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Riesaer H Tageblatt «rrd Anrein^ Elbeblatt und Ämeiaeri. Mittwoch, l ' Dezember 1ÄL3, abends S88 7«. Jahr« der «in. Frankreich versucht, das Vertraue« zur neue« deutsche» Wahrung zu untergraben. Im Variier Ercelsior richtet der Tirektor der Banane de France Jules Tescamves heitiae Anals>'e gegen die Rentenmark. Tie Angriffe kennzeichnen sich als Versuch, von außen der dar Vertrauen zur neuen dciitschrn Wäh rung zu untergraben. Te?can:pcr bat sich anscheinend nicht einmal der Müde unterzogen, die Ncntrnbankoerord- nung durchzulrsen. Unter anderem bezweifelt er, daß di« Reichsbank Rrntenmark zur Einlösung von Neicks'chatz. wechseln erhalten hat. eine Tatsache, von deren Richtigkeit sich jedermann durch den Rückgang des Paviergeldiunlau'er und die dadurch heroorgerukene Höherbewertiing der Pavier mark überzeugen kann. Ruch brbanptrt er, die Rentenmark sei weiter nichts als die alte Vapiermark unter Fortlaünng von zwölf Nullen. Man habe es, meint er, mit einer neuen Inflation zu tun, die durch Camouflage künstlich verjüngt sei. Demgegenüber genügt es, auf die ganz außer allem Zweifel frebende Deckung der Rentenmark lrinzuweiien, näm- lich ans die Gotdschulvcn von Landwirtichast, Industrie Handel und Gewerbe, sowie auf dir gerade m den jüngsten Tagen seitens des Reichrfinanzminr'ters Dr. Lntder im Reichstag und seitens des ReichowirtiSastsratS zum Aus« druck gebrachte absolute Ablehnung jeder weitere» Inflation. wird erreicht, das, das wertbeständige Geld immer wieder den Gemeindekassen zufließt. Tie Ausgabe oeS wertbestän- di,gen Geldes erfolgt durch die Landesbank der Mein provinz, die für dch gesamten Landesbanken sie Geschäfte wahrnimmt. Tie Vorbereitungen zur An gäbe der- Gel des sind so weit gediehen, das; noch vor Weihnachten mit dem Erscheinen der ersten Serie eines wertbeständigen Geldes gerechnet werden kann und das;, wenn kerne nn vorhcrgesehenen Störungen eintreten, im Januar 1021 der gesamte Zahlungsmütelbedars oer besetzten Gebiete auf diese Weise wertbeständig gedeckt werden kann. Trc Ge meinden werden ihrerseits das gesamte Notm-lo, das sie bisher ausgegeben haben, am 1. Januar 1'.)2! aufrmen und sparest,ns bis zum l. Februar 102! cinlöien. Tic werden, soweit die Einlösung nicht in anderer Form er folgt, das etwa noch im Januar umlaufende Notgeld in einem noch bekannt zu gebenden Verhältnis gegen das wertbeständige Geld Umtauschen. Am l. Januar werden oic Städte allgemein zur Goldrechnung übergehen und ocm- cntsprechcnd einen Ucberaang-lmushaltsvlan für die Zeit Pom l. Januar bis lG. März 192! au'üellen. Mit der Be satzung hat inan die notwendigen Verhandlungen ringe-- leitet. Es ist zu hoffen, daß die Verhandlungen in kueien Tagen sowohl für das alt-- wie für das neubesetzte Gebiet günstig zu Ende geführt werden. Tas neue wertbe ständige Geld wird eine unbegrenzte Um laufsfähigkeit haben. Es wird also auch außerhalb des besetzten Gebietes angenom men werden. Tie trcibendm Krä'te vieler Neuordnung, die hoffentlich viel zur Wiederbelebung des Lirtichaits» lebens cn den besetzten Gebieten beitragen wird, sind die neuerdings zufainmengeschlosfcnsn S'ad:- und Landgcme n- den des gesamten besesten Gebi t s. Im Auftrage dieser Vereinigung haben die Städte flöln. E"en und Düsseldorf die nunmehr von Erfolg gekrönten Verhandlungen griüorr. Amerikas Hilfsbereitschaft. . )( Washington. Im Anschluß an di« Veröffent ¬ lichung «in«» Privatbrief« Hoover«, in dem sich dieser fü» di« Auflrgung «in«r deutschen Lrbensmittelanleihe im Be trage von 70 Millionen Dollar ansspricht, verlautet, dfl amerikanisch« Regierung hege die Hoffnung, daß di« Anleihe Verhandlungen Erfolg Haven werden. Präsident Cooiidgs ist indes der Ansicht, daß di« Tätigkeit der privaten Hilfs organisationen für die Bevölkerung Deutschland« fortgesetzt werden sollte. ES wird angenommen, daß etwa die Hälft! de« Ertrages der geplant«» Anleihe für Lrdensniittelankäufi in d«n Aereiniattn Staaten vttwrndrr wer-,« wird. Der Termin für -en Aufruf des wertbestitudigen Notgeldes verschoben. Die ReichSrcgierung bat durch eine Verordnung den Termin für den Aufruf des toertbcständigen Notgeldes, der ursprünglich für den 15. Dezember d. J-. vorgesehen war, htuausgrschobcn und dir Beinmmnng des Ausrufs« terminr dem Reichsflnanzminisler überlaffen. Tie Einlösung der Notgeldschciue kann erst nach dein vom Rcicvsnuauz- Minister bestimmten Aufr-uslermin verlangt werden. TieS gilt auch dann, wenn auf Lein Nokgeldfchein ein früherer Einlöfunaktermin »»gesichert ist. Ter Aufruf des wert beständigen Notgeldes ist, wie wir hören, deshalb hinaus- peschoben worden, weil der ZahlungSmiltelvcGesr, besonder« in landwirtschaftlichen und industriereichen Gegenden, ans das wertbeständige Notgeld als Zusatz zu den sonstigen Zahlungsmitteln nicht verzichten kann, solange die Reuten- mark noch nicht in der ganzen vorgesehene» Höhe in der Verkehr gebracht worden ist. Hierzu kommt, daß für di» nächsten Tage drr Aniruf des PapicrnotgeldeS im »»besetzten G«di«t, mit Auriiahme des von der Eiieubahu ausgegebeiien Notgelde«, vorgesehen ist und daß erfahrung-gematz mährend dr« WeihnachtsvertehrS und »um Jahrrsivechsel von jebei «ine start« Verknappung der ZahlnngSmittcl cuitritt. Tei Verkehr könnte rin« weitere Verknappung durch dar Heran«- ziehen de« w«rtbeständig«n Notgeldes nicht vertragen Der Beginn deS Aufrufs des wertbeständige» Notgelder ist für den 18. Januar 1024 in Aussicht genommen. dankbar dafür, bah die Welt sich inrserer Not erinnert, aber wir müssen verlangen, das; sie o»Ä nicht unser Recht ver gisst, denn nur auf der Wiederherstellung dieses Rechtes können erträgliche Zustände und ein Wiederaufbau Deutsch- lanbs und Europas in Angriff genommen werden. Zw SeM-MrlkllliW MMMg. WTB. meldet: lieber di» Grundlinien des am 8. 12. d. I. in Washington ttisterzeichneten Handelsvertrages zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland «fahren wir Glgrndes: Die Grundlage de« Vertrage« bildet di« Gewährung der beidersritigen Meist begünstigung. Der Vertrag geht über das rein wirtschaft liche Gebiet weit hinaus und greift mich auf rechtliche, kulturelle und andere Fragen über. In dem Vertrag finden u. a. folgende Vunktr ihr« Nrgelung: Einreise und und Niederlassung, Erwerb und Urbertragnng von beweg lichem und unbewealichein Eigentum, Ausübung des Handelr und Gewerbebetriebe«, Zulassung und Wriinvung von Ge sellschaften, Beteiligung au ihnen und ihre Brsteuernng, die Au«.. Ein- und Durchfuhr, di« Frag« der Handel«rrisrndrn und de« MnsterverkehrS. Ein«n integrierenden Bestandteil des Vertrage» bildet «in «ingehendiS Konsularabkommen. Die Geltung«daurr beträgt 10 Jahr« vom Tage Ratifikation ab. Nach Ablauf dieser Zeit gilt ein« jährige Kündigungsfrist. M MA mit dm WM Mitt. Die Frankfurter Strecken wieder frei. Die Verhandlungen zwischen den deutschen Behörden und den sranzösisrben Bcsatzungsorgcmen über die Wieder aufnahme dcö Zugverkehrs zwischen Frankfurt a. M. und dem besetzten Gebiet haben nunmehr zu einer Einigung ge führt. Der Betrieb wird nach Bewältigung der vorerst noch bestehenden technischen Schwierigkeiten allmählich wieder in Gang gebracht. Zunächst wird von heute ab der direkte Ver kehr auf der Strecke Frankfurt—Vad Homburg ausgenom men. Damit fällt der Umlcitungsverkehr Frankfurt- Homburg über Friedberg t. Hessen sowie der Pendelverkehr Frankfurt—Rödelheim und Oberursel—-Homburg fort. Die Züge Frankfurt—Homburg halten zunächst nicht auf dem Bahnhof Weiskirch. Der Verkehr auf der Homburger Strecke regelt sich nach dem am 1. Juni dieses Jahres in Kraft getretenen Fahrplan. Auf der Strecke Franksurt— Darmstadt werden vorerst nur Schnell- und Personenzüge verkehren, die zwischen Franksurt und Darmstadt nicht hal ten. Es ist möglich, Satz hier der Betrieb am 12. dieses Mo nats ausgenommen wird. In aller Kürze kommt auch der Personenverkehr auf der Strecke Franksurt—Höchst über Griesheim wieder in beträchtlichem Umfang in Ausnahme. Die jetzt in Höchst a. M. endenden und beginnenden Pariser Schnellzüge über Wiesbaden—Mainz werden von hente ab bis nach Frankfurt a. M. geleitet. Gegenüber den Vlättermeldnngen, daß die englische Zone am 15. 12. in den Regiebetrieb einbezogen werden dürfte, teilt das „Kölner Tageblatt" mit, daß an eine orga« Nische Verschmelzung der Bahnen im britischen Brückenkopf mit dem Regiebetrieb vorläufig nicht zu denken sei. Sie würde eine Umwandlung der Regie in eine internationale Bahngesellschaft voraussetzen, deren Geschäftsbetrieb gegen über alle Besetzungsmächte wie auch die Neichsregierung ein Vetorecht ausüben duften. Solange ein solches Privatunter nehmen mit internationalen Bindungen nicht existiere, wür den die unter englischer Kontrolle stehenden deutschen Bah nen im Brückenkopf Köln verwaltungstechnisch außerhalb der französisch-belgischen Regie bleiben. )s Offenburg. Zur Wiederaufnahme des Eisenbahn betriebes im Brückenkopf Kehl wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß bei Besprechungen zwischen Vertretern der deutschen und französischen Behörden in Kehl die Wiederauf nahme des Betriebs beschlossen wurde. Das deutsche Per sonal kehrt, soweit erforderlich, schon heute in den Dienst zurück, um mit der Vorbereitung der allgemeinen Wieder- anfnahme drS Betriebes zu beginnen. Der Personenverkehr wird mit Einschränkungen vom Donnerstag ab auf allen Strecken Les Brückenkopfes Kehl ausgenommen, schon am Mittwoch werden einige Personenzüge verkehren. Ter Fahr plan für den Güterverkehr wird noch bekanntgegeben. WertbestLudiaes Geld des besetzten Gebietes. )( Düsseldorf, 11. Dezember. Tas städtische Presseamt meldet: Es ist im Einvernehmen mit der Reichs regierung gelungen, ein gemeinsames wertbe ständiges Geld aller Gemeinden des besetz ten Gebietes zu schaffen, und zwar eines Gebietes, das sich von Dortmund bis nach Ludwigshafen erstreckt und Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau, Hessen und die Rhein pfalz umfaßt. Dieses Geld wird gedeckt durch eine gemein same 6 prozcntige, auf Gold lautende Kommunalanleihe der beteiligten Städte und Landkreise und der sonstigen kommunalen Verbände, für die die gesamten Körperschaften solidarisch haften, ferner durch 6 prozcntige Reichsgoloan- lcihe und durch 6prozcntige Reichsschatzanwei/ungen. Die- Einlösung dieses Geldes erfolgt nach Aufruf. Dem In haber eines solchen Geldscheines werden nach Wahl der Aussteller entweder Stücke der vorbezeichneten Anleihen oder ein dem Turchschnittsknrs der Anleihen entsprechender - Geldbetrag ausgchändigt. Tie Einheit ist eine Goldmark (4,2 Goldmark ---- 1 Dollar). Die Regierung wird eine Verordnung erlassen, durch die die Stadtkreise und die Gemeindeverbände ermächtigt werden anzuordncn, daß alle Zahlungen an sie nur in von ihnen auszugcoendem wertbeständigen Geld «»»leiste werden dürfen. Dadurch Deutschland mutz geholfen werden. Als baS furchtbare Vcrnichtungswerk von Versailles ^geschlossen war, haben einsichtige Beurteiler nicht nur in Deutschland, sondern auch in dem bisher feindlichen AnS- "ande sofort mit allem Nachdruck darauf hingemiescn, bas; fieses Diktat Deutschland wehrlos einem haßerfüllten Feinde arr Vernichtung ausliesere und diese Vernichtung eine mo ralische und wirtschaftliche Zerstörung Europas im Gefolge Mben müsse. Diese Warner» wie KeyneS und Nitti, wurden ttedergeschrieu und in ihrem eigenen Lande verfolgt und »erfemt. Nun endlich nach vier Jahren hat sich ihre Erkennt- fls in immer größeren Schichten aller Völker durchgesetzt, o daß Frankreich heute isoliert dasteht und von allen Bök ern immer heftigere Anklagen gegen seine ewige Kriegs- /olttik erhoben werden und der Ruf nach Revision des Ver- ailler Vertrages zur Weltmetnung geworden ist. Zu An- äng dieser Woche haben führende liberale und sozialistische malische Politiker einen Aufruf an das amerikanische Volk gerichtet, in dem sie unumwunden bekennen, daß ihr Nlaube und ihre Hoffnung auf eine vor der Vernunft zu rechtfertigende Beendigung des Krieges und einen Wicber- Mfban Europas verflogen seien, daß sie sich geirrt hätten md von Frankreick schwer getäuscht worden seien. Der fZersailler Vertrag mit seiner Politik des Hasses, der Hab- ucht, des Neides und des Mißtrauens habe in seiner Durch- ührung Europa korrumpiert, die Ruhrbesetzung sei der fberste Beweis für die Bedrohung der Zivilisation, die ent falten ist in dem getrennten Vorgehen Frankreichs und seiner -ffenbaren Entschlossenheit, Europa seinen Willen zu üik- jieren, ohne Rücksicht auf die einfachsten Bestimmungen die ses Vertrages. Die Völker Europas seien durch die Leiden rnd Anstrengungen des Krieges in eine geistige Lethargie zerfallen, die sie unfähig machten, erfolgreich gegen die Ver teerung der Furcht und des Hasses mit moralischen Kräften mznfechten. Nur Amerika sei in der Lage, das große Werk >er Weltgesundung in die Hand zu nehmen. Zu gleicher Zeit hat der internationale Gewerkschaftsbund eine Eingabe an den Völkerbundsrat in Genf gerichtet, worin er aus die in Deutschland herrschende Not hinweist, und den Rat auffor- dert, schleunigst Maßnahmen zu erwägen, um die Bevölke rung Deutschlands vor dem materiellen Untergang zu be wahren und die deutsche Jugend vor der ihr drohenden De moralisation zu schützen. Auch Amerika scheint aus seiner llpathte aufzuwachen. Der amerikanische Handelsminister Hoover hat dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten einen Bericht über die Ernährungslage in Deutschland ein- zereicht, in dem er auf die zunehmende Arbeitslosigkeit, die zeschwächte Kaufkraft der Bevölkerung und die durch den Währungsverfall eingetretene furchtbare Not hinweist, unter der namentlich der deutsche Mittelstand, die Rentner, die Arbeiter und Kriegsinvaltden und die städtische Bevölkerung aufs schwerste zu leiden hätten. Er befürwortet eine An leihe an Deutschland, nm ihm 50 Millionen Scheffel Brot korn, 700 000 Tonnen Schweinefett, Milchprodukte und Pflanzcnbutter zuzuführen. Der amerikanische Präsident Loolidge soll mit der Anleihe von zwanzig Millionen Dol lar, die Deutschland in Amerika aufznnehmen wünscht, nicht nur einverstanden sein, sondern auch ihre Priorität vor den Reparationen durchzusetzcn gewillt sein. Wirksam ergänzt wird der Bericht des Handelsministers Hoover durch die Ausführungen des amerikanischen Senators La Follette über die deutsche Hungersnot. La Follette stellt als Ergebnis keiner Forschungsreise in Deutschland fest, daß die franzö sische Politik das hart arbeitende intelligente und disziplt- nierte deutsche Sechzig-Milliouen-Volk in den Kommunis mus treibe. Der Rückgang in den zugänglichen Lebensmit teln sei bisher durch eine Herabsetzung der täglichen Ra ttonen ausgeglichen worden, die aber nun die Grenzen menschlicher Kraft erreicht Haber Zehn Jahre lang sei das deutsche Volk im erschreckenden Ausmaß unterernährt ge wesen. Es habe in dieser Zeit alle vor dem Kriege angesam melten Feit- und Energiereserven aufgezehrt. Follette be hauptet, daß drei bis vier Fünftel der deutschen Arbeiter säst ausschließlich von Kartoffeln, wenig Brot und so gut wie gar keinem Fett leben. Mehr als neun Millionen Deutsche seien auf Liebesgaben angewiesen, Hilfe könne nur von auswärts kommen. Es ist tröstlich, daß sich das Weltgewiffeu, das mehr als vier Jahre in Todesschläf verfallen zu sein schien, endlich zu regen beginnt. Es ist auch erfreulich, daß sich die Wohltätig keit aller Länder mit großen Gaben der hungernden Be völkerung Deutschlands annimmt. Aber neben der Wohl tätigkeit, die unser noch vor wenigen Jahren so stolzes und reiches Volk annehmen muß, darf nicht unser Recht ver gessen werden, aus das wir begründeten Anspruch haben. Die Wohltätigkeit einer ganzen Welt kann einen Zustand nicht ändern, der von Frankreich immer neu erzeugt und genährt wid. Solange Frankreich unsere Grenzen mißachtet, die un erhörten Besatzungskosten, die auch ein wohlhabendes Deutschland nicht zu ertragen vermöchte, unS weiter auf bürdet, unsere Jndustriewerkc und unsere Bahnen beschlag nahmt, unsere Währung durch Erpressung und Diebstahl sy stematisch vernichtet und die rechtliche Ordnung im Lande durch seine Verordnungen unterbindet, wird auch der Hunger im Lande weiterbestehen. Wir haben ein Recht darauf, zu verlangen, daß der Versailler Vertrag zu Bedingungen zn- rückgesührt wird, die uns unser Leben lassen. Uns ist seiner zeit von Wilson im Namen der Nordamerikanischen Republik versprochen worden, daß der Krieg mit einem gerechten und ;rträglichen Frieden abgeschlossen werde, und auf dieses versprechen hin habe» wir die Waffen niebergelcgt. Amerika jat es geduldet, daß dieses Versprechen gebrochen worden ist and hat sich nun von Europa abgckehrt, eine Taktik, die mehr unfern Feinden als uns zu Gute kam. Es hat uns «im vivralikck«, Kckülä sttumlükau. Mi« stnd _ Da» Riesaer Tageblatt erschrmt jeden La» abends -/,v Uhr mit Ausnahme der Sonn- 'm!» Festtage. «rzuyaprrtS, gegen Vorauszahlung, für die Zen vorn 8.—14. Dezember tvöO Müliaroeu Wl. cmschl. Bringerlohn. Für den Fall de» Eintreten» von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis- behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für die Nummer de» Ausgabetage» sind bis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein- Gewahr slir da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die LS ww breite, S wm hohe Grundschrist.Zeile <« Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 88 mw br-ile Nckiamezeile IVO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50«^ Aufschlag. Feste Tacise. bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden wus: oder dec Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: Riesa. 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