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- Erscheinungsdatum
- 1923-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192310244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-24
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Nm da- tSaliche «rot. -v» Mittttlnnaen über Pcktuleriak«»»..» Vrvtveriorauna in verschiedenen Teilen de« Reick,« «r. fahren wir: Di«,MeIch«r»oiernna bat zur Uederwindnna dieser Gchwieriaketten den Mükien, dem Handel und den viickereieu betrücktlicke Kredite »nr Verfügung aefiellt nnd den bedliritiaen Tellen der Bevölkerung nack Möalickkttt durch «ukwertung der Renten »n betten gesuckt. von b». londerer Bedentnna lind dl« Bemiißnngen nm hie Ein« kührung eines wertbeständigen ZastlungsmitteiS. E« kann in gan» kurzer Zeit mit einem wertbeständigen Geld« ae» rechnet werde». Diese Zelt allt es »n überbrücken. Darnm ist «» aber erforderlich, daß das Piißliknm selbst nicht durch Lnaffkänfe oder Vltindernnaen «in« künstliche Knavvkeit hervrifüdrt. U», de» Bedarf der nächsten Manat» »n decken, ist nenna Getreide vorbanden nnd die Reichrgetreidestell, verfügt über aenilaend Bestände, nm bei etwaiger Knapp- beit an«»nbelf,n. An» ihrer Reserve können all, bedürstigen Kommnnalverbände Getreide -mm Tag,«preise »ur Liefrrnng vn Müblen, die sie selbst bestimmen, antordern nnd »war in der Höbe von drei Viertel der bisherigen Brotrationen. Die Reichsgetrridestelle bat zahlreichenKommnnalverbände» aus diesem Weae bereit« geholfen, sodait »ine Sora», daß ,« an Getreide seklen könnte, nicht »n bestehen braucht. An« Kreisen der Bäckereien sind in den letzt,» Tagen vielfach Klagen laut geworden, daß die ihren Organisationen ge währten Kredite nicht anSreichen. Durch Verhandlungen, di, gestern »um Abschluß gelangt sind, ist e« grlunaen, für diese Kredite wesentliche Erleichterungen »n verschaffen. Auch darüber hinan« wird überall helfend clngegriffen, so» daß damit gerechnet werden kann, da«t da« erforderliche Brot »um Verbrauch »ur Dersiigung steht. DaS wertbeftSndlste Geld. !( Berlin. (Amtlich.) Die NnSgabe gröfierer Mengen wertbeständiger Zahlungsmittel beginnt in den nächste« Lagen, folgende Mahnabmen sind ergriffen: 1. Stücke der Moldanleihe sind ununterbrochen gedruckt worden, bi« vor einiger Zeit aber hauptsächlich gröbere Stücke »ur Befriedig«»« der Zeichnungen. Stücke über 1, 2 und k Dollar werden noch in dieser Woche in gröberer Zghl »nr Verfügung stehen. Am Ende dieser Woche werden täglich etwa für acht Millionen Goldmark Goldanleihestücke hergrstellt werden. 2. Nm schon in wenigen Tagen Zahlungsmittel auch über kleinere Beträge in den Verkehr »n bringen, ist die sofortige Herstellung von Zwischenkcheinen der Gold» anleihe beschlossen worden, di, über ein Zehntel«, rin Viertel- und ein Halb-Dollar lauten werden. Der Druck bat bereit« begonnen. 8. Industrielle Werke, die eine für ein wertbeständige« Meld geeignete Sicherheit bieten können, wird auf Antrag die Meuebmigung »nr Ausgabe wertbeständigen Not- geldeS erteilt, damit recht bald Teile des LobneS wert beständig gezahlt werden. 4. Tic Arbeiten für den Druck der Nentenmarkschcin« erleiden durch die geschilderten Maßnahmen keine Unter brechung, sondern weiden mit der äußersten Beschleunigung wie bisher fortgesiihrt. Berlin, den 23. Oktober lS23. Der Reichskanzler: gez. Dr. Strei-.»-»«,- Ter Neichsmiuifter kür Finanzen: gez. Dr. Lulhr» Ter Rrichswirtschaftsmintster: gez. Kötb. * Forderungen t»«s «»»emeluen Deutschen Gewertsck,akr»dn>i».cr, Ter Vorstand de? Att-'cmeineu Deutschen Gewerk- lHastsbuudes trat laut „Vorwärt?" gestern zu erner außer ordentlichen Vorstandssitzung zusammen, um zu der außer ordentlich bedrohlichen Lago der Bevölkerung Stellung zu nehmen. E? herrschte eine Meinung dar über, daß unverzüglich durchgreifende Maß nahmen ergriffen werden müssen, um die Not der breiten Massen zu lindern. Eine Abordnung de? Bundesvorstandes vurde zum Reichskanzler entsandt, dem folgende Dör rungen unterbreitet wurden: 1. Sofortige Schaffung üne? wertbeständigen ZahIungSmi t'ls für Lohn- und Ge- ialtSemvfänger. 2. Heranschaffung und Bereitstellung der notwendigen Lebensmittel. 3. Auvassung der Löhne an die veldentwcrtung ohne Rücksicht auf bestehende Tarifver träge. — Sollte die Reichsregioruug diese Forderungen dickst umgehend verwirklichen, Io würden die freien gcwerl- "chaftlichen Svis-enorganisationen zu weiteren Maßnahmen 'chxoiten. Der Reichskanzler haöe, wie der „Vor- pärtS" meldet, im Einvernehmen mit den zuständigen Ressortministern sofortige Hilfe zugesagt. Der Vormarsch der Reichswehr. Blutige Zusammrnftöste in Pirna. lieber den Vormarsch der Truppen im Freistaat Sachsen fahren wir weiter: Tie Truppen de« Generals Felsch gd am 23. d. M. bi« Pirna, Niedersedlitz, Potschappel, Angelas Heirat. Roman von L. G. Moberly. 12. Fortsetzung. Nachdruck verholen. «l. Kapitel. .Was, Eie haben sich geweigert, auf die Bedingung einzugehen? Nun, Fräulein Karberg, ich habe Sie immer für reichlich albern und verschroben gehalten, ober daß Sie sich so blödsinnig benehmen würden, wie Sie da« jetzt tun, da» hätte ich Ihnen denn doch nicht zugetraut.*: Frau Diehl sprach diese Worte mit einer beißenden Ironie, die Angela aufs tiefste verletzte, und die arme, kleine Erzieherin, die neben dem Schreibtisch stand, kam sich vor wie eine Gefangene auf der Anklagebank oder wie ein ungezogenes Kind, da« eine tüchtige Tracht Prügel ver dient hatte. Frau Diehl maß mit ihren kleinen, durch dringenden Augen das Mädchen verächtlich vom Kopf bi» zu den Zehen, so ungefähr, als ob sie eine neu« Art von Idioten m ihr entdeckt hätte. »Ich kann doch keinen Mann heiraten, den sch sn meinem Leben noch nicht gesehen habe,* suchte Angela sich zu verteidigen. „Ich würde mich ja verkaufen, und das möchte ich um keinen Preis. Ich müßte mich ja vor mir selbst schämen.* „Papperlapapp!" siel ihr Frau Diehl in die Rede, .da» ist alle, alberne, Gewäsch l Sie glauben vielleicht, so etwas wird Ihnen zum zweitenmal geboten! Na, dumm genug sind Sie dazu! Ein Vermögen von zwei Millionen ousschlagen l Hat man je schon eine solche Can« gesehen! Wenn Sie auf die Bedingung eingehen, sind Ei« für Ihr ganzes Leben versorgt, und reichlich sollte ich denken ! lind Sie wollen nichtl Man bietet Ihnen Reich tum, Bequemlichkeit, Luxus, olles, was ein junge» Mädchen sich nur wünjchen mag, und Sie rümpfe» dl« Nase, al« ob Eie «in, mehrfache Millionärin wären, der an solcher Bagatelle »ich!» liegt! Es ist unglaublich! Aber ich müchlr Ihnen bemerken, daß nach dem Vorgesallenen und der Art, wie Ei, sich dabet benommen hoben, hier nicht «ehr Ihre« Bleiben, ist.' S» «ollen mich korttcklcken. anLbw» ' mit Kavallerie bi« westlich Wtl«druff und südlich Tharandt vormarschiert. Die Lrnpvrn de« General« v. Ledebur Haden di« Gegend Grimma, Bad Lauslak, Borna, di« de« Obersten Febrrnbach OelSnitz und Blauen erreicht. Beim Einmarsch« de« zu den Truppen de« General« Felsch gehörenden »weiten Bataillon« J»f.-Reg. 10 tu Pirna ka« e* an «ine« L«' sammenffofie mit einer joblenden und pseikenden, meist au« radikaler Jugend bestehenden Menge, di« der Trupp« den Weg v«rsperrt« und trotz mebrmaliger Anfsordernnä nicht auteinandergina. Die Reick-weh« macht« von der Schuft« Waffe Gebrauch und wurde aletchzeitig au« einem Panse am Markt beschossen. Die Truppe batte keine Verluste, von de» Demonstranten wurden einer erschossen «nd »Wei verletzt. Die Ordnung wurde wiederhernestellt. Der Vorbeimarsch der am 28. Oktober durch Dresden marschierenden preußischen und sächsischen Truppenteil«, vier Bataillone Infanterie, eine Eskadron, fünf Batterien vor General Müller batte »in« grost« Svschanermeage auf die Beine gebracht. Die Truppe wurde freudig begrüßt. Gegen einzelne radikale Schreier wurde von der Trupp« eingegriffeu und »ur vorläufige» Festnahme geschritten. Ernste Zwischenfälle kamen nicht vor. V«rtran«nSkundaebuna für General v. Seeckt. Der Oberbefehlshaber de« Gruppenkommando« l, General der Artillerie ». Nerendt, hat dem Chef der Heeresleitung, General v. Seeckt» nachfolgende Erklärung abgegeben: ,.Jm Namen der Kommandeure der 1. bi« 6. Division und der 1. bis 3. Kavallerie-Division fühle ich mich verpflichtet: angesichts der die Einheit unsere« Vaterlande« schwer be drohenden Lage den Herrn Chef der Heere«leltnng unsere« unbeschränkten vertrauens und unverbrüchlichen Gehor sam» zn versichern. gez. v. verendt." Bayern nnd daS Reich. M ünche n. I» der gestrigen Sitzung t>«, vlnvt- rgte« München gaben die StadtratSfraktionen mit Än«- uabme der Fraktion der Bayerischen VolkSpartei «ine Erklärung gab, in der gesagt wird, daß der Ttadtrat mit Bedauern von den neuerlichen schweren Differenzen »wischen Vaden, und dem Reich Kenntnt» genommen hab«. Die Besorgnisse dr« Stadtrate« ergäben sich au« den vielen engen Zusammenhängen de« wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben« der Stadtgemeinde mit dem Reich». Hinsichtlich der Brotvrrsoraung, der Erwerb«los,nfürsorg«, de« Steuermesrn« sowie auf anderen wichtigen Gebieten der wirtschaftlichen und sozialen Fürsorge fei dir Stadt auf Zuschüsse dr« Reiche« angewiesen. Der Etadtrat spreche die Erwartung an«, daß solche Schädigungen vermiede» werden. Demgegenüber ließ die Stadtrat«fraktion der Bayerischen VolkSpartei erklären, str stehe auf dem Stand punkt, daß in einem politischen Konflikt der Stadtrat al« Verwaltungsbehörde nicht Stellung ,n nehmen berufen sei. Schwere Unruhen in Hamburg, tt Hamburg. Die amtliche Pressestelle teilt nnt: idm Laufe des Montag abend mehrten sich die Anzeichen, daß von kommunistischer Leite die gegenwärtige Krise zu politi schen Umtrieben ausgenutzt werden würde. Kurz nach v Uhr traf dementsprechend aus Alt-Rahlstedt die Mitteilung ein, daß dort etwa 180 Kommunisten mit der Bahn einge- troffcn und nach einer Wirtschaft in Tonndorf-Lohe weiter marschiert seien. Tort fände eine Versammlung statt. Ge gen 10.80 Uhr wurde gemeldet, daß auf der Strecke Lübeck— Büchen zwischen Alt-Naülstedt und Ahrensburg die Schi«, »«« ausgerissen und gefällte Bäume über den Bahnstrang geworfen worden seien. Auf Anforderung rückte Verstär kung von Schutzpolizei an, und nahm 80 Ausrührer fest. Fer ner sorgte sie dafür, daß die Strecke wieder freigemacht wuvde. Während der ersten Stunden des gestrigen TageS tauch ten dann in verschiedenen Teilen der Stabt bnvasfnete Trupps auf, die einige Polizeiwachen in den äußeren Be zirken, ». B. in Eimsbüttel, Barmbeck, Uhlenhvfft, Wanbsbeck, Horn, Hamm und Borgfelde überrumpelte«. Obwohl bi« überfallenen Beamten durchaus ihre Schuldigkeit taten, unterlagen sie doch zunächst der Uebermacht. Durch diese Ueberfälle setzten sich die Aufrührer in den Besitz einer An zahl Polizeiwachen. In den Morgenstunden begann alSbald die SäubcrnngSaktion, durch die bereits gegen 9 Uhr sämt liche Wachen bis aNf 4, nämlich die Wache 42 in EimSbüttel, die Wachen 32 und 23 in Barmbeck und die Wache 27 in Sorn, wieder befreit werden konnten. Da besonders die EimSbüttler und die Barnrbecker Wachen schwer verteidigt wurden, mußten gegen 10 Uhr vormittags erhebliche Kräfte der OrbnungSpolizei — zunächst in Eimsbüttel — eingesetzt werden, denen es gegen 11 Uhr gelang, die Wache EimSbüttel freizumachen. Bei diesen Kämpfen schoss«« die Aufrührer aus großkalibrigen Gewehren und verwundeten die Mannschaf, ten eines Vanzerkraftwagens. Gestern ging die Polizei gegen die übrigen noch besetzten Wachen und gegen die auf Barrikaden in der Hamburger Straße und in der Horner Landstraße kämpfenden Aufrührer vor. DaS Ergebnis dieser Aktton läßt sich noch nicht übersehen. Auch die Höhe bl>L« tn das harte, mitleidslose Gesicht ihrer Ge bieterin und griff wir unwillkürlich nach der Eck» d«, Schreibtische», ob si» einen Halt juch«. .Et- wolle» mich fortschicken, well ich mich weigere, Herrn Marten» ,u Graten k bvv ich da» al» Kündigung ans,heg, Fr», »Jawohl, das sollen Sie," keifte die liebenswürdige Dame, die wohl fühlte, wie unverantwortlich sie handelte, sich aber den Triumph über da» arme mißhandelte Wesen nicht entgehen lassen wollte. „Man kann ja gar nicht wissen, was man mit Ihnen noch erlebt, und deshalb kündige ich Ihner:, ehe Sie mir Gelegenheit geben, mich über eine neue Verrücktheit von Ihnen zu ärgern. Gestern erklären Sie mir, daß Sie ein Vermögen geerbt haben, und ich schließe natürlich daraus, daß Sie mich verlassen werden und sehe mich nach einem Ersatz um. Heute teilen Sie mir wieder mit, daß alles anders geworden ist, und daß Sie nicht die Absicht haben, das Vermögen anzunehmen. Aber ich liebe ein solches Hin- und Herzerren nickt, ich weiß gern, woran ich bin. Wenn ich Sie jetzt behielte, dann kämen Sie vielleicht morgen und erzählten mir, daß Sie die Erbschaft nun doch annähmen. Nein, nein, ich danke. Ich will meine Ruhe haben. Sie gehen, wenn Ihr Monat um ist, und Sie brauchen sich auch gar keine Mühe zu geben, mich umzustimmen, denn ich habe bereit» anderweitige Anordnungen getroffen.* Die gute Dame teilte Angela natürlich nicht mit, daß die anderweitigen Anordnungen darin bestanden, daß si«, nachdem sie von Angelas Erbschaft gehört, an eine arme Verwandte geschrieben und sie eingeladen hatte, zu ihr zu kommen, um die Kinder zu unterrichten und sich im Haus halt allgemein nützlich zu machen. Als Gegenleistung wollte sie ihr ein glückliche» Helm bieten. Auf diese Weise sparte sie die fünfzehn Mtzrk im Monat, die sie bisher ihrer Er zieherin gezahlt hatte und sicherte sich die Dienste eine« unglücklichen Wesen», das sich wahrscheinlich leichter ein- schüchtern ließ al» Angela Kai berg. Und so hätte «o ihr natürlich jetzt nicht gepaßt, ihre Pläne zu ändern und di« junge Erzieherin zu behalten, nachdem e» ihr gelungen war, die viel billigere Cousine zu entdecken. Frau Diehl batte sich seinerzeit aesckmetchelt. ttoe» MeiltetttretL. gsttm der Verluste steht «och nicht fest. In der inneren «tobt blieb e« verhältnISmklßig ruhig. Btt den versuche«, in Ge. schäfte 1« der Stet«, und Elbestratz, einzudringen, wurden di, Unruhefttster sofort von bex Polizei auteincmbevgetrie- den, so daß e« zu Plünderungen nicht kounnen ko««te. Die Staatliche Pressestelle teilt mit: Dor Kampf «« di« «och« 4« in «im«»ütt.l wo« o«ßtt»rde«t»ch Hefti». Die Aufrührer schossen au« Häusern, von Dächer« u«d au» vor. gärten Soweit bi» jetzt bekannt, hat die vrdnuutzspolizet bei diesem Vorgehen eine« veamten verlor««, mehrere sind verwundet. Gegenwärtig ist die DänbernngSaktton In Barmbeck im Gange, die das Einsetzen größerer Kräste not wendig macht. Erneut« Anarisse auf die Polizeiwachen 8« »nb «9 tKrirsenstraß« bezw. Revsoldstraßes wurden von die. sen Polizeiwachen mit großer Tatkraft »uriickgewlesen. An- sar.'mtungen in der Innenstadt wurden zerstreut. Da» Ge- rücht. Saß Retch-wedr bet dem Kampf »eteiligt ici, ist falsch. Die Hamburgisch« OrbnungSpolizei fühlte sich durchaus in der Vage, der Unruhen Herr zu werden. Zur Sickerung des Hasen« sind besondere Vorkehrungen getroffen. Um 1.40 Uhr würbe die Wache tzk in Barmbeck genommen Die SänlrrungLaktion wird fortgeführt. Die Polizei hatte hierbei eine« Tote«, mehrere Beamte wurden v« wnndet. von der Roheit, mit der bi« Aufrührer vorgehen, legt die Tatsache Zrngni» ab, daß «in Haupt,m«»tmesft»'. der sich »um Dienst begeben wollte, überfalle« nrd ermsrdet worden ist. si Hamburg. Die Pressestelle tritt abend» 10.30 Uh, folgendes mit: Abgesehen von kleiner-» Zusammenstößen, die ohne wc'entliche Bedeutung sind, ist gegenwärtig Ruh« in der Stabt. Gegen Mitternacht wird der Kreuzer „Ham burg* und eine Torpeboboot-Halbflottttte im Hasen ein- treffen. Für Grofhamburg ist die Polizeistunde ans 10 ttstr abends festgesetzt worben. Zwischen 1t Uhr abend» und d Uhr morgen» hat sich iebermann innerhalb seiner Wol,. „Ung ansznhaüen. Aerzte und Hebammen, die sich als solche answeiien. sind von dieser Vesttmmnng ausgenom men. Wie verschiedene Blätter melden, werden im Sans» de» heutigen Lage» einige Torpedoboote eintreffen, um den Schutz des Hasen» zu übernehmen. Tagesgeschichte. Deutsche» Reick. Neue Zahlungsbedingungen im Kohlen verkauf. In einer Sitzung deS Reichrkohlenvsrbr.ndeS und des großen Ausschusses de» ReichSkohlenrateS wurden gestern angesichts d-S sich überstürzenden WährungSver- falls, der zu unhaltbaren Verhältnissen in der Gelöwirt- schäft des Bergbaues geführt hat, neue Zahlung«, bedingungen beschlossen. Die Zahlung soll künftig in wert beständigen Zahlungsmitteln, z. B. Golbanlethe und Dollar, schatzanweisungen spesenfrei »um Nennwert erfolgen oder in Papiermark, die zum TollarmarkkurS de« Tag,S, an dem das betreffende Kohlenshndttat über drs Zahlung ver fügen kann, gutgeschriebe» wird. Die Zahlungsfrist be trägt sieben Werktage, einschließlich des VersandtagcS. An- genommene oder geforderte Vorauszahlungen werden valorisiert. Wertbeständige? Geld in Hamburg. Li« Finanzdcpntation wird noch im Laufe dieser Woche wertbeständige? Geld ausgeben. Tie banktechnischen Vor bereitungen kommen aller Voraussicht nach noch im Lauf« deS heutigen TageS zum Abschluß. CS wird dann sehr bald möglich sein, auch die Betriebe mit wertbeständigen Zahlungsmitteln für Lohnzahlungen zu versehen. Tie Schließung von LuxuSüctriebcn ist ungeordnet. Tie Not- standsiommission des Senat? beschloß, an sämtliche Unter stützungsempfänger eine einmalige Unterstützung von st zwei Milliarden im Rohmen der allgemeinen Wohlfahrts, pflege auszaRen zu lass n Tas KriegZversorgung antt >.i d die hamburgischen Backbeiriebe durch Mehl.e ieierung in die Lage setzen, vom 24, bis 29, Oktober aus Brotkarten ein EinheitSbrot zum Höchstpreis von 4,2 Milliarden ab zugeben. Streik der Hamburger Hafenarbeiter. Nachdem die Lohnverhandlungen gesch'iiert sind, haben die Hafenarbeiter beschlossen, die Arbeit nicht wieder auf zunehmen. Auch Pie übcrwlcgeiide Mehrzahl der Mann- schäften der Schleppdampfer und Barkassen hat die Arbeit medergelegt. Somit ruht die Arbeit in, Hamburger, in, Altonaer und im Harburger Hafen fast vollständig: nur die für den Bugsierdienst 'm Seeverkehr in Betracht kom menden Schleppdampfer, sowie die Fährdampfer sind im Dienst geblieben. Fn den Fabriken auf Steinwärder wurde größtenteils die Arbeit eingestellt. Auch die Th Vs len-Werke stillgelegt. List die „Kölnische Volkszeitung" auS Essen meldet, ist die Thyssen-Hütte in Hamborn wegen finanzieller Schwierig keiten gezwungen, von heute ab die Werkanlagen einschließ lich der Nebenbctriebe bi? auf weitere? stillzule en. Von dieser Maßnahme werden etwa 13-—14 000 Arbeiter und Angestellte betroffen. zu haben, al« sie Angela engagierte und dem unerfahrenen, sungen Ding zumutete, Dienstbotenarbeit zu übernehmen. Außerdem hatte sie Fräulein Karberg, die glücklich war, endlich «in« Stellung gefunden zu haben, überredet, sich auf monatlich, Kündigung einzulassen, anstatt der üblichen vierteljährlichen. Sie hatte ihr oorgestellt, wie viel an- genehmer eine kurze Kündigungsfrist doch für beide Teile sei, und Angela hatte in alles einaewilligt. Und als sie nun ihre Kündigung erhalten hatte, konnte die arme kleine Erzieherin nicht» tust, als sich widerstandslos fügen, während Frau Diehl triumphierend dachte, wie klug sie doch ge- wesen sei. „Wenn Sie «ine solche San» sind," fuhr si« mit harter Stimme fort, „eine große Summe Geldes wegzuwerfen, al« ob es gar nicht» sei, so werden Sle bald einsehen, daß Sie für Ihre Torheit büßen müssen. Man kann mit solchen Glücksfällen nickt spielen, und Sie werden bald merken, daß es Ihnen sehr schwer fallen wird, wieder «in« solch« Stelle zu finden wie bei mir. Stellungen wachsen nicht auf den Bäumen, daß man sie nur yerunterzuschütteln brauchte, namentlich nicht für jung« Mädchen ohne Vor bereitung und ohne Examen.* Frau Diehl fuhr mit der Hand glättend über ihr peinlich glattes, schwarze» Haar, al» si« diesen letzten Trumpf ousspielte. Dann stand sie auf, rafft« ein paar Konto bücher zusammen, und sagte im Hinausrauschenr „Also, heute m einem Monat, Fräulein Karberg. Da» ist der Lreiundzwanzigste August. Es tut mir leid, daß St« sich in Ihrer Dummheit so in» eigene Fleisch geschnitten haben." Damit war st« verschwunden, und Angela schlich sich in ihre Bodenkammer hinaus, «lend, zerschlagen, ganz krank bei dem Gedanken, daß sie in vier Wochen keine Arbeit mehr und kein Dach über dem Kopf haben werde. Danff würde wieder da» trostlos« Suchen beginnen, da» sie schon einmal durchgemacht hatte, da» Wohnen in einer Pension Dritten Range», da» Wandern von einer Agentur zur an dern, und immer wieder dieselbe entmutigend« Antwort: .Ja, liebe» Fräulein, ohne Zeugnisse läßt sich gqr zu schm», etwa, find«/
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