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- Erscheinungsdatum
- 1923-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192311139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-13
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Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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diesen Auck arstern vor- Hinzuziehuna von Landwirtschasi und ^ine Vereinbarung -.der größeren deut- könncn, die eine Ausgleichung der"Mieten uud die einheitliche Durchführung des Reichs» mehr als bisher sjchcrstcllen. Landkranke ukasse Gröba hielt kürzlich Mvglenz. Die Nachricht von einer furchtbaren Mordtat, der der hiesige 4V Jahre alte Häusler und Maurer Wilhelm Lorenz und seine 21 Jahre alte Tochter Martha zürn Opfer gefallen sind, setzte, wie die „L. K." berichtet, am Sonnabend unfern Ort und darüber hinaus den ganzen Kreis Liebenwerda in Entsetzen. Seit einigen Tagen waren die Beiden von den Nachbarn vermißt worden. Auf Fragen erfuhren sic von dem Sohne des Ver schwundenen, daß dieser u»it seiner Tochter am späten Mon tag abend nach Dresden gefahren sei, wo er seinen Sohu bei I der Reichswehr brluche» mülle. Verschiedene B^rdachtSnw«. Sicherung der Brotversorguug. Tie drohende Gefahr einer Brot- und Mrhlknavvbeii bat das ReickSernäbrnngSiinnisteriiim uud die Reichs« grtreideftette veranlaßt, weitere Maßnahmen z»r Siche rung der Brotvetsorgnug zu ergrrisen. Am Sonntag haben Besprechungen liattarfniiden, in denen der Vorschlag gemacht wurde, di« Stützung auf alle Städte über 1VVV0V Einwohner auezudehnen. mittag sanden Verhandlungen unter Vertretern de» Mehlgrotzhandcl«, der de» Bäckergewerde« statt. menl« desNirkken >m varne oeo yreikag oer oen seaiyvar» da» Mißtrauen gegen den Sohn, der trotz seiner Jugend schon erheblich vorbestraft ist, so sehr, baß sie in den Abends stunde» den Landjäger Zeidler au» Neu-Vurrdorf herbei- riefen. Freitag abend gegen 11 Uhr drangen der Landjäger und mehrere Nachbarn in da» Hau» ei» und »ahme« de« verdächtig gewordenen Sohn Kurt, der etwa SV Jahr« alt ist, fest. Noch in der Nacht wurde er in da» Amtsgericht»»«» fängnl» zu Liebenwerda «ingeliefert. Die Nachforschungen nach den Verschwundene« sührten bald zu grauenvolle» Enthüllungen. In der Jauchegrube fand «an dw Leich« der ermordeten Martha Lorenz? im Garte», vergra ben und mit Kartoffelkraut überdeckt, fand sich die Leich« de» gleichfall» ermordeten Wilhelm Lorenz. Beide waren, dar auf ließen die Verletzungen schließen, erschlagen wor den. Wilhelm L. war außerdem »och mit einem Lederrteme» stranguliert worden. — Am Sonntag hat di« gerichtliche Auf hebung der Leichen und die Gegenüberstellung de» Vater» und Schweftermörder» am Tatorte ftattgefunbe». viSher ha. den die Nachforschungen folgende» -rgebni» gezeitigt: A» Montag abend gegen 5 Uhr ist eine fremd« Person unt «tue» Rucksack und einer Luftpumpe auf da» Gehvlt g«komme». Mit dieser Verso« hat sich Kurt Lore»» im Hausflur ver ständigt. Sofort danach muß der Mord an der Schwester Martha, die beim Melken erschlagen worden »ft. gescheh« sein. Die Erschlagene ist n o ch l e b « nd in die Jauchegnrh« geworfen worden, denn wie die Obduktion ergab, ist dar Tob tnfolge Ertrinken» eingetretrn. Da» verschwinden seiner Schwester erklärte der Mörder seiner Großmutter die noch auf den, Gehöft lebt, damit, daß diese eben »»» einem kleinen Mädchen ins Dorf gerufen le,. Sein« Va ter hat der Bursche dann unter einem Vorwand heraus- gelockt. Er wurde im Hof erschlagen und stranguliert. Die alte Großmutter hat dellen Verschwinden nicht mehr gemerkt, da sie bereits zur Rulx gegangen wa". In der Nacht und am Dienstag hat der Mörder, unter Beihilfe feiner Mittäter, hinter denen noch gefahndet wird, die Spure» seiner Untat verwischt. Im Hofe wurde KieS angesahre» und auSgeftreut, im Garten, wo man den ermoroeten Vater ein gescharrt hatte, wurde Rartvfsclkrau^über die Grabstelle ge packt und sestgestampst, sodann der ganze Garten umgrgra- ben und so jede Spur vernichtet. Am Morgen des Dien»tag weckte der Unhold seine Großmutter, sie solle Feuer mache» nsw., da der Vater und die Schwester in dek Nacht nach Dresden hätten abfahren müssen. — Nun plaubte de» Bursche, das Feld zur ungehinderten Ausführung sein«» und seiner Spießgesellen eigentlichen Planes, dem Berkaus de» väterlichen Eigentums, frei gemacht zu Huben. AIS die furcht, bare Mordtat sich enthüllte, da fiel sosort der ganze Verdacht auf den Sohn und Bruder, der nach oer Vernehmung unter Verwünschungen und drohenden Gebärden unserer Einwoh ner vom Landjäger nach Liebenwerda gebracht wurde. Ab§. Dr. Lehne zur -tesieruuz-umhilhun, in Lachsen. In einer srarkbcsuchren Mitgliederversammlung de» Dresdner Vereins der Deutschen Demokratischen Partei sprach Abg. Tr. Dehne über die Haltung der demokrati schen Landtagsfraktion zu der irattgesundenen Regierung». Umbildung in Sachsen. Tic Frage, ob in Sachten Veranlas sung zu einem Eingreifen des Reiches gegeben war, sei zu bejahen, da -er wochenlang herrschende Terror aus den Straßen und in den Betrieben einen Teil der Bevölkerung an dem Gebrauch 'einer verfassungsmäßigen Rechte hin derte. Wochenlang h.it zum Beispiel das Dresdner Ge- schästsleben schutzlos unter dem Terror der wilden Erwcrvs- losenziige gestanden. Tas Eingreifen des Reiches in Sach sen sei sowohl verfassungsrechtlich möglich wie wünichenS- wert, aber Form und Zeitpunkt nicht zweckmäßig gewählt gewesen. Als der Reichskommiiiar von Berlin eingesetzt wurde mir dem Austrag, die iächnsche Regierung abzuieyen, war das Ministerium Zeigner bereits politisch erledigt, was u. a. daraus hervorging, daß Dr. Zeigner selbst am Sonntag vor seiner Absetzung sich für den Rücktritt ausge sprochen hat. Er wurde an diesem Tage noch von den Partei instanzen zurückzehalten. Trotzdem war sein Rücktritt nur eine Frage von Tagen. Er hätte freiwillig erklären müllen, daß sein Experiment, mit den Kommunisten zu regieren, mißlungen war. Er hätte gehen müllen als einer, der eine falsche Politik gemacht hat, und konnte durch das Eingreifen deS Reichskommissars gehen als eine Art Märtvrer. Die demokratische Fraktion konnie ihre Mitarbeit bei der Bil dung einer neuen parlamentarischen Regierung nicht ver- sagen, umsomehr, als die durch den Reichskommissar einge setzte Regierung unter Beiseikkschicbung aller republikani schen Elemente gebildet worden war. Tic Verhandlungen wurden von der demokratischen Fraktion mit dem offenen Ziele geführt, die große Koalition unter Einschluß der Deutschen Volkspartei in Sachsen zustande zu bringen, um der neuen Regierung eine ausreichende parlamentarische Mehrheit zu sichern. Es zeigte sich aber bald, daß dicS gegen- wärttg für die sozialdemokratische Partei, die von schweren inneren Kämpfen erschüttert wird, nicht tragbar war, eben sowenig wie die sogenannte kleine Koalition. Vielmehr zeigte sich deutlich, daß, wenn die demokratische Fraktion sich nicht entschließen konnte, eine sozialistische Minderheiis- regiernng mit bilden zu helfen, die Sozialdemokraten, die sich eben unter schweren inneren Auseinandersetzungen von ben Kommunisten losgolöst hatten, unfehlbar wieder zu ihnen zurückgeirieben worden wären. ES wäre dann zwei- felloS ein sozialistisches Kabinett zwar ohne Beteiligung, aber mit Unterstützung und dadurch mit aktivem Einfluß der Kommunisten gebildet worden. Das Reich hätte in diesem Falle keineswegs eingreifen können, wir eS ja auch gegen bi« kommunistischen Minister in Thüringen nicht ringegrtf- fen hat. Auch für die Demokratie ist die jetzige Regierung keineswegs ein Ideal, aber tm Augenblick war nicht mehr zu erreichen. Für die Sozialdemokratische Partei ist «in« historische Stunde gekommen. Die nächste Zukunft wir» lehren, ob es -en staatspolitisch demokratisch denkenden Ele- menten gelingen wird, da» Steuer herumzureiben, oder ok die Partei endgültig dem Radikalismus verfallen wird. Daß der ernsthafte Versuch gemacht wird, einen neuen Kur» einzuschlagen, der allen demokratischen Grundsätze« ent» spricht, dafür sei »richt nur ein Beweis die ausdrückliche Er klärung de» sozialdemokratischen Fraktion-Vorsitzenden, son dern noch mehr seien eS die wütenden Angrifstz der Kom- muntsten und ihr sofort gestellter MißtrauenSantra«. Da» Bestreben der demokratischen Fraktion werbe «ach wie vor darauf gerichtet sein, die parlamentarische Grundlage der neue» Negierung zu verbreitern. Wer dabei mit ihr di« ge- rabe Straße der demokratischen Politik marschiere» wolle, solle ibr al» vundeSaenoSe Willkomm« ßet».' —* Tie Mi c t p r ei s b i ld u n g. In den lebten Wochen sind wiederholt Zritmigsnachricbten verbreitet wor den, nach denen mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 unrer Aufhebung der bestehenden gesetzlichen Vorschriften die ge setzliche Miete den Kosten der Lebenshaltung angepasst und in etwa Jahresfrist so aufgewcrtct werden soll, das; die Höhe der Friedensmiete erreicht wiiÄ. Wie das Justiz ministerium msttcilt, ist nach dem jetzigen Sachstand mit einer solchen Aufwertung nicht zu rechnen. Sie würde bei dem allgemeinen Rückgang des Einkommens, insbesondere desienigen weiter Kreise deS Mittelstandes-, sowie der GehaltS- und Lohnempfänger undurchführbar sein. Es sind nur Erörterungen darüber im Gange, ob «nicht durch ^ine Vereinbarung der größeren deut schen Länder Richtlinien über die Mictpreisbilüung ausge stellt werden. "" gewährleisten mietengesetzes —* Die sn ihrem Verwaltungsgebäude Neugröba eine gemeinsame Sitzung des Vorstandes und des Ausschusses ab. Der Hauptpunkt der Tagesordnung betraf, wie uns berichtet wird, die finanziellen Schwierigkeiten der Kaffe, hervor gerufen einerseits durch die hauptsächlich in den letzten Monaten gewaltig gestiegenen geldlichen Anforderungen an Lie Leisinugssähigkeit der Kasse, andererseits in der sm Verhältnis dazu nicht nngepahten Beitragsleistungen. Wenn man in Betracht zieht, welchen Anforderungen die Krankenkassen an Arzt, Arznei, Kranken- und Wochengeld, Krankenhauspflege, sowie VcrwaltungSkostrn (persönliche Und sachliche) genügen müssen, so liegt es auf der Hand, daß die Beiträge zeitgemäß erhoben werden muffen. Die Landkrankenkaßen sind im Gegensatz zu den Ortskranken kassen insofern mehr belastet, als die ersteren bei ihrem ausgedehnten Kassenbczirk etwa acht bis neun Zehntel an ärztlichen Kilometergeldern mehr aufzubringen haben als die letzteren, auch sind die Aufwendungen für Wochenhilfe ungleich höher, als die Landkrankenkaffe zwei Drittel zu ein Drittel der Ortskrankenkassen weibliche Mitglieder ählt. Allerdings fällt es manchen Landkrankenkaffen nitgliedern, hauptsächlich den noch ganz jungen, ost schwer, ich ihren Beitrag zur Sozialvrrsicheruna am Lohne ab- iehen zu lassen, ja sie sollten oft noch Geld bringen, statt olchen zu erhalten, da ihr größter Teil an Lohn in Sach- bezögen (Kost und Wohnung) besteht. Dieser mißliche Um stand kann aber eine Krankenkaffe nicht abhalten, ihre Bei träge den hoben Ausgaben anzupaffen: eS ist jedenfalls ein Ungesundes Verhältnis, wenn eine Landkrankenkaffe nur etwa ein Sechstel des Höchstbeitrages zu dem einer Orts- krankenkasse erbebt. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sahen nach diesen ausführlichen Erklärungen des Kaffenvorsitzenden Herrn Harz, Grödcl, sowie des Geschäftsführers auch ein, daß nur eine durchgreifende zeitgemäße Erhöhung der Ein nahmen, die ja zumeist iu Beiträgen bestehen, eine Ge sundung der Finanzverhültnisse der Kaffe herbeisühren können. Es wurde demgemäß der Beschluß gefaßt, wie er in dem in Nr. 258 des Riesaer Tageblatt erschienenen Inserat der Kaffe veröffentlicht ist. Die Beiträge stellen sich dadurch immer noch niedriger (8 v. H. statt 9 u. 10 v. H.) wie diejenigen der meisten Ortskrankenkaffen. Es ist zu hoffen, daß diese Sätze genügen, andernfalls müßte auch hier wieder Wandel geschaffen werden. — Ruheständlernot. Zu einem dieser Tage in der Presse unter obiger Ueberschrift veröffentlichten Schreiben eines Ruheständler» wird von zuständiger Stelle folgende» mitgeteilt: Die Versorgungsgebührniffe der im Ruhestande lebenden sächsischen Beamten, Geistlichen und Lehrer werden vom Finanzministerium immer binnen weniger Tage nach einer Erhöhung berechnet und zur Zahlung angewiesen, ob wohl eine überaus große Zahl von Empfängern (rund 16000) in Betracht kommt. Hierbei wird mit Rücksicht auf die oft innerhalb weniger Tage sprunghaft eintretenden Erhöhungen bereits auf die bis zur Zahlung der Gebühr- niffe annehmbar eintretenden weiteren Erhöhungen Rück sicht genommen, soweit dies unter Beachtung zwingender Vorschriften möglich ist. Deshalb haben die Anfang No vember angewiesenen beiden Zahlungen (je das LOOfache der Anfang Oktober für den ganzen Monat überwiesenen Versorgungsgebührniffe) nahezu dem entsprochen, was im Zeitpunkt der Ueberweisung infolge nachträglicher Er höhung an Gebührniffen fällig geworden war. Im Interesse der Versorgungsberecktigten wird auch in Zukunft ent- sprechend verfahren und wie bisher alles ausgeboten werden, um die Gebiihrniffe so schnell als nur irgend möglich zur Zahlung anweisen zu könne». Daß sich die Auszahlung der Gebiihrniffe au die VersorgungSberechtigten iu den letzten Woche» bedauerlicherweise verzögert hat, liegt stekiaNch an k-r aNa,meinen Kakluna«mi1»etknani,k»i1. In Pressenotizen fft Hierauf wiederholt hlnaewiesen und de- kannt gegeben worden, daß sich die Regierung unablSista bemüht, dieser ZahlungSinittrlknavpheit so viel al« möglich zu begegnen. ES ist zu hoffen, daß ,« den Postonstalten gelingen wird, di« VersorgungSaebührniff« in Zukunft schneller an die Berechtigten «»«zahlen zu können. "7 .D " Brotpr, i». Die Nackrichtenft.lle in der Ttaat«kan»lei teilt mit, daß di« Angabe der Laudesorei«- vriisung«st»lle. daß .200 Kilogramm Mehl 67 «rote ? Dkund ergeben", nicht richtig sei; richtig sei vielmehr, daß lOOKilogramm Mehl 67 Brote » 4 Pfund ergeben. —* Eine Straßen Kahnfahrt 80 Milliarden. In Leipzig wird der GrnndfahrprelS für ein» Straßen bahnfahrt vom 14. diese« Monats ab auf 60 Milliarden und vom 16. ab auf 80 Milliarden festgesetzt. — Der Eisenbahnverkehr mit Böhmen. Da« tschechoslowakische Gisenbahnminifterium hat verordnet, daß mit sofortiger Wirkung Fahrkarten nur noch bi« zu den tschechoslowakischen Grenzstationen auSgegeben werden. Dort muß der Reisende nach Deutschland neue Fahrkarten losen. Gründ hierfür find dir WährungSverhältniffe in Deutschland. Bekanntlich bat di« deutsch« Eifenbohnver- waltuna da« gleiche Soften» schon vor einiger Zett «ingesührt. — Schneefalle imSchwarzwald. Im Schwarz wald sind Schneefälle «ingetreten und haben sich über den größten Teil des Gebirges auSgebreitet. —* Schneefall im Erzgebirge. Tas Erzge birge hat in den letzten Tagen einen jähen Witterungs umschlag zu verzeichnen. Nach der letzten abnorm warmen Witterung l>at plötzlich Schneefall eingesetzt, der die Fluren und Felber über Nacht in ein winterlichcs Gewand ge hüllt hat. —* Verkehr nach Holland. Die Annahmckverre für Stückgüter und Wagenladungen nach den deutsch-nieder- ländischen Grenzübergängen Weener, Gronau, Bentheim, Salzbergen, Schüttorf und Hildehaus ist versuchsweise aufgehoben worden. Um einer erneuten Sverre vorzu beugen, liegt es im Interesse des Handels selbst, Güter, welche für Holland bestimmt sind, unmittelbar nach den holländischen Bestimmungsstationen mit direkten Fracht briefen aufzugcben. Tie Grenzstationen sind nicht in der Lage, den Verkehr reibungslos zu bewältigen, wenn die nach Holland bestimmten Güter zunächst nach den Grenzstat onen aufgegeben und von dort weitergeleitet werben. -—* Sozialdemokratischer Landespartei tag Sachsen. Nach einer Mittei'ung des Landesarbeits- ausfchusses der VSPT. Sachsens findet der Landcspartri- tag für Sachsen am Sonnabend, den 1. und Sonntag, den 2. Tezember in Dresden statt. Tie Tagesordnung ver zeichnet als einzigen Punkt: Stellungnahme zur Reichs und Landespolitik, sowie Organisations'ragen. —* Un s ere Iu g e n d. Tem Tclunion-Sachsendienst wird folgendes wahre Geschick;tchen erzählt, das drastisch kennzeichnet, wie rasch sich unsere Jugend an die Mil liarden-, Billionen- und Billiardenzahlen gewöhnt hat, während für die ältere Generation eine Million eben noch ewc Million, das heißt eine immerhin reivektablc Summe ist: Tie Mitglieder eines kleinen Dresdner Manner gesangvereins treffen sich angesichts der schwierigen Ver hältnisse nur alle vier Wochen im Vcreinslokal. Um aber der immer notleidenden Veremskasse wenigstens eine Kleinigkeit zuzuführen und besonders auch diejenigen Mit glieder, die selbst aller vier Worben nicht kommen können oder wollen, an ihre Pflichten dem Verein gegenüber zu erinnern, haben sich einige Sänger erboten, die restlichen Beiträge für den Monat Oktober einzukasiteren. Einer der Sänger übergibt die Liste der säumigen Zahler seinem Jungen, der kaum die ersten Worte lesen gelernt hat, und fordert ihn auf, bei jedem der au? der Liste einge tragenen Herren 5 Millionen als Mitglicdsbeitcäge für den Monat Oktober einzukassieren. Der Junge starrt zu- nächst seinen Vater einen Augenblick verständnislos an, daun fragt er: „Wieviel?" — „5 Millionen, mein Junge," erwidert der Vater. „Millionen?" „Ja!" „Nee, Vater, da geh' iiur selber, ick blamiere mich nicht!" Sieben lehn. Ein gemeiner EinbrnchSdiebttabl ist am Sonntag, den 11. November, gegen 4 Uhr früh bei Herrn Schubmachermeister Weber in Siebenlebn verübt worden. Die Diebe haben mit einem Hammer oder anderem scharfen Gegenstand die einen Zentimeter starke Schau fensterscheibe zertrümmert und 5 Paar Schuhe gestohlen und sind dann eiligst davongrlausen. Der Schaden ist ein ganz enormer. Freiberg. Das diesige Schöffengericht verurteilte den verantwortlichen Schriftleiter der .Volkszeitung", Rick. Schutte, wegen Beleidigung des früheren Kommandeurs de« hiesigen NeichSwebrbataillons, Oberstleutnant Cummrrow, kostenpflichtig zu 50 Milliarden Mark Geldstrafe. Dresden. Die Feuerwehr wurde am Sonnabend gegen 12 Uhr mittag« nach Blasrwitzer Straße 10 gerufen. Dort war in einer im 3. Obergeschoß gelegenen Küche der 65 jährigen Wohnungsinhaberin die Kleidung am Gas kocher in Brand geraten, wobei die Frau den Tod fand. Waldheim. Unser Nachbarort Reinsdorf wurde gestern früh 4 Uhr durch Grobfeuer aus der Nachtruhe geschreckt. E« brannte im Dachraum des Gasthofs zum Braunen Roß. Das GasthofSgrbäude mitsamt dem Saal ist bis auf die Umfassungsmauern ausgebrannt bezw. in sich zusammengestürzt. Neben vielem beweglichen Eigentum des Inhabers ist auch wertvoller Besitz der Rein»dorsrr Vereine mit verbrannt. Rötba. Ein Kutscher von hier verletzte sich vor einigen Tagen mit einem Dachziegel die linke Hand. Er schenkte dieser Verletzung zunächst keine Beachtung. Nach kurzer .Zeit mutzt« er sich aber in eine Leipziger Klinik begeben, da sich durch di« Verletzung eine Blutvergiftung gebildet hatte, an deren Folge» er starb. Wurzen. Schweres Unwetter, da« über die Wurzenrr Pflege zog, hat besonder« bart da« Rittergut und di« Ge meind« Loffa betroffen. Von Kanitz nahte «in« Windhose und stürzt« sich mit voller Kraft über den Gasthof, einig« Arbeiterhäusrr und auf da« Rittergutrgeböft. Sämtliche Dächer wurden schwer beschädigt. Dir Naturerscheinung dauerte etwa «in« halbe Minute. Leiv zig. Ein sonderbarer Unfall ereignete sich an der Eck« PeterSkirchhof und PeterSstratzr. Ein Ziegelgeschirr kam in der Richtung nach der PeterSstratzr gefahren. An der Eck« erlitt da« eine Pferd einen Krampfanfall und drängt« den Wagen zurück, so dah er direkt in da» Eckschau» fenftrr der Glas- und Porzellanhanhlung Srelensrrund fuhr, in da« er rin grobes Loch schlug. Al« der Wagen wieder auf die- Fahrstraße gebracht und zu diesem Zwecke da« Werd ausgespannt war, riß «S sich plötzlich lo» und rannt« in da» dritte Schaufenster desselben Geschäft», wobei di« große Schaufensterscheibe in Trümmer ging, ebenso «in« Anzahl der ausgestellten Gla-warrn. Merkwürdigerweise blieb da« Pferd bi« auf ein« Schnittwunde am Auge unverletzt. Sorten und Anspielungen deutsche MarknrFxn ,um Verkauf zebracht. Dir französische Negierung hat nunmehr diesen Perk.ulf verboten. verMches 11»» MWschcs. Riesa, den 13. Novrm.V.er 1V23. Sugseiufchränrunge« «d November. Folgende Züge fallen au-: Linie Dr«^«»-SAi»r»-Letv,i,. v 83 (Altona) Leipzig Hbf.—Dresden Hbf., Riesa an 3,15, ab 3,16 nackin. D 84 Dresden Hkf.-Leipzi-g Hbf. (Altona), Riesa an 2,53, ab 2,54 nacknn. Eilzug 212 Dresden Hbf.—Leipzig Hbf.. Riesa au 5,26, ab 5,28 nalbm. (ste.l bereits seit 1. Oktober au»). Personen,na 471 Leipzig Hbf.—Dresden Hbf, Riesa an 9,5V, ab 10,04 vorm. versonrnzug 472 Riesa—Leipzig Hbf., Riesa ab 11.32 vorm. personrnzug 476 Dresden Hbs.—Rieia, Riesa an 12,29 nackt«. Der in Riesa U),16 abends abführende Personenzug 474 stach Leipzig hält künftig auch in Altenbach. Linie Ries«—Röderau nnd Riesa-Chemnitz. D 75 Chemnitz-Riesa—Röderau (Berlin), Riesa an 2,47, ab 2,53 nackin. Versoneuzug 51484 Röderau—Riesa, Riesa an 3,26 nackm. D 76 «Berlin) Elsterwerda-Riesa-Chemnitz, Riesa an 4,0, ab 4.0-5 uachm. Personen»»« 3432 W Riesa—Döbeln, Riesa ab 4,31 früh. Personenzua 3435 W Döbeln—Riesa, Riesa an 10,29 vorm. «verkehrt an Sonn- und Festtagen). Elsterwerda Linie Dresden-—^^—-«erlin. D 63 Dresden—Röderau—Berlin, in Röderau an 3,04, ab 3,11 nachm. D 64 Berlin—Elsterwerda—Dresden, in Elsterwerda an 3,15, ab 3.19 nachm. Eilzug 67 Dresden—Elsterwerda—Berlin, in Elsterwerda 7,30, ab 7,33 vorn». Ailzug 68 Berlin—Elsterwerda—Dresden, in Elsterwerda 12,31, ab 12,34 nackt«. Personenzua 313 W Dresden Hbf.—Elsterwerda—Berlin, in Elsterwerda au 2,35, ab 2,45 nachm. P.ersonenziig 318 Berlin-Elsterwerda, in Elsterwerda an 1,03, ab 1,10 nackin. (Letztere beide fielen bereits qb 1. Oktober aus.) Linie Niesa—Nossen über Lommatzsch. Mrsonenzug 1232 W Riesa—Nossen, Riesa ab 4.26 früh. Personenzug 1245 W Nossen—Riesa, Niesa au 5,09 nachm.
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