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- Erscheinungsdatum
- 1924-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-20
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Monat
1924-05
-
Jahr
1924
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Retchsregterimg rmd Schlageterfeier. * Berlin. Entgegen der Darstellung einiger Blätte., wonach der Reichskanzler sich au« innenpolitischen Gründen gegen di« Abhaltung einer Scklageterfeier unter freien Himmel in Berlin ausgesprochen habe und im Reichskabinett in Lieser Fraae keine Einmütigkeit geherrscht habe» soll, erführt die Telunion, daß der Reichskanzler überhaupt keine Veranlassung gehabt bat, sich mit der in Frage stehenden Angelegenheit rein polizeilicher Execntiv« zu befassen. Das ganze Reichskabinett teilte jedoch den Standpunkt der preußischen Regierung, daß zur Zett die Leidenschaftlichkeit der innerpolitischen Kämpfe solche Formen angenommen habe, daß Versammlungen unter freien Himmel, bei denen di« Gegensätze erfahrungsgemäß zu ernsten Ausschreitungen führen, einstweilen nicht geduldet werden könnten. Bestialischer Lustmord in Leipzig. -(Leipzig. Sin« IS jährige Abreiteri« au« Volk marSdorf wurde am Sonntag in einem Keller in der Berg, straße in L.-Rendnitz in bestialischer Weise ermordet. Wie die Kriminalpolizei feftgestellt hat, wurde an dem jungen Mädchen zunächst ein Sittlichkeitsverbreche» verübt und ibm dann mit einer Eisenstange der Schädel zertrümmert. Im Verdachte der Täterschaft steht «in Markthelfrr, der bisher noch nicht ergriffen werden konnte. Lebe« ist nicht notwendig, Lese« «der ist notwendig. Namentlich da« Lesen einer gediegenen Tageszeitung, di« Tie drahtlos mit der ganzen Welt verbindet und Ihnen ununterbrochen da« Neueste und Wissens werteste au» alle» Erdteilen zufunkt. Da» «Riesaer Tageblatt", da» zu abonnieren Sie nicht versäumen dttrsrn, ist da» beftr. weitreichendste und billigst, Radio im Haase. Die Arbeit der T. R. in Aahle«. In der Zeit vom 15. Mürz bis Mitte Mat hat sich di« Gesamtzahl der Einsadftellen der Technischen Nothilfe von 3077 auf über 3800, di« Zahl der ringesetzt gewesenen Notbelfer von 76000 auf über 86000 erhöht. Diese be trächtliche Vermehrung der Glnsotzstellen in 2 Monaten ist vor allem auf die umfangreichen Einsätze der T. N. bei den Hafenarbeiterstreiks, bei den LrilstrrikS der Reichsbahn- arbetter im März/Ävril d. I. und bei den noch jetzt an haltenden Streik» in der Landwirtschaft gurürkzuführen. Wegen ihrer Bedeutung seien, ohne auf Einzelheiten ein»«- gehen, außerdem noch die Einsätze ans der Grube Alexan dria (Westerwald), im Großkraftwerk Hirschfrld« bei Zittau, Städt. Ga». und Wasserwerk Hagen, Ga«werk Erfurt, Hoch- osenwerk Herrenwyk, in den Norddt. Kohlen- und Koks- werken Hamburg und schließlich auf den Zechen Radbod und Werne hervoraehoben. Di« Vielseitigkeit der Einsatz, tätigkett der T. N. kommt dabei besonder» stark zum Ausdruck. VerMcheS nn» Sächsisches. Riesa, den 20. Mai 1924. ' —* Das Rathaus im Blütenschmuck. Gegen ¬ wärtig steht die Glycine am hiesigen Rathaus in schönster Blüte. —* H ans Sachs- A b e n d. Auf den morgigen HanS Sachs-Abend im Sternsaale, laut Einladung im Anzeigen teil vorliegender Tageblatt-Nummer, sei hiermit nochmals besonders hingewiesen. —* Stadtteil Gröba. Mit Rücksicht auf da« tzimmelfabrtSsest am 20. Mai findet die Mütter- und Tnberknloseberatnngsstnndc bereits kommenden Donnerstag, den 22. Mai, statt. (Siebe amtliche'Bekanntmachung.) — H a l t et di e S tr a st eu rei n ! Täglich ist zu be obachte», das; Papierstücke, Zettel, Obstreste und dergleichen auf die Fußwege und Fahrstraßen geworfen werden. Die Strohe» »»d Plätze sebe» daher büchst nnsanber aus. Häufig gleiten Fußgänger infolge der Bernnreinigungen aus und erleiden schwere» Schaden. Diese Missstände hänfen sich immer niebr, trotz Wiederhotter Ermahnungen! Jin Interesse der Sanüerteit der Strasten und der Sicher heit des Verkehrs wird erneut jeder gebeten, selbst mit da für zu sorge», das; die Unsitte, Papierreste, Obstabfällr und andere» Unrat auf die Straße» zu werfen, cmfhürt. Vor alle»! müssen auch die Kinder nachdrücklichst angebal- ten werden zum Sanberhalten der Straste». Alle aber, die trotz der Erinnerungen und Ermahnungen sich nicht an die ganz selbstverständliche Pflicht der Allgemeinheit gegenüber gewöhnen könne» oder wollen, müßten eben unnachsichtlich bestraft werden. — Verbesserung der P o st b e st e lln n g in Landvrten i n A n s s icht ! Nach Einführung der Neu- tenmark und der dadurch einaetretenen Festigung der Währung bat sich der Postverkebr in neuerer Zeit wieder gehoben. Wenn es auch noch nicht angängig ist, eine allge meine Verbesserung der Verkebrsverhältuisse ins Auge zu fassen, so hat die Postverwnltung, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, den gegenwärtigen Zeitpunkt doch für geeignet gehalten, uni prüfen zu lassen, in welchem Maste die auf dem flachen Lande getroffenen Einschrän- lnngen in der werktäglichen Postznstellung noch 'aufrecht zuhalten sind. Eine wohlwollende Prüfung soll im beson- dcrn da einlreten, wo die Elnschränknngen nicht nur von abseits von geschlossen gebauten Ortschaften gelegenen Einzelgchösteu mit scbwactz-em Postverkebr dnrchgesührt, sondern auch auf solche Gemeinden, Bauernschaften usw. ausgedehnt worden sind, die lediglich oder vorwiegend aus zerstreut gebauten, weit voneinander liegenden Einzel gehöften bestehe». —* N ach sen düng von Postsendungen. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Postsen dungen, die »ach anderen Orten, insbesondere nach Kur orten und Sou.mersrlfchen mit lebhaftem Verkehr, nachzu senden sind, werden oft dadurch verzögert, das; die neue Wohnuugsangabe in der Anschrift fehlt. Es ist nötig, das; aus solchen Sendungen die Wohnung genau angegeben wird, und das; Fremde sofort »ach der Ankunft ihre Woh nung der Postanstatt am neue» Aufenthaltsorte mitteilcn. Auch empfiehlt es sich, eine gleiche Mitteilung an die Post anstalt am Heimatsorte zu richten, damit die Wohnung auf den uachzusendendcn Postsachen vermerkt werden kau». —* Sächsischer G r c u a d i c r t a g. Die sächsischen Grenadiere und Feldformats»»«» hielte» i» Dresden eine Wiedersehens- und Gedächtnisfeier ab. Am Sonn abend fand ein BegriistunaSabeud im GcwerbehanS statt. Sonntag vormittag versammelten sich die ehemaligen Grenadiere im Hofe der alten Grenadierkaserne — etwa 6500 Männer und Frauen — und begaben sich in langem Zuge .zum Feldgottesdienst im Walde. Pfarrer Dr. Göttsching hielt die Ansprache. Danach begaben sich die Massen nach dein Earnisonfricdhof zur Enthüllung des Kronprinzen denkmals für das 1. (Leib.) Grenadierrcgiment Nr. 100. Oberst von Dombrowski, der letzte aktive Kommandeur des Regiments, hielt eine Ansprache und legte im Auftrage des ehemaligen Königs von Sachsen einen Kranz mit weiß-grüner Schleife nieder. Dann fand eine Gedächtnis feier für die gefallenen Grenadiere an der Erinnerungstafel statt. Schließlich wurde die Gedenktafel für die gefallenen Kameraden des Landwehr-Jnfanterieregiments Nr. 350 geweiht. Auch hier liest der ehemalige König einen Kranz üicderlcgeu. In der am Nachmittag stattgcfundenen Ver- tretersitzung wurde beschlossen, Leu nächsten Vertretertag nn Jahre 1926 in Plauen im Vogtland stattfinden zu lassen. Ter Abend vereinte die Festteilnehmer zu einen; Kommers im Ausslellungspalast, wobei Staats- und Kriegs- Minister a. D. General der Infanterie a. D. von Carlowitz die Festrede hielt, die er mit dem Wunsche schloß, daß sich rin neues Deutschland auf breiter Grundlage im Sinne der alten Armee wieder ausrichten möge. Dem allgemeinen Hurra auf dieses Deutschland folgte der Gesang des Dentschlandsliedcs. —* EinOpfer dcrElbe. Beim Spielen an der Elbe bei DreSden-Kaditz verunglückte am Donnerstag ein 13jähriger Schüler aus Obcrlößnitz. Bei dem Versuche, kleine Fische ans einer Buhne zu sangen, glitt er aus und verschwand in den Fluten. —* L a n d a r b e i t e r - V e r s a ui in l u n g. Der Zentralverband der Landarbeiter hielt am Sonntag, den 18. Mai, im Gasthof znm Rost in Großenhain eine Land- arbeiterversammlung ad, die sich eingehend mit der gegen wärtigen Lage in der Landwirtschaft beschäftigte. Die Ver sammlung nahm einstimmig nachstehende Entschließung an: Die am 18. Mai im Gasthof zum Roß in Großenhain tagende Versammlung des Zentralverbandes der Land- arbeite! nimmt Kenntnis von dem Bericht des Gewerkschafts sekretärs Haupt-TreSden über den Stand der Lohnbewegung bezw. über den vom Schlichter gefällten Schiedsspruch. Da der Schiedsspruch keinerlei Veränderung der jetzigen Lohn verhältnisse in sich schließt, lehnen die Versammelten den Schiedsspruch ab und erklären, daß sie sich bei den jetzigen Lohnoerhältnissen aufs schwerste in ihrer Existenz bedroht sehen. Die Versammlung erwartet, daß seitens der Arbeit geber den berechtigten Forderungen der Landarbeiter ent sprochen wird und sofort in neu« Verhandlungen ein- zetreten werde. —* Der Landesverband Evangelisch-na t- Arbeitervereine in Sachsen hält am 25. Mai sein« diesjährige Verbandstagung inDresden ab. Für nächste« Jahr ist Bautzen als Tagungsort ausersehen. —* Tagung des Evangelisch-lutherischen schulvereinS. In der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni findet in Glauchau di« 15. Hauptversammlung de» All gemeinen Eoangelisch-lutherischen SchulvereinS, verbunden mit der »weiten Hauptversammlung de» Evangelisch lutherischen LandrSschulvereins für Sachsen statt. — Tagung der sächsischen Fleischermeister. In Annaberg tagt zurzeit der 52. Bezirkstag des BezirkS- vereins Sachsen im Deutschen Fleischerverband. In groß zügigster Weise sind hierzu di« Vorbereitungen seitens der betreffenden Ausschüsse getroffen worden, sodaß der Ruf der Metropole des Erzgebirges als Kongreßstadt sich aufs neue glänzend bewähren wird. Am gestrigen Montag sand nach dem Empfang der Gäste eine Vorstandssitzung statt, der heute, Dienstag, der Bezirkstag folgt. Außerdem finde» ei» Festzua durch die Stadt, Milttärkonzert auf dem Markt und eine Reihe von Besichtigungen statt. Der Abend bringt den «roßen Kammer» In der Festhall« nebst anschließendem gMboll umd H« Hi. Mat AuRküar in» Gebirge, 7 Die Eltern rätS wühlen, die am T'onfiAi'g in Zittau staktfanden, haben mit einem Siege der christ lichen Elternschaft geendet. Auf die Liste der christlichen Elternveretntgung fallen 30, auf die des Ausschusses für Cchulfortschritt 15 Vertreter. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 40 Prozent. —' Heidenan künftig Stadt. Da» Gesamtmi- nisteriuin lwt genehmigt, das; sich 'die Gemeinde Hei denau künftig als „Stadt'' bezeichnet. — Di,Lage imStaatlichenvraunkoblen- werke Hirsck> felde. Die Braunkoblenarbeiter in Hirsch felde haben ihre wiederholt angedrohte Absicht, nur 8 anstatt 10 Stunden zu verfahren, auch gestern nicht auSgefiihrt. Die Mahnungen der BetriebSratSmitglieder und der übrigen einsichtigen Arbeiter, die mit guten Aranmenten auf da« Zwecklose dieser von vornherein zur Erfolglosigkeit verur teilten Aktion hingewiesen batten, scheinen Erfolg gehabt zu haben. Im gesamten übrigen Vraunkoblengebiet« ist gar nicht erst der Versuch gemacht worden, den Steinkohlen arbeitern durch einen Sympatbieftreik »u Hilf« »n kommen. —* Verlängerung der Leipziger Messe. Die Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Muster messen und der Arbeitsausschuß des MeßamteS haben beschlossen, von der Frühjahrsmesse 1025 ab die Mustermesse um einen Tag, die Technische Messe um drei Tag« zu ver längern. Demgemäß findet die ArttbiabrSmustermesse 1925 vom 1. bi« 8. März statt, die Technische Messe dagegen vom 1. bis 11. März. -"Englische Anleihe für Leu tsche Städte. Wie der Telunion-Sachsendienst absolut zuverlässig erfährt, bat ein englisches Konsortium erhebliche Beträge berritge- stellt, ui» Anleihen den darum nachsuchenden deutschen Städten in entsprechender Höbe zu gewähren. Der Zinssatz beträgt außer einer einmaligen unerheblichen Abschluß- Provision 8 Prozent. Deutsche Vertrauensleute sind be stimmt morden, Anträge deutscher Städte auf Gewährung von Anleihe» entgegen zu nehmen, zu prüfe» und nach England weiter zn leite». Dis zur Gewährung der An leihen sind irgendwelche Beträge seitens der Antragsteller nicht zu leiste». Wie der Telunion-Sachsendienst hinzusügt, sind bereits von einer Reibe deutscher, darunter auch säch sischer Städte, entsprechende Anlriheverhandlungen in di« Wege geleitet worden. —* Reiche Heidelbeerblüte. Au« Klingenthal wird berichtet: Unter den günstigen WitterungSeinflüsse» der letzten Tage hat auf den sonnigen Bergböhen des Grenz gebietes die Blüte der Heidelbeeren begonnen. Nach den gemachten Beobachtungen ist die Blüte in diesem Jahr« außerordentlich reich, so datz, wenn nicht stärkere Witterungs schäden «intreten, in diesem Jahre mit einer sehr guten Heidelbeerernte zu rechnen ist. —* Landesvcrratsanklaae gegen die „Sächsische Arbeiterzeitung . In den Büro räume» der kommunistischen „Sächsischen Arbeiterzeitung" in Leipzig wurde gestern nachmittag durch Beamte der Oberreichsanwaltschaft Haussuchung vorgenommen. Wie das Blatt schreibt, hat die Oberrcichsannniltschaft Anklage auf Landesverrat wegen eines Artikels in der „Sächsischen Arbeiterzeitung" vom 30. April 24: Die Reichswehr bildet Faschisten aus" erhoben. —* Nächste LnndtagSsitzung erst Mittwoch. Die nächste Landtagssitzung, die am Dienstag stattfinden sollte, ist auf Mittwoch 1 Uhr verschöben worden, um den Abgeordneten Gelegenheit zu gebe», den Haushaltplan, der in dieser Sitzung zur Besprechung kommen soll, eingehend zu studieren und in den Fraktionen vorzuberaten. —* In g e nd her b erg s w o che. In Berlin hat am Sonntag die JugendberbergSwoche begonnen. Auf zahlreichen Straßen und Plätzen, namentlich 'im Westen der Stadt, führte die Jugend Tänze und Reigen auf, musi zierte, sang und spielte. Tie Sammeltätigkeit durch Len Verkauf von „Strohhalmen für den Nestbau" scheint einen guten Erfolg gehabt zu haben, denn wie man beobachten konnte, nahm das Publikum lebhaften Anteil an den Vorführungen der Jugend. —* lieber die Wirkungen derAusretsever- ordnung, wonach, abgesehen von gewissen Ausnahmen, jeder Deutsche, der eine Auslandsreise unternimmt, 500 Mark zu erlege» hat, berichtet der „Äürsen-Courier": Auf der Schweizerischen Gesandtschaft in Berlin, wo noch vor einiger Zeit em großer Andrang wegen der Erteilung von Paßviscn herrschte, ist jetzt eine große Stille. Früher waren täglich 250 bis 300 Pässe nbzufertigcn, jetzt täglich im Durchschnitt nicht mehr als 30 bis 50. Das gleiche Bild zeigt sich in allen Konsulaten und Gesandtschaften in Deutschland, die Visa nach 'der Schweiz, Italien, Däne mark, Schweden, Norwegen und Finnland erteilen. An eine Aufhebung der Verordnung ist nach dem „Börsen-Courier" kaum zu denken. — Die Tageslün geim Mai überwiegt schon die Länge der Nacht um ein beträchtliches und die letzten Tage des Wonnemonds bringen uns nach astronomischen Begriffen überhaupt keine Nacht mehr, sondern nur noch die Dämmerung. Am 1. Mai betrug, die Tageslänge IM, am 31. Mai ist sie reichlich 16 Stunden. Die Sonne er schien am 1. Mai gegen U5 Nhr über dem Horizont, während der Einbruch 'der Nacht, das Verschwinden des letzten Schimmers der Abenddämmerung, gegen VrIO Uhr erfolgt. Ende des Monats geht die Sonne gegen 4 Uhr auf und nach 8 Uhr unter, während die Dämmerung über haupt nicht verschwindet. Wir befinden uns dann in Ser Zeit der mitternächtlichen Dämmerung. — Achtet auf die Waldbrandgefahr! Es ist Ehrenpflicht eines jeden, mitzuhelfen, daß die wenigen Güter, die das harte Geschick uns noch belassen hat, mög lichst unversehrt und leistungsfähig bleiben. Zu diesen Schätzen des deutschen Volkes gehört der Wald. Diesem drohen aber im Frühjahr und Sommer ernste Gefahren durch leichtsinniges Umgehen mit Feuer, besonders durch Wegwerfen glimmender Zigaretten- und Zigarrenreste. Es seien hier nicht die gesetzlichen Strafen angeführt, die den fahrlässigen Brandstifter treffen, wir wenden uns an den gefunden Sinn aller Waldbesucher und bitten, daß jeder das Verbot des Rauchens und Keueranmachens achte und daß der Vernünftige auf den Unvernünftigen belehrend und kontrollierend einwirke. Nur wenn das Publikum Selbstzucht übt und selbst Ordnung im Walde halt, wird es möglich sein, schärfere Schutzmaßregeln zu vermeiden. Oschatz. Auch in Oschatz bat die Liste des christlichen Elternvereins über die der Anhänger der weltlichen Schulen den Sieg davongctragen. Auf erstere entfielen 158 Stimmen — 5, ans letztere 136 Stimmen — 4 Sitze. Aller dings ist di« WahlbeteUung wieder geradezu kläglich gewesen. Äon 1348 Wahlberechtigten find nur 294 an der Urne erschienen, das sind noch nicht einmal 22 Prozent. * Dippoldiswalde. Am Sonnabend kam es zwischen ZirkuSlenten des hier aufhältlichen Zirkus Vernando während einer Zecherei im Bahnhotel zu Streit, der in eine Schlägerei ausartete. Hierbei wurden auch einige noch im Lokal aufhältliche Personen mit verletzt. Die Polizei griff mit der Waffe ei», wobei einem der ZirkuSleute ein Ohr abgebauen wurde. Auch «in Schuß, anscheinend von Seiten der Artisten, soll gefallen sein. Der herbelgerufene Arzt hatte längere Zeit zu tun, nm die Wunden zu verbinden. * Bischofswerda. Unter starker Beteiligung au« allen Landesteilen veranstaltete am Sonntag die Demo- kratische Partei Sachsen« zur Erinnerung an den Geburts tag Johann Gottlieb Fichte« In seinem Geburtsort Rammenau eine Gedächtnirseier. Di« Teilnehmer ver- sammelten fick vor dem Ftchte-Denkmal und wurde» vom Vorsitzenden der vsmorranMrn vkk*«upvk, lormw Fttvte. begrüßt, der ein Mitglied de« Geschlecht« de« großen Philosophen ifi. Hierauf hielt Ministerialrat Professor Dr. Menke-Glückert die Festrede über da« Thema «Fichte ul« nationaler Erzieher". Der mit stürmisch,« Beifall ans. genommene Vortrag wurde von vaterländischen Gesängen nmrahmt. Im Bnschlnß an die Gedenkfeier sprach sodann der LandtagSabgeordnete Dr. Dehne im „Erbgericht" über di« politisch« Lage nach den ReichstagSwahle». Er schloß sein« mit Beifall aufgenommenen Au«führungen mit dem Appell Fichtes an da« Volk: Dn sollst an Deutschlands Zukunst glauben! Zum Schluß richtete Dr. Menke-Wlückert einen warmherzigen Aufruf an die demokratische Jugend »ur Mitarbeit an der Wiedrraufrichtung dr« deutschen Volke« und Vaterlandes. * Hob en st ein-Ernstthal. Da die sächsische Regierung sowohl die Veranstaltung eine« Festzua««, wie di, Abhaltung eines Festgottr«dienste« anläßlich des gr- planten „Deutschen TaaeS" verboten hat, hat di, Orts gruppe des Stahlhelm-Wehrwolf sich entschlossen, die Ver- anstaltnng ans „eine spätere günstiger« Zeit" zu vertagen. * Limbach. Der Wehrwolf, Bund deutscher Männer und Frontkrieaer, Ortsgruppe Limbach, bat in einer Ein- gäbe an da« Ministerium dr« Innern Einspruch gegen das über seinen geplanten „Deutschen Tag" verhängte verbot erhoben. * Klingenthal. Di« Lage in der Harmonlka- indnstri« de« hiesigen Bezirk« hat sich noch nicht geklärt. Um die Parteien einander näher zu bringe» und da« Ende de« Streit« bezw. der Aussperrung hrrbrizusühren, soll jetzt der staatliche Schlichter eingreifen. Die Verhandlungen beginnen am 20. Mai. , * Oelsnitz i. V. Die seit längerer Zeit schwebende Untersuchung wegen der in den drei hiesigen Lrppichsabriken verübten umfangreichen Garndiebftähle zieht immer weitere Kreise. In die Sache find neben zahlreichen in den ge schädigten —rikbetrkeben angektellt gewesenen Arbeitern auch meht^>- nrsige Geschäftsleute — mehr als 30 Per sonen —, l ll .cils als Diebe, teil« als Hehler in Frage kommen, verwickelt. * Plauen. Am Freitag nachmittag fuhr «in Last kraftwagen einer Bierbrauerei in Tirpersdorf gegen ein Brückengeländer und eine» Baum und zerschellte. Ein 48- jähriger Beifahrer wurde infolge de« Anpralls mit dein Kopfe durch die starke Glatscheibe des Wagen« gestoben, wobei ihm die Halsschlagader durchschnitten wurde. Er verstarb bald darauf an Vrrblutunä. Der 21 jährige Wagenführer hatte sich nach dem Unfall entfernt, fand sich aber am Abend wieder »in und wurde zunächst in Gewahr sam genommen. Leipzig. Während der Messen find die Taschendiebe besonders eifrig am Werke. Es ist vorgekommrn. datz sie sogar im Gedränge auf der Straßenbahn, in den Gastwirt schaften usw. Herren den unteren Saum des WeftenfutterS ausgeschnitten und die Brieftasche gestohlen haben. Nun mehr wird ein Fall gemeldet, in dem ein Taschendieb einem Herrn die Gesäßtasche aus dem Anzug geschnitten hat, um die darin befindliche Geldtasche zu stehle». Der Herr be suchte das Operettentheater und stand nach Schluß der Vorstellung an der Garderobe, um seine dort abgegebenen Kleidungsstücke abzuholen. ES herrschte starkes Gedränge und diese Gelegenheit bat ein raffinierter Taschendieb be nutzt, um mit einem scharsen Messer dem Theaterbesucher die ganze Gesäßtasche herauSzuschn-'.den und die dariv steckende Geldtasche zu stehlen. G * » * Greiz. Gestern sind hier viel« Personen au Gas- Vergiftung erkrankt. Die meisten Vergistungssälle waren leichter Art; nur eine Frau konnte noch nicht wieder ins Bewußtsein »nrückgerusrn werden. Infolge des Berg- arbeiterstrriks wird schlechteres GaS geliefert, sodaß zeit weilig die Gaszufuhr völlig aussetzte und das GaS beim Wiedereinströmeu durch die offengebliebenen Hähne in die Wohnungen drang.
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