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- Erscheinungsdatum
- 1923-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192310227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-22
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Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Verfünffach«»»» der Postgebühren. Ab 1. November 1 Fernbrief 80 Millionen Mark. Am 1. November wird ein neuer Posttarif einaeführt. Lin Fernbrtef soll 8V Millionen kosten. E» komnit also eine fünffache Erhöhung der neu in Kraft getretenen Porti in Betracht, vorausgesetzt, daß di« ständig fort schreitende Geldentwertung nicht noch weit höhere Satz« rrforderlich macht. Marken zu 100 und LOO Millionen «erden bereits gedruckt Libre AuSgpb« erfolgt in d«s zjjchktev Woche. Tie Danziger Währung. Ter Volkstag nahm in einer Abcndfitzung den Gesetz entwurf «der die Einführung deS ZwischenguldenS in der AuSschubsnssniig zweiter und dritter Lesung endgültig an. Nach dein Gesetzentwurf wird al« RechnnngSeinheit im Gebiet der Freien Stadt Danzig der Gulden und der Pfennig anerkannt. Der Gulden ist gleich V,- Pfd. Ster ling englischer Währung, der Pfennig ist 7»°» Gulden. Die Reichsmark bleibt weiterhin gesetzliche» Zahlungs mittel und Rechnungreinheit. Andere al» auf R«tch»mark (Papicrmark- oder Gulden lautende im Gebiet der Freien Stadt Danzig ausgestellte gcldiihnliche Zahlungsmittel dürfen vom 10. November 1923 ab im Einzelhandel nicht mehr iir Zahlung genommen werden. Alle« umlaufende Notgeld und alle geldähnlichrn Zahlungsmittel, di« auf Reichsmark lauten, soweit sie im Gebiet der Freien Stadt Danzig ausgestellt sind, sind spätesten» am 1. Februar 1924 au» dem Verkehr zu ziehen. Der Senat wird ermächtigt, di« zur Durchführung de« Gesetze» erforderlichen Mittel bis zum Betrage von 6 Millionen Gulden im Weg« der Anleihe aufznbringen. Da» Gesetz tritt am Tag« der Ver kündigung in Kraft. — Ferner wurde eine Entschließung angenommen, worin der Senat ermächtigt wird, Vor kehrungen zu treffen dahin, daß Pensionäre Danziger StaatSangebörigkeit und ihr» Hinterbliebenen, soweit st« im Gebiet der Freien Stadt Danzig wohnen, di« ihre Bezüge aus Kaffen de« Deutschen Reiche« oder Preußen« erhalten, dies« Beträge ftempelfrei in Gulden oder Pfennig« um wechseln können. Deutschen Reiche herbe!,»führen und hab« daher den bel gischen Vertreter der Revarationgkommission, Herrn Del«, croir, beauftragt, da« Schriftstück an die Kommission weiter- ^ugeoen. Si«e deutsche verß«l«»te. Nächdem der von der Reich«reaierung in Part« unter nommen« Schritt vollkommen« Ablehnung aefunden bat und diese» Ergebnis durch dl« osftziös« französisch« »Berichti gung" der deutschen Darstellung noch unterstrichen worden ist, hat di« Reich«r«airrung e« für notwendig gehalten, ihrerseits die Ursachen kommenden Geschehen« nochmal« nachdrücklich klarzulegen. St« hat deshalb die deutschen diplomatischen Vertreter in den europätschen Hauptstädten und in Washington angewiesen, den fremden Regierungen rin« Verbalnote zu überreichen, i» der mit aller Deutlich- kett die Gefahren der französische» Politik erörtert und dem Ministerpräsidenten di« Verantwort»«« für die Zn- kunft überlaffen wird. Ein« amtlich« deutsch« Veröffent lichung wird erfolgen, sowie die Note überreicht worden ist. Die Restvervattuus für «etch-auf-ckdeu. Di« Erledigung der zurzeit in verschiedenen Behörden bearbeiteten Reftaufgaden auS dem Kriege ist nunmehr soweit vorgeschritten, daß diese Arbeiten an einer Stell« »usammenaefaßt werden können. Auf Anregung d«« Reich«- sparkommiffar«, der sich wesentlich auch di« Bereinigung der Ministerien von allen nicht unbedingt in die Zentral stelle gehörenden Arbeite» zur Aufgabe gemacht hat, werden daher durch Verordnung de« Reichspräsidenten diele Rest arbeiten in einer „Restverwaltung für Neichtaufgaben" ver- «tniot. Die hierdurch ermöglichte straffer« Zusammenfassung gewährleistet ein« veschleunigte Erledigung der Geschäft« und zugleich «inen schnelleren Abbau de« Personal« und liegt daher wesentlich im finanziellen Interesse. Auf die Restverwaltung gehen sofort Aufgaben an» den dadurch wegfalleudrn Auflösungrstellen der Abt. de» Reich»schatz- Mintsteriums, des Kommissars sür RechtSangelegenbeitr» au» dem Kriege, de» KriegSaefangenenwesenS und au» dem Reichifinanzministerium Ausgaben der ehemaligen Zentral- schatzkaffe und der «hrmaligru technischen Institut« und Depot» über. Weitere Restanfgaben werden im Zusammen hang mit dem Fortschreiten der Arbeiten de« ReichSspar- kommissar« an» den Ministerien auSgeschieden und in die Restverwaltung übergeleitet werden. Der Reichsmintfter der Finanzen ist mit der Ausführung der genannten Ver? ordnnngen beauftragt. Ta» Büro befindet sich in Berlin, Leipziger Platz 13; Anruf: Zentrum 6900. Die Gründung der Rentenbank. Am Sonnabend nachmittag vollzog sich im RrichSstnanz« Ministerium der (SründnnaSakt der Deutschen Rentrnbank. Der NeichSfinanzminister Dr. Luther begrüßte die Gründer mit einer kurzen Ansprache, in der er auf folgende Gesichts punkte hinwirS: „Der Entschluß der Wirtschaft, die Grün dung der Deutschen Rentenbank zu vollziehe», bedeutet einen entscheidende» Schritt ans dem Wege zur Gesundung der deutschen Zahlungsverhältnifse nnd der dentschen Finanzen. Die in diesem Akt zum A»«druck kommende Solidarität der Erwerbsstände ist dir beste Stütze de» Ver trauen» für das von der deutschen Nentenbank anSzugebende Zahlungsmittel. Die Deutsche Nentenbank wird durch die Emission der Nentenbankscheine dem Verkehr das von ihm dringend benötigte wertbeständige Zahlungsmittel in dem Augenblick verschaffen, in dem durch die Hcreinbringung der Ernte die Volkscrnährnng in Deutschland im neuen Wirtschaftsjahr gesichert werden soll. Nicht minder wichtig ist die Entlastung, die sich sür die Reichsbank ergibt. Diese wird nunmcbr infolge Ablösung der schwebenden Schuld de« Reichs Reichsbnnknotru in entsprechendem Umfange aus dem Verkehr ziehen können. Die hierdurch zu erwar tende wesentlich bessere Bewertung der Papiermark wird auf die Preisentwicklung einen mäßigenden Einfluß auS- üben und beruhigend wirken. Auch sür die Entwicklung der Rcichsfinanzen bedeutet die Errichtung der Rentenbank einen Wendepunkt, da das Reich auf die unbeschränkte Inanspruchnahme der Notcnpresse verzichtet bat. Darauf wühlten die Gründer den AnsfichtSrat und aus den Kreisen der AussichtSratsmitgliedrr den Verwaltung«rat. Zum Präsidenten der Deutschen Rentenbank wurde der ehemalig« preußische Finanzminister Dr. Lentze gewählt. Beschwerde des Handwerkes. Nach dem Wortlaut der Veröffentlichung über die Errichtung der deutschen Rentrnbank besteht, wie die TU vom Reichsvecband des deutschen Handwerkes erfährt, kein Zweifel darüber, daß auch das deutsche Handwerk, ent gegen dem ursprünglichen Entwurf, au der Errichtung der Rentendank beteiligt ist. Lurch Nachrichten über die Nichtbeteiligung des dentschen Handwerkes ist die öffentliche Meinung irregeführt worden und im Handwerk starkes Befremden hcrbeigeführt morden. Der Reichsverband de» deutschen Handwerkes hat Beschwerde erhoben, daß er bet der Errichtung der Nentenbank übergangen worden ist und bat eine Vertretung im Verwaltung»rat der Rentenbank beansprucht. LS Prozent Vr«»teoiN«u^ Di« neue Berorduung fertiggeftellt. ^.n Reich»stnan»mintfterium ist di« Verordnung über de» Beamteuabbau fertiggeftellt worden. Sin« Korrrspon- den« berichtet daraus verschiedene Einzelbeiten. Danach dürfen Beamt« ade« Anwärter zetcht m«hr eingrstellt werden. Von den am 10. Oktober 1928 im Dienst befind lichen planmäßigen oder außerplanmäßigen Reich«bramten sollen mindesten» K8 Proient ansschetden. Dir durch Ausscheidung freiwerdenden Planstellen sollen nicht wtedrr besetzt werden. Reichsbahn und voltternöhrung. Fn der Oeffentlichkett wird die Teuer««« von Obst uud Gemüse sowie LebenSmittel« überhaupt häufig der Höhe der Cisenbabntnrise zuoeschrtebe». Die« ist durchaus irrig, denn in ibrer Tartfpolttik bat die Reichsbahn gerade auf dies« l«benswichttge« Güt«r besonder« Rücksicht genommen. So wurde Obst und Gemüse im Jahr« 1923 in immer nied riger« Larifklassen versetzt. Obst, früher in der höchsten Wagenladung«klaffe wird jetzt zu den Sätzen der Kl. 0, all« übrigen Feld- und Bartenfrücht« nach der niedrigsten Klass« k', befördert. Kartoffeln werden sogar nur zu 7» der Sätze dieser Klaffe gefahren, wodurch natürlich nur «in ganz geringer Teil der Selbstkosten der Eisenbahn gedeckt wird. Siir Obststückgutsrndungen ist seit dem 16. Oktober ein« neuerliche Ermäßigung von 337//, gewährt worden. Gegen über der Vorkriegszeit ist da« Goldnioeau der Frachten für Gemüse start gefallen, für Obst um die Hälfte und mehr, für Kartoffeln sogar bi« auf etwa 15°/,. Ebenfalls im Interesse der Boltterniibrung wird der ReichSverkehrS- Minister vorübergehend «inen AuSnabmetarif sür Dünge mittel «inführen. Durch den Frachtnachlab, der bet Stick stoff 30°/„ bei Kali und ThomaSschlacke 207°, für Kalk und Mergel 107, beträgt, soll einerseit« künftig eine Steigerung de« Ernteertrag» ermöglicht, andererseits beut» rin Anreiz sür di« Landwirtschaft geschaffen werden, Düngemittel gegen ihre Erzeugnisse auszutauschen und damit di« Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu erleichtern. > Tilgeskeschichte Deutsche« Reich. Der Frontkriegcrbund in München veran staltete im Wagnersaal eine Feier zur Erinnerung an die Völkerschlacht von Leipzig, zu welcher Vertreter der Mi nisterien und andere offizielle Persönlichkeiten erschienen waren. Die Redner des Abends gaben einen Rückblick auf die Zeit der Befreiungskämpfe und die deutsche Heldenar- schichte, aus dem wir heute Kraft gewinnen wollen zum Kampf gegen den äußeren und inneren Feind, damit untere Nachkommen wieder ein freies deutsches Vaterland erben. Die „Rote Fahne" abermals verboten. Nach einer Mitteilung der Sonderausgabe des „Lokalanzeigers" des Montag ist die „Rote Fahne" vom Reichswehrminister erneut verboten worden, tmil sie in ihrer gestrigen Aus gabe trotz der erst vor wenigen Tagen gegebenen Zusiche rungen wiederum zur Bewaffnung der Arbeiterschaft auf forderte und den Politischen Generalstreik proklamiert hat. Der Bctriebsrätekongretz in Karlsruhe verboten. Nach einer amtlichen Mitteilung wurde die Abhaltung des für gestern nach hier cinberufenen Betriebs rätekongresses auf Grund des militärischen Ausnahmezu standes verboten. Die verschiedentlichen Störungen der öffentlichen Ordnung und Gewalttätigkeiten, dis sich seit dem 15. 10. in Baden ereignet haben, dürften die Grund lage sür das erwähnte Verbot sein. Unzufriedenheit der Bergarbeiter. Der Verband der Bergarbeiter Deutschlands, Bezirksleitung Halle, richtet an die Bergarbeiter Mitteldeutschlands einen Ausruf zum Eintreten in den Streik, weil die den mittel deutschen Bergarbeitern durch den Schiedsspruch zugebilligte Lohnerhöhung von 300 Prozent und die Entscheidung über die geforderte Umänderung der Lohntabellen unannehm bar feien. Tie Notstandsarbciten sollen unter allen Um stünden verrichtet werden. Reiche Spende für den Ruhrfonds. Nach einer Nachricht aus Venezuela ist dem Ruhrfonds ein Be trag von 3355 amerikanischen Dollars als Ergebnis einer dort veranstalteten Sammlung überwiesen worden. Die genannte Geldspende, die der großen Opferwilligkeit nahezu aller Kreise der Bevölkerung, insbesondere den Ausländs deutschen, zu verdanken ist, wird als Zeichen warmen Mit gefühls nnt dem tiefen Leide der schwer geprüften Ruhr- vevölkerung besonders dankbar empfunden. 30000 Eisenbahner wieder eingestellt. Nach Meldungen aus dem besetzten Gebiete sind bisher 30000 Eisenbahner von der franko-belgischen Regie wieder eingestellt worden. Zur Freigabe des in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Eigen tums. Von zuständiger Stelle erfahren wir: Nachdem vor einiger Zeit das amerikanische Geietz, betreffend die Freigabe des in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Eigentums bis zur Höhe von 10000 Dollar in Kraft getreten ist, hat nunmehr auf persönliche Initiative des Präsidenten Coolidge der amerikanische Treuhänder, Colonel Mller, geleitet von dem Bestreben, das freizu- aebende Vermögen den rechtmäßigen deutschen Eigentümern so schnell wie möglich zuzuführen, seinen Stellvertreter, Herrn W. W. Wilson, sowie den Direktor des Treuhänver- amtes, Herrn George E Williams, in besonderer Mission nach Deutschland entsandt. Die Herren sind kürzlich in Berlin eingetroffen und im Hotel Kaiserhof (Zimmer 301) zu erreichen. Tie Absicht der Herren ist, deutschen Inter essenten, die gemäß der WinSlow-Bill nachweislich An spruch auf Rückgabe beschlagnahmten Eigentums haben, oder deren Vertretern Gelegenheit zu geben, sich Rat zu holen, wie ihre Ansprüche am zweckmäßigsten dem ameri- kanischen Treuhänder zur endgültigen Entscheidung unter breitet werden, und ihnen nötigenfalls auch Antragsfor mulare einznhändigen. Interessenten wird empfohlen, per- sönliche Rücksprache vorher schriftlich oder telephonisch zu vereinbaren. Da» erste deutsche Handel-schiffim Hafen von Smyrna. AuS Angora wird unter dem 14. Ok tober gemeldet, daß das erst« deutsche Handelsschiff seit dem Kriege im Hafen von Smyrna eingetroffen ist. Das Schiff ist damit beschäftigt, seine wertvolle Labung zu löschen. Gründung von Wechselstuben im Rhein lande. Das „Journal" erfährt aus Koblenz, daß in allen bedeutenden Fabriken des Rhein- und Ruhrlandes die Grün dung von Wechselstuben zum Umtausch des geplanten Not gelde» für die ReichSbank unmittelbar bevorsteht. Ver anlassung »u dieser Maßnahme ist die interalliierte Rhein landkommission. Verhaftung kommunistischer Agitatoren. AuS Gründen der öffentlichen Sicherheit sah sich der Wehr- kreiskommandant in Stuttgart veranlaßt, eine größere Anzahl kommunistischer Agitatoren im Verlauf der letzten Nacht in Schutzhaft zu nehmen. Dazu wird mitgeteilt: In der kommunistiichen Partei war in den letzten Tagen eine besondere Regsamkeit zu beobachten. Die eingehenden Nachrichten ließen erkennen, daß die Kommunisten einen Generalstreik zu inszenieren uud Sodninoeakt- aller Art RepuR» vefieerel». Dl» «estrigen Wahlen zum Nationalrat verliefen den bisherigen Meldungen zufolge ruhig. Die Be teiligung betrug 80—90 Prozent. Nach den bis setzt vor- liegenden Resultaten haben die Großdentlchen starke Ein bußen an Stimmen erlitten, welche etwa zu gleichen Teilen den Christlich-Sozialen und den Sozialdemokraten »n gute kamen. In Linz ist der dritte Präsident des Nationalrates Dr. Dinghofer (Großdeutsch) nach dem vorläufigen Ergebnis unterlegen. Fraukeeich. Aussprache über L uft sch i s k ah r t S frag e n. In Paris sand eine Sitzung der englischen, belgischen uns französischen Sachverständigen über die Luftschifsahrt statt, der auch Vertreter der holländischen Regierung belwoknten Es wurde über Fragen der Handelslnftschisfahct gesprochen U. a. wurde die meteorologische Organisation der Lust linien »wischen den vertretenen vier Ländern auf den Linien erörtert, die über die Schweiz und über Deutschland gehen, Ocrtlichrs inii> Sächsisches Riesa, den 22. Oktober 1923. —* Der diesjährige Herbstjahrmarkt, der gestern begann, ist nur ein Ucberbleibsel des Jahrmarkt«» von ehedem. Auf dem Albertplatz stehen bedeuten- weniger Verkaufsbuden als sonst, die Straßenteile nach dem Altmarkt sind ebenfalls nicht sehr stark besetzt. Auf dem Altmarkt Hai eine einzige Schaubude Aufstellung genommen. Karussell! oder ähnliche Belustigungen fehlen vollständig. Wirtschaft«, und sonstige Gebrauchsgegenstände sind nur ganz vereinzelt auSgelegt, während die Eßwarenstände, vor allem Würstchen-, Fisch- und Zuckerwarenbuden, immer noch zulangen. Auch mehrere „Ausschreier" bieten ihre „konkurrenzlos billige Ware aus. Ter IahrmarktSverkehr blieb gestern nachmittag — trotz des immerhin günstigen Wetters — tm Vergleich zu dem der früheren Fahre wesentlich zurück. Viele Geschäfts leute hatten ihre Läden gar nicht geöffnet — auch ein Zeichen der Zett. > —* Inspektion der Feuerwehr. Im Auftrag« der KreEbauptmannschaft Dresden fand am gestrig,« Sonntag dir Inspektion de« Frei». RrttungSkorpS Riesch sowie der Freiw. Feuerwehr OrtSteil Gröba durch Herrn Baurat Ortlopb, Dresden, statt. Al» Vertreter der Stadt waren anwcffnd di» Herren Stadträt« Han» und Dombvifi Nach Prüm " beider Wehren im Fußdlenft erfolgt« dt« Abnahme t-c einzelnen Geräteübungen der Riesaer Weh«) an welch« sich »in Feuerlöschangrlff auf «tn am UebungS» platz gelegene» Gebäude anschloß. Da» Urteil de» Heren Baurat Ortloph über di« Hebungen, sowie den dr» modernen Neuzeit entsprechenden Gerätepark war «tu seh» lobenswerte» und begrüßt« der Herr Inspizient vor alle» auch di« sich au» allen Kreisen der Einwohnerschaft znsammenftellend« Wehr. Mit den besten Wünschen für Weitrrentwickrluna unserer Wehr, sowie herzlichen Dan, für di« guten Leistungen nahm Herr Baurat Ortloph AR schied vom Freiw. Rettungskorv». — Wieder «tn Zeugnis «rnftrr.felbftlofer Arbeit der sich freiwillig in den Dienst de« VllgemeinwohlSund der Nächstenliebe stellende« Korporation« — Hierbei sei berichtet, daß am 15. Oktober der vt«ig«L Herr Töpfermeister Otto Schumann, auf «in« LäjäbrigL sowie der Steig,rzugfübrer, Herr Tischlermeister Al fr«! Steinbach, am 16. Oktober auf «in« SO jährig« DieasR »eit beim Freiw. R«ttung»korp» Riesa »urückblicken könnt«». —* Anton Günther-Abend. D«r Lande-ver^s Sächsischer Heimatschuß, der sich in Riesa durch seme Bor* träge bestens eingesührt hat, veranstaltet nächsten Sänger des Erzgebirges, der Volks länger, seine pr Lieder zur Laute vortragen und der ErzgebirgSdichter Wenzel, Chemnitz, Erzgebirgsdialektdtchtungen sp wird. Der Kartenverkauf beginnt am Donnerstag. —* Eine Milliarde für die Silber» Der Ankauf von Reicbssilbermünzen durch die Reich erfolgt vom 22. Oktober ob bis auf weiteres zum 1 ntz denfachen Betrage des Nennwertes. —* Wegen Ueberschrettung der Vut Höchstpreise ist bestraft worden die WirtschastSbes ehesrau Alwine Müller tti Betersdorf zu 200 N0 Geldstrafe. i —* Durchführung der Schutzhaft. richtsnstelle in der StaatSkanzlet teilt nrit: Noch Sv treten des Ausnahmezustandes ist in Sachsen eine von Personen in Schutzhaft genommen worden. TaS A Ministerium hat die ihm unterstellten Anstalten dura allgemeine Anordnung darauf hrngewiesen, daß nach! graph 6 des Gesetzes, betreffend die Verhaftunsen Aufenthaltsbeschränkungen vom 4. Dezember 1916 den ttr Schutzhaft Genommenen, nur solche Beschränkungen auf erlegt werden dürfen, die zur Sicherung des Haftzweck« und zur Aufrechterhaltung der Ordnung tn der Aiffrau notwendig sind und daß ihnen in diesen Grenzen ein Recht auf alle Bequemlichkeiten und Erleichterungen zusteht. —* Der Meist betrag der Postanweisungen. Postanfträge und Nachnahmen aus dem Ausland f«- wie der Meistbetrag der Nachnahmen auf Postpaketen und Postfrachtstücken aus Deutschland nach dem Ausland ist, bis auf einige Ausnahmen, auf 300 Milliarden Mark er höht worden. Soweit diese Tienstzweige vorläufig einge stellt sind, gilt die Erhöhung erst vom Zeitpunkt ihrer Wie deraufnahme an. Zu den Ausnahmen gehören Luxemburg (ISO' Milliarden), Polnisch-Oberschlesien «Postanweisungen 500 Millionen, Postaufträge und Nachnahmen wie im inneren deutschen Verkehr), Portugal (500000 Mark!. — 40000 Arbeitsuchende in Dresde» Ter Arbeitsmarkt in Dresden bot nach einem Bericht des öffentlichen Arbeitsnachweises in der Woche vom 13. bis 19. Oktober das gleiche ungünstige Bild wie in den Vorwochen. Tie Zahl der Arbeitsuchenoen ist un aufhaltsam im Steige», so daß der Bestand 40000 erreicht hat, während die Unterbringungsmöglichkeiten abermals geringer geworden sind. Fn immer stärkerem Umfange be finden sich unter den Arbeitsuchenden bisher selbständige Gewerbetreibende, vor allem kleinere Handwerker, wie Maler-, Schuhmachcr-, Klempner- und Tavezierermeister, denen aus Mangel an Betriebskapital die Fortführung ihres Geschäfts unmöglich geworden ist. Fn der Industrie hatte einzig die Zigar°tt-nbranche einigen Bedarf an Aus hilfskräften. Landwirtschaft und Hauswirtschaft weisen ein steigendes Ueberanqebor an Arbeitskräften aus. —" Der Ersatzbetrag für P ost Pakete oh»« Wertangabe ist auf 140 Millionen Mark für j- 500 Gramm der ganzen Sendung und für eine eingeschrre- bene Sendung auf eine Milliarde erhöht worden. Tie neuen Sätze gelten für die vom 20. Oktober ab aufgelie ferten Sendungen. —* Haltlose Gerüchte. Die Nachrichtenstelle in der StaatSkanzlei teilt mit, daß die Meldung, „m Hohen stein-Ernstthal seien jetzt von den Kommunisten Geisellisten ausgestellt worden, auf denen die Namen einer ganzen Reihe von Industriellen, Kaufleuten und anderen politischen Persönlichkeiten stehen, die bei bestimmten Ge legenheiten von den Kommunisten als Geiseln verhafte! werden sollen, falsch sei. Diese Meldung verdankte ihr Da sein bloßen Gerüchten, denen, wie die eingehendsten Nach prüfungen ergeben haben, jede Unterlage iel;le. Tamil dürfte auch erklärt sein, weshalb die Bemühungen um ein größeres ReiMtvedvauia-bot. von denen die K»Ltnno»k>e.
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