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- Erscheinungsdatum
- 1923-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192308255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-25
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Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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Alle praktischen Hansfranen wissen es längst, datz es zum Färben von Kleidern, Blusen, Gar dinen usw. nichts Bessere» gibt, als die weltberühmten echten Heitman«'- Farben, Marke FnchSkopf im Stern; darum nehmen sie keine ander». Heitmann s Farbe spart den Färber. Die Rot der Presse. Bet der Zeitnngsstelle dcS Reich-postamte» Haden biS 20. August IIS deutsche Zeitschristen «nd Zeitungen angezeigt, daß sie ab 1. Septem! er nicht mehr erscheine». Die Zahl bürste sich bis Ende treseS Monats noch wesentlich erhöhen. Als Grund der Einstellung des Erscheinens sind ausnahms los die unbezahlbaren Papterpreise und Buchdruckerlöhne anzusehen. Nach Ivjährtgem Bestehen hat der „Heidebote", der Lo kal- und VerkehrSanzelgcr für Langebrück, sein Erscheinen eingestellt. — Der „Üötzschenbrodacr Generalanzeiger" wird künftig nur noch dreimal wöchentlich erscheinen. Der Berliner „Lokalanzeiger" ist gestern nachmittag nach längerer Pause wieder erschienen, nachdem die zwischen der Firma Scherl und dem technischen Personal seit Monaten schwebenden Schmierigkeiten, die schließlich zur Aussperrung führten, eine Lösung gesunden haben. Neueste Nachrichten nud Telegramme vom 25. August 1023. Die ReichSregierung gegen Havenftrin. * Berlin. Dem „Vorwärts" zufolge beschäftigte man sich gestern mit der Angelegenheit Havenftein. Die Regie rung ist einmütig der Auffassung, daß Havenstein gehen muß. Da Hile not tut, wird voraussichtlich nach Rückkehr des Reichskanzlers der Reichstag einberufen werden, um diese Angelegenheit zu erledigen. Di« Einführung von Leben-mittel» in da- besetzte Gebiet abgabefret. )( Köln. Wie die „Kölnische BolkSzeitung" meldet, teilt die Handelskammer Düsseldorf mit. daß die Einfuhr von Lebensmitteln au« dem unbesetzten Gebiet jetzt von allen Abgaben und Formalitäten frei sein soll. UnterstütznngSgelder für Kriegerwitwe» und -Waisen geraubt. )( Düsseldorf. Bei einem Beamten de« KrieaSbe« schädigtenamte« wurden auf seinem Wege nach Oberkafsel von den Franzosen 8,3 Milliarden beschlagnahmt, die al« Znsatzrente für Kriegerwitwe» und -Waisen bestimmt waren. Die armen Schützlinge de« Fürsorgeamte«, die »um Geld- empfang bestellt und erschienen waren, mutzten wieder um- kehren, da die Kasse infolge der Beschlagnahme nicht zahlen konnte. Ttresemann bei Knilling. * München. Reich«kan»ler vr. Ttresemann trifft heut, mit dem ersten fahrplanmäßigen Zug in München ein unl wird sich dann mittel« Kraftwagens nach Mittelwald »uw bayrischen Ministerpräsidenten 0.-. Knilling begeben. 'Hitler sucht Hilf-trupprn in Oesterreich. * Wien. Ter „Wiener Abend" veröffentlicht aufsehen erregende Enthüllungen über Besprechungen österreichischer Nationalsozialisten und dein Führer der bayerischen Nationa listen, Hitler, dir angeblich dar Ziel eine» gemeinsamen Vormarsches nach Norddentschland zum geeigneten Zeitpunkt haben sollen. Wie da« Blatt weiter erklärt, haben di« deutsch-österreichischen Behörden alle Maßnahmen ergriffen, um einen Erenzübrrtrilt von bewaffneten Banden »« unterbinden. Günstig« Beurteilung der Kauzlerrede in den Londoner Blättern. )( London. Tie hiesigen Blätter veröffentlichen au«, sührlich die Rede des deutschen Reichskanzler« und Heden ihre besonder« glückliche versöhnliche Fassung sowie der Umstand hervor, daß der Reichskanzler den Franzosen ein» Verständigung in der ReparationS?rage nabetrge. Tie Zu rückweisung des Gedanken«, Tentschland könne durch di« Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und Eng land gewinnen, wird ebenfalls beachtet. Delia, die du kennst, ohne Freude, ohne Interesse arn Leben. Ich glaubte, du könntest an Hasso gut machen, was ich an fernem Bruder gefehlt, und es war mir, al» . müßte ich schützend meine Hände über euer Glück breiten, trotzdem ich weih, daß Mama nur äußerliche Gründe be stimmten, dich für diese Heirat zu gewinnen." Vie entgeistert starrte ich Delia an. „Dein Jugendfreund ist — bitte, foltere mich nicht, sprich doch!" „Arno von Hasscnburg!" Leise aufstöhnend barg ich mein Gesicht in Delia« Schoß. Auch das noch! Noch ein Band mehr, das unbarm herzige Fesseln um mich schlug. Delias Hand fuhr liebkosend über mein Haar. „Verstehst du jetzt, Kind, warum ich zittere, warum ich glaube, wenigstens Hassos Glück halten zu müssen, wrc ich einst das Arnos vernichtete? Willst du nur nicht dabei helfen, Hassos Glück zu bauen?" „Nein, Delia, ich kann nicht. Fordere alles, fordere mein Leben. Aber zwischen Haiso und mir gibt es kein Band, das uns fester aneinanderknüpft. Aber Arno, wie stehst du mit ihm?" „Er ist mir als Freund hcimgekehrt. Die Vergangen heit ist ausgelöscht, nie soll sie wieder berührt werden. Krau von Bredow beteuerte mir — er werbe um ihre Manon. Ich hätte ihm eine andere grau gewünscht, aber wenn er fern Glück in einer Ehe mit Manon findet, so mutz ich still sein und glücklich, datz dre Liebe zu mir wie die meine zu ihm nun ausgelöscht ist an unseren Herzen." Ungläubig sah ich zu Delia aus. War es wirklich so oder täuschte sich die Schwester über ihr eigenes Herz? Kein Zug in DeliaS Antlitz verriet ihre Gefühle. Still stand sie auf, und mir die Hand reichend, sagte sü herzlich: „Ich sehe jetzt, Kind. Denke über meine Wort« nach, und nicht wahr, deiner alten kindischen Schwester wegen trägst du Arnos Spitzenkleid am Festabend?" Ich nickte stumm. Meinetwegen, was lag daran? Sie dachte an Kleider, sie hatte ihr Herz erleichtert, und ich trug eine doppelte Last des Elends in meiner Brust. Dann war ich allein, allein mit meine» Gedanken und dem brausenden Frühlingswind da draußen, der die Blumen aus dem Schlummer weckt-»u neuem Lede», Svrtletzrma kolaL W^e» »e» ABchlntz LmtzMrifHtzftNHer An R« sächsisch« Be»tztt«r»»a! )l Drei de«, 25. August. Die Schwierigkeit brr Le- beuSmtttrlversorgung in der gegenwärtigen Zeit hat in de» ümdwtrtschaftttchen SrzeugungSgebteten leider mehr und mehr zu der Bestrebung geführt, sich adzuschlietzen und vor- erst die vezirkScinwohnrr au» den landwirtschaftlichen Er- »euantfsen des Bezirks zu versorgen. So verständlich die» an sich erscheinen mag, so muh e» doch zu einer katastrophalen Notlage der heutigen Bedarfsgebiete ohne eigene wirtschaft- liche Erzeugung, insbesondere der groben Städte, führen. Zwo» geschieht die Abschltehuna nicht sowohl durch nackt« AuS- suhrverbote der örtlichen Behörden, al» vielmehr in der Form der freiwillige« Vereinbar»»« zwischen den Organisa tionen der Verbraucher «nd der Landwirte, wohl aber ge- schiebt die Bekanntgabe der Abmachungen zuweilen in einer Form, die den freiwilligen LieferungSveretnbarungen in bedenklicher Weise den Anschein und die Wirkung eines be hördlichen Ausfuhrverbote» gibt. Wenn da» Land Sachsen al- überwiegendes BebarfSgebtet beim Reich teberzeit^tm Interesse der Versorgung der sächsischen Bevölkerung durch nachdrücklichstes Vorgehen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln verhindert hat, daß die Ueberschuhlünber wie Bayern, Mecklenburg usw. auf dem Gebiete der Lebensmittelversor gung sich abzuschlietzen versuchten, so kann die» erst recht nicht innerhalb de» Lande» geduldet werden. Bon hem Soli- darttätSgefühl der sächsischen Bevölkerung muh erwartet wer ben, daß eine anSgleichende Zufuhr von Lebensmitteln au» den Erzeugungsbeztrken nach den Bedarfsgebteten nicht un- terbunden wird. Auch die Kontrollausschüsse müssen sich die se« von der Arbeiterschaft stet» verfochtenen Gedankengang zu eigen machen. Unsere gefährdete Ernährungslage ver- trägt keinen QrtS- oder BezirkSparttkulartSmu». Da» über geordnete Interesse der allgemeinen Berbraucherschaft »er btet« jede bezirksweise Abschltetzung. ES wird deshalb von der Bevölkerung der landwirtschaftlichen Srzeugergebiete er wartet, datz sie im Interesse der Bewohner der Bedarfs- gebtete AbsperrnngSmethode« nicht aufkommen läßt, die von -er Regierung keineswegs geduldet werden können. älter als ich, der mir in Liebe und Treue zugetan. Ich wußte es, datz er für mich sein Leben ließ, und ich liebte ihn wieder, aber ich wußte auch, daß er der zwettgc- borene Sohn des Hauses war, daß der größte Teil des RiesenVermögcnS der Familie dem ältere» Bruder zusiel und mein Spielgefährte nur auf einen bescheidenen Teil rechnen durfte. Ich wußte es genau, denn es verging kein Tag, wo Mama nicht die Schrecken der Armut in häßlichen Farben schilderte, die ich ja schon aus eigener Erfahrung ge nugsam kannte. Zur selben Zeit bewarb sich ein reicher, alter Graf um mich, und Mama lag mir alle Tage in den Ohren, die Bewerbung des alten Gecken anzunehmen. Und als sie eine» Tages mir wieder das ganze Elend einer Liebes heirat ohne ausreichende Mittel geschildert hatte, da gab ich meine Einwilligung zu der Verlobung mit Graf Robin." Delia hatte das alles ruhig, fast geschäftsmäßig erzählt, kein Muskel in ihrem ausdrucksvollen Gesicht bewegte sich. „Und der Jugendfreund?" fragte rch angstvoll. „Er ging fort in die weite Welt und ließ mich in meinem Elend und Jammer ganz, ganz allein. Es war wie ein Angstschrei aus Delias Munde. Dann schwiegen wir beide. Nur der Lenzwind flog draußen brausend durch die Lande. „Es war Karfreitag gerade wie heute, als ich ihn zum letzten Male sah," begann Delia wieder. „Nur sonnenklar und blumenübersäet. Er, den ich liebte, stand vor mir und sah mir in die Augen, still und ernst, ohne Vorwurf, und doch voll grenzenlosem Weh." „Alles Glück für die Lebensfahrt," kam es von sei nen Lippen, und dann war ich allein — immer allein. Nur sein letzter Blick verfolgte mich — ich konnte ihn nicht vergessen — er hetzte mich förmlich, von Gewissens angst gepeinigt, durch das Leben. Und rch erkannte, datz der Geliebte mir für immer verloren war, da erwachte auch in mir das ganze Bewußtsein meiner Schuld, meines Elends. Entsetzt riß ich mir den Berlvbustgsring von dem Kinger und trat ihn mit Füßen. Trotz des schrecklichen Wütens unserer Mutter, die mich verstoßen wollte, trotz der unsagbaren Kämpfe, in denen mir dein verstorbener Vater allein treu zur Sette stand, löste ich die Verlobung mit Grat Robin , und wnrd» die verbitterte, wortkava» Und doch! Roman von Anny Wothe. 16. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Oopxrigkt dy Anny Wothe, Leipzig. Mich ärgerte der Ton, auch daß sie mich „Kleine" nannte, obwohl ich sie an Größe überragte, darum sagte ,ch schroffer, als eS sonst meine Art ist: „Ich Weitz gar nicht, warum du dich plötzlich so für die Hassen burgs einlegst. Mr ist es so, als durste m meiner Kindheit nicht mal der Name dieser dir verhaßten Familie ausgesprochen werden, ohne dich zu erregen, und jetzt brichst du eine Lanze nach der anderen für Hasso, und redest mir zu, das Spitzenkleid, das mir Arno — wohl in An- betracht meiner etwas derangierten Toilette — taktvoll als Reisegeschenk gemacht, zu unserem Fest zu tragen? Wie kommt das?" Ich hatte es ziemlich harmlos gesagt, aber ich war erschrocken über dre Wirkung, die meine Worte hervor- brachten. Delias bleiches Antlitz war erdfahl geworden. In den blauen Augen glomm ein seltsam flackerndes Licht, und ich sah, wie er» Schauer durch ihren zarten Körper rieselte. Unwillkürlich legte ich — vielleicht zuni ersten Male in meinem Leben — die Arme wie schützend um Delia- bebende Gestalt. „Fehlt dir etwas?" fragte ich ängstlich, „bist du krank?" „Nein," lächelt Delia müde. „Nur die Erinnerungen stürmen auf mich ein. Komm, du sollst erfahren, was mich bewegt — vielleicht zu deinem Heil." Und ich hockte zu den Füßen der älteren Schwester, die mir in diesem Augenblick kalt und verfallen erschien, als sie, die Hand gegen meine glühende Stirn gelegt, leise zu erzählen begann, während draußen der Frühlings sturm an den Fenstern rüttelte. „ES gab eine Zeit, da war ich so jung wie du und auch, wie ich glaube, hübsch: Ich war lebensfroh, und unsere welttluge Mutter sah mich schon , im Geiste als schönste, gefeiertste und reichste Frau der! Gesellschaft. Ich glaubte fest daran wie an das Evangelium, denn eine reiche Heirat erschien mir al» die einzige "Staffel zum Glück. - etor»Gv1«llam«od.Wx.wrnts, Jahr«. Die AMEefeMckstM „Döllrorek" verfüg« setzt tzerekk- wer neun Passagierflugzeuge, von denen vier auf der Streck« Moskau—Nishni-Nowgorod Verkehren und zwei für Lur- kestan bestimmt sind. Drei Flugzeuge werden zu Passa gier- und Schauflügen in Moskau benutzt. Japan. Japans Rüstungen zur See. Der japanische Gesandte hat gestern folgende Mitteilungen gemacht: Ent sprechend den Klauseln des Washingtoner Vertrages hat Japan sechs Panzerschiffe und fünf Kreuzer außer Dienst gestellt. Die Zahl der augenblicklich im Bau befindlichen Smiffe beträgt: Drei Geschwaderkreuzer von je 7100 To. Wasserverdrängung, fünf Kreuzer zu je 5500 Tonnen, und schließlich drei Kreuzer zu je 3100 Tonnen. In Ausfüh rung der Bestimmungen des Washingtoner Vertrages wur den zwei Panzerkreuzer in Avion-TranSportschiffe um gewandelt. Wetter werden ungefähr sieben Torpedoboots zerstörer mit je 1400 Tonnen, vier Torpedoboote zu je 900 To gebaut. Was die Unterseeboote anlangt, hat ihr« Tonnage noch nicht festgestellt werden können. Schließlich wurden noch vier Kanonenboote zu je 338 Tonnen sowi« fünf kleinere Kriegseinheitcn genannt. England. Chamberlain — Schatzminlster. Dem Lon- doner Korrespondenten de» „Petit Parisien" zufolge hat sich Baldwin nunmehr endgültig entschlossen, dem Minister für bas Gesundheitswesen, Chamberlain, das Amt oe» Schatzkanzlers zu übertragen. Man erwartet, daß di« . Ernennung so schnell wie möglich erfolgt. MnVwfa-rwn bentsche, nn» an-Unbfii-er «knbrnke». Mitte August traten etwa SO bentsche Studenten die Aus reise nach Ungarn an. Sie haben sich einige Tage in Buda, pest ausgebalten, um dann für ü Wochen bet ungarischen Fa- miltrn, Uber das ganze Land verstreut, Aufnahme zu finden. Andrrerseit» befinden sich fünf Gruppen ungarische, Studie render in Stärke von je 20 Personen auf Studtenfahrten in Deutschland. Chemiker, Ingenieure, Landwirte, Mediziner und eine Gruppe ungarischer Studentinnen nehmen an die- s-n Studienreise« teil. Schon Ende Juli hat eine größere Gruppe jugoslawische, Studenten unter Führung eine» Pro- fesior» eine Studienreise durch Deutschland unternommen. Die Retse führte von Berlin über Hamburg, Hannover, Göt- fingen, Nürnberg nach München. Die Jugoslawen erklärte» sich gern zur Organisation einer deutschen Studienreise durch Jngoslavien bereit. Bon deutscher Seite werben alle kiese Reisen von der brutschen Studentenschaft organisiert. Zur Krise im Berliner LebenSmifielkleinhandel. Zu der Mitteilung de» Verbände» kaufmännischer Genossenschaften, datz der LebenSmifielkleinhandel infolge der neuen Steuer gesetze jeder Eristenzmvglichkett beraubt sei und daher die Betriebe schließen müsse, erfährt die „Volkszeitung", an den zuständigen Stellen sei man der Auffassung, daß der Lc- beuSmittelhandel sich mit der Drohung der Betriebsstillegung der Gefahr auSsetze, datz gegen die Händler, die dieser Pa role Folg« leisten, mit dem Handelsverbot vorgegangen werde. ES lei darauf hingewtesen, daß der Handel, der den Schutz de» Staate» in der Ausübung seines Gewerbe» bean sprucht und auch erhält, auch dafür seine Pflicht zu erfüllen hat. Tschechoslowakei. Dr. Benesch reist nach Rom. Der tschecho-slo- waktsche Minister des Aeußern Dr. Benesch wird am kom menden Dienstag in Begleitung des italienischen Gesandten in Prag in Rom eintreffen, um mit Mussolini über die Beziehungen der Kleinen Entente zu sprechen. Serbien. Die deutschen Reparationsleistungen an Serbien. Der deutsche Geschäftsträger erschien gestern beim Gehilfen deS Ministers deS Aeußern, Garrilovic, und stellte schon für die nächste Zeit die Wiederaufnahme der Lieferungen in Aussicht. In Betracht kommen zu nächst Lokomotiven und Waggons. Frankreich. Gasarbeiterstreik in Parts. Wie die „Hu- manitS" mitteilt, hat die Pariser Gasarbritergcwerkschaft, in der die große Mehrheit der Pariser Gasarbeiter organi siert ist, beschlossen, heute vormittag wegen nicht be willigter Lohnforderungen in de» Streik zu treten. Spanien. Blutige Zusammenstöße in Madrid. Die kommunistischen Arbeiter versuchten aus Solidarität für die streikenden Bergarbeiter einen 24 stündigen Generalstreik durchzuführen. Als ihnen das nur teilweise gelang, ver- suchten sie, den Stratzenbahnverkehr zu stören. E-Z wur den Revolverschüsse auf die Straßenbahnen abgefeuert, wo bei ein Fahrer getötet wurde. Die Gendarmerie feuerte gleichfalls und verletzte mehrere Angreifer. Die Polizei verhinderte das Eindringen streikender Bergarbeiter in die Stadt, die dort Demonstrationen veranstalten wollten. Militärischer Zwischenfall. Nach einer Ha- vaS-Meldung aus Madrid ist dort Donnerstag abend im Kriegsministerium plötzlich ein Ministerrat abgehalten wor- den. Nach dessen Beendigung teilte der Ministerpräsident mit, der Ministerrat habe über einen Zwischenfall beraten, der sich nachmittags in Malaga ereignet habe. Dort hät ten Infanteristen, die nach Melilla an Bord gehen sollten, Schwierigkeiten gemacht. Es sei geschossen worden, und ein Offizier sei getötet worden. Den Militärbehörden ser es gelungen, die Disziplin und die Ruhe wiederherzustellen. Die Soldaten seien an Bord gegangen. Tie Schuldigen Würden bestraft werden. Rußland. Enorme Zuckerpreise in Rußland. Die Mos kauer Zeitungen berichten, daß der Zuckermangel in ein zelnen Gegenden des russischen Reiches einen gewaltigen Umfang angenommen hat und daß die Zuckerpreise ständig steigen. Der Zuckermangel im Gouvernement Smolensk erinnert an den Salzmangel im Winter 1919 und Früh jahr 1920. In Smolensk ist der Preis für Stückzucker im Kleinhandel vom 15. Juli bis zum 5. August um 175 Prozent gestiegen- Die Preise für Streuzucker sind in der selben Zeit sogar um 330 bis 360 Prozent gestiegen. In vielen Dörfern ist bereits gar kein Zucker mehr vorhanden. Die Arbeitslosigkeit in Petersburg. An der Petersburger Arbeitsbörse wurden am 1. August 107 000 Arbeitslose registriert gegen 115000 Arbeitslose am 15. Juli. Die Verminderung der Zahl der Arbeitslosen ist jedoch nur eine fiktive. Der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen erklärt sich dadurch, daß die Arbeitsbörse schonungslos solche Leute von der Liste der Arbeitslosen streicht, dre sich nicht neu registrieren lassen. Deutsche Flugzeuge für Rußland. Tie Mos kauer Zeitungen berichten, daß die russische Aktiengesellschaft „Dobrolet" in Deutschland drei neue Junkers-Flugzeuge erworben hat, die für je fünf Passagiere bestimmt sind. Ta-esgeschichte. Deutsche- Reich. Nvn» Erhöhung der Nergarbeiterlöhne. Für den sächsi schen Steinkohlenbergbau sind für die Lohnwoche vom 20. bis 26. August folgende neue Löhne vereinbart worben: der Turchschnittslohn aller Arbeiter, einschließlich des Sozial lohnes, betrögt pro Schicht -l K7<> Mark oder, auf die Stunde bezogen, <00 000 Mark für den Durchschnitt. Da» er sitzt für den Hauerdurchschnitt einen Barlohn von 670 000 Mark, wozu noch rund -'00 000 Mark Deputatwerte kommen. Der Bergarbeiter ist hierdurch wieder führend im Lohn in Sachsen geworden. ES muß dringend verlangt werden, daß die übrigen Industrien und Gewerbe nicht wieder mit ihren Abschlüssen über diese Lohnhöhe wild hinc usgehen, da durch die neuen Nergarbeiterlöhne an sich sthon ein Kohlenpreis- sich ergibt, der weit über dem Weltmarktpreis liegt. Leiber war der Bergbau gezwungen, auch die Löhne der Vorwoche zufolge der teilweise unverniinsiig hohen Löhne der anderen Industrien zu revidieren, obwohl diese Löhne Lurch einen Schiedsspruch im Ncichsarbeitsministcrium festgesetzt waren unter objektiver Berücksichtigung alle» in Betracht kommen den Momente und Teuerungszahlen. Besuch des Reichskanzlers bei den süddeutschen Regle« runge». Die lieutigen Morgeubläfier melden, daß der Be such deS Reichskanzlers Dr. Ttresemann beim bayerischen Ministerpräsidenten Dr. von Knilling vor dessen Ur'auü in diesen Tagen erfolgen werde. Im Anschluß an seinen Auf. enthalt tu Bayern dürfte der Reichskanzler auch die ande ren süddeutschen Negierungen aufsuchen. Besprechung mit Gewerkschaftsvertreter«. Der ReichS- wirtschaftsminister von Naumer empfing gestern Vertreter von Gewerkschaften «nd besprach mit ihnen die Wirtschafts lage.
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