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- Erscheinungsdatum
- 1923-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192310025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-02
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Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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»kürzen. Des-alv soll den -über«» «»«len au» da» drei, zehnte Schuljahr Mberprima) al» überflüssia und nicht mehr zeügemätz genommen werben. Dr. Wünsche gab in seinen wetteren Ausführungen seiner Ueberzeuanng dahin Aus druck, baß auch die künftig auf nur vier Schuljahre lOber- tertta bis Unterprima) beschränkten sächsischen höheren Un- terrichtSanstalten infolge der pädagogischen Fortschritte der sächsischen VolkSschullehrerschast ihre Aufgaben ausreichend erfüllen würden, wenn auch die höhere Lehrerschaft sich diese Fortschritte für die Ausgestaltung ihres Unterrichte» lAr- beitSschulgebanke) zu eigen machen würde. — Ehren malweihc Reserve-Fnf..Nea. 10S. kie Kameradschaftlichen Bereinigungen ehemaliger Ange höriger des Sächsischen Res.-Inf.-Reg. 102 begingen am Sonnabend und Sonntag die Enthüllung und Wethe eines Ehrenmales für die gefallenen Kameraden dcS Regiment» auf dem Dresdner G a rn is o nfrred Hofe. Die Pflicht der Pietät und der Wunsch, ehemalige Kameraden wtederzuiehen, hatte auch von auswärts zahlr iche Fest teilnehmer nach Dresden geführt. Am BegrüßungS- abend tm Städtischen Aussteiliingsvalast am Sonnabend begrüßte der letzte Führer des Regiments 102 cm Felde Generalmajor Fürstenau die Kameraden Und gab emen Rückblick über die glänzenden Leistungen vor dem Feinde. Am Sonntag vormittag 10 Uhr ging die Enthüllung und Weihe einer Gedenktafel an die Gefallene« des Regiments auf dem Garntsonfrlcdhofe vor nch. Pfarrer Bemmann-Groihsch hielt die Weiherede, in der er ausführte, daß die ehemaligen Negimcnlsangehörigen hier nicht nur zum Feiern und Lustigscin zusammengckommen seren, son dern vor allem, um die toten Kameraden zu ehren: sie sollten sie nicht vergessen. Nachdem die Gedenktafel in den Schuh der Friedhofsverwaltung übergeben war, wurde die Tafel Wit Kränzen geschmückt. Den ersten, einen wunder- oollen Eichenkranz, legte Baron o Bvrn namens des ehe maligen Königs Friedrich August nieder. Die Stocksche Kapelle spielte »Ich hatt' einen Kameraden" und „Morgen rot", woraus die ernste Feier mit dem Kremserschen Tank gebet ihren weihevollen Abschluß fand. Am Sonntag nach mittag V-5 Uhr begann, außerordentlich stark besucht, im großen Saale des Ausstellungspalastes der Festkommers. Pfarrer Bemmann hielt wieder die Festrede, der er den Text zugrunde gelegt hatte: Jsch hatt' einen Kameraden. General Fürstenau dankte dem gcschäftssührenten Vorstand für die umsichtige und hervorragende Ausgestaltung deS Festes. In das Programm des Abends waren auch einige Lieder eingcrciht, die von einem Doppelauartett des aus ehemaligen Unteroffizieren des Schützenregiments gebilde ten Gesangvereins Heimatgruß tonfckön vorgetragen wur den. Außerhalb des Programms hatten sich mit einigen Liedern zwei junge Damen, die Geschwister Nötzoldt, zur Verfügung gestellt: sie ernteten, wie alle anderen Vor tragenden, lebhaften Beifall. Zwei historische Märsche, der Kreuzrittcrmarsch und der Fehrbelliner Reitermarfch, vor getragen ans altdeutschen Heroldstrompeten, leiteten über zum Festball. — Ehrenmal weihe in Freiberg. Am Sonn abend und Sonntag fand in Freiberg die Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen des Jüger-Batl. 12, des Reserve-Jäger-Batl. 12 und des 16. Jn- fanterie-Regts. 182 statt. Viele Tausende von Ba taillons- bezw. Regimentskameraden, sowie Hunderte von Angehörigen der für das Vaterland Gestorbenen batten sich in der alten Bergstadt eingcfundcn. Auf den fünf größten Sälen der Stadt wurde am Sonnabend der Begrüßungs abend abgehalten, der überall durchweht war von einem echten Soldatengeiste. Im dichtgefüllten Tivoli-Saale hat ten sich die ehemaligen Kameraden des 1. Jäger-Batl. 12 zusammengefunden. Tic Festrede hielt Generalleutnant a. T. Graf Vitzthum v. Eckstädt, einstiger Kommandeur der 12 er Jäger. Tie von glühender Begeisterung getragenen Ausführungen sanden lebhaftesten Beifall. In gleicher Weise wurde Kenntnis genommen von einem Schreiben des Herzogs zu Sachsen-Altenburg, dem langjährigen Chef der 12 er Jäger. Musikalische Darbietungen unter der Leitung des ehemaligen Jäger-Obermusikmetkters Schäfer, sowie gesangliche und deklamatorische Vorträge erhöhten die Festesfreude. Der Regimentsstab und das 3. Bataillon mit 3. Maschinengewehr-Kompanie von 182 hielten ihre Be grüßungsfeier im Bayrischen Garten ab. Generalleutnant Franke, Teutschenbora, gedachte in zündenden Worten der Großtaten des im Weltkriege unbesiegten Regimentes. Im Mittelpunkte der Feier des 2. Bataillons 182, 2. Er satz-Bataillon 182 und 2. Maschinengewehr-Kompanie 182, die im Schwarzen Roß stattfano, stand die treffliche Rede des Majors Bunde, Leipzig, letzter Bataillonskommaii- beur im Felde. Der GedächtnisgotteSdien st am Sonntag morgen im altehrwürdigen Wettiner-Tom ver einigte eine nach vielen Tausenden zähl-ndc Kirchgemeinde- Superintendent Dr. Lehmann predigte m tief zu Herzen gehenden Worten über: „Tie Liebe höret nimmer auf!" — Ta mit Rücksicht auf den Ausnahmezustand eine offi- Nnd doch! -- Roman von Anny Wothe. 46. Fortsetzung. , Nachdruck verboten, (ivp.vrigdt bx Anny Wothe, Leipzig. „Um Gottes willen," sag ich, unwillkürlich im Wei terschreiten seinen Arm nehmend. „Tu sprichst ja von einer vollendeten Tatsache. Ist Rena wirklich so krank, daß es keine Hoffnung gibt?" Hasso sieht mich nut einem merkwürdigen Blick an, während er mir in den wartenden Wagen hilft, dann sagt er langsam, jede? Wort schwer betonend: „Es gibt keine Hoffnung, Jolande." Blick und Wort schneiden mir ins Herz — ich kann diesen Blick, diesen endlosen Jammer, der darin liegt, nicht ertragen. „Hasso." sage ich warm, unwillkürlich nach seiner Hand greifend, während der Wagen langsam aufwärts fährt. „Ser mcht so hoffnungslos, es wird und muß ja alles gut werden. Tag und Nacht will ich mit dem Tobe kämpfen, um RenaS willen — ich ringe ihm das Leben ab. Hoffe und vertraue." Wieder trifft mich, wie ich bei dem Hellen Mond licht gewahre, der seltsame Blick Hassos. „Zu spät, Jolande," sagte er, „zu spät!" Wie mich da» Wort ergreift. Sollte er Recht haben, sollte wirklich alles vergebens sein, o dann wächst ja riesengroß vor mir auf die Schuld, die mich martert, dann wird sie zu einem vernichtenden Dämon für mich, für mein ganzes Leben. Und während Hasso nut heiserer müder Stimme über Renas Erkrankung berichtet, fahren wir durch den glitzernden Mondenschein der stillen Äugust nacht zur alten Hasfenburg empor. Bon allen Zweigen tropft es wie flüssige Silberflut. Und in der Luft «in Tust, wie von letzten ersterbenden Rosen. Ich atme ihn in vollen Zügen, ich schwelge in dem Anblick der märchen haften Mondnacht, die mich berauscht, obwohl ich die schwar zen Fittiche des Todes vernehme, wie sie leise tm Nacht wind rauschen. „Rena erkrankte einige Wochen nach deiner Abreise," berichtet Hasso. „Ich nahm es erst nicht allzu schwer, weil ich glaubte, sie habe Sehnsucht nach Mama Jolande. Aber eines Tages kam Frau Dörte sehr besorgt mit der Nach richt, Rena habe Fieber. Ter herbeigerufene Arzt tat gleich sehr bedenklich, indem er cme schwere Lungenentzündung konstatierte. Sechs Wochen sind darüber vergangen — da rasende Fieber, welche- da» Kind vernichten muß, will vickt wetcbe». Ich ihre» SinbertzLantäktea rukt ki« wird»« lievtlxer NoN»rkur« (»mtlleli): SLV8VVV00 L Fernsprechmelbung, ohne Gewähr. ztelle Weihe de» Ehrenmales nicht möglich war, ko er folgten am Denkmal in den Johannisanlagen nur Kranz niederlegungen. —* Ein neues Erdbeben. Am Sonntag früh 2 Uh» 26 Mtn. 48 Sek. hat der Seismograph des Geophysika lischen Institut» der Universität Leipzig die ersten Aorläu- ferwellen eines Fernbeben» und etwa 9 Minuten später die Hauptwellen registriert. Tie ungefähre Herdsntfernuug be trägt etwa MW Kilometer. —" Zur Notlage der Presse. Der Verlag de» „Nossener Anzeigers" schreibt: Boni 1. Oktober ds. Js. ab erscheint der „Nossener Anzeiger" nur noch dreimal wöchentlich. Die schwere zurzeit über dem deutschen Zei tungswesen liea-nde Not zwingt auch uns, wre eS schon viele andere Tageszeitungen vordem getan haben und auch noch folgen werden, von der btsherigen fünfmaligen wöchent lichen Erscheinungsweise bis auf weiteres zu der dreimaligen übcrzugehen. — Bekämpfung der Bisamrcktte. D aS im mer mehr zunehmende Auftreten der Bisamratte rn Sachsen macht erforderlich, aus lgre erfolgreiche Bekämpfung hin zuweisen. Nack, dem hierüber erlassenen Sächsischen Ge setz vom 30. Juli 1923 (SGBl. S. 268) sind Grundstücks besitzer. Nutznießer u!w. sow e Iald- und Fischereibmcch- tigte in den Städten Großenhain, Riesa, Radeburg, den Landgemeinden sowie selbständigen Gutsbezirken — soweit letztere noch bestehen — wenn sle das Auftreten der Bisamratte beobachten oder sonst von ihrem Erscheinen Kenntnis erhalten, verpflichtet, dies unter Angabe von Ort, Zeit und anderen wichtigen Umständen d"r AmtS- hauptmannschast binnen drei Tagen anzuzcigen. Sie baben außerdem sofori die zur Abwehr und Vertilgung der Bisam ratte nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Amtshaupt- mannschast behalt sich vor. für den Einzelfall besondere Anordnungen zu «reffen. Die Gemeindebehörde, evt. diese mit den Nachbarorten kann dr- Vertilgung?- und Abwehr maßnahmen ans die Genie'-uden übernehmen und aie Grundstücksbesitzer uiw. zur Uebernabme von Kosten hier für heranziehen. Die Gememdeb-Hörden und Gen- darmeriebcamten haben die Bc'ämvsung der BÜamratte zu überwachen und Zuwiderhandlungen der Amtshaupt- mannschaft anzuzeigen. Wermsdorf. Nm dl« Gemeind« vor dem finanziellen Zusammenbruch zu bewahren und um die zur Deckung der Sozial-, Kleinrentner- und ferner Arbeitslosenunterstützung u. a. erforderlichen Mittel auszubrinaen, wurde im Gr- meinderat beschlossen, von allen Steuerpflichtigen in W»rm«- dorf und Hnbertusbnra eine Umlage zu erheben. Dir An gelegenheit soll sehr dringlich behandelt werden und wurde sogleich einem Ausschuß überwiesen. Meißen. Die Einweisung de« neuen Amt«haupt- mann«, NrickStagöabgeordneten Richard Scbmidt, erfolgt« gestern vormittag V,11 Uhr im GerhandlnngSsaale der Amtrhauptmannschaft durch Kreirhauptmann Buck, der den neuen AmtShauptmonn mit seinen Pflichten bekannt machte und ihn durch die Eidreformel verpflichtete. AmtShaupt- mann Schmidt dankte für da« ihm zuteil gewordene Brr- trauen und versprach, alle» daran zu setzen, um r« zu recht- fertigen. In der Erfüllung seiner Aufgaben zum Wohle de« Bezirk« werde er sich mit jedem treffen, der guten Willen« sei. Er sei sich bewußt, daß seine Aufgabe keine leichte sei, in einer Zeit wirtschaftlicher Not und politischer Gärung. Wa» an ihm liege, werde geschehen, um dir Not der wirtschaftlich Schwachen und die Not der Bewohner de« Bezirk« zu lindern. «Dresden. In der Nacht znm Sonntag wurde dem Direktor einer hiesigen Zigarettenfabrik kurz vor einer ge planten Autofahrt der Kraftwagen gestohlen. Tie Diebe flüchteten mit dem Wagen über eine der Elbbrücken dir Großenhainer Straße entlang, doch ereilte sie hier das Ge schick. Das Auto prallte mit solcher Gewalt an einen Pfeiler der Eisenbahnbrücke, daß es zerschellt« und einer der Diebe au« dem Wagen geschleudert wurde und ein Bein brach. Sein Diebergenosse ließ ibn. nachdem er ihn versteckt hatte, im Stich und entfloh. Ter Verletzte ist ein 22 jähriger Arbeiter au« Berlin. — Tie mit dem 1. Juli 1923 freigewordene Stelle de» städtischen Brand direktors ist durch Beschluß des Gesanitratr» mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 Herrn Stndtamt«baurat Ortloph übertragen worden. Branddirektor Ortloph, der bereits im April dieses Jahres vom Rate mit der Führung der Geschäfte beauftragt worden war, gehört seit dem 1. April 1910 der Dresdner BerufSscuerwehr an. Er ist gleichzeitig Vorsitzender des BezirkS-Feuerwehrverbande« Dresden und Kreirvertrcter sowie 2. Vorsitzender de« Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren. Bastei i. d. Sachs. Schweiz. Jahrzehntelang hat die Familie Lcukroth die Bastei — man kann wobl sagen — und immer wieder dich, so daß ich nicht anders konnte, als dich zu bitten, zu kommen. Daß es nur schwer gewor den ist, brauche ich wohl nichl erst zu sagen. Sei aber ver sichert, daß ich dich keine Minute länger als nötig hal ten werde." Wie Eis legen sich seine Worte nuf mein warmes, teilnahmsvolles Herz. Will er mir zugestehsn, daß mir die Hassenburg verschlossen, daß ich kein Recht mehr habe, dort zu weilen, nun Renas Schicksal sich entschieden? Ich fröstelte iir der warmen Nacht. Hasso bemerkt es und breitet sorglich die Wagendecke über meine Knie. Wie bleich er ist, und wie gealtert er erscheint. Ich blicke ihn scheu an — ich weiß nicht — ich fürchte mick vor ihm. Mit welch düsterem Forschen sein Blick mich trifft. Was will er nur von mÄ? Still und schweigen!» fahren wir durch den Park. Ein Flügel der Hasfenburg ist hell erleuchtet. Auch in der großen Halle, die wir jetzt betreten, brennt Licht. Wie am Abend meines Hochzeitstages, an den ich immer denken mutz, steht die Dienerschaft versammelt, aber heute schreite ich nicht gleichgültig vorüber wie damals, deute grüße ich sie wie Boten der Heimat. Und als Frau Dörte sich über meine Hände beugt und aus ihren kalten Augen warme Tränen fallen, da ist es mir, als wäre ich da heim, und doch bin ich von heute an auf der Hasfenburg der fremdeste Gast. „Wie geht es Rena?" frage ich dis alte Frau. „Kann ich zu ihr, jetzt gleich?" Frau Dörte- Blick sucht Hassos Auge. „Rena scheint ein wenig zu schlummern," sagt sie ausweichend. Hasso reicht mir den Arm. „Tu mußt erst ein wenig auSruhen von der Reise," entgegnete er be stimmt. „Ich kann nicht, ich mutz erst das Kind sehen," rufe ich leidenschaftlich ans. „Ist Schwester Marie bei ihr?" fragt Hasso. Frau Dörte nickt. „So ist Rena gut versorgt. Komm jetzt, Jolande, niinm wenigstens eine Tasse Tee, ehe du Rena siehst." Wie eindringlich und sanft seine Stimme klingt, so Hatz ich ihm folge. AIS ich an seinem Arm meine alte Turmstube be trete, in der die rote Lampe so gemütlich brennt und der Teekessel summt, ist cs mir, als müsse ich aufschluchzen vor Ouat und Weh. Aber ich bezwinge mich mit eiserner Kraft. Er soll nicht die dummen Tränen sehen, die me n Herz weint. Sin Wm! Hallos vers-eiu-t di« rieaerklbaft- er vetrent. Ihr, besonder« dem verstorbenen Pächter Leukrot- sen., danken di» Besucher der Sächsischen Schwei» viel; «1 entstanden neue Looierbänser, die sogenannte KöniaSterraffe, neu» Au«sicht«punkte, Teichanlaae. eine Vibliot-ek u. a. m< Unablässig bat seinerzeit der Verstorben« für di« Ent wicklung diese« Glanzpunkte« der Sächsischen Schwei» g«. sorgt, und dann baben di« Söhne da» Werk im Sina« des Vater« wettergeführt. Tausende von Verbänden und Ver einen baben birr Fest« gefeiert und ihre Mitglieder haben den Mubm der Bastei in alle Land« getragen. Jetzt nun sind die Pächter au-g»schi»den, da sie die neuen Bedingungen de« Ministerium» in unserer Zeit der Not und Sorg« »n übernehmen sich außerstande fühlte». * Hainichen. Im Lagerschuppen der Verbandstoff fabrik Kermr« brach Feuer au«, da« den ganzen Schupp«« mit seinem wertvollen Inhalt vernichtete. Freiberg. Der „Freib. An»." berichtet: Am Sonn tag abend batte st» ein« Anzahl beurlaubter Reichswehr soldaten nach der ,,FrI«den«burg" »ur Tan»musik begeben. Während sie im Saale wetlten, sammelt« sich vor dem Tan»lokal «Ine Meng« an, di« den Ab»»g der Reichswehr soldaten fordert». Dies« verließen gegen 11 geschloffen de» Tan»saal. Die Menge bedroht« di, Soldaten mit Zaun»- latten, di« man von einem benachbarten Gartengrundstück abgerissen hatte. Die Soldaten setzten sich mit dem Seiten gewehr energisch »ur Wehr. Dabei wurde der Schloff« Berndt durch einen Stick schwer verletzt. Ein Mann de» Reickrwehr erlitt eine leichte Verletzung am Kopf. Die Soldaten begaben sich nach der Kaserne. Da einer ihrer Kameraden fehlte, wurde zu seinem Schutz« von de» Kasern« «in stärkere« Kommando abgesandt. Ta» Kom mando fand den Platz gerüunit. Annabrrg. Dem amtlichen Berichte dr« Rate« de» Stadt Annaberg über die blutigen Zusammenstöße am 26. September ist zu entnehmen, daß ei» Bankbeamter ge tötet wurde. Auf der Polizeiwache und im Turnhallen- arnndstück wurden 25 Personen, dir Schlitz-, Hieb- und Stichwunden daoongetragen hatten, durch Aerzt« und Sanitäter verbunden. In da« Krankenhau« wurden 4 Verwundet» ringeliefert, ander« Verletzt« wendeten sich unmittelbac an Aerztr oder begaben sich in ihre Wohnung, Schußwunden wurden »»nächst bei 6 Personen festgeftellt, Im Ltadtmaldr sind etwa 20 junge Bäum« abgebrochen worden. Von einem Lattenzaun des Eckgrundkrücke« der Partstraße sind etwa 25 Latten abgebrochen worden. Di« weitere Feststellung der Vorgänge ist in di» Hände der Slaatranwaitickast Cbemuitz gelegt worden. * Leipzig. Da« Gesamtuiinistrrium bat auf Vor schlag de« Justizministerium« den Laudgerichtsdirrklor beim Landgericht Leipzig Richard Georg Eudrrlein vom 1. Okt. d. I. an »um Präsidenten dr« AmtrgerichtS Leipzig »rnannk Neuere Nachrichten und Telegramme vom 2. Oktober 1923. Eine deutsche Protestnote. Berlin. Es ist beabsichtigt, wegen der Vorfälle in Düsseldorf und des Eingreifens der französischen Truppen gegenüber der deutschen Schutzpolizei bei der französischen Regierung Protest einzulegcn. Tie zu erwarienoe Protest note wird sofort nach Eingang der nöligen amtlichen Unter lagen aus Tüsseldorf, die bei den Verkehrsschwie'.lgkeitt» mit den besetzten Gebieten immerhin noch einige Zeit auj sich warten lassen werden, nach Paris abgesandt weroen. Das Verbot des „Völkischen Beobachters". Berlin. Wie das „Berliner Tageblatt" ersahrt, wirk bas Verbot des Münchener „Völkische* Beooechters" streng durchgesührt werden. General von Lossow Hai Len Beseht erhallen, falls Las Blair iein Er cheinen nic.)t eimrelll, die Druckerei durch Reichswehr besetzen zu lassem Schwerverletzte ans Düsseldorf in Aachen nniergcbracht. )l Aachen. Wie wir erfahren, sind gestern nacht von den ans Tüiicidorf znrückgcsührten Aachener Londerbünd- lcrn in bas hiesige Lniseubospital viel Schwerverletzte einac- lieserr worden. Trei weitere Per'vncn, nnier denen sich gleichfalls ein Schwerverletzter befand, haben sich nach An legung eines Verbandes in ihre Wohnungelt begeben. Brand eines Munitionslagers in Bulgarien. )l Prag. Gestern gerier aus bisher unbekannte^ Gründen ein Heulager bei dem Baknhc-fe Vratza in Brand. Ter Wind dehnte das Feuer raich aus, welches sich auf ein in der Nähe befindliches Munirwnsu ger ausbrsitcte. Tiefes flog in die Luit. Turch die dadnrca entstandene Panik war ein Lolchen des Brandes unmöglich geworden. Mehr als ein Trinel der Siadr einschließlich der Muuiuvns- besrände sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Es sind auch einige Menschenopfer zu beklagen. Ter Sachschaden ist sehr bedeutend. selbst nimmt mir den Reifemaniel von den Schultern, und dann bereuet er selbst den Tee und reicht mir die gefüllie Tasse. „Ich bitte dich, trink, Jolande," gebietet jeine Stimme. „Tu machst dich noch krank und du mußk, du mußt jetzt test sein, hörst du?" Was war das? War da? Schreckliche etwa schon geschehen? Mit großen, erschreckten Augen sehe ich ihn an. Tann trete ich zu ihm, und meine Hand ans seine Schulter legend, frage ich leidenschaftlich: „Sag mir die Wahrheit, lebt dein Kind?" Er erbebt unter dem leichten Truck meiner Hand — und ich kann es mir denken, wie unangenehm ihm jede Berührung von der Frau fein muß, die Schuld daran trägt, daß sein Kind leiden muß. „Rena lebt," sagt er, aber eS klingt wie unterdrückte Heftigkeit in seiner Stimme, als er jagt: „Tu mußt dich aber erst stärken, tehe wir geben können Trink." Und gehorsam trinke ich eine Tasse Tee und noch eine, die er mir reicht. Und dann gehen wir hinab. Im Vorzimmer begegne« wir der frommen Schwester, die sich bisher mit Frau Dörte in Renas Pflege teilte. „Schläft Rena?" frage ich sie. „Nein, sie wacht und wartet wie immer auf ihr» Mama." Mir klopft das Herz bis zum Halse, als ich über die Schwelle trete. Einen Augenblick ist eS dunkel vor meinen Augen Ter matte Schein der Amvel, die von der Decke herabhängt, gibt nur ein ungewisses Licht, aber es genügt, um zu er kennen, daß die kleine Leidensgestalt, die dort mit fieber roten Wangen vor. mir liegt, nur noch ein Schatten de» einst so blühenden Kindes ist. Tie Augen, die so übernatürlich groß und glänzend erscheinen, irren flackernd umher. — Ich brauche all meine Kraft, mich beim Anblick des Kindes zur Ruhe zu zwingen. Hasso ist zu ihm getreten. Seine Hand legt sich beruhigend auf das fiebernde Köpfchen der Klemen. „Rena", sagt er leise und innig. „Rena, hörst du mich? Denke nur, Mama Jolande will kommen — ste ist schon hier — sie will bei dir bleiben." „Mama Jolande?" Wie ein Schrei bricht eS von Renas Lippen. Der kleine abgemagerte Körper fliegt empor und mit strahlenden Augen strecken sich mir die Kinder ärmchen entgegen. .. «Mama Äolande. ach Mama.ZskmdeK<
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