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- Erscheinungsdatum
- 1923-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192309262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-26
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Monat
1923-09
-
Jahr
1923
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Der Landesverband Sächsischer Feuer- wehren dielt am 23 September tin WrnschaftSsaale der Firma EI. Clauß Nachfl. in Plaue bei Flöha seine all- jährliche Abgeordneten-Tagung ab. der am Sonnabend eine LandeSauSschußsitzung und ein glänzend ver- lausener BegrüßunaSabeno im Aastlws Loren, in Flöha vorauSging. Die Abgeordnetentagung war aus allen Teilen deS Landes stark beschütt und war sichtlich ge tragen von dem festen Willen, die Sache der Freiwillige» Feuerwehren trotz aller Schwierigl-iteu wirtschaftlicher Art zu pflegen und zu fördern im Sinne der. alten Devise: „Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr." Kammerrat Reiche beleuchtete die durch die Geldentwertung erschwerte Geschäftsführung des Verbandes und machte eine Reihe Vorschläge zur Neberwindung dieser Schwierigkeiten U. a. gab er bekannt, daß es gelungen ist. in Herrn Ernst Albrecht, Bautzen, einen Vcrbaudssekretär iin Nebenamt zu gewinnen, so daß die unbedingt nötige Arbeit des Ver bandes im Interesse eine- gut organisierten Feuerschutzes aufrecht erhalten werden kann Nach einem durch den Vor sitzenden weiterhin gegebenen Bericht über den 19. deutschen Feucrwehrtag in München beschäftigte sich dre Versamm lung eingehend mit einer vom Brandinspektor Frank. Leipzig, erläuterten Neugestaltung des Grundge setzes deS Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren Tic wesentlichste Neuerung dieses Gesetzes ist Vie Aufnahme von je.einem Beamten der Berulsfeuerwehren der Städte TrcSden, Leipzig, Elreminß, Plauen und Zwickau in den Landesausschuß. Weitere neue Bestimmungen sind die Ein tragung deS LandesansschnsseS in das Verein? regist-r und die Zulässigkeit der Zulammenschlicßuug von BczirkSver- bänden zu Zreisverbänden inneri-alb einer krelSbaupt- Mannschaft. Nach Mchtigsprechung deS Kassenberichte? be schloß man, für das letzte Quartal des laufenden Fahre- eine bis spätestens 1. November zu leistende Soudersteuer von 1 Goldpfennig nach einem Tollarstand von IM Mil lionen Mark (250000 Mark) pro Mann für die Zwecke deS Landesverbandes zu erheben. Weiter wurde beschlossen, in einer längeren Eingabe an die Regierung und die Brand- Versicherungskammer die Wünsche des Landesverbandes be züglich der Prämien sür Löschhilfe u. a. in. zu unterbreiten * Mügeln bei Oschatz. Da di» vorhandenen Kohlen sür den kommenden Winter in der Schul» bei weitem nicht reichen, di» Beschaffung weiterer Kohlen der Stadt aber jetzt unmöglich ist. müssen im Unterricht wesentliche Arnde- rungen Platz greifen, insbesondere soll der Unterricht Mon tag« und Sonnabend« überhaupt auSkallen, dafür aber an den übrigen Tagen die Scbulränm» voll nuSgenützt werden. Fn viele» Gemeinden ist wegen ttohlenmongel« mit völligem Schulschluß »u rechnen. Di« Kartoffelferien sollen auf Wunsch der Slternvcrtreter nicht verschoben werden, da di» jetzige wirtschaftliche Not iS gebieterisch fordert, daß die Kinder zur Kartoffelernte den Eltern zur Verfügung stehen. Angeregt soll di« Schließung de« Kochuntrrricht« der Be rufsschule werden. Dresden. Am Sonnabend und Sonntag zogen Ko lonnen von 30 bis 40 Mann aus Dresden, den westlichen Vorstädten und dem Plauenschen Grunde nach den um liegenden Dörfern, um billige Lebensmittel einzukaufen. Dabei kam eS verschiedentlich zu ernsten Zwischenfällen. So wurden Hühner eingefangen, Brot und Butter „reaul- riert". Bei Unkersdorf wurde die Gesellschaft gestellt, ihre Namen ausgeschrieben und dre Vorgänge der Staatsanwalt schaft zur weiteren Verfolgung übermittelt. Dresden. Am Montag abend kurz nach lO Uhr trat infolge einer Störung im Kraftwerk in der inneren Stadt eine Unterbrechung der Stromzuführung für die Beleuchtung und die Straßenbahn ern. Ucbecall, auch in der Over, im Zirkus, in den Gastwirtschaften usw. wie in den Privatwohnungen, blieb der Strom etwa 10 Minuten lang aus, wodurch alles in tiefes Dunkel versetzt wurde. Auch die Straßenbahn war so lauge stillgelegt. Glück licherweise konnte die Ursache zu der Betriebsstörung ver hältnismäßig rasch beseitigt werden. Mit den Demonstra tionen der Erwerbslosen hatte diese Störung nichts zu tun. Zittau. Am Montag vormittag demonstrierten jugendliche Erwerbslose während einer Ratssitzung vor dem Rathause. Der Emvsang einer Abordnung wurde vom Oberbürgermeister abgelehnt, Darauf versuchten die De monstranten ins Rathaus cmzudrlngen, wurden aber von der Polizei zerstreut. Im weiteren Laufs des Tages durch zogen die Erwerbslosen die Straßen und wollten Hotels, Eafßs und Läden zum Schließen veranlassen. Die Polizei machte dem Treiben ein Ende und verhaftete einen De monstranten. Darauf versammelte sich die Menge wieder vor dem Rathause, um die Herausgabe eine? Verhafteten zu verlangen. Abends 8 Uhr mußte die Schutzpolizei er neut mit Gummiknüppeln eingreifen. Waldheim. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich Montag vormittag in der 12. Stunde auf dem Bahnkörper der Chemnitz—Riesaer Eisenbahnlinie in Heiligenbornrr Flur. Die auf einem Gute beschäftigte Frau Rößger aus Kriebethal wollte «in» auf den Bahngleisrn berumlaufende Kalbe heruntertreiben, al« im selben Augenblick ein Güterzug herankam und sowohl die Frau als auch die Kalbe erfaßte und überfuhr. Die tödlich verletzte Frau wurde zunächst nach dem Heiligenbornrr Gasthof gebracht und von da nach der hiesigen Friedhofrhalle überführt. Der Gatte und «ine zahlreiche Kinderschar trauern um den Tod der auf so tragische Weise aus dem Leben abberufenen Frau. Chemnitz. Tie sozialdemokratischen Chemmtzer Hun dertschaften veranstalteten am Sonntag vormittag in den Straßen der Stadt eine Demonstration. Um einen ge ordneten militärischen Eindruck zu erzielen, marschierten sie ohne Kopfbedeckung. Auf dem Künmsplatz fand die Parade statt. Vom Balkon des Neuen Theaters hielt der sozial demokratische' Landtagsabgeordnete Max Müller eine An sprache. Er betonte, die deutsche Republik sei in Gefahr. Ueberall gründeten die Bürgerlich >u Zirkel und Korpora tionen, die gegen die Republik gerichtet seien. Von den Und doch! Roman von Anny Wothe. 42. Fortsetzung. Nachdruck verboten. EopxriM d? Anny Wothe, Leipzig. Auch nicht die Fülle von elektrischem Licht, das jetzt in der Leipziger Straße blendend mein Auge trifft. Ach möchte schlafen, schlafen, um nie mehr zu erwachen. Wie schwer doch das Leben ist! Ich hatt's nie ge dacht, nie geglaubt! Tie Tage eilen und die Wochen fliehen, und grau liegt das Leben vor mir. An Mama und Telia habe ich geschrieben und versucht, ihnen den Schritt, den ich tun mußte, zu erklären. Mama schweigt sich aus — kein Wort der Liebe, der Verzeihung, deS Verstehens! Telia schrieb nur ein paar Worte und ich muß sie wieder und immer wieder lesen. Sie schreibt: „Liebstes Kind! Tu bist eine kleine Törin, aber eine liebe, süße. Gehe nur immer deinen eigenen Weg — ich weiß — ich fühle es, daß er dich zuletzt die rechte Bahn führen wird. Unsere Hochzeit war ganz still und klein. Wir flie gen nun hinaus in die Weite. Hasso war ganz und gar unser Bruder. Er ist doch ein prächtiger Mensch. Rena hofft mit gläubiger Zuversicht aus Mama-Jolandes Wiederkehr, wenn sie gc- Auf dl« erneut vororbrachten vedenkeu do Herrn Stadt». John«, daß durch di« Steuer «in Ueberschuß «rzlelt nwrden könne, erwiderte der Herr Bürgermeister, daß man aerade au« diesen Bedenken heran« versuchen müße, di« gebotenen Einnahmemöalichkeiten voll zu erfassen, da del einer-teilweise» Besteuerung di« Tinhebungskosten dieselben seien, der Ertrag aber naturgemäß erheblich geschwächt werde. Nachdem noch di« Herren Gtadtvv. Bi Hing, Richter und Schön born sich »u der Vorlage geäußert batten, erklärte» die Herren Vize-Dorst. Tröge kund Stadtv. Beier, daß sie trotz der angeführten Gründ« gegen «in» Besteuernng der alkoholfreien Getränke stimmen müßten. Die hiernach erfolgte Abstimmung ergab di, Annahme derRat«vorlage gegen 7 Stimmen. Somit ist di« Besteuerung auch der alkoholfreien Getränk« h«schloff«n. —* Kirchenmusikdirektor Fischer im Ruhe stand. Mit Schluß de« Monat« tritt ein treuvrrdienter Kirckenmusiker, Herr Kirchenmnsikdirektar Theodor Fischer, in den Ruhestand. Er gibt sein Amt auf, weil er auf Grund de« Gesetzes nach Erreichung de« 65. LebenS- labre« vom Schuldienst« znritcktreten muß und dadurch jede Verbindung mit den Chorknaben verliert. Gelt dem Jahr« 1895 wirkte er al» Kantor ach der Kloster- n nd Trinitati«» kircbe. Da« Konsistorium verlieh ihm den Titel Kirchen musikdirektor. Fischer war rin treuer Hüter de« reichen Schatze», de» die Kirchenmusik darstellt. Er trat an die Oeffentlichkeit mit Anfführnngen der „Schöpfung", de« „Messias", de« ..Elia«", der „Johannisvassion", der ,,^-vnr- Meffe" von Schubert «. a. lind selbst bis In di« neueste Zeit, di« unsere Kirchenmusik infolge der wirtschaftlichen «nd politischen Verhältnisse vor groß« Hindernisse und Hemmungen stellte, verstand er e«, auf Grund reicher Er fahrungen, kirchlichen Feierstunden die künstlerisch« Weih« »u geben. Mit ihm scheidet ein Mann an« seinen Aemtern, der auch große persönliche Vorzüge besitzt: eine erfrischend« Offenherzigkeit, ursprünglichen Humor, wahre Hilfsbereit» schäft und Kollegialität. — Die Verabschiedung Fischer'« au« seinem Ktrchenamt« erfolgt am kommenden Sonntag <m Hauptgottrsdlrnste. Nm Freitag abend veranstaltet er «in« Abschiedsvesper bei freiem Eintritt argen Lösung eine« Programm«. Möcht« »ine zahlreiche Gemeinde ihre Verehrung für den Scheidenden durch den Besuch bei den Veranstaltungen »um Ausdruck bringen! ! —* Eisen bahn tarife für Kartoffeln. Neben den vom 1. September d«. IS. ab in Kraft getretenen, Wetter ermäßigten An«nahmetarifen für frisches Obst und frische Feld« und Gartenfrüchte in Wagenladungen läßt die Reichreisenbahnoerwaltung auch sür Kartoffeln die besonderen AuSnabmetarif« 10 und 13 unverändert weiter bestehen, deren Sätze weit unter den Selbstkosten der Eisenbahn liegen. Kartoffeln in Wagenladungen werden zu V« der regelrechten Fracht befördert. Die Fracht für Kartoffeln bei Aufgabe al« Frachtstnckgnt wird zu de« wirklichen Gewichts nach den Frachtsätzen der ermäßigten Stückgutklasse berechnet. — Ein neuer „ D e n t s ch » r T a g ". Am kommen den Sonntag soll ein Deutscher Tag in Bayreuth stattffndrn. Wie r« beißt, wird auch bei dieser Gelegenheit der Führer der Nationalsozialisten, Adolf Hitler, ein« Ansprache halten. — Abschaffung der Eisenbahn-Abonne ment«? Wie von gutuntrrrichteter Seite mltgeteilt wird, sind im Reichsverkehrrministerium dir Beratungen darüber, ob die Wachen- und Monatsabonnement« bei der Eisenbahn abzuschaffen sind, noch nicht abgeschlossen. Wenn sich di« Reichsbahn zn der Abschaffung entschließen sollte, so tut sie rS in der Erwägung, daß für ein nach kauf- männtschen Gesichtspunkten geleitete« Unternehmen die Abonnement« unhaltbar sind. —sek. Der neue Führer der sächsischen Ge- meinschaitsbewegung. Anstelle des kürzlich verstor benen Kaufmanns Scharwächter-Leipzig ist nunmehr Mis sionar a. D. Böhme-Dresden zum Vorsitzende» de« Brüderrates der landeskirchlichen Gemeinschaften gewählt nwrden. — Die „Dresdner Volkszeitung" für die Soldaten verboten. Wie da« sozialdemokratische Organ mitteilt, ist auf dem Truppenübungsplatz Königs brück ein Schriftstück auSgchängt, wonach durch „DivifionS- Tagerbeschl 440, Stabrbefehl 24. 9. 1923", auf Grund de« 8 36 de« Wehrgesetze« die „Dresdner Volkszeitung" für alle Soldaten der Wehrmacht vom Reichswehrminister ver boten worden ist. —* Die Entwertung der Stiftungen. Di« vom Ministerium für Volksbildung aus Stiftungsmitteln zu zahlenden Jahrgelder und Unterstützungen können, da die Vortokosten die in Betracht kommenden Beträge weit übersteige», nur noch dann gezahlt werden, wenn ihr« Ab hebung bei der Ministerialkassr unmittelbar erfolgt. —* Sächsischer LandeSrlterntag. Trotz aller Wirtschaftlichen Schwierigkeiten soll die Tagung de« Lander verbandes der christlichen Eltrrnvrreine am 29. und 30. September in Leipzig stattfinden. Superintendent Oberkirchenrat 0. Cordes wird in der ThomaSkirche di« Festpredigt halten. Für den Abend lind verschieden« Borträge vorgesehen. —* Auflösung der Vereinigung „Deutsche Flagge". Die Vereinigung „Deutsche Flagge" mit dem Sitz in Leipzig ist sür da« Gebiet des Freistaate« Sachsen Mit allen Ortsgruppen auf Grund des Gesetze« zum Schutze der Republik vom Ministerium des Innern verboten und aufgelöst morden. — Viebverwertung«ars«llschaft Ober lausitz. Die Gründung einer Viehoerwertungrgesellschaft Oberlausitz ist in Bautzen von den Mitgliedern de« Rinderherdbuche«, Abteilung Oberlausitz, denen de« Herd buches für das veredelte Landschwein und den Pferde- zücbtern vorgenommen worden. Der Verkauf findet in der Husarenkasern« statt, di« dazu gepachtet worden ist. Sie hofft auf meine Wiederkehr? Lächerlich, als ob ich nicht längst alle Brücken hinter mir abgebrochen hätte. Unserem alten Justizrat in der Heimat habe ich Anweisung gegeben, auch nach außen hin das Band zu lösen, das mich an Lasso knüpft. Zuerst fühlte ich mich frei und leicht nach geschehener Tat, aber jetzt ist es mir zuweilen, als trage ich eine Bergeslast auf meiner Seele. Immer muß ich daran denken, wie Hasso den Schritt, den ich getan und den er doch selbst wünscht, aufnehmen wird. Als ich meine Reisetasche öf ne, war das erste, was mir entgegenfiel, eine größere Geldsumme, um mich wohl gegen äußere Rot zu schützen. Ich lächele bitter, wie er an alles gedacht. Der Gedanke mag ihm wohl peinlich sein, daß eine Baronin Hassenburg allein in der Welt ohne Geld umherrrrt. Ich habe ihm natürlich sofort das Geld zurückgesaiidt — ich mag nichts von ihm — nein. Heute kam em Brief vom Justizrat. Hasso willigt in die Scheidung, wenn ich darauf bestehe, und überläßt es unserem Beirat, alles nach meinen Wünschen zu ordnen. Meine Seele jubelt, und doch ist mir, als müsse ich Tränen weinen, tiefe, heiße, nie versiegbare Tränen. Ich sitze in meinem Stübchen. Hoch liegt es und welt fern, weitab von der Riesenstadt und ihrem Getriebe. Nur auf Giebel und Dächer fällt mem Blick, und einen schmalen Streifen des lichtblauen Himmels kann ich erschauen. Eng und klein ist mein Heim, aber ich bin reich, ich bin allein, ich bin frei! « Und doch drückt mich der Gedanke an die Zukunft. Mein kleines Kapital schmilzt mehr und mehr zmammcn — kaum der dritte Teil ist, trotz eifriger Einschränkung, — taum der dritte Teil ist, trotz eifriger Einschränkung, Wehe aber denjenigen, denen so grausam »um L« »och Hbria. Wm jchwer M,«L doch, Geld »u verdiLveu- v-wußtletn -ckommtUois E. wag L» aM» - Neueste Nachrichten und Telegramme vom 26. September 1923. Neue AeitungSverbote. * Gelseükirchen. Tie französische BesatzungSbehörd« hat folgende Zeitungen für das gesamte besetzte Gebiet verboten: Tie Koblenzer Zeitung bi« zum 2. Dezember und die Neukirchner Zeitung bl« zum 20. Dezember. Ein Poftauto in den Achensee gestürzt. )( Innsbruck. Den Blättern zufolge ist gesterr nacht «in Personenauto des Postbotel« in Achrnkirckrn auf der Heimfahrt von Jrnbach in den Achensee gestürzt. Der Lenker de« Wagen» war tot. Ter ,in»ig« Fahrgast konnte gerettet werden. Berstärknng der Jngenieurkommission. * Genf. Der .Matin" meldet: Ter Chef der Ruhr und Jngenieurkommission ist nach Pari« berufen worden. Soweit Informationen vorliegen, soll sofort nach Aufgabe de» passiven Widerstandes di« Jngenieurkommission an der Ruhr auf 400 leitende Ingenieure verstärkt werden, um die intensive Ausbeutung des Ruhrreoiers sür Reparation«- zwecke vorzubrreitrn. Großes Erdbeben in Persien. 'London. Tas Rcuterbüro meldet aus Teheran: In Budjrad (Provinz Choraffan) wurden am Tonuer«tag mehrere Dörfer durch ein Erdbeben völlig zerstört. 123 Menschen wurden getötet, etwa 100 verwundet. Tie Erd stöße dauern noch an. Alle meine Bemühungen, eine Stelle zu erhalten, waren vergebens. Alles ist überfüllr, ohne Examen nimmt man heutzutage keine Lehrerin. Sticht mal als „Stütze" traut man meinen Kenntnissen, und eine Empfehlung kann ich nicht aufweisen. Mr bleibt kaum etwa; anderes übrig, als Laden- oder Dienstmädchen zu werden, wenn ich nicht verhungern will, aber ganz gleich — ich nehme den Kampf auf. Besser noch ein geringes Los, als an einen Mann verschachert zu sein, den man nicht liebt. Meine Feder stockt. — Tausende schrecken nicht davor zurück. Tausende meiner Schwestern sind glücklich an der Seite eines Mannes, der sie weder versteht, noch liebt, weil sie Furcht haben, kleine erbärmliche Furcht, den Kampf mit dem Dasein aufzunehmen. Lieber bringe» sie ihr inneres Selbst zum Opfer, ehe sie ihre äußere Be quemlichkeit, ihre äußere Stellung daran wagen. Aber selbst, wenn ich Hasso liebte, hätte ich nicht aus- halten können an seiner Seite. Er, der mich nur gewählt, um eine Repräsentantin für sein Haus zu haben, seinem Kinde eine Mutter zu geben, der nur aus allerlei äußeren Rücksichten seine Wahl auf mich lenkte, der hätte mich ja verachten müssen, wenn ick geblieben wäre. Ach Mutter, warum hast du mir das alles nicht erspart! Warum war ich so töricht, m diese Heirat zu willigen! Weil eS täglich Tausende tun, weil so wenige den Mut haben, eine vorteilhafte Partie auszuschlagen, wenn sic ihnen geboten wird, uud weil ich auch zu den Frauen gehöre, die meinen, eine Herrat um jeden Preis sei des Weibes Bestimmung. Fernsprechmelbung, ohne »«währ. Kommunisten sagte er nichts. Tie Hundertschaften würden die Republik zu schützen wissen, sei «S im Guten, sei «S rm Bösen. Burgstädt. Die Todesstrafe des Mörders Fritz Ring ist ans Grund seine- Gnadengesuches vom Justiz ministerium in lebenslängliches Zuchthaus umgewandett worden. Er kratte eine Arbeiterin an- Burkersdorf am Eisenbahndamm zwischen Burgstädt und Cossen ermordet. Müblan bei Burgstädt. Ein bedauerlicher Unglücks fall ereignet« sich Montag vormittag gegen 11 Ubr an d« Straßenkreuzung der Staat«- und Darfstraß«. Ein Rad» katzrer kam in schnellem Tempo di« ft«il abfallend« Staat»« ftraß« an« Richtung Cbemnltz gefahren und fuhr in «in di« untere Dorsstraß« berauskommende« Personenauto. D«r Verunglückte erlitt dabei «inen schweren Echödelbruch und wurde besinn»ng«lor mittel« Unfallauto nach dem Stadt- krankenhau« Chemnitz gebracht, wo er am Abend verstarb. Da der Verunglückte'keine Au»wei«vavi«re und auch sonst nicht« bet sich bat, wa« zur Feststellung s«ln«r Personals«« führen könnt», ist er unbekannt. Ebersbach. Ter hier wohnende, nach Böhmen zu ständige Gelegenheitsarbeiter Schindler, ver alS gewalt tätiger Mensch bekannt ist, glaubte sich durch drei des Wege« koinmende junge Leute beleidigt und schlug auf diese em, wobei ihn sein Sohn unterstützte. Einer der jungen Leute wurde lo schwer mißhandelt, daß er besinnungslos zu- sammcnvrach und in das Hospital gebracht werden mutzte. Der vcrkfaftete Schindler konnte nur nut großer Mühe vor einer Lynchjustiz der erregten Mengs bewahrt werden. * Großhart m an »«dorf. Rittergutsbesitzer vo« Tarlowitz überwie« der Gemeind« 500 Zentner Kartoffel« zur Verteilung an Minderbemittelte. * Schwarzenberg. Die Methodistenkirche gewinnt im Erzgebirge immer mehr an Boden. Jetzt erhält auch di« Metbodiftrngemeindr in Antonrthal ein eigen«« Gotteshaus. Plauen. Als am Sonnabend auf dem Gelände del bei der Stadt gelegenen PiasrenguteS ein Kutscher land- wirtschaflliche Arbeiten verrichtete, näherte sich ihm ei» Trupp junger Leute und verlangte von ihm Kartoffeln. Als der Kutscher dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde er mißhandelt und dann mit den Händen auf dem Rücke« an einen Baum gefesselt. Außerdem wurde ihm ein Stroh knebel in den Mund gesteckt. Als der Unglückliche aufae- sunden wurde, hatte er das Bewußtsein verloren und mußt« nach dem Ncanlenhause gebracht werden. Auf den Feldern des Gutes wurden 60 Zentner Kartoffeln gestohlen und aus denen des Ritterguts Reusa, das der Stadt gehört, etwa 25 Zentner. Trotz des Einschreitens der Landespolizei wur den auch aus anderen Feldern der Umgegend Kartoffeldieb stähle begangen. Am Montag setzten rich die Diebstähle und die Belästigungen von Landwirten fort. Plauen. Die Stadtverwaltung steht sich infokg« Mehlmangrl« in die Zwangslage versetzt, schon vor der allgemeinen Aufhebung der öffentlichen Brotversorgung. die am 15. Oktober von Reichs wegen erfolgen soll, di« Ausgabe von Markenbrot rin,»stellen, und »war soll di« öffentliche Versorgung voraussichtlich vom 1. Oktober ab aufhörrn mit Autnahmr derer, die unterstLhunoSberechtigj sind. Dieser Kreis der Bevölkerung wird da« Markenbrot weiter erhalten. * Leipzig. Infolge der durch die Umrechnung der Koblenpreise auf Goldmark sich ergebenden gewaltigen KohlrnpreiSsteigrrung stellen sich die Preise für September für Ga« 9000000, für Wasser 4500000, für Elektr. 18000000 Mark. 'Leipzig. Dom Teiche im König-Albert-Park siud die beiden weißen Schwäne im Werte von einer halb«« Milliarde Mark gestohlen worden. 'Leipzig. Nach eingehender Prüfung hat d«r Rat beschlossen, dem Vorstand de« Diakoniffen-Kraakeuhans«« anheimzugrbrn, da« Tlakoniffen-Krankenhau« so schnell al- möglich zu schließen und nur di« Poliklinik gegen «in« von der Stadtgemeindr zu gewährende Entschädigung aufrecht zu erhalten. Di« im Diakoniffen-Krankenhause befindlichen Kranken sollen in den städtischen Krankenhäusern St. Jakoh und St. Georg untergebracht werden.
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