sie Eingang in den östlichen slawischen Ländern, in Rußland; hier bildet sie in allen Volksschichten ein Hauptnahrungsmittel, teils roh, teil» auch in Salzwasser eingelegt. Bald drang sie in Deutschland ein, namentlich in den sumpfigen Gegenden, wo heute noch bie Reste der Wenden wohnen. So steht man in bem ganzen Spreewalbgebtet überall Gurkenfelder, und jeder Besucher dieser Gegend wird sich noch daran erinnern, wie in Lüb benau, bem Hauptmittelpunkte deS Gurkenhandels, aller- ortS bis zum Bahnhofe „saure Gurken" feilgeboten werbe». Dieser letztere Ausdruck ist auch von dorther zu uy» gekom men und hat nun Heimatrecht erlangt. —* LaurentiuStag (10. August). Noch immer wird der Gedenktag des Heiligen Laurentius in manchen Gegenden gefeiert. Und tatsächlich gehörte gerade dieser Märtyrer zu bene», die wohl ständig da» rein menschliche Interesse zu erwecken wissen. Bekanntlich war der heilige Laurentius ursprünglich ein Diakon in Rom, der durch seine unermüdliche Fürsorge für die Armen und Bedürftigen da» grüßte Ansehen genoß. Dennoch — so heitzt es — wurde er auf einem glühendenNost lebend gebraten. AlSSchutzheiltger der Armen, Krüppel und Bedürftigen ward ihm jahrhun- -ertklarur religiöse Berebruna guirU, unb irych biö zur Lett. Straß« fuhr, wollt« «» der Autosührer auf der rechten Straf ' ' - —- - »eil p» vreiRgkllyrtge« »erege» wurden kN manche« Städten Deutschlands zu besouberen Veranlassungen sogenannte „Laurenti«»gulben* geprägt, die ihn im Diakonengewanb darstellen und zu seine« Küßen einen rechteckigen Rost »eigen. Solche Münzen kennt man von Nürnberg, Samberg, Würzburg, Frankfurt und Köln. Wie tief die Erinnerung a» ihn im Gefühlsleben -es Volke» Wurzel« geschlagen, er- hellt auch daran», datz die t« dieser Zett regelmäßig in die Erscheinung tretenden Sternschnumxnfälle gewöhnlich „Lau- renttuSschwärme" oder „Tränen de» heiligen Laurentius" genannt werden. Im Volksglauben haben bie Laurentius« schwärme noch eine besondere Bedeutung, da der Wunsch, den man beim Sichtbarwerden der ersten Sternschnuppe hegt, in Erfüllung gehen soll. — (In der Astronomie werden diese Meteoriten — denn um solche handelt eS sich — al» „Perseiden" bezeichnet, da sie au» bem Sternbild« des Perseus, des Alpha Persei, kommen. Ihre wissenschaft liche Erklärung finden sie in der Tatsache, datz die Erde all jährlich um diese Zett, nämlich zwischen dem v. und 18. August die elliptische Bahn des Tuttle'schen Kometen schneidet, wo- bei bie diesem Kometen angehörenben Massen kleiner und kleinster Meteoriten, sofern sie in da» Gebiet der Erdatmo- sphäre kommen, durch die entstehende Reibung in» Glühen geraten und somit für einig« Sekunden unfern Augen sicht bar werden.) — Da» Vertrauen, da» man tu den NamenS- hetltgen dieses Tage» setzte, zeigt sich auch darin, datz e» tm VolkSmunde noch heute heißt: „Auf Laurentius Sonnen schein, bedeutet ein gut Jahr mit Wetn." —* Di» Befugnisse der Lehrerversamm« langen und der Schulleiter an den höheren Lehranstalten. Wie das sächsische Ministerium sür Volksbildung mitteilt, haben sich bie Bestimmungen über bie Befugnisse der Lehrerversammlungen und der Schulleiter an den höheren Lehranstalten vom 10. Dezember 1VS8 in ihrer praktischen Durchführbarkeit nicht allenthalben be währt. Sie haben auch vielfach Widerspruch gesunden. Dieser wird vor allem daraus gegründet, datz die Borschriften über die Befugnisse de» Schulleiter» gegen da» Gesetz vom 22. August 1876 verstießen. Da» Ministerium kann sich dem nicht verschließen. Die endgültige Festlegung der Befugnisse -er Lehrerversammlungen und der Schulleiter mutz dem Ge- setze zur Neugestaltung des höheren Schulwesen» Vorbehalten bleiben. Jetzt kann eS sich nur darum handeln, eine vor läufige Regelung zu treffen, die mit dem Gesetz vom 22. 8. 1876 vereinbar ist, aber der Entwicklung der Zwischen zeit Rechnung trägt. Da» Ministerium hebt daher die Ber- ordnung vom 10. 12. 1928 auf und ersetzt sie durch eine Reihe neuer Borschriften, bie bie geeignete äußere Form für eine Abgrenzung der beiderseitigen Zuständigkeit geben sollen, Sie der höheren Schule bie ihr unentbehrliche zusam- menfassendc Leitung gemährt, dabei aber die wertvolle Mit betätigung ber Lehrerschaft sicherstellt. —* Die Kreuzotterplage. AuS dem Müglitz tal wird geschrieben: Die Kreuzotterplage ist dieses Jahr im mittleren Müglitztale besonder» grotz. Ausfällig ist die meist dunkle Färbung der Ottern, deren schwarzes Zickzack auf dem Rücken oft erst bet genauem Zusehen erkannt wird. Nicht selten trifft man ganze Kreuzottersamilien auf den Steinrücken, wo sie sich gern sonnen. Der Schreiber dieser Zeilen hat in elf Tagen sechzehn dieser Giftschlangen erschlagen. —* MondfinsterntS am 14. August. Eine voll ständige Mondfinsternis tritt bekanntlich am 14. August ein. Um 7,80 Uhr abends nimmt die Verfinsterung ihren Anfang, ist jedoch kaum zu beobachten, da der Mond noch im Auf- gange ist; 8,31 Uhr steht er vollständig im Erdschatten. 9,20 Uhr hat die Verdunkelung ihren Höhepunkt erreicht und 10,09 Uhr tritt der linke Mondrand wieder aus dem Erd schatten heraus. Während der Finsternis erscheint der Mond in herrlichen Knpfertünen. Links vom Mond wird der MarS, der sich einige Tage später der Erbe in diesem Jahrhundert am bedeutendsten nähert, ebenfalls im rötlichen Glanze leuch ten. Einwirkungen Kiefer Mondfinsternis auf unsere Erbe sind nicht zu erwarten. Die fast hundert Minuten dauernde Abkühlung der Mondobcrfläche wird dagegen nicht ohne Wirkung auf einige Fleckchen auf dem Monde bleiben. Wäh- rend wir bei einer Sonnenfinsternis nur eine unbedeutende Abkühlung um höchstens ein paar Grad beobachten, ist hier ein Temperatursturz von vielleicht hundert Grad zu er warten, da eine Atmosphäre auf dem Monde nicht vor handen ist. —* DaS neue Pfarrwahlgesetz wird voraus sichtlich in nächster Zeit bie Synode beschäftigen. Datz di« Wahl der Pfarrer den Gemeinden unter allen Umständen erhalten bleiben mutz, sollte in einer „Volkskirche" etwas Selbstverständliches sein. Aber auch da» außerordentlich wichtige BorfchlagSrecht mutz unbedingt in die Hände deS Ktrchenvolks gelegt werden und darf nicht wie bisher der Kirchenbehörde ober einzelnen Privatpersonen zustehen. ES darf vor allen Dingen nicht verkannt werden, datz unter Umständen das BorfchlagSrecht von viel grötze- rerBebeutung sein kann als bas Wahlrecht. WaS nützt -. B. einer Gemeinde, die gern einen fortschrittlich gerichte ten Pfarrer haben möchte, da» ganze Wahlrecht, wenn ihr da» Konsistorium drei konservative Orthodoxe vorschlägt? ES ist doch auch ganz unmöglich, datz da» Konsistorium Litz geistige Struktur jeder einzelnen Gemeinde so genau kennt, datz eS bei den Vorschlägen daraus Rücksicht nehmen kann. Daher mutz das BorfchlagSrecht unter, allen Umständen in die Hände von ephoralen KollaturauSschüssen gelegt werden, die vom KtrchenkretS auf eine Reihe von Jahren gewählt werden und die individuellen Bedürfnisse üerEinzelgemeindt so genau kennen, baß Mißgriffe künftig möglichst auSge« schlossen sind. ES ist höchste Zett, datz die Gemeinden dahin« gehende Wünsche bei den zuständigen Stellen baldigst an melden, damit man sie nicht etwa vor vollendete Tatsachen stellt, bie ihre« Wünschen nicht gerecht werden ÄlaSbütt». Der Verwalter der Müglitztalbahn, Eisenbahn-Oberingenieur Kurt Berthe!, ist, 50 Jahre alt, gestorben. Er hat sich um die Förderung der Verkehr», sicherheit und die Entwicklung der Müglitztalbahn verdient gemacht. Unter seiner Verwaltung wurden die Bahnhöfe Dohna, Köttewitz, Glashütte und Lauenstein vergrößert, der Äahnunterbau verstärkt, der Rollsahrzugverkehr von Schlottwitz bi» Schüllermühle weitergeführt, die doppel, gleifigen Strecken erweitert und der Frachtverkebr gehoben. * Pirna. Ein schwerer Unfall ereignet« sich am Mitt woch mittag in einem hiesigen Baugeschäft. Ein Arbeiter verunglückte dadurch, daß beim Beladen «ine» Wagens ein Stoß Bretter ihn zu Boden riß. Er erlitt Kopfverletzungen und mehrere Rippenbrüche. Er mußt« dem Krankenhaus zugeführt werden. " Chemnitz. Der kommunistische Stadtverordnete HauSding, der sich bet den Krakelereien im Stadtparlament besonder» hervortat, ist nach einer Mitteilung de» Kämpfer» „wegen gröblicher Pflichtverletzung innerhalb der Partei und vartrischädlichen Verhaltens in der Oessent- lichkeit" aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen worden, nach dem kurz vorher auch der kommunistische Abg. Biesold wegen Unterschlagung au» der Partei auSge- schloffen wurde. * Borna (Bez. Leipzig). Die Abendpost meldet aus Borna: Ein einem Chemnitzer Großhändler gehörige» Personenauto, das mit dem Besitzer und dem Autoführer besetzt auf der Fahrt von Chemnitz nach Leipzig war, über holte zwischen Zrdtwitz und Borna «in Geschirr au» Alstadt-Borna. Da dieses Geschirr auf der linken Seite der leite Überholen. Kürz vor dem Üiberholen fuhUa« plötzlich oach«chtztz._L« Lut»fütz«tz -st mra. um
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